| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. LXXIX., S. 391 | 
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                        LXXIX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preisaufgaben der Society for the
                                 Encouragement of the Useful Art in Scotland.
                              
                           Die Gesellschaft zur Befoͤrderung der nuͤzlichen Kuͤnste in
                              Schottland hat fuͤr das Jahr 1833/34 folgende Preisaufgaben
                              ausgeschrieben:
                           1. Preis von 23 Sovereigns fuͤr die beste und nuͤzlichste Erfindung
                              einer in den Fabriken anwendbaren Maschine.
                           2. Die goldene Medaille der Gesellschaft im Werthe von 10 Sovereigns fuͤr die
                              beste Abhandlung uͤber den Bau oͤffentlicher Bauten nach der Theorie
                              des Schalles, so daß die Stimme des Sprechenden so deutlich als moͤglich
                              gehoͤrt wird. Es sind hierbei folgende zwei Faͤlle zu
                              beruͤksichtigen: 1) wenn die Stimme von einer einzigen Stelle ausgeht, wie
                              z.B. in Kirchen; und 2) wenn sich die Sprecher in verschiedenen Theilen des Saales
                              befinden koͤnnen.
                           
                           3. Die goldene Medaille der Gesellschaft fuͤr die besten, von
                              schottlaͤndischen Kuͤnstlern verfertigten, lithographischen
                              Zeichnungen und Abdruͤke aus dem Gebiete der Schiffbaukunde, der
                              Landschaftszeichenkunst, des Maschinenwesens und der Topographie. Die Zeichnungen
                              duͤrfen nicht unter 2 Fuß auf 1 Fuß 6 Zoll haben, und von jeder Zeichnung
                              sind drei Abdruͤke einzusenden.
                           4. Die silberne Medaille der Gesellschaft, im Werthe von 8 Sovereigns, fuͤr
                              die besten derlei Zeichnungen aus dem Gebiete der Portraͤt-,
                              Historien- und Landschafts-Zeichenkunst. Die Stuͤke
                              duͤrfen nicht unter 9 Zoll auf 6 Zoll haben, und von jedem muͤssen
                              drei Abdruͤke eingesendet werden.
                           5. Die goldene Medaille der Gesellschaft, fuͤr die besten von schottischen
                              Gießern modellirten und in Schottland gegossenen Buͤsten und anderen
                              Kunstwerken aus Eisen.
                           6. Die Gesellschaft wird fuͤr andere Erfindungen, Entdekungen oder
                              Verbesserungen an Gegenstaͤnden aus dem Gebiete der mechanischen und
                              chemischen Kuͤnste, oder an den Naturproducten Schottlands, wenn ihr
                              dieselben vorgelegt werden, und wenn sie sich bewaͤhrt zeigen, verschiedene
                              Ehren-Medaillen oder Summen von 15 Sovereigns ertheilen. (Besondere
                              Aufmerksamkeit verdienen in dieser Hinsicht verbesserte Schraubenplatten, Model oder
                              Staͤmpel etc., Mittel, durch welche sich die Kosten der Zeichnungen
                              fuͤr Buͤcher vermindern ließen. Ersparung an Brennmaterial, Gas etc.,
                              Bemerkungen uͤber correcte Darstellungen aus dem Gebiete der Naturgeschichte
                              zum Verzieren von Waͤnden, Porzellan, Steingut etc., Verbesserungen an den
                              Unruh- und Pendel-Uhren, Verbesserungen an den Walzen der
                              Buchdrukerpressen und der Methode dieselben zu schwaͤrzen etc. etc.)
                           Die Gesellschaft behaͤlt sich das Recht vor, die ihr eingesendeten
                              Abhandlungen in ihren Verhandlungen bekannt zu machen, und uͤberdieß
                              behaͤlt sie sich's auch vor, die Preise fuͤr den Fall vermindern zu
                              koͤnnen, wenn die eine oder die andere Abhandlung nur zum Theil
                              genuͤgen sollte. Alle Eingaben muͤssen bis zum November oder December
                              1833 eingesendet werden, und zwar an den Secretaͤr der Gesellschaft, Hrn.
                              James-Tod Esq. zu
                              Edinburgh, Dublin-Street 21. (Aus dem Edinburgh New
                                 Philosophical Journal 1833. April, Julius S. 205.)
                           
                        
                           Preisaufgaben der Société
                                 royale et centrale d'agriculture auf das Jahr 1834.
                           Die Société royale et centrale
                                 d'agriculture hat fuͤr das Jahr 1834 folgende Preise ausgeschrieben:
                              1) fuͤr die Einfuͤhrung von Duͤngmitteln oder Saaten in einen
                              Canton Frankreichs, in welchem dieselben bisher noch nicht gebraͤuchlich
                              waren; 2) fuͤr vollkommene oder auszugsweise Uebersezung von fremden
                              landwirthschaftlichen Schriften, in denen neue und nuͤzliche Beobachtungen
                              enthalten sind; 3) fuͤr biographische Notizen uͤber Agronomen,
                              Oekonomen und andere Personen, die sich um die Landwirthschaft verdient gemacht
                              haben; 4) fuͤr Werke, Abhandlungen und praktische Beobachtungen aus der
                              Thierarzneikunde; 5) fuͤr die Anwendung von Bewaͤsserungen; 6)
                              fuͤr Aufklaͤrungen uͤber die Statistik der
                              Bewaͤsserungen in Frankreich, und uͤber die in fremden Staaten in
                              Bezug auf die Bewaͤsserungen bestehenden Verordnungen; 7) fuͤr den
                              Anbau von Obstbaͤumen zur Cider-Fabrikation in Gegenden, in welchen
                              bisher kein Cider erzeugt wurde; 8) auf die Bekanntmachung populaͤrer
                              Instructionen, nach welchen der Landmann die durch Unfaͤlle oder aus
                              Altersschwaͤche zu Grunde gegangenen Hausthiere benuzen koͤnnte; und
                              fuͤr die praktische Anwendung der von Hrn. Payen in dieser Hinsicht angegebenen Methoden;
                              so wie endlich fuͤr die Gruͤndung von Anstalten, in denen verschiedene
                              Theile dieser Thiere verwendet werden; 9) fuͤr die Erfindung einer
                              Erdaͤpfelruͤbe, mit welcher sich jeder Landmann leicht
                              Erdaͤpfel-Staͤrkmehl bereiten koͤnnte; 10) fuͤr
                              gute Beobachtungen uͤber die Naturgeschichte der Insecten, welche die
                              Getreidearten angreifen; 11) fuͤr die besten Abhandlungen uͤber die
                              Krankheiten, welche außer der Froschgeschwulst, an den Hufen und Klauen der Rinder
                              und Schafe vorkommen. Die Preise bestehen in goldenen und silbernen Medaillen und in
                              Buͤchern. (Aus dem Recueil industriel. Junius
                              1833, S. 272.)
                           
                        
                           
                           Gegenwaͤrtige Leistungen der 5 besten Dampfmaschinen in
                              Cornwallis.
                           Wir geben hier aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions, Junius 1833, S. 373 folgenden Auszug aus den
                              monatlichen Berichten uͤber die Dampfmaschinen in Cornwallis, woraus man
                              ersieht, wie viel Pfunde die fuͤnf besten Maschinen sechs Monate hindurch
                              monatlich bei einem Verbrauche von 5 Bushel Steinkohlen
                              einen Fuß hoch gehoben haben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 49, S. 393
                              1832 Julius. August. September.
                                 October. November. December. Borlase's Maschine, Grube Wheal Vor Mine, Cylinder
                                 v. 80 Zoll Durchmesser. Mechaniker T. Richards. 80,886,732. Wilson's Maschine,
                                 Grube Wheal Towan Mine, Cylinder von 80 Zoll. Mechaniker Som. Grose. 73,500,826.
                                 Trelawny's Maschine, Grube Wheal Vor Mine, Cylinder von 80 Zoll. Mechaniker Th.
                                 Richards. 67,909,122. Shear's Maschine, Grube Consolidated Mines, Cylinder von
                                 65 Zoll. Mechan. Hocking u. Loam. 66,260,617. Hudson's Maschine, Grube East
                                 Crinnis Mine, Cylinder von 76 Zoll. Mechan. Sims und Sohn. 65,453,087.
                                 84,367,402. 73,604,324. 66,730,721. Swan's Maschine, Grube Binner Downs Mine,
                                 Cylinder v. 70 Zoll. Mechan. Greger u. Thomas. 65,413,607. 65,296,325.
                                 84,714,451. Trelawny's Maschine, Grube Wheal Vor Mine, Cylinder von 80 Zoll.
                                 Mechaniker Th. Richards. 69,540,018. Wilson's Maschine, Grube Wheal Towan Mine,
                                 Cylinder von 80 Zoll. Mechaniker Sam. Grose. 68,304,819. Hudson's Maschine,
                                 Grube East Crinnis Mine, Cylinder von 76 Zoll. Mechan. Sims und Sohn.
                                 65,631,427. Shear's Maschine, Grube Consolidated Mines, Cylinder von 65 Zoll.
                                 Mechan. Hocking u. Loam. 63,378,374. 84,756,336. Wilson's Maschine, Grube Wheal
                                 Towan Mine, Cylinder von 80 Zoll. Mechaniker Sam. Grose. 68,860,098. Trelawny's
                                 Maschine, Grube Wheal Vor Mine, Cylinder von 80 Zoll. Mechaniker Th. Richards.
                                 65,640,849. Shear's Maschine, Grube Consolidated Mines, Cylinder von 66 Zoll.
                                 Mechan. Hocking u. Loam. 64,979,465. Leed's Maschine, Grube Geat Work Consols
                                 Mine, Cylinder v. 60 Zoll. Mechaniker Th. Richards. 63,276,639. 84,193,703.
                                 67,738,946. 64,790,281. Hudson's Maschine, Grube East Crinnis Mine, Cylinder von
                                 76 Zoll. Mechan. Sims und Sohn. 64,463,129. Powlet's Maschine, Grube Marazion
                                 Mines, Cylinder von 60 Zoll. Mechaniker Sam. Grose. 64,173,196. 91,353,246.
                                 Polgooth's Maschine, Grube Polgoth Mine, Cylinder von 66 Zoll. Mechan. Sims und
                                 Sohn 71,031,031. 69,274,225. Shear's Maschine, Grube Consolidated Mines,
                                 Cylinder von 65 Zoll. Mechan. Hocking u. Loam. 65,357,228. Taylor's Maschine,
                                 Grube Consolidated Mines, Cylinder von 70 Zoll. Mechan. Hocking u. Loam.
                                 65,213,602.
                              
                           
                        
                           
                           Ueber das Verhalten des Dampfes bei der Compression.
                           Dr. Dionysius Lardner hielt
                              am 20. Decbr. 1832 vor der Royal Society zu London einen
                              Vortrag uͤber gewisse Eigenschaften des Dampfes, in welchem er sich
                              hauptsaͤchlich uͤber das Verhalten des Dampfes bei der Compression
                              verbreitete. Das Wesentlichste des Inhaltes seiner Abhandlung ist, dem London and Edinburgh Philosophical Magazine and Journal of
                                 Science, Julius 1833, S. 38 gemaͤß, Folgendes: „Man war
                                 bisher allgemein der Ansicht, daß, wenn ein gewisses Volumen Wasserdampf in
                                 einem Gefaͤße, welches keine Hize abzugeben im Stande ist, durch eine
                                 aͤußere Gewalt in einen hinlaͤnglich kleinen Raum
                                 zusammengedruͤkt wird, dieser Dampf wieder in den tropfbar
                                 fluͤssigen Zustand zuruͤkkehrt. Dr.
                                    Lardner betrachtet nun diese Ansicht als mit der Lehre von der latenten
                                 Waͤrme im Widerspruche stehend, und als unvertraͤglich mit den
                                 Resultaten jener Versuche, aus denen sich ergab, daß die absoluten
                                 Quantitaͤten Hize, welche noͤthig sind, um eine gegebene Menge
                                 Wasser in Dampf zu verwandeln, unter allen Graden von Druk ziemlich gleich sind.
                                 Aus diesem Grundprincipe folgt naͤmlich, daß der unter was immer
                                 fuͤr einem Druke aus dem Wasser entwikelte Dampf eine unbestimmte
                                 Compression und Ausdehnung zulaͤßt, ohne dabei in den tropfbar
                                 fluͤssigen Zustand zuruͤkzukehren. Durch die Compression kann nur
                                 Waͤrme entwikelt und die Temperatur erhoͤht werden; die Wirkung
                                 der Expansion hingegen besteht bloß darin, daß Waͤrme absorbirt und die
                                 Temperatur also erniedrigt wird; in jedem Zustande der Dichtheit wuͤrde
                                 der Dampf aber genau jene Temperatur haben, die er haben wuͤrde, wenn er
                                 sich unmittelbar unter demselben Druke, den er durch die Compression oder
                                 Expansion erlangte, aus dem Wasser entwikelt hatte. Das einzige Mittel, wodurch
                                 der Dampf wieder in Wasser verwandelt werden kann, liegt in der Entziehung der
                                 Waͤrme; und dieses Mittel wird gleich wirksam seyn, in welchem Grade von
                                 Dichtheit sich der Dampf auch immer befindet. Durch Compression allein, ohne
                                 Entziehung der Waͤrme kann der Dampf nie in tropfbar fluͤssigen
                                 Zustand verwandelt werden. In Uebereinstimmung mit diesen Ansichten betrachtet
                                 Dr. Lardner die permanenten Gase als Dampfe,
                                 welche eine große Menge uͤberschuͤssiger Waͤrme
                                 enthalten.“
                              
                           
                        
                           Die projectirte Eisenbahn zwischen Sheffield und
                              Manchester
                           mußte nun wieder aufgegeben werden, obschon die Gesellschaft
                              fuͤr die Bill zur Errichtung derselben und fuͤr die verschiedenen
                              Plane zu deren Bau bereits eine Summe von 18,000 Pfd. Sterl. aufgewendet hatte! Das
                              Mißlingen dieser Unternehmung liegt in den außerordentlich beschraͤnkenden
                              Bestimmungen, unter denen die Bill den Bau der Bahn gestattet. Die erste Clausel der
                              Bill sagte naͤmlich, daß die ersten 100,000 Pfd. Sterl. innerhalb der ersten
                              3 Jahre auf das Sheffield – Ende der Bahn verwendet werden muͤßten,
                              d.h. auf jenen Theil, der gerade den geringsten Ertrag versprach. Die zweite Clausel
                              sagte, daß die Bill erloschen waͤre, wenn die Bahn nicht innerhalb 7 Jahren
                              vollendet seyn wuͤrde; die dritte machte es endlich zur Bedingung, daß der
                              Bau nicht eher beginnen duͤrfe, als bis die auf 530,000 Pfd. angeschlagenen
                              Kosten vollkommen durch Actien-Subscription gedekt seyn wuͤrden. Von
                              dieser Summe fehlten noch 85000 Pfd. Sterl, und die Gesellschaft ging daher mit
                              einem Verluste von 18,000 Pfd. Sterl. fuͤr dießmal auseinander. Uebrigens
                              zeigt sich jezt, daß Hrn. Stephenson's Plan, nach welchem der Bau haͤtte
                              gefuͤhrt werden sollen, an Zwekmaͤßigkeit und Wohlfeilheit bei Weitem
                              jenem nachstand, den spaͤter ein wenig bekannter Feldmesser, Hr. Henry Sanderson, in Vorschlag
                              brachte. Waͤre man diesem Plane gefolgt, so haͤtten die subscribirten
                              Fonds nicht nur hingereicht, sondern die Bahn waͤre auch kuͤrzer und
                              leichter ausfuͤhrbar geworden. (Mechanics' Magazine,
                                 No. 519, S. 266.)
                           
                        
                           Schornstein, in dem sich der Ruß ablagert, und aus dem der
                              Rauch ohne Ruß stroͤmt.
                           Die Rheinstadt Duͤsseldorf hat eine technische Vorrichtung erhalten, welche,
                              einzig in ihrer Art, den Herstellern viele Ehre bringt.
                           
                           Die koͤnigl. Ober-Postdirection hatte vor mehreren Jahren neben dem
                              Posthause eine Werkstatt zur Ausbesserung der Postwagen errichtet, welche, nach dem
                              steigenden Beduͤrfnisse und dem Baue der Schnellwagen, zu einer großen
                              Wagenfabrik heranwuchs, wo jezt taͤglich einige siebenzig Arbeiter
                              beschaͤftigt sind. Es wurde in einem besonders dazu errichteten
                              Hintergebaͤude eine Schmiede von zehn Feuern, in der uͤblichen Bauform
                              hergestellt. Rauch und Ruß drang in die Wohnungen der Nachbarn, machte sie
                              unbewohnbar und nahm den Haͤusern den Miethwerth. Es erhoben sich Klagen und
                              ein kostspieliger Proceß, welcher natuͤrlich zum Nachtheil der
                              Postbehoͤrde ausfiel. – Nun wurden Versuche zur Laͤuterung des
                              Rauches und zur Sonderung des Rußes angestellt: man beauftragte sogar den
                              koͤnigl. preußischen Consul in dem erfinderischen England, nachzuforschen, ob
                              dort nicht eine Vorrichtung bekannt sey, wodurch dem Uebel begegnet wuͤrde,
                              aber es war nichts auszumitteln, und die gelehrtesten Sachkundigen zweifelten an der
                              Moͤglichkeit, daß je eine Erfindung der Art gemacht werden koͤnne,
                              weil man glauben mußte, jede Sonderung des Rauches vom Ruße wuͤrde nur auf
                              Kosten des Zuges moͤglich seyn. Der hiesigen Postbehoͤrde lag sehr
                              viel daran, die Nachbarn um jeden Preis zufrieden zu stellen, und sie fuhr fort,
                              durch Verlegung der Schmiede in ein besonders dazu neuerbautes
                              Mittelgebaͤude, durch Versuche mit den vorfindlichen Technikern einen Apparat
                              zu erfinden, durch welchen es gelingen sollte, den Ruß zu verbannen. Es wurde um den
                              Abzug des Rauches uͤber dem Dache ein Kasten mit Wasser angebracht, welcher
                              den Ruß, als schwereren Theil des Rauches, aufnehmen sollte; allein der Ruß dekte
                              bald das Wasser krustenartig, der feinere Ruß ging zur Esse hinaus, bedekte die
                              Garten der Nachbarn, und der Rauch verbreitete sich in den
                              Schmiedewerkstaͤtten auf eine fuͤr die Feuerarbeiter
                              gefaͤhrliche und unertraͤgliche Art.
                           Um diese Zeit war in Berlin der Herr Architect Bernhardt aus Sachsen, welcher sein
                              Leben vorzuͤglich der Feuermechanik gewidmet hatte, in den koͤnigl.
                              Schloͤssern und im Generalpostgebaͤude beschaͤftigt, die Mangel
                              in aͤhnlicher Beziehung zu verbessern. Seine Angaben hatten den besten Erfolg
                              und erwarben ihm besonders das volle Zutrauen Sr. Excell. des Herrn von Nagler,
                              Minister und Generalpostmeister des Staates, welcher Hrn. Bernhardt den ehrenvollen
                              Auftrag ertheilte, auf seiner Reise nach Rotterdam, London, Paris und Wien,
                              Duͤsseldorf zu besuchen und uͤber die schwierige Aufgabe in der
                              Postwagen-Werkstatt zu berichten. Der einsichtsreiche Tiefblik Sr. Excellenz
                              hatte in dem praktischen Architecten den rechten Mann gefunden. – Herr
                              Bernhardt erkannte die Mittel, den Zug des Rauches zu erzwingen und den Ruß davon zu
                              sondern. Sein Bericht hatte die Ausfuͤhrung zur Folge.
                           In kurzer Zeit, ohne Unterbrechung der Wagenfabrik, steht das
                                 Werk vollkommen erreicht da, der Rauch zieht aus zwei Zinkcylindern uͤber
                                 dem Dache gereinigt ab, und der Ruß bleibt im Innern des drei Stok hohen
                                 Gebaͤudes, in besondern Canaͤlen und Kammern
                                 zuruͤk.
                           Merkwuͤrdig ist es, den Ruß hier in verschiedenen Sorten, groͤber und
                              allmaͤhlich feiner, liegen, und den Rauch oben durch enge Drahtneze
                              stroͤmen zu sehen. In den Canaͤlen der fuͤnf Essen fand sich
                              nach dreimonatlicher Reinigung eine Masse von 26 2/3 Kubikfuß Ruß, welcher sonst
                              großen Theils uͤber das Dach gefuͤhrt wurdeDiese Vorrichtung, den Ruß vom Rauch in dem Kamin abzusondern, ist von großer
                                    Wichtigkeit, und wird nun die Gruͤndung mancher großen, mit
                                    Steinkohlen zu betreibenden Etablissements in Staͤdten gestatten.
                                    Fuͤr Dampfmaschinen und Faͤrbeanstalten, die sich in der
                                    Naͤhe von Bleichanstalten befinden, ist diese Erfindung von sehr
                                    großem Werthe.A. d. R..
                           Gern wollten wir eine genaue Beschreibung des Ganzen geben, wenn der bescheidene
                              Erfinder, Herr Bernhardt, sich diese nicht zu seiner Zeit, mit einer Steinzeichnung
                              belegt, vorbehalten haͤtte. Es ist sein Geheimniß und sein Eigenthum.
                              – Das Ganze ist so einfach, wie die Natur, der es abgelauert: Luft, Feuer und
                              Rauch sind gegenseitig im vorfindlichen Locale abgewogen, jedem sein physisches
                              Recht gelassen, und das Problem ist geloͤst.
                           Nach den vielseitigen Unterhaltungen, die wir mit dem technischen Kuͤnstler
                              hatten, entwikelte er noch ganz andere, fuͤr das Allgemeine wichtige
                              Kenntnisse und
                              Erfahrungen. Er ist nicht nur Meister des Rauches, sondern er construirt jede Art
                              der Feuerung und kennt das Geheimniß der Brandersparniß. Gesundheit der Bewohner ist
                              sein Hauptaugenmerk. Am merkwuͤrdigsten erscheint an ihm die Sicherheit, der Muth, womit er dieses Alles, ohne Versuche,
                                 treibt. Seine Theorie ist die Praktik, den Uebeln in allen Faͤllen
                              abzuhelfen; sein Universalmittel ist, wie bekannt, die Luft, welche er dem Feuer
                              zuzumessen versteht. Er untersucht, wo er hinkommt, die Kuͤchen, Stuben,
                              Kamine und Oefen, die Fassung der Feuerung, die Schleifung der Schornsteine und die
                              obern Theile derselben uͤber dem Dache. – Ein Mittel was da hilft,
                              wuͤrde dort schaden. – Oft will die Mode in der Baukunst etwas vom
                              Feuer erzwingen; oft ist der Zug in den Feuerungen zu stark oder zu schwach; oft
                              sind es andere Elemente der Natur und Baukunst und oft der Eigenduͤnkel der
                              Baumeister, das Erfundene, wie es auch sey, zu halten.
                           Herr Bernhardt hat seine Reise hauptsaͤchlich vor, um die Beweise zu liefern,
                              daß seine Wissenschaft wahr und sicher sey. Er will das Nuͤzliche und Gute der Welt an den Tag
                              legen, und im Gedeihen desselben das Vertrauen der hohen Landesbehoͤrden und
                              des Publikums erwerben.
                           Carl Schaͤffer, Prof. der
                              Baukunst in Duͤsseldorf.
                           
                        
                           Einiges uͤber die Fabrikation von Schießgewehren in
                              Birmingham.
                           Hr. Dr. Lardner gibt in dem eben erschienenen zweiten
                              Bande seines Treatise on the progressive improvement and
                                 present state of the Manufactures in Metal (welcher bloß vom Eisen und
                              Stahl handelt, und in dem viel Gutes mit manchem Schlechten vermischt enthalten ist)
                              folgende nicht uninteressante Notiz uͤber die Feuergewehr-Fabrikation
                              zu Birmingham. „Die Geschwindigkeit, mit welcher unsere Fabriken in den
                                 Zeiten der Aufregung und des Krieges den noͤthigen Bedarf an
                                 Feuergewehren lieferten, und die hohen Preise, welche den Arbeitern bezahlt
                                 wurden, liefern den besten Beweis fuͤr den hohen Grad von Vollkommenheit,
                                 auf welchen es unsere Fabriken in dieser Hinsicht gebracht haben. Zu Zeiten der
                                 lezten Kriege wurde zu Birmingham in jeder Minute eine Muskete verfertigt, und
                                 der Preis, den die englische Regierung dafuͤr bezahlte, betrug
                                 contractmaͤßig 36 Shill. (21 fl. 36 kr.) Seit dem Frieden hat jedoch
                                 dieser Preis bedeutend abgenommen; denn im Jahre 1830 zahlte die
                                 franzoͤsische Regierung, deren Contract noch als sehr liberal betrachtet
                                 wurde, nur mehr 23 Shill. (13 fl. 48 kr.) per
                                 Stuͤk. Aus einer in Parson's Abhandlung uͤber die Fabrikation der
                                 Feuergewehre enthaltenen Tabelle erhellt, daß Birmingham im Jahre 1812 dem
                                 Ordonnanzbureau nicht weniger als 288,741, und im Jahre 1813 320,643
                                 Stuͤke Gewehre lieferte!“
                              
                           
                        
                           Muntz's Verbesserungen in der
                              Fabrikation der Bolzen und anderen Befestigungsmittel fuͤr Schiffe.
                           Die sogenannten Verbesserungen in der Fabrikation der Bolzen etc. fuͤr
                              Schiffe, auf welche sich Georg Friedrich Muntz von
                              Birmingham am 17. Decbr. 1832 ein Patent ertheilen ließ, bestehen in nichts weiter,
                              als in der Anwendung desselben Metalles, aus welchem er, einem fruͤher
                              genommenen Patente gemaͤß, auch die Platten zum Beschlagen der Schiffe
                              verfertigt haben will. Dieses Metall besteht, wie unsere Leser aus dem
                              kuͤrzlich mitgetheilten Muntz'schen Patente
                              wissen, aus einer Legirung von 50 bis 63 Procent Kupfer mit 63 bis 37 Procent Zink;
                              doch gibt der Patenttraͤger einer Legirung von 60 Theilen Kupfer auf 40
                              Theite Zink den Vorzug. Das Metall wird in Klumpen gegossen, dann zum
                              Rothgluͤhen erhizt, und in diesem Zustande zu Bolzen oder anderen Dingen
                              gewalzt oder verarbeitet. Man hat hierbei nur darauf zu sehen, daß das Metall weder
                              uͤberhizt wird und in Fluß geraͤth, noch auch unter die Temperatur der
                              Rothgluͤhhize herabsinkt. Man kann die Legirung auch mit irgend einer
                              Kupferverbindung und Galmey durch Cementation bereiten; doch wird das Product hier
                              weniger gleichmaͤßig. Auch sehr gutes Messing mit Zusaz von Zink kann dazu
                              verwendet werden. (Repertory of
                                 Patent-Inventions. Julius 1833, S. 14.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Wirkung der Auflagen auf die Produktion
                              verschiedener Fabrikate.
                           Ueber diesen bereits unendlich vielseitig besprochenen Gegenstand erschien in neuerer
                              Zeit in England ein Werkchen, welches die Aufmerksamkeit aller Staats- und
                              Finanzmaͤnner in hohem Grade verdient. Der Titel dieses Werkchens ist:
                              „Taxation of the British Empire. By Mr. Martin. 18. London, bei E.
                                 Wilson.“ Der Verfasser hat in diesem Buche, obschon er sich als einen
                              stein- und beinfesten Tory ausspricht, uͤber die meisten der in
                              England eingefuͤhrten Auflagen und deren nothwendige Folgen mit einer
                              Freimuͤthigkeit gesprochen, wie man sie bei Leuten dieser Doctrine durchaus
                              nicht zu treffen gewohnt ist. Nur bei den Getreidegesezen, deren Druk von Jedermann,
                              ausgenommen von den großen Guͤterbesizern, anerkannt wird, fiel er aus seiner
                              Rolle, indem er sich, wahrscheinlich aus Privat-Interesse, als eifrigen
                              Verfechter derselben zeigte. – Wir glauben unseren Lesern keinen unangenehmen
                              Dienst zu erweisen, wenn wir ihnen wiederholt einige Beispiele der Wirkung der
                              großen Auflagen auf Dinge, die im Inlande fabricirt werden, vorlegen. – Die
                              Auflage auf das Glas, welche bekanntlich eine der laͤstigsten in England ist,
                              betrug im Jahre 1792 im Durchschnitte 14 Shill. 2 Den. (8 fl. 30 kr.) per Centner, stieg aber im Laufe der
                              naͤchstfolgenden 30 Jahre auf 2 Pfd. Sterl. 7 Sh. 5 D. (28 fl. 27 kr.), und
                              die Folge hiervon war, daß die Menge des Fabrikates, welche sich im Jahre 1792
                              jaͤhrlich auf 431,070 Ctr. belief, nach 50 Jahren, ungeachtet der
                              außerordentlichen Zunahme der Bevoͤlkerung und des Luxus nicht nur nicht
                              zugenommen hatte, sondern auf 378,804 Ctr. herabgesunken war! Als im Jahre 1795 die
                              Auflage auf das Flintglas auf 21 Sh. 5 D. (12 fl. 51 kr.) erhoͤht wurde, sank
                              die Menge des Fabrikates unmittelbar von 67,615 auf 49,218 Ctr. herab; eine im Jahre
                              1825 eingetretene Verminderung der auf 98 Sh. (58 fl. 48 kr.) angewachsenen Auflage
                              bis auf 56 Sh. (33 fl. 38 kr.) bewirkte im Gegentheile augenbliklich eine Zunahme
                              des Fabrikates von 100,067 Ctr. auf 190,384 Ctr.! Eben so nachtheilig wie dieser
                              nominelle Aufschlag wirkt aber außerdem noch die Erhebungsart desselben, wie
                              folgende Stelle aus der Rede des Hrn. Thompson, des Vicepraͤsidenten des Handels-Bureau's,
                              zeigt: „Die Auflage auf das Flintglas betraͤgt 6 Den. (18 kr.) per Pfund, und wenn dasselbe fertig ist, so wird es
                                 nicht hoͤher als zu 1 Shill. (36 kr.) verkauft. Der Accise-Beamte
                                 hat das Recht die Auflage zu erheben, wenn sich das Glas noch im Schmelztopfe
                                 befindet und 3 Den. (9 kr.) per Pfund werth ist,
                                 oder nachdem dasselbe ausgegossen worden, und 100 Proc. an Werth zugenommen. Es
                                 zeigte sich vortheilhafter, die Auflage auf das Glas im Schmelztopfe zu 3 Den.
                                 zu erheben, und auf diese Weise lastet auf dem Flintglase eine Auflage von 7
                                 Den. (21 kr.) per Pfund. Dieß ist aber noch nicht
                                 Alles! Der Fabrikant wird naͤmlich auf diese Weise gezwungen etwas zu
                                 fabriciren, dessen er gar nicht bedarf, indem das feine Glas aus der in der
                                 Mitte des Schmelztopfes befindlichen, das grobe hingegen aus der oben und am
                                 Boden befindlichen Glasmasse erzeugt wird. Der Fabrikant koͤnnte daher,
                                 wenn, er bloß feines Glas braucht, den Guß des groben Glases wieder zu einem
                                 zweiten Gusse in den Tiegel zuruͤkbringen, wenn er nicht bereits
                                 fuͤr das grobe Glas eben so viel Auflage gezahlt haͤtte, als
                                 fuͤr das feine!“ Das Tyrannische, Vexatorirsche und Niedrige
                              des Systemes des Fiscus zeigt sich uͤbrigens noch weit auffallender bei der
                              Auflage auf das Papier. Das Nachtheilige dieser Auflage, sagt Hr. Martin naͤmlich,
                              aͤußert sich auf doppelte Weise: 1) beeintraͤchtigt sie die Interessen
                              aller derer, die sich mit dem Papierhandel beschaͤftigen; und 2)
                              unterdruͤkt sie die Verbreitung von Aufklaͤrung, Kenntnissen etc.,
                              indem sie maͤchtig zu dem hohen Preise der Buͤcher mitwirkt. Die
                              Auflage betraͤgt 8, je nach den verschiedenen Sorten des Papieres 30 bis 200
                              Proc. von dem Werthe, und die groͤßte Auflage, jene von 200 Proc., trifft
                              hier, wie in allen Dingen und in allen Laͤndern, den gemeinen Mann;
                              waͤhrend nur die geringste, d.h. jene auf das feine Papier, von dem Vornehmen
                              bezahlt wird. Schreibpapier, gefaͤrbtes Papier, Pakpapier, Kartenpapier und
                              Pappendekel, welche alle in die sogenannte erste Classe gehoͤren, zahlen 3
                              Den. (9 kr.) per Pfund. Die zweite Classe, welche
                              durchaus aus getheerten Tauen, aus denen der Theer nicht ausgezogen worden,
                              verfertigt werden muß, zahlt 1 1/2 Den. (4 1/2 kr.) per
                              Pfund; wird dasselbe Material aber zu Pappendekel fuͤr Hutfutterale,
                              Schachteln etc. verarbeitet, so zahlt es 2 1/4 Den. (6 kr. 3 Pfenn.) per Pfund! Kann es, wenn man auch von der großen Last
                              dieser Auflage ganz abstrahirt, etwas Absurderes geben, als das Verbot, gewissen
                              Pappendekel aus etwas Anderem als aus getheerten Tauen zu verfertigen? Die
                              getheerten Taue wurden seit der immer mehr und mehr zunehmenden Anwendung der
                              Ketten-Taue mit jedem Jahre theurer, waͤhrend die
                              Lumpenabfaͤlle, die sich bei der Fabrikation von feinem Papiere ergeben, ganz
                              unbenuzt bleiben muͤssen, indem Pakpapier, welches aus denselben verfertigt
                              worden, bei jedem Centner um 14 Shill. (8 fl. 24 kr.) mehr zahlen muß! Der
                              Papierfabrikant muß ferner eine jaͤhrliche Erlaubniß haben, und eine
                              Papiermuͤhle mit einer einzigen Buͤtte zahlt hierbei eben so viel als
                              eine mit zehn Buͤtten, und außerdem gibt es so viele Strafen fuͤr die
                              wissentlichen und unwissentlichen Uebertretungen der zahllosen Klauseln des
                              Accise-Reglements, daß, wenn das ganze Koͤnigreich aͤhnliche
                              Tyrannei zu ertragen haͤtte, Niemand auch nur eine Woche in Freiheit bleiben
                              wuͤrde. Hr. Colquhoun
                              schaͤzte im Jahre 1813 den Werth des Papieres, welches jaͤhrlich in
                              England fabricirt wird, auf 2,000,000 Pfd. Sterl.; nach Macculloch's Berechnungen belief sich diesen
                              Werth im Jahre 1831 aber nur mehr auf 1,200,000 Pfd. Sterl., und gegenwaͤrtig
                              wird diese Quantitaͤt von 700 englischen, 80 schottischen und nur 8 bis 10
                              irlaͤndischen Papiermuͤhlen geliefert. In allen diesen Fabriken werden
                              an 25,000 Arbeiter beschaͤftigt, und der Gesammtlohn
                                 aller dieser Leute betraͤgt nicht den dritten Theil von dem Ertrage der
                                 Auflage auf das Papier! Der verderbliche Einfluß dieser Auflage auf den
                              Buchhandel laͤßt sich am besten beurtheilen, wenn man bedenkt, daß von 3
                              Werken und von 20 Broschuͤren kaum Eines die Kosten des Drukes dekt. Der
                              Buchhaͤndler mag die ganze Auflage oder nur ein Duzend von Exemplaren
                              verkauft haben, so muß er doch fuͤr alles Papier die Auflage zahlen; ja der
                              Tax-Einnehmer zeigt sich sogar schon, ehe auch noch ein einziges Exemplar in
                              den Handel gekommen. Der Fiscus erhebt auf diese Weise von 1000 bis 2000 Banden eine
                              Taxe, obwohl kaum 50 derselben wirklich verkauft werden. Das Publikum, faͤhrt
                              Hr. Martin fort, wuͤrde
                              selbst dann noch Druk genug erleiden, wenn die Auflage um die Haͤlfte
                              vermindert wuͤrde; denn jedenfalls bliebe hierbei noch die. Alles hemmende
                              und stoͤrende Beaufsichtigung der Fabrikanten von Seite des
                              Aufschlags-Beamten! In diesem Sinne geht Hr. Martin nun alle aͤhnliche Auflagen durch,
                              woraus er am Ende den ganz richtigen und allen Staats-Oekonomen wohl zur
                              Beruͤksichtigung zu empfehlenden Schluß zieht, daß alle
                                 Auflagen, welche auf die Fabriken, die Industrie und die Moralitaͤt der
                                 Einwohner eines Landes stoͤrend oder hemmend einwirken, gaͤnzlich
                                 abgeschafft, und noͤtigenfalls durch andere Besteuerungs-Methoden
                                 ersezt werden muͤssen. Leider kommt aber auf diese Entwikelung der
                              liberalsten und zwekmaͤßigsten Reform in dem Finanz-Systeme Englands
                              eine Verteidigung der Korngeseze, welche gar zu maͤchtig von den
                              fruͤher ruͤhmlich verfochtenen Ansichten absticht, und welche, wie das
                              Mechanics' Magazine meint, den Wolf im Schafspelze
                              beurkundet.
                           
                        
                           Die National Gallery of Practical
                                 Science zu London.
                           Der Zwek dieses Institutes, welches vor einigen Jahren zu London,
                              Adelaide-Street, Strand, errichtet worden, und von welchem wir schon einige
                              Male zu sprechen Gelegenheit hatten, besteht darin, den Erfindern eine Gelegenheit
                              zu verschaffen, mittelst welcher sie ihre Entdekungen auf die leichteste und
                              bequemste Weise praktisch demonstriren und alte neuen Anwendungen bekannter
                              Principien auf mechanische Verbesserungen in Modellen etc. vorzeigen koͤnnen.
                              Dieses Institut nun erhaͤlt sich nicht nur fortwaͤhrend, sondern
                              gewinnt immer mehr und mehr an Aufschwung und Theilnahme, so daß man oft
                              Muͤhe hat, sich durch die Masse der Besucher hindurch den Weg zu diesem oder
                              jenem Modelle zu bahnen. Außerdem haͤlt die Anstalt unter dem Patronate Sr.
                              koͤnigl. Hoh. des Herzogs von Sussex Abend-Versammlungen, in denen oft
                              die wichtigsten und interessantesten Gegenstaͤnde besprochen werden, und in
                              denen auch bereits zu mehreren Versuchen von hohem Interesse Anlaß gegeben werde.
                              Dahin gehoͤren z.B. die Versuche uͤber den Gewinn an Kraft bei großen
                              Geschwindigkeiten der Zug-Bothe, wie dieselben vor einiger Zeit auf dem
                              Paisley-Canale angewendet wurden. Es wurde naͤmlich behauptet, wenn
                              auch nicht allgemein geglaubt, daß diese Bothe bei einer groͤßeren Geschwindigkeit, wie
                              z.B. von 10 bis 12 Meilen per Stunde, weniger Widerstand
                              darboͤten, als bei einer geringeren: eine Behauptung, welche
                              natuͤrlich alle Mechaniker und besonders die Teilnehmer an den
                              Canalunternehmungen in große Aufregung brachte. (Vergl. Polyt. Journ. Bd. XLIX. S. 183.) Die Versuche, welche unter
                              der Leitung des Hrn. Telford
                              hieruͤber an dem Canale der National Gallery im
                              Kleinen angestellt wurden, bewiesen auch wirklich, daß die Bothe bei der Anwendung
                              von großen Geschwindigkeiten zum Theil aus dem Wasser emporgehoben wuͤrden,
                              und in Folge hiervon weniger Widerstand darbieten. Das guͤnstige Resultat
                              dieser Versuche im Kleinen veranlagte eine Wiederholung derselben im Großen, und
                              zwar auf dem Paddington-Canale. Man ließ die Bothe naͤmlich mit
                              Geschwindigkeiten von 10 bis 15 Meilen per Stunde durch
                              Pferde ziehen, und beobachtete auch hier, daß bei groͤßeren Geschwindigkeiten
                              eine verhaͤltnißmaͤßig geringere Kraft zur Ueberwindung des
                              Widerstandes erforderlich war. Man ist daher uͤber die Vortheile
                              groͤßerer Geschwindigkeiten einig, so daß es sich gegenwaͤrtig nur
                              darum handelt, ob diese durch Pferde oder durch stationaͤre Dampfmaschinen
                              vortheilhafter erzielt werden koͤnnen. Eine Neue Reihe von Versuchen soll nun
                              auch in dieser Hinsicht angestellt werden, so wie die Gesellschaft
                              gegenwaͤrtig gleichfalls mit Versuchen uͤber die phantastische,
                              undulirende Eisenbahn des Hrn. Bordnall beschaͤftigt ist, deren Resultate jedoch noch nicht
                              bekannt sind. (Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. August 1833, S. 111.)
                           
                        
                           Ueber einige neue Eigenschaften der Chromoxyde und
                              Chromsalze.
                           Hr. Professor Jacobson zu
                              Kopenhagen hielt vor der dortigen medicinischen Gesellschaft einen Vortrag
                              uͤber einige Benuzungen der Chromoxyde und Chromsalze zu medicinischen und
                              technischen Zweken, aus welchem wir, mit Umgehung des Medicinischen, Folgendes
                              ausheben. – Das chromsaure Kali beguͤnstigt, obschon es an und
                              fuͤr sich unverbrennlich ist, die Verbrennung thierischer und vegetabilischer
                              Koͤrper in einem bedeutenden Grade. Saͤttigt man z.B. Hanf, Flachs,
                              Baumwolle, Leinenzeug oder Papier mit diesem Salze, so werden diese Koͤrper,
                              nachdem sie getroknet und entzuͤndet worden, ununterbrochen und lebhaft,
                              jedoch ohne Flamme fortbrennen, bis alle damit gesaͤttigten Theile verzehrt
                              sind. Hr. Jacobson meint, daß
                              diese Verbrennung ihren Grund nicht nur in der Zersezung der Chromsaͤure
                              durch den Kohlenstoff, sondern auch in einer durch den gegenseitigen Einfluß des
                              Alkali's und des Chroms bedingten Zersezung des Alkali's habe. Auch andere
                              Chromsalze besizen diese Eigenschaft, keines jedoch in so hohem Grade, wie das
                              chromsaure Kali, welches aus diesem Grunde vielleicht zu manchem pyrotechnischen
                              Zweke dienen moͤchte. – Eine andere wichtige Eigenschaft des
                              chromsauren Kali's ist die, daß dasselbe, obschon es sehr leicht zu reduciren ist,
                              doch mit den meisten, thierischen und vegetabilischen Substanzen eine Verbindung
                              eingeht, ohne dabei zersezt zu werden. Wegen dieser Eigenschaft sowohl als wegen
                              seiner großen Verwandtschaft zum Wasser ist es daher auch ein Mittel, welches sich
                              sehr gut zur, Verhinderung der Gaͤhrung und der Faͤulniß eignet. Es
                              beugt der Faͤulniß nicht nur vor, sondern unterdruͤkt auch die bereits
                              eingetretene, und entfernt dabei die schaͤdlichen faulen
                              Ausduͤnstungen. Das chromsaure Kali duͤrfte daher auch in dieser
                              Hinsicht mannigfache Anwendung finden, z.B. als Desinficirungsmittel, zur
                              Aufbewahrung von anatomischen und zoologischen Praͤparaten etc. Versuche
                              uͤberzeugten Hrn. Jacobson, daß das chromsaure Kali auch die Bildung des Schimmels
                              verhindere, und daß es wahrscheinlich eben so kraͤftig gegen den Trokenmoder
                              des Holzes, der so ungeheuren Schaden anrichtet, sichern duͤrfte. (Aus dem
                              Edinburgh New Philosophical Journal. April bis
                              Julius 1833, S. 157.)
                           
                        
                           Ueber die Abnahme der Zuker-Raffination in
                              England.
                           Hr. Clay gab im Hause der
                              Gemeinen bei Gelegenheit einer Motion, in der er auf Aufhebung der
                              Beschraͤnkungen, die gegenwaͤrtig auf der Einfuhr des Rohzukers aus
                              den Colonien lasten, antraͤgt, folgende merkwuͤrdige
                              Aufschluͤsse uͤber die Abnahme, welche diese Einschraͤnkungen
                              in dem Betriebe der englischen Zuker-Raffinerien erzeugten.
                           
                              
                                 Im J.
                                 1816
                                 betrug der in England raffinirte u. dann
                                    ausgefuͤhrte Zuker
                                 584,000 Ctr.
                                 
                              
                                   –
                                 1817
                                 
                                 607,000   –
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Im J.
                                 1818
                                 betrug der in England raffinirte u. dann
                                    ausgefuͤhrte Zuker
                                 711,000 Ctr.
                                 
                              
                                   –
                                 1819
                                 
                                 520,000   –
                                 
                              
                                   –
                                 1820
                                 
                                 646,000   –
                                 
                              
                                   –
                                 1821
                                 
                                 645,000   –
                                 
                              
                                   –
                                 1822
                                 
                                 374,000   –
                                 
                              
                                   –
                                 1823
                                 
                                 458,000   –
                                 
                              
                                   –
                                 1824
                                 
                                 435,000   –
                                 
                              
                                   –
                                 1825
                                 
                                 389,000   –
                                 
                              
                                   –
                                 1826
                                 
                                 344,000   –
                                 
                              
                           Im Jahr 1827 fand sich Huskisson in
                              Beruͤksichtigung dieser bedeutenden Abnahme in der Fabrikation und auf die
                              allgemeinen Klagen der Zukere-Raffineurs bewogen, diesen Fabrikanten einige
                              Erleichterung zu gewaͤhren, welche auch bis zum Jahr 1830 beibehalten wurde.
                              Die Folge hiervon war, daß die Ausfuhr
                           
                              
                                 im
                                 Jahr
                                 1827
                                 wieder
                                 409,000 Ctr.
                                 
                              
                                  –
                                   –
                                 1828
                                    –
                                 456,000   –
                                 
                              
                                  –
                                   –
                                 1829
                                    –
                                 475,000   –
                                 
                              
                                  –
                                   –
                                 1830
                                    –
                                 607,000   –  betrug.
                                 
                              
                           Die Bill lief im Jahr 1831 ab, und schon in diesem Jahre sank die Ausfuhr an
                              englischer Raffinade wieder auf 455,000 Ctr.) in den beiden ersten Halbjahren von
                              1833 betrug sie zusammengenommen gar nur mehr 130,000 Ctr.
                           
                              
                                 Im Jahr
                                 1830
                                 wurden
                                 224,
                                 
                              
                                   –
                                 1831
                                    –
                                 210,
                                 
                              
                                   –
                                 1832
                                    –
                                 183,
                                 
                              
                                   –
                                 1833
                                 nur mehr
                                   70 Zukerpfannen betrieben!
                                    –
                                 
                              
                           Lord Althory erklaͤrte auf diese Beschwerden, die
                              sich nicht widerlegen ließen, daß die Regierung! in gegenwaͤrtigem Augenblike
                              der Beguͤnstigung, welche Colonien in dieser Hinsicht genießen, keinen
                              Abbruch thun koͤnne, um dadurch der Emancipation der Negersklaven, nicht zu
                              sehr zu schaden; daß sie aber eine Bill einbringen werde, in Folge deren fremde
                              Zuker in England gegen Bescheinigung ohne Zoll zu zahlen raffinirt werden
                              duͤrfen. (Galignani's Messenger. No. 5735.)
                           
                        
                           Ueber einen Zusaz zu dem Thone der Bildhauer.
                           Die Bildhauer kommen oft in den Fall, daß sie ihre Model mehr oder weniger lang
                              unvollendet lassen muͤssen, und daß ihnen dann das Trokenwerden und das
                              Einschrumpfen große Unbequemlichkeiten und Schwierigkeiten macht. Das beste Mittel,
                              um diesem Troknen abzuhelfen, ist, dem Thone 10 bis 15 Procent salzsauren Kalk
                              zuzusezen, und ihn recht innig damit abzukneten. (Aus dem Edinburgh New Philosophical Journal. April bis Julius 1833, S. 201.)
                           
                        
                           Ueber das Aufbewahren der Runkelruͤbenblaͤtter
                              als Viehfutter.
                           Man faͤngt jezt in Frankreich an, die Blaͤtter der Runkelruͤben,
                              die in jenen Gegenden, in welchen die Runkelruͤbenzuker, Fabrikation in
                              ausgedehntem Grade betrieben wird, im Herbste in so großen Massen gewonnen werden,
                              daß sie nicht sogleich als Viehfutter benuzt werden koͤnnen, und deßhalb
                              bisher zum Theil zu Grunde gehen mußten, fuͤr Winterfutter aufzubewahren. Die
                              Methode, welche man hierbei befolgt, ist jener, nach der das Sauerkraut eingemacht
                              wird, und nach der man auch bereits den Klee frisch aufzubewahren suchte, sehr
                              aͤhnlich, Man nimmt naͤmlich die Blaͤtter, wie sie sind, und
                              tritt sie abwechselnd mit Schichten Kochsalz in Faͤsser, die man dann wie die
                              Krautfaͤsser aufbewahrt. Das Hornvieh ist aͤußerst gierig nach diesem
                              Futter, und gibt dabei viel Milch und Butter von vortrefflicher Qualitaͤt.
                              Mit der in den Faͤssern zuruͤkbleibenden Salzlake kann man auch
                              anderes Futter von mittelmaͤßiger Qualitaͤt so verbessern, daß das
                              Vieh es sehr gern frißt. (Aus dem Journal des connaissances
                                 usuelles, August 1833, S. 74.)