| Titel: | Verbesserungen an den Schlössern zum Verschließen von Thüren etc., worauf sich Thomas Parsons der jüngere am 20. December 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 52, Jahrgang 1834, Nr. LI., S. 255 | 
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                        LI.
                        Verbesserungen an den
                           Schloͤssern zum Verschließen von Thuͤren etc., worauf
                           sich Thomas
                              Parsons der juͤngere am 20. December 1832 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. April 1834, S.
                              201.
                        Mit Abbildungen auf Tab. IV.
                        Verbesserung der Schloͤsser zum
                           Verschließen von Thuͤren etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindungen, sagt der Patenttraͤger, bestehen 1) in
                              Betreff der Thuͤrschloͤsser in Hebeltummlern,
                              welche lose Tummler mit sich fuͤhren, und so eingerichtet
                              sind, daß sowohl erstere als leztere den Bolzen oder Riegel
                              zuruͤkhalten, das Schloß mag gesperrt oder aufgesperrt
                              seyn; so wie auch in Hebeltummlern ohne lose Tummler, wobei sich
                              die Hebeltummler, wie spaͤter gezeigt werden wird, in
                              Ausschnitten des Riegels bewegen. In beiden Faͤllen sind
                              meine Tummler und Federn so gebaut und eingerichtet, daß sie aus
                              sehr duͤnnen Metallstuͤken verfertigt werden
                              koͤnnen, und daß sich folglich mehrere derselben in einem
                              Schlosse anbringen lassen, ohne daß man dessen Dike zu
                              erhoͤhen brauchte. 2) in Betreff der
                              Kastenschloͤsser, in der Anwendung zweier oder mehrerer
                              duͤnner Riegel, welche mit einem und demselben
                              Schluͤssel ohne Tummler geschlossen werden
                              koͤnnen. Dabei ist die Einrichtung getroffen, daß die
                              Riegel beim Zusperren nicht mittelst der Hervorragungen an dem
                              Barte des Schluͤssels gestellt zu werden brauchen, um in
                              den Fang oder Haken getrieben werden zu koͤnnen; daß
                              hingegen eine solche Stellung oder Regulirung allerdings
                              nothwendig ist, bevor sich die Riegel aus dem Fange ziehen
                              lassen.
                           In Fig.
                                 13 und 14
                              sieht man ein Thuͤrschloß mit abgenommener vorderer
                              Platte. A, A, A, A, A ist der
                              Riegel, an dessen beiden Seiten zwei kreisbogenfoͤrmige
                              Furchen oder Ausschnitte angebracht sind. Man sieht diese
                              Ausschnitte, in welchen sich, wie spaͤter gesagt werden
                              wird, die Tummler bewegen in der Seitenansicht. des Bolzens oder
                              Riegels, die in Fig.
                                 18 gegeben ist. B, B und
                              
                              C, C sind zwei Fuͤhrer, von
                              denen sich auf jeder Seite des Riegels einer befindet, und
                              welche, wie Fig.
                                 19 zeigt, beide aus 5 Stuͤken bestehen. Diese
                              Stuͤke, welche so geformt sind, daß sie an beiden Seiten
                              eine Fuge oder einen Ausschnitt bilden, der mit den Fugen oder
                              Ausschnitten in dem Riegel correspondirt, dienen als
                              Fuͤhrer fuͤr die Tummler und nicht fuͤr den
                              Riegel, der vielmehr von der Klammer D gefuͤhrt wird. Diese Klammer wird von 4
                              starken Schrauben, die durch die Bodenplatte des Schlosses in
                              die Thuͤre gehen, und durch welche das Schloß an der
                              Thuͤre befestigt wird, festgehalten. Der Deutlichkeit
                              halber habe ich hier in dieser Figur nur 2 Hebeltummler,
                              naͤmlich auf jeder Seite des Riegels einen, abgebildet;
                              es versteht sich uͤbrigens von selbst, daß sich eben so
                              gut auch eine beliebige andere Anzahl derselben anbringen
                              laͤßt. Die mit E, E
                              bezeichneten Theile sind zwei lose, metallene Stuͤke,
                              welche ich die losen Tummler nenne. Von diesen liegt der eine
                              lose in einem der Ausschnitte des Riegels, der andere hingegen
                              zum Theil in dem Ausschnitte des Riegels, und zum Theil in dem
                              Ausschnitte des Fuͤhrers C.
                              In den Ausschnitten oder Fugen an der unteren Seite des Riegels
                              befinden sich zwei aͤhnliche Stuͤke, die jedoch
                              hier nicht sichtbar sind; jeder Federtummler hat also hienach
                              zwei lose Tummler, die mit dem Riegel oder Bolzen hin und her
                              geschoben werden, sobald dieser leztere in Bewegung gesezt wird.
                              Der mit F bezeichnete, und in Fig. 15 einzeln fuͤr sich abgebildete Theil
                              stellt einen meiner Federtummler vor; er ist um den
                              Stuͤzpunkt, den man bei G
                              sieht, centrirt. Dieser Stuͤzpunkt oder diese Achse geht
                              sowohl in die vordere, als in die hintere Schloßplatte, und
                              fuͤhrt beide Hebeltummler, von denen sich an jeder Seite
                              des Bolzens einer befindet, wie man aus Fig.
                                 14, in welcher der zweite Tummler mit H bezeichnet ist, sieht. In Folge
                              dieser Einrichtung bewegen sich beide Hebeltummler um eine und
                              dieselbe Achse oder um denselben Mittelpunkt. e, e, e, e sind 4
                              Schraubenloͤcher, die zur Aufnahme jener Schrauben
                              dienen, mittelst welcher die vordere Schloßplatte an dem
                              Schlosse festgemacht wird. f ist das
                              Schluͤsselloch. K der
                              Schluͤssel, dessen Rohr den Schluͤsselzapfen oder
                              Stift aufnimmt, der an einem entsprechenden Theile der vorderen
                              Platte angebracht, hier aber nicht sichtbar ist, indem die
                              vordere Platte abgenommen. Ich muß hier bemerken, daß ich in
                              Fig.
                                 13 und 14
                              ein Schloß abgebildet habe, zu dessen Oeffnung ein
                              Schluͤssel mit einem Rohre erforderlich ist. Das Schloß
                              muß daher, damit es von beiden Seiten aufgesperrt werden kann,
                              zwei Schluͤsselstifte, in jeder Schloßplatte einen, und
                              auch zwei Schluͤsselloͤcher haben. In der
                              Zeichnung sieht man jedoch nur ein Schluͤsselloch f und einen Schluͤsselstift
                              J. An dem
                              Hebeltummler F sind bei L und M
                              zwei Curven ausgeschnitten, auf welche der Schluͤssel
                              einwirkt.
                           Fig. 16 ist der zweite, oder, wie man in dieser Figur
                              sieht, der untere Tummler, der mit H
                              bezeichnet ist. Vergleicht man die beiden Hebeltummler mit
                              einander, so wird man sehen, daß der Raum, den der lose Tummler
                              E einnimmt, an beiden an einem
                              anderen Theile des Bogens, aus welchem das Ende der Tummler
                              besteht, angebracht ist.
                           Fig. 17 ist ein Grundriß des Riegels. Man sieht hier,
                              daß der Stuͤzpunkt oder die Achse der Hebeltummler durch
                              ein in den Riegel geschnittenes Fenster geht, welches Fenster
                              gerade so lang ist, als es fuͤr die Bewegung des Riegels
                              nothwendig ist. Diese Achse ist ferner in der Dike des Riegels
                              vierekig geformt, so daß sie in das Fenster paßt. Die
                              Fuͤhrstuͤke B, C,
                              welche in Fig.
                                 19 abgebildet sind, sollen in 5 Stuͤke gelegt
                              werden, wenn der Riegel in die Mitte zwischen die beiden Tummler
                              gebracht wird, damit man die unteren Tummler sehen kann,
                              waͤhrend sie so angebracht werden, daß sie von dem
                              Schluͤssel gehoͤrig und ohne Fehler emporgehoben
                              werden koͤnnen.
                           Fig. 20 stellt den Schluͤssel vor. In jedem
                              der Hebeltummler befindet sich, wie gesagt, ein Raum fuͤr
                              die losen Tummler, und dieser Raum ist aus verschiedenen Stellen
                              des Bogens O geschnitten; die
                              Hebeltummler werden also, wenn ihre entsprechenden Federn S in der Richtung ihrer
                              Bewegungslinie auf sie druͤken, in die in Fig.
                                 13 angedeutete Stellung kommen, in welcher sie die
                              Bewegung des aufgeschlossenen Riegels verhindern. Es ist also
                              offenbar, daß jeder Hebeltummler auf eine andere Hoͤhe
                              gehoben werden muß, und daß jeder Absaz in dem Barte des
                              Schluͤssels dem Hebeltummler, auf den er wirkt, so
                              entsprechen muß, daß er den losen Tummler E gaͤnzlich in den in dem Riegel befindlichen
                              Ausschnitt emporhebt, weil der Riegel sonst von dem
                              Schluͤssel bewegt werden koͤnnte.
                           Fig. 14 ist ein Grundriß des Schlosses, in welchem
                              man den Riegel mittelst des Schluͤssels abgeschlossen
                              sieht. Die Federtummler wurden naͤmlich durch den
                              Schluͤssel so gehoben, daß die losen Tummler
                              gaͤnzlich in den Ausschnitt in dem Riegel zu liegen
                              kamen, und folglich den Riegel nicht in seiner Bewegung
                              hinderten. Bei der fortgesezten Bewegung des Schluͤssels
                              druͤken die Federn jedoch die Hebeltummler wieder herab;
                              dadurch gerathen die losen Tummler wieder in die aus Fig. 13 ersichtliche Stellung, und auf diese Weise
                              wird der Riegel nun also wieder von den Tummlern festgehalten:
                              so zwar, daß er nur mittelst des wahren Schluͤssels
                              bewegt werden kann. S ist das
                              Gehaͤuse, in welchem sich die Federn, die auf die
                              Hebeltummler F und 
                              H wirken, befinden. Diese Federn
                              sind dadurch gebildet, daß ein kleiner Stift oder Zapfen mit
                              einer Schulter gegen eine Spiralfeder druͤkt, die sich in
                              einem Gehaͤuse oder in einem Bloke befindet, der so viele
                              Loͤcher hat, als Bolzen oder Stifte da sind. Man kann in
                              der Zeichnung nur einen einzigen solchen sehen, da jedoch zwei
                              Tummler vorhanden sind, so muͤssen folglich auch zwei
                              kleine Bolzen oder Federn vorhanden seyn; denn da bei dieser
                              Einrichtung jeder der beiden Tummler auf eine andere
                              Hoͤhe gehoben werden muß, so muß jeder derselben
                              nothwendig auch seine eigene Feder haben. Ich habe, um die
                              Zeichnung nicht verwirrt, sondern so deutlich als
                              moͤglich zu machen, bloß zwei Tummler in derselben
                              dargestellt; jeder Schlosser wird jedoch einsehen, daß in Folge
                              der eigenen Stuͤze, die die Tummler an jeder Seite des
                              Riegels von den Fuͤhrern B, B
                              und C, C erhalten, bei jeder
                              gegebenen Dike des Schlosses mehrere Tummler, als dieß bisher
                              moͤglich war, angebracht werden koͤnnet?. Die Zahl
                              der Tummler wird naͤmlich nur davon abhaͤngen, wie
                              viel Federn sich fuͤr dieselben in einem gegebenen Raume
                              unterbringen lassen. Der Schlosser wird wissen, auf welche Weise
                              das Schloß auf Verlangen auch noch mit einem Federbolzen oder
                              Riegel und den dazu gehoͤrigen Theilen ausgestattet
                              werden kann, und wie sich diese Dinge den verschiedenen Zweken,
                              zu welchen dergleichen Schloͤsser bestimmt sind, anpassen
                              lassen.
                           Weit leichter ist dieses Schloß mit einem Schluͤsselloche
                              und zwei Schluͤsseln, wie man es in den spaͤter zu
                              beschreibenden Fig.
                                 21, 22,
                              23,
                              24,
                              25
                              und 26
                              sieht, zu verfertigen; allein will man nur Einen
                              Schluͤssel anbringen, so wird es, ausgenommen die
                              Haͤlfte der Tummler sind von gleicher Form, und wie an
                              den Barron'schen Schloͤssern
                              eingerichtet, nothwendig seyn, daß sich die Bodenplatte
                              entfernen laͤßt, damit der Arbeiter dem Schlosse von
                              beiden Seiten zukann.
                           Fig. 36 ist ein Grundriß der aͤußeren Seite
                              der vorderen Schloßplatte. Z ist ein
                              erhabener Theil, der von Innen eine Vertiefung zur Aufnahme der
                              Klammer D bildet, und dessen
                              Hervorragung nothwendig davon abhaͤngt, um wie viel die
                              Klammer diker ist, als der obere Hebeltummler. Die Endansicht
                              Fig.
                                 39 wird dieß noch deutlicher zeigen.
                           Dieses Schloß arbeitet nun auf folgende Weise. Wenn das Schloß
                              aufgesperrt ist, und saͤmmtliche Theile desselben sich in
                              der aus Fig.
                                 13 ersichtlichen Stellung befinden, so wird, wenn der
                              angestekte Schluͤssel nach der gehoͤrigen Richtung
                              umgedreht wird, der kurze Vorsprung an dem Barte des
                              Schluͤssels den Hebeltummler F emporheben, bis der lose Tummler E in den vorderen Ausschnitt an der
                              vorderen Seite des Riegels gehoben ist; der lange Vorsprung
                              hingegen wird den Hebeltummler H
                              emporheben, bis sein loser Tummler in den entsprechenden Ausschnitt an der hinteren Seite des Riegels gehoben ist. In
                              diesem Augenblike wird der Schluͤssel mit der mit Y bezeichneten Ferse des Riegels in
                              Beruͤhrung kommen, denselben vorwaͤrts schieben,
                              dabei die beiden losen Tummler, die eben von den vorderen und
                              hinteren Hebeltummlern emporgehoben wurden, mit sich
                              fuͤhren, und sie, waͤhrend sie bisher in den
                              beiden hinteren Ausschnitten unthaͤtig lagen,
                              vorwaͤrts bringen, damit die Hebeltummler auf sie
                              einwirken koͤnnen, wenn der Schluͤssel vollkommen
                              umgedreht wird. Sie gelangen dann wieder in die aus Fig. 13 ersichtliche Stellung, obschon sich der
                              Riegel in jener Stellung befindet, die Fig.
                                 14 zeigt, und in welcher die Federtummler so gehoben
                              dargestellt sind, daß sie den Riegel vorwaͤrts gehen
                              lassen. Untersucht man diese Figur, so wird man finden, daß wenn
                              der Schluͤssel zum Behufe des Abziehens ganz unter den
                              Federtummlern umgedreht wird, der Federtummler F den losen Tummler E herab, und beinahe vollkommen aus
                              dem Ausschnitte, in welchem er sich befindet, treiben wird,
                              waͤhrend der Federtummler H
                              seinen losen Tummler gleichfalls ein wenig, jedoch nicht so
                              weit, als den Tummler F
                              herabdruͤken wird. Der Unterschied hierin haͤngt
                              naͤmlich ganz von der Verschiedenheit der Raͤume,
                              die in den vorderen Bogen der Hebeltummler geschnitten sind,
                              ab.
                           In Fig.
                                 21, 22
                              und 23
                              sieht man ein anderes Thuͤrschloß von einfacherer Form,
                              an welchem sich keine losen Tummler befinden. Die hintere oder
                              Bodenplatte ist abgenommen, damit man das Innere des Schlosses
                              deutlicher sieht.
                           A ist der Riegel, in dessen Rand
                              oder Kante bei b, g, c und d vier gekruͤmmte Kerben, die
                              zur Aufnahme der sogenannten Zaͤhne der Tummler dienen,
                              und ein Ausschnitt, in welchen die in Fig.
                                 24 einzeln abgebildete Sperrplatte paßt, geschnitten
                              sind. r, r, r, r, r sind 5
                              metallene, an die vordere Platte des Schlosses geschraubte
                              Stuͤke, welche zum Theil dazu, dem einen Ende des Riegels
                              Staͤtigkeit zu geben, hauptsaͤchlich aber zu
                              Stuͤzen fuͤr die Tummler bestimmt sind. F in Fig.
                                 21, 22
                              und 23
                              ist der obere Tummler, aus dessen beiden Enden ein Kreisbogen,
                              den ich einen Zahn nennen will, hervorragt. H ist ein Theil eines anderen
                              Tummlers, der unmittelbar unter F
                              liegt. G ist der Stuͤzpunkt
                              der Hebeltummler, welcher in der vorderen Schloßplatte befestigt
                              ist. S ist ein Stuͤk Metall,
                              in welchem sich fuͤr jeden Tummler eine Spiralfeder,
                              aͤhnlich der bei Fig.
                                 13 und 14
                              beschriebenen, befindet, und welches mittelst zweier Schrauben
                              an der vorderen Schloßplatte befestigt ist. Diese Federn halten
                              die Enden oder Zaͤhne der Tummler in den fuͤr sie
                              bestimmten Kerben in dem Rande des Riegels. f ist das Schluͤsselloch
                              fuͤr die beiden Stiftschluͤssel, und k, Fig.
                                 22, eine Endansicht des Bartes des
                              Schluͤssels.
                           Fig. 21 ist ein Grundriß des Schlosses mit
                              zuruͤkgezogenem Riegel oder in geoͤffnetem
                              Zustande. Die Schloßplatte ist abgenommen, damit man die Tummler
                              sehen kann. Die Laͤnge der Zaͤhne dieser Tummler
                              ist, wie die punktirten Linien andeuten, verschieden, und der
                              eine derselben ist hier durch die Federn bei d in den Riegel gedruͤkt.
                           Fig. 22 ist ein Grundriß des Schlosses mit
                              abgesperrtem Riegel; die Tummler sind hier mittelst des
                              Schluͤssels aus dem Riegel gezogen.
                           Fig. 23 gibt einen Grundriß, in welchem man die
                              Schließplatte mittelst zweier Schrauben an dem Riegel fest
                              gemacht sieht; sie paßt in den Ausschnitt B, den man in Fig.
                                 21 und 22
                              sieht. Der Schluͤssel ist hier so dargestellt, als hatte
                              er die Tummler parallel mit dem Rande des Riegels gehoben, und
                              den Riegel herausgeschoben, und zwar in dem Augenblike, in
                              welchem die weitere Bewegung desselben den Federn gestatten
                              wuͤrde, die Bogen oder Zaͤhne an den Enden des
                              Tummlers in die Kerben des Riegels zu druͤken, so daß
                              dieser leztere also nur mehr mit Huͤlfe des wahren
                              Schluͤssels zuruͤk bewegt werden kann. Da ein
                              Schluͤssel, welcher nicht jedem Tummler angepaßt
                              waͤre, entweder nicht alle die Bogen oder Zaͤhne
                              der Tummler aus dem Riegel befreien, oder den einen oder anderen
                              Zahn an dem anderen Ende in die entsprechenden Kerben treiben
                              wuͤrde, so wird hiedurch das Aufsperren nur mit dem
                              wahren Schluͤssel moͤglich.
                           Fig. 25 zeigt den Schluͤssel fuͤr die
                              aͤußere, und Fig.
                                 26 jenen fuͤr die innere Seite des Schlosses.
                              An jeder Seite des Schluͤsselloches ist, wie man in Fig. 21, 22
                              und 23
                              sieht, ein kurzer Stift befestigt, durch welchen das
                              Einfuͤhren eines unrechten Schluͤssels verhindert
                              wird. Jeder Schlosser wird wissen, wie er an diesem Schlosse
                              einen Federriegel und die dazu gehoͤrigen Theile
                              anbringen kann; eben so wird er diese Erfindung auf jede andere
                              Art von Schloß anzuwenden wissen. Tummler koͤnnen so
                              viele angebracht werden, als sich Federn fuͤr dieselben
                              unterbringen lassen, und die Bogen oder Zaͤhne dieser
                              Tummler koͤnnen saͤmmtlich in Hinsicht auf
                              Laͤnge von einander verschieden seyn, so daß auch nicht
                              zwei davon auf gleiche Hoͤhe gehoben werden, um den
                              Riegel bewegen zu koͤnnen.
                           In Fig.
                                 21 sieht man dieses Schloß geoͤffnet oder
                              aufgesperrt. Der Zahn V des Tummlers
                              F befindet sich in der
                              gekruͤmmten Kerbe, die bei d
                              in den Riegel geschnitten ist, und haͤlt auf diese Weise
                              den Riegel fest, waͤhrend sich der entsprechende Zahn
                              des Tummlers H nur so tief in der
                              Kerbe befindet, als dieß durch die punktirte Linie angedeutet
                              ist. Wenn nun der Schluͤssel gedreht wird, um den Riegel
                              vorwaͤrts zu schieben und abzusperren, so wirkt er zuerst
                              auf die Federtummler; er hebt den Zahn t des Tuͤmmlers F
                              so hoch, daß der Zahn V aus der
                              Kerbe d tritt, und den Zahn H des Tummlers H so hoch, daß dessen
                              entgegengesezter Zahn auf gleiche Weise unter dem Zahne V aus seiner Kerbe tritt. Dadurch
                              kommen die Tummler in die aus Fig.
                                 22 ersichtliche Stellung, und wenn alle Zaͤhne
                              aus den Kerben gezogen sind, so kann der Riegel durch den
                              Schluͤssel vorwaͤrts bewegt werden.
                           Es erhellt uͤbrigens aus dieser Einrichtung auch, daß wenn
                              ein falscher Schluͤssel angewendet wird, selbst dann,
                              wann die Zaͤhne an dem vorderen Ende der Tummler so weit
                              herabgedruͤkt werden, daß die Kerben frei werden, die
                              Zaͤhne an dem anderen Tummler, im Falle das
                              erwaͤhnte Herabdruͤken auch nur im Geringsten zu
                              stark geschieht, in die Kerben b
                              oder g treten, und folglich jede
                              Bewegung des Riegels verhindern.
                           In Fig.
                                 27 und 28
                              ist ein Kastenschloß ohne Tummler und mit abgenommener
                              Ruͤkenplatte abgebildet. A, A
                              ist der Riegel, und unter diesem befinden sich noch zwei andere
                              Riegel. In jedem dieser Riegel befindet sich eine Fuge oder ein
                              Ausschnitt, der von der Mitte gegen die beiden Enden
                              laͤuft, und der wie gewoͤhnlich zur Aufnahme des
                              Fanges oder Hakens dient. W, W sind
                              die Fersen, auf die der Schluͤssel wirkt. Bei X sind unter dem oberen Theile des
                              Randes des Schlosses drei Federn angebracht, welche auf die
                              Federn, die am Scheitel saͤmmtlich von gleicher
                              Hoͤhe sind, druͤken. Diese Federn hindern, daß die
                              Riegel nicht durch den rechten Schluͤssel
                              uͤberrieben werden koͤnnen, was ohne Anwendung
                              derselben leicht geschehen koͤnnte.
                           Fig. 27 zeigt dieses Schloß abgesperrt, d.h. der Rand
                              eines jeden Riegels wurde von dem Schluͤssel in den Fang
                              oder Haken des Schlosses bewegt. In Fig.
                                 28 hingegen sieht man dasselbe geoͤffnet, d.h.
                              alle Riegel sind aus dem Fange oder Haken, der hier
                              uͤberdieß abgenommen dargestellt ist, herausgezogen. Die
                              punktirten Linien, die man in diesen beiden Figuren bemerkt,
                              zeigen, in wiefern der zweite, zunaͤchst unter dem ersten
                              liegende Riegel, in seiner Stellung von ersterem abweicht; der
                              dritte Riegel endlich muß von beiden vorhergehenden
                              abweichen.
                           Fig. 33, 34
                              und 35
                              stellen die drei Riegel einzeln fuͤr sich vor.
                           Fig. 29 zeigt den Schluͤssel mit den
                              Vorspruͤngen an seinem Barte, welche genau so
                              eingerichtet sind, daß sie jeden Riegel auf- und
                              absperren. Die Fersen der Riegel sind saͤmmtlich von
                              einander verschieden, und daher ist es nur mit Huͤlfe des
                              wahren Schluͤssels moͤglich, dieselben so zu
                              bewegen, daß sie saͤmmtlich mit der Oeffnung in dem
                              oberen Rande oder Umschweife des Schlosses correspondiren.
                           Fig. 30 ist ein Durchschnitt des Schlosses, in
                              welchem der Schluͤssel als auf die Riegel
                              druͤkend, und die Enden derselben innerhalb des Fanges
                              befindlich dargestellt sind.
                           Fig. 31 gibt eine Ansicht des Schlosses mit der
                              Ruͤkenplatte von hinten; Fig.
                                 32 hingegen gibt eine Fronteansicht.
                           Wenn man die Abbildungen in Fig.
                                 27 und 28
                              untersucht, so wird man finden, daß keiner der Riegel durch
                              irgend ein Hinderniß in einer zu großen Bewegung aufgehalten
                              wird. Wird daher ein Versuch gemacht, das Schloß mit einem
                              falschen Schluͤssel aufzusperren, so wird dieser
                              Schluͤssel entweder nicht saͤmmtliche Riegel so
                              weit treiben, als es hiezu noͤthig ist; oder er wird sie
                              zu weit bewegen, in welchem Falle dann das Schloß gleichfalls
                              wieder verschlossen seyn wird. Diese Einrichtung vertritt daher
                              auf eine einfache Weise die kostspieligeren Schloͤsser
                              mit Tummlern. Ebendiese Riegel eignen sich auch fuͤr
                              Vorhaͤngeschloͤsser, und uͤberhaupt
                              fuͤr alle Faͤlle, in denen man sich
                              aͤhnlicher Fange oder Haken bedient. Fuͤr einige
                              Schloͤsser moͤgen schon zwei Riegel hinreichen;
                              fuͤr andere koͤnnen hingegen nach Belieben deren
                              drei und mehrere angebracht werden.
                           Fig. 37 ist ein Durchschnitt von Fig.
                                 21, und Fig.
                                 38 endlich ein Durchschnitt von Fig.
                                 13.
                           Als meine Erfindung erklaͤre ich die Form und Einrichtung
                              der verschiedenen Hebel- und losen Tummler, so wie auch
                              die Fuͤhrstuͤke, welche Theile sowohl auf
                              Thuͤr- als andere Schloͤsser anwendbar
                              sind. Eben so liegt meine Erfindung aber auch in der Verbindung
                              mehrerer Riegel, in Bezug auf jenen Theil, der in Fig. 33, 34
                              und 35
                              mit P bezeichnet, und hier auf
                              Kastenschloͤsser angewendet ist, obschon er sich eben so
                              gut auch an Vorhaͤngeschloͤssern anbringen
                              laͤßt.
                           
                        
                     
                  
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