| Titel: | Verbesserungen an den Apparaten, welche statt des Schlosses an den Vogelflinten und anderen Schießgewehren angebracht werden können, und auf welche sich David Lawrence von Stroud, und John Crundwell von Ashford, in der Grafschaft Kent, am 15. Septbr. 1829 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 54, Jahrgang 1834, Nr. XXXIII., S. 174 | 
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                        XXXIII.
                        Verbesserungen an den Apparaten, welche statt des
                           Schlosses an den Vogelflinten und anderen Schießgewehren angebracht werden
                           koͤnnen, und auf welche sich David Lawrence von Stroud, und John Crundwell von Ashford,
                           in der Grafschaft Kent, am 15. Septbr. 1829 ein
                           Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. August 1834.
                              Supplement, S. 206.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.Die Abbildungen sind nach einem Holzschnitte gemacht. A. d. R.
                           
                        Verbesserungen an den Apparaten, welche statt des Schlosses an den
                           Vogelflinten und anderen Schießgewehren angebracht werden koͤnnen.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung der Patenttraͤger bezieht sich auf solche Vogelflinten und
                              Schießgewehre, welche durch Percussion und mit Huͤlfe von Knallpulver
                              abgefeuert werden. Das Knallpulver kann entweder wie gewoͤhnlich in eine
                              Kapsel gebracht, oder in Form kleiner Kugeln angewendet werden, indem hienach nur
                              eine kleine Veraͤnderung der Apparate erforderlich ist.
                           Fig. 42 zeigt
                              einen Theil einer Vogelflinte, an der man die fragliche Verbesserung angebracht
                              sieht, a ist der Hintere oder der Schwanzschraubentheil
                              des Laufes; b der Kolben; c
                              die Schloßplatte; d ein Hebel, der den Haupttheil der
                              Verbesserung ausmacht. Dieser Hebel, den man in Fig. 43 einzeln
                              fuͤr sich und in einer horizontalen Ansicht sieht, steht bei e durch ein Angelgewinde mit der Schloßplatte in
                              Verbindung, und wird mittelst des Daͤumlinges f
                              geoͤffnet. Der Theil g ist zur Aufnahme der
                              Knallcomposition bestimmt.
                           Die innere Einrichtung des Schlosses gehoͤrt nicht mit zu
                              gegenwaͤrtiger Erfindung; das Schloß, dessen sich die Patenttraͤger
                              bedienen, gehoͤrt naͤmlich zu jenen, welche durch einen lebhaften
                              Schlag des Hammers vorwaͤrts gegen den Punkt, an welchem sich das
                              Zuͤndloch befindet, und an welchem die Entzuͤndung des Knallpulvers
                              Statt finden muß, abgefeuert werden. Dieser Schlag kann bekanntlich auf verschiedene
                              Weise hervorgebracht werden.
                           In Fig. 43 ist
                              das Stuͤk h, i, welches in g eingesezt ist, ein der Laͤnge nach durchbohrter Zapfen, dessen
                              breites Ende h gegen die Muͤndung des
                              Zuͤndloches zu liegen kommt, waͤhrend auf den kleinen cylindrischen
                              Theil i die Zuͤndkapsel gelegt wird. Um die
                              Flinte mit dem Zuͤndkraute zu versehen, muß der Hebel d aufgezogen werden, indem man ihn um sein Angelgewinde dreht; so wie aber
                              die Zuͤndkapsel aufgesezt ist, wird der Hebel geschlossen, wie man ihn in
                              Fig. 42
                              sieht, damit der Theil h gegen das Zuͤndloch zu
                              liegen kommt. So wie nun
                              der Druͤker auf die gewoͤhnliche Weise angezogen wird, schlaͤgt
                              der Hahn oder Hammer los, und durch dessen lebhaften Schlag auf die
                              Zuͤndkapsel, die sich auf dem Zapfen i befindet,
                              erfolgt die Entzuͤndung, die sich durch die Bohrung des Zapfens in das Innere
                              der Kammer der Flinte fortpflanzt.
                           Im Falle man statt der Zuͤndkapseln kleine Zuͤndkuͤgelchen
                              anwendet, muͤssen diese Kuͤgelchen in einen kleinen Behaͤlter
                              oder in ein Gehaͤuse gebracht werden, welches man in Fig. 42 bei k an der Schloßplatte befestigt sieht. Dieses
                              Gehaͤuse ist innen kegelfoͤrmig gebaut, und hat an seinem unteren
                              Theile eine kleine Oeffnung, durch welche jedes Mal, so oft der Hebel aufgezogen
                              wird, eines dieser Kuͤgelchen herabfaͤllt. Zur Aufnahme dieses
                              Knallkuͤgelchens dient ein kleiner, in dem Theile g des Hebels angebrachter Ausschnitt, und dieser Ausschnitt kommt jedes
                              Mal, so oft der Hebel offen ist, unmittelbar unter die Oeffnung des oben
                              erwaͤhnten Behaͤlters oder Magazines zu stehen. Die Folge hievon ist
                              also, daß beim Oeffnen des Hebels jedes Mal ein Knallkuͤgelchen in den
                              Ausschnitt herabgelangt, waͤhrend beim Schließen desselben die
                              Laͤngenoͤffnung mit dem Zuͤndloche zusammenfaͤllt. Statt
                              des Zapfens i muß jedoch in diesem Falle ein
                              verschiebbarer Stift oder Piston angebracht werden, auf den der Hahn oder Hammer
                              schlaͤgt, wenn der Druͤker losgelassen wird. Dieser Piston wird nach
                              jedem Schusse durch eine kleine Spiralfeder hervorgetrieben.
                           An dem aͤußeren Ende des Hebels d befindet sich an
                              dem Daͤumlinge f ein Gelenk und ein Zahn,
                              welcher, wenn der Hebel geschlossen ist, auf einem Aufhaͤlter oder Sperrer
                              ruht, durch welchen der Hebel fest an der Schloßplatte erhalten wird.
                           Damit die Flinte nicht zufaͤllig losgehen kann, ist an dem Druͤker eine
                              kleine Vorrichtung angebracht, welche man in Fig. 42 bei l sieht; sie besteht aus einem gebogenen Hebel, welcher
                              in dem Stifte m seinen Stuͤzpunkt hat, und dessen
                              entgegengeseztes Ende als ein Bolzen gegen den Druͤker wirkt. Wenn man die
                              Flinte zum Behufe des Abfeuerns an die Schulter anlegt, so muß die Hand, so wie man
                              sie dem Schwanze des Druͤkers naͤhert, gegen den Hebel l druͤken, und denselben nach Aufwaͤrts
                              treiben, wodurch das Bolzenende des Hebels einem in dem Druͤker angebrachten
                              Ausschnitte gegenuͤber zu liegen kommt, und dadurch den Druͤker frei
                              laͤßt. Ohne diese Handhabung des Hebels l, kann
                              die Flinte durchaus nicht abgefeuert werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
