| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum Spinnen der Wolle, Baumwolle, des Hanfes, Flachses und anderer Faserstoffe, worauf sich John Travis der jüngere, zu Shaw Mills bei Manchester, in der Grafschaft Lancaster, am 1. November 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 53, Jahrgang 1834, Nr. XXXII., S. 174 | 
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                        XXXII.
                        Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum
                           Spinnen der Wolle, Baumwolle, des Hanfes, Flachses und anderer Faserstoffe, worauf sich
                           John Travis der
                           juͤngere, zu Shaw Mills bei Manchester, in der Grafschaft Lancaster, am 1. November 1832 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Junius 1834, S.
                              243.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten.
                        
                     
                        
                           Die unter obigem Patente begriffenen Erfindungen des Patenttraͤgers beziehen
                              sich auf die unter dem Namen Mule, Billey, Jenney bekannten Spinnmaschinen, und
                              bestehen in einer neuen Methode den Gegene-Fallhebel in Verbindung mit dem
                              Fallhebel in Bewegung zu sezen, um auf diese Weise, so wie die Wagen einlaufen, das
                              Garn fester auf die Spindeln zu winden, als dieß mit den gewoͤhnlichen
                              Maschinen geschehen kann. Diese neue Methode, den Gegen-Fallhebel in Bewegung
                              zu sezen, macht uͤbrigens auch das sogenannte Zuruͤkwinden (backing off) oder die ruͤkgaͤngige
                              Bewegung der Spindeln, durch welche das Garn vor dem Aufwinden auf die Spulen von
                              den Spizen der Spindeln abgewunden wird, uͤberfluͤssig.
                           In der beigefuͤgten Zeichnung ist Fig. 35 ein Theil der
                              Fronte eines Mulewagens, an welchem die Verbesserungen angebracht sind. Fig. 36
                              hingegen ist ein Querdurchschnitt dieses Wagens, woraus man die Verrichtungen der
                              verbesserten Theile noch deutlicher sieht.
                           Der Wagen ist auf dieselbe Weise, wie an den gewoͤhnlichen Mules gebaut. Es
                              befindet sich an demselben eine Reihe aufrechter Spindeln a,
                                 a, a, welche durch Laufbaͤnder, die von einer kreisenden Trommel
                              oder Walze b herlaufen, getrieben werden. Diese Trommel
                              wird, waͤhrend der Wagen auf den Raͤndern der eisernen Schienen c, c aus- und einlaͤuft, durch die
                              gewoͤhnliche Maschinerie in Bewegung gesezt. Der Fallhebel d ist ein Draht, der laͤngs des Wagens
                              laͤuft, und durch Arme mit der Laͤngenwelle e, welche in den vorn an dem Wagen befestigten Leisten l aufgezogen ist, in Verbindung steht. Dieser Draht d kann sich nach der Richtung des Kreissegmentes,
                              welches in Fig.
                                 36 durch Punkte angedeutet ist, heben und senken, wenn sich die Welle e zum Theil um ihre Achse dreht. Diese Bewegung gibt der
                              Spinner, wenn der Wagen einlaͤuft, der Welle mit der Hand, damit das Garn
                              beim Aufwinden auf die Spulen und zur Erzeugung regelmaͤßiger Windungen um
                              die Spindeln geleitet wird.
                           Der Gegen-Fallhebel g ist ein leichter Metallstab,
                              der laͤngs des Wagens und parallel mit dem Fallhebel laͤuft. Er ist
                              wie die Arme h, h aufgezogen, bewegt sich jedoch lose um
                              die Welle e, so daß er sich in einer aͤhnlichen
                              Kruͤmmung, wie der Fallhebel, auf und nieder bewegen kann. Der untere Theil
                              des Armes h bildet ein gezahntes Kreissegment i, welches in ein entsprechendes, gezahntes Kreissegment
                              k eingreift. Dieses leztere ist an der unteren
                              Langenwelle l, l aufgezogen, deren Zapfen sich in den an
                              den Leisten f angebrachten Zapfenlagern m drehen.
                           Die Welle l mit ihrem in die Verzahnung i eingreifenden verzahnten Kreissegmente k dirigirt die Stellung des Gegen-Fallhebels g; und die gehobene Stellung, in der man den
                              Gegen-Fallhebel in Fig. 36 sieht, wird durch
                              die belastete Schnur m hervorgebracht. Diese Schnur ist
                              an dem Umfange einer an der Welle l befestigten Rolle
                              festgemacht, und auf diese Weise wird das verzahnte Kreissegment herumgedreht, und
                              der Gegen-Fallhebel emporgehoben. Damit sich der Gegen-Fallhebel
                              jedoch, wenn der Wagen auslaͤuft, nicht zu hoch erhebt, ist an der Welle l ein Aufhaͤlter p
                              angebracht, der sich um diese Zeit gegen eine Auskerbung in dem senkrechten Hebel
                              q stemmt. Dieser Hebel ruht auf dem Ende des
                              Aufhaͤlters, und wird durch eine an dem vorderen Theile des Wagens
                              befindliche Feder r in dieser Stellung erhalten. Wenn
                              jedoch der Wagen weit genug ausgelaufen ist, und die Faden aufgewunden werden
                              sollen, so wird der senkrechte Hebel q durch die Wirkung
                              eines horizontalen, hinter der Welle e befindlichen
                              Hebels zuruͤkgezogen, indem der Spinner um diese Zeit mit seinem Finger auf
                              denselben druͤkt. Man sieht diesen Hebel in der horizontalen Ansicht, die in
                              Fig. 37
                              von diesem einzelnen Theile der Vorrichtung gegeben ist, bei s.
                           Der Falldraht d wird um diese Zeit bis auf jenen Theil
                              der in Fig.
                                 36 durch Punkte bezeichneten Curve z gehoben,
                              der sich uͤber den Spizen der Spindeln befindet, worauf dann die beschwerte
                              Schnur n durch das Freiwerden des Aufhaͤlters p in Stand gesezt wird, die Verzahnung k und die Welle l noch
                              weiter herum zu bewegen, damit der Gegen-Fallhebel g auf diese Weise gleichfalls uͤber die Spizen der Spindeln gehoben
                              wird. Die Ausdehnung des Bozens, durch welchen sich die Welle l und das verzahnte Kreissegment 
                              k bewegen koͤnnen, ist, wie aus Fig. 36 ersichtlich,
                              durch einen an der Welle l befestigten Aufhaͤlter
                              t beschraͤnkt.
                           Dadurch, daß der Gegen-Fallhebel g auf die
                              beschriebene Weise uͤber die Spizen der Spindeln emporgehoben wird, werden
                              die losen Garnwindungen, die um die nakten, uͤber den Spulen befindlichen
                              Theile der Spindeln geschlungen sind, abgewunden, und dadurch wird die retrograde
                              Bewegung der Spindeln, die zu dem sogenannten Zuruͤkwinden erforderlich ist,
                              ganz oder wenigstens großen Theils entbehrlich.
                           Die uͤbrigen, in der Abbildung noch ersichtlichen Theile der Maschine sind
                              bereits bekannt, und bilden keinen Theil der Erfindung, die in einem Mechanismus
                              besteht, durch welchen der Gegen-Fallhebel so bewegt werden kann, daß die
                              Faden beim Aufwinden auf die Spindeln eine groͤßere Spannung erhalten, und
                              daß das sogenannte Zuruͤkwinden uͤberfluͤssig wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
