| Titel: | Bericht des Hrn. Francoeur über eine Verbesserung, welche Hr. Domény in Paris, rue du Faubourg Saint-Denis, No. 82 an den Harfen mit sogenannter doppelter Bewegung anbrachte. | 
| Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. LXX., S. 405 | 
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                        LXX.
                        Bericht des Hrn. Francoeur uͤber eine Verbesserung,
                           welche Hr. Domény in Paris, rue du Faubourg Saint-Denis, No. 82 an den Harfen mit sogenannter
                           doppelter Bewegung anbrachte.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Januar 1835, S. 19.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Verbesserung an den Harfen mit sogenannter doppelter
                           Bewegung.
                        
                     
                        
                           Die Harfen, deren man sich lange Zeit hindurch bediente, waren sowohl in Hinsicht auf
                              die Reinheit und den Klang der Toͤne, als in Hinsicht der daran
                              noͤthigen mechanischen Vorrichtungen nach fehlerhaften Methoden gebaut. Die
                              HH. Nadermann, bekannte und gewandte Kuͤnstler,
                              waren die ersten, die an diesem Instrumente wesentliche und so ausgezeichnete
                              Verbesserungen anbrachten, daß dieselben bald allgemein angenommen wurden.
                           Ich muß vorlaͤufig erinnern, daß die Harfen in Mi
                                 Bmol aufgezogen sind, so daß jede Octave nur die Toͤne dieser
                              Tonleiter gibt. Um nun von dieser Tonart in eine andere uͤberzugehen,
                              muͤssen gewisse Saiten verkuͤrzt werden, um deren Stimmung zu
                              erhoͤhen; wenn z.B. eine Arie in Si Bmol gespielt
                              werden soll, so werden alle Mi natuͤrlich
                              gemacht, indem man sie um einen halben Ton erhoͤht, und eben so
                              verhaͤlt sich's auch bei den uͤbrigen Tonleitern. Diese
                              Verkuͤrzung gewisser Saiten geschieht durch einen eigenen Mechanismus, indem dieser mittelst
                              der Pedale senkrechte eiserne Stangen anzieht, die in der hohlen Saͤule der
                              Harfe verborgen sind. Diese Stangen pflanzen naͤmlich den auf das Pedal
                              ausgeuͤbten Druk an den oberen Theil der Saite fort: und zwar in der
                              Naͤhe der Schraube, die zum Spannen dieser Saite dient; es wird dadurch ein
                              Apparat in Bewegung gesezt, der beinahe dieselben Verrichtungen versieht, wie sie
                              der Violinspieler durch den Druk des Fingers auf die Saiten vollbringt.
                           Dieser Apparat der HH. Nadermann, der unter den
                              Kuͤnstlern unter dem Namen des Hakenapparates (appareil à crochet) bekannt ist, weil dessen wesentlichster Theil
                              in einem Haken besteht, bedarf hier keiner weiteren Beschreibung, indem er in keiner
                              Beziehung zu dem Apparate des Hrn. Domény steht.
                              Es mag genuͤgen, wenn wir bemerken, daß ein kleiner Hebel, welcher oben an
                              der Harfe in dem Bande verborgen ist, sobald er beim Aufdruͤken auf das Pedal
                              von seiner Stange angezogen wird, seinerseits ein Messingstuͤk, den
                              sogenannten Finger oder Schuh (sabot), anzieht, und ihn
                              mit so viel Kraft gegen die Saite fuͤhrt, daß diese dadurch gehoͤrig
                              an das Band angedruͤkt wird. Dieser Finger oder Schuh ist daher, wie man
                              sieht, ein vollkommenes Analogon des Fingers des Violinspielers.
                           Die Nadermann'sche Harfe hat demnach an ihrem unteren
                              Theile eine Krone, aus welcher sieben staͤhlerne, in senkrechten Spalten
                              bewegliche Pedale hervorragen. Um die Tonart zu veraͤndern, sezt man daher
                              den Fuß auf jenes dieser Pedale, welches der neuen Tonart entspricht, wodurch das
                              Pedal herabgedruͤkt und einer Querspalte gegenuͤber gebracht wird, in
                              die man es einschiebt. In dieser Stellung verbleibt dann das Pedal so lange, als
                              diese Tonart beibehalten wird, worauf man es wieder frei macht, damit die primitive
                              Tonart wieder hergestellt werde. Wenn nun das Pedal auf solche Weise
                              herabgedruͤkt wird, so bewirkt es an einer Stange einen Zug, und diese treibt
                              dann einen kleinen Finger oder Schuh gegen die Saite, wodurch diese gegen das Band
                              angedruͤkt und mithin verkuͤrzt wird. Dieser Schuh wird von dem
                              Fabrikanten genau an einem solchen Punkte angebracht, daß der Ton dadurch um einen
                              halben Ton erhoͤht wird; und dieser Punkt laͤßt sich durch eine ganz
                              einfache Berechnung auffinden, indem die Totallaͤnge der Saite fuͤr
                              jeden Ton bekannt ist. Da dieses Instrument einen fixen Ton hat, so wird es wie die
                              Fortepianos nach den Gesezen der gleichen Intervallen oder der gleichen Temperatur
                              gestimmt.
                           Man hat gegen diese Harfe Nadermann's verschiedene
                              Einwuͤrfe gemacht; ihr Mechanismus ist auch etwas roh, er geraͤth leicht in Unordnung, und
                              die zu ihrer Stimmung noͤthige Temperatur entzieht den Toͤnen einen
                              Theil ihrer Genauigkeit. Sebastian Erard erfand daher vor
                              laͤngerer Zeit seine Harfe mit doppelter Bewegung, deren Toͤne viel
                              genauer und richtiger sind, und deren Mechanismus auch leichter beweglich ist. Die
                              Pedale ziehen auch hier an Stangen, welche zum Behufe der Verkuͤrzung der
                              Saiten auf Apparate wirken, die in dem oberen Bande angebracht, und eben so einfach
                              als sinnreich sind. Man sieht an dem Bande der Erard'schen Harfe naͤmlich außen unter jeder Saite eine kleine Scheibe,
                              den sogenannten Knebel (tourniquet), an welchem sich zwei starke senkrechte Zapfen befinden,
                              zwischen denen die Saite durchgeht, ohne sie zu beruͤhren. Wenn man auf das
                              Pedal tritt, so dreht sich dieser Knebel um seine Achse, wo dann die Saite, die
                              fruͤher keinen der Zapfen beruͤhrte, in leichtem Zigzag gegen
                              dieselben angedruͤkt wird. So wie man diese Vorrichtung, die eine Gabel (fourchette) genannt wird, um die Centralachse dreht, so
                              draͤngt sie ihre beiden Zaͤhne oder Zapfen gegen die Saite, und sperrt
                              dieselben daran, so daß also schon auf diese Weise eine Verkuͤrzung der Saite
                              erfolgt, wenn man das Pedal in die horizontale, ihm entsprechende Fuge
                              einhaͤngt. Dieß ist jedoch noch nicht Alles; denn wenn man das Pedal nicht in
                              diese Fuge einschiebt, sondern noch etwas weiter herabdruͤkt, so wird sich
                              eine zweite horizontale Fuge darbieten. Man bemerkt zu diesem Behufe an dem oberen
                              Bande eine zweite Reihe von Knebeln, welche in einer gebogenen Linie unter den
                              ersteren angebracht, und gleichfalls mit Gabeln versehen sind, die auch ihrerseits
                              wieder die Saiten erfassen, und sie abermals um einen halben Ton verkuͤrzen.
                              Diese Gabeln bewegen sich das erste Mal kaum von ihrer Stelle und vollbringen erst
                              beim zweiten Male ihre Verrichtungen. Die Erard'sche
                              Harfe mit doppelter Bewegung braucht daher nicht mehr durch Intervallen oder
                              Temperatur zu stimmen; das Si Bmol ist nicht mehr
                              dasselbe wie das Kreuz, sondern wird von einer anderen Saite gegeben. Wenn man das
                              Pedal zum ersten Male einhaͤngt, wodurch der Bmol-Ton der Saite unberuͤhrt gemacht wird, so gibt man dieser
                              den natuͤrlichen Ton wieder; so wie man dasselbe aber zum zweiten Male
                              einhaͤngt, so wirkt nun auch der untere Knebel, und spannt die Saite bis zum
                              Kreuz: so daß man also hier wirklich 21 Toͤne in der Tonleiter finden kann,
                              waͤhrend man mir der Nadermann'schen Harfe ihrer
                              nur 12 erhielt.
                           Da heut zu Tage beinahe nur mehr diese Harfe mit doppelter Bewegung
                              gebraͤuchlich ist, so suchte Hr. Domény
                              dieses Instrument noch auf zweierlei Weise zu vervollkommnen. Erstlich erhellt von
                              selbst, wie schwer es ist, die Gabeln ganz genau so anzubringen, daß die kleinen
                              Zwischenraͤume der Komma's, die nur bei der Ausfuͤhrung eines
                              Musikstuͤkes bemerkbar sind, dadurch ausgedruͤkt werden. Da
                              uͤberdieß jeder Theil seine bestimmte und fixe Stelle hat, so bemerkt man
                              erst sehr spaͤt, und wenn das Instrument bereits fertig ist, daß man ihm
                              nicht die gehoͤrige Stelle angewiesen hat. Hr. Domény kam daher auf die Idee, der Gabel eine Bewegung auf dem
                              Knebel zu geben, und brachte zu diesem Behufe die beiden Zapfen auf einem
                              Stuͤke an, welches sich in einem schwalbenschwanzfoͤrmigen Falze
                              bewegt, und welches durch zwei Drukschrauben festgestellt werden kann. Wenn demnach
                              der Fabrikant oder auch nur der Spielende in irgend einem Knebel einen Fehler in der
                              Tonart erkennt, so kann er ihm leicht abhelfen; d.h. er braucht nur die beiden
                              Schrauben nachzulassen, um sie, nachdem der Traͤger der Gabel um etwas
                              verschoben worden ist, neuerdings wieder anzuziehen. Es wird hiedurch sehr leicht
                              die Gabel an jene Stelle zu bringen seyn, die sie haben muß, damit die Saite die zur
                              Genauigkeit der Stimmung erforderlichen Toͤne gibt; es wird zwar freilich ein
                              sehr geuͤbtes Ohr hiezu erforderlich seyn; allein eine solche Operation wird
                              auch nur von einem solchen Ohre fuͤr noͤthig gefunden werden. Dieser
                              von Hrn. Domény erfundene Mechanismus ist sehr
                              nuͤzlich und sehr einfach; uͤbrigens besteht die Erfindung nicht in
                              ihm allein.
                           Die Stangen, welche an der Erard'schen Harfe auf die
                              Knebel wirken, sind zwar allerdings sehr gut eingerichtet; allein man entdekte doch
                              auch an ihnen einige Maͤngel, und diesen hat Hr. Domény durch einen neuen, von ihm in Vorschlag gebrachten
                              Mechanismus abgeholfen. Wenn man naͤmlich auf ein Pedal tritt, um es das
                              erste Mal einzuhaͤngen, so bewegt sich der obere Knebel allein fuͤr
                              sich, waͤhrend der untere unbeweglich bleibt, und erst dann in
                              Thaͤtigkeit kommt, wann man das Pedal noch weiter herabdruͤkt. Dieß
                              war fruͤher nicht der Fall; denn hier drehte die erste Bewegung die beiden
                              Knebel gemeinschaftlich, und zwar den oberen vollkommen, und den unteren zum Theil,
                              so daß dieser leztere seine Umdrehung erst bei der zweiten Bewegung des Pedales
                              vollendete; die Folge hievon war, daß sich der untere Knebel im ersten Falle
                              zuweilen zu weit bewegte, und daß die Saiten also zuweilen anstreiften.
                           Wir muͤssen uͤbrigens hier bemerken, daß noch saͤmmtliche
                              Methoden die Saiten der Harfen zu verkuͤrzen nichts weniger als vollkommen
                              sind; denn man veraͤndert einerseits die Spannung, wodurch der Ton mehr
                              veraͤndert wird, als es durch die einfache Verkuͤrzung geschehen
                              sollte; und andererseits ruht die Saite, wenn sie solcher Maßen zwischen den beiden
                              Zaͤhnen der Gabel festgehalten wird, und wenn sie folglich kleine
                              kniefoͤrmige Biegungen macht, auf der Oberflaͤche eines Cylinders, so
                              daß die Beruͤhrungspunkte also bei den Schwingungen der Saite nothwendig
                              einige leichte Veraͤnderungen erleiden muͤssen. Daraus entsteht eine
                              Art von Anstreifen, indem die Totallaͤnge der vibrirenden Saite einigen
                              Veraͤnderungen unterworfen ist, und dadurch leidet die Reinheit des Tones
                              Schaden; so wie denn auch Jedermann weiß, daß die unbetasteten Saiten der Violinen
                              und Violoncelle einen klangvolleren Ton haben, als die mit den Fingern gegriffenen.
                              Aus diesem Grunde, und um alle Contraste zu vermeiden, suchen die Kuͤnstler
                              das Anspielen ungegriffener Saiten so viel als moͤglich zu umgehen. Bei der
                              Harfe ist dieser Mangel in hohem Grade fuͤhlbar. Dessen ungeachtet
                              haͤlt aber die Commission die Verbesserungen, welche Hr. Domény an der Harfe anbrachte, fuͤr so
                              wesentlich, daß sie dieselben durch den Bulletin bekannt
                              zu machen, und ihm den Dank der Gesellschaft dafuͤr auszubruͤten
                              vorschlaͤgt.
                           Bevor wir hier in eine specielle Beschreibung des Mechanismus der Harfe des Hrn. Domény eingehen, muͤssen wir zu
                              groͤßerer Deutlichkeit noch eine kurze Beschreibung jener Vorrichtung
                              vorausschiken, auf welche sich im August 1811 Hr. Erard
                              ein Patent fuͤr 15 Jahre ertheilen ließ, und welche man in der Description des brevets Th. XIV. S. 10
                              ausfuͤhrlich beschrieben findet.
                           Fig. 60 zeigt
                              die Scheiben der Gabeln nachgelassen und in solchem Zustande, daß die Saite C frei ist, und sich im Bmol
                              Tone befindet Die Gabel A der ersten Einhaͤngung
                              hat zwei Zapfen a, b, welche die Saite fassen; die
                              zweite Gabel B ist mit zwei aͤhnlichen Zapfen c, d versehen, welche dasselbe Geschaͤft
                              verrichten. Das von dem Hebel h und der Platte e gebildete Winkelstuͤk ist dazu bestimmt, die
                              Platte g, f durch eine Kreisbogenbewegung außer ihrer
                              Linie zu bringen, um sie dadurch strebepfeilerartig an den Stuͤzpunkt der
                              ersten Einhaͤngung zu bringen, wie man dieß in Fig. 61, wo die Saite in
                              der Stellung des natuͤrlichen Tones ersichtlich ist, bemerkt.
                           Sobald die Bewegung zur ersten Einhaͤngung geschehen ist, bildet das
                              Stuͤk h nur mehr eine gerade Linie mit der Platte
                              g, f, wo dann diese leztere Platte, indem sie sich
                              einerseits gegen den Zapfen des Stuͤkes h, und
                              andererseits gegen die Tangente der oberen Scheibe, Fig. 61 stemmt, wie in
                              einem Schraubstoke festgehalten ist, und einen solchen Widerstand leistet, daß aller
                              weitere Druk auf das Pedal keinen Einfluß auf sie hat. Die zweite
                              Einhaͤngung, Fig. 62, bei der sich die Saiten in der Stellung der Bekreuzung befinden,
                              erfolgt auf eine von der ersten vollkommen unabhaͤngige Weise; denn sie geschieht nur mehr
                              durch die Bewegung der Platte e, wodurch die untere
                              Scheibe durch Umdrehung um den Punkt g, allein ohne
                              Beeintraͤchtigung der Linie h, g, f, an den
                              Einhaͤngepunkt gebracht wird.
                           Die in Fig. 60
                              ersichtlichen Linien 1, 2 und 3 bezeichnen die verschiedenen Stellungen der Gabeln;
                              befindet sich der Hebel i an dem Punkte 1, so ist die
                              Saite frei; befindet er sich an dem Punkte 2, so ist sie von der oberen Gabel
                              gefaßt, und befindet er sich endlich dem Punkte 3 gegenuͤber, so ist sie von
                              beiden Gabeln ergriffen.
                           Bei der zweiten Einhaͤngung hat der Druk des Fußes auf das Pedal eine
                              groͤßere Wirkung, als bei der ersten; allein dieser Druk genuͤgt, um
                              der auf die Schraube D aufgewundenen und uͤber
                              den ausgefalzten Kamm E laufenden Saite C die gehoͤrige Festigkeit zu geben.
                           Hr. Domény hat an seiner neuen Harfe, auf welche er
                              sich am 24. September 1834 ein Patent fuͤr 5 Jahre ertheilen ließ, eine
                              solche Einrichtung getroffen, daß in dem Augenblike, in welchem die Saite erfaßt
                              werden soll, die untere Gabel der oberen genaͤhert oder davon entfernt wird.
                              Anstatt daher diese Gabel an ihrer Achse zu fixiren, macht er sie beweglich, so
                              zwar, daß sie entweder oben oder unten nach Belieben um eine bestimmte
                              Quantitaͤt excentrirt werden kann. Wenn daher der Ton zu tief ist, so
                              laͤßt der Spielende die Gabel herab, wo dann die Saite kuͤrzer und der
                              Ton folglich staͤrker wird; ist der Ton hingegen zu hoch, so schafft er die
                              Gabel wieder hinauf, wodurch die Saite laͤnger und mithin der Ton tiefer
                              wird. Ist die wahre Stellung der Gabel bestimmt, so befestigt man sie mittelst eines
                              Steges, der mit zwei kleinen Schrauben angezogen wird. Diese neue Methode die
                              zweiten halben Toͤne zu reguliren, ist jedoch nur auf die lezten Saiten, d.h.
                              auf die 20 oder 24 hoͤchsten Noten anwendbar.
                           In Fig. 63 ist
                              die Saite C frei; in Fig. 64 ist sie von der
                              oberen Gabel gefaßt, und in Fig. 65 von beiden
                              zugleich. Die Gabeln werden mittelst eines dreiarmigen Winkeleisens e, an dessen einem Arme die Stange des Pedales
                              eingehaͤngt ist, in Bewegung gesezt. Dieses Winkeleisen, welches sich um den
                              Zapfen f bewegt, ist mit zwei gebogenen Hebeln g, h versehen, von denen der obere h, indem er sich um den Punkt i dreht, das Stuͤk k mit sich
                              fuͤhrt. Dieses leztere hat den Mittelpunkt seiner Bewegung in k, und ist mit einem zweiten Hebel l versehen, der an dem Punkte m mit einem um o beweglichen Schwengel n in Verbindung steht; an diesem Schwengel ist eine
                              Schleuder p angebracht, welche die Gabel A umdreht. An die Gabel B
                              hingegen wird die Bewegung durch einen Schwengel q, der mit der
                              Schleuder r in Verbindung steht, fortgepflanzt. Wenn
                              sich jener Arm des Winkeleisens e, an welchem sich die
                              Stange des Pedales befindet, in der hoͤchsten Stellung, d.h. an jenem Punkte
                              befindet, der in Fig. 63 mit 1 bezeichnet ist, so ist die Saite frei; wird er hingegen von
                              der Stange an den Punkt 2 gezogen, so wird die Saite von der oberen Gabel erfaßt,
                              waͤhrend die untere Gabel unbeweglich bleibt; gelangt er hingegen an den
                              untersten oder an den mit 3 bezeichneten Punkt, so kommt auch die Gabel B in Bewegung, so daß nun beide Gabeln zugleich
                              wirken.
                           Fig. 66 zeigt
                              die untere Gabel im Aufrisse, von Vorne und von der Seite, und zwar mit ihrer Achse
                              D versehen. In Fig. 67 sieht man sie im
                              Grundrisse, waͤhrend Fig. 68 einen
                              Grund- und Aufriß der Scheibe t gibt, in der zur
                              Aufnahme der Schrauben des Steges u zwei
                              Laͤngenspalten angebracht sind. Der untere Theil dieser Scheibe ist
                              schwalbenschwanzfoͤrmig geschnitten, und paßt zum Behufe der Excentrirung in
                              einen entsprechenden, in den Knebel E geschnittenen
                              Falz. Wenn die Gabel in die aus Fig. 66 ersichtliche
                              Stellung gebracht worden ist, so befestigt man sie in dieser, indem man die beiden
                              Schrauben des Steges u anzieht. Wenn demnach die Gabel
                              B der Gabel A
                              genaͤhert werden muͤßte, um einen allenfallsigen zu hohen Viertelton
                              herunterzustimmen, so braucht man nur die beiden kleinen Schrauben des Steges u loszuschrauben, um die Scheibe t in ihrem Falzen schieben und so weit empor schaffen zu koͤnnen,
                              daß sie die in Fig.
                                 66 ersichtliche Excentricitaͤt erhaͤlt. Schiebt man die
                              Scheibe hingegen von Oben nach Unten, so wird die Saite dadurch nothwendig
                              verkuͤrzt, und der Ton mithin erhoͤht werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
