| Titel: | Verbessertes Verfahren, um Leder wasserdicht zu machen, und ihm dabei einen höheren Grad von Biegsamkeit zu erhalten, als dieß bisher der Fall war, worauf sich Thomas Edmonds von Burton-Street, Hannover-Square, Grafschaft Middlesex, am 22. Mai 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XXV., S. 125 | 
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                        XXV.
                        Verbessertes Verfahren, um Leder wasserdicht zu
                           machen, und ihm dabei einen hoͤheren Grad von Biegsamkeit zu erhalten, als dieß
                           bisher der Fall war, worauf sich Thomas Edmonds von
                           Burton-Street, Hannover-Square, Grafschaft Middlesex, am 22. Mai 1834 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of
                                 Arts. Mai 1835, S. 109.
                        Verbessertes Verfahren, um Leder wasserdicht zu machen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Ich unterwerfe, sagt der Patenttraͤger, das Leder, nachdem es vorher gegerbt
                              worden, folgenden Behandlungsweisen:
                           Zum Behufe der ersten Operation loͤse ich 4 Pfd. Alaun, arabischen und
                              Traganthgummi, von jedem 2 Unzen, in 3 Gallons Wasser auf. Diese Aufloͤsung
                              trage ich beinahe siedend mit einem Schwamme oder weichen Tuche auf beide Seiten des
                              gegerbten Leders auf. Das Leder muß, waͤhrend es noch weich und feucht ist,
                              einige Stunden lang zwischen harten und glatten Oberflaͤchen gepreßt werden,
                              wobei je nach der Art und Beschaffenheit der zu behandelnden Haut ein
                              groͤßerer oder geringerer Grad von Druk angewendet werden soll. Der Druk kann
                              zwischen Glas-, Marmor- oder polirten Metallplatten geschehen, und
                              durch Gewichte oder Schrauben bewirkt werden. Das aus der Presse kommende Leder
                              lasse ich dann wiederholt durch eine Rollmaschine laufen, in welcher der eine
                              Cylinder durch Dampf oder auf eine andere der bekannten Methoden erwaͤrmt
                              wird, waͤhrend der andere kalt gelassen wird. Der Grad des Drukes zwischen
                              den Walzen, der dem Leder Festigkeit und Dichtheit gibt, muß je nach der Dike des
                              Leders regulirt werden, und zwar mit Huͤlfe von Schrauben,
                              Daͤumlingen, Hebeln, Keilen etc.
                           Zum Behufe der zweiten Operation lasse ich Schweinefett und Hirschtalg, von jedem 4
                              Pfd., zergehen, waͤhrend ich zugleich mit Beihuͤlfe der Waͤrme
                              1 1/2 Pfd. von dem reinsten Harze, eben so viel weißem Harze und eben so viel
                              Burgunderpech in einer Pinte blassen Wallrathoͤhles schmelze. Diese beiden
                              geschmolzenen Massen vermenge ich dann, waͤhrend sie heiß sind, um sie
                              hierauf durch ein feines Sieb laufen zu lassen. Waͤhrend sie durch dieses
                              Sieb laufen, seze ich in Zwischenraͤumen und nach und nach eine Pinte
                              Terpenthingeist und hierauf eine halbe Pinte Weingeist zu. Dann lasse ich die ganze
                              Masse gelinde aufwallen, und trage sie, waͤhrend sie noch heiß ist, mit einer
                              Buͤrste oder einem Wollenfleke so lange auf die zuzurichtende
                              Oberflaͤche des Leders, bis sie gehoͤrig damit uͤberzogen ist. Das solcher Maßen
                              behandelte Leder lasse ich, waͤhrend es noch feucht ist, so lange durch
                              Walzen laufen, bis es vollkommen troken geworden ist. Soll das Leder schwarz werden,
                              so menge ich 2 Unzen salpetersaures Silber und 4 Unzen Berlinerblau in fein
                              gepulvertem Zustande, und 4 Unzen Lampenschwarz unter die aus den fetten und
                              harzigen Substanzen zusammengesezte Masse, bevor ich sie durch das Sieb laufen
                              lasse. Soll das Leder hingegen eine andere Farbe bekommen, so menge ich die dieser
                              Farbe entsprechenden Farbstoffe unter die Masse.
                           Zum Behufe der dritten Operation reibe ich gebrannten Alaun, Kalk oder Pfeifenthon
                              und Stahlspaͤne, von jedem 4 Unzen, unter einander, und lasse das Gemenge
                              durch ein sehr feines Sieb laufen. Von diesem Pulver reibe ich dann mit einem
                              flachen Stuͤke Bimsstein oder mit einer anderen poroͤsen Substanz auf
                              die zubereitete Oberflaͤche des Leders, indem ich das Leder auf einer
                              Marmorplatte oder auf einer glatten, harten hoͤlzernen Tafel ausbreite.
                              Dieses Reiben muß so lange fortgesezt werden, bis das Leder Glanz und Politur
                              bekommt.
                           Zulezt vermenge ich etwas von dem der Farbe des Leders entsprechenden Farbstoffe mit
                              einer Aufloͤsung von weißem Wachse in Terpenthingeist und trage mit einer
                              Buͤrste etwas von dieser Fluͤssigkeit auf die Oberflaͤche des
                              Leders auf, welches dann nur nochmals durch die Walzen zu laufen oder durch die
                              Presse zu gehen braucht, um hiemit seine Vollendung erlangt zu haben.