| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur Hutfabrikation, worauf sich George Daniell Carey, Hutfabrikant von Badford, in der Grafschaft Nottingham, am 22. Oktober 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XIX., S. 103 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XIX.
                        Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur
                           Hutfabrikation, worauf sich George Daniell Carey,
                           Hutfabrikant von Badford, in der Grafschaft Nottingham, am 22. Oktober 1834 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of
                                 Arts. Mai 1835, S. 77.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Verbesserte Maschinen und Apparaten zur Hutfabrikation.
                        
                     
                        
                           Gegenwaͤrtige Erfindung besteht in der Anwendung eines Walzensystemes zum
                              Behufe des sogenannten Vergoldens (ruffing or plaiting) der
                              Huͤte: d.h. zur Verkoͤrperung der Biber- oder sonstigen Haare
                              mit dem Filze oder dem Koͤrper der Huͤte ohne Beihuͤlfe der
                              gewoͤhnlich hiezu erforderlichen Handarbeit.
                           Fig. 8 ist ein
                              Fronteaufriß der Maschine; Fig. 9 stellt einen
                              Seitenaufriß vor; Fig. 10 ist ein Laͤngendurchschnitt, und Fig. 11 ein
                              Querdurchschnitt. Gleiche Buchstaben beziehen sich an allen Figuren auf gleiche
                              Gegenstaͤnde.
                           Auf einem Ziegelgemaͤuer oder einer anderen entsprechenden Basis ist ein Ofen
                              oder eine Feuerstelle a mit einem nach Abwaͤrts
                              steigenden Feuerzuge b angebracht, durch den der Rauch
                              entweicht. Ueber dem Ofen befindet sich eine Pfanne oder ein seichtes Gefaͤß
                              aus Blei c, c, welches zur Aufnahme einer sauren
                              Fluͤssigkeit, wie z.B. einer Aufloͤsung von Schwefelsaͤure in
                              Wasser bestimmt ist. Dieses Gefaͤß ist an drei Seiten von dem
                              hoͤlzernen Gehaͤuse d, d umschlossen,
                              waͤhrend man an der vierten Seite freien Zutritt zu demselben hat. In den
                              Seitenwaͤnden dieses Gehaͤuses sind uͤber einander zwei Reihen
                              von sogenannten Laternwalzen e, e, e und f, f, f aufgezogen, deren Achsen sich in diesen
                              Seitenwaͤnden drehen; ihre Umdrehungen werden durch Winkelgetriebe
                              hervorgebracht, die an den Enden ihrer Achsen befestigt sind, und in welche andere,
                              an den Wellen g und h
                              aufgezogene Winkelraͤder eingreifen. Das Ganze wird, wie Fig. 8 und 9 zeigen, mittelst einer
                              Kurbel eines Raͤderwerkes in Bewegung gesezt.
                           Wenn der Koͤrper oder der Filz der Huͤte auf die gewoͤhnliche
                              Weise zubereitet, und die gewoͤhnliche Schichte Biber- oder anderer
                              Haare darauf gelegt worden ist, so werden die Huͤte zwischen
                              Haartuͤcher gebracht, und mit diesen dann in Canevaß oder in einen anderen
                              geeigneten Umschlag eingeschlagen. Wenn auf diese Weise drei oder mehrere
                              Huͤte in jeden Umschlag gebracht worden sind, so stekt man diese Pakete
                              einzeln in die Soke oder Taschen eines aus Saktuch oder einem anderen geeigneten
                              Materiale verfertigten endlosen Bandes, und zieht dieses uͤber die
                              Laternwalzen der Maschine.
                           Zuerst, d.h. anfangs, wo die Haare nur an dem Filze befestigt werden sollen, zieht
                              der Patenttraͤger das endlose Band k, k, k mit
                              den darin befindlichen Huͤten uͤber die obere Reihe von Laternwalzen
                              f, f, f, damit das Haar nicht in Unordnung gerathe,
                              wenn die Huͤte allenfalls in die saure, in der Pfanne befindliche
                              Fluͤssigkeit eingetaucht wuͤrden, bevor noch das Haar gehoͤrig
                              befestigt worden ist. Nachdem dieß geschehen ist, wird das endlose Band k, k, k dann uͤber die unteren Laternwalzen e, e, e und die Fuͤhrwalze l, wie man dieß in Fig. 10 sieht,
                              gefuͤhrt; und nachdem sie auch durch diese gelaufen, untersucht man die
                              Huͤte, aͤndert deren Biegungen, schlaͤgt sie neuerdings in Flanell oder in andere
                              derlei Zeuge und bringt sie abermals in die Taschen des endlosen Bandes.
                           Wenn nun die Maschine auf die angegebene Weise in Bewegung gesezt wird, so werden die
                              Huͤte durch den ganzen Apparat gefuͤhrt, und dabei der heißen
                              Aufloͤsung, die sich in der Pfanne befindet, und dem Druke, so wie auch der
                              windenden Einwirkung der Rippen der Laternwalzen ausgesezt. Die Folge hievon ist,
                              daß die Enden der Haare sich so in den Filz der Huͤte einarbeiten, daß sie
                              mit gehoͤriger Festigkeit darin befestigt sind.
                           Der Patenttraͤger bemerkt, daß er sich nicht genau auf die hier beschriebene
                              Form der Maschine beschraͤnke, sondern er dieselbe verschieden modificire,
                              und namentlich den Riefen oder Rippen der Walzen verschiedene Formen
                              gaͤbe.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
