| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XLVI., S. 232 | 
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                        XLVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der neuesten in Großbritannien ertheilten
                              Patente.
                           
                              Fuͤr England ertheilte Patente.
                              
                                 Dem Thomas Fleming Bergin, Civilingenieur in Fair
                                    View Avenue, in der Grafschaft Dublin: auf eine bessere Methode den Kasten
                                    der Eisenbahnwagen und anderer Fuhrwerke aufzuhaͤngen. Dd. 27. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem John George Bodmer, Civilingenieur in
                                    Bolton-le-Moors, in der Grafschaft Lancaster: auf
                                    Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten, Vorspinnen und Spinnen
                                    der Baumwolle und Wolle. Dd. 27. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem John Losh, Gentleman in Crescentstreet, in der
                                    Stadt Carlisle: auf eine Verbesserung an den gravirten Walzen, womit man die
                                    Kattune und andere Stoffe bedrukt; ferner in der Methode dieselben in
                                    Bewegung zu sezen. Dd. 30. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem Joseph Nye in St. Andrews Road, Southwark, in
                                    der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an Pumpen und Instrumenten oder
                                    Apparaten, um Fluͤssigkeiten in Hoͤhlungen des menschlichen
                                    Koͤrpers einzufuͤhren oder aus denselben herauszuziehen; diese
                                    Verbesserungen sind zum Theil auch bei anderen Pumpen anwendbar. Dd. 2. Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem John Malam, Civilingenieur in
                                    Kingston-upon-Hull, in der Grafschaft York: auf gewisse
                                    Verbesserungen an Gasmessern und an den Apparaten zur Leuchtgasbereitung.
                                    Dd. 2. Jun. 1835.
                                 
                              
                              
                                 Dem William Wilkinson, Ingenieur in Lucas Street,
                                    Commercial Road, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an dem
                                    Mechanismus, wodurch die Dampfkraft zum Treiben der Schiffe angewandt wird.
                                    Dd. 2. Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Richard Phillips in
                                    New-Kent-Road, in der Grafschaft Surrey, Lehrer der Chemie am
                                    St. Thomasspital: auf gewisse Verbesserungen in der Fabrikation von
                                    Glaubersalz. Dd. 4. Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Leman, Gentleman in Lincoln's Inn
                                    Fields, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                    Seifenfabrikation. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 4 Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Bennett Woodcroft, Gentleman in Ardwich in der
                                    Pfarrei Manchester, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen im Druken von
                                    Kattunen und anderen Fabrikaten, sie moͤgen aus Baumwolle, Seide,
                                    Wolle oder Linnen bestehen. Dd. 4 Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Thomas Hancock in Goswell Mews, Goswell Street
                                    Road, in der Grafschaft Middlesex, Fabrikant wasserdichter Zeuge: auf
                                    Verbesserungen an Luftkissen und anderen Gegenstaͤnden, die aus
                                    Kautschuk verfertigt werden. Dd. 4. Jun.
                                       1835.
                                 
                              
                                 Dem Joseph Whitworth in Manchester, in der
                                    Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen an der Maschinerie und den
                                    Apparaten zum Abdrehen, Bohren etc. von Metallen und anderen Materialien.
                                    Dd. 11. Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Elias Carter, Gentleman in der Stadt Exeter:
                                    auf einen verbesserten Apparat, um die Speisung der Brenner mit Gas zu
                                    reguliren und um dasselbe abzusperren, der auch als Hahn zum Abziehen oder
                                    zum Reguliren des Zuflusses anderer Fluͤssigkeiten dient. Dd. 22. Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem John William Fraser, Kuͤnstler am
                                    Ludgate Hill, in der City von London: auf Verbesserungen an Tauchapparaten.
                                    Dd. 22 Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Michell, Gentleman zu Truro, in der
                                    Grafschaft Cornwall: auf ein verbessertes Verfahren, silberhaltige Erze
                                    auszuschmelzen. Dd. 22. Jun. 1835.
                                 
                              
                           
                              Fuͤr Schottland ertheilte Patente.
                              
                                 Dem Samuel Seaward, Ingenieur in der Pfarrei All
                                    Saints, Poplar, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                    Dampfkesseln. Dd. 23. Jan. 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Wright, Hutmacher in Edinburgh: auf
                                    ein verbessertes Verfahren Huͤte zu verfertigen. Dd. 30. Jan. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Joseph Ferguson, Fabrikant in Carlisle: auf
                                    eine gewisse Verbindung von Operationen, wodurch gewissen Fabrikaten eine
                                    neue Art von Appret ertheilt wird. Dd. 2. Febr.
                                       1835.
                                 
                              
                                 Dem Henry Crosley, Civilingenieur am Hooper
                                    Square, Leman Street, in der City von London: auf einen verbesserten Apparat
                                    zum Abdampfen von Fluͤssigkeiten.
                                 
                              
                                 Dem James Hudson, Kattundruker in Gale, bei
                                    Rochdale, in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse Maschinerien und
                                    Apparate, die beim Druken seidener, wollener und baumwollener Gewebe, auch
                                    des Papiers mit Holzformen anwendbar sind. Dd.
                                    6. Febr. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Peter Fairbairn, Mechaniker in Leeds, in der
                                    Grafschaft York: auf eine verbesserte Methode beim Vorbereiten des Hanfes,
                                    Flachses und anderer Faserstoffe zum Spinnen. Dd. 6. Febr. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Alexander Shanks jun., Flachsspinner in Arbroath, in der Grafschaft Forfar: auf gewisse
                                    Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten des Hanfes und anderer
                                    Faserstoffe. Dd. 10. Febr. 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Kay, Flachsspinner in Pendleton, in der
                                    Grafschaft Lancaster: auf eine Hechelmaschine von neuer Einrichtung. Dd. 12. Febr. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Joseph Jones, Baumwollweber in Oldham, in der
                                    Grafschaft Lancaster, und Thomas Mellowden,
                                    Mechaniker ebendaselbst: auf Verbesserungen an Webestuͤhlen, sie
                                    moͤgen mit der Hand oder durch mechanische Vorrichtungen in Bewegung
                                    gesezt werden. Dd. 5. Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Aitken Esq. in Aberdeen, in der
                                    Grafschaft Aberdeen: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung von
                                    Wagen, sie moͤgen durch thierische oder andere Kraͤfte in
                                    Bewegung gesezt werden. Dd. 10. Maͤrz
                                       1835.
                                 
                              
                                 Dem Thomas Alcock, Spizenfabrikant in der Pfarrei
                                    Claines, in der Grafschaft Worcester, und John Bertin, Maschinist in Basford, in der Grafschaft Nottingham: auf
                                    Verbesserungen im Weben von Bobbinnetspizen, sowohl gemusterten als
                                    ungemusterten. Dd. 10. Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Hale, Civilingenieur in Colchester, in
                                    der Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfkesseln fuͤr
                                    Dampfmaschinen. Dd. 16. Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem Daniel Duff in Dundee, in der Grafschaft
                                    Forfar in Schottland: auf eine Methode den Hanf und andere Faserstoffe mit
                                    Maschinen vorzubereiten, um sie dann zu Garn zu spinnen. Dd. 16. Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Hale, Civilingenieur in Colchester, in
                                    der Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen an Windmuͤhlen, die
                                    auch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 23.
                                       Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem Philipp August Chapeaurouge, Gentleman in
                                    Fenchurch Street, in der City von London: auf eine Maschine oder einen
                                    Apparat zur Erzeugung von Triebkraft, den er eine selbstwirkende Triebkraft
                                    (im Franzoͤsischen Volant moteur
                                       perpetuel) nennt. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem Karl von Bergue, Gentleman in Clapham, in der
                                    Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen
                                    und Zwirnen von Baumwolle, Flachs, Seide und anderen Faserstoffen. Dd. 25. Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem Robert Joseph Barlow, Cancellist zu Rudley in
                                    Yorkshire: auf gewisse Verbesserungen an Federn fuͤr Kutschen und zu
                                    anderen Zweken. Dd. 27. Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem John Sylvester, Civilingenieur in
                                    Great-Russel-Street, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                    Verbesserungen an den Apparaten, wodurch luftfoͤrmigen,
                                    fluͤssigen und festen Koͤrpern Hize mitgetheilt wird. Dd. 27. Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 Dem Henry William Nunn, Spizenfabrikant in
                                    Whippingham, auf der Insel Wight, George Mowbray
                                    und Richard Alabone, beide in der Stadt Newport,
                                    auf derselben Insel: auf Verbesserungen in der Fabrikation gewisser Arten
                                    von gemusterten Spizen. Dd. 27. Maͤrz
                                       1835.
                                 
                              
                                 Dem Samuel Draper, Spizenfabrikant in Basford, in
                                    der Grafschaft Nottingham: auf eine verbesserte Maschine zur Fabrikation von
                                    gemusterten Bobbinnetspizen. Dd. 31.
                                       Maͤrz 1835.
                                 
                              
                                 (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                    Julius 1835, S. 60.)
                                 
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der in England vom 27. Maͤrz bis 12. April
                              1821 ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Ilario Pellafinet, Gentleman im Carls Court,
                                    Middlesex: auf verbesserte Maschinen und Methoden zum Brechen, Bleichen,
                                 Vorbereiten und Spinnen des Flachses, Hanfes und anderer Faserstoffe. Dd. 27. Maͤrz 1821.
                              
                           
                              Des William Southwell, Claviermachers in
                                 Gresse-Street, Rathbone Place, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Clavieren. Dd. 5. April 1821.
                              
                           
                              Des James Goodman, Sattlers in Northampton: auf eine
                                 Verbesserung an Steigbuͤgeln. Dd. 5. April
                                    1821.
                              
                           
                              Des Henry Goldfinch, Artilleriehauptmanns in Hythe, Kent: auf eine Verbesserung an den Hufeisen fuͤr Pferde. Dd. 5. April 1821.
                              
                           
                              Des William Annesley, Architekten zu Belfast in
                                 Irland: auf eine Verbesserung in der Einrichtung von Schiffen, Booten und
                                 anderen Fahrzeugen. Dd. 5. April 1821.
                              
                           
                              Des William Chapman, Civilingenieurs in
                                 Newcastle-upon-Tyne: auf ein Verfahren die Ladung von
                                 Lichterschiffen und Barken in groͤßere Schiffe und umgekehrt zu schaffen.
                                 Dd. 12. April 1821.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                 Julius 1835, S. 59.)
                              
                           
                        
                           Preisaufgaben der Société
                                 philanthropique in Paris.
                           Die Société philanthropique in Paris hat
                              einen Preis von 2000 und einen von 1000 Fr. fuͤr die beiden besten
                              Beantwortungen folgender Frage ausgeschrieben:
                           
                              „Man bestimme die Bedingungen, die den Statuten der Gesellschaften
                                 gegenseitiger Unterstuͤzung und Versicherung (Sociétés de secours mutuels et de prevoyance) zu Grunde
                                 gelegt werden muͤssen, wenn diese Gesellschaften den dreifachen Zwek haben
                                 sollen: 1) ihren Mitgliedern im Falle des Erkrankens temporaͤre
                                 Huͤlfe zu leisten; 2) den Gebrechlichen und alt Gewordenen in Form einer
                                 Pension bleibende Huͤlfe zu schaffen, und 3) die Wittwen und Waisen zu
                                 versorgen.“
                              
                           Die Concurrenten muͤssen ihre Resultate aus einer reiflichen Erwaͤgung
                              aller hierauf bezuͤglichen Fragen ziehen; naͤmlich aus der
                              Wahrscheinlichkeit der Lebensdauer, Kraͤnklichkeit oder Gebrechlichkeit je
                              nach dem Alter und dem Einflusse, den die Anwendung ihrer Kraͤfte, das
                              Zusammendraͤngen in Werkstaͤtten, die Art ihrer Arbeiten auf die
                              Menschen ausuͤben. Sie haben die Aufnahmsbedingungen und
                              Aufnahmsgebuͤhren zu erwaͤgen, so wie die woͤchentlichen oder
                              monatlichen Umlagen; den Betrag dieser Beitraͤge im Verhaͤltnisse zu
                              dem Tagwerke, zu der Zahl der Mitglieder und ihrem Alter; die Abtheilung der Umlagen
                              in zwei Haͤlften, wovon die eine zur Huͤlfe fuͤr Kranke, die
                              andere zur Bildung des Pensionsfonds bestimmt ist; den Betrag der
                              Huͤlfeleistung, welche den Kranken im Verhaͤltnisse zu ihren
                              individuellen Beitragen werden soll; den Betrag der Pensionen und das Alter, so wie
                              die Zahl der Jahre, waͤhrend welcher Beitrage geleistet werden mußten, um zu
                              einer solchen zu berechtigen; den Betrag, den man einer fruͤhzeitig
                              entstandenen Gebrechlichkeit zugestehen kann, im Falle die Gebrechlichkeit allein zu
                              denselben Anspruͤchen berechtigt, wie das bestimmte Alter; die Pensionen der
                              Wittwen und Waisen, und zwar in Hinsicht auf erstere auf lebenslaͤngliche,
                              und in Hinsicht auf leztere auf die Dauer bestimmter Jahre; endlich die Zahl der
                              Mitglieder, welche nothwendig ist, damit sich eine Gesellschaft dieser Art erhalten
                              kann. Die Loͤsung dieser Fragen muß in Tabellen zusammengefaßt seyn; sie darf
                              nicht das Resultat einer persoͤnlichen Ansicht seyn, sondern sie muß auf
                              mathematischer Gewißheit oder auf einem Probabilitaͤtscalcul beruhen, der
                              dieser Gewißheit so nahe als moͤglich kommt; sie muß sich daher auf eine
                              große Anzahl von Daten und Beobachtungen fußen, welche nicht bloß in Frankreich,
                              sondern auch in fremden Staaten uͤber dergleichen oder aͤhnliche
                              Gesellschaften gemacht wurden. Es versteht sich von selbst, daß sich die
                              Concurrenten uͤbrigens nicht genau an diese Punkte zu binden brauchen.
                           Auslaͤnder koͤnnen eben so gut concurriren, als Franzosen; die
                              Abhandlungen muͤssen aber in franzoͤsischer Sprache abgefaßt und vor
                              dem 1. Februar 1836 an den Sekretaͤr der Gesellschaft in Paris, rue du Grand Chantier, eingesandt werden, um von einer
                              Kommission gepruͤft zu werden. Keine der eingesandten Abhandlungen kann vom
                              Verfasser zuruͤkgefordert werden.
                           
                        
                           Dampfwagenproben auf der Eisenbahn zwischen London und
                              Greenwich.
                           Die Direktoren der London Greenwich-Eisenbahn-Compagnie machten
                              kuͤrzlich einen Versuch mit ihrem Dampfwagen: „the Royal William.“ Das Resultat war sehr
                              genuͤgend, denn eine engl. Meile ward in 4 Minuten zuruͤkgelegt. Um zu
                              erfahren, welche Erschuͤtterung das Voruͤberrollen der Maschine mit
                              ihrem mit Kohlen und Wasser beladenen Munitionskarren, d.h. das
                              Voruͤberrollen einer Last, die mit den Reisenden gegen 14 Tonnen betrug,
                              erzeugt, stellte man ein bis zum Rande mit Wasser gefuͤlltes Glas auf einen
                              der Bloͤke, welche die Schienen tragen. Die Erschuͤtterung zeigte sich
                              so gering, daß auch nicht ein Tropfen Wasser verschuͤttet wurde. Leute, die
                              unter den Bogen standen, auf denen die Eisenbahn ruht, versichern, daß sie zu ihrem
                              Erstaunen durch das Voruͤberrollen der Maschine kein groͤßeres
                              Geraͤusch vernahmen, als durch das Voruͤberfahren einer
                              gewoͤhnlichen Landkutsche erzeugt wird. (Mechanics'
                                 Magazine, No. 617.)
                           
                        
                           Sonderbarer Vorfall auf einer amerikanischen Eisenbahn.
                           Die United Service Gazette erzaͤhlt folgenden
                              sonderbaren Angriff, den ein Stier gegen einen auf der Columbia-Eisenbahn in
                              den Vereinigten Staaten daher rollenden Dampfwagen ausuͤbte. Der Wagen machte
                              naͤmlich seine gewoͤhnliche Fahrt, als ein großer Stier von einer
                              Wiese her mit zum Boden gesenkten Haupte und hoch in die Luft gehobenen Schweife in
                              groͤßter Hast und Wuth gegen denselben anzurennen Miene machte. Der
                              Maschinist hielt es fuͤr das Gerathenste, den Wagen zur Verhuͤtung von
                              Ungluͤk anzuhalten, und der Stier stieß denn wirklich mit ungeheurer Gewalt gegen die vorderen
                              Raͤder. Er ward gluͤklich zuruͤkgestoßen; allein das Blasen der
                              Dampfroͤhre schien ihn zu einem zweiten Versuche aufgereizt zu haben; denn er
                              wollte mit wuͤthendem Schnauben und spruͤhenden Augen eben einen
                              zweiten Angriff wagen, als der Maschinist den Wagen durch den angesammelten Dampf
                              mit Blizesschnelle forttreiben ließ. Der Stier verfehlte daher mit seinem Stoße den
                              Wagen, und stuͤrzte zum großen Spectakel der Zuseher uͤber einen an
                              der Eisenbahn befindlichen Damm hinab! (Mechanics' Magazine,
                                 No. 619)
                           
                        
                           Ueber die Grundbedingungen einer guten Eisenbahn.
                           Hr. John Herapath macht in den neuesten Nummern des Mechanics' Magazine eine Reihe von Aufsaͤzen
                              uͤber die Eisenbahnen bekannt, woraus wir unseren Lesern das Wesentliche
                              entweder ganz oder im Auszuge mitzutheilen gesonnen sind. In dem ersten dieser
                              Aufsaͤze, den man in No. 616 des
                              angefuͤhrten Journales findet, stellt der Verfasser die Grundbedingungen
                              fest, die zur Erzielung einer guten Eisenbahn erforderlich sind, und diese sind nach
                              seiner Ansicht: 1) die Bahn muß beinahe horizontal seyn, und darf in der englischen
                              Meile um nicht mehr als 10, oder hoͤchstens 15 Fuß steigen: ausgenommen
                              allenfalls in einer kurzen Streke, der ein Abhang oder eine lange vollkommene Ebene
                              vorausgeht; 2) sie darf nirgendwo, ausgenommen allenfalls an den Enden, scharfe
                              Curven haben; 3) sie darf, wenn sie zum Transporte von Reisenden bestimmt ist, keine
                              Tunnels haben. Um den ersten dieser drei Punkte hervorzuheben, bezieht er sich auf
                              die Whiston und Sutton schiefen Ebenen an der
                              Liverpool-Manchester-Eisenbahn, die bei einer Laͤnge von 1 1/2
                              Meilen und bei einer Steigung von 56 Fuß per Meile schon
                              in der ersten halben Meile die Geschwindigkeit der Dampfwagen von 33 auf 10 oder 8
                              Meilen per Zeitstunde reduciren, und die die Wagen nicht
                              selten ganz zum Stillstehen bringen wuͤrden, wenn an diesen schiefen
                              Flaͤchen nicht Aushuͤlfsmaschinen in Dienst kamen, die der
                              Gesellschaft jaͤhrlich 1000 Pfd. St. Kosten verursachen. – In Hinsicht
                              auf die Curven, die die Reibung vermehren, die Geschwindigkeit vermindern, die
                              Maschinen mehr abnuͤzen, und uͤberdieß bei großen Geschwindigkeiten
                              durch die Centrifugalkraft Gefahr bringen, ist Herapath
                              der Meinung, daß an den Eisenbahnen, ausgenommen an den Enden, nirgendwo eine Curve
                              geduldet werden soll, deren Radius kuͤrzer als 1 bis 1 1/2 Meilen ist.
                              – Die Tunnels endlich muͤssen nach seiner Ansicht gaͤnzlich
                              vermieden werden, wenn der Eisenbahn ein bleibender Erfolg gesichert werden soll. Er
                              leiht seinem Unwillen in dieser Hinsicht folgende, wie uns scheint gar sehr an
                              Uͤbertreibung graͤnzende Worte: „Der ploͤzliche
                                 Uebergang von der freien und offenen Luft in die feuchte, eingeschlossene und
                                 schaͤdliche Luft der Tunnels, von dem hellen Tageslichte in eine durch
                                 einige Lampen erhellte Dunkelheit der Nacht gehoͤren noch nicht zu den
                                 groͤßten Nachtheilen der Tunnels, obwohl sie gewiß viele vor der
                                 Wiederholung einer Durchfahrt durch einen solchen Tunnel abschreken werden.
                                 Unmoͤglich lassen sich aber die nachtheiligen Einfluͤsse
                                 beschreiben, die im Winter die Verschiedenheit der Temperatur in den Tunnels und
                                 außerhalb denselben, und das betaͤubende Geraͤusch des
                                 austretenden Dampfes, der bei dem Mangel an Ventilirung mit Kohkstheilchen
                                 uͤberladen den Wagenzug umhuͤllen wuͤrde, auf die Reisenden
                                 ausuͤben muͤßten. Und was soll man erst im Falle eines
                                 eingetretenen Unfalles in einem meilenlangen, engen, von 3 bis 400 Fuß Erde
                                 bedekten, finsteren Tunnel anfangen? Ich halte daher die Tunnels, die gar keinen
                                 Ersaz fuͤr die Kosten und die Gefahren, die sie mit sich bringen,
                                 gewaͤhren, fuͤr eine der groͤßten Schaͤdlichkeiten,
                                 womit eine Eisenbahn behaftet seyn kann. In den beiden Tunnels, die sich an dem
                                 Ende der Liverpool-Manchester-Eisenbahnen befinden, werden die
                                 Wagen nicht durch Locomotivmaschinen, sondern durch stationaͤre
                                 Dampfmaschinen und mit Seilen fortgeschafft; ja ich wuͤßte nicht, daß bis
                                 jezt ein Tunnel besteht, durch welchen Dampfwagen fahren; und wenn man ein Mal
                                 den Versuch gemacht haben wird, so wird man gewiß finden, daß die
                                 Unannehmlichkeiten fuͤr die Reisenden so groß sind, daß ein solches
                                 System nicht lange bestehen kann, und daß entweder der Bau der Dampfmaschinen
                                 veraͤndert oder das Tunnelsystem aufgegeben werden muß.“ Die
                              Kosten eines Tunnels schlaͤgt Hr. Herapath
                              per Yard auf 40 Pfd. St. oder per Zoll auf 1 Pfd. 2 Schill. 8 D. (13 fl. 36 kr.) an, was wohl zu gering
                              seyn duͤrfte.
                           
                        
                           
                           Wrigg's Anspruͤche auf Erfindung der pneumatischen
                              Eisenbahn.
                           Ein Hr. William Kersall Wrigg von Macclesfield macht im
                              Mechanics' Magazine No. 617 einen Artikel bekannt,
                              in welchem er die Ehre der Erfindung der pneumatischen Eisenbahn, uͤber die
                              wir in unserem vorlezten Hefte ausfuͤhrlich berichteten, fuͤr sich in
                              Anspruch nimmt. Er will naͤmlich im Jahre 1832 der Vorschlag gemacht haben,
                              die Wagen mittelst stationaͤrer Dampfmaschinen außen auf Luftroͤhren
                              fortzutreiben. Der einzige Unterschied zwischen seinem Plane und jenem des Hrn. Pinkus besteht darin, daß er die Luft in den
                              Roͤhren comprimirt haben wollte, waͤhrend Pinkus sie verduͤnnt; und der einzige Grund, warum er der
                              Verdichtung den Vorzug vor der Verduͤnnung gab, beruhte darin, daß man auf
                              diese Weise mit einer kleineren Roͤhre eine groͤßere Kraft und
                              folglich eine Ersparniß erzielen koͤnnte. Hr. Wrigg will auch eine Vorrichtung erfunden haben, mittelst welcher die
                              Kraft nach der Ladung oder nach der Steigung der Roͤhre regulirt werden
                              konnte, und eben so will er auch alle die Reibung beseitigt haben, die nach Pinkus's Methode nothwendig entstehen muͤßte.
                              „Waͤren alle Zweifel, sagt Hr. Wrigg, die in Hinsicht auf die Moͤglichkeit der Handhabung einer
                                 mehrere Meilen langen Luftsaͤule bestehen, durch gelungene und beweisende
                                 Versuche gehoben, so ließe sich gegen die neue Methode nichts einwenden, und ich
                                 bin uͤberzeugt, daß dann die Wagen durch stationaͤre
                                 Dampfmaschinen und durch Anwendung einer Luftsaͤule fortgeschafft werden
                                 koͤnnten. In jedem Falle muͤßte jedoch die Luft auf ganz andere
                                 Weise benuzt werden, als Hr. Pinkus dieß
                                 vorschlaͤgt, denn auch ich bin der Meinung, daß die Roͤhren seiner
                                 Bahn vollkommen luftleer gemacht werden muͤßten, wenn sich die Wagen
                                 durch deren ganze Laͤnge bewegen sollen.“
                              
                           
                        
                           Concurrenz der Dampf- und Eilwagen in
                              Nordamerika.
                           Seit einigen Wochen, schreibt der Frederick Herald,
                              besteht zwischen den unternehmenden Eilwagenbesizern Stockton und Stokes und der
                              Baltimore-Ohio-Eisenbahn-Compagnie ein Wettstreit in Hinsicht
                              auf die Geschwindigkeit, mit der beide Reisende und Guͤter zwischen Frederick
                              und Baltimore hin und her schaffen. Das amerikanische Publicum, welches auf die
                              Ankunft und Abfahrt der Wagen mit einer seltenen Begierde paßt, sieht dieser
                              Concurrenz mit lebhaftem Interesse zu, und empfaͤngt den Sieger jedes Mal mit
                              1000fachem Geschrei von Hurrah-Stokes oder Hurrah-Steam, mit einem
                              Geschreie, wie man es sonst nur in Schlachten hoͤren konnte. Der Erfolg ist
                              verschieden; denn manchen Tag kamen die Eilwagen schon volle 30 Minuten vor den
                              Dampfwagen an; manchen Tag folgen sie einander auf den Fersen, und manchen Tag
                              fahren die Dampfwagen den Eilwagen mit Blizesschnelle voran. Wie lange der
                              Wettstreit bei der Aufmunterung, die beide Parteien finden, noch dauern wird,
                              laͤßt sich nicht abnehmen; dauerte er aber auch so lange als der Trojanische
                              Krieg, so wuͤrde das Publicum dabei nur gewinnen, denn man erhaͤlt nun
                              die Briefpost um einige Stunden fruͤher! Die Opposition der HH. Stockton und Stokes wurde
                              durch die hohe Anforderung rege gemacht, die die Eisenbahn-Compagnie
                              fuͤr den Transport des Postfelleisens zwischen Frederick und Baltimore
                              machte. (Mechanics' Magazine No. 617.)
                           
                        
                           Ueber Gewinnung einer neuen Kraft an Bord der Schiffe.
                           Hr. John Norton bemerkt im Mechanics' Magazine, No. 617, daß er bei Windstille oͤfter
                              beobachtet habe, daß das Ruder der Schiffe beim Niedersinken des Hintertheiles des
                              Schiffes gehoben wird, waͤhrend es beim Emporsteigen desselben wieder
                              herabfaͤllt. Diese Bewegung nun, die er mit jener des Kolbens einer
                              Dampfmaschine vergleicht, will er benuzt haben, indem bei dem großen, 5 bis 6 Tonnen
                              betragenden Gewichte des Ruders hieraus allerdings eine nicht unbedeutende
                              Triebkraft gewonnen werden koͤnnte. Sollte vielleicht das Ruder selbst nicht
                              benuzt werden koͤnnen, so glaubt er, daß wenigstens durch andere, und eigens
                              hiezu bestimmte Vorrichtungen Nuzen von diesem Emporsteigen und Niedersinken des
                              Hintertheiles gezogen werden koͤnnte.
                           
                        
                           
                           Englisches Urtheil uͤber den Unterschied zwischen dem
                              Schiffsbaue in England und Frankreich.
                           Das Mechanics' Magazine gibt in No. 617 folgendes Urtheil uͤber den Unterschied, der zwischen dem
                              Baue der englischen und franzoͤsischen Schiffe besteht. „Jene
                                 Schriftsteller, die da behaupten, daß die Franzosen im Schiffsbaue weiter voraus
                                 seyen als die Englaͤnder, weil ihre Kriegsschiffe besser segeln als die
                                 englischen, sind nicht genug in die Sache eingedrungen, und haben noch weniger
                                 den Nationalcharakter beruͤksichtigt, der hiebei eine große Rolle spielt.
                                 Der englische Seemann sucht seinem Feinde immer nahe auf den Hals zu kommen; der
                                 franzoͤsische hingegen sucht das Weite zu gewinnen; Clerk hat dieß durch
                                 eine kritische Zusammenstellung der Seetreffen, die innerhalb eines Jahrhunderts
                                 zwischen den Englaͤndern und Franzosen Statt fanden, außer allen Zweifel
                                 gesezt. Da nun die Schiffsbauer so bauen, wie man ihnen zu bauen
                                 auftraͤgt, so kommt es, daß in England Schiffe gebaut werden, die
                                 fuͤr den Kampf taugen, waͤhrend man in Frankreich Schiffe baut,
                                 die sich fuͤr die Flucht eignen.“
                              
                           
                        
                           Ueber Hrn. Williams's Boot aus
                              Kautschuk.
                           Hr. Caleb Williams
                              jun. von Providence hat, wie das Providence Journal schreibt, ein Boot aus Kautschuk ausgedacht, und
                              dasselbe in der Kautschukwaarenfabrik in Eddy-Point auch wirklich zur
                              Ausfuͤhrung gebracht. Es ist beinahe nach dem Plane des Burden'schen Dampfbootes gebaut; denn es besteht aus zwei aufgeblasenen
                              Cylindern aus Kautschukzeug, die vorne durch 5 oder 6 leichte Balken verbunden sind;
                              die Balken dienen auch als Traͤger des Verdekes, welches man sich leicht
                              uͤberall verschaffen kann. Der ganze Apparat wiegt 20 Pfd. Die (Zylinder
                              lassen sich in 5 bis 10 Minuten aufblasen, und wenn die Luft ausgetrieben ist,
                              leicht in eine Art von Felleisen zusammenpaken. Die uͤbrigen Theile des
                              Apparates, wozu auch ein Siz fuͤr den Angler oder den sonstigen auf dem
                              Fahrzeuge fahrenden gehoͤrt, lassen sich leicht mit sich fuͤhren. Das
                              Boottraͤgt wenigstens eine Tonne, und kann bei Vergroͤßerung des
                              Verdekes selbst eine ganze Gesellschaft aufnehmen. (Mechanics' Magazine, No. 517.)
                           
                        
                           Nachtraͤgliche Notiz uͤber die Boote aus
                              Kautschuk.
                           Die Amerikaner, schreibt ein Correspondent im Mechanics'
                                 Magazine, No. 620, haben sehr Unrecht, ihr Kautschukboot als ein neues
                              Wunder auszuschreien; denn schon Capitaͤn Parry
                              nahm bei seiner lezten Expedition ein solches Boot aus England mir sich, und in den
                              Arsenalen von Portsmouth befinden sich ein Paar Boote aus Kautschuk, welche von Hrn.
                              Cow in Woolwich erbaut worden waren. Hr. Cow machte auch im Jahre 1829 eine Abhandlung
                              uͤber die Boote bekannt, worin er die Vortheile hervorhebt, welche man in
                              gewissen Faͤllen von den Kautschukbooten zu erwarten haͤtte. Eben so
                              bekannt ist, daß der beruͤhmte Kautschukwaarenfabrikant, Hr. Thom. Hancock, den Vorschlag machte, bloß aus Kautschukzeug
                              ohne alles Gebaͤlk und Holz Luftboote (airboats)
                              zu verfertigen, die leicht in einen Mantelsak gepakt werden koͤnnten. Ob
                              diese leztere Idee je zur Ausfuͤhrung gebracht wurde, ist dem
                              angefuͤhrten Correspondenten nicht bekannt.
                           
                        
                           Die schoͤnste Feuersprize befindet sich in
                              Nordamerika.
                           Das American Railroad Journal enthielt im Jahr 1834
                              folgenden Artikel. „Wir glauben nicht, daß man irgendwo in der Welt eine
                                 Feuersprize aufzuweisen hat, die an Schoͤnheit und Pracht mit jener
                                 verglichen werden kann, die die Columbian Company
                                 neuerlich fuͤr sich verfertigen ließ. Das Gestell dieser eleganten
                                 Maschine ist nicht nur sehr gut gebaut, sondern auch die Verzierungen daran sind
                                 eben so kostbar als geschmakvoll. Das Schnizwerk besteht aus Mahagoniholz, und
                                 die Vergoldungen, Platirungen und Bronzirungen sind so ausgezeichnet, daß man
                                 sie fuͤr solides Metall halten koͤnnte. Das Motto der
                                 Gesellschaft: „Actuated by benevolence“ ist eben so herrlich gravirt, als wahr in der Wirklichkeit. Kurz das Ganze
                                 ist ein Meisterstuͤk, und macht dessen Verfertigern in jeder Hinsicht eben
                                 so große Ehre, als den Eigentuͤmern, die aus einer Gesellschaft junger
                                 Leute bestehen. Es ist in hohem Grade merkwuͤrdig und ganz
                                 eigentuͤmlich, daß die Mitglieder der amerikanischen
                                 Loͤschcompanien freiwillige Huͤlfe ohne alle Entschaͤdigung
                                 leisten. In London hat man eigens besoldete Sprizenleute; in Paris ist das
                                 militaͤrische Corps der Sappeurs und Pompiers; in den amerikanischen
                                 Staͤdten hingegen sind die Loͤschenden junge Leute von allen
                                 Staͤnden, welche Zeit, Arbeit, Gefahr und Geld nicht scheuen um ihren
                                 Mitbuͤrgern beizustehen, und welche dafuͤr keine
                                 Entschaͤdigung erhalten, da der kleine Theil der Taxen, die sie beziehen,
                                 fuͤr nichts zu rechnen ist. Dabei sind diese jungen Leute dennoch sehr
                                 gewandt, und der Eifer, der sie belebt, duͤrfte wohl groͤßer seyn,
                                 als jener der bezahlten Soͤldlinge in anderen
                                 Laͤndern.“
                              
                           
                        
                           Die Gasbeleuchtung, ein Beispiel fuͤr die
                              anfaͤngliche Mißachtung mancher Erfindungen.
                           Ein Mann, der unter den Schriftstellern Englands fuͤr sehr aufgeklaͤrt
                              und von großer Gelehrsamkeit und allgemeiner Bildung galt, Hr. John Webster, druͤkte sich im Jahre 1811 in den von ihm
                              herausgegebenen Elements of Chemistry folgender Maßen
                              uͤber die Gasbeleuchtung aus: „Es ist zwar wahr, daß man dem Gase
                                 dadurch, daß man es durch Kalkwasser stroͤmen laͤßt, viel von
                                 seinem unangenehmen Geruͤche nehmen kann, allein der ganze Proceß der
                                 Gasbereitung ist so muͤhsam und kostspielig, daß ungeachtet des Werthes,
                                 den die gewonnenen Kohks und der Theer besizen, dennoch die meisten
                                 wissenschaftlich gebildeten Maͤnner der Ansicht sind, daß die Beleuchtung
                                 mit Gas nur als eine Spielerei zu betrachten sey, und dem Publicum im
                                 Allgemeinen so wenig Nuzen bringen werde, als jenen, die sich in dergleichen
                                 Unternehmungen einlassen wollen.“ Dessen ungeachtet besteht 24 Jahre
                              nach dieser Prophezeihung kaum ein Staͤdtchen in England, welches nicht mit
                              Gas beleuchtet wuͤrde! (Mechanics' Magazine, No. 604.)
                           
                        
                           Ueber eine neue Eigenschaft des Knallpulvers und deren
                              Anwendung zu neuen Zuͤndkapseln.
                           Hr. Heurteloup zeigte in einer Sizung der Akademie der
                              Wissenschaften in Paris an, daß er gefunden habe, daß wenn man Knallpulver in eine
                              aus einem weichen Metalle bestehende Roͤhre fuͤllt, diese
                              Roͤhre mit einer schneidenden Klinge durchgeschnitten werden kann, ohne daß
                              jene Detonation erfolgt, die sonst jedes Mal eintritt, wenn man mit einer
                              abgeplatteten Oberflaͤche darauf schlaͤgt. Hr. Heurteloup gruͤndete auf diese Eigenschaft ein neues System von
                              sogenanntem continuirlichen Zuͤndkraute (amoroe
                                 continue), indem er an dem Kolben ein Instrument anbringt, welches mit
                              einer Schneide ein entsprechendes Stuͤk von der Zuͤndroͤhre
                              abschneidet, waͤhrend der abgeschnittene Theil dann durch den Schlag eines
                              Hammers entzuͤndet wird. Man braucht nichts weiter, als die
                              Zuͤndroͤhre nach dem jedesmaligen Abfeuern etwas vorwaͤrts zu
                              schieben. (Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, April 1835, S. 192.)
                           
                        
                           Eine neue oft abfeuerbare Flinte.
                           Ein Geistlicher der irlaͤndischen Grafschaft Tipperary stellte bei der
                              Industrieausstellung, welche die Royal Dublin Society im
                              Jahr 1834 veranstaltete, eine Flinte aus, welche in 25 bis 30 Sekunden 7 Mal
                              abgefeuert werden kann. Der Pulversak der Flinte besteht zu diesem Behufe aus 7
                              Kammern, er laͤßt sich umdrehen, und die Umdrehung, durch welche jedesmal die
                              Kammer in gehoͤrige Stellung gebracht wird, geschieht durch das Aufziehen
                              oder Spannen des Hahnes ohne alle weitere Muͤhe. Der Erfinder
                              beschaͤftigt sich mit Anwendung des Principes seiner Erfindung auf Kanonen.
                              (Mechanics' Magazine, No. 601.)
                           
                        
                           
                           Gamboge's Methode Eisen gegen Rost zu schuͤzen
                              bewaͤhrt sich nicht.
                           Ein Hr. Gamboge von Mailand hatte der Société d'encouragement zu Paris ein
                              Muster eines Eisens zugesandt, welches er nach einer eigenen, von ihm erfundenen
                              Methode gegen Rost geschuͤzt haben wollte. Die Gesellschaft hatte zwar nicht
                              Gelegenheit das von dem Erfinder befolgte Verfahren theoretisch zu pruͤfen,
                              indem er es geheim halten will; allein praktisch zeigte sich, daß die fragliche
                              Eisenprobe der Einwirkung der Feuchtigkeit und jener Daͤmpfe ausgesezt, die
                              sich gewoͤhnlich in chemischen Laboratorien entwikeln, eben so schnell
                              rostete, als gewoͤhnliches Eisen. (Bulletin de la
                                 Société d'encouragement, Maͤrz 1835, S. 146.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Berthier's
                              Fingerhutfabrik in Paris
                           enthaͤlt der Bulletin de la
                                 Société d'encouragement einen Bericht, in welchem deren
                              Eigenthuͤmer wiederholt zur Ertheilung der silbernen Medaille vorgeschlagen
                              wird, die er bereits im Jahr 1821 erlangt hatte. Er beschaͤftigt in seiner
                              Fabrik gegen 100 Personen, obschon die meisten Operationen durch Maschinen
                              verrichtet werden, welche Weiber und Kinder bedienen, und welche von
                              maͤnnlichen Arbeitern beaufsichtigt werden. Die staͤhlernen
                              Fingerhuͤte, die er gegenwaͤrtig erzeugt, sind eben so elegant und
                              vollendet, wie die englischen, und dabei noch wohlfeiler; die sogenannten
                              messingenen haben hauptsaͤchlich das Merkwuͤrdige, daß sie, obschon
                              sie wegen ihrer Leichtigkeit fuͤr getrieben gelten, aus Messing gegossen und
                              dann so gehaͤrtet werden, daß sie bei gleichem Gewichte weit mehr Widerstand
                              leisten, und weit dauerhafter sind, als irgend andere bisher hauptsaͤchlich
                              aus Deutschland eingefuͤhrte Fingerhuͤte.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Anrès Oehl
                              fuͤr Uhrmacher
                           findet man im Bulletin de la
                                 Société d'encouragement, Januar 1835, einen von Hrn. Gaultier de Claubry erstatteten Bericht, aus welchem
                              hervorgeht, daß dieses Oehl von animalischer Natur, vollkommen klar und sehr
                              fluͤssig ist, so daß es bei 0° nur eine hoͤchst unbedeutende
                              Menge einer festen Substanz gibt, und bei – 10° wohl dik wird, aber
                              nicht gefriert. Man brachte dasselbe im Vergleiche mit den besten zu gleichem Zweke
                              zubereiteten Oehlen mit Messing in Beruͤhrung, und fand hiebei, daß es nach
                              drei Monaten auch nicht die geringste Spur einer Veraͤnderung desselben
                              bewirkte, waͤhrend selbst die besten kaͤuflichen Oehle schon nach 3
                              bis 4 Tagen, und manchmal sogar noch fruͤher eine merkliche Oxydation
                              hervorbrachten. Der von Hrn. Anrès befolgte, und
                              in Gegenwart der Commission wiederholte Reinigungsproceß ist sehr einfach; er
                              wuͤnscht denselben jedoch vorlaͤufig noch geheim zu behalten. Da die
                              Zeit uͤbrigens einen eigenthuͤmlichen Einfluß auf die Oehle hat; da
                              nicht alle Messingsorten auf gleiche Weise auf die Oehle zu wirken scheinen, und da
                              es endlich sehr verschieden ist, ob das Oehl bloß in ein Loch im Messinge gebracht
                              wird, oder ob sich ein Zapfen in den mit Oehl beschmierten Zapfenloͤchern
                              dreht, so hat man die Gutachten der Uhrmacher Breguet,
                                 Berthoud, Wagner und Janvier, die sich des
                              Oehles des Hrn. Anrès bedienen, eingeholt. Sie
                              sind saͤmmtlich so zufrieden damit, daß sie dessen Anwendung allgemein
                              empfehlen. Hr. Anrès wohnt in Paris, ruo du Jour, No. 13.
                           
                        
                           Kosten eines Apfelbaumes in Ostindien.
                           Hr. Royle sagt in seinen herrlichen Illustrations of the Himalayan Mountains, daß man gefunden habe, daß der
                              Apfelbaum in den suͤdlichen Theilen von Indien, namentlich bei Bangalore und
                              Tirhert, vortrefflich gedeihe, und daß er auch in den noͤrdlichen Provinzen
                              Fruͤchte trage, die bei ihrer Kleinheit doch von ausgezeichneter Guͤte
                              sind. Das groͤßte Hinderniß gegen die Vermehrung der Apfelsorten liegt jedoch
                              in der großen Schwierigkeit, womit deren Uebersiedelung von Europa nach Indien
                              verbunden ist. Ein Apfelbaum, der von Liverpool nach Indien verschifft ward, und der
                              von einer ganzen reichhaltigen Sendung der einzige uͤbrig gebliebene war,
                              kostete, bevor er zu Mussooree gepflanzt wurde, nicht weniger als 70 Pfd. Sterl.
                              (840 fl.)! (Mechanics' Magazine,
                                 No. 615.)