| Titel: | Ueber Hrn. Rogers's Maschine zum Schneiden der Kämme. | 
| Fundstelle: | Band 53, Jahrgang 1834, Nr. XVIII., S. 101 | 
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                        XVIII.
                        Ueber Hrn. Rogers's Maschine zum Schneiden der
                           Kaͤmme.
                        Aus den Transactions of the Society of arts for 1833 Part. II. im Mechanics'
                                 Magazine, No. 562.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Roger's Maschine zum Schneiden der Kaͤmme.
                        
                     
                        
                           Die Materialien, aus welchen man Kaͤmme zu schneiden pflegt, sind Buchsholz,
                              Elfenbein, Horn und Schildpatt. Das wichtigste Geschaͤft, nachdem man den
                              Kaͤmmen durch Raspeln, Feilen etc. den aͤußeren Umriß und eine
                              beliebige Form gegeben, ist das Schneiden der Zaͤhne.
                           Dieß geschah nun fruͤher in allen Fallen mittelst einer doppelten
                              Saͤge, welche aus zwei parallelen Blaͤttern bestand, von denen das
                              eine tiefer, als das andere war, so zwar, daß, wenn das tiefste Blatt bis in die
                              ganze Tiefe eines Zahnes geschnitten hatte, das andere Blatt erst bis zur
                              Haͤlfte dieser Tiefe eingedrungen war. Bei der Anwendung dieser Saͤge
                              machte das tiefste Blatt in einer geringen Entfernung von der Außenseite des Kammes
                              den ersten Schnitt, und folglich wurde durch die erste Bewegung der Saͤge die
                              aͤußere Seite des einen Zahnes ganz und dessen innere Seite halb
                              ausgeschnitten. Nachdem dieß geschehen, wurde die Saͤge um einen Zahn
                              vorwaͤrts gebracht; d.h. das tiefste Blatt wurde in den durch das seichtere Blatt gemachten
                              Schnitt gebracht, so daß also nun das tiefe Blatt die aͤußere Seite des
                              zweiten Zahnes ganz ausschnitt, waͤhrend das seichtere Blatt wieder die
                              Haͤlfte der inneren Seite ausschnitt. Auf diese Weise wurde die Saͤge
                              jedes Mal um einen Zahn vorwaͤrts bewegt, die Zwischenraͤume zwischen
                              den Saͤgezaͤhnen wurden gleich, und der halbe Schnitt, den das seichte
                              Blatt im Voraus fuͤr das tiefe Blatt machte, verhinderte das Werfen der Sage
                              oder das Schneiden von Zaͤhnen von ungleicher Dike.
                           Kaum war die Kreissaͤge erfunden, so wendete man dieselbe auch zum Schneiden
                              von Kaͤmmen an, indem man an einer Welle zwei solche Kreissaͤgen
                              anbrachte- von denen die eine einen groͤßeren Durchmesser hatte, als
                              die andere; und indem man die Entfernung zwischen beiden Saͤgen nach der
                              Feinheit der zu schneidenden Zaͤhne regulirte. Man bedient sich
                              gegenwaͤrtig sowohl der geraden, als der kreisfoͤrmigen Doppelsage;
                              und zwar ersterer zum Schneiden von Kaͤmmen aus allen den oben angegebenen
                              Materialien, lezterer hingegen bloß zur Verfertigung von Kaͤmmen aus
                              Buchsholz und Elfenbein. Buchsholz und Elfenbein splittern sich gern, wenn sie der
                              senkrechten Wirkung eines Schneidinstrumentes ausgesezt werden; waͤhrend Horn
                              und Schildpatt wegen ihrer Textur, so wie auch deßhalb, weil sie in der
                              Waͤrme weich und biegsam werden, die Einwirkung eines scharfen senkrechten
                              Schneidinstrumentes sehr gut ohne Splitterung ertragen.
                           Vor beilaͤufig 20 Jahren erhielt das erste Haus, welches damals zu London mit
                              Kaͤmmen Geschaͤfte trieb, vom Auslande einige Muster von Verzierungen,
                              die wie Kronen aussahen, und an den Schildkrotkaͤmmen angebracht werden
                              sollten. Es gab daher einem der gewandtesten Kuͤnstler, Namens Ricketts, den Auftrag, dieselben auszufuͤhren, und
                              dieser erfand auch wirklich einen Staͤmpel oder eine Patrize, mit welchem er
                              durch fortgesezten Druk aus einem duͤnnen Stuͤke erwaͤrmten
                              Schildpattes Stuͤk fuͤr Stuͤk des Musters ausschnitt. Der
                              Erfinder bemerkte hiebei, daß hier zwei Kaͤmme aus dem Materiale, welches nur
                              zu einem einzigen bestimmt war, ausgeschnitten wurden; er verfolgte diesen
                              Fingerzeig weiter, und erfand hienach bald eine Maschine, an der ein einfaches
                              Schneidinstrument, welches senkrecht herabstieg, durch einen Tretschaͤmel und
                              ein Rad in Bewegung gesezt wurde. Das Lager, auf welchem das Schildpatt ruhte, war
                              an der Seite ausgekerbt, und diese Auskerbungen paßten in andere correspondirende
                              Auskerbungen einer parallel damit laufenden Zahnstange. Nach jedem Schnitte wurde
                              das Lager mit der Hand um eine Auskerbung bewegt, und auf diese Weise wurde die
                              gleiche Entfernung der Schnitte von einander gesichert. Da jedoch der Zahn eines Kammes
                              die Gestalt eines sehr langen Dreiekes hat, so mußte dem Lager, waͤhrend es
                              von einer Auskerbung zur anderen vorwaͤrts geschoben wurde, zugleich auch
                              eine abwechselnde Bewegung gegeben werden. Auch diese Bewegung wurde mittelst der
                              Haͤnde hervorgebracht, und so entstand hienach die erste rohe Maschine zum
                              Ausschneiden der Zaͤhne des einen Kammes aus den Zwischenraͤumen
                              zwischen den Zaͤhnen eines anderen.
                           Als Kiese Maschine bekannt zu werden anfing, wurden verschiedene Vorrichtungen zur
                              Vorwaͤrtsbewegung des Lagers, so wie auch dazu erfunden, demselben die
                              noͤthige wechselsweise Aenderung der Richtung zu geben. In einigen Fallen gab
                              man diese abwechselnde Bewegung dem Lager, in anderen hingegen dem
                              Schneidinstrumente selbst. Schon bevor man diese Verbesserungen in Vorschlag
                              brachte, war jedoch der urspruͤngliche Erfinder, Hr. Ricketts, auf die Idee gekommen, diese Veraͤnderung der Richtung
                              ganz entbehrlich zu machen, und zwar durch Anwendung eines doppelten
                              Schneidinstrumentes; d.h. durch ein Instrument, welches aus zwei Blaͤttern
                              bestuͤnde, welche einander an dem einen Ende beruͤhrten,
                              waͤhrend sie an dem anderen Ende so weit von einander entfernt waͤren,
                              als es die Breite der Zaͤhne erfordert. Zugleich machten die Blaͤtter
                              an ihren Enden eine Kruͤmmung, um auf diese Weise die Enden der Zahne frei zu
                              machen.
                           Es ist offenbar, daß waͤhrend der Schnitt geschah, das Material
                              stationaͤr bleiben mußte, und daß das Bett waͤhrend des Zwischenraumes
                              zwischen dem Emporheben und Herabsenken des Schneidinstrumentes um die Breite eines
                              Zahnes vorwaͤrts bewegt werden mußte. Diesen Zwek nun erreichte man an den
                              Rickett'schen Maschinen dadurch, daß man das
                              Schneidinstrument durch einen Tretschaͤmel allein in Bewegung sezte, und daß
                              man das Lager durch eine Schraube vorwaͤrts bewegte, an deren Ende eine
                              Kurbel angebracht war, so zwar daß eine ganze oder eine halbe Umdrehung der Kurbel
                              das gehoͤrige Vorwaͤrtsschreiten bewirkte, und daß nach jeder solchen
                              ganzen oder halben Umdrehung ein Ruhepunkt eintrat, waͤhrend welchem das
                              Schneidinstrument in Thaͤtigkeit gerieth.
                           In Hrn. Roger's Maschine gelangt man aber ohne
                              Tretschaͤmel und bloß mittelst einer einfachen Kurbel zu demselben Zweke. Die
                              Welle, an der die Kurbel befestigt ist, sezt das Schneidinstrument mittelst eines
                              Winkelhebels in Bewegung; und an der Welle befindet sich ein Rad, an welchem ein
                              Theil der Zaͤhne weggenommen ist. Dieses Rad greift in ein
                              gewoͤhnliches Zahnrad, welches sich an der Achse einer Schraube befindet,
                              durch deren Umdrehung das Lager mit der darauf befindlichen Arbeit vorwaͤrts
                              bewegt wird. Hieraus
                              erhellt, daß, waͤhrend die zum Emporheben und Herabsenken des
                              Schneidinstrumentes bestimmte Maschinerie so lange die Kurbel umgedreht wird, in
                              bestaͤndiger Thaͤtigkeit ist, die Schraube, die das Lager in Bewegung
                              sezt, so lange außer Thaͤtigkeit ist, als die Zahne der beiden Raͤder
                              nicht auf einander wirken. Durch Erweiterung und Vergroͤßerung des Raumes, an
                              welchem die Zaͤhne des zweiten Rades weggeschnitten sind, wird der
                              Zwischenraum zwischen je zwei Zahnen des Kammes verkleinert; man kann den
                              Zaͤhnen also eine beliebige Entfernung von einander geben, je nachdem das
                              Rad, das man an die Achse der Schraube bringt, diese oder jene Anzahl von
                              Zaͤhnen hat.
                           Diese Maschinen haben in allen ihren Modifikationen den Vorzug, daß aus derselben
                              Quantitaͤt Material, aus welcher mit der gewoͤhnlichen Sage nur ein
                              Kamm geschnitten werden konnte, nun zwei Kaͤmme erzeugt werden
                              koͤnnen. Da die Schildkrotschalen jedoch am Rande keilfoͤrmig sind, so
                              kann die neue Erfindung, indem der keilfoͤrmige Rand fuͤr den
                              Ruͤken des Kammes nicht Dike genug hat, eigentlich nur auf dike, aus der
                              Mitte der Schale geschnittene Stuͤke leicht angewendet werden. Dessen
                              ungeachtet ist aber selbst hier der Vortheil noch sehr groß, indem das rohe
                              Schildpatt von erster Qualitaͤt 4 Guineen per
                              Pfund gilt, und also theurer ist, als Silber.
                           In einigen Faͤllen laͤßt sich der duͤnne Rand eines
                              Stuͤkes Schildpatt jedoch vielleicht dadurch verstaͤrken, daß man
                              denselben auf ein dikeres Stuͤk, welches zum Ruͤken bestimmt ist,
                              loͤthet oder schweißt, indem man die Schildpattstuͤke erhizt, und noch
                              heiß zusammenpreßt. Es muß jedoch hiebei sehr sorgfaͤltig darauf geachtet
                              werden, daß das Schildpatt nicht uͤberhizt wird, indem es sonst seine
                              blaͤtterige Textur verliert, und beinahe so bruͤchig wie Glas wird.
                              Sowohl in Deutschland als in Frankreich erzeugt man viele Kamme, an denen die
                              Verzierungen durch einen starken Druk in heißen staͤhlernen Modeln
                              ausgeschlagen oder ausgepreßt werden, und an denen man auf diese Weise zwei oder
                              mehrere Schildpattstuͤke mit einander vereinigt; allein die Farbe des
                              Schildpattes leidet hiebei empfindlich, und eben so wird das Material dadurch sehr
                              bruͤchig. Die besten englischen Fabrikanten bringen zwei
                              Schildpattstuͤke, die mit einander vereinigt werden sollen, nachdem dieselben
                              abgeraspelt und geglaͤttet worden, zwischen zwei duͤnnen Brettchen in
                              eine Schraubenpresse. Diese Presse wird dann einige Stunden lang in siedendes Wasser
                              gebracht, wobei man sie von Zeit zu Zeit fester anzieht; auf diese Weise erlangt
                              man, wenn man die gehoͤrige Zeit gestattet, eine feste Verbindung und zwar bei einer Temperatur,
                              die so niedrig ist, daß weder die Farbe noch die Textur des Materiales Schaden
                              leidet.
                           Fig. 32 zeigt
                              zwei Kaͤmme, welche aus einem Stuͤke Schildpatt geschnitten, aber noch
                              nicht von einander getrennt sind. Das Schildpatt wird auf einem beweglichen Lager
                              festgehalten, welches Lager sich jedes Mal um einen Zahn auf ein Mal bewegt. Die
                              beiden Meißel oder Schneidinstrumente, deren man sich bedient, damit bei jeder
                              Bewegung ein vollkommener Zahn ausgeschnitten werde, werden, wie Fig. 33 und 34 zeigt,
                              durch 4 Stifte oder Zapfen mit einander verbunden, und zwischen ihnen werden
                              Ausfuͤllstuͤke angebracht, deren Dike und Zulaufen die Form der
                              Kammzahne genau bestimmt. Von dem unteren Ausfuͤllstuͤke, welches in
                              Fig. 35
                              einzeln fuͤr sich abgebildet ist, erstrekt sich eine scharfe Spize so weit
                              herab, daß dieselbe auf gleicher Hoͤhe mit den Raͤndern des
                              Schneidinstrumentes steht. Dieser Vorsprung schneidet die Spize des Zahnes von dem
                              entgegengesezten Kamme ab. So wie dieser doppelte Meißel jedoch den Zahn des einen
                              Kammes und den leeren Raum des entgegengesezten ausschneidet, werden deren breitere
                              Enden, wie man in Fig. 36 bei aa sieht, ausgebogen;
                              dadurch schneidet die vorwaͤrtsschreitende Seite zur Haͤlfte durch die
                              Spize des naͤchstfolgenden Zahnes, und bei der naͤchsten Bewegung
                              schneidet dann die folgende Kruͤmmung durch die andere Haͤlfte, so daß
                              der Zahn frei und los ist. In Fig. 37 sieht man den
                              Schraubstok, in welchem die Schneidinstrumente a, a von
                              der Schraube und den Schraubenmuttern bb
                              festgehalten werden; und da sich diese Schneidinstrumente bestaͤndig genau an
                              einer und derselben Stelle auf und nieder bewegen muͤssen, so ist dieser
                              Schraubstok mittelst der Bindeschraube d an der Stange
                              c, c der Maschine fixirt. ee in Fig. 38 sind zwei
                              Stellschrauben, mittelst welcher die Meißelkanten genau mit dem Lager f, f, auf welchem sich das zu schneidende Schildpatt
                              befindet, parallel gestellt werden, g ist der
                              Stuͤzpunkt, an welchem sich der Stab c in einem
                              Gelenke bewegt, welches bei den Bewegungen gar keine Erschuͤtterungen
                              zulaͤßt, und sich mit dem Lager in gleicher Hoͤhe befindet. h ist ein anderes Gelenk oder Gefuͤge, welches
                              mittelst seiner Schraube i fest an das vordere Ende des
                              Stabes c geschraubt wird, und da hier die Kraft
                              ausgeuͤbt wird, durch welche die Schneidinstrumente aa herabgedruͤkt werden, um ihre Arbeit zu
                              vollbringen, so befinden sich diese beiden Gefuͤge g,
                                 h in einer Linie, welche mit den schneidenden Kanten des Meißels aa parallel laͤuft. Sie befinden sich daher
                              in dem Augenblike, in welchem der Schnitt geschieht, auf gleichem Niveau mit dem
                              Lager f; und dieß ist offenbar die beste Einrichtung,
                              indem die Meißel dann keine seitliche Bewegung und keine Neigung haben sich auf die Seite zu legen. Um
                              jedoch aller Schiefheit, die allenfalls durch ungleiche Schaͤrfe oder durch
                              Ungleichheit der Substanz, welche verschnitten werden soll, entstehen
                              koͤnnte, noch sicherer vorzubeugen, ist an der Maschine ein aufrechter
                              Pfosten mit einem Fenster k festgemacht, durch welchen
                              der Stab c, c geht, und in welchem sich dieser Stab auf
                              und nieder bewegen kann, ohne daß eine Seitenbewegung moͤglich ist. Dieser
                              Pfosten fuͤhrt daher den Stab c, und sichert die
                              gerade Stellung und die Staͤtigkeit der Schneidinstrumente nur noch mehr. Das
                              Gefuͤge h steht durch ein Gelenkstuͤk,
                              welches aus zwei Haͤlften besteht, und beim Anlegen in der Mitte
                              zusammengeschraubt wird, mit dem Winkelhebel j in
                              Verbindung, dessen Achse sich hinter l erstrekt, und von
                              den drei Pfosten m, n und o
                              getragen wird. Diese Pfosten sind, um gestellt werden zu koͤnnen, in die
                              Vorspruͤnge p, p, p geschraubt, welche zugleich
                              mit dem Arme g und dem unteren Lager q aus einem Stuͤke gegossen sind, so daß die
                              Meißel mit der groͤßten Festigkeit festgehalten, und zum Schnitte angetrieben
                              werden. An dem anderen Ende der Welle l befindet sich
                              ein Rad r, an dessen einer Seite nur einige wenige
                              Zaͤhne gelassen sind. Diese Zaͤhne sind so gestellt, daß sie nur dann
                              in das Rad s eingreifen, wenn der Winkelhebel j die Schneidinstrumente aa von der Arbeit emporgehoben. Das Rad s ist
                              an einer Schraube t, Fig. 39
                              In dieser Figur ist das Ende des Stabes c und
                                    sein verbindendes Gelenkstuͤk als weggebrochen dargestellt, damit man
                                    den Winkelhebel j sehen koͤnne.A. d. O., befestigt, durch welche das Lager ff genau auf
                              dieselbe Weise bewegt wird, wie dieß bei der gewoͤhnlichen Drehervorlage der
                              Fall ist. u ist der Pfosten, von dessen Halsring die
                              Schraube t festgehalten wird, und v das Schraubenloch, durch welches dieselbe geht. Sie steht mit dem
                              schwalbenschwanzfoͤrmigen Schieber w, an welchem
                              das Lager f aufgezogen ist, in Verbindung, und dieser
                              Schieber ist zur Aufnahme der Schraube t durchbrochen.
                              Wenn man nun die Kurbel x dreht, so treibt der
                              Winkelhebel j die Schneidinstrumente aa auf das Schildpatt herab, wodurch ein Zahn
                              ausgeschnitten wird; dann hebt der Winkelhebel diese Schneidinstrumente wieder
                              empor, waͤhrend zu gleicher Zeit die wenigen Zaͤhne des Rades r eingreifen, das Rad s mit
                              sich faͤhren, und dadurch die Schraube t um eine
                              bestimmte Streke vorwaͤrts treiben. Das Rad r
                              verlaͤßt dann das Rad s wieder, und der
                              Winkelhebel treibt seinerseits die Schneidinstrumente wieder herab, um auf diese
                              Weise einen zweiten Zahn zu erzeugen, u.s.f. bis alle Zaͤhne ausgeschnitten
                              sind, wo dann ein neues Stuͤk Schildpatt auf das Lager f gelegt, und damit keine Zeit verloren gehe, bloß durch
                              Zuruͤkdrehen der Kurbel x ausgeschnitten
                              wird.
                           Hiemit waͤre die Bewegung der Schneidinstrumente und nach ihnen die Bewegung
                              des Schildpatts erlaͤutert, so daß nun nur noch der Apparat, durch welchen
                              das Horn oder das Schildpatt auf dem Lager festgehalten wird, zu beschreiben
                              uͤbrig ist. Dieser Apparat wurde in Fig. 38 absichtlich
                              weggelassen; dagegen ist er in Fig. 40 und 41 anschaulich
                              gemacht, ff ist das Lager, an dessen eine Seite
                              die stellbare Platte zz geschraubt ist, damit das
                              Schildpatt oder Horn mit Sicherheit geleitet, und schnell in die Mitte und in
                              gehoͤrig parallele Stellung gebracht werden kann. Mit dem einen Ende des
                              Lagers bildet die doppelte Gabel 1,1 ein Gefuͤge, waͤhrend an dem
                              anderen Ende ganz lose eine aͤhnliche doppelte Gabel angebracht ist. 3,3 sind
                              zwei duͤnne Stahlfedern oder Stabe, die an beiden Enden hakenfoͤrmig
                              gebogen, und an dem einen Ende mittelst Schrauben und Schraubenmuttern an den Gabeln
                              1, 1, an dem anderen Ende hingegen an den losen Gabeln 2, 2 festgemacht sind. Diese
                              Gabeln erhalten die beiden Stahlstaͤbe mit einander parallel, und mittelst
                              derselben kann man ihnen jede beliebige Entfernung von einander geben, welche
                              Entfernung eine solche seyn soll, daß sie den Schneidinstrumenten a, a so nahe als moͤglich kommen, ohne dieselben
                              jedoch zu beruͤhren. Diese Stahlfederstaͤbe, welche auf diese Weise
                              bei 1, 1 mit dem Lager ein Gefuͤge bilden, koͤnnen an dem anderen Ende
                              so emporgehoben werden, daß das Schildpatt unter dieselben gebracht werden kann. Um
                              hingegen auch die Enden 22 nieder zu halten, ragt aus der Mitte der Gabeln 2, 2 ein
                              breiter Zahn 4 hervor, der in die Riefen des herabhaͤngenden Faͤngers
                              5 einschnappt, so daß die Federn 3, 3 auf diese Weise mit jeder erforderlichen
                              Festigkeit oder Kraft auf das Schildpatt y
                              gedruͤkt werden. Der Faͤnger 5 steht oben mit einem Zapfen 6 in
                              Verbindung, und wird, wie man in Fig. 41 sieht, durch eine
                              kleine Feder gegen den Zahn 4 nach Auswaͤrts getrieben. Die Federn oder
                              Federstaͤbe 3, 3 muͤssen immer in derselben Richtung herab bewegt
                              werden, d.h. parallel mit dem Lager f, indem sonst die
                              Schneidinstrumente damit in Beruͤhrung kommen und beschaͤdigt werden
                              koͤnnten. Es sind daher zu diesem Behufe an dem Zapfen 6 zwei duͤnne
                              Wangen befestigt, zwischen welchen der breite Zahn 4 durchgeht, wodurch alle
                              seitliche Bewegung der Federstabe 3, 3 verhindert wird. Wenn die Federn 3,3 empor
                              gehoben werden, wird der Faͤnger 5 durch den Hebel 8 von dem Zahne 4
                              weggedruͤkt. Das Lager f ist, wie man in Fig. 38 und
                              41 bei 9
                              ersieht, unterhalb hohl, damit man einen Waͤrmeapparat darunter anbringen
                              kann, indem die Waͤrme das Horn und das Schildpatt erweicht.
                           
                           Um die Maschine so zu stellen, daß sie Kaͤmme mit feineren oder
                              groͤberen Zahnen schneidet, braucht man das Rad r
                              nur gegen ein anderes Rad mit einer groͤßeren oder geringeren Anzahl von
                              Zaͤhnen auszuwechseln, und die zwischen den Schneidinstrumenten befindlichen
                              Ausfuͤllstuͤke gegen andere von entsprechender Dike auszutauschen. Die
                              Raͤder und Ausfuͤllstuͤke sollen, wenn sie ein Mal einander
                              angepaßt sind, mit gleichen Nummern bezeichnet werden. Die inneren Seiten der Meißel
                              oder Schneidinstrumente a, a muͤssen ganz flach
                              und senkrecht erhalten werden, damit die Zahne nie zwischen denselben steten
                              bleiben; die Schaͤrfung derselben geschieht daher nur an den aͤußeren
                              Seiten.
                           Zu groͤßerer Bequemlichkeit fuͤr den Arbeiter soll die Einrichtung
                              getroffen werden, daß der Stab c entweder von selbst
                              emporsteigt, oder in dieser Stellung bleibt, wenn er emporgehoben worden. Man
                              braucht zu diesem Zweke den Kurbelgriff, wie in Fig. 39, nur dem
                              Winkelhebel j gegenuͤber zu fixiren, und ihn so
                              schwer zu machen, daß er jedes Mal herabsinkt, und dadurch den Stab c emporhebt; oder man kann an dem Arme g auch eine Feder befestigen, die gegen die untere Seite
                              des Stabes c wirkt, und zwar mit einer solchen Kraft,
                              wie sie noͤthig ist, um denselben emporzuheben oder wenigstens gehoben zu
                              erhalten.
                           Fig. 32 bis
                              37 sind
                              in halber Groͤße, Fig. 38, 40 und 41 in Viertel-,
                              und Fig. 39
                              in Achtelgroͤße gezeichnet. An lezterer Figur sieht man drei Ohren 10, 10,
                              10, die an der Bodenplatte q der Maschine hervorragen,
                              und mit denen die Maschine an irgend einer geeigneten Bank befestigt werden
                              kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
