| Titel: | Methoden und Apparate zum Zubereiten, Druken und Weben des Baumwollen-, Seiden- und Wollengarnes, so daß irgend eine Zeichnung oder Figur, welche auf solches Garn gedrukt ist, beibehalten wird, wenn man solches Garn zu Tuch oder anderen Fabrikaten webt, auf welche Methoden und Apparate sich Louis Schwabe, Fabrikant von Manchester, am 22. Januar 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 52, Jahrgang 1834, Nr. XXVII., S. 118 | 
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                        XXVII.
                        Methoden und Apparate zum
                           Zubereiten, Druken und Weben des Baumwollen-, Seiden-
                           und Wollengarnes, so daß irgend eine Zeichnung oder Figur, welche
                           auf solches Garn gedrukt ist, beibehalten wird, wenn man solches
                           Garn zu Tuch oder anderen Fabrikaten webt, auf welche Methoden und
                           Apparate sich Louis
                              Schwabe, Fabrikant von Manchester, am 22. Januar 1831 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Februar 1834, S.
                              84.
                        Mit Abbildungen auf Tab. II.
                        Methoden und Apparate zum Zubereiten, Druken
                           und Weben des Baumwollen-, Seiden- und Wollengarnes
                           etc.
                        
                     
                        
                           Bevor ich zur Beschreibung der verschiedenen Apparate
                              uͤbergehe, mittelst welcher ich das Garn so druke, daß
                              dasselbe die Zeichnung oder Figur beibehaͤlt, wenn
                              solches zu irgend einem Zeuge gewebt worden, erlaube ich mir
                              einige Bemerkungen uͤber die Auswahl und Zubereitung des
                              Garnes, welches zu diesem Behufe verwendet werden soll, zu
                              machen. Obschon man naͤmlich mit allen Garnsorten, deren
                              man sich gewoͤhnlich zur Kette bedient, die Resultate,
                              die ich hier beschreiben will, erzielen kann, so empfehle ich,
                              wenn man mit Baumwollene, Leinen? oder Wollengarn arbeiten will,
                              doch vorzuͤglich solches anzuwenden, welches vorher (mit
                              Gas) gesengt wurde, um es von seinen losen Fasern zu befreien.
                              Dieses Garn soll in Straͤhne gebracht, und gebleicht oder
                              jenen Vorbereitungen unterworfen werden, welche man in den
                              Drukereien je nach den Mustern, die gedrukt werden sollen, vor
                              dem Druke vorzunehmen pflegt. Das Garn wird hierauf als Kette
                              aufgezogen, und dann auf die gewoͤhnliche Weise auf den
                              Baum aufgewunden, wobei vorzuͤglich dafuͤr zu
                              sorgen ist, daß der Baum vollkommen genau und richtig
                              zugerichtet ist. In diesem Zeitraume des Processes muß die Kette
                              sorgfaͤltig auf dieselbe Weise gereinigt werden, auf
                              welche sie die Weber vor dem Weben zu reinigen pflegen. Erst
                              dann beginnen die von mir erfundenen Methoden, die man sammt den
                              dazu noͤthigen Apparaten aus folgender Beschreibung und
                              aus den beigefuͤgten Figuren deutlicher verstehen
                              wird.
                           Fig. 5 ist ein Aufriß oder eine Seitenansicht einer
                              Maschine, mittelst welcher die Kette von dem ersten Kettenbaume,
                              auf den sie auf die gewoͤhnliche Weise aufgewunden
                              worden, neuerdings auf einen Baum gebracht wird. An dieser Figur
                              ist AA, AA das Gestell, und B der erste Baum, auf welchem sich
                              die Kette befindet. Dieser Baum oder diese Walze wird in seiner
                              Mitte getragen, und mittelst des bei C ersichtlichen Spanners (break or drag) stationaͤr
                              erhalten. Die Einrichtung dieses Spanners ist so bekannt, daß
                              sie keiner weiteren Beschreibung bedarf; er wird durch die
                              Stellung des Gewichtes c an dem
                              Hebel, an welchem dasselbe aufgehaͤngt ist, regulirt. DD ist ein Brett voll kleiner
                              Loͤcher, welches man aus Fig. 6
                              deutlicher ersieht. Dieses Brett ist an jeder Eke mittelst
                              Schnuͤren aufgehaͤngt, die oben an dem Gestelle
                              festgemacht, und so eingerichtet sind, daß der Arbeiter das
                              Brett in die bei DD
                              ersichtliche Stellung bringen, oder bis zu der punktirten Linie
                              d
                              d herablassen kann. Dieses Brett,
                              welches man das Tragbrett (cumber-board) zu nennen pflegt, dient zum
                              Tragen und Ordnen kleiner metallener Geraͤthe, der
                              sogenannten Ringeln (mails), von
                              denen man in Fig. 7
                              eines in natuͤrlicher Groͤße abgebildet sieht. Von
                              diesen Ringeln ist auf der oberen Flaͤche des Tragbrettes
                              an jedem Ende der Kette eines angebracht, und zwar in einer
                              Entfernung von einander, die sich nach der Nummer und Feinheit
                              der Riethblaͤtter, deren man sich beim Weben bedient,
                              richtet. Aus einem Blike auf Fig. 7
                              wird man sehen, daß das daselbst abgebildete Ringelchen zwei
                              Oehre hat, und daß in dem einen dieser Oehre eine kleine Schnur
                              mit einem Bleigewichte E, welches
                              man in England den Lingo zu nennen pflegt, befestigt ist. Wenn
                              nun das Tragbrett in die Stellung gebracht wird, die man in Fig. 5 bei DD
                              ersieht, so ruhen die Ringelchen, indem sie zu groß sind, als
                              daß sie durch die Loͤcher in dem Tragbrette gehen
                              koͤnnten, auf der oberen Flaͤche desselben, auf
                              der sie durch die Schnuͤre und die Lingogewichte E festgehalten werden. Durch das
                              obere Oehr eines jeden dieser Ringelchen wird ein Ende des
                              Kettenfadens gezogen, der, wie man aus Fig. 5
                              sieht, uͤber die Walze F
                              durch die Geschirre G und das
                              Riethblatt der Lade H an den Baum
                              I vorwaͤrts
                              laͤuft, auf welchen er wieder aufgewunden wird.
                           Wenn nun eine Maschine dieser Art zur Vollbringung der ersten
                              Operation in Thaͤtigkeit gesezt werden soll, so muß
                              dieselbe vorher in Ordnung gebracht werden, indem man die Enden
                              der Kette durch die entsprechenden Ringelchen und durch die
                              uͤbrigen Theile des Apparates fuͤhrt. Gesezt aber
                              die Kette sey bereits von dem Baume B auf den Baum J
                              aufgewunden worden, so geht die Operation auf folgende Weise von
                              Statten. Der erste Kettenfaden, der sich, wie die Zeichnung
                              zeigt, bei B befindet, wird an dem
                              Punkte M mit dem Trumme des lezten
                              Kettenfadens zusammengedreht oder verbunden, und zwar auf die
                              gewoͤhnliche Weise, so daß die Enden der entsprechenden
                              Kettenfaͤden mittelst Baͤndern, die man bei m und n
                              sieht, unbeschaͤdigt erhalten werden. Sobald nun dieses
                              Zusammendrehen oder Vereinigen der alten und neuen
                              Kettenfaͤden vollbracht ist, wird
                              der Baum I nach der Richtung des
                              gebogenen Pfeiles gedreht, und die Kette vorwaͤrts
                              gezogen, bis die gedrehten Stellen vorne vor dem Riechblatte
                              (reed) H anlangen, wo ein 3 bis 4zoͤlliges
                              Stuͤk Zeug gewebt wird, in welches man einen Stab oder
                              ein gerades Stuͤk Holz einwebt. Hierauf wird das Trumm
                              oder das Ende der alten Kette entfernt, und der uͤbrige
                              Theil mittelst des hoͤlzernen eingewebten Stabes, der in
                              eine in dem Baume I befindliche Fuge
                              paßt, an dem leeren Baume I
                              befestigt. Um diese Zeit wird nun die Tragplatte in die
                              Stellung, die sie bei d
                              d hat, herabgelassen, so daß die
                              Ringelchen mit den Lingos an der Kette haͤngen, und daß
                              folglich jedes Ende der Kette waͤhrend des
                              Wiederaufwindprocesses gleichmaͤßig gespannt erhalten
                              wird.
                           Zu bemerken ist, daß diese Maschine zum Wiederaufwinden der Kette
                              vor dem Bedruken dient, und daß der Zwek der Geschirre oder des
                              Webeapparates folgender ist: 1) wird damit, wie bereits gesagt,
                              ein Stuͤk Zeug gewebt, in welches der Stab, womit die
                              Kette an dem Baume I befestigt wird,
                              eingewebt ist; 2) wird damit, wenn sich die Kette auf dem Baume
                              B ihrem Ende naht, ein Band
                              geschlagen; und 3) endlich dient dieser Apparat zum Weben eines
                              zweiten Stuͤkes Zeug, welches das Band sichert, und die
                              Enden der Trumme, die fuͤr die naͤchste Operation
                              in der Maschine bleiben, festhaͤlt. Wenn man nun mit
                              dieser Maschine arbeitet, hat man besonders darauf zu achten,
                              daß keines der Ringelchen je auf dem Tragbrette aufruht, wenn
                              sich dieses in der Stellung d
                              d befindet, indem hiedurch
                              nothwendig die Wirkung derselben, naͤmlich die
                              gleichmaͤßige Spannung der Kettenfaͤden aufgehoben
                              werden wuͤrde. Ich rathe auch auf den Baum I, waͤhrend des
                              Fuͤllens desselben, einen Pappendekel zu legen, um die
                              Oberflaͤche dadurch regelmaͤßiger zu erhalten.
                              Auch die Stellung des Gewichtes C
                              ist zu beruͤksichtigen, indem der Zug des Baumes B nothwendig in dem Maße zunehmen
                              muß, in welchem dessen Umfang abnimmt. Alle diese, so wie einige
                              andere Dinge wird man sich durch die Erfahrung am besten eigen
                              machen.
                           Fig. 8 ist ein Aufriß oder eine Seitenansicht einer
                              Maschine, in welcher die Kette, die in der zulezt beschriebenen
                              Maschine auf den Baum I aufgewunden
                              worden, von diesem Baume auf jenen Baum uͤbertragen wird,
                              den man in dieser Figur bei O
                              ersieht, und in welcher die auf diese Weise uͤbertragene
                              Kette mit einem Muster oder einer Figur bedrukt wird, die sie
                              beizubehalten hat, wenn sie spaͤter verwebt wird. In
                              dieser Maschine sieht man den Baum I
                              mit der auf ihn aufgerollten Kette vorne vor dem Geschirre oder
                              vor dem webenden Theile der Maschine, welches Geschirr, gleich
                              wie an der vorhergehenden Maschine, dazu dient,
                              damit an dem Ende der Kette kleine Stuͤke Zeug gewebt
                              werden koͤnnen, durch welche die Kettenenden eben
                              erhalten werden, und durch welche gleichfalls ein Stab (mittelst
                              welchem sie an dem Balken festgemacht werden) gestekt wird. Die
                              Kette wird in dieser Maschine in horizontaler Richtung von dem
                              Baume I durch die Geschirre und
                              uͤber einen Druktisch NN an den Baum O
                              gefuͤhrt, der, indem er mit einem Hebel oder auf irgend
                              eine andere Weise umgedreht wird, die Kette von dem Baume I aufnimmt. Dieser leztere Baum gibt
                              die Kette naͤmlich unter einem Grade von Spannung ab, der
                              durch die Reibung des Druͤkers oder Spanners P und des Gewichtes p regulirt wird. Die Zapfenlager, in
                              denen sich der Baum 0 dreht, koͤnnen durch eine
                              Schraubenbewegung, die man bei Q
                              sieht, gehoben oder herabgelassen werden, so daß der Arbeiter
                              auf diese Weise im Stande ist, die Kette waͤhrend ihres
                              Laufes uͤber den Druktisch N,
                                 N immer horizontal zu erhalten, und die
                              Erhoͤhung, welche durch die Anfuͤllung des Baumes
                              I waͤhrend des Fortganges
                              der Arbeit erfolgt, auszugleichen. Wenn man mit dieser Maschine
                              zu arbeiten beginnt, so muß ein Trumm eingesezt, oder durch die
                              Geschirre und durch die Leiter oder Scala, die man bei t sieht, und welche spaͤter
                              beschrieben werden soll, gezogen werden. An dieses Trumm wird
                              dann auf die gewoͤhnliche Weise das Ende der neuen Kette
                              gedreht oder gestuͤkelt. Gesezt aber die Maschine sey
                              bereits regelmaͤßig in Gang, und es sey ein
                              gefuͤllter Baum I eingesezt,
                              so geht die Arbeit auf folgende Weise von Statten. Das kleine
                              Stuͤk Zeug, welches sich an der neuen Kette befindet, muß
                              allmaͤhlich und in dem Maße, als das Drehen, wodurch die
                              neue Kette an dem Punkte S mit dem
                              alten Trumme verbunden wird, fortschreitet, weggeschnitten
                              werden, und sobald dieß geschehen ist, wird der Baum O in Bewegung gesezt, bis die
                              Drehung in der Richtung des Pfeiles bis an den Punkt T gelangt ist, an welchem Punkte
                              dann mittelst der Leiter oder der Scala t, die mit Schnuͤren an dem Gestelle
                              aufgehaͤngt ist, ein drei bis vier Zoll langes
                              Stuͤk Zeug gewebt wird. Dieses Stuͤk Zeug ist dazu
                              bestimmt, die Enden in gehoͤriger Richtung zu erhalten,
                              so wie es auch zur Aufnahme des bereits beschriebenen Stabes
                              bestimmt ist. Ist dieß geschehen, so wird das alte Trumm
                              entfernt, und die Leiter oder Scala t zwischen den Druktisch und den Baum O an den Punkt T gebracht, wo sie auf dieselbe
                              Weise, wie bei t aufgehaͤngt
                              wird; die Kette wird an dem leeren Baume O befestigt, wo dann der Druk beginnt. Ich muß hier
                              bemerken, daß die Maschine vollkommen genau gebaut seyn muß, und
                              daß die Baͤume I und O vollkommen parallel mit einander
                              laufen muͤssen; denn nur wenn dieß der Fall ist, wird die
                              ganze Kette bei ihrem Laufe uͤber den Druktisch NN eine gleiche Spannung
                              behalten, und eine gleichmaͤßige Oberflaͤche
                              darbieten. Der Druk kann mit Formen, Platten oder
                              auf eine andere Weise und genau so Statt finden, wie man ihn an
                              den Calico's zu vollbringen pflegt; der Querlauf des Garnes
                              tritt nur in bestimmten Zeitperioden, naͤmlich dann ein,
                              wenn der Druk jenes Theiles, der sich unmittelbar auf dem Tische
                              NN befindet, vollendet
                              ist. Waͤhrend dieses Theiles des Processes wird jede
                              Unregelmaͤßigkeit, die allenfalls durch die Bewegung der
                              Kette uͤber die Flaͤche des Druktisches erzeugt
                              wird, unmittelbar durch eine Bewegung der Geschirre regulirt.
                              Zunaͤchst an dem Druktische NN befindet sich ein Cylinder U, uͤber den die Kette an der Tafel
                              laͤuft, deren obere Flaͤche sich beilaͤufig
                              1/16 Zoll hoch uͤber der Flaͤche des Druktisches
                              und in gleicher Hoͤhe mit dem Baume O befindet. Die Hoͤhe dieses
                              Baumes O wird, wie bereits gesagt,
                              mittelst der Schraube Q so regulirt,
                              daß die Kette, wenn die Drukform abgenommen worden, eine Neigung
                              hat, von dem Druktuche emporzuspringen, was ich fuͤr
                              unumgaͤnglich nothwendig halte, wenn meine Maschine eine
                              gute Arbeit liefern soll. W und W' sind beides Cylinder, die mit dem
                              Baume O parallel laufen. An dem
                              Cylinder W ist ein Stuͤk
                              Calico angebracht, welches etwas breiter und laͤnger ist,
                              als die Kette beim Beginne des Drukes. Dieser Calico
                              laͤuft in der Richtung der Pfeile unter den Druktisch NN und uͤber die
                              Leitungswalze Z, von wo aus er dann
                              uͤber den Druktisch an den oberen Cylinder W' geht. Dieser Cylinder W' wird durch ein Laufband, welches
                              von dem Baume O herlaͤuft, in
                              Bewegung gesezt, und dadurch veranlaßt, so viel Calico
                              aufzunehmen, als auf den Baum O von
                              der Kette aufgenommen wird, so daß folglich jedes Stuͤk
                              Kette immer auf ein frisches Stuͤk Calico trifft, und daß
                              das Druktuch folglich waͤhrend des ganzen Drukprocesses
                              immer rein bleibt. Ich habe nun nur noch zu bemerken, daß ich
                              sowohl in Betreff des Auswindens, als in Betreff des Drukes die
                              sogenannten Geschirre mit langen Oehren am tauglichsten befunden
                              habe, indem sie dem Durchgange der Kette waͤhrend der
                              Arbeit am wenigsten Hindernisse in den Weg legen; und endlich,
                              daß die Anwendung und die gehoͤrige Einrichtung der
                              Leiter oder der Scala t zum Gelingen
                              der Arbeit wesentlich nothwendig ist. Diese Leiter oder Scala
                              t ist naͤmlich auf
                              folgende Weise gebaut. Nachdem die Nummer oder die Feinheit des
                              Riethblattes, dessen man fuͤr den zu verfertigenden Zeug
                              bedarf, bestimmt worden, bediene ich mich desselben Riethblattes
                              auch zur Verfertigung der Leiter oder Scala t, und verfertige damit eine Kette
                              aus starkem Garne, wozu ich einer starken Seide, die auf die
                              beschriebene Weise sorgfaͤltig aufgewunden und wieder
                              aufgewunden worden, den Vorzug gebe. Diese Kette muß dann auf
                              folgende Weise und mit einem Gewichte, welches so schwer als
                              moͤglich ist, gewebt werden. Man webe
                              naͤmlich zuerst einen Zoll Zeug; dann ziehe man einen
                              vollkommen geraden Eisenstab ein, und hierauf webe man
                              neuerdings einen Zoll Zeug. Ist dieß geschehen, so ziehe man
                              beilaͤufig 5 Zolle von der Kette heruͤber, ohne
                              dieselbe zu weben, um dann neuerdings einen halben Zoll Zeug zu
                              weben, einen zweiten Eisenstab einzuziehen, und zulezt abermals
                              einen Zoll Zeug zur Befestigung des Stabes zu weben. Hierauf
                              werden saͤmmtliche gewebte Theile der Leiter oder der
                              Scalen mit einer starken Gummiaufloͤsung
                              gesaͤttigt, damit die Faͤden der Kette mit mehr
                              Festigkeit an Ort und Stelle erhalten werden. In diesem Zustande
                              sieht man die Scala in Fig.
                                 11 abgebildet; da jedoch die Federkraft oder
                              Elasticitaͤt der Staͤbe XX, welche durch die
                              Seitenstuͤke YY gleich
                              weit von einander entfernt gehalten werden, die Kette nicht in
                              gehoͤriger Spannung erhalten wuͤrde, so hielt ich
                              es fuͤr noͤthig, die Eisenstaͤbe in feste
                              hoͤlzerne Rahmen einzubetten, die in Fig.
                                 12 im Durchschnitte dargestellt sind, und die, wenn
                              sie mittelst Schrauben oder auf irgend eine andere Weise
                              geschlossen werden, eine Scala von der in Fig.
                                 13 abgebildeten Form bilden. Diese Scala t wird an dem Gestelle der Maschine
                              aufgehaͤngt. Zu bemerken ist 1) daß die Kette, welche
                              bedrukt werden soll, bei ihrem Laufe uͤber den Druktisch
                              eben und regelmaͤßig ausgebreitet seyn muß, was sich
                              dadurch erzielen laͤßt, daß man jedes einzelne Ende der
                              Kette durch eine verschiedene Oeffnung in der Scala
                              fuͤhrt; 2) daß man die Gegenwart von Staͤben (rods) bei dem zunaͤchst
                              folgenden Webeprocesse unnoͤthig macht, indem man
                              Vorsorge trifft, daß der Weber ein allenfalls abgerissenes Ende
                              auf dieselbe Weise auffindet, auf welche er es mit den
                              Staͤben auffindet, und 3) endlich, daß die Scale von den
                              beim Druken in Anwendung kommenden chemischen Reagentien oder
                              Beizen nicht angegriffen wird, und daß alle Anhaͤufung
                              von Beize oder von Farbestoffen waͤhrend des Drukes
                              mittelst eines Schwammes entfernt und verhindert wird. Man soll,
                              wenn man sich der Scala bedient, sie anfangs an ihrem
                              hoͤchsten Punkte aufgehaͤngt benuzen, und der
                              Arbeiter soll dieselbe im Verlaufe des Drukes nur in dem Maße
                              herabsenken, als sie durch den Durchgang der bedrukten Kette
                              beschmuzt worden. Sobald auf diese Weise die fuͤnf Zolle
                              der Scala, welche zum Behufe des Durchganges der Kette offen
                              gelassen sind, herabgelangt sind, soll man sie reinigen, und
                              hierauf wieder bis zu ihrem hoͤchsten Punkte,
                              naͤmlich bis zu w,
                              emporheben, wo dann der Proceß wieder von Vorne beginnen
                              kann.
                           Ist der Druk der Kette beendigt, so rathe ich beilaͤufig 1
                              1/2 Yards derselben wieder auf den Baum I zuruͤkzuwinden, und, nachdem der Baum O mittelst der Schrauben Q gehoben worden, die Scala wieder
                              an ihre fruͤhere Stelle bei T zu bringen, und 10 bis 12 Schlaͤge (picks) daruͤber zu weben,
                              damit die Kettenenden auf diese Weise festgehalten werden. Die
                              bedrukte Kette soll hierauf wieder gegen den Baum O gezogen werden, um dann ein Band
                              zu befestigen, indem man 5 bis 6 Zolle Zeug mit einem
                              eingewebten Stabe webt. Die bedrukte Kette an dem Baume O wird in den Webestuhl gebracht und
                              daselbst verwebt; hiebei werden, sobald die Drehung vollendet,
                              und beilaͤufig ein Yard Zeug gewebt ist, die oben
                              erwaͤhnten 10 oder 12 Schlage entfernt. Zu bemerken ist
                              auch, daß die Pappendekel, die fruͤher auf den Baum I gebracht worden, bei diesem
                              Processe, so wie sie bei I frei
                              werden, auf den Baum O gebracht
                              werden muͤssen, damit auch hier die Kette
                              regelmaͤßiger aufgetragen werde; und daß sich das Troknen
                              des bedrukten Garnes bedeutend beschleunigen laͤßt, wenn
                              man einen Faͤcher oder einen solchen Apparat anbringt,
                              wie ihn die Weber zum Behufe des schnelleren Troknens der
                              gewebten Zeuge benuzen.
                           Die bedrukte Kette wird endlich in einen Webestuhl gebracht,
                              dessen Ausheber (ratch) so kurz als
                              moͤglich ist, und an welchem der Werkbaum und der Baum
                              O vollkommen parallel mit
                              einander laufen. Auch muß die Flaͤche der Kette
                              vollkommen horizontal erhalten werden, wozu aͤhnliche
                              Schrauben Q, wie die in Fig. 8 beschriebenen, taugen. Beim Weben des
                              bedrukten Garnes soll man sich solcher Geschirre bedienen, wie
                              sie in Fig.
                                 10 abgebildet sind, und welche aus zwei
                              entgegengesezten, so in einander geschlungenen Gliedern
                              bestehen, daß die Kettenfaͤden durch beide Glieder oder
                              Schleifen gehen, und auf diese Weise so festgehalten werden, daß
                              sie sich waͤhrend des Actes des Webens nicht bewegen
                              koͤnnen. Die Anwendung dieser Art von Geschirren zugleich
                              mit der Scala t, die die Anwendung
                              der Staͤbe beim Webeproceß entbehrlich macht, betrachte
                              ich als vorzuͤglich wesentlich und nothwendig, um das
                              Muster auf der Kette zu erhalten, und folglich als einen der
                              wichtigsten Theile meiner Erfindung. Wenn die Kette zu Zeugen
                              verwebt worden, so muͤssen die auf sie gedrukten Muster
                              und Zeichnungen gefaͤrbt, gewaschen und uͤberhaupt
                              zubereitet werden, wie dieß bei den gewoͤhnlichen
                              Faͤrbeprocessen zu geschehen pflegt. Alle diese
                              Operationen haͤngen naͤmlich von der
                              vorausgegangenen Zubereitung des Garnes, so wie von der Art von
                              Zeug, die man fabriciren will, ab.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
