| Titel: | Ueber das Zerrennen oder Puddliren und Frischen des Eisens mit Torf. Aus einem Briefe des Hrn. Lefebvre, Ingenieur des Mines zu Mont de Marsan. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LII., S. 203 | 
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                        LII.
                        Ueber das Zerrennen oder Puddliren und Frischen
                           des Eisens mit Torf. Aus einem Briefe des Hrn. Lefebvre, Ingenieur des Mines zu Mont de
                           Marsan.
                        Aus dem Bulletin des Sciences technologiques. Octbr.
                              1832, S. 60.
                        Lefebvre, uͤber das Zerrennen oder Puddliren des
                           Eisens.
                        
                     
                        
                           In dem Huͤttenwerke zu Ichoux, Dept. des Landes, wird das Eisen, welches durch
                              das Strekwerk laufen oder auf den Stabhammer kommen soll, in gewoͤhnlichen,
                              d.h. mit Holzkohlen gespeisten, Gar- oder Affinirfeuern bearbeitet. Die Zaine
                              (bidons) haben gewoͤhnlich 18 Zoll
                              Laͤnge und 25 bis 30 Linien im Gevierte, und werden, wenn sie durch das
                              Strekwerk gehen sollen, in einem lehr langen Reverberirofen mit sehr
                              gedruͤkter Woͤlbung (von 10 bis 12 Zoll) und sehr geraͤumigen
                              oder vielmehr tiefen Herde erhizt. Dieser Ofen wird lediglich mit einem
                              Brennmateriale gespeist, welches unter dem Namen faseriger Torf (tourbe fibreuse) bekannt ist und bei diesem
                              Brennmateriale gelangt das Eisen ziemlich schnell auf die Temperatur des
                              Weißschweißens. Der Torf wird in getrokneten Kuchen angewendet; auf 100 Kilogr.
                              Eisen braucht man ungefaͤhr 4 Steren Torf.
                           Im vergangenen Jahre wurde in demselben Huͤttenwerke auch ein Versuch das
                              Eisen in den Puddlingsoͤfen mit Torf zu behandeln, angestellt, welcher
                              vollkommen gelang. Die Operation schien vorzuͤglich wegen der Weiße des Ofens
                              leichter, und das Eisen, welches man dadurch erhielt, war sehr nervig und hatte eine
                              schoͤne graulichweiße Farbe. Es ließ sich sehr leicht schweißen,
                              waͤhrend das Eisen, welches man in diesem Huͤttenwerke auf die
                              gewoͤhnliche Weise erhielt, sehr feinkoͤrnig oder blaͤtterig
                              war, und bei verschiedenen Hizgraden leicht brach. Der Versuch konnte leider nicht
                              wiederholt werden, da man den vorraͤthigen Torf zu den uͤbrigen
                              Arbeiten verwenden mußte; so wie aber frischer Torf getroknet seyn wird, sollen die
                              Versuche wiederholt werden.