| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 48, Jahrgang 1833, Nr. XII., S. 71 | 
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                        XII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preise, welche die Society of Arts zu London fuͤr die Jahre 1833
                              und 1834 ausschrieb.
                           1. Die goldene Medaille fuͤr die beste Methode den Dampf
                              fuͤr Maschinen auf eine solche Weise zu erzeugen, daß
                              dessen Menge oder Kraft wesentlich uͤber jene Menge und
                              Kraft hinaus, die man nach, den gegenwaͤrtig
                              gebraͤuchlichen Methoden erhaͤlt, vermehrt wird,
                              ohne daß jedoch die Gefahr oder die Kosten dabei wachsen.
                              – (Die Bewerber haben eine vollkommene Beschreibung des
                              Processes, welchen sie befolgten, so wie Zeugnisse uͤber
                              die gelungene Anwendung desselben beizubringen.)
                           2. Die goldene Medaille oder 100 Pf. Sterl. fuͤr eine
                              wirksame, durch die Praxis bewaͤhrte, und bessere Methode
                              als sie bisher gebraͤuchlich war, um das Entweichen von
                              dikem Rauche aus den Kaminen und Feuerstellen zu verhindern. (Es
                              sind Zeugnisse uͤber die Leistungen der neuen Methode
                              vorzulegen.)
                           
                           3. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beste
                              Zusammenstellung der gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen
                              Methoden den Rauch zu verzehren oder zu verdichten, mit
                              Beruͤksichtigung ihrer respectiven Vortheile und
                              Nachtheile, und in Verbindung mit einer Auseinandersezung der
                              Ursachen, welche deren allgemeine Einfuͤhrung in den
                              Oefen und Fabriken und besonders in den Brauereien
                              hinderten.
                           4. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr eine wirksame, durch Versuche bewaͤhrte, und
                              die bisher uͤblichen uͤbertreffende Methode den
                              schaͤdlichen Einfluͤssen verschiedener Dampfe in
                              chemischen und anderen Fabriken abzuhelfen.
                           5. Die goldene Medaille oder 50 Pf. Sterl. fuͤr die beste
                              Methode den Nachtheilen abzuhelfen, welche sowohl fuͤr
                              das vegetabilische als thierische Leben aus den schwefeligen,
                              arsenikalischen oder anderen schaͤdlichen Dampfen, die
                              sich beim Schmelzen der Kupfer-, Zink-,
                              Blei-, Zinn-, Eisen-Erze etc. im Großen
                              entwikeln, erwachsen, und fuͤr eine Methode, nach welcher
                              man diese schaͤdlichen Daͤmpfe auf eine bessere
                              Weise, als bisher geschah, zu einem nuͤzlichen Zweke
                              verwenden kann.
                           6. Die goldene Medaille fuͤr denjenigen, der mit irgend
                              einem anderen Brennmaterials, als mit Holzkohle die
                              groͤßte Menge (nicht unter 40 Tonnen) eines Stabeisens
                              erzeugt, welches dem besten schwedischen und russischen Eisen an
                              Guͤte gleichkommt, und welches sich auch in Stahl
                              verwandeln laͤßt. (Muster von dem Eisen und dem daraus
                              erzeugten Stahle muͤssen der Gesellschaft vorgelegt
                              werden, und zwar von ersterem nicht unter 1/4 Centner, von
                              lezterem nicht unter 7 Pfund. Auch muͤssen Zeugnisse
                              daruͤber beigebracht werden, daß die ganze erzeugte
                              Quantitaͤt Eisen und Stahl durchaus von gleicher
                              Guͤte ist.)
                           7. Die goldene Medaille fuͤr eine Methode das Kupfer so
                              von dem Erze zu trennen, es zu reinigen und fein zu machen, daß
                              es zu denselben Zweken, wie das schwedische Kupfer verwendet,
                              und um denselben Preis wie dieses auf den Markt gebracht werden
                              kann. (Es sind Zeugnisse beizubringen, daß nicht weniger als 3
                              Tonnen Kupfer auf diese Weise erzeugt und gereinigt wurden; auch
                              ist ein 14 Pfund schweres Muster von diesem Kupfer an die
                              Gesellschaft einzusenden.)
                           8. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr das Ausbringen von Zink, aus den Zinkerzen nach
                              einer besseren Methode, als sie bisher befolgt wurde, damit
                              dieser Zink zur Verfertigung von seinem Messinge verwendet
                              werden koͤnne. (Bedingungen wie in N. 7.)
                           9. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr ein Verfahren, um aus englischen oder
                              irlaͤndischen Materialien besseres Messing zu erzeugen,
                              als bisher. (Das ganze Verfahren, so wie die
                              Verhaͤltnisse der Ingredienzien muͤssen angegeben
                              werden; auch ist ein Zeugniß beizubringen, daß wenigstens eine
                              Tonne Messing hiernach verfertigt wurden. Die Gesellschaft
                              verlangt auch ein Muster von wenigstens 14 Pfunden.)
                           10. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr die beste Methode, den Nikel so zu reinigen, daß er
                              dem aus Deutschland eingefuͤhrten vollkommen gleichkommt,
                              und dabei mit diesem lezteren Concurrenz halten kann. (Das ganze
                              Verfahren ist zu beschreiben und außerdem ein Muster von 3
                              Pfunden einzusenden.)
                           11. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr die Verfertigung von besseren und nicht zu theuren
                              Schmelztoͤpfen fuͤr Messinge, Eisen- und
                              andere Metall-Gießer. (Das ganze Verfahren muß
                              beschrieben werden, auch sind einige Muster vorzulegen.)
                           12. Die goldene Isis-Medaille fuͤr denjenigen, der
                              Kronen-Glas erzeugt, welches eben so durchsichtig und
                              frei von aller gruͤnen und blauen Farbe ist, wie das
                              deutsche Tafelglas, und welches auch nicht hoͤher zu
                              stehen kommt, als dieses. (Es sind Zeugnisse beizubringen, daß
                              wenigstens 2 Centner Glas verfertigt wurden; es ist eine ganze
                              Tafel und zwei der groͤßten Viereke, welche man
                              ausschneiden kann, vorzulegen, auch ist eine genaue Beschreibung
                              des Verfahrens, so wie eine Angabe der Verhaͤltnisse der
                              Ingredienzien beizufuͤgen.)
                           13. Die goldene Medaille fuͤr denjenigen, der ein
                              Verfahren angibt, wornach man Flintglas erzeugen kann, welches
                              ohne alle Adern, und eben so dicht und durchsichtig und zu allen
                              optischen Arbeiten eben so tauglich ist, als das beste,
                              gegenwaͤrtig gebraͤuchliche Flintglas. (Das ganze
                              Verfahren ist genau zu beschreiben, und dessen wiederholtes
                              Gelingen durch Zeugnisse zu bestaͤttigen, welche zugleich
                              auch zu bezeugen haben, daß wenigstens 20 Pfund Flintglas nach
                              dieser Methode erzeugt wurden. Eben so ist zu
                              erweisen, daß aus diesem Glase Objectiv-Glaͤser
                              von wenigstens 3 1/2 Zoll Durchmesser fabricirt wurden. Auch
                              verlangt die Gesellschaft rohe und bearbeitete Muster des
                              Glases.)
                           14. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr eine schoͤne schwarze Tinte zum Schreiben,
                              welche besser ist, als die gegenwaͤrtig bekannten Tinten,
                              welche sich durch keine chemischen Agentien zerstoͤren
                              laͤßt, und welche leicht aus der Feder fließt. (Zeugnisse
                              muͤssen beweisen, daß wenigstens 2 Gallons solcher Tinte
                              bereitet wurden, die ganze Bereitungsmethode ist zu beschreiben,
                              und 2 Quart sind der Gesellschaft als Muster einzusenden.)
                           15. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr die beste und alle bisher bekannten
                              Schwaͤrzen uͤbertreffende
                              Buchdruker-Schwaͤrze, welche sich auch zum
                              Abdruken der feinsten Kupferstiche eignet. (Es muͤssen
                              wenigstens 112 Pfund solcher Schwaͤrze bereitet worden
                              seyn, und mit der Beschreibung der Bereitungsart sind auch 6
                              Pfund als Muster einzusenden.)
                           16. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr die beste, wohlfeilste und wirksamste Methode, nach
                              welcher sich troken eingesalzene Lebensmittel besser als bisher
                              vor dem Ranzig- und Schimmeligwerden bewahren lassen.
                              (Der Beschreibung sind Zeugnisse beizufuͤgen, daß sich
                              die vorgeschlagene Methode bei wiederholten Versuchen
                              bewaͤhrt habe.)
                           17. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr eine Methode, welche sich besser, als alle bisher
                              bekannten zum Aufbewahren des Fleisches fuͤr lange
                              Seereisen eignet. (Bedingungen wie bei N. 16.)
                           18. Die goldene Medaille oder 50 Pf. Sterl. fuͤr eine
                              bessere Methode dem Trokenmoder des Holzes vorzubeugen, als man
                              bisher befolgte. (Die Gesellschaft verlangt die Details des
                              Verfahrens, durch wiederholte Versuche im Großen
                              bestaͤttigt.)
                           19. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beste
                              Beschreibung der Veraͤnderungen, welche beim Beginne und
                              waͤhrend des sogenannten Trokenmoders des Holzes in der
                              Struktur desselben vorgehen, durch mikroskopische und andere
                              Zeichnungen erlaͤutert.
                           20. Die goldene Medaille fuͤr ein Verfahren, welches man
                              bei der Papier- oder Canevaß-Fabrikation in
                              Anwendung bringen kann, oder welches sich auch an bereits
                              fertigem Papier oder Canevaß benuzen laͤßt, um diese
                              Substanzen gegen das Schimmeligwerden zu schuͤzen. (Der
                              ausfuͤhrlichen Beschreibung muͤssen auch
                              vollguͤltige Beweise uͤber die Wirksamkeit des
                              vorgeschlagenen Verfahrens beigelegt werden.)
                           21. Die goldene Medaille oder 50 Pf. Sterl. fuͤr ein
                              wohlfeiles, bequemes, wirksames und durch wiederholte gelungene
                              Versuche bewaͤhrtes Verfahren, durch welches den
                              Zerstoͤrungen, die die Motten und andere Insecten in
                              Pelzen, Wollenzeugen, naturhistorischen Gegenstaͤnden
                              anrichten, sicherer vorgebaut werden kann, als durch irgend ein
                              anderes bekanntes Mittel. (Die Beschreibungen sind mit
                              Zeugnissen zu belegen.)
                           22. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beste
                              Beschreibung der verschiedenen Arten von Motten und anderen
                              Insecten, welche auf den zu England gehoͤrigen Inseln den
                              Seiden-, Wollen- oder Pelz-Waaren, so wie
                              naturhistorischen Gegenstaͤnden schaͤdlich werden,
                              durch Zeichnungen dieser Thiere unter ihren verschiedenen
                              Metamorphosen erlaͤutert.
                           23. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr eine schwarze Farbe auf Seide oder Wolle, welche
                              schoͤner und dauerhafter als irgend ein anderes bisher
                              bekanntes Schwarz ist. (Nebst der Beschreibung des Verfahrens
                              sind der Gesellschaft Zeugnisse und Muster so gefaͤrbter
                              Seide und Wolle vorzulegen.)
                           24. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr einen rothen Faͤrbestoff, welcher sich mit
                              Oel und Wasser anwenden laͤßt, der an Ton und Glanz dem
                              besten Carmin und Lak gleichkommt, und welcher ebenso dauerhaft,
                              aber oͤkonomischer ist. (Es sollen der Gesellschaft 4
                              Unzen dieses Faͤrbestoffes und eine Vollkommene
                              Beschreibung seiner Bereitung vorgelegt werden. Die Farbe darf
                              weder durch den gewoͤhnlichen Einfluß des Tageslichtes,
                              noch durch Daͤmpfe oder andere Ausduͤnstungen eine
                              Veraͤnderung erleiden. Ueber den rothen Lak, welchen man
                              aus dem Galium tinctorium bereitet,
                              siehe die Abhandlungen der Gesellschaft Bd. 46. S. 138.)
                           25. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl.
                              fuͤr einen blauen Faͤrbestoff, der an
                              Farbe, Glanz und Dauerhaftigkeit dem besten natuͤrlichen
                              Ultramarin gleichkommt, aber wohlfeiler ist. (Bedingungen wie
                              bei N. 24.)
                           26. Die goldene Isis-Medaille fuͤr eine genaue
                              Beschreibung und Darstellung der Methoden, nach welchen die
                              deutschen und franzoͤsischen Chemiker das neue Surrogat
                              fuͤr das natuͤrliche Ultramarin bereiten.
                              (Bedingungen wie bei N. 24.)
                           27. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die Entdekung
                              eines Steinlagers in Großbritannien oder Irland oder irgend
                              einer der Colonien, welches lithographische Steine liefert, die
                              den besten deutschen Steinen an Guͤte gleichkommen.
                           28. Die goldene Medaille fuͤr das beste Muster zu
                              Vorhaͤngen aus Seiden-Damask. Das zweit beste
                              Muster erhaͤlt die silberne Medaille.
                           29. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beste
                              Zeichnung eines Musters fuͤr Papier-Tapeten, die
                              Zeichnung muß colorirt seyn, auch muß das Muster so eingerichtet
                              seyn, daß, wenn die Streifen an einer groͤßeren
                              Oberflaͤche angewendet werden sollen, durch das
                              theilweise oder unvollkommene Deken des Musters keine
                              unangenehme Anordnung der Linien entsteht. Das zweit beste
                              Muster erhaͤlt die silberne Medaille. (Aus dem Mechanics' Magazine, N. 495.)
                           
                        
                           Preisaufgaben der Société Académique zu
                              Saint-Quentin.
                           Die Société
                                 académique zu Saint-Quentin hat
                              fuͤr das Jahr 1833 drei goldene Medaillen, jede im Werthe
                              zu 150 Franken, fuͤr die besten Beantwortungen folgender
                              drei Fragen als Preise ausgeschrieben:
                           Auf welchen Basen soll der Primaͤr-Unterricht in
                              Frankreich beruhen, und welche Ausdehnung soll demselben gegeben
                              werden?
                           Ist der Staat schuldig fuͤr den
                              Primaͤr-Unterricht des Volkes zu sorgen?
                           Welche Bewirthschaftungs-Methode eignet sich am besten
                              fuͤr das Departement de
                                 l'Aisne, um in demselben die Brache so bald als
                              moͤglich zu unterdruͤken?
                           Die Abhandlungen muͤssen vor dem 14. Julius 1833
                              eingesendet werden.
                           
                        
                           Preisaufgaben der Société royale et centrale d'agriculture
                              fuͤr das Jahr 1833.
                           Die Société royale et
                                 centrale d'agriculture hat fuͤr das Jahr 1833
                              folgende Preise ausgeschrieben: 1) Goldene und silberne
                              Medaillen fuͤr diejenigen, welche in irgend einer Gegend
                              Frankreichs Duͤngerarten einfuͤhren, welche bisher
                              daselbst nicht gebraͤuchlich waren. – 2) Goldene
                              oder silberne Medaillen oder landwirthschaftliche Werke,
                              fuͤr vollkommene oder auszugsweise Uebersezungen guter
                              Werke oder Abhandlungen aus dem Gebiete der Land- und
                              Hauswirthschaft. – 3) Gleiche Preise fuͤr
                              biographische Notizen uͤber Oekonomen. – 4)
                              Gleiche Preise fuͤr Werke aus dem Gebiete der
                              Thierheilkunde. – 5) Gleiche Preise fuͤr die
                              praktische Ausfuͤhrung von Bewaͤsserungen.
                              – 6) Gleiche Preise fuͤr Aufschluͤsse oder
                              Nachweisungen uͤber die Statistik der
                              Bewaͤsserungen, oder uͤber die Geseze, welche in
                              fremden Laͤndern in Hinsicht auf Wasserleitungen und
                              Bewaͤsserungen guͤltig sind. – 7) Ein Preis
                              von 1000 Franken und ein zweiter Preis von 500 Franken
                              fuͤr ein Handbuch, welches die Landbewohner und die
                              Arbeiter bei den laͤndlichen Bauten fuͤhren und
                              leiten koͤnnte. – 8) Goldene und silberne
                              Medaillen fuͤr die Anpflanzung von Most-,
                              Aepfel- und Birn-Baͤumen in jenen Gegenden,
                              in welchen man bisher noch keine solchen zog. – 9)
                              Goldene und silberne Medaillen fuͤr die Bekanntmachung
                              populaͤrer Vorschriften fuͤr die Departemente,
                              wornach den Bewohnern und Landwirthen in denselben gezeigt
                              wurde, auf welche Weise sie die Thiere, welche durch Krankheit,
                              aus Alter oder durch irgend einen Zufall zu Grunde gingen, auf
                              eine nuͤzliche Weise verwenden koͤnnten;
                              fuͤr die Anwendung der zu diesem Behufe angegebenen
                              Mittel, und zwar vorzuͤglich jener, welche in der
                              juͤngst gekroͤnten Preisschrift des Hrn. Payen enthalten sind, und endlich
                              fuͤr die Errichtung von Anstalten, in denen diese oder
                              jene Theile dieser Thiere verarbeitet wuͤrden. –
                              10) Ein Preis von 2000 Franken und ein zweiter Preis von 1500
                              Franken fuͤr die beste Handmaschine, womit das Getreide
                              bei der groͤßten Ersparniß so ausgedroschen und gereinigt
                              werden kann, daß man bei gleichen Kosten einen Ertrag erhaͤlt,
                              der wenigstens um 1/4 hoͤher ist, als jener, den man beim
                              Ausdreschen mit den Dreschflegeln, lezteren taͤglich zu
                              150 Kilogrammen gepuzten Getreides fuͤr jeden Drescher
                              angenommen, zu erwarten berechtigt war. – 11) Ein Preis
                              von 1500 Franken fuͤr das Bohren von artesischen Brunnen
                              um springendes, zum landwirthschaftlichen Gebrauche verwendetes
                              Wasser zu erhalten. – 12) Preise fuͤr die
                              Vermehrung guter Obstbaͤume durch den Samen.
                           
                        
                           Wie weit die Canal-Schifffahrt auf
                              manchen Canaͤlen Englands zuruͤk ist.
                           Obwohl die Canal-Schifffahrt in England im Ganzen auf
                              einen hohen Grad von Vollkommenheit getrieben worden, und
                              besonders in neuerer Zeit, wo sie an den Eisenbahnen so
                              gefaͤhrliche Nebenbuhler erhielt, noch auf jede
                              moͤgliche Weise gefoͤrdert wurde, so gibt es doch
                              noch, viele Canale, auf welchen die Schifffahrt an manchen
                              Stellen auf eine Weise betrieben wird, die gewiß Niemand im
                              gegenwaͤrtigen Jahrhunderte noch vermuthen sollte.
                              Bekanntlich gehen viele der Canaͤle Englands durch
                              sogenannte Tunnels, welche durch Huͤgel oder Berge
                              getrieben sind. Die Weite und Hoͤhe dieser Tunnel ist in
                              den meisten Faͤllen so groß, daß neben dem Canale auch
                              noch ein Saumweg fuͤr die Pferde durch den Huͤgel
                              oder Berg laͤuft; in einigen Faͤllen hingegen ist
                              er aber auch so gering, daß die Canalschiffe ziemlich genau
                              hindurch passiren koͤnnen. In diesem lezten Falle werden
                              den nun die Schiffe sehr haͤufig auf folgende
                              aͤußerst muͤhsame und viele Menschenleben kostende
                              Weise durch die Tunnel getrieben. Man befestigt an dem einen
                              Ende des Verdekes der Barke ein beilaͤufig 5 Fuß langes
                              Brett, welches in horizontaler Stellung uͤber die Barke
                              hinausragt. Ruf dieses Brett legt sich ein Bothsknecht mit dem
                              Ruͤken, so daß seine Fuͤße nach Oben gekehrt sind,
                              und in diesem Zustande haͤlt sich derselbe mit den Armen
                              an dem Brette fest, waͤhrend er sich mit den
                              Fuͤßen gegen das Gemaͤuer stemmt, und auf diese
                              Weise das Both vorwaͤrts treibt! Jaͤhrlich gehen
                              bei diesem Manoͤver, welches hoͤchst anstrengend
                              ist und bei welchem die Arbeiter in Schweiß gebadet werten,
                              mehrere Menschenleben zu Grunde; wenn man aber auch dieses in
                              England als eine Kleinigkeit betrachtet, so ist es doch
                              unbegreiflich, wie man in einem Lande, in welchem die Mechanik
                              so große und allgemein verbreitete Fortschritte gemacht hat, ein
                              solches, so sehr gegen dieselbe verstoßendes Verfahren dulden
                              kann. (Mechanics' Magazine, N. 492,
                              S. 246.)
                           
                        
                           Ueber die Erfindung der
                              Muschel-Schleusen und der Canaͤle mit
                              kuͤnstlichen
                              Zwischen-Wasserbehaͤltern.
                           enthaͤlt die Biblioteca italiana, October 1832, S. 50 rinen Aufsaz,
                              in welchem bewiesen wird, daß die Muschel-Schleuse (sostegus à conca) keineswegs
                              die Erfindung der beruͤhmten italienischen Hydrauliker
                              Filippo von Modena und Fioravente von Bologna ist, wie dieß
                              Bruschetti behauptete, und wie
                              auch allgemein geglaubt wurde, sondern daß dieselbe schon eine
                              uralte, spaͤter aber wieder verloren gegangene Erfindung
                              ist, die schon zu Zeiten Ptolemaͤus bei dem Canale in
                              Anwendung gebracht wurde, der damals den Nil mit dem rothen
                              Meere verband. Eben so wird in demselben Artikel gezeigt, daß
                              die sogenannten kuͤnstlichen Wasserbeken oder kleinen
                              Seen, welche in Europa zuerst am Seine- und
                              Loire-Canale im J. 1605 von dem Ingenieur Crosnier, und spaͤter im J.
                              1668 auch am großen Languedoc-Canale in Anwendung
                              gebracht wurden, um einen Canal mit zwei Abhaͤngen zu
                              speisen, schon um viele Zeit fruͤher in China an dem
                              großen Canale Yun-liang-ho benuzt wurden, wie dieß
                              aus den Beschreibungen, die die Missionare Duhalde, Magaillans und Martini davon geben, deutlich hervorgeht. Soviel zur
                              Berichtigung der Geschichte dieser beiden mehrfach
                              angesprochenen Erfindungen.
                           
                        
                           Ueber die Compensations-Pendel
                              fuͤr halbe Secunden-Uhren.
                           Die gewoͤhnliche Compensations-Methode fuͤr
                              halbe Secunden-Uhren ist die, daß man die Pendelstange
                              aus einer einfachen Platinna-Roͤhre und die Linse
                              aus Zink verfertigt, indem zwischen den Ausdehnungen dieser beiden
                              Metalle ein solcher Unterschied Statt findet, daß man durch
                              genaue Berechnungen derselben eine vollkommene Correction
                              erhaͤlt. Der beruͤhmte Uhrmacher, Hr. Heinrich Robert zu Paris, theilte nun
                              aber der Société
                                 d'encouragement kuͤrzlich eine noch einfachere
                              Methode eine Compensation fuͤr die halben
                              Secunden-Pendel zu erhalten mit. Er richtete seine
                              Aufmerksamkeit aus die hoͤlzernen Pendel-Stangen,
                              um dieselben an Pracht-Uhren anzubringen, fuͤr
                              welche sich die Zink- und Platinna-Pendel wegen
                              ihres glanzlosen Aussehens nicht wohl eigneten. Es gelang ihm
                              hierbei auch wirklich diese hoͤlzernen Pendelstangen auf
                              eine einfache Weise so gegen die Einfluͤsse der
                              Atmosphaͤre zu schuͤzen, daß man sie an jeder Art
                              von Uhr statt der besten metallenen Compensatoren anbringen
                              kann. Hr. Robert benuzte hierbei die
                              wohlbekannte Eigenschaft des Fichtenholzes unter jeder
                              Temperatur seine Laͤnge unveraͤndert
                              beizubehalten, und hatte daher nur auf das Werfen, welchem
                              dasselbe durch das Einsaugen von Feuchtigkeit aus der
                              atmosphaͤrischen Luft ausgesezt ist, zu sehen. Diesem
                              Werfen beugt er nun dadurch vor, daß er das hoͤlzerne
                              Pendel in eine metallene Buͤchse einschließt, deren
                              Ausdehnung er durch die Ausdehnung der Line corrigirt. Dieses
                              einfache Pendel vereinigt alle Eigenschaften eines guten
                              Compensators in sich, und kann zugleich auch sehr leicht
                              zusammengesezt werden; es nimmt wenig Raum ein, hat eine sehr
                              einfache Form, und kann so elegant gemacht werden, als man
                              will.
                           
                        
                           Eine Methode Abdruͤke von Medaillen
                              zu nehmen.
                           Hr. James Cox gibt folgendes Verfahren
                              an, nach welchem man sich ganz genaue Abdruͤke von
                              Medaillen verschaffen kann. Man nimmt eine Unze gepulverte
                              Hausenblase, und gibt diese in eine halbe Pinte Alkohol, welche
                              man in einer Phiole gut verstopft. Diese Phiole seze man dann,
                              um die Aufloͤsung zu beschleunigen, 3 oder 4 Stunden lang
                              unter oͤfterem Aufruͤhren einem maͤßigen
                              Feuer aus. Ist die Aufloͤsung vollendet, so seihe man sie
                              durch ein Tuch und gebe sie in eine gut verschlossene Phiole.
                              Will man sich nun dieser Aufloͤsung bedienen, so verseze
                              man den Gummi in fluͤssigen Zustand, indem man die Phiole
                              an das Feuer bringt, und uͤbergieße die Medaille dann mit
                              der Aufloͤsung. Den auf diese Weise gebildeten Ueberzug
                              hebe man, wenn er troken geworden (was im Sommer innerhalb zwei
                              Tagen erfolgt), mit der Spize eines Federmessers ab; er wird
                              sich sehr leicht abloͤsen, und einen durchsichtigen,
                              schoͤnen Abdruk geben, der selbst die kleinsten und
                              zartesten Theile der Medaille auf's Genaueste copirt
                              enthaͤlt. (Recueil
                                 industriel. October 1832, S. 66.)
                           
                        
                           Curtis's verbesserte Geblaͤse
                              fuͤr Schmieden und dergl.
                           Hr. P. C. Curtis zu Utica,
                              New-York, erhielt am 27. Maͤrz 1832 ein Patent auf
                              ein verbessertes Geblaͤse fuͤr Schmieden und
                              andere aͤhnliche Werkstaͤtten, womit erhizte Luft
                              in das Feuer eingeblasen werden soll, ohne daß ein Theil
                              desselben dem Ausbrennen durch das Feuer ausgesezt ist. Nach
                              dieser Erfindung besteht nun die Ruͤkenwand der Schmiede
                              aus einem gußeisernen Behaͤlter von beilaͤufig 12
                              Zoll Laͤnge, 10 Zoll Hoͤhe und 6 Zoll Tiefe.
                              Dieser Behaͤlter ist aus zwei Theilen gegossen, welche
                              luftdicht zusammengefuͤgt werden koͤnnen; in ihn
                              tritt die Luft, welche aus dem Blasebalge kommt, bei dem einen
                              Ende ein, waͤhrend sie durch eine in der vorderen Wand,
                              d.h. der Ruͤkenwand der Schmiede, befindlichen Oeffnung
                              in das Feuer austritt. Der Behaͤlter ist ferner durch
                              eine Platte von 12 Fuß Laͤnge und 10 Fuß Hoͤhe in
                              zwei Theile getheilt; in dieser Platte befinden sich viele
                              kleine Loͤcher, und eine groͤßere Oeffnung, welche
                              dem in der vorderen Platte befindlichen Loche entspricht. Die
                              Roͤhre, die die Luft oder den Wind in das Feuer leitet,
                              paßt in diese beiden, einander entsprechenden Loͤcher
                              oder Oeffnungen, so daß alle Luft aus der Hinteren Kammer kommen
                              muß, waͤhrend die aus den Blasebalgen eintretende Luft in
                              die vordere Kammer gelangt. Die ganze Operation ist hiernach
                              leicht zu verstehen: die Luft, welche in die vordere Kammer
                              tritt, hat, bevor sie in das Rohr oder die Schnauze tritt, durch
                              die in der Mittelplatte angebrachten kleinen Loͤcher zu
                              gehen, nach: dem sie vorher mit der erhizten Ruͤkenplatte
                              in Beruͤhrung getreten ist, und durch diese
                              Beruͤhrung sich selbst erhizt, die Platte hingegen
                              abgekuͤhlt hat. Der Patenttraͤger versichert, daß
                              man bei dieser Vorrichtung eine bedeutende Menge Brennmaterial
                              ersparen kann. Dieß leuchtet wohl Jedermann ein; zweifeln wird
                              man aber duͤrfen, daß durch die beschriebene Einrichtung
                              auch das Ausbrennen oder Verbrennen der gußeisernen
                              Ruͤkenwand der Schmiede verhindert wird. (Repertory of
                                 Patent-Inventions Januar 1833, S. 28.)
                           
                        
                           Robinets Instrument zum Blasen des
                              Krystallglases.
                           Die koͤnigl. franzoͤsische Academie der
                              Wissenschaften hat bekanntlich jedes Jahr einen von Herrn von
                              Montyon gegruͤndeten Preis demjenigen zu erkennen,
                              welcher ein Mittel entdekt hat, wodurch irgend eine Kunst oder
                              ein Gewerbe der Gesundheit weniger nachtheilig gemacht wird. Sie
                              hat im vergangenen Jahre diesen Preis im Betrag von achttausend Franken dem Herrn
                              Ismaël Robinet, Glasblaser in
                              der Krystallglasfabrik zu Bacarat, fuͤr sein Instrument
                              zum Blasen des Krystallglases (das wir im polytechnischen Journal
                              Bd. XLVI. S. 406
                              beschrieben und abgebildet haben) ertheilt.
                           
                        
                           Goodyear's Feder und
                              Hebel-Hahn.
                           Das Repertory of
                                 Patent-Inventions, Januar 1833, S. 31 gibt,
                              folgende Beschreibung der sogenannten Goodyear'schen Feder- und
                              Hebel-Haͤhne, auf welche sich Carl Goodyear zu Philadelphia in den
                              Vereinigten Staaten am 16. Maͤrz 1832 ein Patent
                              ertheilen ließ. Die Haͤhne sehen von Außen den
                              gewoͤhnlichen zinnernen Hahnen aͤhnlich; allein
                              sie werden nicht wie diese durch einen Schrauben-Zapfen
                              oder einen sich umdrehenden Schluͤssel, sondern dadurch
                              geoͤffnet, daß man eine Klappe, welche mittelst einer
                              Spiralfeder herabgehalten wird, senkrecht emporhebt. Das
                              aͤußere Ende des Hahnes bildet einen hohlen, senkrechten
                              Cylinder, dessen Scheitel durch einen Dekel verschlossen ist,
                              waͤhrend dessen unteres Ende offen steht. Um dieses
                              untere Ende laͤuft ein Rand oder eine Schulter, durch
                              welche die Oeffnung kleiner gemacht wird, als die
                              daruͤber befindliche cylindrische Roͤhre, und auf
                              der die Klappe aufruht. Die Klappe besteht aus einer kreisrunden
                              Metallschere, an deren unterer Flaͤche sich eine
                              Roͤhre befindet, welche die Schnauze bildet. Diese
                              Roͤhre paßt genau in den Rand oder Reif, auf welchem die
                              Klappe aufruht, und wenn daher die Klappe emporgehoben wird, so
                              schiebt sich ein Theil dieser Roͤhre in der cylindrischen
                              Kammer empor. In die Seite der Roͤhre ist eine Oeffnung
                              gebohrt, und wenn die Roͤhre auf die angegebene Weise
                              emporgehoben wird, so kann die Fluͤssigkeit folglich aus
                              der Hinterroͤhre oder dem Zapfen des Hahnes durch diese
                              Roͤhre abfließen. Von dem Dekel der Kammer erstrekt sich
                              bis an den Scheitel der Klappe eine Spiralfeder, wodurch die
                              Klappe an ihrer Stelle erhalten wird. Gehoben wird die Klappe
                              durch zwei Drahte, welche außen und einander gegenuͤber
                              von dem Scheitel der Kammer herabsteigen, und unten an Ohren
                              befestigt sind, die an der Roͤhre hervorstehen. Diese
                              Draͤhte sind am Scheitel mit einander verbunden, und
                              werden beim Heben durch einen kleinen Hebel in Bewegung gesezt;
                              damit sie jedoch immer an gehoͤriger Stelle bleiben und
                              nur senkrecht emporsteigen koͤnnen, laufen sie durch
                              Loͤcher, welche eigens zu diesem Behufe in
                              hervorstehenden Raͤndern angebracht sind. – Das
                              Repertory glaubt, daß
                              Haͤhne dieser Art zwar sehr gute Dienste leisten
                              muͤßten, daß die Spiralfeder aber, da sie immer von der
                              Fluͤssigkeit umgeben ist, von einigen dieser
                              Fluͤssigkeiten angegriffen, von anderen hingegen verlegt
                              werden duͤrfte.
                           
                        
                           Nachricht fuͤr jene, welche sich im
                              Aezen von Kupferstichen uͤben wollen.
                           Viele Leute, sagt Hr. Dakin im Mechanics' Magazine, N. 492, S. 246,
                              wuͤrden sich gewiß die Kunst zu aͤzen eigen
                              machen, wenn ihnen die Anschaffung von Kupferplatten nicht zu
                              kostspielig waͤre, und wenn es ihnen nicht zu viele
                              Muͤhe machte, die geaͤzten Platten jedes Mal zu
                              einem Buchdruker zu schiken, um Abdruͤke ihrer Arbeiten
                              oder Versuche zu erhalten. Ich habe gefunden, daß Zinnplatten
                              fuͤr die Erlernung dieser schoͤnen und angenehmen
                              Kunst beinahe eben so tauglich sind, wie Kupferplatten, und daß
                              man keinen Buchdruker braucht, um sich Abdruͤke der
                              geaͤzten Zinnplatten zu verschaffen, indem die
                              Abdruͤke eben so gut auch in einem
                              Schmied-Schraubstoke zwischen zwei flachen, diken,
                              gußeisernen Stuͤken verfertigt werden koͤnnen. Die
                              einzige Bedingung ist, daß die Platten nicht groͤßer
                              seyen als Karten: eine Große, welche fuͤr
                              Anfaͤnger in der Kunst immer groß genug ist. Man
                              waͤhle, wenn man nun einen Versuch nach dieser von mir
                              vorgeschlagenen Methode machen will, eine Zinnplatte, auf
                              welcher sich gar keine Krazer befinden, uͤberziehe diese
                              mit dem Aezgrunde oder mit Wachs, zeichne in diesen die
                              verlangten Gegenstaͤnde, seze hierauf den
                              gewoͤhnlichen wachfernen Rand auf, und aͤze dann
                              mit einer Saͤure, welche aus 1 Theile
                              Salpetersaͤure auf 5 bis 6 Theile Wasser besteht. Die
                              Saͤure darf auf diesen Zinnplatten nicht so lang
                              verweilen, als man sie auf den Kupferplatten zu lassen pflegt;
                              besonders muͤssen die lichteren Stellen der Zeichnung
                              fruͤhzeitig der Einwirkung der Saͤure, welche hier
                              sehr lebhaft von Statten geht, entzogen werden.
                           
                        
                           Veraͤnderungen, welche die
                              Vervollkommnung der Maschinen in dem
                              englisch-ostindischen Handel erzeugten.
                           Die Zunahme und Ausdehnung, deren sich die
                              Baumwollwaaren-Fabrikation in England in Folge der
                              Wohlfeilheit, erfreut, mit der man diese Artikel mit
                              Huͤlfe der sinnreichsten Maschinen zu verfertigen vermag,
                              ist nicht als eine bloße Uebertragung oder Uebersiedelung dieses
                              Fabrikations-Zweiges von Indien nach England zu
                              betrachten. Der Indier sendet zwar seine Calicos und seine
                              gefaͤrbt ten Baumwollzeuge nicht mehr nach England; wir
                              verfertigen sie uns selbst. Dafuͤr sendet er aber jezt 40
                              Mal mehr rohe Baumwolle, als er vor der Einfuͤhrung der
                              Maschinen bei uns ausfuͤhrte. Im J. 1781 fuͤhrten
                              wir 5 Millionen Pfund rohe Baumwolle ein; im J. 1828 betrug
                              diese Einfuhr aber schon 210 Millionen Pfund, eine Masse groß
                              genug, um daraus 1260 Millionen Yards Baumwollzeug, oder
                              fuͤr jeden Bewohner der Welt 2 Yards zu erzeugen! Der
                              Arbeiter an den Ufern des Ganges webt nun nicht mehr im Schatten
                              eines Mango-Baumes an seinem einfachen, aus Bambusrohr
                              erbauten Webestuhle, um uns mit Calico's zu versehen; er sammelt
                              aber dafuͤr 40 Mal so viel Baumwolle, als er
                              fruͤher fuͤr uns sammelte; er baut fuͤr uns
                              40 Mal so viel Indigo, als er fruͤher baute. Die
                              Baumwoll-Ausfuhr veranlaßte, daß selbst das
                              hindostanische Volk dadurch gezwungen wurde, europaͤische
                              Pakmaschinen fuͤr dieselbe anzuwenden, so wenig es auch
                              sonst, geneigt ist, die Erfindungen des Auslandes aufzunehmen.
                              Die Chinesen, welche diesen Widerwillen noch nicht besiegen
                              konnten, muͤssen ihre Baumwolle viel wohlfeiler
                              verkaufen, als die Indier, und dieß lediglich deßhalb, weil sie
                              die Baumwolle wegen Mangels an zwekmaͤßigen Maschinen
                              weit lokerer paken, so daß sie mehr Raum wegnimmt, und folglich
                              auch weit hoͤhere Fracht bezahlt. Welchen neuen Beweis
                              fuͤr den hohen Werth der Maschinerien kann man hieraus
                              ziehen! (Aus dem Werke: Results of
                                 Machinery.)
                           
                        
                           Amerikanische verbesserte
                              Spinnmaschine.
                           Die HH. William Calvert, Royal
                                 Southwick und Alfred
                                 Messinger zu Lowell, Massachusetts, ließen sich am 31.
                              Maͤrz 1832 ein Patent aus eine verbesserte Methode Wolle
                              fuͤr grobe und schwere Zeuge und vorzuͤglich
                              fuͤr Teppiche zu spinnen geben, welche den Versicherungen
                              der Patenttraͤger zu Folge ganz Außerordentliches leisten
                              soll. Ihre Maschine gleicht jenen Maschinen, dem man sich
                              gegenwaͤrtig gewoͤhnlich zum Spinnen von Wolle und
                              Baumwolle bedient; allein die Walzen sind naͤher an
                              einander gebracht, als in den Wollspinn- oder sogenannten
                              Worsted-Maschinen, und groͤßer, als in den
                              Baumwollspinn-Maschinen, so daß die Maschine folglich ein
                              Garn liefert, welches man bisher mittelst keiner der beiden
                              erwaͤhnten Maschinen zu erhalten im Stande war. Die Wolle
                              gelangt von dem Kardaͤtsch-Condensator an eine
                              Speisungs-Walze, von der aus sie dann durch drei
                              Walzen-Paare laͤuft: zwei dieser Walzen sind
                              klein, und befinden sich zwischen den gewoͤhnlichen
                              Strekwalzen. Die Speisungs-Walze soll bisher noch nie an
                              der Drossel-Maschine angewendet worden seyn. Das Spinnen
                              selbst geschieht durch eine continuirliche Bewegung, indem der
                              Faden so schnell auf die Spulen aufgewunden wird, als die
                              Schnuͤre von den Walzen abgesehen werden; die Walzen
                              stehen naͤmlich nicht, wie dieß an den
                              gewoͤhnlichen Maschinen der Fall ist, still,
                              waͤhrend die Schnuͤre ausgezogen und gedreht
                              werden. – Die Patenttraͤger versichern, daß ihre
                              Maschine drei Mal so viel Garn spinnt, als eine
                              gewoͤhnliche Maschine, indem man mit 6 Spindeln eben so
                              viel zu erzeugen im Stande ist, als sonst mit 18. Dabei soll die
                              Qualitaͤt des Garnes auch noch weit besser seyn, indem
                              die Fasern beinahe gerade gezogen werden. Die
                              Patenttraͤger fuͤhren noch mehrere Vorzuͤge
                              ihrer Maschine auf; allein aus der Beschreibung dieser lezteren
                              erhellt eben so wenig, auf welche Weise diese Vorzuͤge
                              erreicht werden koͤnnen, als man uͤberhaupt aus
                              der ganzen Patent-Erklaͤrung unmoͤglich ein
                              etwas deutliches Bild der Erfindung erhaͤlt. (Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Januar 1833, S. 29.)
                           
                        
                           Concurs fuͤr Pfluͤge und
                              Pfluͤger.
                           Wir haben im Polytechn. Journale, Bd. XLVI. S. 79 Bericht
                              uͤber den Concurs erstattet, welchen Hr. Beauvais im J. 1831 fuͤr
                              Pfluͤge und Pfluͤger veranstaltet hatte. Ein
                              aͤhnlicher Concurs fand nun auch im verflossenen Jahre an
                              dem oͤkonomischen Institute zu Grignon Statt, wobei
                              jedoch nur 8 Concurrenten erschienen, waͤhrend sich deren
                              Zahl bei dem ersten Concurse auf 14 belief. Den ersten Preis
                              erhielt ein kleiner Pflug mjt kurzem Ohre oder Streichbrette,
                              Hrn. Duroc aus der Nachbarschaft von
                              Dammartin gehoͤrig. Dieser Pflug hat das Eigene, daß er
                              die oberflaͤchliche Schichte des Erdreiches zwei Zoll
                              tief losmacht, um sie hierauf, zugleich mit den darauf
                              befindlichen Pflanzen und Kraͤutern bei einer
                              naͤchstfolgenden Pfluͤgung unter die Erde zu
                              schaffen. – Den zweiten Preis erhielt ein Pflug ohne
                              Vordergestell, welchen Hr. Pluchet
                              der Versammlung vorgelegt hatte.
                           
                        
                           Ueber die Saͤe-Maschine des
                              Hrn. Hugues.
                           Hr. Hugues, Oekonom zu Pessac bei
                              Bordeaux, hat die Zahl der Saͤe-Maschinen
                              neuerlich wieder um eine vermehrt, und zwar, wie
                              Sachverstaͤndige behaupten, durch eine der besten unter
                              den bisher bekannten. Seine Maschine besaͤet 5 Zeilen auf
                              ein Mal, und bedekt die Samen zugleich auch mit Erde. Sie
                              stampft die Samen mit vollkommener Regelmaͤßigkeit, und
                              gibt daher eine nicht unbedeutende Ersparniß am Saatkorne. Man
                              stellt gegenwaͤrtig an dem oͤkonomischen Institute
                              zu Grignon, so wie auf den Meiereien des Hrn. Beauvais und zu Egrenay Versuche mit
                              dieser Maschine an. Hr. Hugues
                              erbietet sich allen Oekonomen Frankreichs auf seine Kosten
                              Versuche anzustellen, wenn sie im Falle des Gelingens seine
                              Maschine anschaffen. (Recueil
                                 industriel. October 1832. S. 86.)
                           
                        
                           Einige Notizen uͤber die
                              Fabrikation des Ciders oder Obstmostes.
                           Wir entlehnen aus dem Recueil
                                 industriel, October und November 1832 folgende
                              Vorschriften uͤber die Behandlung einiger Arten von Cider
                              oder Obstmost, da dieselben vielleicht manchem Oekonomen
                              erwuͤnscht seyn duͤrften. 1. Um den Obstmost zu
                              klaren und zu verbessern wird empfohlen, auf 1 Mud (184,28
                              Wiener Maß) Obstmost 4 bis 5 Liter (den Liter zu 0,7068 Wiener
                              Maß) guten Branntwein, eine Unze Cochenille, ein Pfund Alaun und
                              3 Pfund Candiszuker zu nehmen. Die drei lezteren festen
                              Substanzen soll man in einem Moͤrser zusammenstoßen, und
                              sie dann einen oder 2 Tage lang mit dem Branntweine
                              uͤbergossen stehen lassen. Diese ganze Mischung gebe man
                              hierauf unter Umruͤhren in den Obstmost, den man dann
                              zuspundet und 5 bis 6 Monate lang gut verschlossen aufbewahrt.
                              Nach dieser Zeit kann der klar gewordene Most in Flaschen
                              abgezogen werden. Der Weingeist soll dem sonst so
                              haͤufigen Zerspringen der Flaschen abhelfen. – 2.
                              Wenn der Obstmost saͤuerlich zu werden beginnt, so soll
                              man ihm, um ihn wieder gut und haltbar zu machen, auf ein
                              Stuͤkfaß 1 Liter Honig und 1 Liter Branntwein, welchen
                              man mit etwas basisch kohlensaurem Kali (sal tartari) versezte, zusezen und das Ganze wohl
                              umruͤhren. Der auf diese Weise behandelte Cider wird nach
                              einiger Zeit Ruhe seine Saͤure verloren haben. –
                              3. Nenn der Obstmost nicht mit großer Sorgfalt bereitet wurde,
                              und besonders, wenn man ganze Stuͤke von Aepfeln in den
                              Most gerathen ließ, so nimmt er sehr leicht einen fauligen oder
                              schimmeligen Geschmak an. Diesem groben Fehler desselben kann
                              man dadurch abhelfen, daß man ihn mit Hausenblase behandelt und
                              zugleich, etwas Senfsamen hineinwirft, um ihn dann abzuziehen.
                              – 4. Um den Obstmost zu verfeinern und ihm eine
                              Ambra-Farbe zu geben, nehme man das Eiweiß von 6 Eiern
                              und eine Handvoll feinen, gut ausgewaschenen Sand, und klopfe
                              beides gut mit einander ab. Dann koche man einen Liter Melasse
                              bis zur Candiszuker-Consistenz ein, und seze ihr, um sie
                              nach dem Einsieden wieder abzukuͤhlen, Cider zu. Ist dieß
                              geschehen, so menge man diese Melasse unter das Eiweiß und den
                              Sand, und bringe hierauf die ganze Mischung unter
                              Umruͤhren in ein Faß Obstmost. Der auf diese Weise
                              behandelte Obstmost laͤßt sich mehrere Jahre lang
                              aufbewahren. Die Melasse fuͤr sich allein kann zwar den
                              Cider verbessern und ihm eine schoͤnere Farbe mittheilen;
                              allein besser ist es, wenn man ihn mit einer gleichen
                              Quantitaͤt Branntwein vermengt anwendet, indem dadurch
                              dem Sauerwerden des Ciders vorgebaut wird.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              Franzoͤsische.
                              
                                 
                                    Mémoires de la
                                       société royale d'agriculture et des
                                       arts du département de
                                       Seine-et-Oise, publiés depuis
                                       sa séance publique du 25 juillet 1831
                                       jusqu'à celle du 22 juillet 1832. Trente
                                       deuxième année. In 8° de 14
                                       feuilles 1/4 plus une planche. Imp. de Marlin,
                                       à Versailles.
                                    
                                 La science de'
                                       l'ingénieur, divisée en trois parties,
                                       où l'on traite des chemins, des ponts, des
                                       canaux et des aqueducs. Par J. R. Delaistre; revue
                                       et augmentée par M. Laguerenne.
                                       Deuxième édition. Deux volumes in
                                       4°, ensemble de 116 feuilles, plus un atlas
                                       mince, format d'une demi feuille, plus 57
                                       planches (la 55e
                                       ètant bis). A
                                       Paris ches l'éditeur, rue de Rohan N. 27;
                                       à Lyon chez Faverio.
                                    
                                 
                                    Alphabet des arts et
                                       métiers, suivi d'un traité
                                       d'arithmétique. In 12° de 3 feuilles
                                       plus une gravure et un frontispice. A Troyes chez
                                       Anner-André.
                                    
                                 
                                    Mémoire sur la culture des
                                       indigofères tinctoriaux et sur la fabrication
                                       de l'indigo. Par M. Perottet. In 8° de 3
                                       feuilles 1/4 plus une planche. Imp. de Duverger,
                                       á Paris.
                                    
                                 
                                    Traité de
                                       mécanique. Par S. B. Poisson. Seconde
                                       édition, considérablement
                                       augmentée. Tom. 1er. In 8° de 45
                                       feuilles 3/4 plus 4 planches. A Paris chez
                                       Bachelier. Pr. 18 Fr.
                                    
                                 
                                    Battoir mécanique pour le
                                       blé et autres espèces de graines
                                       établi à Ruffey, ou ci-devant
                                       prieuré Saint-Christophe, par
                                       Mademoiselle Virginie Renault et M. Galliot,
                                       médecin. Autorisé par l'ordonnance
                                       royale du 16 Avril 1832. In 8° d'une feuille.
                                       Impr. de Courbet à
                                       Lons-le-Saulnier.