| Titel: | Verbesserungen in der Zubereitung von gewissen Materialien zur Bereitung eines zum Bauen und anderen Zweken dienenden Cementes, worauf sich Nicholas Troughton, Kupferschmelzer von Swansea, in der Grafschaft Glamorgan, am 8. September 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 54, Jahrgang 1834, Nr. LIX., S. 332 | 
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                        LIX.
                        Verbesserungen in der Zubereitung von gewissen
                           Materialien zur Bereitung eines zum Bauen und anderen Zweken dienenden Cementes, worauf
                           sich Nicholas
                              Troughton, Kupferschmelzer von Swansea, in der Grafschaft Glamorgan, am 8. September 1832 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Oktober
                              1834, S. 207.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Verbesserungen in der Zubereitung eines zum Bauen dienenden
                           Cementes.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserungen bestehen 1) im Waschen der gepochten oder gepuͤlverten
                              Schlaken, aus denen der Cement zum Theil zusammengesezt werden soll, um auf diese
                              Weise das Mineral, welches ihn in Folge der Einwirkung der atmosphaͤrischen
                              Luft faͤrben wuͤrde, davon abzuscheiden; 2) in einer neuen Methode,
                              das genannte Pulver so zu sieben, daß es in verschiedene Sorten von verschiedener
                              Feinheit geschieden wird; 3) in einer neuen Methode, dasselbe mit Kalk oder anderen
                              Materialien in trokenem Zustande so zu vermengen, daß es zu weiterem Gebrauche mit
                              Wasser angemacht werden kann; 4) endlich im Anmachen desselben mit Wasser mit
                              Huͤlfe eigener Maschinen oder Apparate.
                           Bevor ich zur Beschreibung meiner abgebildeten Apparate uͤbergehe, muß ich
                              noch bemerken, daß bereits schon fruͤher verschiedene Arten von Schlaken
                              gepuͤlvert und zur Bereitung eines Cementes in Vorschlag gebracht wurden. Am
                              geeignetsten hielt man hiezu die Schlaken der Kupferschmelzoͤfen, welche man
                              daher auch schon seit Menschengedenken mit Kalk vermengt zur Bereitung eines
                              Cementes zum Bauen
                              verwendet. Da es sich jedoch hiebei zeigte, daß die Kupfertheilchen, welche in den
                              Schlafen enthalten sind, diesem Cement, wenn er der atmosphaͤrischen Luft
                              ausgesezt wird, eine Faͤrbung geben, so schlage ich vor, diese
                              Kupfertheilchen auf folgende Weise abzuscheiden.
                           Fig. 12 zeigt
                              einen Durchschnitt des Apparates, dessen ich mich zum Schlaͤmmen oder Waschen
                              der Schlafen bediene, nachdem dieselben vorlaͤufig auf irgend eine der
                              gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Poch- oder Mahlmethoden in Pulver
                              verwandelt wurden. A ist der Trichter, in welchen ich
                              eine bestimmte Quantitaͤt dieses Schlakenpulvers bringe. B ist ein kleiner Cylinder, welcher an seiner
                              aͤußeren Oberflaͤche mit Speichen, Fluͤgeln oder Zaͤhnen
                              versehen ist, und welcher in dem unteren Theile des Trichters bestaͤndig in
                              drehender Bewegung erhalten wird, damit das Schlakenpulver fortwaͤhrend aus
                              dem Trichter herabfalle. C ist eine Tafel, welche unter
                              dem Trichter auf einer schiefen Flaͤche angebracht, und mit kurzen der
                              Laͤnge nach laufenden Abtheilungen versehen ist. Eine dieser Abtheilungen,
                              durch welche das Wasser, womit das Schlaͤmmen vollbracht wird, in mehrere
                              Stoͤmchen getheilt wird, sieht man bei D. E ist
                              ein Wasserbehaͤlter, welcher auf eine beliebige Weise durch den Hahn F mit Wasser gespeist wird. Die Seitenwaͤnde und
                              der Ruͤken dieses Behaͤlters muͤssen etwas hoͤher seyn,
                              als der hoͤchste Theil der schiefen Flaͤche C, damit das durch den Hahn F
                              einstroͤmende Wasser uͤber den vorderen Rand des
                              Wasserbehaͤlters laufen, und in den Canaͤlchen der schiefen
                              Flaͤche C hinabstießen kann. Durch diese
                              Operation wird das leichte Schlakenpulver uͤber die schiefe Flaͤche in
                              den Behaͤlter G, der zur Aufnahme desselben
                              angebracht ist, hinabgeschwemmt, waͤhrend die schweren Kupfertheilchen gleich
                              am Anfange dieses Behaͤlters G zu Boden fallen.
                              Am unteren Ende dieses gleichfalls etwas schief geneigten Behaͤlters sind in
                              verschiedenen Hoͤhen mehrere Oeffnungen mit Zapfen angebracht, damit das
                              uͤber dem Schlakenpulver befindliche Wasser in dem Maaße ablaufen kann, in
                              welchem sich dieses Pulver in dem Behaͤlter absezte. H ist ein leerer Raum oder eine Kammer, in welcher der Arbeiter zu den
                              eben erwaͤhnten Zapfen gelangen kann. I endlich
                              ist ein Gitter oder ein Abzug, durch den das verbrauchte Wasser abstießen kann.
                           Fig. 13 ist
                              ein Grundriß des Wasserbehaͤlters E, der schiefen
                              Flaͤche C und des Behaͤlters G. Da hier gleiche Buchstaben sich auf dieselben
                              Gegenstaͤnde beziehen, so ist eine weitere Erlaͤuterung dieser Figur
                              nicht noͤthig.
                           Fig. 14 ist
                              ein großer offener Cylinder aus Drahtgitter, an welchem bei K beilaͤufig 10, bei L 20 und bei M 24 Maschen auf den Quadratzoll gehen. Dieser Cylinder ist an einer Welle
                              aufgezogen, welche, wie man sieht, einen Winkel mit dem Boden bildet; er befindet
                              sich uͤber dem Gehaͤuse N, welches je nach
                              der Verschiedenheit der Maschen in drei Theile abgetheilt ist. O ist ein Trichter mit einem Schlauche P, wodurch der Cylinder mit geschlaͤmmtem
                              Schlakenpulver gespeist wird. Wenn mithin dieser Cylinder mit der Hand oder auf
                              irgend eine andere Weise umgedreht wird, so wird das Schlakenpulver in das darunter
                              angebrachte Gehaͤuse gesiebt, und zwar so, daß in jedes Fach Pulver von
                              verschiedener Feinheit faͤllt. Jenes Pulver, welches in das unter K befindliche Fach faͤllt, dient zum ersten
                              Bewurfe der aͤußeren und inneren Waͤnde der Gebaͤude, und muß
                              zu diesem Behufe so mit geloͤschtem Kalk vermengt werden, daß zwei Theile von
                              diesem auf vier Theile Schlakenpulver kommen. Das unter L angesammelte Pulver dient zum zweiten und lezten Ueberzuge der
                              aͤußeren Waͤnde, und muß dazu mit gleichen Theilen geloͤschten
                              Kalkes vermengt werden. Das unter M angesammelte Pulver
                              endlich ist fuͤr den lezten Anstrich der inneren Waͤnde bestimmt, und
                              muß ebenfalls mit gleichen Theilen geloͤschten Kalkes vermengt werden.
                           Fig. 15 ist
                              die Vorrichtung, in welcher das Schlakenpulver mit dem geloͤschten Kalk
                              vermengt wird. Q ist ein großer Cylinder aus
                              Drahtgitter, an welchem sich bei R eine Oeffnung mit
                              einem Thuͤrchen befindet; er ist wie ein Butterfaß aufgezogen, und unter ihm
                              ist ein Behaͤlter angebracht. Das Schlakenpulver und der Kalk werden in
                              gehoͤrigem Verhaͤltnisse in diesen Cylinder eingetragen, und so wie
                              nun dieser leztere mit der Hand oder auf eine andere Weise umgedreht wird,
                              faͤllt das Pulver gehoͤrig gemengt als trokner Cement in den
                              Behaͤlter 8.
                           Fig. 16 und
                              17 geben
                              einen Fronteaufriß und einen Querdurchschnitt einer Maschine, in welcher dieses
                              trokene Cementpulver mir Wasser angemacht wird. In Fig. 16 ist F eine gleich einem Butterfasse aufgezogene Trommel, die
                              bei V mit einer Oeffnung und einem Thuͤrchen versehen ist, und welche, wie
                              Fig. 17
                              zeigt, an ihrer inneren Oberflaͤche in bestimmten Entfernungen mit
                              Zaͤhnen oder Zapfen versehen ist. Wenn das Cementpulver und die zum Anmachen
                              desselben bestimmte Menge Wasser bei V in die Trommel
                              gebracht worden, so muß das Thuͤrchen V
                              geschlossen, und die Trommel so lange umgedreht werden, bis die ganze Masse
                              gehoͤrig vermengt und angemacht ist. Ist dieß der Fall, so oͤffnet man
                              das Thuͤrchen V, und entleert den Inhalt der Trommel in den darunter
                              angebrachten Trog W.
                           Als meine Erfindung erklaͤre ich schließlich 1) das Waschen des Schlakenpulvers zum Behufe der
                              Abscheidung der Kupfertheilchen, so wie auch den Apparat, womit dieß bewerkstelligt
                              wird; 2) die Anwendung eines kreisenden cylindrischen Siebes zum Sieben des zum
                              Cement bestimmten Schlakenpulvers und Kalkes; 3) die Maschine zum Vermengen dieser
                              beiden Pulver; 4) endlich die Vorrichtung zum Anmachen des Cementpulvers mit
                              Wasser.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
