| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum Zurichten der Bretter für Fußboden und andere Gegenstände, auf welche sich Malcolm Muir, Mechaniker zu Hutchinson Town, Glasgow, Schottland, am 31. December 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XCII., S. 348 | 
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                        XCII.
                        Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum
                           Zurichten der Bretter fuͤr Fußboden und andere Gegenstaͤnde, auf welche
                           sich Malcolm Muir,
                           Mechaniker zu Hutchinson Town, Glasgow, Schottland, am 31. December 1831 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal and Repertory of
                                 Patent-Inventions. Junius 1832, S. 49.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Muir, Maschine zum Zurichten der Bretter.
                        
                     
                        
                           Die gegenwaͤrtige Erfindung des Patent-Traͤgers ist eine
                              Verbesserung an jener Maschine, auf die er sich am 31. Julius 1827 ein Patent
                              ertheilen ließ.Wir haben diese Maschine bereits im polytechn. Journale Bd. XXXI. S. 348 aus dem Register of Arts beschrieben und abgebildet. Da
                                    aber die gegenwaͤrtige Abbildung wert vollstaͤndiger ist, so
                                    geben wir dieselbe noch ein Mal, um so mehr, da diese Wiederholung durchaus
                                    nothwendig ist, um die neuen Verbesserungen des Hrn. Muir zu verstehen. Eine solche Muir'sche Maschine arbeitet gegenwaͤrtig mit sehr gutem Erfolge
                                    an den Saͤgemuͤhlen zu Pimlico bei London.A. d. R.
                              
                           Die Maschine, die den Gegenstand des fruͤheren Patentes bildete, sieht man in
                              Fig. 6 in
                              einer isometrischen, perspectivischen Ansicht. Sie besteht aus einer vollkommen
                              ebenen und geraden, horizontalen Bank, die an steinernen Bloͤken oder an
                              einem gehoͤrigen Gestelle festgemacht ist, damit das Ganze fest und
                              staͤtig erhalten wird. Laͤngs der einen Seite dieser Bank
                              laͤuft eine erhabene Leiste bb, die dem
                              Brette cc, welches uͤber die Bank gehen,
                              und durch die Hobeleisen ddd abgehobelt werden
                              soll, als Fuͤhrer oder Leiter dient. Die Hobeleisen haben beinahe die
                              gewoͤhnliche Form; ihre schneidenden Raͤnder ragen hervor, und deren
                              Stellung wird durch Schrauben regulirt. Das Brett wird mittelst Haken oder
                              Faͤnger e, die von der endlosen Kette ff herabhaͤngen, vorwaͤrts gezogen
                              oder laͤngs der Bank geschoben. Diese Kette wird durch das Zahnrad g, welches mittelst eines Raͤderwerkes von der Achse der
                              Trommel h getrieben wird, in Bewegung gesezt.
                           Waͤhrend das Brett vorwaͤrts gleitet, wird es durch die, an dem Rahmen
                              kk aufgezogenen, Drukwalzen iiii auf die Hobeleisen niedergedruͤkt. Auf
                              die Achsen dieser Walzen druͤken starke Federn l
                              oder Hebel, damit sich das Brett nicht in die Hoͤhe bewegen kann,
                              waͤhrend es nach Vorwaͤrts ruͤkt.
                           Wenn am Ende des Brettes die Zunge und die Feder zum Einzapfen gebildet werden
                              sollen, so werden bei mm seitliche
                              kreisfoͤrmige Saͤgen angebracht, die sich horizontal drehen,
                              waͤhrend die Raͤnder des Brettes von den senkrechten Saͤgen nn unter rechten Winkeln und parallel
                              weggeschnitten werden. Alle diese Saͤgen werden durch Laufbaͤnder,
                              welche von der erwaͤhnten Trommel herlaufen, in Bewegung gesezt.
                           Diese Maschine eignet sich zum einfachen Hobeln jeder Art; sollen aber im Gevierte
                              zusammengefuͤgte Bretter verfertigt werden, so werden die seitlichen
                              kreisfoͤrmigen Saͤgen, die zum Verfertigen der Zungen und Falzen
                              dienen, abgenommen, und an deren Stelle solche Saͤgen eingesezt, wie sie
                              nothwendig sind, um die Bretter in gleiche Entfernung und in Parallelismus zu
                              bringen.
                           Auf der eben beschriebenen Maschine wurden nur die vordere Flaͤche und die
                              Raͤnder der Fußbodenbretter glatt gemacht, der Ruͤken der Bretter
                              mußte noch eigens geebnet werden. Nach dem neuen Patente hat aber der
                              Patent-Traͤger nun eine solche Verbesserung oder Vorrichtung an dieser
                              Maschine angebracht, daß zugleich auch der Ruͤken der Bretter eben gemacht
                              werden kann. Diese Vorrichtung besteht in einem sich drehenden, schneidenden
                              Instrumente, durch welches alles uͤberfluͤssige Holz von dem
                              Ruͤken des Brettes weggenommen wird, waͤhrend die obere Flaͤche
                              und die Raͤnder desselben der Wirkung der Hobelmaschine ausgesezt sind.
                           Fig. 7 ist
                              eine Seitenansicht oder ein Aufriß der verbesserten Maschine. Fig. 8 ist ein
                              Durchschnitt derselben nach der punktirten Linie AB in Fig.
                                 9, welche leztere einen Grundriß der neuen Maschine darstellt. An allen
                              diesen drei lezten Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf gleiche
                              Gegenstaͤnde. Auch in diesen Figuren ist die oben beschriebene Hobelmaschine,
                              an der die neuen sich drehenden, schneidenden Instrumente angebracht sind, zum Theil
                              wieder dargestellt; so sieht man die verschiedenen Zahnraͤder, einen Theil
                              der endlosen Kette f und die Metallplatte, die die Bank
                              a bildet, auf der sich das Brett c bewegt. Auch die in diesen Theilen befestigten
                              Hobeleisen i, welche bereits ausfuͤhrlich
                              beschrieben worden, sind hier wieder abgebildet, um deren Stellung und deren Verbindung
                              mit dem neuen Theile der Maschine anschaulich zu machen.
                           Das Brett cc, welches sich mittelst der
                              beschriebenen Vorrichtungen laͤngs der Bank aa bewegt, wird der Einwirkung der Schneidmesser zz, welche sich umdrehen, ausgesezt, und dadurch
                              wird die Dike des Brettes am Ruͤken parallel mit der oberen Flaͤche
                              vermindert. Diese Schneidmesser bestehen aus Hobeleisen oder aus staͤhlernen
                              Staͤben, deren Raͤnder wie ein breites Staͤmmeisen zulaufen;
                              sie sind an Armen, die sich an der Achse y befinden,
                              angebracht, und diese Achse dreht sich in Naben an dem Gestelle xx, welches durch irgend welche geeignete Mittel
                              an der Metallplatte oder an der Bank aa
                              festgemacht ist. Ihre drehende Bewegung erhaͤlt sie von der großen Trommel
                              der Maschine durch ein Laufband ww, welches
                              uͤber eine an dem Ende der Achse des Schneidmessers aufgezogene Rolle v laͤuft.
                           Die Meißel- oder Hobeleisen werden mittelst Schrauben an den Armen befestigt
                              und gestellt, so daß sie auf jede beliebige Tiefe eingreifen koͤnnen. Wird
                              nun den Schneidmessern, waͤhrend das Brett unter denselben durchgeht, eine
                              drehende Bewegung mitgetheilt, so wird durch das rasche Aufeinanderfolgen der
                              Streiche der Schneidmesser so viel von dem Ruͤken des Brettes weggenommen,
                              daß die Ruͤkenflaͤche dadurch mit der oberen Flaͤche, welche
                              durch die Hobeleisen geebnet worden, parallel gemacht wird.
                           Damit das Brett waͤhrend der Operation nicht emporsteigen kann, wird es durch
                              die Walzen uu, die sich an zwei Achsen befinden,
                              herabgedruͤkt. Die Enden dieser Achsen sind in Falzen oder Fugen, die sich in
                              den Seiten des Gestelles xx befinden, eingelassen.
                              Der Bogen oder Spanner tt und der belastete Hebel
                              s druͤken die Walzen gegen den Ruͤken
                              der Bretter.
                           Die fortschreitende Bewegung der Bretter auf der Bank wird durch die Haken oder
                              Sperrer e, welche sich in den Gliedern der endlosen
                              Kette ff befinden, und welche das eine Ende des
                              Brettes fassen, in dem Maße hervorgebracht, in welchem die Kette umlaͤuft.
                              Hieraus erhellt, daß der Haken e das Brett loslassen
                              wird, wenn das Ende desselben unter die Achse des Kettenrades gelangt ist. Die
                              Bewegung des Brettes muß dann dadurch fortgesezt werden, daß man ein zweites
                              aͤhnliches Brett an das Ende des ersteren legt, und dieses zweite Brett dann
                              durch die Haken wieder vorwaͤrts ziehen laͤßt, wodurch dann das erste
                              Brett vollends durch die Maschine getrieben wird.
                           Der Patent-Traͤger beschraͤnkt sich bei seiner Erfindung auf
                              keine bestimmte Zahl von Schneidmessern, die er an den sich drehenden Achsen anbringt, indem diese
                              Zahl von der Qualitaͤt und Art des Holzes, und von der Geschwindigkeit,
                              welche man deren Umdrehungen zu geben gesonnen ist, abhaͤngt. Er
                              beschraͤnkt sich ferner auch nicht auf die einzige Stellung, welche diese
                              Schneidmesser in der Zeichnung haben, indem vielleicht manchmal eine andere Stellung
                              oder mehrere Reihen von Schneidmessern vortheilhaft seyn duͤrften. Er
                              behaͤlt sich ferner vor, beim Zurichten rauher und unebener Dielen und
                              Bretter, sowohl auf der oberen als unteren Seite derselben aͤhnliche sich
                              drehende Schneidmesser wirken zu lassen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
