| Titel: | Apparat zum Reguliren der Bewegung oder des Laufes von Flüssigkeiten, worauf sich Collin Smith zu Bishopsgate, London, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung am 31. Januar 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XL., S. 173 | 
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                        XL.
                        Apparat zum Reguliren der Bewegung oder des
                           Laufes von Fluͤssigkeiten, worauf sich Collin Smith zu Bishopsgate, London, in Folge einer von einem Fremden
                           erhaltenen Mittheilung am 31. Januar 1832 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Register of Arts. September 1832, S.
                              229.
                        Smith, Apparat zum Reguliren der Bewegung oder des Laufes von
                           Fluͤssigkeiten.
                        
                     
                        
                           Die von dem Patent-Traͤger vorgeschlagene Regulirung des Laufes der
                              Fluͤssigkeiten besteht in einer Einrichtung, in Folge deren durch eine und
                              dieselbe Oeffnung in gleicher Zeit gleiche Quantitaͤten Fluͤssigkeit
                              entleert werden sollen, wenn auch die Hoͤhe der Saͤule der
                              Fluͤssigkeit in dem Behaͤlter, welcher die zu entleerende
                              Fluͤssigkeit liefert, verschieden ist. Dieser Zwek soll, dem
                              Patent-Traͤger zu Folge, durch eine genaue und mathematische Anwendung
                              der Geseze des Gleichgewichtes und durch eine neue mechanische Einrichtung erreicht
                              werden. Er schlaͤgt zu diesem Behufe einen zweiten Behaͤlter vor,
                              durch welchen die Fluͤssigkeit geleitet wird, und der an seinem Boden mit
                              einer Oeffnung versehen ist, durch welche die Fluͤssigkeit in dem
                              Behaͤlter emporsteigt; ferner eine Klappe, die an dieser Oeffnung angebracht
                              wird, und die sich nach Abwaͤrts oͤffnet, einen Schwimmer, der durch
                              eine duͤnne Stange mit der Bodenklappe in Verbindung steht, und endlich eine
                              Entleerungsroͤhre, durch welche die Fluͤssigkeit entweicht. Die
                              Fluͤssigkeit wird in einer Roͤhre von dem Behaͤlter aus an die
                              Klappenbuͤchse, die sich unter dem regulirenden Entleerungsgefaͤße
                              befindet, geleitet, und steigt in diesem, da sich dasselbe unter dem Niveau des
                              Behaͤlters befinden muß, so lange empor, bis sie den Schwimmer hebt und die
                              Klappe zum Theil schließt, indem dieselbe naͤher an die Oeffnung emporgehoben
                              wird. Durch dieses theilweise Schließen wird die Speisung natuͤrlich
                              vermindert; da nun aber die Entleerungsroͤhre unterdessen fortfaͤhrt,
                              so lange Fluͤssigkeit zu entleeren, bis deren Saͤule in dem
                              Regulirungsbehaͤlter wieder gesunken ist, so sinkt der Schwimmer nothwendig
                              herab, die Klappe oͤffnet sich wieder weiter, und es entsteht folglich
                              neuerdings eine vermehrte Speisung des Gefaͤßes.
                           Der Patent-Traͤger hat hier der groͤßeren Deutlichkeit wegen den
                              Schwimmer so beschrieben, als waͤre er in einer bestaͤndigen,
                              abwechselnden Bewegung nach Aufwaͤrts und Abwaͤrts begriffen. Man wird
                              aber selbst bei einer oberflaͤchlichen Untersuchung der angefuͤhrten
                              Einrichtung einsehen, daß dieß in der Praxis sich nicht so verhalten kann, indem die
                              geringste Neigung zu einer Veraͤnderung der Stellung des Schwimmers sogleich
                              wieder durch die Gegenwirkung des Wassers, welches durch die Oeffnung in den Boden
                              des Gefaͤßes eindringt, ausgeglichen werden wird. Die Hoͤhe der
                              Saͤule der Fluͤssigkeit in dem Gefaͤße wird folglich durch eine
                              Vermehrung oder Verminderung des Wassers in dem Behaͤlter nicht wesentlich
                              veraͤndert werden, und mithin muß auch der Ausfluß aus der
                              Entleerungsroͤhre gleichmaͤßig fortwaͤhren.
                           Zur vollkommnen Einrichtung und sichern Wirkung dieses Apparates muß die Klappe
                              parabolisch seyn, wenn der Schwimmer cylindrisch ist. Der Durchmesser des Schwimmers
                              muß ferner der Quadratwurzel der uͤberschuͤssigen Saͤule,
                              multiplicirt mit dem Durchmesser der Klappe und dividirt durch die Ausdehnung der
                              Bewegung der Klappe, gleich seyn.
                           Unter den verschiedenen Zweken, zu welchen der Patent-Traͤger seine Erfindung benuzt
                              haben will, schlaͤgt derselbe unter Anderem auch vor, sich derselben zur
                              Regulirung der Speisung einer Lampe mit Oehl zu bedienen, was er durch
                              ausfuͤhrliche Beschreibungen deutlich zu machen sucht. Eben so
                              schlaͤgt er einen hienach verbesserten Argand'schen Gasbrenner vor, der keine
                              so flache Oberflaͤche von bedeutender Breite und auch am Scheitel nicht die
                              gewoͤhnliche Reihe von Loͤchern haben soll, da bei dieser Einrichtung
                              der zur Verbrennung noͤthige Sauerstoff, wie Hr. Smith sagt, nicht unmittelbar bei dem Austritte des Wasserstoffes zu
                              demselben gelangen kann, ohne bedeutend erhizt zu werden. Er schlaͤgt
                              naͤmlich statt dieser Einrichtung vor, den Brenner sowohl innen als außen in
                              einen sehr duͤnnen Scheitel zulaufen zu lassen, und diesen daselbst nicht mit
                              einem Kreise kleiner Loͤcher, sondern mit einer ringfoͤrmigen Spalte
                              zu versehen. Durch die duͤnner zulaufende Form soll eine bessere und
                              vollkommnere Speisung mit Sauerstoff erreicht werden, und bei der Anwendung des
                              Spaltes statt der Loͤcher soll sich der Brenner leichter reinigen lassen, und
                              zugleich uͤberall seine Gleichfoͤrmigkeit beibehalten.