| Titel: | Verbesserungen in der Behandlung des Glases, worauf sich George Joseph Green, John Ogden Bacchus und William Gammon, Glasfabrikanten von Birmingham in der Grafschaft Warwick, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung am 1. Septbr. 1834 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. LX., S. 331 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LX.
                        Verbesserungen in der Behandlung des Glases,
                           worauf sich George Joseph
                              Green, John Ogden
                              Bacchus und William
                              Gammon, Glasfabrikanten von Birmingham in der Grafschaft Warwick, in
                           Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung am 1. Septbr. 1834 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
                              1835, S. 240.
                        Verbesserungen in der Behandlung des Glases.
                        
                     
                        
                           Unsere Verbesserungen sind vollkommen in folgender Erlaͤuterung und
                              Beschreibung unseres Patentes enthalten.
                           Alle Glasfabrikanten wissen, daß sich auf der in den Schmelztiegeln fließenden
                              Glasmasse von Zeit zu Zeit eine Quantitaͤt Schaum oder Unreinigkeiten
                              ansammelt, welche unter dem Namen der Schlaken oder der Glasgalle bekannt ist, und
                              daß der Glasfluß eben deßhalb von Zeit zu Zeit abgeschaͤumt werden muß. Durch
                              dieses Abschaͤumen werden nun aber nicht bloß die Unreinigkeiten entfernt,
                              sondern es geht dabei jederzeit auch mehr oder weniger reines Glas verloren:
                              besonders wenn nicht mit großer Sorgfalt und Gewandtheit dabei zu Werke gegangen
                              wird. Wir bezweken nun eine immer reine Oberflaͤche des Glasflusses zu
                              erhalten, indem wir auf dessen Oberflaͤche Ringe legen, die die ringsum an
                              den Waͤnden der Tiegel emporsteigenden Unreinigkeiten hindern, in das Innere
                              dieser Ringe einzudringen, und wodurch die innerhalb der Ringe befindliche
                              Oberflaͤche immer von Unreinigkeiten befreit erhalten wird, nachdem sie ein
                              Mal gereinigt worden ist; der Glasblaͤser kann also die Glasmasse innerhalb der Ringe
                              ausnehmen, ohne daß er dabei Gefahr laͤuft auch Unreinigkeiten mit
                              aufzunehmen.
                           Diese Ringe nun, deren wir uns bedienen, koͤnnen eine kreisrunde oder auch
                              eine andere Gestalt haben; doch ziehen wir die kreisrunde den uͤbrigen Formen
                              vor. Wir verfertigen sie aus demselben Thone, aus dem wir die Schmelztiegel formen,
                              und brennen sie auch, nachdem wir sie vorher getroknet haben. Um sie so viel als
                              moͤglich in der Mitte der Oberflaͤche der Tiegel erhalten zu
                              koͤnnen, sollen aus dem aͤußeren Rande eines jeden dieser Ringe nach
                              Außen zwei oder drei Arme hervorragen, welche mit den Waͤnden der Tiegel in
                              Beruͤhrung kommen, und so den fraglichen Zwek erfuͤllen
                              wuͤrden.
                           Es versteht sich von selbst, daß die Ringe keinen groͤßeren Durchmesser haben
                              sollen, als einen solchen, daß sie leicht in die Kessel passen; die Dike, welche wir
                              ihnen geben, betraͤgt 2 1/2, Zoll, und dazu kommt noch ein hervorragender
                              Rand von beilaͤufig einem Zoll.
                           Nachdem der Ring auf die Oberflaͤche der Glasmasse eingesezt worden ist, muß
                              der Tiegel so lange verschlossen werden, bis Alles gehoͤrig erhizt ist, und
                              sobald er hierauf wieder geoͤffnet worden, muß man alle Unreinigkeiten, die
                              sich innerhalb des Ringes befinden, gegen die Waͤnde des Tiegels ziehen.
                              Ebendieß muͤßte auch geschehen, wenn waͤhrend des weiteren Flusses der
                              Glasmasse Unreinigkeiten emporsteigen sollten. Die Unreinigkeiten steigen
                              gewoͤhnlich an den Waͤnden der Tiegel empor, und stroͤmen dann
                              von hier aus gegen deren Mitte; durch die Ringe werden sie aber gehindert bis dahin
                              zu gelangen, und folglich bleibt der mittlere Theil der Oberflaͤche des
                              Glasflusses frei, so daß man immer reine Glasmasse aus demselben ausheben kann.
                           Wir beschraͤnken uns nicht einzig und allein und genau auf die hier
                              beschriebene Verfertigungsart der Ringe, noch auch auf die Anwendung desselben
                              Thones, aus welchem die Tiegel verfertigt sind. Die einzige unumgaͤnglich
                              nothwendige Bedingung ist, daß nichts in den Ringen enthalten ist, was die Glasmasse
                              chemisch verunreinigen koͤnnte, und daß sie die starke Hize auszuhalten im
                              Stande sind.