| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 52, Jahrgang 1834, Nr. LVIII., S. 312 | 
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                        LVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 27. Maͤrz bis
                              24. April 1834 in England ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Taylor in Gast Street,
                                 Red Lion Square in der Grafschaft Middlesex: auf verbesserte
                                 Instrumente zum Messen von Winkeln und Entfernungen
                                 fuͤr nautische und andere Zweke. Dd. 27. Maͤrz 1834.
                              
                           
                              Dem Henry William Nunn,
                                 Bobbinnetspizen-Fabrikant zu Wippingham auf der Insel
                                 Wight: auf Verbesserungen in der Verfertigung gewisser
                                 Sorten von gestikten Spizen. Dd.
                                 27. Maͤrz 1834.
                              
                           
                              Dem James Walton, Tuchappreteur zu
                                 Sowerby Bridge, Grafschaft York: auf Verbesserungen an
                                 Kraͤmpeln zum Kardaͤtschen der Wolle,
                                 Baumwolle, Seide und anderer Faserstoffe, so wie zum Rauhen
                                 wollener und anderer Tuͤcher, Dd. 27. Maͤrz 1834.
                              
                           
                              Dem John Cooper Douglas Esq., in
                                 Great Armond Street, in der Grafschaft Middlesex: auf ein
                                 Verfahren einen Apparat zu verfertigen, welcher eine
                                 Triebkraft liefert, die fuͤr feststehende und
                                 wandelnde Maschinen, so wie zum Heben von festen und
                                 fluͤssigen Koͤrpern und anderen
                                 nuͤzlichen Zweken anwendbar ist; ferner auf die
                                 Einrichtung eines Apparates und Wagens, der mittelst der
                                 genannten Kraft vorwaͤrts getrieben wird. Dd. 29. Maͤrz 1834.
                              
                           
                              Dem William Hirst, Tuchmacher zu
                                 Leeds, in der Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an
                                 den Maschinen zum Appretiren wollener und anderer Fabrikate.
                                 Dd. 31. Maͤrz
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Hooton Deverill, Gentleman zu
                                 Manchester, Grafschaft Lancaster: auf ein Verfahren auf
                                 cylindrische Oberflaͤchen, behufs des Drukens und zu
                                 anderen Zweken zu graviren und zu aͤzen. Dd. 31. Maͤrz 1834.
                              
                           
                              Dem George Milichap,
                                 Wagenachsenfabrikant zu Birmingham: auf gewisse
                                 Verbesserungen an wandelnden Dampfmaschinen (Dampfwagen).
                                 Dd. 13. Maͤrz
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Herman Hendricks, Gentleman am
                                 Strand, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren
                                 Wolle und Tuch gelb zu faͤrben. Dd. 8. April 1834.
                              
                           
                              Dem Henry Crosley, Mechaniker im
                                 Hooper Square, Leman Street, in der City von London: auf ein
                                 verbessertes Verfahren und einen Apparat, um mittelst
                                 gewisser dabei angewandter Agentien Fluͤssigkeiten
                                 vortheilhaft zu verdampfen. Dd.
                                 8. April 1834.
                              
                           
                              Dem Auguste Victor Joseph d'Asda,
                                 Gentleman in Adam Street, Adelphi, Grafschaft Middlesex: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Pumpen oder Maschinen zum Heben
                                 des Wassers. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 10. April 1834.
                              
                           
                              Dem Samuel Morand, Kaufmann zu
                                 Manchester, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an
                                 seiner am 14. April 1834 patentirten Strekmaschine. Dd. 2. April 1834.
                              
                           
                              Dem John Beare, Civilingenieur,
                                 Pall Mall East, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Heben und Fortleiten des
                                 Wassers. Dd. 12. April 1834.
                              
                           
                              Dem William Williams, zu Pembrey
                                 House, bei Llanelby, und Thomas Hay, an den Kidwelly Tin Works, beide in der
                                 Grafschaft Carmarthan: auf die
                                 Zubereitung gewisser Metalle zum Beschlagen der Schiffe und
                                 zu anderen Zweken. Dd. 17. April
                                    1834.
                              
                           
                              Dem John Henry Cassel, Kaufmann zu
                                 Millwall, Poplar, Grafschaft Middlesex: auf ein Cement oder
                                 eine Verbindung von Materialien, die zu allen Zweken
                                 anwendbar ist, wozu Cement, Steine, Baksteine und andere
                                 aͤhnliche Substanzen gebraucht werden. Dd. 19. April 1834.
                              
                           
                              Dem John Hewitt, Gentleman zu
                                 Kenegie, Cornwall: auf eine Verbindung gewisser Materialien
                                 zu einem Material, das mit Seife oder als Surrogat
                                 fuͤr solche gebraucht werden kann. Dd. 19. April 1834.
                              
                           
                              Dem Juan Jose Segunds Esq., zu
                                 Burton Crescent, Grafschaft Middlesex: auf einen bei
                                 Quersaͤtteln anwendbaren Apparat zur Sicherheit
                                 reitender Personen. Dd. 22.
                                    April 1834.
                              
                           
                              Dem Joseph Schee, Gentleman am
                                 Lawrence Pountney Place, in der City von London: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Destillation. Dd. 22. April 1834.
                              
                           
                              Dem John Bethell, Gentleman im
                                 Mecklenburg Square, Pfarrei St. Pancras und Grafschaft
                                 Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen, um
                                 metallene Schrauben, Stifte, Riegel und Nietnagel zu
                                 verfertigen, Dd. 24. April
                                    1834.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory
                                    of Patent-Inventions. Mai 1834, S. 338)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 10. Maͤrz bis
                              29. April 1820 in England ertheilten und jezt verfallenen
                              Patente.
                           
                              Des William Collins,
                                 Lampenfabrikanten in George Street, Grosvenor Square,
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an Kutschen- und
                                 anderen Lampen. Dd. 10.
                                    Maͤrz 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 7.)
                              
                           
                              Des William Pritchard,
                                 Hutfabrikanten in Castle Street, Southwark, Surrey, und
                                 Robert Franks, Hutfabrikanten in
                                 Red Cross Street, London: auf ein verbessertes Verfahren
                                 wasserdichte Huͤte aus Seide, Wolle, Biberhaaren etc.
                                 zu verfertigen. Dd. 18.
                                    Maͤrz 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 138.)
                              
                           
                              Des Frederick Mighells van Heythuysen Esq., in Sidmouth Street, St. Pancras,
                                 Middlesex: auf ein tragbares Instrument, welches auf einen
                                 Tisch gestellt (und in eine kleine Schachtel zusammengelegt)
                                 werden kann, dasselbe kann aus Holz, Messing oder anderen
                                 Metallen verfertigt werden, und dient um einen seidenen
                                 Schirm zu stuͤzen, welcher die Augen gegen starkes
                                 Licht schuͤzen muß, es gehoͤrt dazu auch ein
                                 blaues, gruͤnes oder anderes gefaͤrbtes Glas
                                 in einem Rahmen und in einer solchen Lage, daß wenn es einem
                                 Fenster, einer Lampe oder einem Kerzenlichte entgegensteht,
                                 es auf das Papier eines Buches eine gruͤne, blaue
                                 oder andere Farbe wirft, je nach der Farbe des
                                 glaͤsernen Reflectors, so daß eine noch so kleine
                                 Schrift bei Tag, und besonders beim Kerzenlicht? gelesen
                                 werden kann, ohne daß die Augen durch die weiße
                                 Flaͤche ermuͤdet werden. Dd. 18. Maͤrz 1820.
                                 (Beschrieben im Repertory,
                                 zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 274.)
                              
                           
                              Des Abraham Henry Chambers Esq.,
                                 in Bond Street, Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren
                                 Material fuͤr Landstraßen zuzurichten. Dd. 18. Maͤrz 1820.
                              
                           
                              Des Francis Lambert,
                                 Silber- und Juwelenarbeiters in Coventry Street, St.
                                 James, Westminster, Middlesex: auf ein neues Verfahren in
                                 Gold-, Silber-, Seiden-,
                                 Worsted- und andere Spizen Muster zu weben, oder
                                 durch andere zu ersezen. Ihm von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 11. April
                                    1820.
                              
                           
                              Des Henry Constantine Jennings
                                 Esq., in Carburton Street, Fitzroy Square, St. Pancras,
                                 Middlesex: auf ein verbessertes Schloß. Dd. 11. April 1820.
                              
                           
                              Des William Hall und William Rostill,
                                 Schildpaddosenverfertiger zu Birmingham: auf eine gewisse
                                 Verbesserung in der Verfertigung von Heften oder Griffen
                                 fuͤr Messer, Gabeln, Degen oder andere Instrumente,
                                 wobei solche noͤthig sind, aus Schildpad. Dd. 11. April 1820.
                              
                           
                              Des Thomas Burr, Bleiarbeiters zu
                                 Schrewsbury, Salop: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Maschinen zur Verfertigung von Roͤhren und Blech aus
                                 Blei und anderen Metallen. Dd.
                                 11. April 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 267.)
                              
                           
                           
                              Des Edward Coleman,
                                 Veterinaͤrarztes, St. Pancras, Middlesex: auf eine
                                 verbesserte Einrichtung des Pferdebeschlags. Dd. 15. April 1820. (Beschrieben
                                 im Repertory, zweite Reihe, Bd.
                                 XL. S. 73.)
                              
                           
                              Des Major Rohde, Zukerraffinirers
                                 in Leman Street, Goodman's Fields, Middlesex: auf ein
                                 Verfahren die Melasse oder den Syrup aus dem Zuker
                                 auszuziehen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 15. April 1820.
                                 (Beschrieben im Repertory,
                                 zweite Reihe, Bd. XL. S. 78.)
                              
                           
                              Des William Brunton, Mechanikers
                                 in Birmingham, Warwickshire: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Feuerroͤsten. Dd. 19
                                    April 1820.
                              
                           
                              Des George Lilley, zu Brigg,
                                 Lincolnshire, und James Bristow Fraser, in Blackburn House, Linlithgow,
                                 Schottland: auf gewisse Verbesserungen in der Anwendung von
                                 Maschinen zum Forttreiben von Booten, vermittelst eines
                                 hydropneumatischen Apparates, der durch eine Dampfmaschine
                                 oder eine andere geeignete Kraft in Bewegung gesezt wird.
                                 Dd. 19. April 1820.
                              
                           
                              Des Thomas Hancock,
                                 Kutschenmachers in Little Pulteney Street, Golden Square,
                                 Middlesex: auf die Anwendung eines gewissen Materials bei
                                 Gegenstaͤnden, die zum Anzug oder Puz
                                 gehoͤren, wodurch dieselben elastischer werden. Dd. 29. April 1820. (Beschrieben
                                 im Repertory, zweite Reihe, Bd.
                                 XL. S. 14.)
                              
                           
                              Des Thomas Cook, Mechanikers zu
                                 Brighton, Sussex: auf einen verbesserten Kochapparat. Dd. 29 April 1820.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory
                                    of Patent-Inventions. Mai 1834, S. 338.)
                              
                           
                        
                           Dr. Arnold's akustischer Telegraph.
                           Hr. Dr. Arnold hat sich laͤngere Zeit mit sehr
                              interessanten Forschungen uͤber den Schall
                              beschaͤftigt, und ist hienach der Ueberzeugung, daß man
                              sehr wohl Apparate herstellen koͤnne, mit deren
                              Huͤlfe die Mittheilung auf sehr entfernte Streken durch
                              die Sprache geschehen kann, so daß die gegenwaͤrtigen
                              Telegraphen, welche so sehr von dem Zustande der Witterung
                              abhaͤngig sind, entbehrlich wuͤrden. Der gelehrte
                              Herr Doctor erzaͤhlt die Umstaͤnde, die ihn auf
                              die Idee der akustischen Telegraphen brachten, auf folgende
                              Weise. „Ich befand mich eines Tages zur See, als einer
                                 der Matrosen, die auf dem Verdeke waren, ausrief, er
                                 hoͤre Glokengelaͤute. Ich wollte dielt nicht
                                 glauben, da das Schiff 100 Meilen von der Kuͤste
                                 entfernt war, da ich jedoch bemerkte, daß der Wind vom Lande
                                 blies, und daß die Segel dadurch concav aufgeblasen wurden,
                                 so stellte ich mich beilaͤufig in den Brennpunkt der
                                 Segelwoͤlbung, wo ich zu meinem Erstaunen das
                                 Glokengelaͤute gleichfalls sehr deutlich vernahm. Ich
                                 notirte mir Tag und Stunde genau, und erfuhr spaͤter,
                                 daß man um dieselbe Zeit zu Rio wegen eines Festes wirklich
                                 mit allen Gloken gelaͤutet habe. Ein ander Mal
                                 hoͤrte ich uͤber einen 7 Meilen breiten See
                                 heruͤber das Geschrei der Fischer und das
                                 Geraͤusch der Ruder. Ich bin daher vollkommen
                                 uͤberzeugt, daß wenn man in irgend einer Hoͤhe
                                 einen concaven Spiegel errichten, und gegen diesen Spiegel
                                 ein parabolisches Sprachrohr richten wuͤrde,
                                 Jedermann, der sich in dem Brennpunkte dieses Spiegels
                                 befaͤnde, die Laute, welche Jemand durch das
                                 Sprachrohr ausstoͤßt, vollkommen deutlich vernehmen
                                 wuͤrde.“ (Recuiel
                                 industriel, Maͤrz 1834, S. 196.)
                           
                        
                           Bourdon's glaͤserne
                              Dampfmaschine und andere Apparate aus Glas.
                           Um einen angehenden Mechaniker, Physiker etc. in der
                              Maschinenlehre zu unterrichten, um diesen Unterricht fuͤr
                              die Mehrzahl leicht und schnell faßlich zu machen, ferner um dem
                              Zoͤglinge auch die volle Ueberzeugung von der Wirkungsart
                              einer Maschine zu geben, ist es nicht immer genug, wenn man ihm
                              die mathematischen und physischen Principien, auf denen die
                              Maschinen beruhen, auseinandersezt, wenn man ihn mit den
                              einzelnen Theilen derselben bekannt macht, und wenn man ihn
                              endlich gar noch eine wirklich arbeitende Maschine zeigt. Die
                              Wirkungsart vieler Maschinen wird im Gegentheile haͤufig
                              dunkel bleiben, so lange man das, was im Inneren derselben
                              vorgeht, nicht physisch anschaulich machen kann.
                              Zu diesen Maschinen gehoͤrt z.B. hauptsaͤchlich
                              die Dampfmaschine, die leider in Deutschland noch immer so wenig
                              verbreitet, und so wenig gekannt ist, daß Leute, die ihre
                              Fabriken durch Dampfmaschinen betreiben wollen, meistens
                              zugleich mit den Maschinerien auch einen Maschinisten mit aus
                              dem Auslande kommen zu lassen gezwungen sind. Wir haben zwar
                              mehrere und gute Werke uͤber Dampfmaschinen, allein aus
                              diesen wird der Anfaͤnger nimmermehr hinreichend
                              Belehrung schoͤpfen, und eben so wenig wird er es auf
                              unseren polytechnischen Schulen, oder gar erst auf unseren
                              Universitaͤten, selbst wenn man in diesen Anstalten eine
                              ernstliche Behandlung dieses wichtigen Gegenstandes
                              beabsichtigte, zur gruͤndlichen und auf Ueberzeugung
                              gestuͤzten Kenntniß bringen. Der Grund dieses Mißstandes
                              lag bisher, die Zwekmaͤßigkeit des Lehrvortrages
                              vorausgesezt, in der Unmoͤglichkeit den Schuͤler
                              durch einen der besten aller Lehrmeister – die Anschauung
                              – zu uͤberzeugen. Diesem Uebelstande
                              duͤrfte jedoch, Dank sey es den Bemuͤhungen des
                              Hrn. Bourdon zu Paris, rue de Vendôme No. 13,
                              fuͤr die Zukunft abgeholfen seyn. Hr. Bourdon hat der Société
                                 d'encouragement zu Paris naͤmlich ein Modell
                              einer Dampfmaschine vorgelegt, an welchem alle Theile aus Glas
                              verfertigt sind, welches wie eine vollkommene, im Großen gebaute
                              Dampfmaschine arbeitet, und an welchem saͤmmtliche Theile
                              und die Verrichtungen, die waͤhrend der
                              Thaͤtigkeit der Maschine in ihnen vorgehen, genau
                              beobachtet werden koͤnnen. Das Modell dient zur
                              Demonstration der Maschinen mit hohem sowohl, als niederem
                              Druke, es ist mit einem Condensator, einer Pumpe fuͤr das
                              kalte Wasser und einer Luftpumpe ausgestattet; kurz es
                              enthaͤlt alle Details der Dampfmaschinen bis auf den
                              Speisungsapparat, der uͤbrigens zur Erlaͤuterung
                              des Spieles der Maschine nicht noͤthig ist, und der um so
                              leichter entbehrlich ist, als das Modell nur kurze Zeit
                              uͤber zu arbeiten braucht. Um zu zeigen, auf welche Weise
                              eine Dampfmaschine mit hohem Druke arbeitet, braucht man nur
                              einen Hahn umzudrehen, den Dampf in die freie Luft, und nicht in
                              den Verdichter entweichen zu lassen, und die Stangen der Pumpe
                              fuͤr das kalte Wasser und fuͤr die Luftpumpe
                              loszumachen. Die Gefuͤge und Verbindungen der einzelnen
                              Theile der Maschinerie sind natuͤrlich hie und da anders
                              gebaut, als im Großen, wo diese Theile aus Metall verfertigt
                              sind; es erforderte dieß die Natur des Glases und die
                              Verschiedenheit der Ausdehnung bei verschiedener Temperatur:
                              eine Schwierigkeit, die Hr. Bourdon
                              an seinem Modelle gluͤklich uͤberwunden hat. Die
                              Commission der mechanischen Kuͤnste, welche von der
                              Gesellschaft mit der Pruͤfung dieses Modelles beauftragt
                              war, hat mehrere Versuche mit demselben angestellt, und durch
                              Hrn. de la Morinière einen
                              aͤußerst guͤnstigen Bericht hieruͤber
                              erstatten lassen, der im Bulletin de la
                                 Société d'encouragement, November 1833
                              abgedrukt ist. Sie spricht in diesem Berichte die Ueberzeugung
                              aus, daß Modelle dieser Art nicht bloß unendlich viel zur
                              Belehrung jener, die sich einst dem Maschinenbaue widmen,
                              beitragen, sondern auch zum Unterrichte fuͤr alle
                              Gewerbsleute, die sich der Dampfmaschine einst als Triebkraft
                              bedienen wollen, unentbehrlich seyn wird, sie wuͤnscht
                              daher, daß alle physikalische Cabinette, alle Laboratorien, und
                              alle Maschinen-Sammlungen an den polytechnischen
                              Anstalten sich beeilen moͤchten, sich aͤhnliche
                              Modelle anzuschaffen, – ein Wunsch, den auch wir den
                              Leitern und Vorstaͤnden unserer polytechnischen Schulen
                              dringend an's Herz legen. Es waͤre allerdings viel
                              leichter ein Modell einer Dampfmaschine aus Metall herzustellen;
                              allein ein solches wuͤrde beim Unterrichte bei weitem
                              nicht dieselben Dienste leisten, und uͤberdieß schwer: in
                              gutem Zustande zu erhalten seyn, indem die Metalle von dem
                              Dampfe und dem Wasser leicht angegriffen werden, so daß zur
                              Reinigung eines solchen Modelles allein schon ein gewandter
                              Arbeiter noͤthig waͤre. Man koͤnnte zwar
                              einwenden, daß ein derlei glaͤsernes Modell sehr leicht
                              zerbrechen oder zerspringen kann, allein dem ist nicht so, wenn
                              man nur einige Vorsicht anwendet. Man braucht, wenn das Wasser
                              zum Sieden gekommen, die Maschine nur einige Augenblike lang mit
                              der Hand zu treiben, um saͤmmtliche Theile gleichzeitig
                              zu erhizen, und um folglich allem Zerspringen vorzubeugen. Ist
                              dieß geschehen, so kann die Einsprizung sehr leicht regulirt
                              werden, indem man sieht, was in dem Verdichter vorgeht. –
                              Hr. Bourdon beschraͤnkte sich
                              uͤbrigens nicht auf die Dampfmaschine allein; sein
                              Laboratorium enthaͤlt noch mannigfache andere, aus Glas
                              verfertigte Maschinen, wie z.B. verschiedene, mit seltenem
                              Talente gearbeitete Pumpen, ja er hat sogar eine hydraulische
                              Presse aus Glas verfertigt, die bei
                              ihren kleinen Dimensionen eine ganz bedeutende Wirkung hat. Die
                              Gewandtheit und Erfahrung, die er sich in der Behandlung des
                              Glases erworben, und einige Verbesserungen, die er neuerlich an
                              seiner glaͤsernen Dampfmaschine angebracht, lassen ihn
                              sogar hoffen, daß es ihm gelingen werde, kleine derlei Maschinen
                              zum Betriebe von Drehbaͤnken oder aͤhnlichen
                              Apparaten, deren man zu manchen Versuchen, die man bei Hause
                              anstellen will, bedarf, herzustellen! Die Gesellschaft hat
                              beschlossen Hrn. Bourdon in Betracht
                              der wesentlichen Dienste, die seine Modelle beim Unterrichte der
                              Techniker leisten werden und leisten muͤssen, ihre
                              Medaille zuzuerkennen.
                           
                        
                           Robert's Dampfwagen und dessen
                              Explosion.
                           Hr. Roberts, Theilhaber an der Firma
                              der HH. Sharp, Roberts und Comp., Mechaniker zu Manchester,
                              beschaͤftigte sich seit laͤngerer Zeit mit dem
                              Baue eines Dampfwagens fuͤr gewoͤhnliche Straßen,
                              auf den er auch ein Patent nahm. Der erste Versuch, den er im
                              December v. J. mit seinem Fuhrwerke anstellte, soll zwar einige
                              Unvollkommenheiten in den Details, allein die Richtigkeit des
                              Principes, auf welchem er beruht, nachgewiesen haben. Bei einem
                              zweiten Versuche, der im Mai l. J. vorgenommen wurde, und bei
                              welchem sich 40 Individuen im Wagen befanden, soll die
                              groͤßte Geschwindigkeit, die auf ebener Wahn erreicht
                              wurde, 20 engl. Meilen in der Stunde betragen haben, und diese
                              Geschwindigkeit soll selbst durch einige kleinere
                              Anhoͤhen, die auf der Bahn vorkamen, nur hoͤchst
                              unbedeutend beeintraͤchtigt worden seyn. Doch scheint
                              dieser Bericht nicht ganz getreu, indem der Wagen schon nach
                              zuruͤkgelegten 1 1/2 engl. Meilen wegen angeblichem
                              Mangel an Wasser umkehrte. – Bei der dritten, am 4. April
                              unternommenen Probefahrt, bei welcher sich gegen 50 Personen in
                              dem Wagen befanden, ereignete sich endlich ein Unfall, der
                              gluͤklicher Weise ohne ernstlichere Folgen ablief. Man
                              bemerkte naͤmlich nach einer Fahrt von 1 1/4 Meile, daß
                              die Pumpen nicht mit gehoͤriger Leichtigkeit arbeiteten,
                              und daß das Wasser im Kessel ziemlich tief gesunken war; man
                              hielt die Maschine zwar an, und fuͤllte den Kessel
                              wieder; allein diese Vorsichtsmaßregeln scheinen doch nicht
                              hinreichend gewesen zu seyn, denn der Wagen hatte kaum eine
                              groͤßere Streke auf dem Heimwege zuruͤkgelegt, als
                              eine der Kesselroͤhren nachgab. Die Folge hievon war, daß
                              der Dampf in den Feuerbehaͤlter drang, und denselben mit
                              einer lauten Explosion zersprengte. Von den Personen, die die
                              Probefahrt mitmachten, wurde keine einzige beschaͤdigt;
                              einer der Maschinisten wurde aber etwas gebruͤht, ein
                              voruͤbergehender Fußgaͤnger wurde an einen
                              Laternpfosten geschleudert, und die Fenster in den benachbarten
                              Kauflaͤden und Haͤusern wurden von den
                              herausgeschleuderten Kohks großen Theils eingeschlagen. (Aus dem
                              Liverpool Chronicle und Manchester Times im Mechanics' Magazine, No. 557.)
                           
                        
                           Ueber die Wiederauffindung des sogenannten
                              aͤgyptischen Blau.
                           Man findet an den aͤltesten aͤgyptischen Monumenten
                              und auch an den Huͤllen der Mumien eine blaue Farbe,
                              deren Schoͤnheit und Glanz sich ungeachtet der langen
                              Zeit, die seit ihrer Anwendung verflossen ist,
                              unveraͤndert erhalten hat. Diese herrliche Farbe, welche
                              sich nur mit dem Ultramarin vergleichen laͤßt, und deren
                              Basis aus Kupfer und Natron besteht, wurde, wie das Journal des connaissances usuelles
                              April 1834 S. 197 schreibt, von Hrn. d'Arcet wieder aufgefunden, und man hofft bei der
                              dießjaͤhrigen Industrieausstellung zu Paris die
                              schoͤnsten Muster davon zu sehen. Das Verfahren bei der
                              Bereitung dieses Blau ist einfach; es kommt daher nicht hoch zu
                              stehen, und Alles laͤßt hoffen, daß man sich dieses
                              Farbstoffes bald zum Blaͤuen des Papieres und zu vielen
                              andern Zweken zu bedienen im Stande seyn wird.
                           
                        
                           Ueber die Fabrikation von chinesischem
                              Papiere in Frankreich.
                           Wir haben im Polyt. Journale Bd. XLIV. S. 67 das von der Société d'encouragement mit dem Preise
                              gekroͤnte Verfahren, nach welchem Hr. Delapierre
                               aus
                              Bambus, Schilf und Binsen chinesisches Papier bereitet,
                              mitgetheilt, und freuen uns, unseren Lesern bekannt machen zu
                              koͤnnen, daß dieser neue Industriezweig nun in Frankreich
                              wirklich Wurzel gefaßt hat. Die Papier-Fabrik zu
                              Cocharcon erzeugt naͤmlich gegenwaͤrtig solches
                              chinesisches Papier, welches in Hinsicht auf Weiche,
                              Geschmeidigkeit und seidenartiges Aussehen dem aͤchten
                              chinesischen Papiere nicht nachsteht, und welches den
                              Anforderungen der Kuͤnstler vollkommen Genuͤge
                              leistet. Man wird solches Papier bei der naͤchsten
                              Industrieausstellung vorlegen, wo dasselbe gewiß großen Beifall
                              ernten wird. Die Inhaber der erwaͤhnten Fabrik verwenden
                              sowohl Schilf, als Binsen, von denen ihnen die benachbarten
                              Suͤmpfe große Massen liefern) sie schneiden diese
                              Substanzen in Stuͤke, und werfen dieselben in Gruben,
                              welche mit Kalkwasser gefuͤllt sind, und in welchen deren
                              Zersezung durch die Einwirkung des Kalkes auf den Schleim der
                              Pflanzen nach laͤngerer oder kuͤrzerer Zeit
                              bewirkt wird. Wenn die Masse gehoͤrig weich geworden, so
                              nehmen sie sie aus den Gruben, und geben sie, nachdem sie
                              ausgedruͤkt worden, in Faͤsser; sie kann in diesem
                              Zustande gleich Lumpen verwendet und versandt werden. Da das
                              Schilfrohr an und fuͤr sich einen schleimigen
                              Bestandtheil enthaͤlt, so ist das Papier von Natur aus
                              geleimt. – Wir glauben unsere deutschen
                              Papierfabrikanten, und besonders unsere suͤddeutschen,
                              welche uͤber große Massen Schilf und Binsen disponiren
                              koͤnnen, abermals, wie schon vor 2 Jahren auf diesen
                              Industriezweig dringend aufmerksam machen zu muͤssen.
                           
                        
                           Ueber eine neue Art uͤberfirnißter,
                              oder sogenannter Sommer-Teppiche.
                           Die Englaͤnder waren die ersten, welche schon vor vielen
                              Jahren Teppiche fuͤr Tische und Stiegen aus
                              uͤberfirnißtem Zeuge oder aus Wachstuch, die wegen ihrer
                              Mannigfaltigkeit und des Reichthums ihrer Farben großes Aufsehen
                              machten, erzeugten. Die Franzosen haben sich spaͤter
                              dieses Industriezweiges bemeistert, und ihre Lehrmeister, die
                              Englaͤnder, an Feinheit und Geschmak in der Auswahl und
                              Erfindung der Dessins und Verzierungen dieser Fabrikate
                              uͤbertroffen. Hr. Achille de
                                 Bernadière erhielt erst kuͤrzlich ein
                              Patent auf eine neue Art dieser Teppiche, welche in Hinsicht auf
                              Reichthum und Eleganz vor den ausgesuchtesten Stoffen den Vorzug
                              verdienen. Das Wesentlichste der neuen Fortschritte dieser
                              Fabrikation ist mit wenigen Worten Folgendes. Der
                              Patenttraͤger fixirt ein beinahe unfuͤhlbares
                              Holzpulver auf einem Zeuge, der vorher mittelst irgend einer
                              geeigneten Substanz dazu vorbereitet worden. Diese Schichte hat
                              eine beinahe weiße Farbe, und wird mit Dessins, die kaum
                              merklich erhaben sind, und deren Farben von sehr großer
                              Dauerhaftigkeit sind, bedrukt. Man ahmt auf diese Weise die
                              schoͤnsten tuͤrkischen und persischen Teppiche
                              nach, und erhaͤlt dadurch Fabrikate, die weit dauerhafter
                              sind, als die fruͤheren gedrukten Wachstuͤcher.
                              Hr. de Bernadière wird auf der
                              dießjaͤhrigen Industrie-Ausstellung eine große
                              Auswahl seiner Fabrikate vorlegen. (Aus dem Journal des connaissances usuelles,
                              April 1834, S. 197.)
                           
                        
                           Concurrenz der deutschen Strumpfwirker mit
                              den englischen.
                           Das Nottingham Journal
                              enthaͤlt einen klagenden Artikel uͤber den
                              Eintrag, den die Fabrikate der deutschen Strumpfwirker den
                              englischen Fabrikanten und Arbeitern thun. Deutsche gewirkte
                              Struͤmpfe sollen naͤmlich gegenwaͤrtig zu
                              Nottingham, wo der Hauptsiz dieses Industriezweiges in England
                              ist, das Duzend um 3 Shill. (1 fl. 48 kr.) wohlfeiler ausgeboten
                              werden, als die englischen Fabrikanten sie zu liefern im Stande
                              sind. Wenn die Deutschen, sagt das angefuͤhrte Journal,
                              mit ihren schlechteren Maschinen, bei ihrem weit geringeren
                              Fleiße und bei dem weit besseren Leben, welches sie
                              fuͤhren, die englischen Fabrikanten so sehr an
                              Wohlfeilheit ihrer Fabrikate zu uͤberbieten im Stande
                              sind, und wenn dieß, wie dieß kein Zweifel ist, lediglich der
                              Wohlfeilheit der Lebensbeduͤrfnisse zuzuschreiben ist, so
                              fragen wir, wie lange England noch unter dem Druke der
                              Korngeseze seufzen muß? (Galignani's
                                 Messenger, No. 5959.)
                           
                        
                           
                           Das neue Versammlungshaus und die große
                              Orgel zu Birmingham.
                           Das Mechanics' Magazine
                              enthaͤlt in seiner Nr. 554 eine Beschreibung und
                              Abbildung der neuen Stadthalle zu Birmingham, welche aus der
                              Feder des Hrn. Baddeley geflossen,
                              und aus der wir Folgendes aushebenansheben. Dieses herrliche, zu oͤffentlichen
                              Versammlungen und musikalischen Festen bestimmte Gebaͤude
                              ist in erhabenem griechischen Style aus Baksteinen erbaut und
                              mit Marmor, der an der Kuͤste von Anglesea gebrochen
                              wird, belegt. Seine Hoͤhe betraͤgt von der Straße
                              bis zum Giebel 83 Fuß, seine Laͤnge hingegen mißt mit
                              Einschluß der Projection des aus Bogengaͤngen bestehenden
                              Unterbaues 160 Fuß. Die Saͤulen, die auf der oberen
                              Flaͤche der Platform stehen, und welche gleichfalls aus
                              Marmor bestehen, sind mit ihren Sokeln und Gebaͤlken 45
                              Fuß hoch, sie sind gerieft und nach derselben Ordnung gebaut,
                              wie die Saͤulen an dem Tempel des Jupiter Stator; die
                              Gebaͤlke haben viele Verzierungen, jedoch nicht in so
                              hohem Grade, wie dieß bei dem Originale der Fall ist. Der
                              Unterbau hat 23 Fuß Hoͤhe; der Giebel, der das Frontispiz
                              bildet, ist 15 Fuß hoch. Der Plan zu dem Gebaͤude wurde
                              von Hrn. Harris entworfen;
                              ausgefuͤhrt ist es hingegen von den Baumeistern Hanson und Welsh von Liverpool. Man gestattete 18 Monate Zeit zur
                              Vollendung, und die Kosten beliefen sich auf 18,000 Pfd. Sterl.,
                              obschon der Marmor von dem Besizer des Steinbruches
                              unentgeldlich abgegeben wurde, bloß um seinen Steinbruch bekannt
                              zu machen. Bei dem Baue selbst entwikelten die Baumeister sehr
                              große mechanische Talente und großen Sinn fuͤr
                              Ersparnisse. Die Baksteine wurden gleich an Ort und Stelle, und
                              zwar aus dem Thone, den man beim Ausgraben des Grundlagers
                              gewann, fabricirt. Die Steine wurden mittelst einer Maschine,
                              die von einer Dampfmaschine getrieben wurde, geschnitten und
                              bearbeitet, und auf dieselbe Weise wurden auch die Riefen oder
                              Canellirungen in den Saͤulen angebracht. Die Spannbalken
                              und die Hauptbalken des Dachstuhles wurden mit Huͤlfe
                              eines eigenen krahnartigen Hebels vom Boden zum Dache
                              emporgehoben. Der Saal oder die Halle, die sich in diesem
                              Gebaͤude befindet, ist groͤßer, als irgend einer
                              der groͤßten Saͤle Europa's; sie ist
                              naͤmlich 140 Fuß lang, 65 Fuß breit, und eben so hoch;
                              sie faßt nicht weniger als zwischen 3 und 4000 sizende oder
                              10,000 stehende Personen; alle ihre Dimensionen sind
                              vortrefflich berechnet, und nirgendwo findet sich eine
                              Saͤule oder irgend ein anderes Hinderniß gegen die freie
                              Circulation des Schalles. Laͤngs den Seiten der Halle
                              laufen Corridors, und von diesen fuͤhren Treppen an die
                              Gallerten, von denen sich an jeder Seite zwei schmale, im Grunde
                              aber eine breite befindet. Da die Halle großen Theils auch zu
                              musikalischen Festen bestimmt ist, so ist das eine Ende
                              derselben mit einem Orgelplaze und mit allen uͤbrigen, zu
                              einem Orchester erforderlichen Dingen ausgestattet. – So
                              merkwuͤrdig wie das Gebaͤude selbst ist jedoch
                              auch die Orgel, die darin aufgestellt werden soll, und welche an
                              Groͤße wenigstens alle uͤbrigen beruͤhmtenbruͤhmten Orgeln Englands und des Kontinents, und selbst jene
                              von York, Haarlem und Rotterdam uͤbertreffen wird. Das
                              Orgelhaus wird 40 Fuß Breite und 45 Fuß Hoͤhe haben. Die
                              groͤßte, metallene Diapasonpfeife soll 5 Fuß 3 Zoll im
                              Umfange und 36 Fuß in der Hoͤhe bekommen, und die
                              groͤßte hoͤlzerne Diapasonpfeife wird innen einen
                              Flaͤchenraum von beinahe 200 Kubikfuß haben. Die ganze
                              Orgel bekommt 10 offene Diapasons und alle uͤbrigen
                              Theile werden damit im Verhaͤltnisse stellen; auch wird
                              sie 5 Reihen Schluͤssel bekommen. Die Oberflaͤche
                              der Geblaͤse, die die Orgel mit Wind versehen, wird gegen
                              380 Fuß betragen. Die beste Idee mag man sich von der
                              Groͤße dieses Instrumentes machen, wenn man bedenkt, daß
                              dasselbe nicht weniger als 40 Tonnen waͤgen wird.
                              Uebrigens wird es auch noch in anderer Hinsicht
                              merkwuͤrdig werden, indem Hr. Drury im Sinne hat, das Instrument zur
                              Vervielfaͤltigung seiner Kraͤfte und Toͤne
                              auch noch mit seinen beruͤhmten musikalischen Gloken
                              auszustatten! Das Mechanics'
                                 Magazine gibt bei dieser Gelegenheit eine vergleichende
                              Uebersicht der Dimensionen der vorzuͤglichen Theile der
                              beruͤhmten Orgeln von Haarlem und York, aus denen der
                              Vorzug der lezteren in Hinsicht auf Groͤße
                              hervorgeht.
                           
                        
                           
                           Ueber einige Beizen fuͤr den
                              Stahlstich.
                           Hr. Edmund Turrell, der
                              beruͤhmte Erfinder einer Gravirmaschine, gibt folgende
                              Mischung als eine der besten Beizen fuͤr den Stahlstich
                              an. Man soll 4 Theile der staͤrksten brennzeligen
                              Holzsaͤure, einen Theil hoͤchst rectificirten
                              Weingeist und einen Theil Salpetersaͤure mit einander
                              vermengen, und die Fluͤssigkeit dann als Beize anwenden.
                              Dieselbe haͤlt das Metalloxyd vollkommen
                              aufgeloͤst, so daß die Oberflaͤche der Linien
                              ihren vollen Glanz behalten, bis die Beize ihre ganze Wirkung
                              vollbracht hat. Die schwaͤcheren Tinten sind
                              beilaͤufig in 1 1/2 Minuten vollendet; die
                              schwaͤrzeren brauchen hoͤchstens 15 Minuten.
                              Nachdem die Beize entfernt worden, waͤscht man die Platte
                              mit einem Gemenge aus einem Theile Alkohol und 4 Theilen Wasser,
                              und hebt deren Wirkung noch vollends auf, indem man in die
                              gezogenen Striche mit Huͤlfe eines Pinsels eine
                              Aufloͤsung von Asphalt in Terpenthinoͤhl
                              einfloͤßt. Wenn diese Beize gut werden soll,
                              muͤssen deren Ingredienzien vollkommen rein seyn.
                              – Eine andere Beize, auf welche die Société for the
                                 encouragement of arts zu London Hrn. Humphry ihre goldene Isismedaille
                              ertheilte, ist folgende. Man soll naͤmlich nach Humphry's Vorschrift 1/4 Unze
                              aͤzenden Queksilbersublimat in Pulver, und eben so viel
                              Alaunpulver nehmen, beides in einer halben Pinte heißen Wassers
                              aufloͤsen, und diese Fluͤssigkeit vor ihrer
                              Anwendung kuͤhl werden lassen. Will man sich dieser Beize
                              bedienen, so muß man sie mit einem Pinsel aus Kameelhaaren
                              umruͤhren, und die Oberflaͤche des Stahles nach
                              jeder Schichte vollkommen abwaschen. Die Fluͤssigkeit ist
                              zwar anfangs klar, allein sie truͤbt sich waͤhrend
                              ihrer Wirkung auf den Stahl, und daher ist es, wenn es sich um
                              sehr zarte Arbeiten handelt, besser, wenn man die bereits
                              gebrauchte Fluͤssigkeit weggießt. Die Zeit,
                              waͤhrend welcher man die Fluͤssigkeit auf den
                              Stahl einwirken lassen muß, ist verschieden; in 3 Minuten
                              erhaͤlt man sehr zarte Tinten, fuͤr welche sich
                              diese Beize uͤberhaupt besser eignet, als irgend eine
                              andere. (Journal des connaissances
                                 usuelles, Maͤrz 1834, S. 155.)
                           
                        
                           Ueber das Bronziren der
                              Flintenlaͤufe.
                           Das Journal des connaissances
                                 usuelles, April 1834, S. 202 gibt folgende Vorschriften
                              zum Bronziren der Flintenlaͤufe, wovon die beiden ersten
                              fuͤr franzoͤsische, die lezte hingegen fuͤr
                              englische Methoden erklaͤrt werden. – 1) Man reibt
                              Spießglanzbutter mit Olivenoͤhl ab, und erzeugt auf diese
                              Weise eine Art von Seife, womit man die Flintenlaͤufe mit
                              einem weichen Tuche so abreibt, daß uͤberall eine
                              gleichmaͤßige Schichte davon zuruͤkbleibt. In
                              diesem Zustande laͤßt man die Laufe bis zum
                              naͤchsten Tage, wo man sie dann, nachdem sie sich mit
                              Rost uͤberzogen, uͤberall mit einem
                              beoͤhlten Tuche abwischt. Sie nehmen hiedurch eine
                              schmuzige graue Farbe an, und man wiederholt daher das oben
                              angegebene Verfahren so lange, bis die gewuͤnschte braune
                              Farbe zum Vorscheine kommt. Die Seife soll nie fuͤr mehr
                              dann 2 oder 3 Tage bereitet werden, weil sie sich schnell
                              zersezt. – Man vermengt 2 Unzen verduͤnnte
                              Salpetersaͤure, 1/4 Unze Stahltinctur (wahrscheinlich die
                              Stahl'sche alkalische
                              Eisentinctur), 1/2 Unze Kupfervitriol, und 1 1/2 Schoppen
                              Wasser. Nach jeder Schichte, welche man von dieser
                              Fluͤssigkeit auftraͤgt, laͤßt man die
                              Flintenlaͤufe troknen, und nachdem dieß geschehen, reibt
                              man sie uͤberall mit einer eisernen Krazbuͤrste
                              und hierauf mit einer steifen Haarbuͤrste ab. – 3)
                              Man reibe den Flintenlauf, nachdem man vorne ein Stuͤk
                              Holz, welches zum Festhalten dient, in denselben gestekt, mit
                              Papier, welches mit feinem Schmirgel uͤberzogen worden,
                              ab, damit auf diese Weise alle fetten Substanzen, die sich
                              allenfalls auf dem Laufe befinden, entfernt werden. Dann werfe
                              man eine halbe Unze zerdruͤkten Schwefel auf ein gelindes
                              Feuer, und seze den Lauf uͤberall gleichmaͤßig den
                              sich entwikelnden Schwefeldaͤmpfen aus. Hierauf lasse man
                              denselben bis zum naͤchsten Tage an einem feuchten Orte
                              stehen, damit er sich mit Rost uͤberziehe. Dieser Rost
                              wird mit dem Finger gleichmaͤßig uͤber die ganze
                              Oberflaͤche ausgebreitet, worauf man den Lauf noch einen
                              Tag lang in diesem Zustande stehen laͤßt, und endlich mit
                              einer flachen Buͤrste und mit Wachs polirt.
                           
                        
                           
                           Notiz fuͤr Kohlenbrenner.
                           Das Journal dos connaissances
                                 usuelles, Maͤrz 1834, S. 154, enthaͤlt
                              einen Artikel uͤber ein sogenanntes sehr einfaches
                              Verfahren, welches die Kohlenbrenner in Bayern und Hessen zur
                              Gewinnung des Holzessiges befolgen. Wir wissen zwar, daß ein
                              Theil dieses Verfahrens von manchen unserer Kohlenbrenner
                              befolgt wird; allein wir wissen auch, daß sie die Producte, die
                              sie hierbei erhalten, zum Theil gar nicht kennen, zum Theil
                              nicht zu benuzen wissen. Aus diesem Grunde nehmen wir daher auch
                              keinen Anstand, aus erwaͤhntem Artikel folgenden Auszug
                              mitzutheilen. – Man bedekt die Kohlenmeiler, die nach der
                              gewoͤhnlichen Methode aufgebaut sind, mit Kohlenpulver,
                              und uͤberzieht sie dann außen mit einer Schichte
                              kalkhaltigen Thones oder Mergels, oder in Ermangelung dessen mit
                              Thon, der mit 5 bis 6 Procent Kreide angeruͤhrt worden.
                              Der Holzessig, der sich nach dem Entzuͤnden des Holzes
                              entwikelt, reinigt sich bei dem Durchgange durch die
                              Kohlenschichte, und verbindet sich mit der Mergeldeke, aus der
                              das Salz dann, gleichwie man Salpeter und andere Salze auslaugt,
                              ausgezogen werden kann. Der essigsaure Kalk, den man durch das
                              Auslaugen gewinnt, ist beinahe rein, und kann leicht noch mehr
                              gereiniget werden, worauf man dann die Essigsaͤure auf
                              gewoͤhnliche Weise durch Schwefelsaͤure daraus
                              abscheidet. – Man gewinnt bei diesem Verfahren zwar bei
                              weitem nicht so viel Holzessig, als man bei der trokenen
                              Destillation des Holzes in verschlossenen Gefaͤßen
                              gewinnt; allein man bedarf hier keiner kostspieligen
                              Vorrichtungen, die den gemeinen Mann und kleineren Fabrikanten
                              so oft abschreken. Uebrigens findet der essigsaure Kalk selbst
                              in den Faͤrbereien eine sehr vortheilhafte Anwendung, so
                              daß die beschriebene Methode denselben zu gewinnen allgemein
                              bekannt zu werden verdient.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              Recueil des machines, instrumens et
                                    appareils, qui servent à l'économie rurale
                                    et industrielle, et dont les avantages sont
                                    consacrés par l'expérience, publie avec
                                    les détails nécessaires à la
                                    construction. ParLeblanc, dessinateur, graveur
                                    du conservatoire royal des arts et metiers.
                                    Deuxième partie. Quatrième livraison. In
                                    Folio oblong d'une feuille plus 4 planches. A Paris, chez Mme. Huzard,
                                    chez Treuttel et Wuͤrtz, chez Renard. Prix 6
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                                    universel des arts et métiers et de
                                    l'économie industrielle et commerciale. Par MM.
                                    Francoeur, Robiquet, Payen et Pelouze. Tome 1er (A – BOR). In 8. de 30 feuilles-planches. Première et
                                    deuxième livraisons. Un seul cahier in 4.
                                 d'un Quart de feuille servant de
                                    couverture, plus 10 planches
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                              Influence de la chaleur sur
                                    l'endurcissement des mortiers hydrauliques. Par M.
                                 Mirand. In 8. d'une demi feuille. A Paris, chez
                                    Carilian Gœury, quais des Augustins No.
                                 41.
                              Mémoire sur les fourneaux
                                    fumivores. Par M. Lefroy. In 8. de 2 feuilles. A Paris, chez Carilian Gœury, quai des
                                    Augustins, No. 41.
                              Bibliothèque populaire etc.
                                    Traité élémentaire de
                                    mécanique, extrait des ouvrages de MM. Christian
                                    Francoeur, Hachette, Poinsot, Poisson etc. Par M.
                                    AugustChevalier. In 18. de 3 feuilles. A Paris, rue et place St. André,
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