| Titel: | Ueber die Anwendung des Zinkes zum Deken von Dächern und zum Beschlagen von Schiffen. | 
| Fundstelle: | Band 52, Jahrgang 1834, Nr. XXXVIII., S. 187 | 
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                        XXXVIII.
                        Ueber die Anwendung des
                           Zinkes zum Deken von Daͤchern und zum Beschlagen von
                           Schiffen.
                        Aus dem Mechanics'
                                 Magazine, No. 552, S. 378.
                        Mit Abbildungen auf Tab. III.
                        Anwendung des Zinkes zum Deken von
                           Daͤchern etc.
                        
                     
                        
                           Da von mehreren Seiten Anfragen uͤber die Vortheile der
                              Dekung von Daͤchern mit Zink an uns gelangt sind, so
                              sehen wir uns veranlaßt, dem Publicum folgende Notizen
                              hieruͤber vorzulegen.
                           
                        
                           1. In Hinsicht auf
                                 die Schwere, Staͤrke und Dauerhaftigkeit des
                                 Zinkes.
                           Das Gewicht des Zinkes verhaͤlt sich bekanntlich zu jenem
                              des Bleies wie 6,9 zu 11,35, und zu jenem des Kupfers wie 6,9 zu
                              8,9. In Hinsicht auf Staͤrke oder Dehnbarkeit
                              uͤbertrifft der Zink das Blei, waͤhrend er dem
                              Kupfer bedeutend nachsteht; durch Zahlen laͤßt sich diese
                              Eigenschaft folgender Maßen bezeichnen: Blei 27,7, Zink 109,8,
                              Kupfer 302,26.
                           Der Zink kann hienach, so wie auch deßwegen, weil er bei gewissen
                              Temperaturgraden sehr Hammer- und strekbar ist, in weit
                              duͤnnere Platten ausgewalzt werden, als das Blei. 100
                              Quadratfuß Bleiblech wiegen gewoͤhnlich 7 Centner,
                              waͤhrend eine aͤhnliche Flaͤche Zinkblech
                              nur einen Centner wiegt; oder um den Abstand noch auffallender
                              zu machen: eine Tonne Blei reicht zum Deken einer
                              Oberflaͤche von 375 Quadratfuß hin, waͤhrend man
                              mit einer Tonne Zink eine Oberflaͤche von 2240 Quadratfuß
                              deken kann.
                           Das Zinkblech hat daher wegen seiner Leichtigkeit als
                              Dachbedekung vor dem Bleie den außerordentlichen Vortheil
                              voraus, daß man die Grundmauern, die Waͤnde und den
                              Dachstuhl verhaͤltnißmaͤßig leichter, und folglich
                              wohlfeiler bauen kann, als es moͤglich ist, wenn man die
                              Daͤcher mit Blei oder mit Ziegeln dekt.
                           Die Ziegeldaͤcher muͤssen wegen ihrer rauhen
                              Oberflaͤche und wegen der Porositaͤt des Materials
                              eine starke Neigung haben, damit das Wasser schnell ablaufen
                              kann; bei der Anwendung des Zinkes und uͤberhaupt aller
                              uͤbrigen metallenen Dachbedekungen hingegen ist schon ein
                              sehr geringer Grad von Neigung hinreichend. Hieraus ergibt sich
                              also eine weitere Ersparniß an Material; denn, gesezt ein
                              Ziegeldach brauche eine Neigung von 2/3, welche auch wirklich
                              das gewoͤhnliche Verhaͤltniß ist, so wird man eine
                              Oberflaͤche zu deken haben, die um 1/5 groͤßer
                              ist, als jene waͤre, die man bei einem beinahe ebenen
                              Zinkdache zu deken haͤtte. Schiefer, der leichter als
                              Blei und als Ziegelplatten ist, und der zugleich das Wasser bei
                              weitem nicht so leicht durchdringen laͤßt, als leztere,
                              erfordert nur eine Neigung des Daches um 1/5. Man zieht daher
                              gegenwaͤrtig in England den Schiefer allgemein den
                              Ziegelplatten vor, und zwar in Verbindung mit bleiernen
                              Dachrinnen, mit bleiernen Bedekungen fuͤr die Scheitel
                              der Mauern etc. Wenn wir recht berichtet sind, so wuͤrde
                              sich das Zinkblech wegen seiner groͤßeren Leichtigkeit
                              und nicht minder großen Dauerhaftigkeit noch besser zur
                              Verbindung mit dem Schiefer eignen, als das Blei.
                           Was die Dauerhaftigkeit des Zinkbleches betrifft, die man, so
                              weit die englischen Erfahrungen reichten, mit scheinbar gutem
                              Grunde sehr in Zweifel zog, so duͤrfte der Mißcredit, in
                              welchem dasselbe bei unseren Baumeistern gerathen ist, wohl
                              hauptsaͤchlich der schlechten Qualitaͤt unseres
                              englischen Zinkes zuzuschreiben seyn. In Frankreich, Belgien und
                              Deutschland, wo man sich des Zinkes schon viel laͤnger
                              zur Dachbedekung bedient, als bei uns, hat man gefunden, daß das
                              Zinkblech den Einfluͤssen der Witterung sehr gut
                              widersteht. Die Kuppel der beruͤhmten Kirche Père-la-Chaise
                              wurde im J. 1820, und vierzehn Jahre fruͤher, im J. 1806,
                              wurden die meisten Regierungsgebaͤude in Berlin mit Zink
                              gedekt, ohne daß man seither Nachtheiliges hieruͤber
                              gehoͤrt haͤtte. Im Gegentheile verbreitete sich
                              die Anwendung des Zinkes zum Dachdeken immer weiter, wie dieß
                              die Zinkdaͤcher an den Werften und Arsenalen von
                              Amsterdam, Rotterdam, Flushing und Helvoetsluys, an dem
                              koͤnigl. Theater zu Bruͤssel, an dem Theatre des Nouveautés und an
                              dem Kriegsministerium zu Paris, an dem Staatsgefaͤngnisse
                              zu Cherbourg, an den militaͤrischen Anstalten zu Mons
                              etc. beweisen.
                           Worin liegt denn aber der große Unterschied in den Resultaten der
                              Erfahrungen der englischen und der deutschen, belgischen und
                              franzoͤsischen Baumeister in Hinsicht der Dauerhaftigkeit
                              der Zinkdaͤcher? Lediglich darin, daß leztere ein
                              besseres Material anwendeten, als erstere.
                           Der englische Zink ist sehr unrein, und wegen dieser Unreinheit
                              bekommt das daraus verfertigte Zinkblech beim Biegen auch sehr
                              leicht Spruͤnge. Der Zink hingegen, dessen man sich auf
                              dem Continente bedient, und der unter dem Namen
                              Luͤtticher Zink im Handel vorkommt, obschon er nach den
                              Eigenthuͤmern der Zinkwerke am alten Berge zwischen
                              Aachen und Luͤttich, dem Hause Mosselmann und Comp.,
                              gewoͤhnlich auch Mosselmann'scher Zink genannt wird, ist sehr rein, sehr
                              haͤmmerbar, und der biegsamste, den es gibt.
                           Die große Verwandtschaft des Zinkes zum Sauerstoffe ist bekannt;
                              er steht in dieser Hinsicht dem Eisen am naͤchsten.
                              Allein das Zinkoxyd schalt sich nicht so ab,
                              wie das Eisenoxyd, welches sich uͤber kurz oder lang
                              abloͤst, so daß wieder eine neue Oberflaͤche dem
                              Einflusse der Luft ausgesezt wird, bis endlich das Metall durch
                              und durch zerstoͤrt ist; es bleibt vielmehr
                              hartnaͤkig an dem Zinke kleben, und bildet eine Schichte,
                              die, wenn sie auch noch so duͤnn ist, dem Einflusse der
                              Luft und des Wassers kraͤftig widersteht, und mithin auch
                              alle weitere Oxydation verhindert. Der Zink verhaͤlt sich
                              in dieser Hinsicht beinahe wie Bronze, von welcher wir
                              unversehrte Muͤnzen etc. aus den aͤltesten Zeiten
                              besizen, waͤhrend sich kupferne Muͤnzen aus viel
                              spaͤteren Jahren nicht erhalten haben. Wenn die Dekung
                              mit Zink jedoch ihre volle Guͤte bewaͤhren soll,
                              so muß das dazu verwendete Material auch rein seyn. An Zink, der
                              gleich dem meisten englischen Zinke, mit einer bedeutenden Menge
                              Eisen und Blei vermengt ist, erfolgt die Oxydation schnell und
                              unregelmaͤßig, so daß das Metall in kurzer Zeit
                              stellenweise durchfressen wird, was sich, wie wir allgemein
                              versichert wurden, bei dem Luͤtticher Zinke nie ereignet.
                              Lezterer uͤberzieht sich gewoͤhnlich in den ersten
                              vierzehn Tagen mit einer gleichmaͤßigen Schichte Oxyd,
                              und erleidet dann spaͤter keine weitere
                              Veraͤnderung.
                           Die Einfuhr des Mosselmann'schen
                              Zinkes nach England war lange Zeit uͤber durch einen
                              einem Verbote gleichkommenden Zoll gehindert. Dieses Hinderniß
                              ist nun aber seit 5 Jahren beseitigt, und seit dieser Zeit hat
                              sich nicht nur dessen Einfuhr bedeutend gehoben, sondern es
                              werden auch viele der groͤßten Gebaͤude damit
                              gedekt. Dahin gehoͤren z.B. ein Dach an den St.
                              Katharina-Werften, die Magazine an der
                              Dampfschifffahrtswerfte, mehrere Daͤcher an den Werften
                              von Liverpool, die Pfarrkirche zu Sawbridgeworth, bei welcher
                              vorzuͤglich das zu bemerken ist, daß der Ertrag des alten
                              schadhaften bleiernen Daches die Kosten des neuen Zinkdaches
                              vollkommen dekte.
                           Eben so vortheilhaft bewaͤhrt sich das Mosselmann'sche Zink auch als
                              Beschlag fuͤr Schiffe. Wir sahen ein Verzeichniß von nahe
                              an 1000 franzoͤsischen, hollaͤndischen und
                              belgischen Schiffen, welche saͤmmtlich mit Zink
                              beschlagen sind, und von welchen wenigstens 300 erst in den
                              lezten zwoͤlf Monaten mit diesem Beschlage ausgestattet.
                              wurden. Diese Thatsache spricht schon so sehr zu Gunsten des
                              Zinkbeschlages, daß wir nur noch einige Beispiele
                              anfuͤhren wollen. Die Aimable Celeste von Caen wurde im
                              Jahre 1819 mit Zink beschlagen, machte mehrere Reisen nach
                              Westindien, Brasilien, Nordamerika und in das
                              Mittellaͤndische Meer, und befand sich im Februar 1832
                              noch in vollkommen gutem Zustande. Der Beschlag kann, wie
                              das amtliche Certificat sagt, ganz rein und frei von
                              Seegewaͤchsen und Seethieren erhalten werden, wenn man
                              ihn mit einer Schichte siedenden Talges u.s.w. bestreicht.
                              Dieser Ueberzug aus Talg etc., von welchem der eben
                              erwaͤhnte Bericht spricht, wird von den
                              franzoͤsischen Schiffseigenthuͤmern beinahe an
                              allen mit Zink beschlagenen Schiffen angewendet, und besteht aus
                              einem Gemenge von Talg, Oehl und Gruͤnspan, welches in
                              einem Topfe gekocht, und heiß auf den Zink aufgetragen wird. Der
                              Zinkbeschlag erhaͤlt durch diese Tuͤnche, die ihn
                              wesentlich gegen die Oxydation schuͤzt, eine
                              gruͤne Farbe, so daß er nur schwer von dem
                              gewoͤhnlichen Kupferbeschlage zu unterscheiden ist.
                              Englische Schiffe wurden bisher noch wenige mit Zink beschlagen;
                              doch hat man in neuerer Zeit die Vortheile desselben an einigen
                              Schiffen bewaͤhrt gefunden. Die Restitution von Plymouth
                              z.B., die einen Zinkbeschlag hat, machte eine Fahrt an eine
                              Kuͤste Afrikas, welche wegen ihres verderblichen
                              Einflusses auf den Kupferbeschlag beruͤchtigt ist; sie
                              lag zwei Monate und zwanzig Tage daselbst, und brachte ihren
                              Beschlag ganz rein zuruͤk.
                           
                        
                           2. In Hinsicht auf
                                 die Kosten des Zinkes.
                           Aus dem oben Gesagten geht hervor, daß der Mosselmann'sche Zink der beste ist. Die HH. Mosselmann und Comp., welche in lezter Zeit zu Dartford ein Strekwerk
                              zum Auswalzen von Zinkblech errichteten, liefern Platten von 6
                              bis 8 Fuß Laͤnge, und 22 bis 30 Zoll Breite, und zwar von
                              solcher Schwere, daß der Quadratfuß 3 bis 30 Unzen und
                              daruͤber wiegt. Fuͤr leichte Daͤcher
                              verwendet man gewoͤhnlich Zinkblech, wovon der Quadratfuß
                              16 Unzen wiegt, und welches in Hinsicht auf Abnuͤzung als
                              6 Pfd. Blei und 16 Unzen Kupferblech gleichkommend erachtet
                              wird. Das zum Beschlagen der Schiffe bestimmte Zinkblech wiegt
                              18 bis 30 Unzen per Quadratfuß. Um
                              die Vortheile der Zinkdekung im Vergleiche mit der Dekung mit
                              Schiefer und Blei noch anschaulicher zu machen, wollen wir die
                              Kosten eines Daches an den Katharinadoks nach den wirklichen
                              Kosten der Zinkdekung und nach den berechneten Kosten einer
                              Schiefer- oder Bleidekung anfuͤhren.
                           Dach mit Luͤtticher Zink
                                 gedekt.
                           
                              
                                 Gußeiserne
                                    Saͤulen und Platten von No. 3
                                     6
                                    Pfd.
                                   4 Schill.
                                 11 D.
                                 
                              
                                 Holz und Arbeitslohu
                                    fuͤr das Dach
                                   28  –
                                 10    –
                                   3 –
                                 
                              
                                 Dielen, Arbeitslohn und
                                    Nagel fuͤr die Dekung
                                   23  –
                                 19    –
                                 40 –
                                 
                              
                                 Schraubenbolzen,
                                    Schrauben etc
                                     1  –
                                   6    –
                                   6 –
                                 
                              
                                 Luͤtticher Zink
                                    zum Deken des Daches u. zu den Dachrinnen
                                   86  –
                                   3    –
                                   5
                                    –
                                 
                              
                                  
                                 ––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                              
                                  
                                 146 Pfd.
                                   4 Schill.
                                 11 D.
                                 
                              
                           
                           Dach mit Schiefer gedekt.
                           
                              
                                 Starke gußeiserne
                                    Saͤulen und Platten von No. 4.
                                   11 Pfd.
                                   2 Schill.
                                   0 D.
                                 
                              
                                 Grundlage fuͤr
                                    dieselben
                                     5  –
                                   0    –
                                   0 –
                                 
                              
                                 Holz und Arbeitslohn
                                    fuͤr das Dach.
                                   58  –
                                   7    –
                                   9 –
                                 
                              
                                 Aufziehen der Latten
                                    und Rollen
                                   27  –
                                   8    –
                                   2 –
                                 
                              
                                 Nagel, Schrauben und
                                    Schraubenbolzen
                                     3  –
                                 19    –
                                   7 –
                                 
                              
                                 21 1/2 Walliser
                                    Schieferquadrate
                                   44  –
                                   2    –
                                   0 –
                                 
                              
                                 Bleierner First und
                                    Arbeitslohn
                                     5  –
                                 15    –
                                   6 –
                                 
                              
                                 Dachrinnen,
                                    Ablaufrinnen etc. aus Zink
                                     8  –
                                   8    –
                                   0 –
                                 
                              
                                  
                                 –––––––––––––––––––
                                 
                              
                                  
                                 174 Pfd.
                                 3 Schill.
                                 10 D.
                                 
                              
                           Dach mit Blei gedekt.
                           
                              
                                    Man
                                    ziehe von der obigen fuͤr die Kosten
                                    derDekung mit Schiefer angegebenen Summe
                                    dieAuslage fuͤr den Schiefer und das Blei
                                    mit 49 Pfd.17 Schill. 6 D. ab, und seze
                                    dafuͤr 139 Pfd. 18Schill. 2 D. als Auslage
                                    fuͤr das Blei, so erhaͤltman als die
                                    Kosten eines bleiernen Daches
                                 264
                                    Pfd.
                                 4
                                    Schill.
                                 7
                                    D.
                                 
                              
                           
                        
                           3. Praktische
                                 Anweisung uͤber die Anwendungsart des
                                 Zinkes.
                           Man hat bei der Anwendung des Zinkes zum Deken von
                              Daͤchern hauptsaͤchlich auf zwei Dinge zu sehen.
                              1) darf man sich zum Befestigen der Zinkplatten nur zinkener
                              Naͤgel, Klammern oder sonstiger Befestigungsmittel
                              bedienen; denn nimmt man eiserne oder kupferne Naͤgel, so
                              entsteht eine galvanische Wirkung, in deren Folge die
                              Zinkplatten weit schneller zerstoͤrt werden. 2) muß man
                              jederzeit, und besonders bei großen Bauten auf die Ausdehnung
                              und Zusammenziehung des Metalles bei verschiedenen Temperaturen
                              gehoͤrig Ruͤksicht nehmen. Ein großer Theil des
                              Mißcredites, in welchem der Zink in England verfiel, ist
                              lediglich einer Vernachlaͤssigung dieser
                              Vorsichtsmaßregeln zuzuschreiben. Denn so schlecht auch der
                              englische Zink ist, so wuͤrden die Resultate der mit
                              demselben gebauten Daͤcher doch nie so erbaͤrmlich
                              schlecht gewesen seyn, als sie wirklich waren, wenn die Arbeit
                              nicht dem Materials an Guͤte gleichgekommen
                              waͤre.
                           Folgende weitere praktische Angaben verdanken wir Hrn. Chapman, dem Agenten der HH. Mosselmann und Comp. fuͤr London.
                           Fig. 32 ist ein Grundriß eines Zinkdaches. Fig. 33 ist ein Durchschnitt einer Abtheilung
                              desselben. Die ganze Sache ist aus der Zeichnung schon so
                              deutlich, daß wir nur Folgendes beizufuͤgen haben. A ist eine hoͤlzerne Latte,
                              die mit Zinknaͤgeln auf den Dachstuhl aufgenagelt ist.
                              Der Zink wird auf das Bretterwerk gelegt, und auf die
                              ersichtliche Weise unter die Latte und an deren Seite
                              emporgebracht, worauf man oben eine Kappe oder eine Rolle aus
                              Zinkblech daruͤber bringt, so daß die Raͤnder der
                              Metallplatten darunter verborgen werden. Diese Kappe wird in
                              Entfernungen von ein Fuß zu ein Fuß, oder von 18 zu 18 Zollen an
                              die Latte angenagelt. Die Koͤpfe der Naͤgel selbst
                              muͤssen so verloͤthet werden, daß in das Loch des
                              Nagels auf keine Weise Feuchtigkeit eindringen kann. Die Enden
                              der Zinkplatten oder Zinkbleche koͤnnen nach der in Fig. 34 abgebildeten Methode mit einander verbunden
                              werden. In Fig.
                                 32 ist a ein Zinkstreifen,
                              welcher unter das naͤchst obere Zinkblech
                              geloͤthet ist; die Zunge dieses Streifens laͤuft
                              auf die in lezter Figur angedeutete Weise unter den Scheitel des
                              naͤchstfolgenden Bleches.
                           Wenn das Metall bloß auf Latten oder Rippen gelegt wird, was bei
                              Verandas und geneigten Daͤchern, die nur 6 Fuß Tiefe
                              haben, vollkommen hinreicht, und wenn diese Latten oder Rippen
                              nur 2 Fuß weit von einander entfernt sind, so kann man irgend
                              eine der von Fig.
                                 35 bis Fig.
                                 42 abgebildeten Befestigungsmethoden anwenden.
                              Fuͤr die Ausdehnung und Zusammenziehung des Metalles muß
                              solche Vorsorge getroffen werden, daß sich das Metall nach
                              Abwaͤrts ausdehnen, und nach Aufwaͤrts
                              zusammenziehen kann, was jeder einiger Maßen verstaͤndige
                              Arbeiter zu veranstalten wissen wird. Die Kappen (Fig. 35 und 37)
                              werden die Ausdehnung und Zusammenziehung nach der Richtung der
                              Breite vermitteln. Alle zwei Fuß weit von einander muß ein
                              Zinknagel in die Latten oder Rippen eingetrieben werden, wodurch
                              das Zinkblech etwas aufgedruͤkt wird. AA in Fig.
                                 42 zeigt einen Zinkstreifen, welcher auch an den
                              Latten oder Rippen befestigt werden muß.
                           In allen Faͤllen, in welchen eine große Streke mit Zink
                              gedekt werden soll, und selbst an Sommerhaͤusern, die
                              uͤber 6 Fuß Tiefe haben, muß unter dem Metalle ein
                              Taͤfelwerk oder Bretterwerk von gut ausgetrokneten Dielen
                              angebracht werden.
                           Das Loth, dessen man sich zur Vereinigung des Zinkes bedient, ist
                              dasselbe, wie jenes fuͤr das Zinn. Die Raͤnder des
                              Zinkes, welche zusammengeloͤthet werden sollen,
                              muͤssen abgekrazt und mit einer Aufloͤsung von
                              Salmiak oder Salmiakgeist befeuchtet werden; denn nur auf diese
                              Weise erhaͤlt man eine feste Verbindung. Bei der
                              Verfertigung der Zinkroͤhren, Rinnen etc. soll man sich
                              einer eisernen statt einer hoͤlzernen Doke bedienen. Die
                              Klammern der Rinnen sollen nie uͤber 3 Fuß weit von
                              einander entfernt angebracht werden. Will man den Zink reinigen,
                              so braucht man ihn nur mit Sand und Wasser, dem 1/6 bis 1/10
                              Vitrioloͤhl zugesezt worden, abzureiben, wo er dann
                              schnell weiß und silberartig werden wird; das
                              Metall muß aber hierauf sogleich mit reinem Wasser abgewaschen,
                              und mit einem trokenen Tuche abgewischt werden.Wir bedauern, daß die Redaction des Mechanics' Magazine, die
                                    etwas zu sehr fuͤr die Zinkdachung eingenommen zu
                                    seyn scheint, nicht auch eine Vergleichung der
                                    Zinkdaͤcher mit jenen aus Eisenblech angestellt
                                    hat, die bei den Fortschritten, die man in der Kunst das
                                    Eisen gegen Rost zu schuͤzen, gemacht hat, gewiß
                                    zu Gunsten der Dekung mit Eisenblech ausgefallen
                                    waͤre. Uebrigens hat das Mechanics' Magazine auch einen der
                                    wesentlichsten Nachtheile des Zinkes, naͤmlich
                                    dessen leichte Schmelzbarkeit und Brennbarkeit, wegen
                                    welcher Haͤuser, die mit Zink gedekt sind, bei
                                    Feuersbruͤnsten nicht nur kaum loͤschbar,
                                    sondern nicht ein Mal zugaͤnglich werden,
                                    gaͤnzlich uͤbergangen. Daß endlich mehrere
                                    der Verbindungsmethoden der Zinkplatten fuͤr uns
                                    Deutsche durchaus nicht neu sind, wird man ersehen, wenn
                                    man Hrn. Oberbergraths Noͤggerath Methode, Daͤcher mit
                                    Zink zu deken, im Polyt. Journale Bd. XXIV. S. 223
                                    nachliest. A. d. R.
                              
                           
                        
                     
                  
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