| Titel: | Pepin's Maschine zum Entschälen der Hülsenfrüchte und anderer Samen. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. CXII., S. 429 | 
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                        CXII.
                        Pepin's Maschine zum
                           Entschaͤlen der Huͤlsenfruͤchte und anderer Samen.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. Decbr. 1821, S. 537.
                        Pepin's Maschine zum Entschaͤlen der
                           Huͤlsenfruͤchte.
                        
                     
                        
                           Hr. Pepin hat eine Maschine erfunden, mit welcher sich die
                              Huͤlsenfruͤchte und andere Samen auf das Vollkommenste
                              entschaͤlen lassen, ohne daß sie dabei zertruͤmmert oder gemahlen
                              werden. Der Nuzen und die Wichtigkeit einer solchen Maschine ist offenbar, und
                              erhellt auch schon daraus, daß die Société
                                 d'Encouragement bereits seit einer Reihe von Jahren einen Preis auf eine
                              solche Maschine ausschrieb. Die Anstalt des Hrn. Pepin
                              befindet sich zu Paris, und besizt eine Dampfmaschine von 8 Pferdekraͤften,
                              wovon gegenwaͤrtig beilaͤufig 5 Pferdekraͤfte 14
                              Entschaͤlapparate treiben. Jeder dieser Apparate kann in Einer Minute einen
                              Liter Erbsen, Bohnen oder Linsen entschaͤlen, so daß die Fabrik in 12 Stunden
                              10,000 Liter dieser Huͤlsenfruͤchte zu entschaͤlen im Stande
                              ist, und noch mehr liefern koͤnnte, wenn die uͤbrige Dampfkraft noch
                              zum Betreiben von sechs aͤhnlichen Apparaten verwendet wuͤrde. Die
                              Huͤlsenfruͤchte beduͤrfen durchaus keiner vorlaͤufigen
                              Behandlung; sie koͤnnen in dem Zustande, wie man sie auf den Markten
                              verkauft, in die Maschine gebracht werden. Die Erbsen kommen vollkommen
                              entschaͤlt, und ohne dabei ihre runde Gestalt verloren zu haben, aus der
                              Maschine; eben dieß gilt auch von den Bohnen; die Linsen hingegen werden durch die
                              Maschine in zwei Theile getheilt, welche sehr niedlich wie kleine braune Zeltchen
                              aussehen. Ueberdieß entschaͤlt die Maschine auch das Heidekorn sehr gut; sie
                              dient ferner mit gleichem Erfolge zur Fabrikation der geschalten Gerste, der
                              Perlgerste oder Graupe, des Haferkernes, der sogenannten Bretagner Gruͤze;
                              kurz sie gehoͤrt, wie sich die Commission der Société d'encouragement in ihrem Berichte ausdruͤkt,
                              zu den gelungensten Maschinen, und muß nothwendig einen großen Einfluß auf die
                              Zubereitung mehrerer unserer nahrhaftesten Speisen ausuͤben. Die Gesellschaft
                              sieht in der Erfindung des Hrn. Pepin ihre Aufgabe
                              vollkommen erreicht, und bedauert nur, daß sie ihm ihren Statuten gemaͤß den
                              von ihr ausgeschriebenen Preis nicht zuerkennen konnte, indem er ihr weder eine
                              genaue Einsicht, noch eine Bekanntmachung seiner Maschine gestattete. Sie verschob
                              daher ihren Preis neuerdings, und ertheilte Hrn. Pepin
                              fuͤr seine Verdienste und zur Aufmunterung die silberne Medaille.