| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Steindruke oder anderen Arten von Druk, worauf sich Adolph Jacquesson Esq., von Leicester Square, Grafschaft Middlesex, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung am 6. Julius 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 53, Jahrgang 1834, Nr. LXI., S. 369 | 
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                        LXI.
                        Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten
                           zum Steindruke oder anderen Arten von Druk, worauf sich Adolph Jacquesson Esq., von
                           Leicester Square, Grafschaft Middlesex, in Folge einer von
                           einem Fremden erhaltenen Mittheilung am 6. Julius
                              1831 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar
                              1834, S. 7.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Jacquesson's verbesserte Maschinen oder Apparate zum Steindruke
                           oder anderen Arten von Druk.
                        
                     
                        
                           Gegenwaͤrtige Erfindung besteht in einer Verbindung mehrerer bereits bekannter
                              Theile und Vorrichtungen zu einer Maschine, welche sich sowohl zum Abdruke von
                              lithographirten Gegenstaͤnden, als von Kupfer- und Stahlstichen, und
                              zum gewoͤhnlichen Letterndruke eignet. Fig. 56 ist eine
                              Seitenansicht der nach der neuen Erfindung gebauten Presse. Fig. 57 ist eine
                              Endansicht derselben, und Fig. 58 ein Grundriß. An
                              allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Zahlen auf gleiche
                              Gegenstaͤnde.
                           1, 1 etc. ist das Seitengestell der Maschine, deren beide Seiten mittelst
                              Quergestellen, Schrauben und Schraubenmuttern 2, 3 fest zusammengehalten werden. Die
                              Querstuͤke 3, 3 bestehen aus Eisen, welches auf die Kante gestellt ist, um
                              Staͤrke mit Leichtigkeit zu vereinen. 4 ist ein anderes, an dem einen Ende
                              der Maschine befindliches Querstuͤk mit einem Vorsprunge 4, an welchem die
                              spaͤter zu beschreibende Stuͤze 36 angebracht ist. 5, 5 ist eine Walze
                              oder ein Cylinder, an welchem sich 3 Vorspruͤnge 5, 5, 5 befinden; er
                              laͤuft von einer Seite der Maschine zur anderen, und seine Achse dreht sich
                              in Zapfenlagern in dem Gestelle 1, 1. An dem einen Ende dieser Achse ist ein Zahnrad
                              6 befestigt, welches von dem gezaͤhnten, an der Welle des Kurbelgriffes 16
                              aufgezogenen Getriebe 17 in Bewegung gesezt wird. Diese Welle 16 hat ihr Zapfenlager
                              an der einen Seite der Maschine. 7 ist die Tafel oder der Tisch, worauf der
                              lithographirte Stein, die Kupfer- oder Stahlplatte, oder die Letternform
                              gelegt wird; er besteht aus drei Laͤngenrahmen oder Gestellen, welche durch
                              Querrahmen fest mit einander verbunden wird, und auf welche eine flache eiserne
                              Platte gelegt wird, die die Oberflaͤche des Tisches bildet. Die Laͤngenrahmen werden von
                              den drei Hervorragungen 5, 5, 5 an der Walze 5 getragen. Die Oberflaͤche der
                              Tafel ist durch die Zahl 8 angedeutet. Die Tafel 7, 8 wird von vier ausgekehlten
                              Raͤdern 10, 10 etc. gefuͤhrt, die sich um die Achsen 9, 9 drehen, und
                              welche auf den Schienen 11, 11 etc. laufen, die an beiden Seiten der Maschine
                              angebracht sind. Diese Schienen dienen als Fuͤhrer fuͤr die
                              Raͤder 10, 10, und folglich auch fuͤr den Stein, die Platte oder die
                              Form. Der Tisch 7, 8 kann entweder aus mehreren Stuͤken bestehen oder aus
                              einem Stuͤke gegossen seyn. 12, 12 ist eine an der einen Seite der Tafel 7, 8
                              befestigte Zahnstange; und mittelst des gezaͤhnten Rades 13, welches an der
                              Achse des Zahnrades 6 aufgezogen ist, wird die Tafel unter der Drukwalze vor-
                              und ruͤkwaͤrts bewegt. 14, 14 sind Theile des Gestelles, welche, wie
                              aus der Zeichnung ersichtlich ist, an jeder Seite der Maschine mittelst
                              Schraubenbolzen und Schraubenmuttern an dem Gestelle 1, 1 etc. befestigt sind. 15,
                              15 sind die Zapfenlager der Welle der Kurbel 16, und an dieser Welle ist auch das
                              Getrieb 17 befestigt, welches das Zahnrad 6 treibt. Der Druk wird an dieser Maschine
                              durch einen Cylinder hervorgebracht, der vorzugsweise aus Gußeisen bestehen soll und
                              dessen Oberflaͤche genau abgedreht seyn muß; man kann denselben jedoch auch
                              aus jedem anderen tauglichen Materiale verfertigen. Die Achsen der Drukwalze 18
                              drehen sich an beiden Seiten der Maschine in Zapfenlagern oder Anwellen, die von den
                              eisernen, einem Steigbuͤgel aͤhnlich geformten Baͤndern 29
                              gefuͤhrt werden. Diese Baͤnder 29 werden mittelst Schrauben 29 und der
                              dazu gehoͤrigen Schraubenmuttern emporgehoben oder herabgelassen, so daß also
                              der Raum zwischen dem Cylinder 18 und der Tafel 7, 8 so regulirt wird, wie es der
                              Dike des auf der Tafel 7, 8 befestigten Steines, der Platte oder Drukform angemessen
                              ist. Wenn die Maschine bloß zum Abdruken von lithographirten Schriften verwendet
                              werden soll, oder wenn man sie zu einem Letterndruke, bei welchem eben keine große
                              Sorgfalt, wohl aber Schnelligkeit erforderlich ist, benuzen will, so bedient man
                              sich eines endlosen Tuches oder Filzes 27, der unter der Drukwalze 18 durch und
                              uͤber die Walze 24 hin laͤuft. Die Achse dieser lezteren Walze dreht
                              sich an beiden Seiten der Maschine in Fenstern oder Zapfenloͤchern, und
                              laͤßt sich mittelst der Stellschrauben 25, 25, auf denen die Achse dieser
                              Walze ruht, stellen oder reguliren. Die Walze 24 wird durch die Baͤnder oder
                              Riemen 36, 36, welche durch den Drukcylinder in Bewegung gesezt werden, zu
                              Umdrehungen veranlaßt; und das Druktuch oder der Filz wird durch die beiden, in der
                              Gabel 19, 19 aufgezogenen Walzen 20, 20 gespannt erhalten. Die oberen Theile dieser
                              Gabeln 19 gehen durch das Querstuͤk 21, und koͤnnen darin auf- und niedersteigen;
                              sie lassen sich mittelst der Stellschrauben n, n in
                              jeder beliebigen Stellung festhalten. Die kleinen Walzen 20, 20 drehen sich, wie man
                              sieht, mit ihren Achsen in loͤchern, welche in die unteren Enden der Gabeln
                              19, 19 gebohrt sind.
                           An einer der Achsen der Walze 5 ist ein Zahnrad 28 befestigt, welches das Zwischenrad
                              a treibt, dessen Welle in einem gebogenen oder
                              gekruͤmmten Fenster in der Seite des Gestelles aufgezogen ist. Das
                              Zwischenrad laͤßt sich auf diese Weise der verschiedenen Entfernung des
                              Zahnrades 28 und des Zahnrades b von einander anpassen.
                              Lezteres Rad ist an einer der Achsen der Drukwalze 18 angebracht, und diese Walze
                              wird durch die Bewegung, die der Walze 5 mitgetheilt wird, getrieben, indem diese
                              Bewegung von dem Zahnrade 28 an das Zwischenrad a, und
                              von diesem an das Rad b fortgepflanzt wird.
                           Die Drukwalze 18 erhaͤlt auf folgende Weise durch Hebel und Gewichte den
                              gehoͤrigen Druk mitgetheilt. 30, 30 sind zwei eiserne Baͤnder oder
                              Schlingen, welche auf die oberen Anwellen der Achsen der Drukwalze 18 wirken. Diese
                              Baͤnder werden mittelst der Hebel 34, die durch die in den unteren Theilen
                              der Stellschrauben 31, 31 angebrachten Spalten oder Loͤcher 32 gehen,
                              herabgedruͤkt. Jeder dieser Hebel 34 hat einen an der Seite der Maschine
                              festgemachten Stuͤzpunkt; sie werden aber ferner auch noch von den Platten 33
                              getragen, die an den Seitengestellen der Maschine befestigt sind. 36, 36 ist ein
                              anderer Hebel, dessen Stuͤzpunkt sich in 36 befindet, und von dem
                              hervorragenden Stuͤke des Gestelles 4 getragen wird. Dieser Hebel 36 wirkt
                              mittelst der Querstange 35 auf die Enden der Hebel 34, 34, auf denen sie, wie aus
                              der Abbildung deutlich ersichtlich ist, aufruht. 37 ist ein Gewicht, und dieses
                              Gewicht wird je nach dem Druke, der erfordert wird, dem Stuͤzpunkte 36
                              genaͤhert oder von demselben entfernt. Zu bemerken ist, daß, wenn der Druk
                              sehr schnell von Statten gehen soll, ein kleineres Zahnrad b an der Achse der Walze 5 angebracht werden kann; wenn jedoch große und
                              schoͤne Abdruͤke gemacht werden sollen, dann soll man sich eines
                              groͤßeren Rades 6 bedienen. Durch dieses Wechseln des Rades 6 wird bezwekt,
                              daß man, wenn schnell gedrukt werden soll, durch wenige Umdrehungen der Kurbel viele
                              Umdrehungen der Drukwalze erzeugt; waͤhrend da, wo große und schoͤne
                              Abdruͤke gemacht werden sollen, eine langsame Bewegung und starker Druk den
                              Vorzug verdient.
                           Es ist ferner noch zu bemerken, daß man, wenn schoͤne feine Abdruͤke
                              von lithographischen Steinen oder Kupfer- oder anderen Platten gemacht werden sollen,
                              statt des endlosen Zeuges oder Filzes einen oder mehrere Blaͤtter glatt
                              gepreßten Pappendekels oben auf das Papier, welches zur Aufnahme des Drukes bestimmt
                              ist, legen soll. Wenn man sich der Maschine bedient, soll man den Stein oder
                              uͤberhaupt die Flaͤche, welche abgedrukt werden soll,
                              sorgfaͤltig an der Tafel 7, 8 befestigen, und dabei dafuͤr sorgen, daß
                              die Drukflaͤche genau mit der Drukwalze parallel laͤuft. Dann soll man
                              ein Blatt Papier auf die Druktafel legen; wendet man ein endloses Druktuch an, so
                              braucht man keinen Pappendekel. Ist dieß geschehen, so wird die Druktafel unter die
                              Drukwalze geschafft, durch welche der Abdruk bewirkt wird, worauf man dann das Blatt
                              abnimmt, und durch ein neues ersezt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
