| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zur Erzeugung von Verzierungen oder Stikereien in dem Tull oder Spizenneze, worauf sich Georg Freeman, Spizenfabrikant von Tewkesbury in der Grafschaft Gloucester, am 22. Februar 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 52, Jahrgang 1834, Nr. XXVIII., S. 125 | 
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                        XXVIII.
                        Verbesserungen an den
                           Maschinen zur Erzeugung von Verzierungen oder Stikereien in dem Tull
                           oder Spizenneze, worauf sich Georg Freeman, Spizenfabrikant
                           von Tewkesbury in der Grafschaft Gloucester, am 22. Februar 1832 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Maͤrz 1834, S.
                              137.
                        Mit Abbildungen auf Tab. II.
                        Verbesserungen an den Maschinen zur Erzeugung
                           von Verzierungen oder Stikereien in dem Tull oder
                           Spizenneze.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung, sagt der Patenttraͤger, besteht darin,
                              daß ich an der gewoͤhnlichen queren Kettenmaschine (traverse warp-machine) durch
                              gewisse Vorrichtungen, womit ich dieselbe vermehre, gewisse
                              Bewegungen erzeuge, in Folge deren die Maschine auf solche Weise
                              arbeitet, daß die Kettenfaͤden abwechselnd als
                              Stikfaͤden und als Kettenfaden, aus denen der glatte
                              Theil des Tulls oder Nezes erzeugt wird, benuzt werden. Auf
                              diese Weise wird naͤmlich das Fabrikat nicht nur
                              schoͤner und besser, sondern es wird auch das
                              gegenwaͤrtig gebraͤuchliche Abschneiden der
                              Stikfaͤden bei jeder Stikerei unnoͤthig. Ueberdieß
                              wird bei meiner Erfindung die Zahl der Faͤden, die zur
                              Erzeugung einer bestimmten Breite von Tuͤll erforderlich
                              sind, um die Zahl der Faͤden, die bisher als
                              Stikfaͤden verwendet wurden, vermindert.
                           Gesezt, das Tull soll eine solche Breite haben, daß 100
                              Kettenfaͤden erforderlich sind, und gesezt, es soll an
                              jedem fuͤnften Faden eine Stikerei angebracht werden, so
                              sind bei der alten Einrichtung außer der Kette auch noch 20 an
                              einzelnen Spulen aufgewundene, und im Ganzen also 120
                              Faͤden noͤthig. Diese Stikfaͤden werden,
                              wie die Spizenfabrikanten wissen, durch
                              Fuͤhrloͤcher in den Stikstangen gefuͤhrt;
                              sie kommen nur dann in Thaͤtigkeit, wann die Stikereien
                              erzeugt werden sollen, werden nicht zur Fabrikation des glatten
                              Tulls, der bloß aus den Kettenfaͤden gewebt wird,
                              verwendet, und muͤssen folglich an einer jeden Stikerei
                              abgeschnitten werden, indem sonst von einer Stikerei zur anderen
                              ein loser, herabhaͤngender Faden laufen wuͤrde. An
                              der von mir verbesserten Maschine sind hingegen die 20
                              Stikfaͤden uͤberfluͤssig, indem an deren
                              Stelle eben so viele Kettenfaͤden, die, wie gesagt
                              worden, sowohl als Kette denn als Stikfaͤden dienen,
                              verwendet werden.
                           Da die quere Kettenmaschine hinlaͤnglich bekannt ist, und
                              da dieselbe zur Erzeugung der fraglichen Bewegungen der
                              Stikstangen nur mit einigen Raͤdern vermehrt zu werden
                              braucht, so hielt ich es nicht fuͤr noͤthig, die
                              ganze Maschine zu beschreiben, so daß ich mich bloß auf die
                              Beschreibung der Theile, mit denen ich sie vermehrte, und auf
                              die Beschreibung der Bewegungen, die sie hervorbringen,
                              beschranken werde. Ich denke mich hiebei vor eine
                              gewoͤhnliche quere Kettenmaschine, die mit Stikstangen
                              (spotting-bars)
                              ausgestattet ist, gleich als muͤßte in derselben nach der
                              alten Methode gestikter Tuͤll verfertigt werden.
                           An der Theilungsstange ist naͤmlich die Welle oder Spindel
                              der Stikraͤder (spotting-wheels) befestigt, die sich zugleich
                              mit der Theilungsstange auf die spaͤter zu beschreibende
                              Weise bewegen. Diese Welle der Stikraͤder ist
                              beilaͤufig 3 Zoll lang, und in der Naͤhe des
                              rechten Endes der Theilungsstange befestigt, gleich wie dieß
                              auch mit der Welle der Fall war, deren man sich bisher zum
                              Theilen der Stikstangen bediente. An dieser Welle oder Spindel
                              sind die aus der beigefuͤgten Abbildung ersichtlichen
                              Raͤder No. 36, 37, 38, 39 und
                              40 angebracht, welche durch dazwischen gelegte Waͤscher
                              oder Halsringe 3/4 Zoll weit von einander entfernt gehalten
                              werden. Sind alle diese Raͤder mit den Halsringen an die
                              Welle oder Spindel gestekt, so werden durch die Loͤcher
                              a, a zwei Schrauben eingesenkt,
                              durch die das Ganze an Ort und Stelle erhalten wird. Das Rad No. 36, welches ich das
                              Boden-, Treib- oder Sperrrad nenne, und welches 10
                              Zaͤhne hat, wird zuerst an die Welle gestekt. Auf dieses
                              folgt dann ein Halsring oder Waͤscher, und hierauf das
                              Rad No. 37, welches ein Stikrad ist,
                              und auf die vordere Stikstange wirkt. Dieses Stikrad hat 7
                              Erhoͤhungen und eben so viele Ausschnitte, und jede
                              dieser Erhoͤhungen und dieser Ausschnitte (mit Ausnahme
                              des Ausschnittes am Ende der Stikerei) hat 1/24 Zoll
                              Hoͤhe und Tiefe, was einem Raume oder Spatium in den
                              Theilern (dividers) gleichkommt. Der
                              eine Ausschnitt am Ende der Stikerei betraͤgt 1/18 Zoll,
                              und ist mithin zwei Spatien in den Theilern gleich; ich spreche
                              hier von einer Maschine mit 12 Spizen (twelve-point-machine). Das Rad No. 38 ist gleichfalls ein Stikrad,
                              und wirkt auf die hintere Stikstange; es hat 8
                              Erhoͤhungen und 8 Ausschnitte, von denen jeder (mit
                              Ausnahme des Ausschnittes am Ende der Stikerei) 1/24 Zoll mißt,
                              und also einem Spatium in den Theilern gleichkommt. Der eine
                              Ausschnitt am Ende der Stikerei betraͤgt auch hier 1/12
                              Zoll, und kommt also zwei Spatien in den Theilern gleich. Das
                              Rad No. 39 ist ein Treib-
                              oder Sperrrad mit zwei einander gegenuͤberliegenden
                              Zaͤhnen. Das Rad No. 40 oder
                              das sogenannte oberste oder Scheitelrad ist gleichfalls ein
                              Treib- oder Sperrrad, an welchem jedoch 12 Zahne
                              angebracht sind. Unter dem Namen Treibraͤder versteht man
                              bekanntlich jene Raͤder, welche, wie spaͤter
                              gesagt werden wird, durch die Treiber von der Maschine in
                              Bewegung gesezt werden, und welche, wenn sie umgedreht
                              werden, die Stikraͤder zu Umgaͤngen veranlassen,
                              und auf diese Weise die Bewegungen der Stikstangen bewirken. Der
                              Treiber, welcher das oberste Treibrad treibt, ist
                              beilaͤufig 12 Zoll lang, und steht mit dem einen Ende
                              eines Hebels in Verbindung, der an einem Stuͤzpunkte
                              aufgehaͤngt ist, welcher sich an der oberen Querstange am
                              Ende der Maschine befindet. Das andere Ende dieses Hebels steht
                              mit einer Eisenstange, die sich abwaͤrts gegen den Boden
                              erstrekt, und daselbst mit einem als Tretschaͤmel
                              dienenden Stuͤk Eisen ein Gefuͤge bildet, in
                              Verbindung. Dieses Stuͤk Eisen bewegt sich
                              naͤmlich an dem einen Ende an einem Gewinde, und wird
                              zeitweise von dem Zahne eines Rades, welches spaͤter
                              beschrieben werden wird, herabgedruͤkt; dadurch wird aber
                              auch die Eisenstange, und mit ihr jenes Ende des Hebels, womit
                              sie in Verbindung steht, herabgezogen, und auf diese Weise hebt
                              der Hebel mithin jedes Mal, so oft die Eisenstange in Bewegung
                              gesezt wird, und so oft ihm ein Zahn des Treibers in den Weg
                              kommt, den Treiber des obersten Treibrades um einen Zahn; kommt
                              ihm hingegen kein solcher Zahn in den Weg, so macht er eine
                              erfolglose Bewegung. Das Rad, wodurch die oben erwaͤhnte
                              Eisenstange in Bewegung gesezt wird, ist an der Welle, die sich
                              gewoͤhnlich unter der Maschine befindet, und bekanntlich
                              verschiedene andere Theile der Maschine treibt, befestigt. Es
                              hat 3 Sperrzaͤhne, durch welche die Spizen (points) auf die uͤbliche
                              Weise hervorgetrieben werden, und an der einen Seite 6
                              Zaͤhne oder Stifte, welche den Treiber in bestimmten
                              Zwischenzeiten in Bewegung sezen, indem die 6 Stifte nach
                              einander auf den Treiber des obersten Treibrades wirken. Der
                              mittlere Treiber ist beilaͤufig 12 Zoll lang, und auf
                              aͤhnliche Weise wie der eben beschriebene und so nahe an
                              demselben als moͤglich befestigt. Allein statt daß die
                              Eisenstange, die diesen Treiber bewegt, von dem an der Welle der
                              Maschine befindlichen Rade in Bewegung gesezt wird, wird das als
                              Tretschaͤmel dienende Stuͤk Eisen dadurch bewegt,
                              daß es mit der vorderen und hinteren
                              Verbindungs-Querstange in Verbindung steht. Durch die
                              Bewegung dieser Stangen wird naͤmlich der als
                              Tretschaͤmel dienende Theil um einen Zoll gehoben, und
                              daher werden die Stikraͤder jedes Mal, so oft der Treiber
                              auf einen Zahn an diesem Treibrade einwirkt, um einen Zahn
                              getrieben; trifft der Treiber hingegen auf keinen solchen Zahn,
                              so macht er eine Bewegung, ohne daß die Stikraͤder
                              dadurch in Bewegung kommen. Der Treiber fuͤr das Bodenrad
                              ist beilaͤufig 6 Zoll lang, und an einer Achse oder
                              Spindel angebracht, die sich an der Verbindungsmaschine (joining machine) befindet; wenn
                              daher diese Maschine vorwaͤrts bewegt wird, so wird das
                              Stikrad um einen Zahn umgetrieben. Da nun die
                              drei Treibraͤder zusammengenommen 24 Zahne haben, so
                              werden dieselben, wenn die Treiber 24 Bewegungen machen, einen
                              Umgang machen, und auf diese Weise bewirken, daß die
                              Stikraͤder eine Umdrehung vollbringen.
                           Die Theilungsspizen sind beilaͤufig 5 Zoll lang, und an
                              den aͤußeren Enden in der Laͤnge von
                              ungefaͤhr einem Zolle sehr duͤnn geformt. Ihre
                              anderen Enden hingegen sind an eine Stange geschraubt, welche
                              3/4 Zoll im Gevierte hat, und in einer der Verbindungsmaschine
                              aͤhnlichen Maschine an den Gabelstangen (fork-bars) und so nahe als
                              moͤglich uͤber der hinteren Querstange befestigt
                              ist. Die Theilungsspizen bewegen sich vorwaͤrts zwischen
                              die Kettenfaͤden, und ragen an deren Fronte beinahe um
                              1/2 Zoll hart an den Theilern hervor, und zwar zwischen jede
                              Breite eine Spize, damit die aͤußeren Stikfaͤden,
                              wenn sie in die Naͤhe der Sahlleisten kommen, nicht in
                              die anstoßende Breite hinuͤber gerathen. Diese
                              Theilungsspizen brauchen nur dann, wann die Seilerei verfertigt
                              wird, vorwaͤrts zu kommen, und vorne zu bleiben;
                              geschieht die Kreuzung, so muͤssen sie hinter die
                              Kettenfaͤden zuruͤkgehen, wo sie dann
                              zuruͤkgehalten werden, indem der Ruͤken der
                              Querstange der Verbindungsmaschine auf einem Hebel ruht, der mit
                              der die Theilungsspizen tragenden Maschine in Verbindung steht,
                              und durch einen Faͤnger ergriffen und festgehalten wird.
                              Wenn daher die Stiftmaschinen in Thaͤtigkeit kommen, so
                              treffen sie auf einen Hebel; und da der Faͤnger durch
                              eine Stange damit in Verbindung steht, so wird der
                              Faͤnger in dem Augenblike, in welchem die Stifte in die
                              Kreuzungen eindringen, empor geluͤpft, und dadurch
                              bewegen sich die Theilungsspizen vorwaͤrts und zwischen
                              die Faͤden an den Sahlleisten.
                           Die Faden, welche zu Stikfaͤden bestimmt sind, werden
                              nicht auf den Kettenbaum, sondern auf einzelne Spulen oder
                              Baͤume aufgewunden. Ich bediene mich zwei
                              groͤßerer und zwei kleinerer Spulen; auf erstere winde
                              ich jene Faͤden, die sich in der Mitte einer Breite zum
                              Behufe der Bildung der Seilerei befinden; auf leztere hingegen
                              die beiden aͤußeren Stikfaͤden, die sich in der
                              Naͤhe der Sahlleisten einer jeden Spizenbreite befinden.
                              In Folge dieser Einrichtung bin ich im Stande mit Huͤlfe
                              der Theilungsspizen zu verhindern, daß die aͤußeren
                              Stikfaͤden (wenn sie die Stikerei vollendet, und bis an
                              die Sahlleisten hinaus gearbeitet haben) in die benachbarte
                              Breite uͤbergehen. Diese Faͤden arbeiten jedoch in
                              den Sahlleisten, waͤhrend die anderen Stikfaͤden
                              ihre Stikerei vollenden. Die Spulen, auf welche die
                              Stikfaͤden aufgewunden sind, bewegen sich in einer
                              gehoͤrigen Entfernung von einander an einer Achse, die
                              sich beilaͤufig 3 Fuß hoch uͤber den Stikstangen
                              befindet. An jeder dieser Spulen ist eine Art von Rolle
                              gebildet, uͤber welche eine Reibungsschnur mit einem
                              daran gehaͤngten Gewichte laͤuft, damit die
                              Faͤden auf diese Weise in gehoͤriger Spannung
                              erholten werden. Da die Faͤden jedoch zum Behufe der
                              Verfertigung von Stikereien mit losen Faͤden
                              waͤhrend der Erzeugung der Stikerei nachgelassen werden
                              muͤssen, indem die Stikerei sonst viel zu straff
                              angezogen wuͤrde, muͤssen die Gewichte
                              emporgehoben werden. Um nun diese Luͤftung der Gewichte,
                              die auf jene Kettenfaden wirken, welche durch die Fuͤhrer
                              in den gewoͤhnlichen Stikstangen gehen, und sowohl als
                              Stikfaͤden denn als Kettenfaden dienen, zu bewirken,
                              ziehe ich ungefaͤhr einen Fuß hoch uͤber dem
                              rechten Ende der Maschine in gehoͤrigen Zapfenlagern eine
                              Welle auf, an der ich zwei Raͤder anbringe. Das eine
                              dieser Raͤder, welches ein Treib- oder Sperrrad
                              ist, und welches man in Fig.
                                 41 abgebildet sieht, hat 10 Zaͤhne; das andere
                              hingegen, welches man in Fig.
                                 42 sieht, ist ein excentrisches Rad mit einem
                              Vorsprunge und einer Vertiefung, und kommt mit dem einen Ende
                              eines Hebels, der das Gewicht emporhebt, in Beruͤhrung.
                              Dieser Hebel ist unter den Gewichten, die er emporzuheben hat,
                              angebracht; das eine Ende desselben ist breit, und zur Aufnahme
                              der Gewichte beinahe loͤffelfoͤrmig geformt; auf
                              dessen anderes Ende hingegen wirkt das Rad No. 42, welches ihn, indem es sich
                              umdreht, herabdruͤkt, wodurch dann ihrerseits wieder die
                              Gewichte emporgehoben werden. Diese Theile sind fuͤr
                              jenes Gewicht bestimmt, welches auf die Spulen wirkt, auf die
                              die beiden aͤußeren Faͤden einer jeden Breite
                              aufgewunden sind.
                           Der Treiber, der das Rad No. 41
                              umtreibt, ist an der Verbindungsmaschine angebracht, und treibt
                              dieses Rad jedes Mal, so oft eine Kreuzung geschieht oder eine
                              Masche vollendet ist, um einen Zahn. Die Spulen, auf welche die
                              anderen Stikfaͤden aufgewunden sind, werden durch andere
                              aͤhnliche Theile bearbeitet.
                           In No. 43 und 44 sieht man ein
                              anderes Treib- oder Sperrrad mit 10 Zahnen und ein
                              anderes excentrisches Rad mit 2 Vorspruͤngen und 2
                              Vertiefungen. Dieses Rad wirkt auf einen Hebel, durch welchen
                              das Gewicht, das auf die Spulen druͤkt, auf die die
                              uͤbrigen Stikfaͤden aufgewunden sind, emporgehoben
                              wird. Die Achse oder Spindel dieser Raͤder laͤuft
                              in Zapfenlagern, die sich an dem linken Ende der Maschine
                              beilaͤufig einen Fuß hoch uͤber dem Scheitel der
                              Maschine befinden. Das Treib- oder Sperrrad, welches 10
                              Zaͤhne hat, wird durch einen an der Verbindungsmaschine
                              angebrachten Treiber in Bewegung gesezt, und bei jeder Bewegung
                              desselben, oder zur Zeit der Kreuzung oder der Beendigung der
                              Masche um einen Zahn umgedreht. Der Hebel, der das Gewicht
                              dieser Spulen oder Baͤume emporhebt,
                              ist unter diesem Gewichte angebracht, so zwar, daß wie der Hebel
                              herabgedruͤkt wird, das Gewicht dafuͤr
                              emporsteigt.
                           Nachdem ich hiemit die verschiedenen Theile, die ich an der
                              gewoͤhnlichen queren Kettenmaschine zum Behufe der
                              Erzielung der erforderlichen Bewegung der Stikstangen anbrachte,
                              beschrieben habe, will ich nun die Art und Weise, auf welche
                              diese Maschine arbeitet, angeben.
                           Man nimmt jeden fuͤnften Faden der Kette, und windet ihn
                              statt auf den Kettenbaum, auf die beschriebenen einzelnen Spulen
                              oder Baͤume. Diese Faden leitet man dann auf dieselbe
                              Weise, auf welche dieß bei dem alten Verfahren geschah, durch
                              Fuͤhrer, die sich in den Stikstangen befinden, indem man
                              durch jeden Fuͤhrer eine gleiche Zahl von Faden zieht,
                              und dieselben an dem Spizenbaume befestigt. Der Arbeiter wird
                              hierauf die Raͤder No. 41,
                              42, 43 und 44 drehen lassen, damit die Vorspruͤnge oder
                              Erhabenheiten der an beiden Enden der Maschine befindlichen
                              Raͤder 42 und 44 auf die Hebel wirken und die
                              Stikfaͤden nachlassen; dann wird er mit den Wagen in der
                              hinteren Kammstange zu stiken beginnen, die Theilungsspizen
                              vorwaͤrts zwischen die Sahlleistenfaͤden bringen,
                              und die hintere Kammstange so bewegen, daß sie die erste Drehung
                              (twist) bewirkt. Wenn die Wagen
                              in die Faͤden eingetreten, so bewegt der obere Treiber
                              das Treibrad No. 40; dadurch bewegen
                              sich die Stikraͤder No. 37
                              und 38 um einen Zahn; hiedurch wird die hintere Stikstange durch
                              das Stikrad No. 38 um ein Spatium
                              nach Links bewegt, und dieß veranlaßt, daß die in denselben
                              befindlichen Faden hinter die in der vorderen Stikstange
                              befindlichen vorderen Stikfaͤden zu stehen kommen, so daß
                              die Wagen in Stand gesezt werden, die zweite Drehung um die
                              Faͤden zu machen und die Stikerei zu beginnen. Hierauf
                              wird die vordere Kammstange zur Erzeugung der zweiten Drehung
                              bewegt, und wenn die Wagen in die Faden getreten, so bewegt der
                              obere Treiber die Stikraͤder No. 37 und 38 um einen Zahn; dadurch werden beide
                              Stikstangen um ein Spatium nach Rechts getrieben, damit die
                              Faͤden in die zur dritten Drehung geeignete Stellung
                              kommen, d.h., damit die eine Reihe der Stikfaͤden oder
                              der Inhalt der einen Stikstange den Stikfaͤden der
                              anderen Stikstange gerade gegenuͤber liegen. Und wenn nun
                              beide Faͤdenreihen einander gegenuͤber stehen, so
                              gehen dieselben Wagen hindurch, wo dann die hintere Kammstange
                              zur Vollendung der dritten Drehung empor bewegt wird.
                              Waͤhrend diese dritte Drehung vollbracht wird, kommen die
                              Stikfaͤden denselben Spatien in den Theilern
                              gegenuͤber zu stehen, denen sie am Ende der zweiten
                              Drehung gegenuͤber standen; der obere
                              Treiber bewegt die Stikraͤder wieder um einen Zahn; da
                              sich jedoch nun kein Vorsprung und kein Ausschnitt an denselben
                              befindet, so bleiben die Stikstangen unbewegt. Wenn dieß
                              geschehen, so macht der Arbeiter zunaͤchst die Kreuzung
                              oder den Scheitel der Maschen, indem er die Verbindungs-
                              oder Kreuzungsmaschine vorwaͤrts bewegt; dadurch werden
                              die Theilungsspizen hinter den Kettenfaͤden
                              zuruͤkgehalten, und die Stikstangen um ihre Achsen
                              gedreht, damit die Stikfaͤden, so wie die Gabeln zum
                              Behufe der Bildung des Kreuzes vorwaͤrts treten,
                              außerhalb dieser Gabeln erhalten werden. Dabei bewegt der untere
                              Treiber in Folge der Bewegung der Verbindungsmaschine die
                              Stikfaͤden um einen Zahn, wodurch die erste Stikstange um
                              ein Spatium nach Links bewegt wird. Hierauf kommt die hintere
                              Stiftmaschine in Thaͤtigkeit; sie laͤßt die
                              Faͤnger los, und die Theilungsspizen vorwaͤrts und
                              zwischen den Sahlleistenfaͤden durch gelangen, wo dann
                              die eine Haͤlfte der Stikerei verfertigt wird. Dann
                              bewegt sich die hintere leere Kammstange, und der zweite Treiber
                              bewegt die Stikraͤder um einen Zahn, wodurch die hintere
                              Stikstange um ein Spatium nach Links getrieben wird. Dieß
                              bewirkt, daß die hinteren Stikfaͤden direct hinter die
                              vorderen Stikfaͤden zu stehen kommen, damit die Wagen in
                              dieser halben Masche die erste Drehung um dieselben erzeugen;
                              und wenn die Wagen in die Faͤden eingetreten, so bewegt
                              der obere Treiber die Stikfaͤden No. 37 und 38 um einen Zahn, wodurch beide Stikstangen
                              nach Rechts getrieben werden, damit die Stikfaͤden in die
                              fuͤr die zweite Drehung erforderliche Stellung gelangen.
                              Wenn nun die Faden der einen Stikstange vor die Faͤden
                              der anderen Stikstange und denselben gegenuͤber zu stehen
                              kommen, so wird die hintere Kammstange bewegt; und wenn die
                              Wagen in die Faͤden eingedrungen sind, so bewegt der
                              obere Treiber das Treibrad, wodurch jedoch keine Bewegung der
                              Stikstangen erfolgt, indem sich in diesem Augenblike keine
                              Erhoͤhung und kein Ausschnitt an dem Rade darbietet.
                              Hierauf wird die vordere Kammstange bewegt, und wenn die Wagen
                              in die Faden eingetreten sind, so bewegt der obere Treiber das
                              Treibrad um einen Zahn; da das Stikrad jedoch keinen Ausschnitt
                              und keine Erhoͤhung darbietet, so bleiben die Stikstangen
                              unbewegt. Wenn nun die Stikerei vollendet ist, so erzeugt man
                              die Kreuzung oder den Scheitel der Masche, indem man die
                              Verbindungsmaschine vorwaͤrts bewegt, wodurch die
                              Theilungsspizen, wie bereits gesagt worden, hinter die
                              Kettenfaͤden gebracht werden. Hierauf treibt der untere
                              Treiber das untere Treibrad um einen Zahn, wo dann mittelst der
                              Stikraͤder No. 37 und 38 die
                              vordere Stikstange um zwei Spatien nach Links, die hintere
                              Stikstange aber um ein Spatium nach Rechts getrieben und um ihre
                              Achse gedreht werden, damit die Stikfaͤden außer der Bahn
                              der vorwaͤrts tretenden Gabeln erhalten werden. Nun
                              drehen sich die Raͤder No. 41
                              und 43 um einen Zahn, und da hiedurch der Vorsprung, der auf die
                              Hebel druͤkt, entfernt wird, so uͤben die
                              Gewichte, waͤhrend die Stikfaͤden zu Tull
                              verarbeitet werden, ihre ganze Kraft auf dieselben aus. Um
                              hierauf das Kreuz und die Reihe von Stikerei niederzuschlagen,
                              wird die vordere Stiftmaschine in Thaͤtigkeit gesezt,
                              wodurch der Faͤnger geluͤftet wird, so daß die
                              Theilungsspizen vorwaͤrts gelangen, und, wie bereits
                              gesagt, zwischen die Sahlleisten treten.
                           Wenn nun eine Reihe von Stikereien vollendet worden, so
                              traversiren die Stikfaͤden, waͤhrend sie zu Tull
                              verarbeitet werden, nach entgegengesezten Richtungen, d.h., die
                              vordere Stange nach Links, und die hintere nach Rechts.
                           Waͤhrend der Erzeugung des glatten Tulls kommt jeder
                              Stikfaden einem leeren Raume in den Theilern, aus denen jeder
                              fuͤnfte Faden als Stikfaden genommen worden,
                              gegenuͤber zu stehen, wo diese Faͤden dann bis zum
                              Beginne der naͤchsten Stikerei als Kettenfaͤden
                              dienen. Es werden dann wie gewoͤhnlich drei Drehungen
                              gemacht, und hierauf die Kreuzung oder der Scheitel der Masche
                              erzeugt, worauf sich die Verbindungsmaschine vorwaͤrts
                              bewegt, die Theilungsspizen hinter den Kettenfaͤden
                              zuruͤkhaͤlt, indem sie von dem Faͤnger
                              ergriffen werden, und worauf der untere Treiber die
                              Treibraͤder um einen Zahn umdreht, so daß mittelst der
                              Stikraͤder No. 37 und 38 die
                              vordere Stikstange um ein Spatium nach Links, die hintere
                              hingegen um eben so viel nach Rechts getrieben wird. Hierauf
                              kommt die Stiftmaschine in Thaͤtigkeit; diese
                              luͤpft den Faͤnger, so daß die Theilungsspizen
                              vorwaͤrts und zwischen die Sahlleistenfaͤden
                              gelangen. Dann werden fuͤr die zweite halbe Masche drei
                              Drehungen gemacht, und die Verbindungsmaschine zur Erzeugung der
                              Kreuzung vorwaͤrts bewegt, wodurch die Theilungsspizen
                              hinter die Kettenfaͤden gefuͤhrt und von dem
                              Faͤnger zuruͤkgehalten werden. Nun treibt der
                              untere Treiber das Treibrad um einen Zahn um, wodurch mittelst
                              der Stikraͤder No. 37 und 38
                              die vordere Stikstange um ein Spatium nach Links, und die
                              hintere um eben so viel nach Rechts getrieben wird. Hierauf
                              luͤpft die Stiftmaschine den Faͤnger wieder, so
                              daß die Theilungsspizen vorwaͤrts und zwischen die
                              Sahlleistenfaͤden gelangen, wo dann fuͤr die
                              dritte halbe Masche drei Drehungen gemacht, und die
                              Verbindungsmaschine zur Erzeugung der Kreuzung vorwaͤrts
                              bewegt wird, so daß die Theilungsspizen hinter die
                              Kettenfaden gelangen, und daselbst von dem Faͤnger
                              gehalten werden. Nun bewegt der Treiber das Treibrad um einen
                              Zahn, und dadurch wird mittelst der Stikraͤder No. 37 und 38 die vordere Stikstange
                              um ein Spatium nach Links und die hintere eben so weit nach
                              Rechts getrieben, wo dann die Stikraͤder einen halben
                              Umgang gemacht haben. Die beiden Stikstangen haben indessen so
                              oft traversirt, bis ein hinterer und ein vorderer Faden einander
                              gegenuͤber zu stehen und in eine solche Stellung kamen,
                              daß eine neue Reihe von Seilereien begonnen werden kann.
                              – Anmerkung. Beim Beginne der
                              Erzeugung der ersten Reihe der Stikereien wirken die ersten
                              Faden in jeder Stange an der rechten Seite zur Erzeugung der
                              Stikereien zusammen.
                           Beim Anfange der zweiten Reihe von Stikereien wirken der erste
                              Faden in der vorderen Stange und der zweite Faden in der
                              hinteren zur Bildung der Seilerei zusammen. Nun wird mit den
                              Wagen in der vorderen Kammstange begonnen, die Theilungsspizen
                              werden vorwaͤrts zwischen die Sahlleistenfaͤden
                              gebracht, und die Raͤder No.
                              42 und 44 so gestellt, daß deren Vorspruͤnge oder
                              Erhoͤhungen auf die Hebel wirken, damit die Gewichte
                              emporgehoben und die Stikfaͤden erschlafft werden.
                              Nachdem dieß geschehen, wird die vordere Kammstange empor
                              bewegt, und wenn die Wagen zwischen die Faden eingetreten,
                              treibt der obere Treiber sein Treibrad um einen Zahn, worauf die
                              hintere Stikstange durch das Stikrad No. 38 um ein Spatium nach Rechts bewegt wird, so daß
                              diese hinteren Stikfaͤden gerade hinter die vorderen
                              Stikfaͤden zu stehen kommen, damit sich die Wagen bei der
                              Erzeugung der ersten Drehung um dieselben bewegen
                              koͤnnen. Hierauf kommt die hintere Kammstange zum Behufe
                              der Erzeugung der zweiten Drehung in Thaͤtigkeit; der
                              obere Treiber treibt sein Rad um einen Zahn, und dadurch werden
                              beide Stikstangen mittelst der Stikraͤder 37 und 38 um
                              ein Spatium nach Links bewegt, damit die Faden in die
                              fuͤr die dritte Drehung erforderliche Stellung kommen,
                              d.h., damit eine Reihe der Stikfaͤden vor die andere
                              Reihe zu stehen kommt. Hierauf wird die vordere Kammstange zur
                              Erzeugung der dritten Drehung, waͤhrend welcher die
                              Stikfaͤden denselben Spatien in den Theilern
                              gegenuͤber stehen, denen sie am Ende der zweiten Drehung
                              gegenuͤber standen, bewegt; der obere Treiber treibt dann
                              auch hier wieder sein Rad um einen Zahn; da die
                              Stikraͤder aber jezt keinen Vorsprung und keinen
                              Ausschnitt darbieten, so bleiben die Stikstangen dieß Mal ruhig.
                              Nun wird die Kreuzung oder der Scheitel der Masche erzeugt,
                              indem man die Verbindungsmaschine vorwaͤrts bewegt; diese
                              Maschine fuͤhrt naͤmlich die Theilungsspizen
                              hinter die Kettenfaͤden, und dreht
                              die Stikstangen um ihre Achsen, damit die Stikfaͤden
                              außer den Gabeln erhalten werden, wenn diese lezteren zur
                              Erzeugung der Kreuzung vorwaͤrts treten; und hierauf
                              treibt der untere Treiber das Bodentreibrad um einen Zahn, und
                              dieses bewegt seinerseits mittelst des Stikrades No. 37 die vordere Stikstange um ein
                              Spatium nach Rechts. Dann kommt die vordere Stiftmaschine in
                              Thaͤtigkeit; diese luͤftet den Faͤnger, und
                              dadurch gelangen die Theilungsspizen vorwaͤrts und
                              zwischen die Sahlleistenfaͤden. Nun ist die eine
                              Haͤlfte der Stikerei erzeugt, und von den vorderen
                              Stiften aufgenommen; es wird hierauf die vordere leere
                              Kammstange bewegt, waͤhrend der zweite Treiber sein Rad
                              um einen Zahn treibt, und dadurch die hintere Stikstange
                              mittelst des Stikrades No. 38 um ein
                              Spatium nach Rechts bewegt. Die hinteren Stikfaͤden
                              stehen nun direct hinter den vorderen, damit die Wagen in dieser
                              halben Masche die erste Drehung machen koͤnnen. Hierauf
                              bewegt sich dann die hintere Kammstange; und wenn die Wagen
                              zwischen die Faͤden getreten, treibt der obere Treiber
                              sein Rad um einen Zahn, und dadurch mittelst der
                              Stikraͤder No. 37 und 38 die
                              beiden Stikstangen um ein Spatium nach Links.
                           Nun muͤssen die Stikfaͤden in die zur Erzeugung der
                              zweiten Drehung erforderliche Stellung kommen, d.h., eine Reihe
                              der Stikfaden muß vor der anderen stehen. Dazu wird die vordere
                              Kammstange bewegt, und wenn die Wagen zwischen die Faͤden
                              eingetreten, so treibt Her obere Treiber sein Rad um einen Zahn
                              um, wodurch jedoch dieß Mal keine Bewegung der Stikstangen
                              erfolgt, indem die Stikraͤder weder einen Vorsprung noch
                              einen Ausschnitt darbieten. Hierauf wird die hintere Kammstange
                              bewegt, und wenn die Wagen zwischen die Faͤden getreten,
                              so treibt der obere Treiber sein Rad um einen Zahn um, wodurch
                              gleichfalls keine Bewegung der Stikstangen erfolgt. Ist die
                              Stikerei vollendet, so wird die Kreuzung oder der Scheitel der
                              Masche erzeugt, indem man die Verbindungsmaschine
                              vorwaͤrts bewegt; hiedurch werden die Theilungsspizen
                              naͤmlich hinter die Kettenfaͤden gefuͤhrt,
                              wo der untere Treiber dann das untere Treibrad um einen Zahn
                              bewegt, welches leztere Rad seinerseits mittelst der
                              Stikraͤder No. 37 und 38 die
                              vordere Stikstange um zwei Spatien nach Rechts, und die hintere
                              um ein Spatium nach Links bewegt, und beide Stikstangen um ihre
                              Achsen dreht, damit die Stikfaͤden außer dem Bereiche der
                              Gabeln erhalten werden, wenn diese lezteren vorwaͤrts
                              gelangen; endlich werden auch noch die Raͤder No. 41 und 43 um einen Zahn
                              vorwaͤrts bewegt, damit die Vorspruͤnge derselben
                              auf die Hebel wirken, so daß die Gewichte ihre ganze Wirkung auf
                              die Kettenfaden ausuͤben koͤnnen, so lange leztere
                              zu Tull verarbeitet werden. Nun nimmt die hintere Stiftmaschine
                              die Kreuzung und die Reihe von Stikereien auf; dadurch wird
                              der Faͤnger geluͤpft, so daß die Theilungsspizen
                              nach Vorwaͤrts und zwischen die Sahlleistenfaͤden
                              gelangen. Wenn hierauf die zweite Reihe von Stikereien beendigt,
                              so traversiren die Stikfaͤden, waͤhrend sie
                              zwischen den Stikereien in Tull verarbeitet werden, nach
                              entgegengesezten Richtungen, und zwar die vordere Stange nach
                              Links und die hintere nach Rechts. Es werden nun drei Drehungen
                              und hierauf die Kreuzung oder der Scheitel der Masche erzeugt;
                              indem die Verbindungsmaschine vorwaͤrts bewegt wird,
                              werden die Theilungsspizen hinter die Kettenfaͤden
                              gefuͤhrt und von den Faͤngern gehalten, und der
                              untere Treiber treibt sein Treibrad um einen Zahn, wodurch
                              mittelst der beiden Stikraͤder No. 37 und 38 die vordere Stikstange um ein Spatium
                              nach Links und die hintere um eben so viel nach Rechts bewegt
                              wird. Hierauf wird die Stiftmaschine in Thaͤtigkeit
                              gesezt; diese luͤftet wieder den Faͤnger, so daß
                              die Theilungsspizen wieder nach Vorwaͤrts und zwischen
                              die Sahlleistenfaͤden gelangen, wo dann nach Vollendung
                              der Stikerei durch Erzeugung von drei Drehungen eine zweite
                              halbe Masche verfertigt wird. Nun wird die Kreuzung oder der
                              Scheitel der Masche gebildet, indem man die Verbindungsmaschine
                              vorwaͤrts bewegt, wodurch die Theilungsspizen hinter die
                              Kettenfaͤden gefuͤhrt und von den Faͤngern
                              ergriffen werden; jezt treibt dann der untere Treiber das
                              Bodentreibrad um einen Zahn um, wodurch mit Huͤlfe der
                              beiden Stikraͤder No. 37 und
                              38 die vordere Stikstange um ein Spatium nach Links und die
                              hintere um eine gleiche Streke nach Rechts getrieben wird.
                              Hierauf luͤftet die Stiftmaschine wieder den
                              Faͤnger, und laͤßt die Theilungsspizen
                              vorwaͤrts und zwischen die Sahlleistenfaͤden
                              gelangen. Nun wird eine dritte halbe Masche erzeugt, indem man
                              drei Drehungen macht, und hierauf die Kreuzung oder der Scheitel
                              gebildet, indem man die Verbindungsmaschine vorwaͤrts
                              bewegt, wodurch die Theilungsspizen hinter die
                              Kettenfaͤden gelangen und von den Faͤngern
                              festgehalten werden. Der untere Treiber bewegt nun das
                              Bodentreibrad um einen Zahn, und dadurch wird mit Huͤlfe
                              der beiden Stikraͤder No. 37
                              und 38 die vordere Stikstange um ein Spatium nach Links, die
                              hintere hingegen um eine gleiche Streke nach Rechts getrieben.
                              Die Raͤder No. 42 und 44
                              druͤken nun auf die Hebel und heben die Gewichte empor,
                              damit die Stikfaͤden erschlafft werden. Endlich kommt die
                              Stiftmaschine wieder in Thaͤtigkeit, die den
                              Faͤnger luͤftet und die Theilungsspizen
                              vorwaͤrts und zwischen die Sahlleistenfaͤden
                              gelangen laͤßt. Hiemit sind zwei Reihen von Stikereien
                              und der zwischen denselben befindliche Tull vollendet; die
                              Stikraͤder legten eine ganze Umdrehung zuruͤk; die
                              Raͤder und das Takelwerk befinden sich in derselben
                              Stellung, die sie beim Beginne der ersten Stikerei einnahmen, so
                              daß nun die dritte Stikerei wieder mit den Wagen in der
                              hinteren Kammstange begonnen werden kann.
                           Ich muß bemerken, daß, obschon ich die Stikerei hier so
                              beschrieben habe, als faͤnde sie an jedem fuͤnften
                              Faden Statt, sie doch eben so gut an einer groͤßeren oder
                              geringeren Anzahl von Faden angebracht werden kann, wo dann die
                              Stik- und die Treibraͤder jedoch demgemaͤß
                              gebaut seyn muͤssen. Soll nun aber die Zahl der
                              Stikereien abgeaͤndert werden, so braucht man nicht jene
                              Theile der sogenannten Stikraͤder No. 37 und 38, welche die Stikstangen in Bewegung
                              sezen, abzuaͤndern (indem die Stikstangen, wie groß auch
                              die Zahl der Seilereien seyn mag, immer dieselben Bewegungen
                              machen muͤssen), sondern die Abaͤnderung hat jene
                              Theile der Raͤder No. 37 und
                              38 zu treffen, welche das Traversiren der Stikstangen bewirken,
                              um die Stikfaͤden jenen Stellen in der Kette, aus denen
                              sie genommen wurden, gegenuͤber zu erhalten. Diese Theile
                              der Raͤder No. 37 und 38
                              muͤssen naͤmlich je nach der Zahl der
                              Kettenfaͤden, die sich zwischen den Stikfaͤden
                              befinden, abgeaͤndert werden; wenn man z.B. Tull machen
                              will, an welchem nicht jeder fuͤnfte, sondern jeder
                              zehnte Faden ein Stikfaden seyn soll, so muß man um eben so viel
                              Vorspruͤnge und Ausschnitte mehr anbringen, d.h. das Rad
                              muß, wenn jeder zehnte Faden ein Stikfaͤden seyn soll,
                              zwei Mal so viel Vorspruͤnge und Ausschnitte haben, als
                              es hat, wenn jeder fuͤnfte Faden zum Stikfaden bestimmt
                              ist. Hieraus erhellt, auf welche Weise in einer Breite eine
                              beliebige Anzahl von Stikereien angebracht werden kann, und ich
                              habe daher nur noch beizufuͤgen, daß man bei der Wahl der
                              Zahl der Faden, die als Stikfaͤden dienen sollen, immer
                              solche Zahlen waͤhlen muͤsse, die sich ohne Rest
                              in die Zahl der Kettenfaͤden theilen; hat die Kette z.B.
                              100 Faͤden, so laͤßt sie sich durch 5 oder 10
                              theilen; hat sie 60 Faͤden, so laͤßt sie sich
                              durch 6 oder 12 theilen. Zahlen, die sich nicht ohne Rest
                              theilen lassen, wie z.B. 61, 23, 103 u. dgl., sind Zahlen, mit
                              denen nicht gestikt werden kann.
                           
                        
                           Anmerkung.
                           Die Stikstangen wirken wie gewoͤhnlich durch Federn auf
                              die Stikraͤder.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
