| Titel: | Verbesserungen in der Fabrikation metallener Löffel und anderer Artikel, worauf sich Jonathan Hayne in der Pfarre St. James, Clerkenwell, Grafschaft Middlesex, am 25. Mai 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. LXXXIII., S. 368 | 
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                        LXXXIII.
                        Verbesserungen in der Fabrikation metallener
                           Loͤffel und anderer Artikel, worauf sich Jonathan Hayne in der Pfarre St. James,
                           Clerkenwell, Grafschaft Middlesex, am 25. Mai
                              1833 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Januar 1834, S.
                              287.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Verbesserungen in der Fabrikation metallener Loͤffel
                           etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung, sagt der Patenttraͤger, bezwekt eine Verbesserung in der
                              Fabrikation von Loͤffeln, Gabeln und anderen dergleichen Dingen aus Silber
                              oder anderen Metallen. Ich bediene mich naͤmlich zu diesem Behufe einer
                              Ausschlagmaschine mit Modeln, an welcher der Hammer zwischen Fuͤhrern bis auf
                              eine gewisse Hoͤhe emporgehoben, und dann mittelst eines Druͤkers zum
                              Herabfallen gebracht wird; und an welcher die erhabenen Theile oder die Patrize des
                              Models an dem stillstehenden Bloke oder Bette der Ausschlagmaschine, die hohlen
                              Theile oder die Matrize hingegen an dem herabfallenden Hammer angebracht sind.
                           Das Wesen dieser meiner Verbesserung besteht darin, daß ich den Loͤffel oder
                              die Gabel auf einen einzigen Schlag der Ausschlagmaschine so vollkommen verfertige,
                              daß kein weiteres Formen derselben, sondern nur mehr ein Abschneiden des Randes oder
                              Bartes und ein Poliren der Oberflaͤche zur gaͤnzlichen Vollendung des
                              Geraͤthes noͤthig ist. Man bediente sich zwar bisher schon einer
                              Ausschlagmaschine oder einer Schwungpresse zur Fabrikation von Loͤffeln und
                              Gabeln; allein an diesen Maschinen wurden die Griffe, die Zaken der Gabel etc. mit
                              verschiedenen Modeln gedrukt, und erst hierauf gab man ihnen durch Haͤmmern,
                              Feilen u.s.w. die gehoͤrige Form und Biegung.
                           Da meine verbesserten Model gekruͤmmte Oberflaͤchen und schiefe
                              Raͤnder haben, so daß keine Theile der Patrizen und Matrizen mit einander in
                              Beruͤhrung kommen, so bin ich im Stande den Mustern und Formen bedeutende
                              Erhabenheit zu geben, und zu bewirken, daß die Artikel mit einem einzigen Schlage
                              der Maschine vollendet werden, ohne dabei einen etwas bedeutenden Bart zu
                              bekommen.
                           In Fig. 24
                              sieht man den unteren, zum Ausschlagen eines Loͤffels bestimmten Model von
                              der Seite. Fig.
                                 25 zeigt den oberen Model oder die Matrize en face. Fig. 26
                              endlich ist ein Durchschnitt durch die Mitte eines Modelpaares, aus welchem man den
                              Raum ersieht, in den das Metall, woraus der Loͤffel verfertigt werden soll,
                              gepreßt wird.
                           Wenn nun Loͤffel, Gabeln oder dergl. nach meinem verbesserten Verfahren
                              verfertigt werden sollen, so haͤmmere ich die Metallklumpen zuerst in flache
                              Platten von der Form und Groͤße des Models des fraglichen Artikels. Soll ein
                              Loͤffel ausgeschlagen werden, so gebe ich dem Bauche desselben einen leichten
                              Grad von Concavitaͤt, oder ich gebe, wenn es noͤthig seyn sollte, auch
                              dem Ruͤken eine leichte Kruͤmmung, damit die Metallplatte
                              staͤtiger auf dem unteren Model liegen bleibe, und sich genauer nach
                              demselben abforme. Handelt es sich hingegen um eine Gabel, so schneide ich an jenen
                              Theilen, die zwischen die Zaken kommen sollen, mehr oder minder große
                              Metallstuͤke aus, und erzeuge auf diese Weise den rohen Umriß des
                              auszuschlagenden Gegenstandes, dessen Oberflaͤche dann nur mehr von allem
                              Oxyde etc. gereinigt zu werden braucht, um in die Maschine gebracht werden zu
                              koͤnnen.
                           Ich befestige hierauf den unteren Model in dem Bette oder Lager der
                              Ausschlagmaschine, wie man in den Aufrissen Fig. 27 und 28 bei a, a sieht; ich befestige ferner den oberen oder
                              Gegenmodel c in dem Hammer b, und stelle beide Model so, daß sie, wenn sie einander genaͤhert
                              werden, genau mit einander correspondiren. Dann lege ich den oben beschriebenen, roh
                              geformten Artikel auf den unteren Model, und lasse hierauf, nachdem der Hammer durch
                              einen Haspel und ein Seil oder auf irgend eine andere Weise bis auf die
                              gehoͤrige Hoͤhe emporgehoben worden, den Druͤker los, so daß
                              der Hammer mit dem Gegenmodel auf den unteren Model faͤllt, und dadurch dem
                              Metalle, welches auf dem unteren Model liegt, die Form der Model gibt, so daß die
                              ausgeschlagenen Stuͤke nur mehr am Rande geglaͤttet und polirt zu
                              werden brauchen.
                           Der Hammer wird, nachdem er den Schlag vollbracht, wieder eine kurze Streke weit
                              zuruͤkspringen; und wuͤrde man ihn dann neuerdings wieder herabfallen
                              lassen, so wuͤrden dadurch sowohl die ausgeschlagenen Gegenstaͤnde als
                              die Model beschaͤdigt werden. Damit dieß nicht geschehen koͤnne, habe
                              ich dafuͤr gesorgt, daß der Hammer beim Zuruͤkspringen von ein Paar
                              Sperrkegeln, die in die an den inneren Leiten der Pfosten, Fig. 27 und 28,
                              angebrachten Zahnstangen eingreifen, gefaßt und festgehalten werde. In Fig. 27 sieht
                              man den Hammer b der Ausschlagmaschine emporgehoben, und
                              an einem Strike aufgehaͤngt, welcher an einem Paare gegliederter Haken oder
                              Haͤlter d, d befestigt ist. Die unteren Enden
                              dieser Haͤlter passen in die Oehren e, e, die am
                              Scheitel des Hammers emporragen. Wird nun der Hebel oder Druͤker t, wie aus Fig. 28 ersichtlich ist,
                              vorwaͤrts gezogen, so druͤken die beiden schiefen Flaͤchen
                              g, g, die sich an der Achse h befinden, die beiden Fuͤße der Haͤlter d, d nach Einwaͤrts, und bewirken dadurch, daß
                              deren Haken oder untere Enden aus den Oehren e, e
                              herausgezogen werden, und daß der Hammer dann augenbliklich herabfaͤllt, und
                              die beiden Model an einander bringt.
                           Damit nun aber der Hammer, nachdem er herabgefallen und wieder
                              zuruͤkgesprungen, nicht abermals herabfalle, habe ich an dem oberen Theile
                              des Hammers durch Gelenke zwei druͤkerartige Hebel i,
                                 i, und ferner zwei sperrkegelartige Hebel k, k
                              angebracht, die sich um Stifte drehen, welche in den an dem Hammer befestigten Steg
                              eingelassen sind. Auf die unteren Arme dieser lezteren Hebel wirken zwei Federn m, m, welche diese Arme nach Auswaͤrts
                              druͤken, damit deren untere Enden in die an den inneren Seiten der aufrechten
                              Pfosten befindlichen Zaͤhne der Zahnstangen n, n
                              eingreifen.
                           Bevor der Hammer emporgehoben wird, werden die oberen Enden der Sperrkegel k zuruͤkgezogen, und dadurch, daß man die
                              druͤkerartigen Hebel i auf dieselben herabsenkt,
                              wie man sie in Fig.
                                 27 ersieht, zuruͤkgehalten, so daß sie nicht in die Zahnstangen
                              eingreifen koͤnnen. So wie aber der Hammer herabfaͤllt, so treffen die
                              Enden der Hebel i auf die Finger o, o, die an den Seitenpfosten befestigt sind, und befreien dadurch die
                              Sperrkegel, deren untere Enden, so wie der Hammer nach ausgeuͤbtem Schlage
                              zuruͤkspringt, in die Zaͤhne der Zahnstangen eingreifen, und auf diese
                              Weise das abermalige Herabfallen desselben verhindern.
                           Ich habe nur noch zu bemerken, daß ich mich, obschon ich oben gesagt habe, daß ich
                              die Metallklumpen vorher aushaͤmmere, doch nicht hierauf beschraͤnke,
                              sondern, daß ich die fraglichen Artikel nach Umstaͤnden auch aus ausgewalzten
                              Metallplatten oder aus gegossenen Metallplatten ausschlage.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
