| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum Transporte von Menschen und Gütern, welche Verbesserungen zum Theil auch auf die gewöhnlichen Dampfmaschinen anwendbar sind, und auf welche sich William Church, Gentleman zu Heywood-House, Bordsley-Green bei Birmingham, am 7. September 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 53, Jahrgang 1834, Nr. XVI., S. 90 | 
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                        XVI.
                        Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum
                           Transporte von Menschen und Guͤtern, welche Verbesserungen zum Theil auch auf die
                           gewoͤhnlichen Dampfmaschinen anwendbar sind, und auf welche sich William Church, Gentleman zu
                           Heywood-House, Bordsley-Green bei Birmingham, am
                           7. September 1833 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Junius 1834, S.
                              233.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Verbesserte Maschinen und Apparate zum Transporte von Menschen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Meine unter gegenwaͤrtigem Patente begriffenen Verbesserungen bestehen, sagt
                              der Patenttraͤger: 1) in gewissen Abaͤnderungen an den Apparaten zum
                              Treiben von Fahrzeugen und Maschinerien durch Dampf, auf welche ich mir am 29.
                              Novbr. 1830 ein Patent ertheilen ließ, welche Abaͤnderungen sich auf die
                              Principien beziehen, nach denen ich damals die Hize des austretenden Dampfes einer
                              Dampfmaschine zu benuzen und auf den Dampferzeuger zu uͤbertragen
                              vorschlug.Unsere Leser finden dieses Patent im Polytechn. Journale Bd. XLIII. S. 1 mitgetheilt.A. d. R. 2) In gewissen Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum Transporte
                              von Reisenden und Waaren, auf welche ich am 9. Febr. 1832 ein Patent nahm, welche
                              Verbesserungen sich auf den Bau und die Einrichtung von Dampfkesseln, Dampferzeugern
                              und Oefen fuͤr Dampfwagen und andere Dampfmaschinen beziehen.Auch dieses Patent ist im Polytechn. Journale Bd. XLIX. S. 161 bekannt gemacht
                                    worden.A. d. R. 3) In der Destillation und Verdampfung von Wasser durch die Hize des
                              austretenden Dampfes, um auf diese Weise allen Verlust an destillirtem Wasser, der
                              in den Kesseln oder Dampferzeugern durch Aussikern oder auf eine andere Art
                              entsteht, zu ersezen; und 4) endlich auch in gewissen Einrichtungen der
                              Condensatoren fuͤr Dampfwagen.
                           Ich schreite nun zuerst zur Beschreibung der verbesserten Methode die Hize des
                              austretenden Dampfes einer Maschine zu benuzen und an den Dampferzeuger abzugeben.
                              An meinem verbesserten Apparate wird der austretende Dampf auf dem Wege, den er bis
                              zur hoͤchsten Abkuͤhlung in dem Kuͤhlapparate durchlauft, in
                              mehreren Roͤhrenreihen durch mehrere Gefaͤße geleitet, damit dessen
                              Hize auf diesem Wege von kaͤlteren Medien aufgenommen wird. Da sich diese
                              abkuͤhlenden Medien in einer dem Dampfe entgegengesezten Richtung bewegen, so
                              wird die auf diese Weise dem Dampfe entzogene Waͤrme neuerdings wieder dem
                              Dampferzeuger mitgetheilt.
                           
                           Um zu zeigen, wie ich diese Principien in Ausfuͤhrung bringe, habe ich in Fig. 16 einen
                              Durchschnitt eines Apparates gegeben, in welchem die Hize des Dampfes nach den
                              angedeuteten Grundsaͤzen nuͤzlich verwendet wird. A, A, A stellt einen Dampfkessel oder einen
                              Dampferzeuger vor, von welchem eine Roͤhre B den
                              Dampf durch den arbeitenden Cylinder in das Ausfuͤhrungsrohr D fuͤhrt. Dieses Rohr fuͤhrt in den
                              Fuͤlldampferzeuger E, den ich den Fuͤller
                              (replenisher) nennen will, und dessen
                              eigenthuͤmlicher Bau spaͤter beschrieben werden soll. Der Dampf geht
                              aus dem Ausfuͤhrungsrohre D durch den
                              Fuͤller E, und gelangt hierauf durch die
                              Roͤhre F in die Kammer G des Verdichters, aus welchem er dann durch mehrere in dem
                              Gehaͤuse H, H befindliche Roͤhren a, a, a herabsteigt. Die Enden dieser Roͤhren
                              gehen am Scheitel durch die Scheidewaͤnde b, b,
                              und am Boden durch die Scheidewaͤnde c, c, in
                              welchen sie festgemacht sind. Eine Fortsezung dieses Verdichters bilden die beiden
                              anderen aͤhnlich geformten Roͤhrensysteme d, d,
                                 d und e, e, e, welche sich in den
                              Behaͤltern I, I und K,
                                 K befinden, und durch welche der ausgetretene Dampf geht, bis er an dem
                              Behaͤlter fuͤr das destillirte Wasser L
                              seine niedrigste Temperatur erreicht hat.
                           Da der Kessel durch einen geschlossenen Ofen geheizt wird, so wird die zur
                              Unterhaltung der Verbrennung dienende Luft ganz von der Roͤhre M geliefert, die von dem Gehaͤuse H an das Aschenloch fuͤhrt; und da die
                              Seitenwaͤnde dieses Gehaͤuses in der Naͤhe des Bodens
                              durchloͤchert sind, so dringt die atmosphaͤrische Luft durch diese
                              Loͤcher ein, und nimmt auf ihrem Wege zum Ofen einen Theil jener Hize, die in
                              dem durch die Roͤhren a, a, a stroͤmenden,
                              aus der Maschine austretenden Dampfe enthalten ist, auf, um sie in den Dampferzeuger
                              zu fuͤhren.
                           Um den Roͤhren a, a, d, d und e, e seitliche Stuͤzpunkte zu geben, sind in
                              gehoͤrigen Entfernungen von einander in den Gehaͤusen oder
                              Behaͤltern H, I, K Metallscheiben f angebracht, durch welche die Roͤhren laufen.
                              Auch in diesen Scheiben befinden sich eine Menge kleiner Loͤcher, damit die
                              Luft oder das Wasser oder das sonstige verdichtende Medium durch die
                              Behaͤlter stroͤmen und die Hize der Roͤhren an sich ziehen
                              kann.
                           Das in dem Behaͤlter oder sogenannten Brunnen L
                              gesammelte destillirte Wasser wird von hier aus durch die Luftpumpe N aufgesogen, um dann in die Heißwasserpumpe (1 zu
                              gelangen, von welcher es durch die Roͤhre P, den
                              Behaͤlter J, und die Roͤhre Q in den Kessel getrieben wird, und auf diesem Wege noch
                              eine weitere Portion Hize von dem durch die Roͤhren d stroͤmenden Dampfe aufnimmt. Um die Verdichtung noch
                              vollstaͤndiger zu machen, wird ein Strom kaltes Wasser mittelst der Pumpe R durch die Roͤhre S und durch den
                              Behaͤlter K, K getrieben, der dann bei der
                              Roͤhre T austritt.
                           Diese Figur ist jedoch bloß als zur Erlaͤuterung der Principien, auf denen
                              dieser Theil meiner Verbesserung beruht, dienend zu betrachten. Durch einen nach
                              demselben erbauten Apparat kann ein betraͤchtlicher Antheil der Hize des aus
                              einer Dampfmaschine austretenden Dampfes, waͤhrend er den Verdichtungsproceß
                              erleidet, an den Dampfkessel uͤbertragen werden, um daselbst neuerdings
                              wieder zur Erzeugung eines elastischen Dampfes beizutragen.
                           Sollen nun diese Principien auf eine Maschine angewendet werden, die durch die
                              Expansivkraft der atmosphaͤrischen Luft oder anderer Gase betrieben wird, so
                              leite ich die Operation nach der aus Fig. 17 ersichtlichen Art
                              und Weise. Man sieht aus dieser Figur naͤmlich, daß die Luftpumpe N am Grunde dem Zutritte der atmosphaͤrischen
                              Luft geoͤffnet ist, und daß hiedurch ein Volumen kalte Luft durch den mit I, I bezeichneten Theil des Kuͤhlapparates
                              geleitet wird, um daselbst einen Theil der Hize des austretenden heißen Luftstromes
                              aufzunehmen. Die Luft gelangt, nachdem sie sonach erwaͤrmt worden, durch die
                              aufsteigenden Roͤhren Q in die Kammer Z, welche sich am Scheitel des Generators befindet, von
                              wo sie dann durch kleine gerade Roͤhren y, y, y
                              beinahe bis auf den Boden des Generators herab gelangt, um daselbst in das Wasser
                              oder in das sonstige fluͤssige Heizmedium uͤberzugehen, und nachdem
                              sie durch dieses Medium in kleinen Blasen emporgestiegen, in hoͤchst
                              elastischem Zustande durch die Roͤhre B in den
                              arbeitenden Cylinder zu treten.
                           Nachdem die erhizte Luft auf den Kolben des arbeitenden Cylinders gewirkt, gelangt
                              sie durch die Austrittsgaͤnge in den Verdichter, wo sie dann auf ihrem
                              Durchgange durch die Roͤhren a, a, d, d und e, e ihre Hize auf dieselbe Weise an das
                              abkuͤhlende Medium abgibt, auf welche diese oben beim Dampfe gezeigt wurde,
                              um endlich in die atmosphaͤrische Luft zu entweichen.
                           Damit der atmosphaͤrischen Luft oder dem sonstigen permanenten Gase ohne
                              Nachtheil fuͤr das Gefaͤß, in welchem sie erhizt wird, ein hoher
                              Temperaturgrad mitgetheilt werden kann, wende ich in dem Generator ein
                              fluͤssiges Medium an, welches im Verhaͤltnisse zu der Temperatur der
                              Fluͤssigkeit unter einem solchen Druke gehalten werden muß, daß kein Sieden
                              entstehen kann. Und im Falle ja ein Theil des Heizmediums durch Verdampfung verloren
                              geht, kann dieser Verlust wieder durch den Fuͤller E ersezt werden, indem dieses Quantum mit der austretenden Luft durch den
                              Verdichter in den Behaͤlter oder Brunnen L hinab gelangt, und
                              daselbst von der Pumpe O in den Generator getrieben
                              wird.
                           Bei dem eben beschriebenen Apparate dienen die Roͤhren e, e, e und das Gehaͤuse K, in welchem
                              sie enthalten sind, lediglich zur Verdichtung jener kleinen Portion Dampf, die aus
                              dem Fuͤller E entweicht; sie koͤnnen daher
                              auch im Verhaͤltnisse zu dem ganzen Kuͤhlapparate weit kleiner gebaut
                              seyn, als sie in der Zeichnung dargestellt sind, waͤhrend der
                              Behaͤlter J, J im Verhaͤltnisse zu dem
                              ganzen Apparate in diesem Falle groͤßer seyn sollte. Ich muß jedoch bemerken,
                              daß in den Zeichnungen uͤberhaupt keine bestimmten Verhaͤltnisse
                              angegeben sind, sondern daß sie bloß zur Erlaͤuterung der Principien meiner
                              Erfindung dienen.
                           Meine Verbesserungen an den Kesseln und Oefen ersieht man aus Fig. 18 und 19, Fig. 18 ist
                              ein Durchschnitt durch die Mitte der Kessel und Oefen. Fig. 19 gibt eine
                              horizontale Ansicht der vereinigten Kessel und Oefen, woran einer der Rauchfange und
                              der Scheitel des Kessels abgenommen sind. Der Kessel besteht aus einem
                              Gehaͤuse, welches mit einer duͤnnen, das Feuer umgebenden Schichte
                              Wasser versehen ist, und aus einem senkrechten Theile, der gleichfalls Wasser
                              enthaͤlt, durch welches die Flamme und die in dem Ofen erzeugte Hize in
                              roͤhrenfoͤrmigen Feuerzuͤgen geleitet wird. Die Basis oder der
                              horizontale Theil des Kessels, in welchem sich das Feuer befindet, besteht aus
                              doppelten, in einer Entfernung von beilaͤufig 2 Zollen von einander
                              angebrachten, und durch Bolzen an einander befestigten Eisenplatten, zwischen denen
                              also ein hinreichender Raum fuͤr das Wasser a, a,
                                 a, welches das Feuer uͤberall umgibt, bleibt. Dieser
                              Wasserbehaͤlter communicirt mit dem senkrechten Theile b, b des Kessels, durch welchen die Roͤhren c, c, c, die die Feuerzuͤge bilden, emporsteigen. Diese
                              Roͤhren, die oben in den Rauchfang fuͤhren, sind an den oberen Theilen
                              gebogen, damit die Gefuͤge durch die Ausdehnung und Zusammenziehung des
                              Metalles keinen Schaden leiden.
                           Ein hohler Steg d, der sowohl am Scheitel, als an den
                              Seitenenden mit der die Feuerstelle umgebenden Wasserschichte communicirt, steigt so
                              weit herab, daß der Rauch aufgehalten und gezwungen wird, unmittelbar uͤber
                              das brennende Heizmaterial zu streichen, um auf diese Weise, indem der Rauch mit
                              einem von dem Aschenloche her eintretenden Luftstrome in Beruͤhrung kommt,
                              eine vollkommnere Verbrennung zu bewirken.
                           Das Speisungsrohr, durch welches die Luft in den Ofen geleitet wird, wie dieß bei
                              Fig. 16
                              beschrieben wurde, sieht man bei e, und der erzeugte Dampf geht aus
                              dem oberen Theile des Kessels durch die Ausfuͤhrungsroͤhre f an den arbeitenden Cylinder.
                           Die Speisung des Ofens mit Holz geschieht durch das Ofenthuͤrchen, und das
                              Brennmaterial wird durch die Umdrehung der Feuerstangen allmaͤhlich gegen das
                              entgegengesezte Ende des Ofens vorwaͤrts geschafft. Die Umdrehung der
                              Feuerstangen um ihre Achse kann nach irgend einer geeigneten Methode erzielt werden;
                              eine Methode, die mir wenigstens sehr gut entsprochen hat, sieht man in Fig. 20 und
                              21
                              abgebildet. Die Achsen der einzelnen Stangen ruhen auf den seitlichen Tragriegeln
                              a, a, und an dem Ende einer jeden dieser Achsen ist
                              ein Sperrrad b, b, b angebracht. Ueber diesen
                              Sperrraͤdern ist eine Schieberstange c, c
                              aufgezogen, und diese Stange fuͤhrt eine Reihe von Sperrkegeln d, d, d, welche saͤmmtlich in die Zahne der
                              entsprechenden Sperrraͤder eingreifen. Wenn sich also die Schieberstange c abwechselnd hin und her bewegt, so werden die
                              Sperrkegel bewirken, daß sich die Sperrraͤder und mit ihnen die Feuerstangen
                              um ihre Achsen drehen, und daß das Brennmaterial hiedurch in dem Ofen
                              allmaͤhlich vorwaͤrts bewegt wird. Die Schieberbewegung der Stange c kann erzeugt werden, indem man dieselbe mit irgend
                              einem geeigneten, eine Hin- und Herbewegung besizenden Theile der Maschine in
                              Verbindung sezt.
                           Durch die hier beschriebene Einrichtung wird das Brennmaterial bestaͤndig in
                              Bewegung erhalten, und allmaͤhlich in brennendem Zustande unter den Generator
                              bewegt; die Asche entleert sich hiebei in das Aschenloch, und die Stangen werden
                              verhindert einen Hizgrad anzunehmen, der ihnen schaͤdlich seyn muß.
                           Eine Abaͤnderung im Baue des Kessels sieht man in Fig. 22 im Durchschnitte.
                              Hier enthalten die gekruͤmmten Roͤhren b,
                                 b Wasser; auf sie wirkt von Außen die Hize des unterhalb befindlichen
                              Ofens; auch communiciren sie am Grunde mit der Wasserschichte a, a, a, die das Gehaͤuse, in welchem sie sich befinden, umgibt,
                              waͤhrend sie am Scheitel gegen die Dampfkammer geoͤffnet sind.
                           Der Rauch und die heiße Luft gehen durch die kurzen Roͤhren oder Oeffnungen
                              c, c, c in den Rauchfang uͤber.
                           Da es von hoͤchster Wichtigkeit ist, daß sich an der inneren
                              Oberflaͤche der Dampfkessel kein Bodensaz oder keine Incrustation bilde,
                              besonders wenn dieselben mit sehr engen Durchgangsroͤhren versehen sind, so
                              scheint es mir, sehr wuͤnschenswerth, daß an meinem verbesserten Apparate der
                              austretende Dampf dadurch verdichtet werde, daß er mit kuͤhlen
                              Oberflaͤchen in Beruͤhrung kommt. Durch diese Einrichtung bin ich im
                              Stande das in dem austretenden Dampfe enthaltene Wasser wenigstens zum
                              groͤßten Theile wieder in den Dampferzeuger zuruͤkzufuͤhren, obschon sich
                              auch hier durch Aussikern sowohl als durch andere Ursachen ein kleiner Verlust
                              ergeben muß. Um nun diesen Verlust an Wasser wieder zu ersezen und auszugleichen,
                              bediene ich mich des sogenannten Fuͤllers E, auf
                              den ich mich schon oben bezog, und den ich nun ausfuͤhrlicher beschreiben
                              will.
                           Dieser Fuͤller besteht naͤmlich aus einem Gehaͤuse E, Fig. 16, mit zwei
                              Scheidewaͤnden g, g, in welche die Enden der
                              Roͤhren h, h eingelassen sind. Der Raum zwischen
                              den beiden Scheidewaͤnden ist zum Theil mit Wasser, welches die
                              Roͤhren h umgibt, ausgefuͤllt. Der aus der
                              Roͤhre D austretende Dampf, welcher durch diese
                              Roͤhren h, h stroͤmt, erhoͤht die
                              Temperatur des Wassers in dem Gehaͤuse E, er
                              bewirkt, daß Dampf aus demselben erzeugt wird, und dieser Dampf steigt in die Kuppel
                              i empor, aus der er durch die kleine Roͤhre
                              k in die an dem Ende des Gehaͤuses E befindliche Kammer tritt, und sich daselbst mit dem
                              aus der Maschine austretenden Dampfe vereinigt, um mit diesem in den Verdichter und
                              in den Behaͤlter L zu gelangen.
                           Bei der Anwendung dieser Principien auf einen Dampfwagen lasse ich den austretenden
                              Dampf in geschlossene Kuͤhlgefaͤße entweichen, in welchen
                              Kuͤhlgefaͤßen sich eine große Anzahl von Roͤhren, durch welche
                              Hie kalte Luft stroͤmt, befindet. So wie der Dampf naͤmlich mit den
                              Oberflaͤchen dieser Kuͤhlroͤhren in Beruͤhrung kommt,
                              tritt eine bedeutende Verdichtung ein.
                           Fig. 23 und
                              24 zeigen
                              einen Aufriß und einen horizontalen Durchschnitt eines fuͤr einen Dampfwagen
                              gebauten Verdichters. Er besteht aus Metallplatten a, a,
                                 a, in denen sich eine Menge von Loͤchern befindet, in welche die
                              kleinen Roͤhren b, b, b eingelassen und
                              eingeloͤthet sind. Der aus der Maschine austretende Dampf gelangt durch die
                              Roͤhre c in das Gehaͤuse, verbreitet sich
                              daselbst zwischen den Roͤhren, und wird durch die Beruͤhrung, in die
                              er mit deren kalten Oberflaͤchen geraͤth, verdichtet. Das verdichtete
                              Wasser laͤuft durch die Roͤhren d, d in
                              gehoͤrige Behaͤlter, waͤhrend der Dampf, welcher allenfalls
                              nicht verdichtet wird, durch die Roͤhren e, e in
                              den Rauchfang entweicht. Der Luftstrom, welcher durch einen Windfang oder durch
                              irgend eine andere geeignete Vorrichtung durch die Roͤhren getrieben worden,
                              wird, nachdem er auf seinem Fortschreiten durch die Roͤhren b erhizt worden, aus der Kammer f durch die Roͤhre g in das Aschenloch
                              des Ofens getrieben, so daß also dessen Hize an den Dampferzeuger abgegeben
                              wird.
                           Handelt es sich um eine Maschine, welche durch die Ausdehnungskraft von Luft oder
                              irgend einer permanenten Gasart betrieben werden soll, so muß ein Apparat angebracht
                              werden, durch welchen die Speisung des Generators mit Luft regulirt werden kann, indem diese Speisung bloß
                              in solchem Maße erforderlich ist, als zur Erhaltung eines bestimmten
                              Verhaͤltnisses zwischen der Elasticitaͤt der Luft und der Temperatur
                              derselben innerhalb des Generators noͤthig ist.
                           Fig. 31 ist
                              ein Durchschnitt eines zu diesem Zweke bestimmten Apparates. Die mit Queksilber
                              gefuͤllte Kugel a ist in die heiße Luft des
                              Generators eingesenkt, und in dem cylindrischen Schafte oder Stiele dieser Kugel
                              befindet sich ein eiserner Taucher oder Kolben b, der
                              genau in das Rohr paßt, so jedoch, daß er von einer duͤnnen Schichte
                              Queksilber umgeben ist. Das in der Kugel enthaltene Queksilber wird als Thermometer
                              wirken, und indem es sich je nach der Temperatur der Luft ausdehnt und
                              zusammenzieht, den Taucher b emporheben oder herabsinken
                              lassen. In die Roͤhre c, die in den Scheitel des
                              Generators eingesezt ist, ist genau und luftdicht ein Taucher oder Kolben d eingepaßt, der durch die Expansivkraft der Luft gegen
                              Pen Widerstand einer Spiralfeder gehoben wird. Die oberen Theile der Stangen der
                              Taucher oder Kolben b, d bilden Zahnstangen, die in den
                              mit gezahnten Kreissegmenten versehenen Hebel e, f
                              eingreifen, und diesen Hebel auch tragen.
                           Da dieser Hebel e, f lediglich von den Zahnstangen der
                              Kolbenstangen getragen wird, so muß sich derselbe, so wie sich die Kolbenstangen auf
                              und nieder bewegen, nothwendig auch auf gleiche Weise bewegen. Wenn die Kolben b, d, jedoch in ungleichem Grade herabgesenkt oder
                              emporgehoben werden, so wird der Hebel e, f einen
                              entsprechenden Grad von kreisender Bewegung erhalten. Von dem Mittelpunkte dieses
                              Kreissegmenthebels laͤuft eine lange Spindel aus, die sich an ihrem
                              entgegengesezten Ende in einem Zapfenlager dreht, und daselbst durch einen
                              Winkelhebel mit einer Drosselklappe, die sich in der
                              Einfuͤhrungsroͤhre der Pumpe fuͤr die kalte Luft befindet, in
                              Beruͤhrung steht. Wenn nun die Temperatur der Luft in dem Generator zu hoch
                              ist, so wird das Queksilber den Kolben oder Taucher b
                              und damit das Ende e des Kreissegmenthebels emporheben;
                              dadurch wird der an dem Ende der Spindel befindliche Winkelhebel gedreht, und die
                              Drosselklappe folglich geoͤffnet werden, so daß eine groͤßere Menge
                              kalte Luft in die fuͤr die kalte Luft, bestimmte Pumpe eintreten und in den
                              Generator getrieben werden kann, um auf diese Weise die Temperatur zu vermindern.
                              Ist hingegen die Elasticitaͤtskraft innerhalb des Generators zu groß, so wird
                              der Taucher oder Kolben d, und mit ihm das Ende f des Kreissegmenthebels gehoben werden, wodurch dann
                              mittelst der Spindel die Drosselklappe in entsprechendem Maße geschlossen werden
                              wird.
                           Zur weiteren Erlaͤuterung dieser Verbesserungen habe ich in 
                              Fig. 25 und
                              26 ein
                              Paar nach diesen Principien gebaute Maschinen, die sich hauptsaͤchlich
                              fuͤr die Marine, so wie auch zu anderen Zweken eignen, abgebildet. Die
                              parallele Bewegung, so wie der Apparat zur Steuerung der Schieberklappen ist in
                              diesen Figuren weggelassen, indem sie zur Erlaͤuterung gegenwaͤrtiger
                              Erfindungen nicht noͤthig waren.
                           Fig. 27 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt durch den oberen Theil des Gestelles nach der Linie a, b. Fig. 28 ist ein anderer
                              horizontaler Durchschnitt durch den Boden des Gestelles nach der Linie c, d.
                              Fig. 29
                              stellt einen senkrechten Durchschnitt nach der Linie e,
                                 f, und Fig. 30 einen aͤhnlichen Durchschnitt nach der Linie g, h vor.
                           Alle diese Zeichnungen sind zur Darstellung der Einrichtung der Kuͤhlkammern
                              und der Durchgangsroͤhren fuͤr den austretenden Dampf bestimmt. In den
                              zulezt erwaͤhnten Figuren beziehen sich die beigefuͤgten Buchstaben
                              auf die entsprechenden Theile des bei Fig. 16 beschriebenen
                              Apparates.
                           A ist der Generator und der Ofen; B die Einfuͤhrungsroͤhre; C der
                              arbeitende Cylinder; D die Austrittsroͤhre, die
                              in den Fuͤller E fuͤhrt, aus welchem der
                              austretende Dampf in die Kammer G uͤbertritt, um
                              hierauf durch die Roͤhren a, a, a in das
                              Gefaͤß H und dann in die Kammern g, g uͤberzutreten. Nachdem der Dampf hierauf
                              durch die Leitungsgange h, h emporgestiegen, tritt er in
                              die Kammern i, i, und dann durch die in dem
                              Gefaͤße I enthaltenen Roͤhren d, d, d hinab. Ist dieß geschehen, und ist der
                              austretende Dampf in der Kammer k angelangt, so steigt
                              er durch l in die obere Kammer m, aus der er durch die in dem Gefaͤße k enthaltenen Roͤhren e, e, e in den
                              Behaͤlter oder in den sogenannten Brunnen L
                              gelangt, um dann aus diesem von der Pumpe N aufgezogen,
                              und von der Heißwasserpumpe O durch die Roͤhre
                              P in das Gefaͤß geleitet zu werden, aus
                              welchem er durch die Roͤhre Q in den Generator
                              uͤbergeht. Das fuͤr das dritte Kuͤhlgefaͤß K, K noͤthige kalte Wasser wird von der Pumpe R durch die Roͤhre 8 in diese Gefaͤße
                              getrieben, und durch die Roͤhre T entleert. Die
                              zur Speisung des Ofens noͤthige Luft steigt durch die Gefaͤße H, H empor, und stroͤmt dann auf die angegebene
                              Weise durch die Zuͤge M. Der Fuͤller E kann auf irgend eine geeignete Weise mit Wasser
                              gespeist werden.
                           Schließlich muß ich bemerken, daß, obschon ich den austretenden Dampf durch
                              verschiedene Roͤhrensysteme leitete, doch auch derselbe Zwek dadurch erreicht
                              werden kann, daß man das Gegentheil befolgt, d.h. indem man das Kuͤhlmittel
                              durch die Roͤhren, und den Dampf durch die Gefaͤße in einander
                              entgegengesezten Richtungen leitet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
