| Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Destilliren und Rectificiren, worauf sich Robert Busk, Gentleman von Leeds, Grafschaft York, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung, am 26. Januar 1830 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XL., S. 190 | 
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                        XL.
                        Verbesserungen an den Apparaten zum Destilliren
                           und Rectificiren, worauf sich Robert Busk, Gentleman von Leeds, Grafschaft
                           York, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung, am 26. Januar 1830 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. December 1833, S.
                              236.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Verbesserungen an den Apparaten zum Destilliren und
                           Rectificiren.
                        
                     
                        
                           Das Wesentliche dieses Patentes besteht in einem eigens geformten Gefaͤße,
                              durch welches der aus der Destillirblase entwikelte Dampf emporsteigen muß, um die
                              Verdampfung und Verdichtung des Weingeistes zu unterstuͤzen. Man hat bereits
                              eine Unzahl aͤhnlicher Apparate angegeben, durch welche beim Entwikeln der
                              geistigen Daͤmpfe aus der Maische an Brennmaterial erspart werden soll, und
                              wodurch man die waͤsserigen Theile schnell und vor dem Eintritte der
                              Daͤmpfe in den Wurm zu verdichten bemuͤht war. Das Wesentliche aller
                              dieser Erfindungen bestand darin, daß Man den erhizten Dampf, so wie er sich aus dem
                              unteren Gefaͤße entwikelte, auf den unteren Theil eines oberhalb angebrachten
                              und mit Maische gefuͤllten Gefaͤßes wirken ließ; daß man auf diese
                              Weise mehrere uͤber einander befindliche Gefaͤße durch den
                              aufsteigenden Dampfstrom erhizte, und dadurch den in ihnen enthaltenen Weingeist
                              verdampfte; und daß der Dampf hierbei immer mit einem kuͤhleren Medium in
                              Beruͤhrung gebracht wurde, so daß sich die waͤsserigen schwereren
                              Theile verdichteten, wahrend die leichteren und mehr geistigen Theile emporstiegen
                              und in den Wurm oder in die Schlangenwindung des Kuͤhlgefaͤßes
                              uͤbergingen. Zu den Apparaten dieser Art gehoͤren die
                              Patent-Destillirapparate des Hrn. J. J. Saintmarc,
                              des Hrn. E. D. Philp und des Hrn. D. T. Shears, und auch der gegenwaͤrtige.
                           Fig. 32 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt durch die Mitte des Apparates des Hrn. Busk. a ist die mit Maische
                              gefuͤllte Destillirblase, die wie gewoͤhnlich uͤber dem Feuer
                              angebracht ist. Ueber dieser Blase befindet sich das gleichfalls mit Maische
                              gefuͤllte Gefaͤß b, welches durch den aus
                              der Destillirblase emporsteigenden Dampf erhizt wird. Die Roͤhre c leitet den waͤsserigen und alkoholischen Dampf
                              aus der Blase a in den oberen Theil des Gefaͤßes
                              b, aus welchem er durch die Roͤhre d in den unteren Theil des Gefaͤßes e gelangt, welches gleichfalls zum Theil mit Maische
                              gefuͤllt ist. Nachdem der Kampf hier auf den falschen Boden gewirkt und die Maische zum Theil
                              erhizt hat, steigt er die Roͤhre f empor in den
                              oberen Theil des Behaͤlters e; von hier dann
                              durch die Roͤhre g in den unteren Theil des
                              Gefaͤßes h, u.s.f. durch die Roͤhren i, k, m, n, bis er endlich durch die Roͤhre o auf die Oberflaͤche des Wassers in den beiden
                              geschlossenen Gefaͤßen p und q gelangt, von wo aus er dann durch die Roͤhre
                              r in die Schlangenwindung oder in den Wurm tritt,
                              dessen man sich gewoͤhnlich zur Verdichtung des Weingeistdampfes bedient. Der
                              Dampf erhizt auf diese Weise bei seinem Vorwaͤrtsschreiten nicht nur die in
                              den einzelnen Gefaͤßen enthaltene Maische, sondern es werden hierbei auch die
                              schwereren und mehr waͤsserigen Theile desselben verdichtet, und in die
                              Maische zuruͤkgefuͤhrt, die sich im untersten Gefaͤße
                              befindet.
                           Bis hierher gleicht der Apparat des Hrn. Busk vollkommen
                              den oben erwaͤhnten Apparaten; das Neue und Eigenthuͤmliche desselben
                              besteht jedoch hauptsaͤchlich in dem mittleren cylindrischen Gesaͤße
                              s, s, in welches die Maische aus dem oberhalb
                              angebrachten Behaͤlter t eintritt. Wird
                              naͤmlich der Sperrhahn u geoͤffnet, so
                              fließt die Maische in den Cylinder s, in welchem sie
                              zugleich auch in dem laͤngeren Schenkel der Heberroͤhre v emporsteigt, bis sie die in der Zeichnung angegebene
                              Hoͤhe erreicht hat, wo sie dann durch den kuͤrzeren Schenkel in das
                              Gefaͤß l abfließt. Ist dieses Gefaͤß bis
                              zur Hoͤhe der Muͤndung der absteigenden Roͤhre w gefuͤllt, so fließt die Maische durch diese
                              Roͤhre in das naͤchst untere Gefaͤß h, und aus diesem durch eine aͤhnliche Roͤhre in das
                              Gefaͤß e, aus welchem sie endlich auf dieselbe
                              Weise in das unterste Gefaͤß b gelangt, so daß
                              hiermit saͤmmtliche Gefaͤße gehoͤrig mit Maische
                              gefuͤllt sind.
                           Das Ablassen der Maische nach Beendigung der Operation kann mittelst der langen
                              Roͤhre x geschehen, indem saͤmmtliche
                              Gefaͤße durch kurze, horizontale, und mit Sperrhahnen versehene
                              Roͤhren mit dieser Roͤhre in Verbindung stehen.
                           Die Maische wird bei dieser Einrichtung also in dem mittleren Gefaͤße zum
                              Theil erhizt werden, bevor sie in die einzelnen Gefaͤße b, e, h, i uͤbertritt, und aller alkoholische
                              Dampf, der aus derselben hierbei emporsteigt, wird durch eine kleine, in den Wurm
                              fuͤhrende Roͤhre y entweichen.
                           
                        
                     
                  
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