| Titel: | Beschreibung der Dampfapparate zum Befestigen der Farben auf seidenen, wollenen und baumwollenen Geweben. | 
| Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. XXIX., S. 164 | 
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                        XXIX.
                        Beschreibung der Dampfapparate zum Befestigen der
                           Farben auf seidenen, wollenen und baumwollenen Geweben.
                        Aus dem Manuel du fabricant d'indiennes: par L. J. S. Thillaye.
                              Paris, 1834.Von diesem Werke erscheint demnaͤchst in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung eine Uebersezung mit Zusaͤzen eines
                                 Sachverstaͤndigen. A. d. R.
                           
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Dampfapparate zum Befestigen der Farben auf seidenen etc.
                           Geweben.
                        
                     
                        
                           Man hat fuͤnferlei Apparate zum Befestigen der Farben auf seidenen, wollenen
                              und baumwollenen Geweben.
                           
                        
                           I. Daͤmpfen auf einem kupfernen
                                 Cylinder.
                           Der kupferne Cylinder A, B, Fig. 32, um welchen die
                              zu daͤmpfenden Stuͤke gerollt werden, hat 2 bis 6 Zoll im Durchmesser
                              und eine verschiedene Laͤnge, je nachdem er fuͤr 5/4, 4/4 oder 3/4
                              breite Stuͤke bestimmt ist. Dieser Cylinder ist in seiner ganzen
                              Laͤnge mit kreisfoͤrmig angebrachten Loͤchern versehen. Der
                              Durchmesser muß bei allen diesen Loͤchern gleich seyn und eine 3/4 Linie
                              betragen; sie sollen von einander 3 Linien entfernt seyn. Es waͤre
                              nachtheilig, wenn sie einen groͤßeren Durchmesser haͤtten und weiter
                              von einander entfernt waͤren. An den unteren Theil des Cylinders ist eine
                              kreisfoͤrmige Platte C, D geloͤthet, die 8
                              bis 10 Zoll im Durchmesser hat; sie ist dazu bestimmt, die auf dem Cylinder
                              befindlichen Stuͤke am Herabfallen zu verhindern. Der obere und untere Theil
                              des Cylinders endigen sich in zwei kleine Roͤhren E und F von einem Zoll Durchmesser. Die untere
                              Roͤhre E paßt genau in die Oeffnung einer
                              Buͤchse G, welche an ihrem unteren Theile mit
                              einem Hahne K versehen ist; diese Buͤchse oder
                              dieser Behaͤlter muß das waͤhrend des Daͤmpfens sich
                              verdichtende Wasser aufnehmen, welches man durch den Hahn K ablaͤßt. Die kleine Roͤhre F
                              paßt genau in die gebogene Roͤhre H, und wird an
                              derselben noch mittelst einer Schraubenzwinge befestigt.
                           In Fig. 33 ist
                              H die Roͤhre, welche den Dampf
                              herbeifuͤhrt; ihr innerer Theil a hat die Form
                              eines hohlen Kegels; die Zwinge c bewegt sich frei auf
                              der Roͤhre H; man schraubt sie auf den Theil d der Roͤhre F; das
                              obere Ende b der Roͤhre F paßt in das untere Ende a der Roͤhre
                              H, und beide Theile werden durch die Schraube fest
                              mit einander verbunden.
                           Man kann diesen Apparat noch auf zweierlei Art abaͤndern; entweder 1) er wird
                              eben so hergerichtet wie in Fig. 32, aber die
                              Roͤhre E wird verschlossen und ruht auf einem
                              Fuße; dann faͤllt die Buͤchse G weg; oder 2)
                              man laͤßt den Dampf nicht von Oben in den Cylinder gelangen, sondern durch
                              die Roͤhre J in die Buͤchse G, und dann muß man die Oeffnung der oberen
                              Roͤhre F verschließen.
                           
                        
                           II. Daͤmpfen im sogenannten
                                 Schilderhaͤuschen.
                           Bei dieser Art zu daͤmpfen, welche sehr zwekmaͤßig ist, werden die
                              Stuͤke mittelst Haͤkchen an einem Rahmen befestigt. Der Apparat
                              besteht aus zwei Theilen, dem Dampfgehaͤuse oder Schilderhaͤuschen,
                              und dem Rahmen. Jenes ist ein kupferner Kasten A, B, C, D,
                                 E, Fig.
                                 34, der unten offen ist, oben aber die Gestalt eines Daches hat, um das
                              Ablaufen des an der Wand verdichteten Wassers zu erleichtern. Die Seiten B, C, D, E haben 4 1/2 Fuß Hoͤhe auf 6 Fuß
                              Laͤnge und 4 Breite. Die Entfernung des Punktes A
                              von der Linie E, B betraͤgt 2 Fuß. Bei F ist eine Oeffnung, die man mit einem Pfropf
                              verschließt, und eine aͤhnliche an der entgegengesezten Stelle. An den vier
                              Eken des Daches E, B dieser Art von Gloke sind Seile
                              befestigt, um sie mittelst eines Haspels aufziehen zu koͤnnen. Diese Gloke
                              ruht auf dem Tische G, H, der etwas groͤßer als
                              die Grundflaͤche der Gloke ist, naͤmlich 4 Fuß 6 Zoll breit und 6 Fuß
                              6 Zoll lang; er ist mit vier Fuͤßen J, K
                              versehen. Ganz um den Tisch herum geht eine Fuge, in welche der Rand der Gloke zu
                              stehen kommt; man macht sie mittelst Tuchstreifen genau schließend. Mitten durch den
                              Tisch geht die Dampfroͤhre M, uͤber
                              welcher sich eine kreisfoͤrmig mit Loͤchern versehene Brause befindet,
                              um den Dampf gleichfoͤrmig zu vertheilen; der Durchmesser der Roͤhre
                              betraͤgt 2 Zoll. Ueber der Brause bringt man ein auf 4 Fuͤßen
                              befestigtes Brett N an. Die Roͤhre L steht mit einer Buͤchse P in Verbindung, an der sich ein Heber Q
                              befindet, durch welchen das verdichtete Wasser ablaufen kann. Am oberen Theil der
                              Buͤchse ist die Roͤhre L, welche den Dampf
                              herbeifuͤhrt. Der Tisch G, H ist gegen den Theil
                              G geneigt, an dem sich ein Heber R zum Abziehen des Wassers befindet.
                           Der Rahmen ist so groß, daß er in die vier Eken des Tisches bei S, S paßt, wie es die punktirten Linien andeuten. Man
                              sieht den Rahmen A, B, C, D in Fig. 34 (a) und 34 (b). Er besteht aus hoͤlzernen Leisten von 2 Zoll
                              im Gevierte, die in einander gefuͤgt sind; er hat 3 Fuß 8 Zoll Breite auf 5
                              Fuß 8 Zoll Laͤnge und 4 Fuß 3 Zoll Hoͤhe, und wird durch
                              Querstuͤke zusammengehalten. An den beiden Seiten in der Richtung der Breite
                              sind zwei Reihen bogenfoͤrmig gekruͤmmter kupferner Haͤkchen
                              angebracht, die 6 Linien von einander entfernt sind; sie sind auf eine Kupferplatte
                              geloͤthet, die an die Pfeiler E, G, F, H
                              angeschraubt ist. Ehe man die Zeuge anhaͤngt, nimmt man ein Stuͤk Tuch von 3 Fuß
                              8 Zoll Laͤnge (die Haͤkchenreihen sind 4 Fuß breit), laͤßt 3
                              Fuß davon auswaͤrts haͤngen, wie es die punktirte Linie d, d andeutet, und 1 Fuß einwaͤrts, nach der
                              Linie c, so daß die Haͤkchen durch das Tuch
                              gehen. Ein aͤhnliches Tuch bringt man auch an dem entgegengesezten Theile an.
                              Dieses Tuch muß die an den Haͤkchen befestigten Zeuge deken. Die Linie b, b, c zeigt seine Lage, und um beide Tuͤcher
                              gerade zu erhalten, bringt man die Bindfaden f, f, f, f
                              an, auf denen sie aufliegen. Die Stuͤke haͤngt man im Zigzag von einem
                              Haͤkchen zum anderen an. Nachdem der Rahmen voll ist, bringt man den Tuchsak
                              an; er hat dieselbe Gestalt, wie der Rahmen, naͤmlich die eines
                              Parallelopipedum. Man befestigt einen seiner Raͤnder an dem ersten
                              Haͤkchen, indem man zwischen dem Tuch b, b, c
                              durchstreicht, und dann befestigt man ihn wieder an dem lezten Haͤkchen auf
                              derselben Seite, indem man ihn strekt. Auf dieselbe Art verfaͤhrt man auf der
                              anderen Seite; alle Stuͤke sind dann in dem Sak eingeschlossen; man bringt
                              nun die Bindfaden f, f, f, f an, und bedekt den Sak mit
                              den beiden Tuchstuͤken von 3 Fuß d, d, b, b;
                              hierauf sind die Stuͤke ganz eingeschlossen. Ueber den Sak legt man noch ein
                              Stuͤk Tuch, damit das verdichtete Wasser ihn nicht befeuchten kann. Um den
                              Boden des Sakes gerade zu halten, bildet man mit Striken eine Art Nez, welches man
                              am lezten Querstuͤke befestigt. Wenn man Shawls daͤmpft, heftet man
                              sie mit Steknadeln an, und wenn sie zu breit sind, doppelt man sie, Ruͤkseite
                              gegen Ruͤkseite und die Fransen nach Oben.
                           Man stellt nun den Rahmen auf den Tisch, senkt die Gloke herab, und laͤßt den
                              Dampf, je nach Erforderniß, 35 bis 45 Minuten lang einstroͤmen; der Pfropf
                              F muß dabei aus der Oeffnung genommen seyn, und
                              derselbe wird erst dann wieder eingestekt, wenn der Dampf entweicht. Man zieht nun
                              den Rahmen heraus, nimmt den Sak ab, beseitigt die Tuͤcher, und nimmt dann
                              die Zeuge ab, die man luͤftet (aufhaͤngt). Man muß beim Gebrauch
                              dieses Daͤmpfungsapparates, welcher sich besonders fuͤr seidene und
                              baumwollene Gewebe eignet, damit keine Verzoͤgerung bei den Operationen
                              eintreten kann, immer drei Rahmen und sechs Saͤke haben.
                           
                        
                           III. Daͤmpfen in der
                                 Kufe.
                           Dieser Daͤmpfungsapparat ist der einfachste und am wenigsten kostspielige von
                              allen. Man braucht dabei nur ein cylindrisches Gefaͤß oder eine Kufe aus
                              weißem Holze von 2 Zoll Dike (Fig. 35
                              A, B und C, D); der untere
                              Theil ist mit einem Loche versehen, durch welches die den Dampf einfuͤhrende
                              Roͤhre F geht; uͤber derselben befindet sich eine
                              kreisfoͤrmig mit Loͤchern versehene Brause. Vier Zoll uͤber dem
                              Boden ist ein Gegenboden aus Leinewand E, welcher dazu
                              dient, das Wasser aufzuhalten, welches durch die Roͤhre F hineingeschleudert werden koͤnnte, und
                              zugleich, um das verdichtete Wasser von dem Koͤrper des Apparates
                              abzusondern. Die Kufe wird mit einem hoͤlzernen Dekel H verschlossen, unter dem man Tuͤcher anbringt; man befestigt den
                              Dekel entweder mittelst Klammern oder mit S
                              foͤrmig gekruͤmmten Haken, von welchen Strike herabhaͤngen,
                              woran Gewichte angehaͤngt werden.
                           Der Haspel I (Fig. 36) ruht auf einem
                              Kreise aa, der sich einige Zoll vom Rande
                              befindet. Man haͤkelt die Stuͤke auf gewoͤhnliche Art auf den
                              Haspel auf, und umhuͤllt sie zulezt mit einem Wollentuche, das man ebenfalls
                              an den Haͤkchen befestigt. Dieser Haspel ist gerade so wie die fuͤr
                              die Kuͤpen gebraͤuchlichen mit Haͤkchen versehen, die 5 Linien
                              von einander entfernt sind. Man daͤmpft 20 bis 30 Minuten, und um mehrere
                              Operationen ohne Unterbrechung vornehmen zu koͤnnen, muß man einige Haspel
                              haben. Auf den oberen Theil des Haspels breitet man Tuͤcher aus, damit er
                              nicht naß wird. Der untere Theil der Kufe ist mit einem Hahn versehen, um das
                              verdichtete Wasser ablassen zu koͤnnen. Der Dampf muß bei diesem Apparate
                              immer mit Gewalt in die Kufe dringen. Auf einen Haspel von 3 Fuß 2 Zoll Durchmesser
                              kann man vierzig einfache Ellen haͤkeln und noͤthigenfalls das
                              Stuͤk auch doppeln, dann muß aber die gedrukte Seite nach Außen kommen.
                           
                        
                           IV. Daͤmpfen in einer
                                 Kiste.
                           Diese Methode ist deßwegen sehr vortheilhaft, weil man dabei eine große Anzahl von
                              Stuͤken mit einander daͤmpfen kann; sie eignet sich aber besser
                              fuͤr wollene als fuͤr seidene und baumwollene Gewebe, indem die Farben
                              auf lezteren bei dieser Daͤmpfungsart immer ungleich befestigt werden.
                           Der Apparat besteht aus einer Kiste aus weißem Holze A, B, C,
                                 D (Fig.
                                 37) von vier Fuß Breite, sechs Laͤnge und drei Hoͤhe; das
                              Holz ist vier Zoll dik. Sie wird mit einem hoͤlzernen Dekel von derselben
                              Staͤrke verschlossen; der Rand der Kiste, auf welchem der Dekel aufliegt,
                              ist, um einen dichten Verschluß zu bewirken, mit Tuch uͤberzogen. Der Dekel
                              ist mit fuͤnf, mittelst Schrauben c, c, c, c, c
                              auf ihm befestigten eisernen Querstuͤken a, a, a,
                                 a versehen, deren Enden in die an der Kiste festgemachten Ohren b, b, b, b, b passen. Auf dem Dekel ist das
                              Sicherheitsventil H angebracht. Zum Wegnehmen des Dekels
                              sind an den vier Eken d, d, d, d Ringe mit Seilen F, F, F, F angebracht, welche leztere sich in der Mitte
                              zu einem einzigen verbinden, das uͤber eine Rolle geht. Acht Zoll vom Boden der Kiste (Fig. 37) ist
                              ein Gegenboden aus Leinewand. Zwischen diesem und dem Boden der Kiste ist die
                              Dampfroͤhre L. An den Seiten sind zwei Lager E, F, G, H zur Aufnahme der Staͤbe, auf welche
                              die Zeuge aufgerollt sind, oder der sogenannten Spulen. Die Roͤhre L (Fig. 39) geht um die
                              Kiste, wie dieß a, b, c, d, e zeigt; das Ende e ist verschlossen; sie ist auf ihrer ganzen
                              Laͤnge oberhalb und an der Seite, gegen den Mittelpunkt der Kiste,
                              durchloͤchert: die gegen die Wand gekehrte Seite derselben, so wie die untere
                              hat keine Loͤcher.
                           Fig. 40 zeigt
                              die Anordnung der Spulen, naͤmlich die untere Reihe derselben. Die
                              daruͤber befindliche Reihe ist durch eine punktirte Spule angedeutet; leztere
                              befindet sich, wie man sieht, zwischen 2 Spulen, wie dieses folgendes Schema
                              fuͤr die ganze Reihe zeigt:
                           
                              
                                 
                                 B
                                 
                                 B
                                 
                                 B
                                 
                                 B
                                 
                                 B
                                 
                              
                                 A
                                 
                                     A
                                 
                                     A
                                 
                                     A
                                 
                                     A
                                 .
                                 
                              
                           
                        
                           Zurichtung der sogenannten
                                 Spulen.
                           Brettchen von Tannenholz, welche vier Zoll breit, einen Zoll dik und eben so lang
                              sind, als die Kiste breit ist, werden zuerst fuͤnf bis sechs Mal mit
                              doppeltem Baumwollenzeug oder mit Wollentuch umwikelt; wenn dann der doppelte
                              Baumwollen- oder der Wollenzeug auf einem Tische ausgebreitet worden ist,
                              legt man das zu daͤmpfende Stuͤk darauf und rollt das Ganze zusammen.
                              Nachdem das Stuͤk ganz aufgerollt ist, umwikelt man es noch einige Male mit
                              Wollentuch. Oben und unten befestigt man dann die Stuͤke mittelst eines
                              Bindfadens schwach auf der Spule. Fest darf man sie durchaus nicht binden, weil
                              sonst der Dampf nicht gleichfoͤrmig durchdringen koͤnnte, so daß
                              ungleiche Nuͤancen entstehen muͤßten; auch darf man die Spulen nicht
                              zu nahe an einander legen. Man bringt nun die Spulen in die Kiste, verschließt diese
                              mit ihrem Dekel, und laͤßt 45 Minuten lang einen starken Dampfstrom
                              hineinstreichen; hierauf sperrt man den Dampf ab, nimmt den Dekel weg, und rollt die
                              Stuͤke schnell von den Brettchen ab, um sie aufzuhaͤngen.
                           
                        
                           V. Daͤmpfen in einer
                                 Kammer.
                           Diese Daͤmpfungsart wird in England allgemein angewandt. Man hat eine Kammer
                              A, B, C, D (Fig. 41), die innen 9 Fuß
                              hoch, 12 Fuß lang und 9 Fuß breit ist. Der Dampf wird in die Kammer durch zwei
                              Roͤhren a, b, c und d, e,
                                 f geleitet. Die beiden Enden f, c sind
                              verschlossen; die Roͤhren sind in ihrer ganzen Laͤnge
                              durchloͤchert. Die Rahmen E, F, G, H, E', F', G',
                                 H' sind beweglich; sie gleiten auf kleinen Rollen; man zieht sie durch die
                              Thuͤren J, J'
                               heraus, welche durch
                              starke hoͤlzerne Hauptthuͤren, die man mit Eisenstaͤben und
                              Drukschrauben befestigt, stark verschlossen werden. Die Querstuͤke E, F, G, H sind mit Haͤkchen versehen, um die
                              Stuͤke anzuhaͤngen. Fig. 42 zeigt die Kammer
                              im Durchschnitt; oben auf derselben ist ein Sicherheitsventil angebracht. Die Rahmen
                              sind 10 Fuß lang, 3 Fuß breit und 7 Fuß hoch. In einer Entfernung von 3 1/2 Fuß vom
                              oberen Ende der Rahmen ist ebenfalls eine Reihe von Haͤkchen angebracht, so
                              daß man eine doppelte Reihe von Stuͤken darin aufhaͤngen kann, wie es
                              die Figur zeigt. Das Verfahren die Stuͤke anzuhaͤkeln ist so einfach,
                              daß die Ansicht der Zeichnung genuͤgt, um davon eine Vorstellung zu erhalten.
                              Oben bedekt man den Rahmen mit Wollentuch, um das Wasser von ihm abzuhalten, welches
                              von der Deke der Kammer herabtropfen koͤnnte. Wenn die Haͤkchen 8
                              Linien von einander entfernt sind, kann man in dieser Kammer 24 Stuͤke von 25
                              Ellen daͤmpfen. Das Daͤmpfen dauert 1/4 bis 1 Stunde. Die Operation
                              mit diesem Apparat ist sehr leicht: man zieht die Rahmen aus der Kammer, und nachdem
                              man die Stuͤke angehaͤkelt hat, verschließt man die Thuͤren,
                              und laͤßt den Dampf einstroͤmen, um die Seitenwaͤnde der Kammer
                              zu erwaͤrmen; hierauf sperrt man die Dampfhaͤhne ab, oͤffnet
                              die Thuͤren, bringt die Rahmen hinein, und verschließt dann die
                              Thuͤren mit den Eisenstangen und Schrauben; wenn die zum Befestigen der
                              Farben erforderliche Zeit verstrichen ist, oͤffnet man die Thuͤren
                              wieder, zieht die Rahmen heraus, und haͤngt die Stuͤke einige Zeit
                              auf, ehe man sie wascht.
                           
                        
                           Allgemeine Regeln beim Daͤmpfen der Zeuge.
                           1) Die Mousseline und Seidengewebe erfordern keine so hohe Temperatur, wie die
                              wollenen Zeuge.
                           2) Wenn die Stoffe einen farbigen Grund haben, wie die Wollenzeuge und Chalis
                              (gemischte Zeuge aus Wolle und Seide), darf man sie nicht doppelt gelegt
                              daͤmpfen, weil man sonst leicht verschiedene Nuͤancen erhielte,
                              besonders beim Daͤmpfen auf dem kupfernen Cylinder, wo der erste Umgang des
                              zu daͤmpfenden Stuͤkes, auf den der Dampf zuerst wirkt, immer heller
                              oder dunkler wird, als der lezte.
                           3) Die Dauer des Daͤmpfens haͤngt von der Menge der Saͤure und
                              Farbstoffaufloͤsung, womit die Farben bereitet werden, ab; jemehr von
                              denselben angewandt wird, um so kuͤrzere Zeit muß das Daͤmpfen
                              dauern.
                           4) In allen Faͤllen ist ein trokener Dampf erforderlich, denn, wenn derselbe
                              feucht ist, koͤnnen die Farben austreten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
