| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 48, Jahrgang 1833, Nr. LXXXVIII., S. 459 | 
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                        LXXXVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 25. April bis 22. Mai
                              1833 in England ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Noble,
                                 Worsted-Garnspinner in der Pfarrei Bradford, im
                                 westlichen Bezirke der Grafschaft York: auf eine Maschine
                                 zum Kaͤmmen der Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 25. April 1833.
                              
                           
                              Dem Archibald Douglas, Fabrikanten
                                 in Manchester, in der Grafschaft Lancaster: auf eine
                                 Verbesserung an mechanischen Webestuͤhlen und den
                                 dabei gebraͤuchlichen Schiffchen. Dd. 30. April 1833.
                              
                           
                              Dem Charles Collinge, Mechaniker
                                 in Bridge Road, Lambeth, in der Grafschaft Surrey: auf eine
                                 Verbesserung in der Verfertigung von Wagenachsen. Dd. 2. Mai 1833.
                              
                           
                              Dem Christopher Robinson zu
                                 Athlone, in der Grafschaft Roscommon, in Irland: auf eine
                                 Maschine, um den Waͤrmestoff von luftfoͤrmigen
                                 oder fluͤssigen Koͤrpern auf andere
                                 Koͤrper derselben Art zu uͤbertragen, die auch
                                 noch zu anderen nuͤzlichen Zweken anwendbar ist. Dd. 2: Mai 1833.
                              
                           
                              Dem John Holmes, Mechaniker in
                                 Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf eine Verbesserung
                                 an metallenen Oehsen fuͤr Knoͤpfe. Dd. 4. Mai 1833.
                              
                           
                              Dem Henry Jones und Thomas Jones, beide Weber in Marple, in
                                 der Grafschaft Ehester: auf ein Verfahren das Tuch
                                 auszubreiten oder zu streken und es selbst waͤhrend
                                 des Webens so zu erhalten. Dd.
                                 4. Mai 1833.
                              
                           
                              Dem William Norvell, Mechaniker in
                                 der Stadt und Grafschaft Newcastle-upon-Tyne:
                                 auf eine Verbesserung an der Maschine, wodurch man aus dem
                                 Garn Taue macht, und dieselben zugleich legt. Dd. 7. Mai 1833.
                              
                           
                              Dem James Fraser, Mechaniker in
                                 Bevis Marks, Saint Mary Are, in der City von London: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Dampfkesseln, und eine verbesserte
                                 Methode die Maschinerie zum Treiben von Landkutschen damit
                                 zu verbinden. Dd. 7. Mai
                                    1833.
                              
                           
                           
                              Dem Thomas Spinney, Verfertiger
                                 von Gasapparaten in Cheltenham, in der Grafschaft
                                 Gloucester: auf eine neue Composition zur Verfertigung von
                                 Tiegeln, Schmelztoͤpfen und feuerfesten Steinen. Dd. 11. Mai 1833.
                              
                           
                              Dem Louis Paul Lefort aus
                                 Frankreich, jezt Kaufmann in Cornhill, in der City von
                                 London: auf Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung
                                 von Bobbinnet-Spizen. Von einem Fremden mitgetheilt.
                                 Dd. 17. Mai 1833.
                              
                           
                              Dem William Graham
                                 jun., Baumwollspinner und
                                 Verfertiger mechanischer Webstuͤhle in Glasgow: auf
                                 einen selbstwirksamen Tempel (Spannstok) zum Gebrauche bei
                                 mechanischen und anderen Webstuͤhlen. Von einem
                                 Fremden mitgetheilt. Dd. 22. Mai
                                    1833.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Juni 1833, S. 380)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 1. bis 30. Junius 1819
                              in England ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des William Geldart und John Sewant, beide
                                 Zimmermaͤnner in Leeds, und Jonathan Howgate, Flachsbereiters in
                                 Leeds: auf gewisse Verbesserungen im Heizen der
                                 Trokenhaͤuser, Malzdarren und anderer
                                 Gebaͤude, welche Hize erfordern. Dd. 1. Jun. 1819. (Beschrieben
                                 im Repertory, zweite Reihe, Bd.
                                 XLI. S. 260.)
                              
                           
                              Des Charles Attwood,
                                 Fensterglas-Fabrikanten in Bridge-Street,
                                 Blackfriars, London: auf ein verbessertes Verfahren Soda und
                                 Potasche zu fabriciren. Dd. 22.
                                    Jun. 1819.
                              
                           
                              Des John Lewis, Tuchmachers,
                                 William Lewis, Faͤrbers,
                                 und William Davis, Mechanikers,
                                 alle in Briscomb, Gloucestershire: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Anwendung zugespizter Draͤhte
                                 zum Aufrauhen der Tuͤcher. Dd. 19. Jun. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd.
                                 XXXVIII. S. 79.)
                              
                           
                              Derselben: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Anwendung mechanischer Kraͤfte
                                 zum Legen und Glaͤtten des Tuches, ferner zum
                                 Reinigen solcher Tuͤcher, welche diese Operation
                                 erheischen. Dd. 19. Jun. 1819.
                                 (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVIII. S.
                                 129.)
                              
                           
                              Des John Neilson, Leimfabrikanten
                                 in der Stadt und Grafschaft Linlithgow: auf die Anwendung
                                 gewisser Pflanzen-Substanzen zum Gerben und
                                 Faͤrben des Leders, so wie zum Faͤrben
                                 uͤberhaupt. Dd. 19. Jun.
                                    1819. (Beschrieben im Repertory,
                                 zweite Reihe, Bd. XLII. S. 14.)
                              
                           
                              Des Stephen Bedford, Eisengießers
                                 in Birchall Street, Birmingham, Warwickshire: auf
                                 Verbesserungen in der Zubereitung von Eisen und anderen
                                 Metallen zu mannigfaltigen Zweken, so wie auf ein
                                 verbessertes Verfahren, englisches Eisen in Stahl zu
                                 verwandeln. Dd. 22. Jun. 1819.
                                 (Beschrieben im Repertory zweite
                                 Reihe, Bd. XXXVIII. S. 138)
                              
                           
                              Des David Gordon, Esq. in Edinburgh, und Edward Heard, Chemikers in Brighton,
                                 Sussex: auf eine tragbare Gaslampe. Dd. 19. Jun. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd.
                                 XXXVI. S. 339.)
                              
                           
                              Des Alexander Hadden, Fabrikanten
                                 zu Aberdeen, in Schottland: auf verbesserte Tapeten. Dd. 22. Jun. 1819. (Beschrieben
                                 im Repertory zweite Reihe, Bd.
                                 XXXVI. S. 275.)
                              
                           
                              Des Edward Jordan,
                                 Maschinenmachers zu Norwich: auf ein verbessertes Wasserrad
                                 zum Trokenlegen von Sumpfland, wobei das Wasser aus einer
                                 groͤßeren Tiefe durch ein Rad von kleinerem
                                 Durchmesser gehoben und viel Sumpfland, in kuͤrzerer
                                 Zeit und mit weniger Kosten und Muͤhe als durch
                                 irgend ein bisher gebraͤuchliches Wasserrad
                                 ausgetroknet werden kann. Dd.
                                 22. Jun. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 326.)
                              
                           
                              Des Edmund William Williams,
                                 Kaufmann in St. Mildred's Court, Poultry, London: auf
                                 gewisse Verbesserungen in der Destillation. Ihm von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Jun. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd.
                                 XLV. S. 193.)
                              
                           
                              Des William Brunton, zu
                                 Birmingham, Warwickshire: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen und eine Einrichtung ihrer Desen, wobei an
                                 Brennmaterial erspart und der Rauch
                                 vollstaͤndiger verbrannt wird. Dd. 29. Jun. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd.
                                 XLII. S. 333.)
                              
                           
                              Des Nicholas Conne, Glasschneiders
                                 am St. Mary-le-Strand, Middlesex: auf eine
                                 Verbesserung an Lampen. Ihm von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 30. Jun.
                                    1819.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Jun. 1833, S. 378.)
                              
                           
                        
                           Ueber eine Verbesserung der Dampfmaschinen
                              fuͤr Zuker-Raffinerien.
                           An den gewoͤhnlichen Dampfmaschinen der Zukersiedereien
                              befindet sich an der Maschine eine Luftpumpe und ein Verdichter,
                              und an jeder der Vacuum-Pfannen gleichfalls wieder eine
                              Luftpumpe und ein Verdichter. Diele ganze Einrichtung liehe
                              sich, wie Hr. James Whitelaw im Mechanics' Magazine No. 507. S. 55
                              bemerkt, außerordentlich vereinfachen, wenn man sowohl zum
                              Betriebe der Maschine als der Pfannen nur eine einzige große,
                              doppelt wirkende Luftpumpe anbringen wuͤrde.
                              Wuͤrde man der Kaltwasser-Pumpe, die an dieser Art
                              von Maschinen so groß ist, eine Doppel-Wirkung geben, und
                              sie so einrichten, daß sie ihr Wasser direct in den Verdichter
                              entleeren muͤßte, so wuͤrde der Druk der Luft auf
                              den Schoͤpfeimer der Pumpe die Kraft der Maschine
                              bedeutend erhoͤhen. Das Wasser koͤnnte bei dieser
                              Einrichtung auf eine eben so erfolgreiche Weise abgeschieden und
                              in dem Verdichter verbreitet werden, als dieß nach dem
                              gewoͤhnlichen Plane geschieht) man brauchte dasselbe
                              naͤmlich nur durch einen Behaͤlter zu leiten, in
                              dessen Boden sich kleine Oeffnungen befinden, und es dann
                              uͤber flache Platten in den Verdichter plaͤtschern
                              zu lassen. Es muß ferner eine solche Vorrichtung getroffen
                              werden, daß man den Hub der Pumpe laͤnger oder
                              kuͤrzer machen kann, damit im Verhaͤltnisse zu der
                              Menge der Arbeit eine gehoͤrige Menge kaltes Wasser
                              geliefert wird. Zwei der Klappen wuͤrden
                              selbstthaͤtig seyn, die beiden anderen muͤßten von
                              der Maschine bewegt werden. – Da der Druk der Luft auf
                              den Schoͤpfer (bucket) der
                              Luftpumpe nur dann Statt findet, wenn die
                              Entleerungs-Klappen offen sind, so werden, wenn die
                              Maschine ohne die Pfannen arbeitet, der zu verdichtende Dampf,
                              die Menge des Wassers, welche zu dessen Verdichtung erforderlich
                              ist, jener Theil des Hubes, waͤhrend welchem die
                              Entleerungs-Klappen offen sind, und die vom Kessel zum
                              Betriebe der Maschine gelieferte Menge Dampf immer mit der
                              Arbeit, die die Maschine vollbringt, im Verhaͤltnisse
                              stehen. Es wird also zum Betriebe dieser großen Luftpumpe selbst
                              in diesem Falle nicht viel mehr Kraft noͤthig seyn, als
                              zum Betriebe einer Luftpumpe von gewoͤhnlicher
                              Groͤße erforderlich ist. Man kann in den Pfannen
                              verschiedene Grade von Vacuum hervorbringen, ohne daß deßhalb
                              der Grad des Vacuums in dem Verdichter eine Aenderung erleidet,
                              es braucht hiezu nichts weiter als daß man an jeder der
                              Roͤhren, durch welche die Pfannen mit dem Verdichter in
                              Verbindung stehen, regulirbare Sperr-Haͤhne
                              anbringt.
                           
                        
                           Wie man in Amerika Schiffe gegen das
                              Einschlagen des Blizes sichern will.
                           Ein oder eine Elisha L. Keen in den
                              Vereinigten Staaten von Nordamerika hat die gewiß neue Bemerkung
                              gemacht, daß der Bliz nie von der Seite, sondern immer nur von
                              Oben, d.h. von der Spize in die Masten der Schiffe
                              faͤhrt. Sie glaubt daher die Schiffe am sichersten gegen
                              die Verheerungen des Blizes schuͤzen zu koͤnnen,
                              wenn man die Spizen der Maste mit einem glaͤsernen
                              Ueberzuge versieht; ja sie ist so sehr von der Wirksamkeit
                              dieser Methode uͤberzeugt, daß sie sich sogar ein Patent
                              auf dieselbe gegen ließ! Das Mechanics'
                                 Magazine bemerkt hiezu, daß ihm dieß gerade so
                              vorkomme, als wenn sich ein Mensch mit einer glaͤsernen
                              Schlafhaube versehen gegen die ganze Macht und Gewalt des
                              Donnerers geschuͤzt glauben wollte! Wie sehr haben die
                              Amerikaner bereits die unsterblichen Lehren Franklin's
                              vergessen!
                           
                        
                           
                           Ueber den gegenwaͤrtigen Zustand
                              des Themse-Tunnels.
                           In dem Berichte, welchen Hr. Brunel
                              Anfangs Maͤrz vor der heurigen General-Versammlung
                              der Themse-Tunnel-Compagnie erstattete, heißt es,
                              daß die kuͤnstliche Bedekung, welche in der Mitte des
                              Flusses als Schuzmittel fuͤr die unter dem Flußbette
                              gefuͤhrten Arbeiten angebracht wurde, nunmehr, als
                              entbehrlich und unnoͤthig, ohne Nachtheil entfernt worden
                              sey, und daß gegenwaͤrtig viel weniger Wasser in den
                              Tunnel eindringe, als fruͤher, so zwar, daß die Pumpen,
                              welche fruͤher taͤglich 9 Stunden arbeiten mußten,
                              nun nur mehr des Tages 3 Stunden zu arbeiten brauchen. Die
                              meisten der Sachverstaͤndigen und Betheiligten sind nun
                              uͤberzeugt, daß das Wasser nicht aus dem Flusse in den
                              Tunnel einsikert, sondern daß dasselbe von Quellen
                              herruͤhrt, die sich in das Flußbett oͤffneten, und
                              deren Wasser man nun auspumpt, um durch deren Oeffnen in das
                              Flußbett nicht die Erdschichte aufzuwuͤhlen, die die
                              unterirdischen Bauten bedekt. Hr. Brunel zeigte der Gesellschaft ferner an, daß die 600
                              Fuß, welche bis jezt vollendet sind, sich in vollkommen gutem
                              Zustande befinden; daß sich die Bauten nicht im Geringsten
                              gesenkt haben, und daß also die Unterbrechung des Baues
                              wenigstens den Trost gewaͤhre, daß die Festigkeit und
                              Zwekmaͤßigkeit der bisherigen Arbeiten dadurch bewiesen
                              wurde, und daß daher bei gehoͤriger Unterstuͤzung
                              an Geld an dem Gelingen der Unternehmung nicht zu zweifeln sey.
                              – Was nun aber die pecuniaͤren
                              Verhaͤltnisse der Compagnie betrifft, so sind diese
                              leider in sehr schlechtem Zustande. Die Ausgaben betrugen im
                              lezten Jahre naͤmlich um 700 Pfd. Sterl. mehr als die
                              Einnahmen, und der ganze Cassestand der Compagnie war auf 1600
                              Pfd. Sterl. herabgesunken. Unter solchen Umstaͤnden ist
                              also, wenn nicht das Parlament eine kraͤftige
                              Unterstuͤzung votirt, an eine weitere Fortsezung und
                              Beendigung dieses großartigen und einzigen Unternehmens vor der
                              Hand nicht zu denken. (Galignani's
                                 Messenger, No. 5616.)
                           
                        
                           Versuche uͤber das Untertauchen
                              kegelfoͤrmiger Koͤrper unter das Wasser.
                           Man war bisher in der Marine allgemein der Meinung, daß ein
                              kegelfoͤrmiger schwimmender Koͤrper leichter
                              untergetaucht werden kann, wenn dessen Spize nach
                              Aufwaͤrts gekehrt ist, als dieß in umgekehrter Richtung
                              der Fall ist. Um nun das Irrige dieser Meinung zu beweisen,
                              wurde kuͤrzlich zu Devonport folgender interessanter
                              Versuch angestellt. Eine neue, ganz genau geformte Boy, welche
                              bekanntlich aus zwei an ihren Basen mit einander vereinigten,
                              hohlen Kegeln besteht, wurde zu diesem Behufe genau um die Mitte
                              herum mit einem Zeichen versehen, und dann so lange mit Eisen
                              belastet, bis sie bis zur Mitte untersank. Dann wurde sie
                              herausgenommen und genau mit einer noch ein Mal so großen Menge
                              Eisen ausgestattet. Als sie nun hierauf wieder in das Wasser
                              eingesenkt wurde, zeigte sich, daß die ganze zweite Menge Eisen
                              noͤthig war, um die obere Haͤlfte der Boy
                              unterzutauchen, indem deren Scheitel dann genau unter der
                              Wasserflaͤche schwamm. Dieß beweist, daß ein Kegel
                              gleiches Gewicht zum Untertauchen erfordert, dessen Spize mag
                              nach Aufwaͤrts oder nach Abwaͤrts gerichtet seyn.
                              (United Service Journal. Mechanics'
                                 Magazine, No. 504.)
                           
                        
                           Vorschrift zur Bereitung eines
                              hydraulischen Moͤrtels fuͤr den
                              Canal-Bau.
                           Das Journal des connaissances
                                 usuelles, Maͤrz 1833, S. 173 gibt folgende
                              Vorschrift zur Bereitung eines hydraulischen Moͤrtels,
                              welcher sich ganz vorzuͤglich zum Ueberziehen der
                              Waͤnde von Canaͤlen eignen soll. Auf einen
                              Gewichtstheil gesiebtes Hammerschlagpulver soll man drei Theile
                              calcinirte Kieselsteine, 4 Theile eisenschuͤssige
                              Thonerde oder gewoͤhnlichen rothen Oker, eben so viel
                              gepulverte Ziegelsteine und zwei Theile Aezkalk nehmen. Alles
                              dieses soll man in einen großen hoͤlzernen Trog bringen
                              und mit so viel Wasser anruͤhren, daß der Aezkalk
                              geloͤscht wird, und daß der Moͤrtel einen
                              hinreichenden Grad von Fluͤssigkeit erhaͤlt. Von
                              der Dauer des Umruͤhrens und der dadurch erzielten
                              Innigkeit des Gemenges, so wie von der Beschaffenheit des
                              angewendeten Kalkes wird die Guͤte des Moͤrtels
                              abhaͤngen. – Wenn man diesen Moͤrtel
                              sorgfaͤltig anwendet, und ihn troknen laͤßt, bevor
                              man dem Wasser Zutritt gestattet, so wird er so hart, daß das
                              Wasser durchaus nicht mehr aufloͤsend auf denselben
                              wirkt, und daß er ganz die Stein-Consistenz und selbst
                              ein granitartiges Aussehen erhaͤlt. Er soll sich, wenn er
                              gehoͤrig bereitet und angewendet wird, selbst nach Jahren
                              nicht abloͤsen, und sogar an solchen Stellen nicht, an
                              welchen das Wasser mit Gewalt gegen die damit
                              uͤberzogenen Waͤnde schlaͤgt.
                           
                        
                           Keeper's Maschine zum Zurichten der
                              Muͤhlsteine.
                           Das Wesentliche dieser Maschine, auf die sich Johann Keeper zu Williamsport,
                              Pennsylvanien, am 13. Januar 1832 ein Patent ertheilen ließ,
                              besteht in einem Meißel, der an dem Ende eines durch eine
                              Maschinerie getriebenen Griffes festgemacht wird. Dieser Griff
                              ist an einer Welle angebracht, welche durch die Mitte eines
                              senkrecht stehenden Gestelles geht und sich in Zapfenlagern
                              bewegt. Ein Cylinder, an welchem sich Zaͤhne oder Wischer
                              befinden, wird durch eine Kurbel umgedreht, und diese
                              Zaͤhne heben, indem sie auf das vordere Ende des Griffes
                              wirken, diesen lezteren wie einen Hammer. Die Kraft dieses
                              Hammers wird beim Herabfallen desselben durch eine Stahlfeder
                              vermehrt, die in der Naͤhe des Meißels auf den Griff
                              druͤkt. Das ganze Gestell ist auf einem Wagen befestigt,
                              der sich vorwaͤrts, ruͤkwaͤrts und nach den
                              Seiten bewegen laͤßt. Um endlich auch die Tiefe der
                              Furchen bestimmen zu koͤnnen, laͤuft eine durch
                              Schrauben stellbare Stange durch das Gestell. Soll der Stein
                              zugerichtet werden, so wird er in gehoͤriger Stellung
                              fixirt und die Maschine daran angebracht; dann wird der Griff
                              der Kurbel gedreht, waͤhrend dem Gestelle die
                              gehoͤrige gleitende Bewegung mitgetheilt wird. Weitere
                              Details gehen aus der Patent-Beschreibung nicht hervor.
                              (Aus dem Franklin Journal im Repertory of
                                 Patent-Inventions. April 1833, S. 214.)
                           
                        
                           Ueber den Bau der Deken in Zimmern.
                           Die Deken in den Zimmern bekommen bekanntlich aus mancherlei
                              Ursachen sehr haͤufig Spruͤnge, welche garstig
                              aussehen und fortwaͤhrende kostspielige Ausbesserungen
                              veranlassen. Hr. Joseph Jopling
                              empfiehlt, um diesem Uebelstande abzuhelfen, die Deken so zu
                              bauen, daß man an dem Bretterwerke zuerst eine Platte aus
                              Eisenblech befestigt und auf dieses dann den Kitt
                              auftraͤgt. Er versichert, daß Zimmerdeken dieser Art nun
                              schon 10 Jahre lang bestehen, und ganz wie neu aussehen, ohne
                              bisher auch nur ein einziges Mal ausgebessert worden zu seyn.
                              Die groͤßeren Kosten bei dem Baue duͤrften daher
                              durch die Ersparniß an Reparaturen bald hereingebracht seyn, und
                              um so weniger in Anschlag kommen, als Zimmer dieser Art auch
                              zugleich gegen manche Feuersgefahr geschuͤzt seyn
                              wuͤrden. (Mechanics' Magazine,
                                 No. 504.)
                           
                        
                           Ueber die Maschinen zur Verfertigung der
                              Wagenraͤder.
                           Die Verfertigung der hoͤlzernen Wagenraͤder
                              geschieht heut zu Tage zu London und zu Paris mit einer Reihe so
                              vollkommener und mannigfaltiger Maschinen, daß die Raͤder
                              nicht nur an Vollendung und Guͤte, sondern auch an
                              Wohlfeilheit in einem Grade gewonnen haben, den man vor wenigen
                              Jahren noch kaum ahndete. Wir bedauern bei der hohen Wichtigkeit
                              dieser Maschinen, daß wir sie unseren Lesern wegen Mangel an
                              Raum in unserem Journale nicht mittheilen koͤnnen, und
                              daß wir uns leider damit begnuͤgen muͤssen, auf
                              deren Bestehen aufmerksam gemacht zu haben. Die neue englische
                              Maschine ist jene der HH. Joseph Gibbs und August Applegarth, welche am 29. September 1832 patentirt wurde,
                              und welche eigentlich aus 7 Maschinen besteht, von denen eine
                              die Nabe, die andere die Speichen, die dritte die
                              spiralfoͤrmige Form der Speichen, die vierte die Zapfen
                              an den Felgen-Enden der Speichen, die fuͤnfte die
                              Enden der Felgen, die sechste die Loͤcher in den Enden
                              der Felgen hervordringt, waͤhrend die siebente die
                              Speichen in den Felgen befestigt. Die englische
                              Patent-Erklaͤrung ist so undeutlich, daß sie
                              selbst den Herausgebern des Repertory of
                                 Patent-Inventions unverstaͤndlich ist;
                              die dazu gehoͤrigen Zeichnungen sollen hingegen
                              aͤußerst anschaulich und
                              gelungen, leider aber auch so ausgedehnt seyn, daß sie bisher
                              noch in keinem englischen Journale gegeben werden konnten.
                              – Die franzoͤsische Maschine ist die Erfindung des
                              Hrn. E. Philippe, Mechanikers zu
                              Paris, dem von der Société
                                 d'encouragement die goldene Medaille fuͤr diese
                              Erfindung zuerkannt wurde. Diese Maschine, welche gleichfalls
                              aus mehreren Maschinen besteht, finden unsere Leser im Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, Januar 1833, S. 1 ausfuͤhrlich
                              beschrieben, und auf mehr denn 4 schoͤnen Foliotafeln
                              bildlich dargestellt.
                           
                        
                           Vorschrift zur Bereitung der sogenannten
                              Cordova-Wichse.
                           Der Recueil industriel, Maͤrz
                              1833, S. 255, enthaͤlt folgende Vorschrift zur Bereitung
                              der bekannten Cordova-Wichse (cirage de Cordova), welche sich vorzuͤglich zum
                              Wichsen von Pferdegeschirr und Lederwerk aller Art eignet, da
                              sie gar keine Schwefelsaͤure und uͤberhaupt keine
                              dem Leder pachtheilige Saͤure enthaͤlt. Man
                              nehme:
                           
                              
                                 Rothen Essig
                                 1 1/2 Liter
                                 
                              
                                 Bier
                                    1/2 Liter
                                 
                              
                                 Tischlerleim
                                    1/4 Liter
                                 
                              
                                 Schwarzes
                                    Faͤrbeholz
                                       2
                                    Unzen
                                 
                              
                                 Hausenblase
                                    1/2 Quart
                                 
                              
                                 Indigo
                                    1/2 Quart.
                                 
                              
                           Alles dieß koche man eine halbe Stunde
                              lang mitsammen, womit die Mischung fertig ist. Das Auftragen
                              dieser Wichse geschieht am besten mit einem Stuͤke
                              Schwamm.
                           
                        
                           Verfahren, um dem Holze eine dem wahren
                              Acajou-Holze aͤhnliche haltbare Farbe zu
                              geben.
                           Hr. Ch. Colnart empfiehlt im Journal des connaissances usuelles,
                              April 1833, S. 216 folgendes Verfahren, nach welchem sich das
                              Holz weit dauerhafter und schoͤner Acajouholzartig beizen
                              laͤßt, als nach der gewoͤhnlichen Methode. Man
                              koche ein Pfund Campeschenholz und 2 Unzen Gelbholz 2 Stunden
                              lang in einem kupfernen oder irdenen Gefaͤße mit 4 Liter
                              Wasser, und seihe dann die ausgepreßte Fluͤssigkeit
                              durch. Von diesem Absude trage man, je nachdem man die Farbe
                              heller oder dunkler haben will, 3 bis 4 Schichten auf das Holz
                              auf, welches dadurch eine nicht sehr angenehme braungelbe Farbe
                              erhalten wird. Um die Farbe hierauf ins Rothe uͤbergehen
                              zu machen, um ihr Glanz und Feuer zu geben, und um ein tieferes
                              Eindringen des Farbestoffes in das Holz zu bewirken,
                              uͤberstreiche man das Holz mit Wasser, welches man vorher
                              so mit Schwefelsaͤure versezt hat, daß es aus der Zunge
                              brennt. Je mehr Saͤure man anwendet, um so mehr
                              naͤhert sich die Farbe dem Kirschrothen mit einem Stiche
                              ins Gelbe; wenn man daher gewisse Graͤnzen
                              uͤbersteigt, so wird die Farbe zwar vielleicht noch
                              schoͤner, aber dem Acajou-Holze nicht mehr
                              aͤhnlich seyn. Die auf diese Weise hervorgebrachte Farbe
                              verliert beim Troknen zwar beinahe all ihren Glanz und wird
                              schmuzig violet; sie erlangt aber ihre volle Schoͤnheit,
                              und zwar auf eine sehr dauerhafte Weise wieder, wenn man das
                              Holz mit Wachs oder mit einer Composition polirt, die man sich
                              bereitet, indem man einem Theile des geschmolzenen gelben
                              Wachses, nachdem man es vom Feuer genommen, einen Theil
                              Terpenthin-Essenz zusezt. Den hoͤchsten Glanz kann
                              man dem Holze geben, wenn man zulezt 3–4 Schichten guten
                              Weingeist-Firniß mit dem Pinsel auftraͤgt.
                           
                        
                           Dakin's Methode den Bernstein und
                              Copal aufzuloͤsen.
                           Hr. G. Dakin von Dercham sagt im Mechanics' Magazine, No. 504, daß es
                              ihm nach zahlreichen Versuchen mit allen bisher bekannten
                              Methoden gelungen sey, sich auf folgende Weise sehr schnell
                              gesaͤttigte Aufloͤsungen von Bernstein und Copal
                              in Weingeist und Terpenthin-Oeht zu bereiten. Er nimmt
                              ein Stuͤk einer Glasroͤhre von 4 Zoll
                              Laͤnge, 1/2 Zoll Durchmesser und 1/10 Zoll Dike, schmilzt
                              dieses an dem einen Ende zu und bringt dann einige kleine
                              Stuͤkchen Bernstein oder Copal in dieselbe. Dann
                              fuͤllt er diese Roͤhre beinahe zur Haͤlfte
                              mit Weingeist von 0,790 specifischem Gewichte, und blaͤst
                              nun auch deren oberes Ende mit dem Loͤthrohre zu. Ist
                              dieß geschehen, so haͤlt er diese Roͤhre mittelst
                              eines um sie gewundenen Drahtes uͤber ein helles Feuer,
                              wobei der Weingeist verschwindet und die Roͤhre mit
                              dichtem Dampfe erfuͤllt wird, der sich, wenn man die
                              Roͤhre dann vom Feuer nimmt, in eine wasserhelle, beim
                              Abkuͤhlen aber gelb werdend Fluͤssigkeit
                              verdichtet. Arbeitet man mit Copal, so wird die Roͤhre,
                              wenn sie mit Dampf gefuͤllt ist, vollkommen
                              undurchsichtig; beim Abkuͤhlen erhaͤlt sie jedoch
                              ihre Durchsichtigkeit wieder. Oeffnet man nun die auf diese
                              Weise behandelten Roͤhren, so hat kein Entweichen einer
                              gasfoͤrmigen Fluͤssigkeit Statt; man kann die
                              gebildeten Aufloͤsungen in ein erwaͤrmtes Glas
                              gießen; sie werden die schoͤnsten durchsichtigen Firnisse
                              geben. Der Bernstein-Firniß duͤrfte sich besonders
                              zum Ueberziehen von Gegenstaͤnden, die zu elektrischen
                              Versuchen bestimmt sind, eignen. Auch der mit
                              Terpenthinoͤhl bereitete Firniß ist vollkommen klar, und
                              troknet beinahe eben so schnell wie der Weingeist-Firniß.
                              Will man im Großen solche Firnisse bereiten, so kann man sich
                              hiezu eines Papin'schen Topfes bedienen, und dabei die
                              Temperatur dadurch reguliren, daß man Bernstein- oder
                              Copalstuͤke auf dessen Dekel legt; schmelzen diese
                              naͤmlich, so ist die Hize hinreichend. Auch bei der
                              Bereitung im Kleinen in den Glasroͤhren soll man sich
                              uͤbrigens gegen allenfallsiges Zerspringen der
                              Roͤhren verwahren, indem man Handschuhe anzieht und vor
                              das Gesicht eine Glasplatte haͤlt.
                           
                        
                           Recept zur Bereitung einer wohlfeilen
                              Oehlfarbe.
                           In den franzoͤsischen Arsenaͤlen bedient man sich
                              zum Anstreichen der Laffeten und Munitionswagen einer Oehlfarbe,
                              welche dem Journal des connaissances
                                 usuelles, Mai 1833, gemaͤß auf folgende Weise
                              bereitet wird. Man nimmt auf 13 Unzen Okerpulver, 2 1/2 Unze
                              fein gepuͤlverte Bleiglaͤtte, 1/2 Unze Kienruß und
                              1/4 Liter Leinoͤhl, mischt alles dieß innig und bildet
                              daraus einen Teig, den man einige Tage ruhen laͤßt. Will
                              man sich dieses Teiges als Oehlfarbe bedienen, so braucht man
                              ihm nur mehr 3/4 Liter Leinoͤhl zuzusezen. Die auf diese
                              Weise bereitete Farbe ist sehr wohlfeil und sehr dauerhaft.
                           
                        
                           Ueber die Verfaͤlschung des Wachses
                              mit Erdaͤpfel-Staͤrkmehl.
                           Unter den vielen Verfaͤlschungen, die gegenwaͤrtig
                              mit dem Wachse getrieben werden, ist in Frankreich jene mit
                              Erdaͤpfel-Staͤrkmehl eine der
                              haͤufigsten. Zum Gluͤke ist dieselbe sehr leicht
                              zu erkennen; denn man braucht das Wachs nur im Marienbade oder
                              uͤber einem sehr maͤßigen Feuer zu schmelzen, und
                              es dann in Terpenthingeist aufzuloͤsen. Das Wachs
                              loͤst sich naͤmlich im Terpenthingeiste auf,
                              waͤhrend alle Unreinigkeiten, womit dasselbe vermengt
                              ist, unaufgeloͤst zuruͤkbleiben, und weiter
                              untersucht werden koͤnnen. (Journal des connaiss. usuelles. Mai 1833, S. 288.)
                           
                        
                           Ueber das Aufbewahren des Fleisches und
                              der Fleischbruͤhe im Sommer.
                           Ein Correspondent des Journal des
                                 connaissances usuelles versichert im Maͤrzhefte
                              dieses Jahres, daß es zwar auch ihm gelungen sey, Rindfleisch
                              und andere Fleischarten selbst in den heißesten Sommertagen 8
                              Tage lang in geronnener Milch vollkommen frisch zu erhalten; daß
                              er sich aber uͤberzeugte, daß das Fleisch nach dieser
                              Zeit beinahe all seinen Fleischgeschmak verloren hatte, und daß
                              diese Aufbewahrungsmethode daher nichts weniger, als allen
                              Anforderungen Genuͤge leiste. – Was das
                              Aufbewahren der Fleischbruͤhe betrifft, so versichert er,
                              daß dieß an einem kuͤhlen Orte jedes Mal 3, 4 und selbst
                              5 Tage lang vollkommen gelingt, wenn man Sorge traͤgt,
                              daß die Suppe beim Erkalten eine gehoͤrige Fettrinde
                              bildet, und daß dieser Fettuͤberzug nicht die geringste
                              Stoͤrung erleide. So wie dieser Ueberzug bricht, erfolgt
                              die Zersezung naͤmlich sehr schnell.
                           
                        
                           
                           Schottlaͤndische Methode die
                              Huͤhnereier aufzubewahren.
                           Die schottischen Bergbewohner bewahren die Eier auf eine eben so
                              einfache, als leicht anwendbare Weise auf. Sie tauchen die Eier
                              naͤmlich eine oder zwei Minuten lang in siedendes Wasser,
                              so daß hiedurch aus einem kleinen Theile des Eiweißes eine Art
                              von Haͤutchen gebildet wird, welches das Innere des Eies
                              auskleidet, und dasselbe gegen den Zutritt der Luft
                              schuͤzt. Diese Methode ist nicht nur viel wohlfeiler als
                              der Réaumur'sche Firniß, sondern sie soll
                              uͤberdieß auch wirksamer seyn. (Aus dem Journal des connaissances usuelles.
                              Maͤrz 1833, S. 173.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Baird's verbesserten Apparat zum Zerschneiden der
                              Ruͤben.
                           Der von Hrn. Baird zu Shotts erfundene
                              Apparat zum Zerschneiden der Ruͤben ist zwar dem Principe
                              nach einigen der bereits gebraͤuchlichen Apparate sehr
                              aͤhnlich; allein seine Einrichtung ist weit vollkommener;
                              auch hat er das Eigene, daß er mit Ausnahme der
                              Schneidgeraͤthe ganz aus Gußeisen besteht. Er besteht
                              naͤmlich aus einem Gestelle, an welchem ein Trichter
                              angebracht ist, und an diesem Gestelle ist an einer horizontalen
                              Welle, an der sich die Kurbel befindet, eine
                              kreisfoͤrmige gußeiserne Platte aufgezogen. Der Rand
                              dieser Platte ist etwas verdikt, so daß dieselbe, wenn sie in
                              Bewegung ist, wie ein Flugrad wirkt. Die Platte fuͤhrt
                              zwei Messer oder duͤnne Schneid-Blaͤtter,
                              welche parallel mit ihrer Flaͤche, und im Radius vom
                              Mittelpunkte aus gestellt sind. Die Dike der
                              Ruͤben-Schnitte wird durch die Entfernung der
                              Messer von der Flaͤche der Platte regulirt. Vor jedem
                              Messer gehen drei oder mehrere Zapfen mit
                              lanzettfoͤrmigen Spizen voraus, welche, indem sie die
                              Ruͤben bei ihrem Durchgange durchschneiden, die Schnitte
                              in Stuͤke zerfallen machen, so oft diese Schnitte bei
                              jeder Umdrehung der Platte von den Messern geschnitten werden.
                              Dieser Proceß dauert so lange fort, als sich noch Ruͤben
                              in dem Trichter befinden; das eigene Gewicht dieser
                              Ruͤben reicht hin, um sie unter die Messer zu bringen.
                              Will man mit derselben Maschine auch Erdaͤpfel
                              zerschneiden, so nimmt man die beschriebene Scheibe oder Platte
                              heraus, und sezt dafuͤr eine andere ein, an welcher die
                              schneidenden Zapfen naͤher an einander aufgezogen sind.
                              (Aus dem Quarterly Journal of
                                 Agriculture im Repertory of
                                 Patent-Inventions. April 1833, S. 238.)
                           
                        
                           Ueber den Bobbinet- oder
                              Tull-Handel England's.
                           Wir geben hier als Nachtrag zu dem bereits im XLII. Bande des
                              Polytechnischen Journals S.
                                 430 mitgetheilten Artikel uͤber die
                              Bobbinet- oder Tull-Fabrikation in England noch
                              folgende Notiz, die uns von mehrfachem Interesse zu seyn
                              scheint, und welche aus englischen Blaͤttern auch in den
                              Recueil industriel, Februar
                              1833, S. 142 uͤberging: „In keinem
                                 Fabrikations-Zweige aͤußerten sich die Folgen
                                 des Monopoles auf eine so auffallende Weise, wie in der
                                 Tull-Fabrikation. Man koͤnnte zwar im ersten
                                 Augenblike glauben, daß die in demselben vorgegangenen
                                 Veraͤnderungen der Concurrenz zuzuschreiben seyen,
                                 indem dieselben gerade mit dem Ablaufe eines Patents
                                 begannen. Ein solches Urtheil kaͤme jedoch jenem des
                                 Arztes gleich, der den Appetit als etwas schaͤdliches
                                 verdammte, weil sich hier und da ein, von einer schweren
                                 Krankheit Genesender durch eine Ueberfuͤllung
                                 umbrachte. Die Concurrenz veranlaßt bei den
                                 gegenwaͤrtig noch allerwaͤrts bestehenden, die
                                 Industrie und auch den ihr untergeordneten Handel hemmenden
                                 Verordnungen allerdings ihre Uebel; allein, ehe wir uns
                                 uͤber deren Folgen ein Urtheil zu faͤllen
                                 erlauben, sollten wir sie doch billig auch wirklich
                                 eingefuͤhrt sehen, und zwar nicht bloß in einem
                                 einzelnen Zweige, sondern auf saͤmmtliche
                                 Faͤcher allgemein ausgedehnt. Denn so lange diese
                                 Freiheit nicht allgemein eingefuͤhrt ist, werden die
                                 Capitalien immer dem einzelnen freien Zweige zu reichlich
                                 zugewendet werden; es wird eine Uebersaͤttigung
                                 entstehen, die auch ihre Nachtheile nothwendig mit sich
                                 bringt.“
                              
                           
                              „Im Jahre 1824 lief eines der Patente der HH.
                                 Heathcoath zu Ende. Dieser Patent-Traͤger
                                 hatte die Benuzung der von ihm erfundenen
                                 Tull-Webestuͤhle Jedermann erlaubt, der ihm jaͤhrlich eine Summe von
                                 30 Pfd. Sterl. bezahlte. In Folge dieser Maßregel blieb
                                 diese Benuzung natuͤrlich beschraͤnkt; so wie
                                 aber das Monopol aufgehoͤrt hatte, erregte der große
                                 Gewinn, den die befugten Fabrikanten machten, die
                                 Nacheiferung von Leuten aller, Art, so daß man den
                                 Tull-Webestuhl, der nur wenig Naum einnimmt, kein
                                 Geraͤusch macht, sehr reinlich ist, und
                                 uͤberhaupt durchaus nicht genirte, bald in den
                                 Wohnungen von Fleischern, Baͤkern, Paͤchtern,
                                 Bierwirthen, Bedienten und selbst Geistlichen traf, und zwar
                                 als Eigenthum oder nur gelehnt. Am haͤufigsten
                                 erwarben sich diese so zu sagen aus dem Stegreife
                                 entstandenen Fabrikanten ihre Tull-Stuͤhle
                                 jedoch dadurch, daß sie woͤchentlich kleine Posten
                                 von 3 bis 6 Pfund Sterl. davon abbezahlten. Alte Arbeiter
                                 wurden die Lehrmeister der neuen Anfaͤnger, und
                                 erhielten selbst 50 bis 60 Pfund fuͤr die Bildung
                                 eines Zoͤglings. Der Erfolg, der die Unternehmungen
                                 dieser ersten Spekulanten kroͤnte, uͤbertraf
                                 deren kuͤhnste Erwartungen, und die Folge hievon war,
                                 daß eine ungeheure Menge kleiner Kapitalisten dieselbe Bahn
                                 einschlug, und daß die Mechaniker bald nicht mehr allen
                                 Auftraͤgen auf solche Bobbinet-Stuͤhle
                                 Genuͤge zu leisten im Stande waren. Die Wuth war um
                                 jene Zeit so groß, daß man die Mechaniker haͤufig
                                 voraus bezahlte, um mehr Anspruch auf eine baldige Lieferung
                                 des verlangten Stuhles zu haben!“
                              
                           
                              „Wie man sich wohl leicht denken kann, stieg bald auch
                                 der Lohn der Arbeiter in den mechanischen
                                 Werkstaͤtten, und dieses Steigen zeigte sich
                                 besonders in der Umgegend von Nottingham, welches der
                                 Central-Siz der eben beschriebenen
                                 Bobbinet-Wuth war. Die ungeuͤbtesten
                                 Schlosser-Arbeiter verdienten sich an 42 Schill. per Woche; die geuͤbteren
                                 arbeiteten sich auf 3 bis 4 Pfd. Sterl.; die Schmiede auf 5
                                 bis 6 Pfd. Sterl., und manche sogar bis auf 10 Pfund. Die am
                                 besten bezahlten Arbeiter waren meistens Uhrmacher von
                                 Profession, die, durch den hohen Lohn angelokt, herbeikamen,
                                 um die feineren Theile der Maschinen zu verfertigen. Die
                                 sogenannten Maschinen-Aufsteller, d.h. jene Arbeiter,
                                 die saͤmmtliche Theile des Mechanismus in
                                 gehoͤrige Verbindung mit einander brachten,
                                 verlangten fuͤr diese Zusammenstellung, zu der sie
                                 keine 14 Tage brauchten, 20 Pfd. Sterl. und mehr. Eine Menge
                                 guter Arbeiter verließen, indem sie in dem neuen
                                 Industrie-Zweige ein Mittel zur Verbesserung ihrer
                                 Lage erblikten, ihre alten Gewerbe; namentlich verloren die
                                 Uhrmacher zu Birmingham eine große Menge ihrer Arbeiter. Die
                                 ehemaligen Herren und Meister dieser Leute wußten sich
                                 anfangs diese Umaͤnderung nicht zu erklaͤren,
                                 bis sie endlich selbst nach Nottingham kamen, und sich
                                 daselbst uͤberzeugten, daß dieselben Leute, denen die
                                 Uhrmacherkunst nur 25 Schill. per Woche trug, hier ihren Lohn mehr als
                                 verdoppelt hatten. Die Meister traten nun ihrerseits mit
                                 ihren entwichenen Arbeitern in Concurrenz; sie fabricirten
                                 in ihren Uhrmacher-Werkstaͤtten eine Menge der
                                 einzelnen Theile der Bobbinet-Stuͤhle, die sie
                                 den Mechanikern zu Nottingham antrugen, und welche von
                                 diesen lezteren um so willfaͤhriger aufgenommen
                                 wurden, als sie noch immer nicht allen Auftraͤgen
                                 nachzukommen im Stande waren, und als ihre Arbeiter immer
                                 hoͤheren Lohn verlangten. Bald hatte dann das
                                 Entweichen der Arbeiter ein Ende; sie blieben nun gern bei
                                 den Uhrmachern, da ihnen nun diese selbst einen etwas
                                 hoͤheren Lohn als fruͤher zu geben im Stande
                                 waren, und da die Mechaniker in Folge der ihnen gemachten
                                 Anerbieten den Lohn heruntergesezt hatten. – Diese
                                 Erniedrigung des Arbeitslohns erleichterte die Fabrikation
                                 der Maschinen bedeutend, und in Folge dieser Erleichterung
                                 sank auch nothwendig der Preis des fabricirten Tulls, und
                                 zwar um so mehr, da die Maͤrkte beinahe damit
                                 uͤberschwemmt zu werden drohten. Kaum sanken die
                                 Preise, so verminderte sich die Speculations-Wuth der
                                 kleinen Capitalisten in diesem Industriezweige, und eben so
                                 auch der Preis der Maschinen. Einige der ersten Productoren,
                                 die nur eine maͤßige Menge Fonds in das
                                 Geschaͤft gestekt hatten, erzielten
                                 fortwaͤhrend einigen Gewinn; allein die meisten der
                                 uͤbrigen gingen zu Grunde, und zwar um so mehr, als
                                 die alten Tull-Stuͤhle wegen der
                                 Verbesserungen, die beinahe taͤglich daran erfunden
                                 wurden, bald gaͤnzlich unbrauchbar geworden waren.
                                 Der Stuhl, dessen man sich heut zu Tage allgemein bedient,
                                 und der einen zwei Meter breiten Tull fabricirt, liefert
                                 woͤchentlich 620 Raks von 240 Maschen. Da nun aber 3
                                 Raks oder 720 Maschen auf einen Yard kommen, so erzeugt ein
                                 solcher Webestuhl, wenn er Tag und Nacht in Bewegung ist,
                                 des Jahres 21,493 Quadrat-Yards Tull. Um einen
                                 solchen Stuhl in Bewegung zu erhalten, sind 3 Arbeiter
                                 noͤthig, von denen ein jeder 6 Stunden arbeitet, 
                                 und woͤchentlich 25 Schillinge verdient. Zwei Kinder,
                                 die nur den Tag uͤber arbeiten, reichen hin, um die
                                 Kloͤppel herzurichten, und diese verdienen
                                 woͤchentlich 2 bis 4 Schill. 46 Quadrat-Yard
                                 Tull waͤgen 2 Pfund 3 Unzen englisches Gewicht, so
                                 daß also 1 Yard etwas uͤber 3/4 Unzen
                                 wiegt.“
                              
                           
                        
                           Vorschrift zur Verfertigung von
                              feuerfesten Schmelztiegeln und Retorten.
                           Ganz vortreffliche feuerfeste Schmelztiegel und Retorten lassen
                              sich aus einem Gemenge von zwei Theilen Pfeifenthon und einem
                              Theile Quarzsand verfertigen. Der Quarzsand muß von solcher
                              Feinheit seyn, daß er durch ein etwas großes
                              Naͤhnadeloͤhr zu gehen im Stande ist;
                              groͤber und feiner gibt er nicht mehr dieselben
                              Resultate. Tiegel, die nach dieser Vorschrift bereitet worden,
                              halten das staͤrkste Windofenfeuer aus; sie erleiden bei
                              einer Temperatur von 166° des Wedgwood'schen Pyrometers
                              nicht die geringste Schmelzung, waͤhrend die hessischen
                              Tiegel, die als die besten gelten, kaum eine Hize von mehr als
                              150° ertragen, ohne eine Veraͤnderung einzugehen.
                              (Aus dem Journal des connaissances
                                 usuelles. April 1833, S. 217.)
                           
                        
                           Merkwuͤrdiger Schild einer Taferne
                              zu London.
                           Eine alte und bekannte Taferne zu London, Kennington-lane,
                              hat sich kuͤrzlich einen Schild machen lassen, der eben
                              so sonderbar, als in mechanischer Hinsicht merkwuͤrdig
                              ist. Er besteht naͤmlich aus einer kolossalen, aus einem
                              Bloke Holz geschnizten und nicht weniger als 3 Centner wiegenden
                              Figur, die einen Pilger vorstellen soll. Diese Figur dreht sich
                              mit einer Geschwindigkeit von 300 Fuß in 5 Minuten im Kreise
                              herum, und zwar so, daß ihre vordere Flaͤche immer gegen
                              die Straße gekehrt ist. Die Maschinerie, welche die Figur
                              bewegt, und welche einen vollen Monat in Gang bleibt ohne
                              aufgezogen werden zu muͤssen, ist die Arbeit und
                              Erfindung des Hrn. T. Lowe, eines
                              Kuͤnstlers am Vauxhall-Garden. Wir bedauern, daß
                              das Mechanics' Magazine No. 507, aus
                              welchem wir diese Notiz entlehnen, nichts uͤber den Preis
                              dieses, in seiner Art einzigen Schildes bemerkt.
                           
                        
                           Betrag der im Jahr 1832 in England
                              erhobenen Armensteuern.
                           In dem mit dem 25. Maͤrz 1832 zu Ende gegangenen Jahre
                              1832 wurden in England nicht weniger als 8,255,315 Pfd. Sterl.
                              12 Shill. an Armensteuern erhoben, eine Summe, die gegen jene
                              des Jahres 1831 eine Zunahme von 3 Procent nachweist. Von dieser
                              Summe wurden 6,731,131 Pfd. Sterl. 10 Sh. zu Gunsten der Armen
                              verausgabt. Zur Straßenausbesserung wurden 51,705 Arme
                              verwendet, die dafuͤr aus den Armentaxen einen Lohn von
                              261,465 Pfd. Sterl. 8 Sh. erhielten; andere Arbeiten der
                              Pfarrgemeinden besorgten 17,390 Arme fuͤr einen Lohn von
                              88,257 Pfd. Sterl. 7 Sh. – In Wales belief sich die ganze
                              Einnahme auf 367,604 Pfd. Sterl. 12 Shill., mithin um 6 Procent
                              hoͤher, als im vorhergehenden Jahre. 1131 arme
                              Straßenarbeiter erhielten hier nur einen Lohn von 3354 Pfd.
                              Sterl. 17 Shill. (Times. Galignani's
                                 Messenger N. 5613.)