| Titel: | Verbesserte Maschine zum Hauen von Feilen und Raspeln, auf welche sich William Shilton, Maschinist von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 3. April 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 52, Jahrgang 1834, Nr. XXXVII., S. 179 | 
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                        XXXVII.
                        Verbesserte Maschine zum
                           Hauen von Feilen und Raspeln, auf welche sich William
                              Shilton, Maschinist von Birmingham in der Grafschaft
                           Warwick, am 3. April 1833
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of
                                 Arts. Februar 1834, S. 27.
                        Mit Abbildungen auf Tab. III.
                        Verbesserte Maschine zum Hauen von Feilen und
                           Raspeln.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung des Patenttraͤgers besteht in einer
                              Maschine, welche die Zaͤhne oder Erhabenheiten an den
                              Stahlplatten oder Stahlstaͤben, aus denen Raspeln oder
                              Feilen verfertigt werden sollen, durch einen gehoͤrigen
                              Meißel oder durch ein anderes zwekmaͤßiges Instrument
                              bildet. Indem dieser Meißel oder dieses Instrument in dem Kopfe
                              eines Schlaghammers (tilt hamma)
                              befestigt wird, waͤhrend dieser an einer Achse
                              aufgezogene Hammer durch die Vorspruͤnge eines Klopfrades
                              (tilt wheel) mit kreisender
                              Bewegung emporgehoben wird, und dann von selbst mit solcher
                              Gewalt herabfaͤllt, daß dadurch die zur Erzeugung der
                              Zaͤhne erforderlichen Einschnitte in den Stahlplatten
                              erzeugt werden. Die Stahlplatten werden von einer Art von Zange,
                              die mit einem Schieber in Verbindung steht, gehalten, und in
                              gewissen Zwischenraͤumen unter dem Kopfe des
                              Schlaghammers vor- und ruͤkwaͤrts bewegt.
                              Die Entfernung, um welche die Stahlplatten bei jedem Schlage
                              vorwaͤrts bewegt werden, haͤngt von dem Grade der
                              Feinheit, die die Feile erhalten soll, ab, und wird durch eine
                              Zahnstange und ein Getrieb, welches durch ein Sperrrad mit einem
                              Sperrkegel in Bewegung gesezt wird, regulirt. Diese Bewegung
                              kann jedoch auch durch andere Vorrichtungen erzeugt werden.
                           Soll die Maschine zur Verfertigung von Raspeln dienen, so muß der
                              Meißel oder das Schneidinstrument spizig seyn, und auf jeden
                              Schlag nur einen Zahn erzeugen; der Schlaghammer, der dieses
                              Instrument faͤhrt, muß ferner in gewissen
                              Zeitraͤumen uͤber die Breite der Stahlplatten von
                              einer Kante zur anderen hin und her traversiren, wobei sich die
                              Stahlplatte erst dann der Laͤnge nach vorwaͤrts
                              bewegt, wenn der Hammer gegen den Rand der Stahlplatte hin den
                              lezten Zahn geschlagen hat.
                           Zu besserer Verstaͤndigung sind in der beigefuͤgten
                              Zeichnung verschiedene Ansichten zweier Maschinen gegeben, von
                              denen die eine zur Erzeugung der queren Zaͤhne der
                              Feilen, die andere hingegen zur Erzeugung der
                              Raspelzaͤhne bestimmt ist. Beide Maschinen sind einander,
                              in so fern es die Erzeugung des Schlages betrifft, in ihrem Baue
                              vollkommen aͤhnlich, so daß sich dieser Theil der
                              Beschreibung folglich auf beide bezieht. Da das Traversiren des
                              Hammers jedoch nur bei jener Maschine noͤthig ist, die
                              zur Fabrikation der Raspeln dient, waͤhrend an der
                              Feilenhaumaschine, in welcher nur die queren Zahne der Feile
                              erzeugt werden, diese Bewegung uͤberfluͤssig ist,
                              so wollen wir zuerst die Feilenhaumaschine beschreiben, und
                              hierauf die Anwendung der traversirenden Bewegung auf die
                              Maschine zur Raspelfabrikation erlaͤutern.
                           Fig. 1 ist ein Aufriß des oberen Theiles der
                              Feilenhaumaschine, von einer Seite gesehen. Fig. 2
                              ist ein Grundriß oder eine horizontale Ansicht der Maschine von
                              Oben. Fig. 3
                              ist ein anderer Aufriß des oberen Theiles der Maschine von der
                              Fig. 1
                              entgegengesezten Seite. Fig. 4
                              ist ein senkrechter Durchschnitt durch die Maschine. An allen
                              diesen Figuren sind die arbeitenden Theile der Maschine in einer
                              und derselben Stellung abgebildet. Fig. 5
                              ist ein aͤhnlicher Durchschnitt, wie jener in Fig. 4, nur sind die Sicherheitshaͤlter oder
                              Faͤnger unter dem Schwanze des Hebels des Schlaghammers
                              weggenommen. Fig. 6
                              endlich ist ein Durchschnitt, in welchem der Kopf des Hammers
                              mit dem Schneidinstrumente emporgehoben, und in Bereitschaft ist
                              den Schlag auf die Stahlplatte auszufuͤhren.
                           a ist der Kopf des Schlaghammers,
                              der sich an dem Ende des Hebels b
                              befindet; dieser Hebel ist an der Achse oder Welle c, die sich in dem Gebaͤlke
                              der Maschine in eigenen Zapfenlagern dreht, aufgezogen. d ist das an der Achse oder Welle
                              e aufgezogene Klopfrad, dessen
                              Welle sich gleichfalls in dem Gebaͤlks der Maschine in
                              Zapfenlagern dreht. An diesem Rade ist die erforderliche Anzahl
                              von Vorspruͤngen oder sogenannten Klopfern, durch welche
                              der Schwanz oder das kuͤrzere Ende des Hebels b herabgedruͤkt wird,
                              angebracht.
                           Das Klopfrad d erhaͤlt seine
                              kreisende Bewegung durch das an derselben Welle aufgezogene
                              Zahnrad f mitgetheilt, indem in
                              dieses Zahnrad das Getriebe g
                              eingreift, welches sich an der Hauptwelle h befindet, die ihrerseits wieder durch ein Laufband,
                              welches von dem ersten Beweger an den an ihrem Ende befindlichen
                              Rigger laͤuft, oder auf irgend eine andere Weise in
                              Bewegung gesezt wird. Das Bett oder Lager, worauf die
                              Stahlplatten gelegt werden, ist mit i bezeichnet, und ruht fest auf einem Mauerwerke,
                              welches auf einem gehoͤrigen Roste oder auf Riegeln
                              angebracht ist. j stellt eine in
                              Arbeit befindliche Stahlplatte vor; sie wird zwischen den Wangen
                              der Kneipe oder Zange k, die an
                              Mittelstiften in dem Schieber l
                              aufgezogen ist, festgehalten. Dieser Schieber wird durch eine
                              Feder und einen darunter befindlichen Schieber
                              herabgedruͤkt, und mittelst der Zahnstange n und des Getriebes o auf den
                              fuͤnffoͤrmigen Kanten m,
                                 m des Gestelles vor- und
                              ruͤkwaͤrts bewegt. Das Getrieb o ist an der Welle des Sperrrades
                              p aufgezogen, und dieses
                              Sperrrad wird mittelst des an dem Ende des Hebels r befindlichen Sperrkegels
                              in gewissen Zwischenraͤumen umgedreht. Dieser Hebel wird
                              jedes Mal, nachdem ein Schlag auf die Stahlplatte geschehen,
                              herabgedruͤkt, indem die Zaͤhne oder Klopfer des
                              Rades s mit der an dem Hebel r befindlichen schiefen
                              Flaͤche in Beruͤhrung kommen. Das Rad s ist an dem Ende der Achse oder
                              Welle e des Klopfrades aufgezogen,
                              und dreht sich folglich zugleich mit demselben um; es bewirkt
                              mithin, indem es den Hebel r jedes
                              Mal, so oft ein Zahn uͤber die schiefe Flaͤche t gleitet, herabdruͤkt, daß
                              der Sperrkegel q das Sperrrad p treibt, wodurch die Stahlplatte
                              dann nach jedem Schlage des Hammers vorwaͤrts bewegt
                              wird.
                           An der oberen Seite oder Flaͤche des Schlaghammers ist
                              eine starke Feder u angebracht,
                              deren Ende sich unter einer stellbaren schiefen Flaͤche
                              v befindet. Diese schiefe
                              Flaͤche, welche in dem Gestelle w aufgezogen ist, kann durch gehoͤrige
                              Stellschrauben gehoben oder gesenkt werden, je nachdem man eine
                              groͤßere oder geringere Spannung der Feder erzeugen will.
                              Eine aͤhnliche Feder x
                              befindet sich auch an der unteren Flaͤche des
                              Schlaghammers, und diese dient dazu den Meißel oder das
                              Schneidinstrument nach jedem Schlage uͤber dem Lager oder
                              Bette zu erhalten, und in Verbindung mit den spaͤter zu
                              beschreibenden Sicherheitshaͤltern oder Faͤngern
                              y, y jede Schwingung und
                              uͤberhaupt die Tendenz der Feder u zur Wiederholung des Schlages des Hammers
                              aufzuheben. Das Ende der Feder x
                              wirkt auf eine schiefe Flaͤche z, die gleichfalls in dem Gestelle w aufgezogen ist, und welche wie v zur Regulirung der Spannung der
                              Feder mit einer Stellschraube versehen ist.
                           Sollte die untere Feder x den Hammer
                              mit solcher Gewalt und Geschwindigkeit zuruͤk
                              emporschleudern, daß die obere Feder u den Schlag zu wiederholen streben koͤnnte, so
                              bewegen sich die Sicherheitshaͤlter oder Faͤnger
                              y unter den Schwanz des Hebels
                              b und halten denselben
                              unmittelbar, nachdem er durch die untere Feder x emporgehoben worden, fest. Es
                              geschieht dieß naͤmlich auf folgende Weise. Die
                              Faͤnger y sind an einer
                              Platte oder an einem Wagen 1, den man in den Durchschnitten
                              sieht, aufgezogen, und dieser Wagen dreht sich an einem kleinen
                              Stifte oder Zapfen 2, welcher sich in den Oehren oder
                              Loͤchern der Querstange 3 befindet. Die oberen Enden der
                              Faͤnger werden mittelst der Feder 4, die an der
                              Querstange 3 befestigt ist, und welche auf ein Ende der Platte
                              oder des Wagens 1 wirkt, gegen den Schwanz des Schlaghammers
                              geneigt erhalten.
                           Damit die Faͤnger y jedoch aus
                              der Bahn des Schwanzes des Hammers b
                              entfernt werden, wenn das Klopfrad einen Schlag des Hammers
                              hervorbringen soll, kommt jener Zahn des Klopfrades, der zulezt auf den Hammer wirkte, mit der schiefen Flaͤche
                              5, die an der Platte oder an dem Wagen 1 befestigt ist, in
                              Beruͤhrung, und veranlaßt, indem sie dieses Ende der
                              Platte herabdruͤkt, daß die oberen Enden der
                              Faͤnger y unter dem Schwanze
                              des Hammers b weggezogen werden, wie
                              man dieß aus dem Durchschnitte Fig. 5
                              ersieht. Indem nun das Klopfrad sich umzudrehen
                              fortfaͤhrt, kommt der naͤchstfolgende Zahn
                              vorwaͤrts und druͤkt den Schwanz des Hammers
                              herab; ehe er jedoch diesen Schwanz verlaͤßt, wird der
                              Zahn, der sich zulezt in Thaͤtigkeit befand, die schiefe
                              Flaͤche 5 verlassen, und der Feder 4 gestattet haben, die
                              Faͤnger y wieder in ihre
                              fruͤhere, aus dem Durchschnitte Fig. 6
                              ersichtliche Stellung zuruͤkzufuͤhren. Nachdem der
                              Zahn von dem Schwanze des Hebels b
                              abgeglitten, wird der Hammer unmittelbar darauf herabfallen, und
                              den Schlag auf die Stahlplatte fuͤhren; und so wie der
                              Schwanz des Hammers emporsteigt, wird er mit den schiefen
                              Flaͤchen an den oberen Enden der Faͤnger y in Beruͤhrung kommen, und
                              dieselben nach Ruͤkwaͤrts treiben. Sobald ferner
                              der Schwanz des Hammers an dem Scheitel der Faͤnger
                              voruͤbergegangen, wird die Feder 4 unmittelbar darauf die
                              Faͤnger vorwaͤrts unter den Schwanz des Hammers in
                              die aus Fig. 4
                              ersichtliche Stellung treiben und dadurch verhindern, daß der
                              Hammer nicht eher wieder emporsteigt, als bis der
                              naͤchstfolgende Zahn des Klopfrades das Ende des Hammers
                              herabdruͤkt, wo dann wieder dieselbe Bewegung der Theile
                              beginnen wird. Auf diese Weise faͤhrt nun die Maschine so
                              lange zu arbeiten fort, bis die Stahlplatte in gehoͤriger
                              Laͤnge zur Feile gehauen worden, wo die Maschine dann auf
                              folgende Weise außer Thaͤtigkeit gesezt wird.
                           Auf der Schieberstange 6 ist der stellbare Aufhaͤlter 7
                              angebracht, gegen welchen sich das vorderste Ende des Schiebers
                              l stemmt, wenn derselbe durch
                              die Zahnstange n und das Getrieb o vorwaͤrts bewegt wird. Die
                              Schieberstange 6 steht an dem einen Ende mit dem
                              gekruͤmmten Hebel 8, dessen anderes Ende
                              gabelfoͤrmig gebildet ist, in Verbindung, und diese Gabel
                              umfaßt die Klauenbuͤchse 9, die sich an der Hauptwelle
                              i befindet. So wie sich nun der
                              Schieber l vorwaͤrts bewegt,
                              kommt er mit dem Aufhaͤlter 7 in Beruͤhrung; und
                              wenn eine hinreichende Laͤnge der Stahlplatte der
                              Einwirkung des Meißels oder Schneidinstrumentes ausgesezt
                              worden, wird der Schieber l den
                              Aufhaͤlter 7 und die Stange 6 vorwaͤrts bewegt
                              haben. Dadurch wird diese Stange 6 die Klauenbuͤchse 9,
                              die sich an der Hauptwelle befindet, mittelst des
                              gekruͤmmten Hebels 8 aus der Nabe des Flugrades ziehen,
                              so daß sich die Maschine nicht weiter bewegt, indem sich der
                              Rigger und das Flugrad nun lose um die Hauptwelle dreht.
                           
                           Die Feile kann nun aus den Zangen oder Kneipen herausgenommen und
                              umgekehrt werden, um sie auch an der anderen Seite hauen zu
                              lassen; oder man kann auch eine neue Stahlplatte an deren Stelle
                              bringen. Zieht man hierauf den Sperrkegel q des Sperrrades p
                              zuruͤk, so kann der Schieber l und mit ihm auch die neue Stahlplatte in der
                              Maschine zuruͤkbewegt werden, indem man die Kurbel 10 an
                              der Welle des Sperrrades p nach der
                              entgegengesezten Seite dreht. Hiedurch wird das Getriebe o naͤmlich nach
                              Ruͤkwaͤrts gedreht, und die Zahnstange n zuruͤkgezogen, ohne daß
                              irgend andere Theile der Maschine dadurch beeintraͤchtigt
                              werden; und bewegt man auch die Stange 6 durch den an dem
                              Aufhaͤlter 7 angebrachten Griff 11 zuruͤk, so wird
                              die Klauenbuͤchse neuerdings wieder eingreifen, so daß
                              die Maschine nun wieder zu arbeiten beginnt.
                           Wenn die Stahlplatten auf der einen Seite zur Feile gehauen
                              worden, und dann zur Erzeugung der Feilenzaͤhne auf der
                              Kehrseite in der Maschine umgekehrt werden, so muß man ein
                              Stuͤk Blei zwischen die Stahlplatte und das Lager oder
                              Bett legen, damit die Feilenzaͤhne der einen Seite keinen
                              Schaden leiden.
                           Man wird aus dieser Beschreibung entnehmen, daß die Stellung des
                              Aufhaͤlters 7 an der Stange 6 die Streke der Stahlplatte,
                              welche zur Feile gehauen wird, bestimmt. Damit nun aber die
                              fortschreitende Bewegung der Stahlplatten unter dem Meißel oder
                              unter dem Schneidinstrumente den verschiedenen Graden der
                              Feinheit der Zahne, d.h. der Entfernung der Einschnitte der
                              Feile von einander entspreche, ist an dem Hebel r eine Stellschraube 12 angebracht.
                              Der Kopf dieser Schraube stemmt sich gegen die untere Seite des
                              aus dem Gestelle hervorragenden Oehres 13, und bestimmt dadurch
                              die Ausdehnung, welche die Bewegung des Hebels r erhalten soll, wenn er dadurch,
                              daß die Klopfer oder Zaͤhne des Rades s auf die schiefe Flaͤche t wirken, herabgedruͤkt wird.
                              Auf diese Weise wird naͤmlich die Zahl der Zahne, um
                              welche das Sperrrad p durch den
                              Sperrkegel q umgedreht wird, und
                              mithin auch die Ausdehnung der Bewegung bestimmt, die durch die
                              Zahnstange und das Getrieb dem Schieber l und der Stahlplatte j,
                              welche die Entfernung der Feilenzahne von einander regulirt,
                              mitgetheilt wird. Der Heber r wird
                              durch die Feder 14, die gegen dessen untere Seite druͤkt,
                              emporgehoben.
                           Die Geschwindigkeit, mit welcher der Hammer herabfaͤllt,
                              und folglich auch die Staͤrke des Schlages, kann, wie
                              sich von selbst versteht, dadurch regulirt werden, daß man die
                              schiefe Flaͤche w der Feder
                              u hoͤher oder niedriger
                              stellt. Damit das Lager, auf welchem die
                              Stahlplatte ruht, den verschiedenen Neigungen, unter welchen sie
                              gestellt wird, entspreche, besteht dieser Theil des Lagers aus
                              einem halbkugelfoͤrmigen Stuͤke gehaͤrteten
                              Stahles 15, welches lose in eine aͤhnliche
                              Aushoͤhlung in dem Lager paßt, und welches sich folglich
                              von selbst so reguliren kann, daß die Stahlplatten dem Meißel in
                              gehoͤriger Stellung dargeboten werden, und den
                              Hammerschlag gleichmaͤßig und eben erleiden. Das
                              Stuͤk Stahl kann uͤbrigens auch eine
                              kegelfoͤrmige Gestalt haben, und lose in eine
                              Aushoͤhlung von gleicher Form passen.
                           Oben am Scheitel des Lagers oder Bettes i sind Fuͤhrer 16,16 angebracht, welche die
                              Stahlplatten in Hinsicht auf den Meißel oder das
                              Schneidinstrument in gehoͤriger Stellung erhalten, und
                              welche durch die Schraube 17 so regulirt werden koͤnnen,
                              daß sie sich einer jeden Breite der Stahlplatten anpassen.
                              Uebrigens befindet sich an den Wangen der Zangen k auch noch ein stellbarer
                              Aufhaͤlter oder Sperrer 18, der als Fuͤhrer dient,
                              wenn man die Stahlplatten zwischen die Wangen der Zange bringt.
                              19 ist ein Griff oder ein Hebel, mit welchem die Zangen, wenn es
                              noͤthig ist, emporgehoben werden koͤnnen; an ihm
                              ist ein Gewicht aufgehaͤngt, durch welches die
                              Stahlplatten mit gehoͤriger Kraft auf das Lager
                              herabgedruͤkt werden.
                           Das Schneidinstrument 20 kann unter irgend einem Winkel gegen die
                              zu hauende Stahlplatte gestellt werden, indem es mittelst der
                              Klammern und Schrauben 21 in dem Kopfe des Hammers befestigt
                              wird.
                           Nachdem ich hiemit die verschiedenen Bewegungen der zum
                              Feilenhauen dienenden Maschine beschrieben, will ich nun zur
                              Beschreibung der Art und Weise, auf welche das Traversiren des
                              Hammers und Schneidinstrumentes zum Behufe den man in den
                              Durchschnitten sieht, der Erzeugung der Raspelzaͤhne
                              hervorgebracht wird, uͤbergehen.
                           Fig. 7 ist ein Seitenaufriß und Fig. 8
                              ein Grundriß der Maschine, welche mit der Traversirbewegung
                              ausgestattet ist. An dieser Maschine laͤßt sich die Achse
                              c des Hebels b nach der Quere der Maschine in
                              ihren Zapfenlagern verschieben, und je nach der Streke, welche
                              sie zugleich mit dem Schlaghammer und dem Meißel
                              seitwaͤrts bewegt wird, wird sich die Entfernung zwischen
                              den Zaͤhnen der Raspel richten. Die Bewegung der Raspel
                              nach Vorwaͤrts erfolgt jedes Mal nur dann, wann eine
                              Reihe von Raspelzahnen vollendet ist.
                           An dem Ende der Hauptwelle h der
                              Maschine ist das Getrieb 22 aufgezogen, welches in das Zahnrad
                              23 eingreift, das sich lose um die Achse des Sperrrades p dreht. An derselben Achse und in
                              Verbindung mit dem Zahnrade 23 ist auch das Muschelrad 24
                              aufgezogen, welches bei seinen Umdrehungen auf einen an dem Ende
                              der Schieberstange 26 befindlichen Stift oder Zapfen 25 wirkt.
                              So wie nun die groͤßeren Durchmesser der Stufen des
                              Muschelrades mit dem Stifte oder Zapfen 25 in Beruͤhrung
                              kommen, wird die Stange 26 gegen die Achse des Muschelrades
                              gezogen werden. An der Schieberstange 26 ist ferner die schief
                              geneigte Stange 27 angebracht, die unter irgend einem Winkel
                              gestellt werden kann, je nachdem es die Entfernung der Zahne der
                              Raspeln in den einzelnen Querreihen erfordert. Es geschieht dieß
                              naͤmlich mittelst der Schraube und der Schraubenmutter
                              28, die sich an dem Quadranten 29 befindet, und indem sich die
                              schief geneigte Stange hiebei um den Stift oder Zapfen 30 als um
                              seinen Stuͤzpunkt bewegt. Die Schieberstange 26 ist an
                              einem Theile des Gestelles der Maschine in Zapfenlagern oder
                              Fuͤhrern aufgezogen.
                           An dem entgegengesezten Ende der Welle c ist eine starke Feder 31 angebracht, die das Ende
                              dieser Welle gegen das Stuͤk 32, welches mit einer auf
                              die schief geneigte Stange wirkenden Reibungsrolle versehen ist,
                              andruͤkt. So wie die kleineren Durchmesser der
                              Zaͤhne des Muschelrades mit dem Zapfen 25 in
                              Beruͤhrung kommen, schiebt die Feder 31 die Achse oder
                              Welle c und mit ihr den Hebel b und den Schlaghammer quer
                              uͤber die Stahlplatte zuruͤk, und dadurch werden
                              die regelmaͤßigen Reihen von Zahnen auf der Raspel
                              erzeugt, indem die Schieberstange 26 und die schiefe
                              Flaͤche 27 durch den Druk der Feder 31 oder auf irgend
                              eine andere geeignete Weise ruͤkwaͤrts bewegt
                              werden.
                           Man sieht aus der Zeichnung, daß zwei der Zahne des Muschelrades
                              24 die Hebung oder Senkung des uͤbrigen Theiles nur um
                              die Haͤlfte vermehren oder vermindern. Durch diese beiden
                              Zaͤhne werden die einzelnen Zaͤhne einer jeden
                              Reihe den zwischen den Zaͤhnen der vorhergehenden Reihe
                              befindlichen Raͤumen gegenuͤber gebracht; und
                              diese beiden Zaͤhne von geringerer Hoͤhe und Tiefe
                              kommen nur dann in Thaͤtigkeit, wann die Querreihen der
                              Zaͤhne vollendet sind, und wann die Stahlplatte
                              vorwaͤrts bewegt worden.
                           Zwischen dem Ende der Welle c und dem
                              Stuͤke 32 befindet sich ein stellbares Stuͤk 33,
                              welches die Gegenreibungsrolle fuͤhrt, und welches
                              mittelst der in dem Stuͤke 32 befindlichen Schraube so
                              gestellt werden kann, daß das Schneidinstrument die
                              Zaͤhne so weit an die Raͤnder der Stahlplatte
                              hinaus erzeugt, als man es fuͤr noͤthig findet.
                              Bei dieser Einrichtung wird auch jede selbst noch so kleine
                              Ungenauigkeit in der Stellung der Fuͤhrer der
                              Stahlplatten stuf dem Lager rectificirt.
                           
                           Da die Stahlplatte nur nach Vollendung jeder Querreihe von
                              Zaͤhnen vorwaͤrts bewegt zu werden braucht, so
                              wird das Herabdruͤken der schiefen Flaͤche t und des Hebels r, und folglich die Umdrehung des
                              Sperrrades p in dieser Maschine
                              durch zwei Stifte oder Zapfen erzeugt, welche an der Seite des
                              Muschelrades hervorragen, mit der schiefen Flaͤche t in Beruͤhrung kommen, und
                              folglich dieselbe Wirkung hervorbringen, welche die Zahne oder
                              Klopfer des Rades s in der zum
                              Feilenhauen bestimmten Maschine erzeugen: mit dem Unterschiede
                              jedoch, daß sich die Stahlplatte waͤhrend jeder Umdrehung
                              der Achse nur zwei Mal vorwaͤrts bewegt.
                           Das gehaͤrtete staͤhlerne Lager muß in der zur
                              Fabrikation der Raspeln dienenden Maschine aus einem
                              halbcylindrischen Stuͤke Stahl bestehen, und dieses
                              Stuͤk Stahl muß in einen aͤhnlichen Ausschnitt in
                              dem Lager paffen.
                           Ich habe, sagt der Patenttraͤger am Schlusse seiner
                              Patenterklaͤrung, nur noch zu bemerken, daß ich beim
                              Hauen feiner Feilen statt der Zahnstange lieber eine Schraube
                              anwende, um die progressive Bewegung des Schiebers l und der Stahlplatte zu erzeugen,
                              indem eine Schraube eine viel regelmaͤßigere Bewegung
                              bewirkt, wenn die Stahlplatte nur um sehr geringe Streken
                              vorwaͤrts zu schreiten hat. Diese Schraube kann sich in
                              einer an dem Schieber befindlichen Mutterschraube bewegen, und
                              sich in Halsringen drehen, die sich an dem hinteren Ende der
                              Maschine befinden. Sie kann ferner, wie alle Mechaniker wissen,
                              auf verschiedene Welse in Bewegung gesezt werden, so daß ich
                              nicht noͤthig habe, in weitere Details hieruͤber
                              einzugehen. Ich bemerke ferner, daß wenn die Schlaͤge in
                              dieser Maschine sehr regelmaͤßig geschlagen werden
                              koͤnnten, die Zaͤhne oder Hervorragungen an dem
                              Muschelrade der Maschine, welche zur Fabrikation der Raspeln
                              dient, uͤberfluͤssig waͤren, indem man
                              diesem Rade dann die Form eines doppelten Schnekenrades geben
                              koͤnnte, wodurch das regelmaͤßige Traversiren des
                              Hammers erzeugt werden wuͤrde. Ich bemerke endlich, daß
                              die schief geneigte Stange das Traversiren des Hammers auch ohne
                              die an ihrem entgegengesezten Ende angebrachte Feder 31 erzeugen
                              koͤnnte, wenn sie sich in einem Falze bewegen
                              wuͤrde, der sich an einem mit der Achse des Hebels des
                              Hammers in Verbindung stehenden Zaume (bridle) befaͤnde; und daß die hier abgebildeten
                              Maschinen zur Fabrikation der Raspeln fuͤr Hufschmiede,
                              an denen sich sowohl Feilen- als Raspelzaͤhne,
                              jedoch an verschiedenen Stellen, befinden, gebaut sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
