| Titel: | Verbesserungen in der Methode Röhren aus Blei oder anderen weichen Metallen oder Metallcompositionen zu gießen und zu verfertigen, auf welche sich Burroughs Titus zu Ulyssus, New-York, am 19. April 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XLVIII., S. 197 | 
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                        XLVIII.
                        Verbesserungen in der Methode Roͤhren aus
                           Blei oder anderen weichen Metallen oder Metallcompositionen zu gießen und zu
                           verfertigen, auf welche sich Burroughs Titus zu Ulyssus, New-York, am
                           19. April 1831 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Franklin Journal im Register of Arts. August
                              1832, S. 217.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Titus, Verbesserungen in der Methode Roͤhren aus Blei zu
                           gießen.
                        
                     
                        
                           Der Patent-Traͤger bezwekt durch seine Erfindung Roͤhren von
                              beliebiger Laͤnge ohne Gefuͤge oder Glieder zu erzeugen. Nach seinem
                              Plane soll das fluͤssige Metall in einen Model von gehoͤriger Form und
                              maͤßiger Laͤnge gegossen werden, in welchem das Metall erstarrt, waͤhrend dem
                              Metalle zugleich eine regelmaͤßige Bewegung gegeben wird, durch die es in dem
                              Maße aus dem Model ausgetrieben wird, in welchem es in demselben erstarrt und
                              abkuͤhlt.
                           Der Apparat, mit welchem dieser Zwek erreicht werden soll, ist aus Fig. 18 ersichtlich. AA ist ein hohler Metallcylinder, welcher innen so
                              ausgebohrt ist, daß sein Durchmesser jenem der Roͤhren, die gegossen werden
                              sollen, gleich ist. Die Laͤnge dieses Cylinders kann fuͤr eine
                              Roͤhre von 1 1/4 Zoll Durchmesser beilaͤufig 8 Zoll betragen. An dem
                              unteren Ende dieses Cylinders befindet sich ein Randstuͤk aa. Dieser Cylinder nun gibt der aͤußeren
                              Seite der Roͤhre, welche gegossen werden soll, die Form. B ist ein Pfropf oder Kern, der in das Innere der
                              Roͤhre paßt, und der aus Eisen oder einem anderen geeigneten Metalle besteht;
                              er muß vollkommen glatt seyn und etwas duͤnner zulaufen, so daß er am oberen
                              Ende am duͤnnsten ist. An diesem Pfropfe oder Kerne befindet sich das
                              Randstuͤk bb, welches an dem
                              Randstuͤke aa angebracht ist. Dieses
                              Randstuͤk ist mit einer Menge Loͤcher versehen, durch die das
                              fluͤssige Metall in den Model eintreten kann. CC ist ein Wasserbehaͤlter, welcher bis zu der durch Punkte
                              angedeuteten Linie mit Wasser gefuͤllt ist, und der zum Abkuͤhlen des
                              Bleies dient. DD ist eine Roͤhre, durch
                              welche das geschmolzene Metall aus dem Schmelztiegel F
                              in den Model fließt, wobei dieses Fließen durch einen Sperrhahn regulirt wird. Auch
                              diese Roͤhre DD ist an dem einen Ende mit
                              einem Randstuͤke cc versehen, durch welches
                              es mit dem Model in Verbindung steht.
                           Der Schmelztiegel kann so hoch uͤber dem Model angebracht werden, daß der Druk
                              des geschmolzenen Metalles hinreicht, um die Roͤhre mit einer
                              regelmaͤßigen Bewegung in dem Maße aus dem Model zu treiben, in welchem sie
                              durch das Wasser abgekuͤhlt wird, denn diese Kraft kann durch die Menge des
                              Metalles, welche man durch den Sperrbahn einfließen laͤßt, regulirt werden.
                              Die Roͤhre DD muß so heiß erhalten werden,
                              daß das Blei bestaͤndig in fluͤssigem Zustande in derselben enthalten
                              ist; auch die Verbindung der Rohre mit dem Model muß eben so heiß erhalten
                              werden.
                           Statt daß man dem Schmelztiegel eine so hohe Stellung gibt, kann man auch einen
                              mechanischen Druk auf die Oberflaͤche des geschmolzenen Bleies wirken lassen,
                              um auf diese Weise denselben Zwek zu erreichen.
                           Die Roͤhre kann, so wie sie aus dem Model tritt, auf einen Haspel oder eine
                              Trommel aufgewunden werden.
                           Aus diesem Auszuge aus der Patent-Erklaͤrung, sagt das Register, wird das Princip dieser Erfindung Jedermann
                              hinlaͤnglich deutlich seyn. In England wurde auf eine Maschine, die denselben
                              Zwek erfuͤllen
                              soll, deren Einrichtung jedoch von der eben beschriebenen abweicht, ein Patent
                              genommen. Das Register glaubt, daß das hier beschriebene
                              Princip bei einigen Modificationen, die die Erfahrung allein geben kann, mit
                              Vortheil angewendet werden koͤnnte, und am Ende zur Erreichung des Zieles
                              fuͤhren duͤrfte.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
