| Titel: | Beschreibung einer neuen Methode, rohes Mehl aus gemahlenem Weizen und anderen Getreidearten zu bereiten, ehe sie auf feines Mehl verarbeitet werden; ferner auf ein Verfahren, rohes Mehl aus gemahlener Gerste u.s.w. zu bereiten, ehe sie in die Maischtonne der Bierbrauer und Branntweinbrenner gebracht wird, worauf sich Georg Goodlet, Eigenthümer der London-, Leith- und Edinburgh-Dampfmühlen, am 3. Mai 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XI., S. 62 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XI.
                        Beschreibung einer neuen Methode, rohes Mehl aus
                           gemahlenem Weizen und anderen Getreidearten zu bereiten, ehe sie auf feines Mehl
                           verarbeitet werden; ferner auf ein Verfahren, rohes Mehl aus gemahlener Gerste u.s.w. zu
                           bereiten, ehe sie in die Maischtonne der Bierbrauer und Branntweinbrenner gebracht wird,
                           worauf sich Georg
                              Goodlet, Eigenthuͤmer der London-, Leith- und
                           Edinburgh-Dampfmuͤhlen, am 3. Mai
                              1832 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. November 1833, S.
                              211.
                        Goodlet's Bereitung des Mehles.
                        
                     
                        
                           Das unter obigem langen Titel begriffene Patentverfahren besteht darin, daß das rohe
                              Mehl, welches man aus gebrochenem Weizen und anderen Getreidearten erhaͤlt,
                              vor dem Verarbeiten auf feines Mehl einer kuͤnstlichen Hize ausgesezt wird,
                              so daß es dann in eine viel feinere Maschine gebracht werden kann. Der
                              Muͤller kann bei diesem Verfahren das frische Getreide unmittelbar nach der
                              Ernte vermahlen, und aus demselben ein Mehl erzeugen, welches dem Mehle aus altem
                              Getreide nicht nachsteht; er braucht das neue Getreide nicht mit altem zu vermengen,
                              ein Verfahren, welches allgemein befolgt wird, um die Zubereitung von feinem Mehle
                              zu erleichtern. Bei der Anwendung des neuen Verfahrens kann das neue Getreide schon
                              nach wenigen Stunden in die Maschine gebracht werden, in der es zu feinem Mehle
                              verarbeitet wird.
                           Der Patenttraͤger hat die hierzu erforderliche kuͤnstliche
                              Waͤrme bisher auf folgende Weise angewendet. Er breitet das rohe Mehl in
                              einer 6–8 Zoll diken Schichte auf einem leinenen Tuche aus, und bringt
                              dasselbe in eine mit Dampf geheizte Darre. Hier wird das Mehl so oft umgekehrt, als
                              man es noͤthig findet, worauf man es, nachdem es 10–15 Stunden in der
                              Darre gewesen, herausnimmt und abkuͤhlen laͤßt. Nach dem
                              Abkuͤhlen kann das Mehl nun sogleich zu feinem Mehle verarbeitet werden. Das
                              Brod, welches das auf diese Weise behandelte Mehl gibt, soll einen viel angenehmeren
                              Geschmak haben, und um beinahe 15 Minuten schneller ausgebaken seyn. Auch behauptet
                              der Patenttraͤger, daß sich dieses Brod weit besser haͤlt, und daß ein
                              Sak solchen Mehles eine groͤßere Menge besseren Brodes gibt, als man bisher aus einem
                              Sake gewoͤhnlichen Mehles zu bereiten im Stande war.
                           Das rohe Mehl, welches man aus gebrochener Gerste und anderen Getreidearten
                              erhaͤlt, soll, bevor man es in den Brauereien und Branntweinbrennereien in
                              den Maischbottich bringt, auf gleiche Weise behandelt werden.