| Titel: | Verbesserungen im Baue der Räder für Wagen, die auf Eisenbahnen laufen sollen, worauf sich William Losh Esq., von Bruton House in der Grafschaft Northumberland, am 31. August 1830 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XXXV., S. 184 | 
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                        XXXV.
                        Verbesserungen im Baue der Raͤder
                           fuͤr Wagen, die auf Eisenbahnen laufen sollen, worauf sich William Losh Esq., von Bruton House in der Grafschaft Northumberland,
                           am 31. August 1830 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of
                                 Arts. Mai 1835, S. 107.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Losh's verbesserte Raͤder fuͤr Wagen auf
                           Eisenbahnen.
                        
                     
                        
                           Der Patenttraͤger schlaͤgt vor, die Raͤder der Wagen fuͤr
                              Eisenbahnen hauptsaͤchlich aus Schmiedeisen zu verfertigen, und glaubt
                              mehrere Methoden ausfindig gemacht zu haben, wodurch man ihnen eine groͤßere
                              Staͤrke und Festigkeit zu geben im Stande ist, als dieß bisher der Fall
                              war.
                           Nach der ersten dieser Methoden soll man die Speichen aus Eisenstangen von
                              gehoͤriger Laͤnge verfertigen, indem man diese an dem einen Ende
                              abbiegt, und ihnen dann eine der Kreisform der Radfelge oder des Reifens
                              entsprechende Kruͤmmung gibt, waͤhrend das andere Ende der
                              Eisenstangen mit einem Schwalbenschwanzgefuͤge in die Nabe eingesezt wird. In
                              Fig. 43
                              sieht man mehrere dieser gebogenen Arme a, a an der Nabe
                              oder Buͤchse b und an dem Reifen oder an der
                              Felge c angebracht. Aus dem Querdurchschnitte Fig. 44 sieht
                              man die Art der Einsezung des schwalbenschwanzfoͤrmigen Endes der Speiche in
                              die Nabe.
                           Man soll bei der Verfertigung dieser Raͤder, deren untere Enden in den gehoͤrigen Winkeln
                              und Curven abbiegen, und an den oberen Enden dafuͤr die
                              Schwalbenschwaͤnze ausschneiden. Dann soll man die zu einem Rade
                              erforderlichen Speichen dieser Art in Radien in einen Gießmodel aus Sand oder Thon
                              bringen, und um die oberen Enden herum hierauf die Nabe gießen, wodurch
                              saͤmmtliche Theile mit gehoͤriger Festigkeit zusammengehalten werden.
                              Die Felge soll dann so ausgewalzt oder geschmiedet werden, daß sie genau die
                              kreisrunde Form hat, und in sie soll man, waͤhrend sie noch heiß ist, die
                              Nabe mit den Speichen einsezen, damit sie sich beim Erkalten daruͤber
                              zusammenziehe, und auf diese Weise gehoͤrig befestigt werde.
                           Der eigentliche Reifen des Rades, der an dem Rande wie gewoͤhnlich einen
                              Vorsprung haben soll und ausgewalzt werden kann, kann, nachdem ihm durch Schweißen
                              die ringfoͤrmige Gestalt gegeben worden, gleichfalls dadurch befestigt
                              werden, daß man ihn erhizt, und sich dann beim Abkuͤhlen uͤber die
                              Felge zusammenziehen laͤßt. Um der Nabe uͤbrigens noch mehr Festigkeit
                              zu geben, und um zu verhindern, daß sie sich in Folge der einwirkenden
                              Gewaltthaͤtigkeiten nicht von den Speichen abloͤsen kann, legt man
                              auch um sie erhizte Ringe aus Schmiedeisen an, die sich beim Erkalten
                              zusammenziehen, und die man in Fig. 43 und 44 bei e, e sieht.
                           Eine Modification der Speichen oder der Arme sieht man aus Fig. 45. Ihr Kopf hat
                              hier naͤmlich eine kruͤkenfoͤrmige Gestalt, und dieser Kopf
                              wird in kleine Ausschnitte gebracht, die sich zu dessen Aufnahme in dem inneren
                              Theile des Reifens oder der Felge befinden. Die uͤbrige Befestigung der Nabe
                              und des Reifens ist ganz so, wie sie eben beschrieben wurde.
                           Eine andere Methode den Reifen zu befestigen sieht man in Fig. 46. Der Umfang der
                              Felge ist hier etwas ausgehoͤhlt, und der innere Theil des Reifens
                              dafuͤr so geformt, daß er dieser Aushoͤhlung entspricht, damit sich
                              der Reifen beim Abkuͤhlen fest an die Felge anlege.
                           Zwei andere Formen der Speichen sind aus Fig. 47 und 48
                              ersichtlich. Die Eisenstaͤbe sind hier entweder parallel oder in einem Winkel
                              doppelarmig gebogen; ihre Befestigung an der Nabe und an der Felge erhellt von
                              selbst.
                           An den Raͤdern jener Wagen, die auf flachen Schienen zu laufen haben, kann man
                              die Kante der Felge scharf machen oder in einem spizen Winkel formen, wie man dieß
                              aus dem Durchschnitte Fig. 49 ersieht.
                           Der Patenttraͤger glaubt, daß alle seine verschiedenen Arten von
                              Raͤdern staͤrker und dauerhafter sind, als die vor ihm
                              gebraͤuchlichen; und daß Niemand vor ihm dieselbe Idee zur Ausfuͤhrung
                              brachte.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
