| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 48, Jahrgang 1833, Nr. LXXVIII., S. 392 | 
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                        LXXVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Edward's philosophisches
                              Alphabet.
                           Ein Hr. Georg Edwards, Gentleman zu
                              Birmingham, erhielt am 13ten April 1832 ein Patent auf ein neues
                              Alphabet, womit er die articulirten Toͤne aller Sprachen
                              geben zu koͤnnen glaubt, und welchem er den sehr
                              passenden Namen eines philosophischen (d.h. heut zu Tage:
                              praktisch unbrauchbaren und unverstaͤndlichen),
                              Alphabetes gegeben hat. Dieses Alphabet besteht nun, wie das Repertory of
                                 Patent-Inventions sagt, aus 52 Charakteren, die
                              die verschiedenen Toͤne aller Sprachen geben sollen, und
                              die Hr. Edwards auf eine sehr
                              sinnreiche und ausgedehnte Sprachenkenntniß beurkundende Weise
                              geordnet und eingetheilt haben soll. Die Buchstaben, von denen
                              mehrere bloße Punkte oder kleine Striche vorstellen, werden wie
                              musikalische Noten zwischen vier Linien geschrieben, von denen
                              die oberste einen Zoll weit von der unteren entfernt ist,
                              waͤhrend die dritte den zwischen beiden befindlichen Raum
                              in zwei gleiche Theile theilt, von denen der obere wieder durch
                              die vierte Linie in zwei Theile getheilt ist. Die Accente werden
                              wie die hebraͤischen Vokale durch kleine, unter die
                              Buchstaben gesezte Zeichen ausgedruͤkt. – Hr. Edwards glaubt mit seinem Alphabete
                              alle Sprachen schnell lesen lehren zu koͤnnen, wir aber
                              glauben, daß mit dem Lesen ohne Verstehen allein sehr wenig
                              geholfen seyn duͤrfte, und daß Hr. Edwards seine Zeit und sein Geld uͤberhaupt auf
                              etwas Besseres haͤtte verwenden koͤnnen, als auf
                              dieses Alphabet.
                           
                        
                           Bogardus's
                              Universal-Mahlmuͤhle.
                           Ein Hr. Jakob Bogardus von
                              New-York erhielt am 18. Januar 1832 in den Vereinigten
                              Staaten ein Patent auf eine Muͤhle, mit welcher sich
                              sowohl alle Getreidearten, als auch Farbestoffe, Arzneistoffe u.
                              dgl. mahlen lassen, und die er daher unter dem Namen einer
                              Universal-Mahlmuͤhle bekannt machte. Das
                              Wesentliche dieser Muͤhle besteht dem Repertory of
                                 Patent-Inventions, Maͤrz 1833, S. 214 zu
                              Folge darin, daß sich beide Muͤhlsteine drehen, daß der
                              obere aber seine Bewegung von dem unteren mitgetheilt
                              erhaͤlt. Der untere Muͤhlstein, oder der
                              sogenannte Bodenstein ist naͤmlich an einer senkrechten
                              Welle aufgezogen, die durch irgend eine Vorrichtung mit
                              beliebiger Geschwindigkeit umgedreht werden kann. Der obere
                              Stein oder der sogenannte Laͤufer ist wenigstens um 1/5
                              im Durchmesser kleiner als der Bodenstein, und so gestellt, daß
                              er mit lezterem nicht concentrisch ist; er kann z.B. so gestellt
                              seyn, daß die Umfaͤnge der beiden Steine an der einen
                              Seite zusammentreffen, waͤhrend an der entgegengesezten
                              Seite 1/5 des Durchmessers des unteren Steines frei bleibt.
                              Dieser Laͤufer wird durch eine Schraube, welche durch
                              einen uͤber demselben befindlichen Balken geht, und deren
                              Spize auf einem Stege in der Mitte des Loches oder Auges ruht,
                              an seiner Stelle erhalten, und in dem Druke, den er
                              ausuͤbt, regulirt. In Folge dieser Einrichtung
                              erhaͤlt der obere Stein eine langsamere und eigene
                              Umdrehung von dem lezteren mitgetheilt. Ueber dem Auge des
                              Laͤufers ist der Trichter angebracht; die uͤbrigen
                              Vorrichtungen sind wie an den gewoͤhnlichen
                              Mahlmuͤhlen.
                           
                        
                           Leichtigkeit derdrr eisernen Schiffe.
                           Der Glasgow Chronicle berichtet, daß
                              daselbst fuͤr einen der Canaͤle in Lancashire ein
                              Both erbaut worden sey, welches bei einer Laͤnge von 76
                              und einer Breite von 6 Fuß nur 34 Centner wiegt: ein Gewicht,
                              welches nur um etwas weniges geringer ist, als jenes einer
                              gewoͤhnlichen englischen Landkutsche. Das Both
                              gewaͤhrt 120 Reisenden bequeme Unterkunft. (Mechanics' Magazine. No. 503.)
                           
                        
                           Schnelligkeit der Fahrten auf den
                              englischen Canaͤlen.
                           Die Eigenthuͤmer des London- und
                              Birmingham-Canales haben gegenwaͤrtig, wo die Bill
                              fuͤr Errichtung einer Eisenbahn zwischen diesen beiden
                              wichtigen Punkten in dem Torysmus keinen Widerstand mehr finden
                              duͤrfte, und wo sie daher in Gefahr sind, einen großen
                              Theil des Verkehres auf ihrem Canale zu verlieren,
                              angekuͤndigt, daß sie fuͤr den Hochsommer ein
                              Postschiff fahren lassen wollen, welches, mit Reisenden und
                              Guͤtern beladen, die Streke von London nach Birmingham,
                              innerhalb 16 Stunden zuruͤklegen soll, waͤhrend
                              man bisher einige Tage zu derselben brauchte. Die Eisenbahn wird
                              diesen durch die Concurrenz hervorgerufenen Gegner ungeachtet
                              seiner großen und außerordentlichen Anstrengungen jedoch nicht
                              zu fuͤrchten haben. (Mechanics'
                                 Magazine. No. 503.)
                           
                        
                           Ueber das Sprengen von Felsen unter dem
                              Wasser mit Huͤlfe der Tauchergloke.
                           Das Repertory of
                                 Patent-Inventions, Januar 1833, S. 43 gibt
                              folgende Notiz uͤber das in England uͤbliche
                              Verfahren Felsen unter dem Wasser zu sprengen. „Es
                                 tauchen drei Maͤnner mit der Tauchergloke unter. Von
                                 diesen haͤlt einer das Bohreisen, waͤhrend die
                                 beiden anderen so lange schnell und kraͤftig mit Haͤmmern daraufschlagen, bis ein Bohrloch von
                                 gehoͤriger Tiefe gebohrt ist. In dieses Bohrloch wird
                                 dann eine blecherne Patrone von beilaͤufig zwei Zoll
                                 im Durchmesser und ein Fuß Laͤnge gestekt, und Sand
                                 darauf gebracht. An dem Scheitel der Patrone ist eine
                                 blecherne Roͤhre angeloͤthet, an deren oberem
                                 Ende sich eine messingene Schraube befindet. Ist die Patrone
                                 befestigt, so laͤßt man die Gloke langsam
                                 emporsteigen, und schraubt dabei an die blecherne
                                 Roͤhre nach und nach so viele Stuͤke an, daß
                                 die Roͤhre am Ende zwei Fuß hoch uͤber die
                                 Wasserflaͤche emporragt. Der Mann, der den Schuß
                                 abfeuert, befindet sich in einem Bothe dicht an der
                                 Blechroͤhre, an deren oberem Ende ein Strik befestigt
                                 ist, den er in der linken Hand haͤlt. Das Abfeuern
                                 selbst geschieht mittelst kleiner rothgluͤhender
                                 Eisenstuͤke, welche in die Roͤhre
                                 hinabgeworfen werden, und durch ihre Hize das Pulver
                                 augenbliklich entzuͤnden. Nur ein kleiner Theil des
                                 unteren Endes der Roͤhre wird durch die erfolgende
                                 Explosion zerstoͤrt: das unversehrte Stuͤk
                                 kann wieder weiter verwendet werden. Der in dem Bothe
                                 befindliche Arbeiter verspuͤrt von der Explosion
                                 weiter gar nichts, als ein heftiges Aufsieden des Wassers;
                                 eine sehr starke Erschuͤtterung verspuͤren
                                 hingegen jene, die am Ufer oder auf irgend einer Stelle
                                 stehen, die mit dem gesprengten Fellen in ununterbrochenem
                                 Zusammenhange steht. Wenn sich bei diesem Verfahren kein
                                 Ungluͤk ereignen soll, muß das Wasser wenigstens S bis 10 Fuß tief seyn. Zu
                                 Plymouth befolgt man dieselbe Methode, nur werden hier die
                                 Roͤhrenstuͤke nicht an einander geschraubt,
                                 sondern durch ein Kittwasser dicht mit einander
                                 verbunden.“
                              
                           
                        
                           Crawhall's Patent-Seile
                              fuͤr Bergwerke.
                           Die flachen Seile oder Taue, deren man sich in den Bergwerken und
                              auch an anderen Maschinerien als Laufbaͤnder fuͤr
                              Raͤder, und auch als ein Mittel bedient, womit man Wagen
                              uͤber schiefe Flaͤchen ziehen kann, bestehen aus
                              mehreren starken runden Striken. Da nun selten mehr als zwei
                              solcher Strike zugleich mit einander verfertigt werden, so wird
                              deren Staͤrke ungleich, und in Folge dieser Ungleichheit
                              brechen sie auch an verschiedenen Stellen. Diesem Uebelstande
                              abzuhelfen ist der Zwek der Erfindung des Hrn. Joseph Crawhall, Seilers zu
                              New-Castle-upon-Tyne, welche am 8ten August
                              1832 patentirt wurde. Diese sogenannte Erfindung ist
                              hoͤchst einfach, und beruht bloß darauf, daß der
                              Patenttraͤger an der Maschine, deren man sich
                              gewoͤhnlich zur Seil-Fabrikation bedient, ein Paar
                              Raͤder mehr anbringt, so daß man mit einem Male vier
                              Strike von vollkommen gleicher Dike und gleicher Drehung aus
                              einem und demselben Materiale zu verfertigen im Stande ist. Das
                              ganze uͤbrige Verfahren ist, wie das Repertory of
                                 Patent-Inventions versichert, ganz dasselbe, wie
                              das gewoͤhnlich uͤbliche. Die vier gleichen Strike
                              werden dann ebenfalls nach der alten Methode an den Seiten mit
                              einander verflochten, und sollen auf diese Weise flache Seile
                              geben, die wegen der gleichmaͤßigen Vertheilung ihrer
                              Theilchen jeder Kraft weit besser zu widerstehen
                              vermoͤgen, als die bisher gebraͤuchlichen.
                           
                        
                           Ueber die Benuzung des Zinkes zu
                              verschiedenen Zweken.
                           Unsere Leser haben fruͤher unter den Patenten angezeigt
                              gefunden, daß sich ein Hr. Benjamin Cook, Messinggießer zu Birmingham, am 13. April 1832
                              ein Patent auf die Verfertigung verschiedener Geraͤthe
                              aus einem Metalle geben ließ, aus welchem diese
                              Gegenstaͤnde bisher noch nicht verfertigt wurden. Dieses
                              dem Titel nach viel versprechende Metall ist nun, wie das Repertory of
                                 Patent-Inventions zeigte, nicht mehr und nicht
                              weniger als der laͤngst bekannte Zink, der
                              gegenwaͤrtig, wo in England eine bedeutend geringere
                              Menge desselben zur Messing-Fabrikation verwendet wird,
                              daselbst sehr niedrig im Preise steht, und daher, wenn die
                              Wohlfeilheit allein beruͤksichtigt wird, allerdings
                              einige Vorzuͤge vor dem Zinne und der Legirung von Zinn
                              und Zink, die man bisher zu den meisten der fraglichen
                              Geraͤthe benuzte, voraus haben duͤrfte. Hr. Cook nimmt besonders die Fabrikation
                              von Zink-Draht und die Verfertigung von Sieben aus diesem
                              Drahte, als sein Patentrecht in Anspruch; er verfertigt aber
                              auch Hausgeraͤthe aller Art, Leuchter, Plattmenagen etc.
                              etc., und endlich selbst Loͤffel und Gabeln verschiedener
                              Art. Wenn wir nun auch gar nicht in Anschlag bringen wollen, daß
                              diese Benuzung des Zinkes zu allen diesen Geraͤthen
                              durchaus nicht neu ist, so muͤssen wir doch gegen die
                              Anwendung des Zinkes, als eines so leicht oxydirbaren, so leicht
                              aufloͤsbaren und in seinen Salzen auf den Organismus des
                              menschlichen Leibes so schaͤdlich einwirkenden Metalles,
                              zu Loͤffeln, Gabeln, Schuͤsseln u. dgl.
                              hoͤchlich protestiren, und Jedermann auf die
                              Schaͤdlichkeit solcher Tischgeraͤthe aufmerksam
                              machen und vor deren Gebrauch warnen. – Was die Methode
                              selbst betrifft, nach welcher Hr. Cook den Zink behandelt, so scheint nichts Neues in
                              derselben zu liegen; denn nach den Angaben des Repertory wird der Zink bei einer
                              Temperatur, die weder zu kuͤhl noch zu heiß ist, zu
                              Platten ausgewalzt, aus denen der Patenttraͤger dann die
                              verschiedenen Artikel formt und fabricirt.
                           
                        
                           Martin's Versuche uͤber die
                              Waͤrme weißer und schwarz angestrichener Mauern.
                           Hr. Martin trug kuͤrzlich vor
                              der Société du Departement
                                 de l'Allier einige Bemerkungen uͤber die Wirkung
                              der Sonnenstrahlen auf schwarze und weiße Mauern vor, aus denen
                              wir, da die Ansichten hieruͤber noch getheilt sind,
                              Folgendes mittheilen. Hr. Martin hing
                              im Herbste zwei ganz gleiche und correspondirende Thermometer an
                              eine Mauer, welche zum Theil weiß, zum Theil schwarz
                              angestrichen war, und auf welche die Sonnenstrahlen fallen
                              konnten. Von diesen Thermometern zeigte nun der an der weißen
                              Wand befindliche um 3 Uhr Nachmittags 18°, der an der
                              schwarzen Wand aufgehangene hingegen 21°: ein
                              Unterschied, der weit geringer ist, als man ihn sonst anzunehmen
                              pflegte. Er will ferner beobachtet haben, daß die
                              Fruͤchte der Baͤume, die an schwarzen
                              Waͤnden gezogen wurden, durchaus nicht merklich
                              fruͤher reifen, als jene der Baͤume, die an weißen
                              Mauern wuchsen. Ebenso fand er es nicht bestaͤttigt, daß
                              die schwarzen Mauern laͤnger warm bleiben, als die
                              weißen, denn an beiden sah er gleich schnell Reif entstehen. Wir
                              glauben jedoch, daß die Versuche des Hrn. Martin noch keineswegs entscheidend sind. (Recueil industriel. Februar 1833. S.
                              164.)
                           
                        
                           Ueber ein Mittel gegen das Anlaufen der
                              Fenster.
                           Die Fenster der Zimmer, der Kauflaͤden etc. haben das
                              Unangenehme, daß sich deren innere Oberflaͤche im Winter
                              mit einer Schichte zu Wasser verdichteten und selbst gefrornen
                              Wasserdampfes uͤberzieht, so daß nicht mehr genug Licht
                              durch die Fenster eindringen kann, daß die in der Naͤhe
                              der Fenster befindlichen Gegenstaͤnde in Folge der
                              Feuchtigkeit oft Schaden leiden, daß man die hinter den Fenstern
                              der Kauflaͤden zur Schau ausgestellten Waaren nicht mehr
                              gehoͤrig sieht, u.s.f. Allen diesen Nachtheilen, sagt Hr.
                              Charrière, Fabrikant
                              chirurgischer Instrumente, im Bulletin de
                                 la Société d'encouragement, Januar 1833,
                              S. 24, laͤßt sich am besten und am leichtesten dadurch
                              abhelfen, daß man eine Schichte Luft zwischen zwei Glasplatten
                              bringt. Es braucht daher nichts weiter, als daß man in jedem
                              Fensterrahmen statt einer einzigen Glastafel deren zwei in einer
                              Entfernung von einigen Linien von einander aufzieht. Diese
                              Methode, welche nichts weniger als neu ist und sehr gute Dienste
                              leistet, erschwert auch die Diebstaͤhle, welche so
                              haͤufig durch die Fenster Statt finden.
                           
                        
                           Amerikanische Methode saures Bier
                              fuͤr gutes gelten zu machen.
                           Um unseren Lesern zu zeigen, daß man in Nordamerika eben so
                              sonderbare Ansichten uͤber die Guͤte des Bieres
                              hegt, wie in Norddeutschland, wollen wir ihnen folgende Notiz
                              uͤber eine „Methode saurem, schalen oder
                                 schimmeligem Ale, Bier oder Porter wieder seine
                                 fruͤhere Reinheit und seinen Wohlgeschmak zu
                                 geben“ mittheilen. Wir scheuen uns um so weniger
                              dieß zu thun, als gewiß kein verstaͤndiger Brauer in
                              Versuchung kommen wird, diese Methode zu befolgen, und durch das
                              bereits Verdorbene auch noch wirklich Gutes zu verderben. Diese
                              saubere Methode, auf welche sich ein Hr. Moses Granger zu Louisville,
                              New-York, am 11. Januar 1832 ein Patent ertheilen ließ,
                              besteht nun darin, daß man auf gewoͤhnliche Weise eine
                              Maische bereitet, und von dieser die Wuͤrze abzieht,
                              waͤhrend man auf die ruͤkstaͤndigen
                              Malzkoͤrner daß saure Ale oder Bier in einem solchen
                              Verhaͤltnisse gießt, daß 60 Gallons Fluͤssigkeit
                              auf 40 Bushel Malz kommen. Die Fluͤssigkeit, die man auf
                              diese Weise erhaͤlt, wird dann mit 1/2 Pfund Hopfen per Faß gekocht, dann in ein neues
                              Gefaͤß gebracht, und das naͤchste Mal zum Maischen
                              genommen. – Niemand wird verkennen, daß diese ganze
                              Manipulation schlecht ist; sie ist aber auch eben so wenig neu,
                              denn sie wird auch von manchem schlechten europaͤischen
                              Brauer unter dem technischen Namen des Anschwaͤnzens
                              getrieben. (Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. April 1833, S. 213.)
                           
                        
                           Artesische Brunnen in Champagner Kellern
                              benuzt.
                           Der koͤnigl. wuͤrtembergische Baurath Hr. Bruckmann zu Heilbronn, dem die Kunst
                              des Bohrens von Brunnen schon so viel zu verdanken hat, hat in
                              einem Schreiben an die Société d'encouragement zu Paris (die
                              ihm fuͤr seine fruͤheren Leistungen ihre goldene
                              Medaille zuerkannt hat) den Vorschlag gemacht, solche Brunnen
                              auch zu benuzen, um das Zerspringen der Flaschen der
                              schaͤumenden Weine zu verhindern. Da dieses Zerspringen
                              naͤmlich zum Theil von einer zu hohen Temperatur der
                              Keller herruͤhrt, so meint Hr. Bruckmann man solle in den Kellern Brunnen bohren, und
                              dieses Wasser dann zur Abkuͤhlung der Flaschen benuzen,
                              indem man es in Form eines Regens auf dieselben
                              herabtroͤpfeln laͤßt. Es fraͤgt sich nur,
                              ob die durch einen solchen Regen in den Flaschen entstehende
                              Erschuͤtterung nicht mehr schaden wuͤrde, als die
                              Abkuͤhlung, nuͤzt. (Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement.
                              Januar 1833, S. 26.)
                           
                        
                           Ueber die Branntwein-Consumtion in
                              England.
                           Der jaͤhrliche Verbrauch an Branntwein, der sich
                              fuͤr Großbritannien und Irland ergibt, laͤßt sich
                              gegenwaͤrtig im Durchschnitte folgender Maßen
                              annehmen:
                           
                              
                                 an fremden und
                                    verzollten
                                 Branntweinen
                                   4,964,560
                                    Gallons
                                 
                              
                                 an britischen und
                                    besteuerten
                                      –
                                 21,103,501
                                       –
                                 
                              
                                 an
                                    eingeschmuggelten
                                      –
                                   1,250,000
                                       –
                                 
                              
                                 an heimlich
                                    fabricirten
                                      –
                                   1,000,000
                                       –
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Summa
                                 28,318,061 Gallons!!
                                 
                              
                           
                              
                                 Die fremden und
                                    verzollten
                                 Branntweine
                                 zerfielen im Jahre 1830
                                    in
                                 
                              
                                 
                                 
                                 3,658,958 Gallons
                                 Rum
                                 
                              
                                 
                                 
                                 1,274,803
                                       –
                                 Branntwein
                                 
                              
                                 
                                 
                                      30,799
                                       –
                                 Genever
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Summa
                                 4,964,560 Gallons.
                                 
                                 
                              
                           Die Quantitaͤt, welche von den
                              englischen Branntweinen jaͤhrlich rectificirt und in
                              Genever (gin), Brandy und andere
                              Compositionen verwandelt wird, laͤßt sich nicht wohl
                              genau bestimmen; doch duͤrfte sich dieselbe
                              beilaͤufig auf 15,000,000 Gallons belaufen. Was die
                              Bereitungsarten betrifft, so sind diese sehr verschieden, ohne
                              uns hier weiter auf dieselben einzulassen, wollen wir nur eine
                              Bemerkung machen, da dieselbe weder im Auslande, noch in England
                              selbst hinreichend bekannt zu seyn scheint. Das Geschaͤft
                              eines Branntweinbrenners oder Destillateurs (Distiller) ist naͤmlich in
                              England gaͤnzlich von jenem eines Rectificirers (rectifier) getrennt. Der
                              Rectificirer ist zwar de facto auch
                              ein Destillirer; allein der Destillirer darf dem Geseze nach
                              nicht zugleich auch Rectificirer seyn; und das Branntweinbrennen
                              und das Rectificiren das weder von einer und derselben Person,
                              noch in denselben Gebaͤuden betrieben werden, bei
                              Vermeidung von sehr schweren Strafen. Man nennt daher den
                              Branntweinbrenner in England gewoͤhnlich und technisch
                              einen Malz-Destillirer (malt-distiller), weil der meiste Branntwein aus
                              Malz gewonnen wird; den Rectificirer hingegen einen Rectificirer
                              (rectifier) oder Zusammensezer
                              (compounder), weil dieser den
                              Branntwein von dem Destillirer abnimmt, und ihn dann erst durch
                              Rectification, Verduͤnnung, Versuͤßung, Zusaz von
                              Wohlgeruͤchen etc. in verschiedene andere Mischungen
                              verwandelt. Der unvermischte Branntwein heißt in England plain spirit (einfacher Geist);
                              durch die Verwandlung in Gin
                              (Genever) wird er ein Compound (Gemisch). Der
                              irlaͤndische und schottische einfache Geist heißt
                              gewoͤhnlich Whisky, ein
                              Ausdruk, der von dem irlaͤndischen Worte uisge (Wasser) herkommt, wovon
                              gleichfalls auch der Name Usquebaugh
                              abgeleitet ist. Der Name Gin ist offenbar nur eine Abkuͤrzung von Geneva (Genever). Der reine oder rohe Gin (raw gin) wird fuͤr eine der
                              besten Sorten gehalten; er ist jedoch selten und wird meistens
                              in Cordial-Gin verwandelt, weil er in diesem Zustande in
                              Folge der Zusaͤze groͤßeren Gewinn abwirft (Mechanics' Magazine. No. 502.)
                           
                        
                           Eine neue Methode Erdaͤpfel zu
                              bauen.
                           Ein großer Guͤterbesizer in der Grafschaft Gloucester
                              empfiehlt die Erdaͤpfel auf folgende Weise zu bauen. Man
                              theile den Boden in Beeten von 2 Fuß Breite; dann grabe man das
                              erste Beet um, und ziehe in demselben einen Graben von beinahe
                              zwei Fuß Breite, in welchen die Erdaͤpfel 4 bis 5 Zoll
                              tief in zwei Reihen gelegt werden, die einen Fuß weit von
                              einander entfernt sind. Ist dieß geschehen, so lege man auf die
                              Erdaͤpfel eine Schichte Duͤnger und dann endlich
                              jene Erde, die man beim Ausgraben der naͤchsten Furche
                              erhaͤlt. Diese zweite Furche nun soll nicht in dem an das
                              erste stoßende, zweite Beet, sondern in dem dritten gezogen
                              werden, so daß also zwischen je zwei Beeten eines leer und
                              unbebaut bleibt. Man versichert, daß die Ernte bei dieser
                              Baumethode ebenso reichlich ausfallen soll, als wenn man eine
                              weit groͤßere Menge Erdaͤpfel eng an einander
                              pflanzt; auch ergibt sich dabei eine bedeutende Ersparniß an
                              Duͤnger, und wie man sagt auch an Handarbeit. (Aus dem
                              Recueil industriel. Januar 1833,
                              S. 59.)
                           
                        
                           Reinigung der Manna.
                           Eines der besten Verfahren, um aus der gewoͤhnlichen Manna
                              schoͤne thraͤnenfoͤrmige Manna, welche
                              immer seltener im Handel vorzukommen anfaͤngt, zu
                              erhalten, ist dem J. d. conn.
                                 usuell., Febr. 1833, S. 119, gemaͤß folgendes. Man
                              schmelze die gemeine Manna und selbst die sogenannte fette Manna
                              in einer gehoͤrigen Menge Wasser, d.h. in 8 Unzen per Pfd., bringe sie hierauf schnell
                              zum Sieden, klaͤre sie so wie den Zuker mit Eiweiß und
                              seze ihr beilaͤufig 3 Unzen Beinschwarz zu, mit dem man
                              sie gut abruͤhrt. Ist dieß geschehen, so bringe man sie
                              in einen Filtrirsak; die durchlaufende Fluͤssigkeit
                              sammle man, um sie hierauf in einem verzinnten Gefaͤße
                              schnell einzudampfen. Ist diese Eindikung weit genug gediehen,
                              so gieße man die Fluͤssigkeit nach und nach auf kleine,
                              gehoͤrig weit von einander entfernte, in einer
                              Schuͤssel angebrachte Staͤbchen, die man, wenn die
                              Manna dik genug aufgetragen worden, in einem Abdampfofen oder
                              einer Trokenstube troknet. Die Manna, die man auf diese Weise
                              erhaͤlt, wird dann von den Staͤben
                              abgeloͤst und aufbewahrt; sie ist weiß und hat den
                              angenehmen Geschmak der reinsten Manna. Will man sie noch weißer
                              haben, so braucht man sie vor dem Aufgießen auf die
                              Staͤbchen nur zu peitschen, um dadurch mehr Luft in
                              dieselbe zu bringen. Man kann die nach obiger Methode behandelte
                              Manna auch in verschiedene Formen gießen; in diesem Falle wird
                              sie aber dichter.
                           
                        
                           Behandlung der Himbeerstaude, um im
                              September und October noch Fruͤchte zu erhalten.
                           Man hat zwar die sogenannte Alpen- oder
                              Monat-Himbeere, welche noch spaͤt im Herbste
                              Fruͤchte traͤgt; allein die zweiten
                              Fruͤchte dieser Staude sind klein und spaͤrlich.
                              Hr. Regnault empfiehlt daher im Journal des connaissances usuelles,
                              Februar 1833, S. 85 folgende Behandlung der Gartenhimbeere, um
                              sie auch noch im September und October schoͤne und viele
                              Fruͤchte tragen zu machen. Man soll, wenn die
                              Himbeerstaude in die erste Bluͤthe kommt, alle Triebe, an
                              denen sich Bluͤthen befinden, einen oder zwei Finger weit
                              von dem Hauptstamme entfernt abschneiden. In Folge dieses
                              Stuzens werden Triebe zum Vorscheine kommen, die gegen Ende
                              August und im Monate September reichliche Fruͤchte
                              tragen. Laͤßt man hierauf die um diese Zeit erscheinenden
                              neuen Blumen Fruͤchte ansezen, und schneidet man die
                              entwikelten Fruͤchte ab, so wird man bis Ende September
                              und bis Mitte October noch eine Menge Himbeeren von
                              ausgezeichneter Schoͤnheit erhalten. – Man befolgt
                              ein aͤhnliches Verfahren auch in manchen deutschen
                              Gaͤrten) doch scheint uns dasselbe noch nicht bekannt
                              genug geworden zu seyn.
                           
                        
                           
                           Chinesische Methode Obstbaͤume
                              durch Sezlinge zu vermehren.
                           Die Chinesen pflegen ihre Obstbaͤume nicht aus Samen und
                              durch Pfropfen und Oculiren zu vermehren, sondern sie bedienen
                              sich einer Methode, bei welcher mehrere Jahre erspart werden,
                              welche in unsern europaͤischen Gaͤrten gleichfalls
                              seit undenklichen Zeiten zur Vermehrung vieler zarterer oder
                              schwer wurzelnder Baͤume und Straͤucher benuzt
                              wird, und welche dessen ungeachtet in der Obstbaumzucht bisher
                              nur selten in Anwendung kam. Das chinesische Verfahren ist
                              folgendes. Man waͤhlt an einem Baume, den man vermehren
                              will, einen Ast, welcher fuͤglich ohne Schaden
                              fuͤr den Baum entfernt werden kann. Um diesen Ast, und so
                              nahe als moͤglich an jener Stelle, an welcher er in den
                              Stamm des Baumes uͤbergeht, windet man einen aus Stroh
                              zusammengedrehten und mit Kuhmist bestrichenen Strik, so daß
                              eine Kugel entsteht, deren Durchmesser 5 bis 6 Mal so groß ist,
                              als jener des Astes, und welche als Bett fuͤr die jungen
                              Wuͤrzelchen zu dienen hat. Ist dieß geschehen, so
                              schneidet man die Rinde des Astes an 2/3 seines Umfanges bis auf
                              das Holz durch, und haͤngt uͤber der Kugel eine
                              Cocosnußschale oder einen kleinen Topf auf, in welchem eine so
                              kleine Oeffnung angebracht ist, daß das darin enthaltene Wasser
                              nur tropfenweise herabfaͤllt, und auf diese Weise den
                              Strohriegel immer feucht erhaͤlt. In den ersten drei
                              Wochen geschieht nun nichts weiter, als daß man den Topf
                              oͤfter mit Wasser fuͤllt; nach dieser Zeit wird
                              aber auch noch das lezte Drittel der Rinde durchgeschnitten, und
                              der erste Schnitt tiefer in das Holz gefuͤhrt. Nach
                              weiteren 3 Wochen wird dann dieses Verfahren wiederholt, und 2
                              Monate nach dem Beginnen der ersten Operation wird man meistens
                              schon auf der Oberflaͤche der Kugel mehrere einander
                              durchkreuzende Wuͤrzelchen bemerken, zum Zeichen, daß der
                              Proceß nun so weit fortgeschritten ist, daß eine
                              Abloͤsung des Astes von dem Mutterstamme moͤglich
                              ist. Dieses Abnehmen geschieht am besten mit einer Saͤge;
                              man hat dabei hauptsaͤchlich darauf zu sehen, daß der
                              Strohstrik, der nun beinahe verfault ist, in Folge der
                              Erschuͤtterung nicht zugleich mit den jungen
                              Wuͤrzelchen abfaͤllt. Der abgenommene Ast wird
                              dann wie ein gewoͤhnlicher junger Baum verpflanzt. In
                              Europa ist zum Gelingen dieser ganzen Operation eine etwas
                              laͤngere Zeit noͤthig; nach den Versuchen, die der
                              Verfasser dieses Aufsazes im Horticultural-Register an Kirschbaͤumen
                              anstellte, ist jedoch eine Zugabe von einem Monate hinreichend.
                              Hat man etwas groͤßere Aeste zu diesem Verfahren
                              gewaͤhlt, so erhaͤlt man auf diese Weise in 3 bis
                              4 Jahren schon huͤbsche tragbare Baͤume,
                              waͤhrend man bei der Obstbaumzucht aus Samen selbst in
                              Indien erst nach 8 bis 10 Jahren zu demselben Resultate gelangt.
                              (Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Maͤrz 1833, S.
                              178.)
                           
                        
                           Verbesserte Walze zum Behufe des
                              Weizenbaues auf leichtem Boden.
                           Hr. Webb Hall hat in der Bath Agricultural Society vor Kurzem
                              eine von ihm erfundene Maschine beschrieben und vorgezeigt,
                              welche ganz vorzuͤglich zum Weizenbaue auf Boden, der
                              sonst zu leicht dazu ist, tauglich seyn soll. Die Hauptsache
                              dieser Erfindung besteht nun in einem Rade, welches an dem
                              Modelle aus Holz verfertigt ist, und dessen Raͤnder einen
                              spizen Winkel bilden, so daß eine Art von Schneide dadurch
                              erzeugt wird. Die Achse dieses Rades wird, je nach der
                              Leichtigkeit des Bodens und je nach der Festigkeit, die man
                              demselben geben will, mit einem angemessenen Gewichte belastet.
                              Will man sich der Maschine bedienen, so werden 10 solcher
                              Raͤder in Entfernungen von 6 Zoll von einander, oder in
                              irgend einer anderen beliebigen Entfernung an einer und
                              derselben Welle aufgezogen. Man erhaͤlt auf diese Weise
                              mehrere parallele Furchen eines gehoͤrig fest
                              eingedruͤkten und zum Weizenbaue ganz geeigneten Bodens.
                              In diese Furchen baut man dann den Samen; die Bedekung desselben
                              geschieht mittelst einer leichten Egge. Hr. Hall versichert, daß bei dem Baue mit
                              dieser Maschine im Vergleiche mit der Drill-Methode nicht
                              nur bedeutend an Arbeit erspart wird, sondern daß auch eine
                              große Menge von Wuͤrmern zerstoͤrt wird, und daß
                              der Same nicht so leicht fault, als dieß bei nasser Witterung in
                              den Drill-Loͤchern oͤfters geschieht. (Repertory of
                                 Patent-Inventions. Maͤrz 1853, S.
                              180.)
                           
                        
                           
                           Krapp, als Mittel gegen Raupen und
                              Schneken gebraucht.
                           Ein Correspondent des Journal des
                                 connaissances usuelles versichert im Februarhefte
                              dieses Journales, daß es ihm jedes Mal gelungen sey, die Raupen
                              und Schneken in Gaͤrten und auf Feldern durch folgendes
                              Verfahren zu vertilgen. Man soll den Bodensaz, der sich in den
                              Faͤrbereien in den Kesseln, in welchen Zeuge gekrappt
                              wurden, bildet, oder der in den zur Ausnahme der gebrauchten
                              Krappbaͤder bestimmten Gruben entsteht, d.h. die
                              sogenannte Krapp-Kleie sammeln, und ihn, wenn man einen
                              leichten Regen voraussieht, auf die Erde streuen, ohne dieselbe
                              jedoch damit zu uͤberladen. Nach zwei Lagen werden alle
                              Raupen und Schneken verschwunden seyn, und zwar, wie es scheint,
                              hauptsaͤchlich wegen der Salze und Saͤuren, die
                              sich in den Farbbadern mit der Krapp-Kleie verbinden. Es
                              waͤre sehr der Muͤhe werth, daß man wenigstens in
                              der Naͤhe mancher Fabriken, wo Krapp-Kleie in
                              Menge zu haben ist, weitere Versuche, die weder kostspielig noch
                              schaͤdlich seyn wuͤrden, in dieser Hinsicht
                              anstellte.
                           
                        
                           Neue Methode Kaͤlber zu
                              maͤsten.
                           Das Journal des connaissances
                                 usuelles, Februar 1833, S. 82, gibt folgende angeblich
                              neue Methode die Kaͤlber schnell zu maͤsten, und
                              dabei die Milch der Kuͤhe zu ersparen. Man soll die
                              Kaͤlber die ersten Paar Tage an den Zizen der Mutterkuh
                              saugen lassen, weil die erste Milch ohnedieß schlecht ist; dann
                              soll man sie aber ploͤzlich abnehmen, und ihnen statt der
                              Milch anfangs 2, am zweiten Tage 3, am vierten 4, am
                              fuͤnften 5, frische Eier eingeben u.s.f. bis das Kalb
                              schlachtbar ist. Am 7ten oder 8ten Tage kann man den Eiern etwas
                              Gerstenmehlteig in Kugeln zusezen, womit man sonst die Indiane
                              zu maͤsten pflegt; wenn man sehr zartes Kalbfleisch haben
                              will, ist es jedoch besser den Kaͤlbern nur Eier zu
                              fressen zu geben. Man kann die Eier ganz verschluken lassen,
                              doch ist es in den ersten Tagen besser, wenn man sie vorher
                              aufschlaͤgt, damit der Magen des Thieres nicht leide;
                              auch kann man die Zahl der Eier wohl um einige vermehren. Das
                              Fleisch der auf diese Weise gemaͤsteten Kaͤlber
                              soll sehr zart und schmakhaft werden. Dieses Verfahren
                              duͤrste aber nur an solchen Orten vortheilhaft seyn, an
                              denen sich die Milch sehr gut verwerthen laͤßt.
                           
                        
                           Amerikanische Methode Raben zu
                              fangen.
                           Man hat in einigen Gegenden Nordamerika's, wo die Raben in wahrer
                              Unzahl vorhanden sind, einen Preis fuͤr jeden erlegten
                              und eingelieferten Raben ausgeschrieben. Um nun diese Preise zu
                              gewinnen, ohne Pulver zu verschießen, pflegt man in Amerika
                              Getreide in den staͤrksten Branntwein einzuweichen und
                              dieses Getreide dann an solche Stellen zu streuen, die
                              haͤufig von den Raben besucht werden. Die Naben sollen
                              die Koͤrner sehr gierig fressen, und halb darauf in einen
                              Zustand von Betaͤubung verfallen, in welchem sie leicht
                              mit der Hand gefangen werden koͤnnen. – Wir
                              glauben nicht, daß dieses Verfahren bei uns in Europa zu
                              empfehlen ist, da es wohl wenig Orte geben duͤrfte, an
                              denen die Naben durch die Vertilgung einer zahllosen Menge
                              schaͤdlicher Insecten und anderer Thiere nicht 100 Mal
                              mehr nuͤzen, als sie durch das Verschlingen einiger
                              Getreidekoͤrner schaden. Uebrigens ist diese
                              amerikanische Methode Voͤgel zu fangen, die der Recueil industriel, Februar 1853, S.
                              170, als neu anfuͤhrt, durchaus nicht neu; wir sahen
                              dieselbe in Deutschland bereits sehr oft zum Fangen von Spazen,
                              und noch haͤufiger zum Fangen von – Gimpeln
                              benuzen.
                           
                        
                           Notiz fuͤr jene, die sich mit
                              Staats-Oekonomie beschaͤftigen oder
                              beschaͤftigen sollten.
                           Da es der Umfang unseres Journales nicht gestattet
                              Gegenstaͤnde der Staats-Oekonomie, wenn sie sich
                              nicht auf unser Vaterland, oder Deutschland uͤberhaupt,
                              direct beziehen, ausfuͤhrlicher abzuhandeln, so
                              muͤssen wir uns damit begnuͤgen, unsere Leser auf
                              drei sehr interessante Abhandlungen aufmerksam zu machen, welche
                              kuͤrzlich Hr. Baron De Morogues, Mitglied des General-Conseils des
                              Departement der Loiret unter folgenden Titeln herausgab:
                           
                           1) De la protection, que la loi doit
                                 indispensablement accorder à nos produits agricoles
                                 dans l'intérêt de la France.
                              
                           2) Intérêt, que les ouvriers
                                 français ont au maintien du prix des denrées
                                 nationales contre la concurrence des denrées
                                 étrangères.
                              
                           3) Notes sur l'établissement des
                                 colonies agricoles.
                              
                           Auszuͤge aus allen diesen Abhandlungen finden sich im Recueil industriel, Januar 1833, S.
                              48, Februar S. 118, Maͤrz S. 240.
                           
                        
                           Zusammenstellung der Ladungen der Schiffe
                              in New-York.
                           Florida, Oneida, Mary, Superior und
                              Panama, Sabina Israel und Clematis, eingelaufen von Canton in
                              New-York, die ersten am 7. April 1833, die lezteren am
                              10. desselben, welchen noch mehrere folgen werden. Thee, 65,573
                              Kisten, von 5 bis zu 35 Pfd. variirend; Zimmer, 944 Kisten,
                              32,609 Matten; Porzellan, 4 Kisten, Rohseide., 135 Ballen;
                              Seidenwaaren, 412 Kisten und 10,527 Stuͤk Pongees,
                              Sarsnets, Atlas und Sinchews und 6586 Stuͤk Shawls.
                              Fenstervorhaͤnge von Schilfrohr, 60 Kisten;
                              Knoͤpfe, 36 Kisten; Schwaͤrmer und Raketchen, 2115
                              Kisten; Matten zu Bettdeken, 2227 Rollen; Faͤcher, 175
                              Kisten; Zinnober, 60 Kisten; Copal, 40 Ballen; Baumrinde 1500
                              Ballen; Confituren 1054 Kisten. Unbenannte Gegenstaͤnde,
                              2374 Kisten; Zuker, 95 Piculs. Approximativer Werth 3 Millionen
                              Dollars. – Zugleich liefen zwei solche
                              Canton-Schiffe in Philadelphia, vier in Boston und zwei
                              von Calcutta in Salem ein. 25,000 Kisten Thee waren 8 Tage nach
                              Ankunft verkauft, und der Rest in einigen Wochen ebenfalls in
                              zweite Haͤnde uͤbergegangen.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              Italienische.
                              
                                 L'architetura antica, descritta e
                                       dimostrata co' monumenti dell' architelto Cav.Luigi Canina. Roma 1831–32. Gr. fol. per
                                       fascicoli.
                                 Dell' architettura libri dieci di
                                       M.Vitruvio Pollione, tradotti e comentati dal
                                       MarcheseBerardo Galiani, Napolitano. 4° Milano
                                       1832, per Alessandro Dozio. 10 fascicoli, ciascuno a
                                       2. 50 Lir. ital.
                                 
                                    Collezione de' migliori
                                       ornarnenti antichi sparsi nella città di
                                       Venezia coll' aggiunta di alcuni frammenti di
                                       architettura gotica per servire allo studio dei
                                       pittori, scultori, ricamatori, intagliatori,
                                       orefici, gisellieri, tappezzieri, falegnami, fabbri
                                       etc., e finalmente per tutti quegli artisti, ehe
                                       abbisognano dello studio dell' ornato. Venezia 1831,
                                       nella tipografia dell' editore Giuseppe Antonelli. 6
                                       fascicoli.
                                    
                                 Principj di Meccanica di D.Vincenzo Bonicelli.
                                    8° Bergamo 1832. dalla
                                       Stamperia Sonzogni. Con tre tavole in rame. 4 Lir.
                                       ital.
                                 Trisezione dell' angolo con mezzo
                                       semplicissimo diGiuseppe Recalcati.
                                    8° Milano 1832 con una
                                       tavola; presso P. CGiusti.
                                 Lezioni intorno alla marina, sua
                                       storia ed arte propria, con notizie di vario
                                       argomento, di GaspareTonello, publ. professore di costruzione
                                       navale e manovra nell' J. R. Accademia nautica in
                                       Trieste. 8° Venezia 1832. 4 Vol., presso
                                       Giambatt. Merb. 32 Lir.
                                 La coltivazione del gelso.
                                       Trattato pratico del nobile SignorAngelo Peroni. 8° Brescia 1832 con tavol.
                                       litogr. 3 Lir. ital.
                                 Trattato sistematico delle
                                       epizootie dei piu utili mammiferi domestici per
                                       commodo ed uso degli allievi in medicina e
                                       chirurgia, non che dei medici provinciali, dei
                                       veterinarj ed economi rurali compilato da G.
                                       Batt.Laurin, Med. Dr. Prof. p. o. nell'
                                       Universita' di Pavia. 8° Pavia 1832. 2 vol.
                                       con tavole; presso Fusi e Comp.