| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. LVI., S. 313 | 
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                        LVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 3. bis 27. Februar 1821 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des George Vizard,
                                 Tuchmachers in Dursley, Gloucestershire: auf ein neues Verfahren
                                 Wollentuͤcher zu appretiren und zu glaͤnzen. Dd. 3. Febr.
                                    1821.
                              
                           
                              Des Thomas Masterman,
                                 Braͤuers in Broad-Street, Ratclive, Middlesex: auf gewisse
                                 Maschinen zum Mittheilen von Bewegung, die durch Dampf oder Wasser getrieben
                                 werden koͤnnen, aber weder Cylinder noch Kolben haben; es geht bei
                                 denselben weniger Kraft verloren als bei allen jezt gebraͤuchlichen
                                 Dampfmaschinen. Dd. 10 Febr. 1821.
                              
                           
                              Des Robert Stein,
                                 Braͤuers am Walcot Place, Lambeth, Surrey: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 20. Febr. 1821.
                              
                           
                              Des James Foster,
                                 Eisenmeisters in Stourbridge, Worcestershire: auf gewisse Verbesserungen in der
                                 Fabrikation von haͤmmerbarem Eisen. Dd. 20. Febr. 1821.
                              
                           
                              Des Henry Penneck,
                                 Doctors der Arzneikunde in Penzance, Cornwallis: auf eine Verbesserung an den
                                 rauchverzehrenden Apparaten der Dampfmaschinen. Dd.
                                 27. Febr. 1821.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent Inventions. Mai 1835, S.
                                 337.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 28. Maͤrz bis 25. April 1835 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Francis Humphrys,
                                 Civilingenieur in York Road, Borough of Lambeth,
                                 Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den Dampfmaschinen der
                                 Dampfboote, welche auch an Dampfmaschinen fuͤr andere Zweke anwendbar
                                 sind. Dd. 28.
                                    Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem Philipp Augustus de
                                    Chapeaurouge, Gentleman in Fenchurch Street, in der City von
                                 London: auf eine Maschine
                                 oder einen Apparat zur Erzeugung von Triebkraft, welchen er eine selbstwirkende Triebkraft nennt und der in Frankreich
                                 von dem Erfinder Volant moteur perpetuel genannt
                                 wird. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 31. Maͤrz 1835.
                              
                           
                              Dem John Fenton,
                                 Gentleman in Sydenham, in der Grafschaft Kent: auf eine Composition oder ein
                                 Material, welches ein Surrogat fuͤr Seite abgibt. Dd. 3. April 1835.
                              
                           
                              Dem Henry William
                                    Nunn, Spizenfabrikant in New-Port, Insel Wight: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrikation von gemusterten Spizen. Dd. 3. April 1835.
                              
                           
                              Dem Robert Gillespie,
                                 Kaufmann im Piccadilly, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Bruchbaͤndern. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 3. April
                                    1835.
                              
                           
                              Dem George Edmund
                                    Donisthorpe, Sayettespinner in Leicester, in der Grafschaft
                                 Leicester, und Henry
                                    Rawson, Strumpffabrikant ebendaselbst: auf gewisse Verbesserungen
                                 im Kaͤmmen der Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 3. April 1835.
                              
                           
                              Dem James Hardy,
                                 Gentleman in Wednesbury, in der Grafschaft Stafford: auf gewisse Verbesserungen
                                 in der Verfertigung von Wagenachsen und anderen cylindrischen oder
                                 kegelfoͤrmigen Achsen. Dd. 4. April 1835.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 Civilingenieur im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 8. April 1835.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 Civilingenieur im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Buchdrukerpressen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 9. April
                                    1835.
                              
                           
                              Dem Hugh Ford Bacon,
                                 Gentleman im Christ's College, Cambridge, in der Grafschaft Cambridge: auf einen
                                 verbesserten Apparat, um die Stroͤmung des Gases durch
                                 Roͤhren zu den Gasbrennern zu reguliren, so daß sie moͤglichst
                                 gleichfoͤrmig wird. Dd. 9. April 1835.
                              
                           
                              Dem Samuel Parker,
                                 Broncirer am Argyle Place, Regent Street, Pfarrei St. James, Grafschaft
                                 Middlesex: auf einen verbesserten Absperrer fuͤr Luft und Wasser. Dd. 14. April
                                    1835.
                              
                           
                              Dem John Ingledew,
                                 Mechaniker in Edward Street, Brighton, Grafschaft Sussex:
                                 auf ein verbessertes metallenes Sicherheitsrad und eine Sicherheitsachse. Dd. 14. April
                                    1835.
                              
                           
                              Dem Joseph Whitworth,
                                 Mechaniker in Manchester, in der Grafschaft Lancaster:
                                 auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und Dubliren von
                                 Baumwolle, Flachs, Wolle, Seide und anderen Faserstoffen. Dd. 14. April 1835.
                              
                           
                              Dem Henry Booth,
                                 Gentleman in Liverpool: auf eine Composition zum
                                 Schmieren der Wagenachsen und anderer Wagen- und Maschinentheile. Dd. 14. April
                                    1835.
                              
                           
                              Dem James Boydel
                                 jun. Esq., in der Cottage, Grafschaft Chester: auf
                                 gewisse Verbesserungen an der Maschinerie oder dem Apparate zum Bugsiren der
                                 Boote und anderer Fahrzeuge. Dd. 14. April 1835.
                              
                           
                              Dem Alexander
                                    Stocker, Gentleman in Yeovil, in der Grafschaft Somerset: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zur Fabrikation von Hufeisen und gewissen
                                 anderen Gegenstaͤnden. Dd. 14. April 1835.
                              
                           
                              Dem Godwin Embrey,
                                 Toͤpfer in Lanedelph, Pfarrei Stoke-upon-Trent, Grafschaft
                                 Stafford: auf Verbesserungen im Verzieren von Porcellan, Glas- und
                                 Toͤpferwaaren. Dd. 14. April 1835.
                              
                           
                              Dem Sir John Byerley
                                 im Whiteheads Grove, in der Pfarrei St. Luke, Chelsea,
                                 Grafschaft Middlesex: auf eine Composition, wodurch man in den Wollenfabriken
                                 bedeutend an Oehl und Seife erspart. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 22. April
                                    1835.
                              
                           
                              Dem John M'Curdy
                                 Esq., in Southampton Row, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 Dampferzeugung. Dd. 23. April 1835.
                              
                           
                              Dem William Kemp,
                                 Lehrer in Burslem, Grafschaft Stafford: auf eine Maschine, um gesunkene Schiffe
                                 herauszuschaffen. Dd. 23. April 1835.
                              
                           
                              Dem Ruben Earnshaw,
                                 Faͤrber und Chemiker in Huddersfield, Grafschaft York: auf Verbesserungen
                                 im Vorbereiten und Bearbeiten der Wolle zur Erzeugung verschiedenartiger
                                 Fabrikate. Dd. 25.
                                    April 1835.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
                                 1835, S. 337.)
                              
                           
                        
                           Zusammenstoßen zweier Dampfwagen auf der
                              Dublin-Kingstown-Eisenbahn.
                           In den ersten Tagen des Monats April stießen der Dampfwagen
                              „Vauxhall“ mit einem angehaͤngten mit Bauholz
                              beladenen Zuge und der „Dublin“ beim Ausfahren und Durchfahren
                              durch den Hofraum des Maschinenhauses an einander. Die Erschuͤtterung war so
                              heftig, daß beide Wagen von den Bahnen abkamen, und ersterer eine benachbarte Mauer
                              durchrannte. Gluͤklicher Weise kam Niemand dabei ums Leben, und schon nach
                              drei Stunden war Alles wieder so hergestellt, daß die Wagen ihre Fahrten ungehindert
                              antreten konnten. (Mechanics' Magazine, No. 609.)
                           
                        
                           Wieder ein neuer Dampfkessel.
                           Die HH. Petherick und West an
                              der Lanescot-Grube in Cornwallis haben einen neuen Dampfkessel erfunden und
                              in Anwendung gebracht, welcher nach dem lezten Jahresberichte der Polytechnischen
                              Gesellschaft fuͤr Cornwallis eine solche Ersparniß an Brennmaterial bedingt,
                              daß sich die Leistung einer einzigen Maschine auf 190 Millionen Pfd.
                              belaͤuft! Zu Watt's Zeiten betrachtete man schon
                              49 Millionen als ein Wunder, und wie sehr steht diese Leistung gegen jene des neuen
                              Kessels im Hintergrunde? Die Verbesserung besteht hauptsaͤchlich darin, daß
                              die Erfinder in der Roͤhre, in der sich das Feuer befindet, eine horizontale
                              cylindrische Roͤhre anbringen, und daß diese innere Roͤhre durch eine
                              Pumpe mit Wasser
                              versehen wird; der Dampf und die erhizte Luft treten aus ihr in den Kessel, um dann
                              von hier aus in die Dampfroͤhre zu gelangen. (Mechanics' Magazine.)
                           
                        
                           Die
                              London-Birmingham-Eisenbahn-Compagnie
                           hat vor einiger Zeit einen Preis von 100 Guineen fuͤr
                              denjenigen ausgesezt, welcher 1) die staͤrksten und wohlfeilsten Schienen, 2)
                              die am besten eingerichteten Lager oder Piedestals, und 3) die beste
                              Verbindungsweise der Schienen mit dem Lager und der Lager mit den
                              Steinbloͤken oder Querhoͤlzern angibt. Keine Schiene durste per Yard
                              unter 50 Pfd. wiegen. Die als Schiedsrichter aufgestellten HH. Barlow, Wood und Rastrick fanden keinen der
                              vielen eingegangenen Vorschlaͤge in allen drei Punkten preiswuͤrdig.
                              Die Directoren erkannten jedoch einem der Concurrenten, welcher die beiden ersten
                              Punkte am besten erledigte, einen Preis von 70 Pfd. Sterl. zu, und einem anderen,
                              der in dritter Hinsicht einen genuͤgenden Vorschlag machte, einen Preis von
                              35 Pfd. Sterl. Wir hoffen diese beiden Vorschlaͤge demnaͤchst aus dem
                              Mechanics' Magazine mittheilen zu
                              koͤnnen.
                           
                        
                           Ertrag der Eisenbahn zwischen Dublin und Kingstown.
                           Das Mechanics' Magazine enthaͤlt in seiner Nr. 608
                              folgende Angabe uͤber das außerordentlich guͤnstige Resultat, welches
                              die Dublin-Kingstown-Eisenbahn in dem ersten seit ihrer
                              Eroͤffnung abgelaufenen Vierteljahre gab. Die Zahl der Passagiere betrug
                              naͤmlich vom 17. December 1834 bis zum 17. Maͤrz 1835:
                           
                              
                                 In der ersten Classe, welche 1 Schill. (36
                                    kr.) Fuhrlohn zahlt
                                   10,008
                                 
                              
                                 In der zweiten Classe, welche 8 Den. (24
                                    kr.) Fuhrlohn zahlt
                                   72,148
                                 
                              
                                 In der dritten Classe mit 6 Den. (18 kr.)
                                    Fuhrlohn
                                   94,961
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 177,117
                                 
                              
                           Troz dieser ungeheuren Anzahl von Passagieren ereignete sich
                              auch nicht ein einziger Unfall. Der Ertrag der Eisenbahn innerhalb der angegebenen
                              Zeit belief sich auf 5283 Pfd. Sterl. 16 Schill. 8 Den. Beim Bekanntwerden dieser
                              hoͤchst guͤnstigen Resultate stiegen die Actien der Gesellschaft
                              alsogleich um 16 1/2 Proc., und selbst zu diesem Preise waren sie schwer mehr zu
                              haben.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Raucourt's Maschine zum Heben schwerer Lasten.
                           Folgendes ist ein Auszug eines Berichts, den Hr. Poncelet
                              der Akademie der Wissenschaften in Paris uͤber eine Maschine erstattete,
                              welche Hr. Raucourt zum Heben schwerer Lasten erfunden
                              hat, und die hauptsaͤchlich in einigen wesentlichen Modifikationen des
                              Dynamometers bestehen. Die Hauptfeder der neuen Schnellwage ist naͤmlich aus
                              zwei Stahlplatten mit doppelter Einbiegung zusammengesezt, diese beiden Platten
                              werden heiß uͤber einen gußeisernen Stempel (etampe) gebogen, und an beiden Enden zusammengenietet; und an diesen
                              beiden Enden befinden sich Oehren, welche zur Aufnahme der Zugketten dienen, deren
                              senkrechte Achse demnach mit jener der beiden Platten zusammenfaͤllt. In dem
                              Raume, der sich zwischen den Biegungen der Platten befindet, ist der Mechanismus
                              angebracht, der zur Bewegung jener Nadel dient, welche auf einem Zifferblatte die
                              Intensitaͤt jener Kraft andeutet, die der beim jedesmaligen Waͤgen
                              erfolgenden gegenseitigen Annaͤherung der Stahlplatten entspricht. Dieser
                              Mechanismus sowohl, als das Zifferblatt sind an einem Traͤger befestigt,
                              welcher auf die Mitte des einen der Arme der Feder genietet ist. Der Zeiger
                              fuͤhrt ein staͤhlernes Getrieb, welches in zwei gezaͤhnte,
                              messingene Sectoren eingreift. Diese Sectoren sind zwar an einer und derselben Achse
                              aufgezogen, allein sie sind von einander unabhaͤngig, denn der eine
                              erhaͤlt seine Bewegung von dem zweiten Arme her durch einfachen Druk,
                              waͤhrend der andere durch ein Gegengewicht oder durch eine kleine Feder, die
                              ersteren bestaͤndig wieder zuruͤkfuͤhrt, in Thaͤtigkeit
                              kommt. Eine kleine, gegen das eine Ende dieses zweiten Sectors angebrachte Curve
                              dient dazu die Entfernung der Umdrehungsachse von dem Punkte, an welchem die
                              Beruͤhrung Statt findet, abzuaͤndern, so daß die lezten Eintheilungen
                              des Zifferblattes den
                              ersteren beinahe gleichkommen. Diese Eintheilungen betragen im Verhaͤltnisse
                              der Laͤnge der Nadeln mehrere Millimeter fuͤr Unterschiede von 10
                              Kilogrammen. Hr. Raucourt gibt an, daß er mit seinem
                              Instrumente bis gegen 3000 Kilogramm zu waͤgen im Stande ist, es gelang ihm
                              auch dasselbe zum Waͤgen befrachteter Lastwagen zu verwenden; er hebt zu
                              diesem Behufe eines der Raͤder oder ein ganzes Gestell mit einer Winde oder
                              einem Boke empor, und bringt das Instrument auf die senkrechte Linie des Zuges. (Aus
                              dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, Januar 1835, Seite 36.)
                           
                        
                           Artesische Brunnen als Triebkraft angewendet.
                           Die Benuzung der artesischen Brunnen zur Erzeugung von Triebkraͤften, welche
                              schon mehrere Male in Vorschlag gebracht wurde, ist bereits an verschiedenen Orten
                              ins Leben getreten. So erzaͤhlt Hr. Arago im Annuaire des longitudes fuͤr das Jahr 1835, daß
                              in Frontes bei Aire die Waͤsser, welche 10 artesische Brunnen liefern, nicht
                              nur eine große Muͤhle, sondern auch das Geblaͤse und den Hammer einer
                              Nagelschmiede treiben. In Tours gießt ein artesischer Brunnen von beinahe 450 Fuß
                              Tiefe in jeder Minute 225 Gallons in die Troͤge eines Rades von 21 Fuß im
                              Durchmesser, welches die Triebkraft einer großen Seidenzeugfabrik bildet. –
                              Von welcher Wichtigkeit dieß fuͤr Orte werden muß, die bei einer der
                              Industrie guͤnstigen Lage an Wassermangel leiden, erhellt von selbst.
                           
                        
                           Ueber die Schwingungen der Menai-Bruͤke.
                           Ein in der Naͤhe der Menai-Kettenbruͤke wohnender Mechaniker,
                              welcher sich unter anderem auch mit Beobachtung der Schwingungen dieser
                              Bruͤke beschaͤftigt, und dazu eigene Vorrichtungen hergestellt hat,
                              fand, daß dieselbe bei den lezten heftigen Stuͤrmen Schwingungen erlitt,
                              welche 8 Fuß 6 Zoll, d.h. nach beiden Seiten eine Abweichung von 4 Fuß 3 Zoll von
                              der geraden Linie betrugen. Bei den Berechnungen des Baues wurde eine solche, und
                              selbst eine noch groͤßere Schwingung uͤbrigens bereits in Anschlag
                              gebracht. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 609.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Selligue's Mahlmuͤhle
                           theilt der Bulletin de la
                                 Société d'encouragement, Januar 1835, folgende Notiz mit.
                              „Die von Hrn. Selligue erfundene,
                                 sogenannte monocylindrische Mahlmuͤhle ist dem Erfinder gemaͤß so
                                 gebaut, daß das gemahlene Getreide in vier Theile getheilt wird, und bei einer
                                 Triebkraft von drei Pferdekraͤften beilaͤufig 2000 Kilogr.
                                 Getreide in 24 Stunden zu mahlen im Stande ist. Das Abtheilen des Gemahlenen
                                 geschieht durch den Mechanismus der Muͤhle selbst, und zwar zuerst bloß
                                 durch Zerquetschen, dann durch theilweise Verwandlung in Gruͤze und Mehl.
                                 Dann gelangt das Product in einen Trichter, in welchem es abgetheilt wird, und
                                 aus welchem es zwischen zwei Cylinder gelangt, die das Mahlen vollenden. Hieraus
                                 ergibt sich, daß das Getreide, um in Mehl verwandelt zu werden, nach und nach
                                 zwischen vier Mahloberflaͤchen durchgeht, die 24 Zoll Oberflaͤche
                                 haben. Das in dieser Muͤhle gemahlene Mehl soll beim Mahlen nicht erhizt
                                 werden.“ Wir begreifen diese Einrichtung hiernach nicht recht, und
                              noch weniger sehen wir ein, wie Hr. Selligue seine
                              Muͤhle eine monocylindrische oder eine Muͤhle mit einem Cylinder
                              nennen konnte.
                           
                        
                           Bereitung und Anwendung einiger Lakfirnisse fuͤr
                              Kupfer, Messing, Zinn und andere Metalle.
                           Das Journal des connaissances usuelles empfiehlt in
                              seinem Aprilhefte d. J. folgende beiden Vorschriften zur Bereitung von Lakfirnissen
                              fuͤr verschiedene Metalle als die wohlfeilsten und vorteilhaftesten. –
                              I. Gewoͤhnlicher Lak. Man nimmt 6 Unzen besten,
                              gewaschenen, getrokneten und gepuͤlverten Koͤrner-Lak, gießt in einem zinnernen
                              Gefaͤße oder in einer glaͤsernen Flasche, welche nur zur
                              Haͤlfte voll werden darf und gut verschlossen werden muß, einen Liter (1
                              Wiener Maaß) Weingeist darauf, und stellt das Gemenge zur Beschleunigung der
                              Aufloͤsung in die Naͤhe des Feuers oder in einen Abdampfofen. Nach 24
                              Stunden, waͤhrend welcher das Gemenge 6 bis 8 Mal aufgeschuͤttelt
                              werden muß, hat sich der unaufloͤsliche Ruͤckstand so abgeschieden,
                              daß die klare Aufloͤsung abgegossen und beliebig angewendet werden kann.
                              Dieser Lak eignet sich fuͤr alle gewoͤhnlichen kupfernen, messingenen
                              und zinnernen Gegenstaͤnde; er hat eine roͤthlich gelbe Farbe, die
                              sich noch verstaͤrken laͤßt, wenn man mehrere Schichten davon auf
                              einander auftraͤgt. Auf Bronze aufgetragen, gibt er eine braͤunliche
                              Erdfarbe. – II. Feiner oder blasser Lak. Man nimmt
                              statt des Koͤrnerlakes nur feine durchsichtige Splitter, welche man gut
                              waͤscht, troknet, in groͤbliches Pulver verwandelt, und in
                              hoͤchst rectificirtem Weingeiste auf die oben beschriebene Weise
                              aufloͤst. Die Aufloͤsung wird durch dikes Papier filtrirt; sie gibt
                              einen sehr glaͤnzenden, aber kaum sichtbaren Firniß, der seinen Glanz mehrere
                              Jahre lang beibehaͤlt. Beide Lake verlieren durch laͤngeres
                              Aufbewahren nicht an Guͤte. – III. Faͤrbung dieser Lake. Man kann diese Lake auf verschiedene Weise
                              faͤrben. 1) 1 1/2 Unzen Curcume und 2 Unzen Traganth-Gummi in einem
                              halben Liter Weingeist unter oͤfterem Aufruͤhren aufgeloͤst,
                              geben dem Lake eine schoͤne gelbe Farbe. – 2) Eine gleiche Menge
                              Curcume ohne Traganth-Gummi gibt ein lichtes Gelb. – 3) 1 1/2 Unzen
                              Safran ohne Gummi geben ein roͤthliches Braun, welches zu einem
                              glaͤnzenden Gelb wird, wenn man noch eine gleiche Menge Curcume zusezt.
                              – 4) 1 1/4 Unze Saftgruͤn in 1/2 Pinte Weingeist aufgeloͤst
                              geben dem Lake eine schoͤne gruͤne Farbe, und dieser kann man durch
                              Zusaz einiger Tropfen der drei fruͤheren Aufloͤsungen einen
                              schoͤnen gelblichen Glanz geben. – 5) 1/2 Unze Gummigutt und 1 1/2
                              Unzen Traganthgummi in 2 Pinten Weingeist aufgeloͤst geben eine
                              schoͤne goldgelbe Farbe. Von diesen Farben, welche in Bouteillen aufbewahrt
                              werden, gießt man so viel in den Firniß, daß diesem dadurch die erforderliche Farbe
                              mitgetheilt wird; einige Tropfen mehr oder weniger reichen hin um die Schattirungen
                              zu veraͤndern. – Die Anwendungsweise des Firnisses ist folgende. Wenn
                              das Metall gut gereinigt und abgerieben worden ist, so erhize man dasselbe, indem
                              man es so lange auf ein gluͤhendes Eisen oder uͤber ein Kohlenfeuer
                              bringt, bis man es kaum mehr zu handhaben vermag; dann traͤgt man mit einem
                              Kameelhaarpinsel, der hoͤchstens einen Zoll Breite und 1/8 Zoll Dike hat,
                              eine duͤnne und vollkommen gleiche Schichte des gefaͤrbten oder
                              ungefaͤrbten Lakes auf, und wiederholt dieß unter jedesmaligem Erhizen des
                              Metalls so oft, als man es fuͤr noͤthig haͤlt. Man muß diese
                              Operation an einem Orte vornehmen, an welchem es gar nicht staubt; sollte
                              waͤhrend der Arbeit irgend eine Stelle beschaͤdigt werden, so ist
                              keine theilweise Ausbesserung moͤglich, und es bleibt kein anderes Mittel
                              uͤbrig, als die Operation wieder von Vorne zu beginnen. Das unter diesen
                              Umstaͤnden einzuschlagende Verfahren ist ganz einfach, und auch auf solche
                              Gegenstaͤnde anwendbar, deren Firniß abgenuͤzt ist, und welche daher
                              eines neuen Firnißuͤberzuges beduͤrfen. Man laͤßt
                              naͤmlich das Metall einige Secunden lang in einer Potaschenaufloͤsung
                              kochen, welche man sich aus einer Unze Potasche per
                              Pinte Wasser bereitete, und uͤberfirnißt es dann auf die angegebene Weise,
                              nachdem man es abgewaschen und abgetroknet hat.
                           
                        
                           Neue Anerkennung der Vorzuͤge der Berliner
                              Eisengußwaaren in England.
                           Bei der lezten jaͤhrlichen Ausstellung, welche die Polytechnische Gesellschaft
                              fuͤr Cornwallis in Falmouth veranstaltete, wurde der erste Preis in den
                              schoͤnen Kuͤnsten dem Hrn. Nicholas Harvey
                              von Hayle zuerkannt, und zwar fuͤr einige Miniaturstatuen, die derselbe aus
                              Eisen gegossen hatte, und welche nach dem Ausspruche des Vicepatrons der
                              Gesellschaft, des beruͤhmten Davies Gilbert, den
                              besten Guͤssen der Berliner Schule vollkommen gleich kamen. Diese seltene
                              Anerkennung deutscher Leistungen von Seite der Englaͤnder ist im Mechanics' Magazine No. 611 zu lesen.
                           
                        
                           
                           Ueber einen elastischen Firniß, womit sich verschiedene Farben
                              auf Seiden- und Leinenzeuge auftragen lassen.
                           Hrn. Dumas zu Folge erhaͤlt man einen elastischen
                              Firniß, wenn man sich eine gesaͤttigte Aufloͤsung von Kleber in Essig
                              bereitet. Mit dieser Fluͤssigkeit, welche man je nach Bedarf
                              verduͤnnt, kann man verschiedene Farben, welche man auf Seiden- und
                              Leinenzeuge anbringen will, anruͤhren. Diese Farben troknen nicht nur
                              schnell, sondern die Zeuge koͤnnen auch auf alle moͤgliche Weise
                              abgebogen werden, ohne daß sich die Farben dadurch abstoßen oder abschuppen. (Aus
                              dem Journal des connaissances usuelles, April 1835.)
                           
                        
                           Vorschrift einer Composition zur Fabrikation falscher
                              Perlen.
                           Im Aprilhefte des Journal des connaissances usuelles ist
                              folgende Vorschrift zur Bereitung einer Composition enthalten, mit welcher sich
                              angeblich falsche Perlen fabriciren lassen, die den aͤchten orientalischen
                              naͤher kommen, als die nach irgend einer anderen Methode erzeugten. Man nehme
                              auf 3 Unzen Fischschuppenweiß 1/2 Unze Pergamentschnizelleim, 1 Unze Alabasterwachs
                              (cire d'albâtre) und eben so viel
                              Alabasterpulver. Die Perlen werden geblasen, mit der Farbe versehen, dann alsogleich
                              in einem Sake abgerollt, hierauf in Wachs gesezt, dann durchbohrt, gewaschen und
                              angefaßt. Alle diese Operationen kann eine und dieselbe Person vollbringen, und zwar
                              ohne alle weitere Instrumente, als mit einem Loͤthrohre und einem
                              gehoͤrigen Kaͤstchen oder sonstigem Gefaͤße.
                           
                        
                           Lithographische Steine in Frankreich aufgefunden.
                           Die Auffindung von lithographischen Steinen in Frankreich wurde im Jahre 1833/34
                              eifrig betrieben; auch gelangte man, wie es scheint, zu besseren Resultaten, als in
                              fruͤheren Jahren. Hr. Dupont von Périgueux;
                              die HH. Mantoux und Chevalier
                              von Tanlay, Dept. de l'Yonne, und Hr. Billon von Marchant im Dept. de
                                 l'Ain bewarben sich naͤmlich um den Preis, den die Société d'encouragement in Paris auf
                              Eroͤffnung von Steinbruͤchen, in denen lithographische Steine
                              ausgebreitet werden, ausgeschrieben hatte. Die Gesellschaft konnte jedoch keinem der
                              Concurrenten fuͤr dieß Mal den Preis zuerkennen, indem sie den eingesendeten
                              Steinen nicht auch die verlangten Zeugnisse von Lithographen uͤber die
                              Brauchbarkeit und wirkliche Benuzung derselben beigelegt hatten. (Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement.)
                           
                        
                           Verbesserungen in der Lithographie.
                           Bei dem Concurse, welchen die Société
                                 d'encouragement fuͤr das Jahr 1834 auf verschiedene Verbesserungen
                              in der Lithographie ausgeschrieben hatte, erschienen folgende Concurrenten. 1) Hr.
                              Lemercier mit einer neuen Composition, welche die
                              lithographischen Steine ersezen soll. 2) Hr. Lebrun mit
                              dem Vorschlage, Zink statt der Steine anzuwenden. 3) Die HH. Mantoux und Chapuis mit einer Maschine, womit
                              man Schattirungen auf den Steinen anbringen kann. 4) Hr. Leroux mit einer Maschine, mit deren Huͤlfe man eine Zeichnung
                              direct auf Stein uͤbertragen kann. 5) Hr. Legey
                              mit einer Kupferplatte, welche zur Autographie tauglich gemacht wurde. 6) Ein
                              Ungenannter mit einer Retouchirmethode. Die Gesellschaft behielt sich uͤber
                              saͤmmtliche Vorschlaͤge bisher noch ihr Urtheil bevor, indem sie noch
                              nicht Zeit genug hatte, dasselbe durch hinreichende Versuche und Erfahrungen zu
                              unterstuͤzen. (Aus dem Bulletin de la
                                 Société d'encouragement.)
                           
                        
                           Ueber das Trinkwasser in London.
                           Der beruͤhmte Dr. Bostock, welchem wir bereits so
                              viel uͤber die Analysen der englischen Waͤsser verdanken, und dessen
                              wir auch in unserem Journale bereits oͤfter zu erwaͤhnen Gelegenheit
                              hatten, hat der Commission, welche vom Hause der Gemeinen zur Pruͤfung der Vorschlaͤge
                              London mit Wasser zu versehen, niedergesezt worden, eine tabellarische
                              Zusammenstellung von 14 Waͤssern mitgetheilt, deren man sich zu London
                              bereits wirklich bedient, oder welche nach dem beruͤhmten Telford'schen Plane dazu verwendet werden sollen. Wir
                              geben hier diese Tabelle gleichfalls, und haͤngen ihr auch die Bemerkungen
                              an, die Hr. Bostock ihr beizufuͤgen fuͤr
                              gut fand.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 56, S. 319
                              Quelle, an der das Wasser
                                 geschoͤpft wurde; Specif. Gewicht; Bestandtheile in 10,000 Gran;
                                 Bemerkungen; Wasser geschoͤpft an der Bruͤke uͤber den
                                 Colne; Bestehend aus: 0,8 kohlensaure Kalkerde, 0,2 schwefels. Kalkerde, 0,2
                                 salzs. Natron u. Bittererde; Wasser aus der Themse bei Hammersmith; Wasser aus
                                 dem Lea an der Maschine; beinahe dieselben; Wasser aus dem Colne bei Thornen
                                 Mill; Wasser aus dem Wandle bei Wandsworth Wasser aus dem Chelsea (filtrirt);
                                 Wasser aus dem New-River bei Islington; beilaͤufig 2 Gr.; Das
                                 Verhaͤltniß der Bestandtheile beinahe dasselbe; Wasser aus dem Berulam
                                 bei St. Albans; Wasser aus dem Wandle bei Croydon; Wasser aus dem Wandle bei
                                 Mitcham; Wasser aus dem New-River bei Chadwell; Diese Waͤsser
                                 enthalten etwas mehr kohlens. Kalkerde, als die vorigen; Wasser aus dem Colne
                                 bei Rickmannsworth; Bestehend aus: 1,9 kohlens. Kalkerde, 0,4 schwefels.; 0,5
                                 salzs. Natron u. Bittererde; Wasser aus dem Cast London Reservoir; Dieses Wasser
                                 enthaͤlt etwas mehr Schwefelsaͤure; Wasser aus der Pumpe der
                                 Schazkammer; Bestehend aus: 4,9 kohlensaure Kalkerde, 2,3 schwefels. Kalkerde,
                                 1,8 salzs. Natron u. Bittererde
                              
                           Die Bemerkungen, welche Hr. Dr. Bostock hiezu machte, sind
                              folgende: 1) Bevor man uͤber die Beschaffenheit irgend eines Wassers
                              abzuurtheilen im Stande ist, muß man nothwendig wissen, unter welchen
                              Umstaͤnden dasselbe genommen wurde, indem die Waͤsser durch
                              verschiedene Umstaͤnde sehr veraͤndert werden. Die groͤßten
                              Unterschiede erzeugen anhaltende Naͤsse oder Trokenheit, der erste Regen nach
                              trokenem Wetter, und das Schmelzen des Schnees. – 2) Waͤsser, welches
                              laͤngere Zeit, besonders bei heißer Witterung, der Einwirkung der Sonne und
                              der Luft ausgesezt gewesen, zeigt wahrscheinlich wegen der sich darin entwikelnden
                              thierischen und vegetabilischen Substanzen einige Unreinigkeiten. In der
                              Naͤhe von London nimmt es uͤberdieß eine Faͤrbung und einen
                              Geruch an, der wahrscheinlich den in dasselbe niederfallenden Rauchtheilchen zuzuschreiben ist.
                              – 3) Meiner Erfahrung gemaͤß ist das Wasser der Themse in der
                              Naͤhe von London gegenwaͤrtig reiner, als es vor 6 Jahren war.
                              Wahrscheinlich ist dieß eine Folge der Entfernung der alten London Bruͤke,
                              wodurch nun ein freierer Abfluß des Wassers und der Unreinigkeiten, die es mit sich
                              fuͤhrt, moͤglich ist. – 4) Fruͤher zeigte sich die
                              Beschaffenheit des Wassers zu verschiedenen Zeiten der Ebbe und Fluth sehr
                              verschieden, und meine neueren Versuche bestaͤtigen diese Thatsache. Es sind
                              jedoch noch mehrere und unter verschiedenen Umstaͤnden angestellte Versuche
                              noͤthig, bevor man zu einer Entscheidung hieruͤber gelangen kann.
                              – 5) Alle diese Bemerkungen bringen mich zu dem Schlusse, daß das
                              Themsewasser, dasselbe mag durch Stehenlassen oder durch Filtration gereinigt worden
                              seyn, dem Wasser der kleineren Fluͤsse vorzuziehen ist, weil es wegen seiner
                              groͤßeren Masse nicht so vielen zufaͤlligen Veraͤnderungen
                              ausgesezt ist, sondern sich mehr gleich bleibt. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1835.)
                           
                        
                           Steinkohlenverbrauch in England.
                           Die Ausbeutung der Steinkohlengruben in England beschaͤftigt, einem
                              Correspondenten des Mechanics' Magazine gemaͤß,
                              fortwaͤhrend gegen 50,000 Menschen. Die aus saͤmmtlichen Gruben
                              herausgeschafften Kohlen lassen sich jaͤhrlich auf 30 Millionen Tonnen
                              anschlagen, deren Werth an Ort und Stelle fuͤglich zu 10 Mill. Pfd. Sterl.
                              geschaͤzt werden kann. Zum Ausbringen von Eisen allein werden
                              jaͤhrlich 6 Mill. Tonnen verwendet. In den Hafen von London allein wurden im
                              vorigen Jahre 2 Mill. Tonnen eingefuͤhrt, wovon die Tonne im Durchschnitte
                              fuͤr ein Pfd. Sterl. verkauft worden seyn mag. Der Gewinn, der
                              jaͤhrlich auf verschiedene Weise aus den Steinkohlen gezogen wird,
                              betraͤgt eher uͤber als unter 50 Mill. Pfd. Sterl.!
                           
                        
                           Ueber Hrn. Sochet's Marine-Bakofen.
                           Hr. Sochet erhielt von der Academie der Wissenschaften in
                              Paris kuͤrzlich einen Preis von 1500 Fr. fuͤr einen von ihm erfundenen
                              Bakofen fuͤr die Marine. Dieser neue Bakofen besteht aus einem horizontalen
                              Cylinder, der mittelst einer Kurbel um seine Achse umgedreht wird, und aus einer
                              fixen, gleichfalls horizontalen Flaͤche, welche durch die Achse des Cylinders
                              geht, und auf welche das Brod gelegt wird. Der Cylinder, der auf einem mit
                              Steinkohlen geheizten Herde angebracht wird, erhaͤlt wegen der kreisenden
                              Bewegung, die man ihm mittheilt, eine sehr gleichmaͤßige Temperatur, und
                              pflanzt sie an das zu bakende Brod fort. Bereits auf mehreren franzoͤsischen
                              Staatsschiffen bedient man sich dieses Ofens mit Vortheil. Dieß ist Alles, was im
                              Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, Januar 1835, hieruͤber zu lesen ist, und woraus kaum
                              Jemand klug werden wird.
                           
                        
                           Vorschrift zur Bereitung des Johannisbeerenweines.
                           Das Journal des connaissances usuelles empfiehlt in
                              seinem neuesten Maͤrzhefte folgende Vorschrift zur Bereitung des
                              Johannisbeerenweines. „Man nehme vollkommen reife Johannisbeeren,
                                 zerquetsche sie uͤber einem Gefaͤße mit den Haͤnden, und
                                 druͤke sie mehrere Male durch ein Tuch. Hat man eine Presse zur Hand, so
                                 kann man sich auch einer solchen bedienen. Auf 6 Pfd. des truͤben
                                 Johannisbeerensaftes seze man dann 3 Pfd. guten Franzbranntwein, 1 1/2 Pfd.
                                 schoͤne Cassonade, und 6 Pfd. Wasser zu. Diese Masse bringe man in einen
                                 irdenen Krug, der gut verschlossen und von Zeit zu Zeit geschuͤttelt
                                 werden muß. Nach 7–8 Tagen ist der Zuker aufgeloͤst, wo dann die
                                 Fluͤssigkeit durch Papier filtrirt werden muß; will man dieß nicht, so
                                 lasse man sie noch 8 Tage laͤnger stehen, um sie dann sorgfaͤltig
                                 abzugießen. Das auf diese Weise erhaltene und in gut verschlossenen
                                 Gefaͤßen aufbewahrte Getraͤnk soll nach einiger Zeit einige
                                 Aehnlichkeit mit Constantiawein erhalten.