| Titel: | Verbesserungen, durch welche die Reibung der Räderfuhrwerke auf den Eisenbahnen und auf anderen Straßen vermindert wird, welche Verbesserungen sich auch zu anderen Zweken benuzen lassen, und auf welche sich Ross Winans von Vernon, New Jersey, Ver. Staat., dermalen zu London, am 28. Mai 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. LXXXIX., S. 406 | 
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                        LXXXIX.
                        Verbesserungen, durch welche die Reibung der
                           Raͤderfuhrwerke auf den Eisenbahnen und auf anderen Straßen vermindert wird,
                           welche Verbesserungen sich auch zu anderen Zweken benuzen lassen, und auf welche sich
                           Ross Winans von
                           Vernon, New Jersey, Ver. Staat., dermalen zu London, am 28. Mai 1828 ein Patent ertheilen ließ.Wir haben bereits im Polyt. Journale Bd. XXXV.
                                    S. 318, XXXVI. S. 83, und XXXVII. S. 312 das Resultat, der
                                 Versuche, welche mit den Raͤdern des Hrn. Winans angestellt wurden, mitgetheilt,
                                 und geben nun auch eine Beschreibung und Abbildung dieser Raͤder, die
                                 jezt zum ersten Male in den englischen technischen Journalen erschien. Wir
                                 bemerken nur noch, daß, das London Journal den
                                 Patenttraͤger uͤberall Winaus statt Winans schreib. A. d. R.
                           
                        Aus dem London Journal of Arts. Vol. IX. Supplement.
                              S. 171.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Verbesserungen der Raͤderfuhrwerke auf den
                           Eisenbahnen.
                        
                     
                        
                           Hr. Winans will durch seine, unter obigem Patente
                              begriffenen Erfindungen zweierlei Zweke erreichen: 1) will er die Reibung an den
                              Achsen der auf den Eisenbahnen fahrenden Wagen und Karren vermindern, indem er die
                              Reibung der Achsen in ihren Zapfenlagern oder innerhalb der Buͤchsen oder
                              Naben der Raͤder verhindert; und 2) will er jener Reibung vorbeugen, die dann
                              entsteht, wenn sich die Peripherien der Raͤder der Eisenbahnkarren beim
                              Fahren uͤber gekruͤmmte Bahnen an den Schienen reiben.
                           Den ersten dieser Zweke sucht nun der Patenttraͤger zu erreichen, indem er
                              statt der stritten Zapfenlager fuͤr die Achsen Gegenreibungsraͤder
                              anbringt, in welchen die Enden der Achsen laufen. Fig. 5 zeigt eines der
                              verbesserten laufenden Raͤder fuͤr Eisenbahnwagen. a ist das Rad, welches an der Achse b befestigt ist, und welches sich folglich mit derselben
                              dreht, indem der aͤußere Theil der Achse, wie man bei c sieht, verlaͤngert ist. Der Koͤrper des Wagens oder
                              Karrens wird von dem Gestelle d, welches rings um
                              denselben laͤuft, getragen; und an dem unteren Theile des Gestelles sind zwei
                              Bloͤke angebracht, die die Achse des Gegenreibungsrades fuͤhren. Diese
                              lezteren Theile sind in der Zeichnung im Durchschnitte abgebildet.
                           In dem Gegenreibungsrade f befindet sich eine
                              Aushoͤhlung, in welche das Ende der Achse c
                              hineinragt, so daß also das Ende der Achse, welches in dem inneren Ringe des
                              Gegenreibungsrades laͤuft, das Gewicht des Wagens oder Karrens und seiner
                              Ladung traͤgt.
                           Hieraus erhellt also, daß, indem das Ende der Achse c
                              nicht in einem fixirten, sondern in einem beweglichen Zapfenlager laͤuft,
                              alle Reibung, welche aus der Beruͤhrung, in der die Achse mit ihrem
                              Zapfenlager steht, erfolgen koͤnnte, durch das Gegenreibungsrad, welches
                              durch die Reibung der sich umdrehenden Achse herumgetrieben wird, aufgehoben werden
                              muß.
                           Da das Ende der Achse und die Aushoͤhlung des Gegenreibungsrades dem
                              Einfluͤsse des Standes und Koches ausgesezt seyn wuͤrden, so
                              schlaͤgt der Patenttraͤger vor, diese Theile unter gewissen
                              Umstaͤnden in ein eisernes Gehaͤuse einzuschließen. Die Art und Weise,
                              auf welche dieß geschehen soll, ersieht man aus Fig. 6, in welcher das
                              Gegenreibungsrad f und dessen Gehaͤuse g im Durchschnitte dargestellt sind. Das Ende der Achse
                              c geht durch eine Oeffnung in dem Gehaͤuse,
                              welche Oeffnung durch einen an der Achse angebrachten Halsring geschlossen ist.
                              Dieses eiserne Gehaͤuse, in welchem sich das Gegenreibungsrad und dessen
                              Achse f befindet, kann einen Theil des eisernen
                              Gestelles bilden, welches statt des oben beschriebenen hoͤlzernen Gestelles
                              e rings um den Wagen oder Karren laͤuft, und
                              das Gehaͤuse kann, wenn es gehoͤrig verschlossen ist, mit dem Oehle
                              gefuͤllt werden, welches noͤthig ist, um die sich drehenden Theile
                              gehoͤrig schluͤpfrig zu erhalten.
                           Was den zweiten Theil der Erfindung betrifft, so schlaͤgt der
                              Patenttraͤger vor, den Umfang der laufenden Raͤder kegelfoͤrmig
                              zu machen, damit an jenen Theilen der Eisenbahn, die eine Kruͤmmung erhalten
                              sollen, der groͤßere Durchmesser des Rades an der einen Seite auf der
                              groͤßeren Kruͤmmung laufe, waͤhrend sich der kleinere
                              Durchmesser des entgegengesezten Rades laͤngs der kleineren Kruͤmmung
                              bewegt.
                           Endlich bemerkt Hr. Winans noch, daß sich die oben
                              beschriebene Methode, die Reibung an den Raͤderfuhrwerken zu vermindern, auch
                              an den Wagen im Allgemeinen, sie moͤgen auf gewoͤhnlichen Straßen oder
                              eigenen Bahnen fahren, so wie auch an den Wagen, deren man sich in den
                              Mulespinnereien bedient, benuzen lassen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
