| Titel: | Verbesserungen in der Erzeugung und beim Schmelzen des Roheisens, auf welche sich Moses Teague, Eisenmeister an den Park-End-Eisenwerken im Walde von Dean in der Grafschaft Gloucester, am 17. Januar 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XC., S. 345 | 
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                        XC.
                        Verbesserungen in der Erzeugung und beim
                           Schmelzen des Roheisens, auf welche sich Moses Teague, Eisenmeister an den
                           Park-End-Eisenwerken im Walde von Dean in der Grafschaft Gloucester, am
                           17. Januar 1831 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius
                              1832, S. 1.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Teague, Verbesserungen in der Erzeugung und beim Schmelzen des
                           Roheisens.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung besteht in der Anwendung oder Benuzung der Flamme und der Hize,
                              welche bisher aus den Giebeln oder den Schlauchenden der Geblaͤsoͤfen
                              oder sogenannten Capilos in die Luft entwich, zum Schmelzen des Roheisens. Durch
                              meine Verbesserung wirkt naͤmlich diese Flamme und Hize auf die Erze und
                              Mineralien, welche geschmolzen werden sollen, ehe dieselben noch in das Innere des
                              Ofens oder Capilo gebracht werden. Auf diese Weise wird ein Theil Hize benuzt, der
                              fruͤher ohne allen Vortheil verloren ging, und die Vorbereitung zum Schmelzen
                              so geleitet, daß dieses Schmelzen bedeutend weniger Feuerungsmaterial, weniger Zug
                              und weniger Zeit erfordert. Die Methode nun, nach welcher ich diese bisher unbenuzte
                              Flamme und Hize in Anwendung bringe, besteht darin, daß ich die Flamme ablenke, und
                              sie in oder durch einen oder mehrere Oefen oder Gebaͤude leite, welche in,
                              auf, oder neben den Giebeln oder dem Schornsteine der Geblaͤsoͤfen
                              angebracht oder errichtet werden. In diese Oefen oder sonstigen Bauwerke werden
                              gewisse Mengen oder Ladungen jener Materiale gebracht, die geschmolzen werden
                              sollen, so zwar, daß die durch diese Vorrichtung in dieselbe geleitete Flamme auf
                              diese Materialien gehoͤrig einwirken kann. Die Flamme wird dadurch von ihrem
                              gewoͤhnlichen Zuge abgeleitet und durch die erwaͤhnten Oefen etc.
                              getrieben, daß ich die Giebel oder die Schornsteinenden der
                              Geblaͤsoͤfen oder Capilos zum Theil verengere oder gaͤnzlich
                              verschließe, und zwar entweder durch ein bleibendes Mauerwerk aus Ziegeln oder auf
                              eine andere Weise, oder durch einen oder mehrere bewegliche Daͤmpfer,
                              Thuͤrchen oder Klappen, welche an, in, oder auf den erwaͤhnten Oefen
                              oder sonstigen Bauwerken befestigt werden. Auf diese Weise wird die Flamme durch diese Oefen etc.
                              gefuͤhrt, an denen sich ein oder mehrere Rauchfange befinden, durch welche
                              die uͤberschuͤssige Hize und der Schwefeldampf entweichen.
                           Die Form, Groͤße und Zahl der Oefen oder Kammern, die zur Aufnahme der Erze
                              und Mineralien dienen, koͤnnen nach der Groͤße des Geblaͤsofens
                              oder Capilo, und nach der Quantitaͤt des Materiales, welches eine Ladung
                              desselben gibt, verschieden abgeaͤndert werden; allein je groͤßer die
                              Oberflaͤche, die man erhalten kann, ist, um so besser wird es seyn,
                              vorausgesezt, daß man eine hinreichende Menge Hize oder Flamme auf dieselbe
                              einwirken lassen kann. Denn je groͤßer diese Oberflaͤche ist, um so
                              duͤnner koͤnnen die Materialien, welche geschmolzen werden sollen, auf
                              derselben ausgebreitet werden, und um so groͤßer wird folglich die
                              Oberflaͤche seyn, in welcher die Flamme auf dieselben einwirken kann.
                           Die beigefuͤgten Zeichnungen werden jeden verstaͤndigen Arbeiter in
                              Stand sezen, die Oefen oder Kammern, die Rauchfaͤnge und Daͤmfer nach
                              dem von mir aufgestellten Principe zu verfertigen.
                           Fig. 10 ist
                              ein Aufriß. A ist das Scheitelende des Schornsteines
                              eines Essenschmelzofens, dessen Inneres durch einen beweglichen Schieber oder durch
                              einen Bogen aus Mauerwerk, den man im Durchschnitt bei BB sieht, geschlossen ist. Die Speisungsoͤffnung, durch welche die
                              Kohle, die Kohks oder das sonstige Brennmaterial eingetragen wird, ist mit einem
                              Schieber oder Thuͤrchen verschlossen. Dieser Schieber besteht aus Gußeisen
                              oder irgend einem sonstigen feuerfesten Materiale; er wird mittelst des Hebels und
                              des Gewichtes C emporgehoben. DD sind zwei der vier Oeffnungen in dem Ofen, in
                              welchen das Erz gebracht wird, damit die Flamme auf dasselbe wirken kann, ehe sie
                              durch den Schornstein EE entweicht. Diese
                              Oeffnungen sind hier durch ihre Schieber geschlossen dargestellt; die Schieber
                              werden jedoch mittelst Hebeln gehoben, wenn das Erz und die sonstigen Substanzen in
                              den Ofen gebracht werden. F ist der Dekel auf dem Giebel
                              des Schlauches oder Rauchfanges, durch welchen der Zug regulirt wird.
                           Fig. 11 ist
                              ein Durchschnitt, an welchem man die Haͤlfte des Inneren des Schornsteinendes
                              sieht. AA ist die, mittelst des Schiebers
                              geschlossene, Oeffnung. BC der Ofen, durch welchen
                              die Flamme circulirt, und in welchem diese Flamme auf die Erze wirkt, die auf der
                              Platte oder dem Boden D ausgebreitet sind.
                           Fig. 12 ist
                              ein Grundriß, woran A die Oeffnung oder das obere Ende
                              des Schornsteines unter dem Schieber, aus welchem die Flamme und die Hize in einem
                              Koͤrper oder in einer Masse in kreisfoͤrmiger Richtung durch den Ofen BBBB, und dann in den Zug oder in den Rauchfang
                              geleitet wird. CD ist die Fallplatte vor der
                              Thuͤre, bei welcher die Ladung eingetragen wird. EEEEE sind Pfeiler, auf denen der Bogen, der das Dach des Ofens bildet,
                              ruht.
                           Fig. 13 ist
                              ein Aufriß, an welchem A das Schornsteinende ist, mit
                              welchem vier Oefen in Verbindung stehen, von denen jedoch nur zwei, CC, außen sichtbar sind. An diesen Oefen sind die
                              Thuͤren, wie in Fig. 10 geschlossen
                              dargestellt. DDDD, sind die vier
                              Rauchfaͤnge, durch welche die Flamme aus den vier Oefen entweicht. Diese
                              Rauchfaͤnge haben so wie jene in Fig. 10 Schieber zur
                              Regulirung des Zuges.
                           Fig. 14 ist
                              ein Durchschnitt, aus welchem man das Innere eines jener Oefen sieht, die mit dem
                              Inneren des Schornsteinendes in Verbindung stehen. A ist
                              der Ofen; B der Rauchfang; C
                              der Boden, auf welchen das Erz zu liegen kommt; D das
                              Innere des Schornsteinendes, aus welchem die Flamme und die Hize abgeleitet
                              wird.
                           Fig. 15 ist
                              ein Grundriß, woran A den Boden des Schornsteinendes;
                              BBBB die Bodenplatten der Oefen, auf welchen
                              die Erze der Einwirkung der Flamme und Hize ausgesezt werden, und CCCCC die Scheidewaͤnde aus Mauerwerk sind,
                              welche die Oefen von einander trennen und das Dach tragen.
                           Wenn man will, kann man auch machen, daß der Ofen mit dem Rauchfange allein arbeitet,
                              und den Zug durch einen Schieber reguliren. Auf diese Weise kann man am
                              Geblaͤse bedeutend sparen, dem dieses kann nach der Hoͤhe des
                              Rauchfanges im Verhaͤltnisse zu der Staͤrke des Zuges vermindert
                              werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
