| Titel: | Verbesserungen in der Fabrikation von Ziegeln oder Baksteinen zu verschiedenen Zweken, worauf sich Robert Beart, Müller von Godmanchester, in der Grafschaft Huntingdon, am 25. Mai 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 53, Jahrgang 1834, Nr. LXII., S. 371 | 
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                        LXII.
                        Verbesserungen in der Fabrikation von Ziegeln
                           oder Baksteinen zu verschiedenen Zweken, worauf sich Robert Beart, Muͤller von
                           Godmanchester, in der Grafschaft Huntingdon, am 25. Mai 1833 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar
                              1834, S. 11.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Beart's Verbesserungen in der Fabrikation von Ziegeln
                           etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung, sagt der Patenttraͤger, besteht in einer eigenen Einrichtung
                              der Model, und in einer Methode sich dieser Model zur Fabrikation von Ziegeln oder
                              Baksteinen zu bedienen, durch welche Methode mir die ganze Fabrikation bedeutend
                              erleichtert zu werden scheint.
                           Fig. 59 ist
                              ein Aufriß einer Maschine mit zwei nach meinem Verfahren eingerichteten Modeln;
                              einige Theile der Maschine sind im Durchschnitte dargestellt, damit deren Bau
                              deutlicher erhellt.
                           Fig. 60 ist
                              ein Grundriß von Fig. 59. An beiden Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf gleiche
                              Gegenstaͤnde.
                           aa ist ein starkes Gestell aus Holz oder aus
                              irgend einem anderen Materiale, auf welchem die Maschinerie ruht. b ist eine gewoͤhnliche Muͤhle zum Mahlen
                              und Zurichten des Thones. Am Grunde oder Boden dieser Muͤhle befindet sich
                              eine Oeffnung, durch welche die Model c, d abwechselnd
                              gefuͤllt werden, wie spaͤter beschrieben werden soll. Die beiden Model
                              c, d sind zwei vierekige Kistchen, welche an einem
                              Querrahmen e befestigt ist, der sich um eine in der
                              Mitte zwischen den beiden Modeln c, d befindliche
                              Spindel t dreht. Auf diese Weise koͤnnen die
                              Model abwechselnd unter die im Boden der Muͤhle befindliche Oeffnung gebracht
                              werden, so daß, waͤhrend der eine Model mit Thon gefuͤllt wird, der in
                              dem anderen Model befindliche Thon in Ziegel verarbeitet wird. f ist ein falscher Boden, deßgleichen sich in jedem der
                              beiden Model c, d einer befindet, und welcher auf den am
                              Boden des Models angebrachten Leisten g ruht. h ist ein Kolben, der, wenn er mittelst der Schraube j emporgehoben wird, den Boden f und mit ihm den in den Modeln enthaltenen Thon empordruͤkt. i ist ein Winkelzahnrad, dessen Achse sich in
                              gehoͤrigen, in dem Gestelle der Maschine angebrachten Zapfenlagern oder
                              Anwellen dreht. Mitten durch dieses Rad ist eine weibliche Schraube gebohrt, in
                              welche die Schraube j paßt, die zum Bewegen des Kolbens
                              dient. k ist ein Winkelzahnrad, welches in das Rad i eingreift, und dessen Achsen sich in Zapfenlagern in
                              dem Gestelle drehen. An der Welle des Rades k ist ein
                              Triebstok l angebracht, und in diesen Triebstok greift
                              das Zahnrad m. An der Achse dieses lezteren Rades
                              befinden sich die Griffe n, n, die zum Bewegen dieses
                              Theiles der Maschinerie dienen.
                           Diese Maschine arbeitet nun auf folgende Weise. Gesezt der Model c sey mit Thon gefuͤllt, und der Model d befinde sich also unter dem Loche der Muͤhle,
                              um daselbst mit Thon gefuͤllt zu werden, waͤhrend der in dem Model c enthaltene Thon in Ziegel verarbeitet wird, so wird,
                              wenn man die Griffe n umdreht, das Rad m den Triebstok l und mit
                              ihm das Rad i in Bewegung sezen; und dieses Rad k treibt das Rad i, welches
                              mittelst der Schraube j den Kolben h so weit emportreibt, als es die Dike des zu
                              verfertigenden Ziegels erfordert. Ist der Ziegel fertig, so wird er dann auf
                              folgende Weise beseitigt.
                           Fig. 61 zeigt
                              das Instrument, mit welchem der Thon in dem Model aus einander geschnitten wird. o ist ein von den Punkten p
                              aus gespannter Draht oder mehrere solcher Draͤhte. Will man nun einen Ziegel
                              abschneiden, so sezt der Arbeiter die Theile p dieses
                              Instrumentes auf den Model, wobei die beiden Seiten desselben als Fuͤhrer
                              dienen, und zieht, indem er auf die Griffe q
                              druͤkt, den Draht durch den Thon. Ist der Thon auf diese Weise von einem Ende
                              zum anderen durchschnitten, so kann der Ziegel leicht mit der Hand weggeschafft
                              werden. Der obere Theil r des Instrumentes Fig. 61 wirkt
                              als ein Streicher; er wird uͤber die Oberflaͤche des Thones in dem
                              Model hin und her bewegt, damit dieselbe auf diese Weise geglaͤttet
                              werde.
                           Nach dem Durchschneiden werden die Griffe n neuerdings
                              wieder umgedreht, und dadurch eine neue Quantitaͤt Thon in den Model c geschafft, der dann wieder eben so behandelt wird,
                              u.s.f., bis der Model
                              leer ist. Dann wird die Muͤhle angehalten, der Kolben herabgelassen, und die
                              Stellung der Model umgekehrt; d.h. der leere Model c
                              kommt unter die Muͤhle, waͤhrend der indessen gefuͤllte Model
                              d uͤber den Kolben zu stehen kommt. Diese
                              Umdrehung der Model bewirke ich durch einen geraden Hebel, den ich, wie in der
                              Zeichnung durch punktirte Linien angedeutet ist, gegen eine Eke des Models und gegen
                              die Spindel I laufen lasse, so daß der Model auf diese
                              Weise gezwungen wird sich um die Spindel zu drehen, s
                              ist eine kreisrunde Tafel, auf welcher sich die Model c,
                                 d bewegen. Der Thon in dem Model d wird hierauf
                              auf dieselbe Weise bearbeitet, wie es bei dem Model c
                              beschrieben worden.
                           Es erhellt aus dieser Beschreibung von selbst, daß man, wenn man den Modeln eine
                              andere Form gibt, auch Ziegel von jeder anderen Form auf diese Weise verfertigen
                              kann. Ziegel, welche zum Trokenlegen oder zur Herstellung eines Wasserabflusses
                              bestimmt sind, koͤnnen nach demselben Verfahren geformt werden, nur muß man
                              sie dann noch feucht uͤber einen Model von gehoͤriger Form biegen. Das
                              Troknen und Brennen der Ziegel geschieht auf die gewoͤhnliche Welse, so daß
                              ich nichts weiter hieruͤber zu bemerken habe.
                           Ich habe nur noch zu erinnern, daß es nicht noͤthig ist, daß der Model
                              durchaus stillsteht, waͤhrend der Thon durch den Kolben emporgedruͤkt
                              wird; denn eben so gut koͤnnen auch die Kolben stillstehen, und dafuͤr
                              die Model mittelst Zahnraͤder und Zahnstangen, oder auf irgend eine andere
                              Weise herabgedruͤkt werden.
                           Obschon ich nun die Model als mit der Muͤhle in Verbindung stehend beschrieben
                              und abgebildet habe, so beschraͤnke ich mich doch nicht einzig und allein auf
                              diese Methode sich derselben zu bedienen; denn sie koͤnnen eben so gut auch,
                              mit der Hand oder auf irgend eine andere Weise gefuͤllt werden. Allein in
                              diesem Falle muͤßte der Thon geschlagen werden, damit er inniger
                              zusammengepreßt wird und ein dichteres Korn erhaͤlt. Ich nehme keinen der
                              einzelnen Theile der Maschinerie, sondern nur den Bau der Model c, d, von denen mehrere Ziegel abgeschnitten werden
                              koͤnnen, so wie der Thon aus denselben hervorgetrieben wird, als meine
                              Erfindung in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
