| Titel: | Verbessertes und neu erfundenes Segeltuch, auf welches sich William Wilkinson Taylor, Filzfabrikant zu Bow in der Grafschaft Middlesex, am 8. November 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. XCVIIIXCVII., S. 455 | 
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                        XCVIIIXCVII.
                        Verbessertes und neu erfundenes Segeltuch, auf
                           welches sich William Wilkinson
                              Taylor, Filzfabrikant zu Bow in der Grafschaft
                           Middlesex, am 8. November 1832 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius
                              1833, S. 328.
                        Taylor's verbessertes und neu erfundenes Segeltuch.
                        
                     
                        
                           Der Patenttraͤger, sagt das Repertory, hat sich,
                              nachdem auch er die uralte Erfahrung gemacht hat, daß das flachsene oder hanfene
                              Segeltuch durch die bestaͤndige Feuchtigkeit, der es ausgesezt ist, bald
                              Schaden leidet, mit der Auffindung eines Materiales beschaͤftigt, welches
                              besser zu diesem Behufe geeignet seyn duͤrfte. Ein solches Material von
                              geringem Preise fand er in seiner eigenen Fabrik; es ist dieß eine Substanz, die
                              zuweilen zur Filzbereitung, haͤufiger zum Auspolstern von Stuͤhlen
                              etc, und am allerhaͤufigsten mit Sand und Kalk gemengt, als eine Art von Kitt oder
                              Moͤrtel verwendet wird, und welche auf den Markten unter dem Namen Kuh- oder Ochsenhaar
                              bekannt ist.
                           Der Erfinder kardaͤtscht und kaͤmmt diese Haare zu diesem Behufe auf
                              dieselbe Weise, auf welche dieß mit der Wolle geschieht, so daß die Haare dadurch so
                              gerade als moͤglich gelegt werden. Die Haare werden dann ganz wie Wolle,
                              Baumwolle oder Flachs gesponnen, und zwar von Weibern mittelst der Hand, was gar
                              keine Schwierigkeiten haben soll. Wenn der Faden fertig ist, so soll er, dem
                              Patenttraͤger zu Folge, sowohl fuͤr die Kette, als fuͤr den
                              Eintrag gedoppelt und gedreht werden, worauf er dann wie gewoͤhnliches
                              Segeltuch in einem Handweberstuhle verwebt wird. Dieses Segeltuch wird dann gewalkt
                              und gerauht, damit die Theile fest an einander haͤngend, und die
                              Zwischenraͤume zwischen denselben ausgefuͤllt werden. Die Segel werden
                              mit einem Faden, der gleichfalls aus Kuhhaar verfertigt ist, zusammengenaͤht.
                              Sie sind sowohl wasserdicht, als unempfindlich gegen alle Einfluͤsse der
                              Feuchtigkeit und des Klimas, weßhalb sie auch nie schimmeln.
                           Der Patenttraͤger nimmt durchaus nichts von der Maschinerie, deren er sich
                              bedient, noch irgend einen Theil des Verfahrens als seine Erfindung in Anspruch, da
                              dieses ganz mit der Fabrikation des gewoͤhnlichen Segeltuches
                              uͤbereinstimmt. Seine Erfindung besteht lediglich in der Anwendung von
                              Kuh- oder Ochsenhaaren zur Fabrikation von Segeltuch, obschon er auch die
                              Haare von Elendthieren und Hirschen und die kurzen Pferdehaare darunter
                              begreift.