| Titel: | Ueber eine Verbesserung an Hrn. Snowden's Wagen für Eisenbahnen. Von Hrn. James Woodhouse in Kilburn. | 
| Fundstelle: | Band 54, Jahrgang 1834, Nr. III., S. 5 | 
| Download: | XML | 
                     
                        III.
                        Ueber eine Verbesserung an Hrn. Snowden's Wagen fuͤr
                           Eisenbahnen. Von Hrn. James
                              Woodhouse in Kilburn.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, No. 572, S.
                              282.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.Das Original dieser Abbildung ist ein Holzschnitt. A. d. R.
                           
                        Verbesserung an Hrn. Snowden's Wagen fuͤr
                           Eisenbahnen.
                        
                     
                        
                           Da das Zahnrad an Hrn. Snowden's Wagen fuͤr
                              Eisenbahnen, wovon in diesem Journale kuͤrzlich eine Abbildung erschienMan findet den Wagen des Hrn. Snowden im
                                    Polytechnischen Journ. Bd. LIII. S.
                                       162, Tab. III. beschrieben und abgebildet. A. d. R., eben so gut und mit mehr Vortheil in senkrechter statt in wagerechter
                              Stellung angebracht werden kann, so nehme ich mir die Freiheit zu diesem Behufe
                              einen Plan vorzulegen, nach welchem, wie ich glaube, nicht nur ein großer Theil der
                              Reibung vermieden werden wuͤrde, sondern bei welchem auch weniger Maschinerie
                              erforderlich waͤre, und die Kurbel mit groͤßerer Leichtigkeit in
                              Bewegung gesezt werden koͤnnte. Die Arbeiter koͤnnen naͤmlich
                              bei der von mir in Vorschlag zu bringenden, und aus Fig. 23 ersichtlichen
                              Vorrichtung einander gegenuͤber sizen, und daher ihre Kraft mit mehr Erfolg
                              wirken lassen.
                           Ich halte die Anwendung eines Flugrades, wie es Snowden
                              will, fuͤr uͤberfluͤssig, indem das Bewegungsmoment des Wagens,
                              wenn derselbe ein Mal in Bewegung gesezt worden, hinreichen wuͤrde, um die
                              Kraft auszugleichen. Auch wuͤrde bei Hinweglassung des Flugrades der Wagen
                              leichter angehalten werden koͤnnen, wobei ich nur bemerke, daß ich es
                              fuͤr das Geeignetste halte, den Wagen, wenn es noͤthig ist, mittelst
                              eines Laufbandes und eines Hebels, wie man sich ihrer an den Krahnen bedient, in
                              seinem Laufe anzuhalten.
                           Wenn die erforderliche Triebkraft 120 Pfd., der Durchmesser des Zahnrades 4 Fuß 6
                              Zoll, und der Radius der Kurbel 12 Zoll betraͤgt, und wenn 4 Maͤnner
                              zum Umdrehen derselben verwendet werden, so wird, wenn der Radius des Zahnrades 27 Zoll
                              mißt, nach dem wohlbekannten Geseze der Hebelkraft eine
                              verhaͤltnißmaͤßig groͤßere Kraft zum Umdrehen der Kurbel
                              erforderlich seyn. Da sich nun 27 : 12 = 270 : 120 verhaͤlt, so muß jeder der
                              vier Arbeiter, die Reibung mit in Anschlag gebracht, eine Kraft von 68 Pfd.
                              ausuͤben, um den Widerstand der tobten Masse zu uͤberwinden und das
                              Ganze in Thaͤtigkeit zu sezen; und da 120 Pfd. auf einer ebenen
                              Flaͤche den Widerstand oder die Reibung eines tobten Gewichtes von 960 Pfd.
                              repraͤsentiren, so wird die geringste Neigung eine
                              verhaͤltnißmaͤßig groͤßere Kraft noͤthig machen. Wenn
                              meine Ansichten von dieser Sache richtig sind, so waͤre es wohl vergeblich,
                              wenn man die Anwendbarkeit der Menschenarme auf die angegebene Weise beweisen
                              wollte; ganz anders wuͤrde sich's jedoch verhalten, wenn man die Dampfkraft
                              benuzen, und statt einem Manne eine oder zwei Pferdekraͤfte wirken lassen
                              wollte.
                           Um der Gefahr vorzubeugen, welche allenfalls daraus erwachsen koͤnnte, daß die
                              Raͤder wegen Steinen oder anderen Dingen, die sich auf den Schienen
                              anhaͤufen koͤnnen, abgleiten, schlage ich vor, die Schienen ekig, und
                              die Raͤder dafuͤr gefurcht zu machen, wie dieß aus der Zeichnung, Fig. 23,
                              ersichtlich ist. In dieser Zeichnung ist naͤmlich A der Wagen, B die Kurbel, C das Rad mit dem ausgekehlten Reifen, D sind die Fußbretter und E
                              ist die ekige Schienenbahn.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
