| Titel: | Ueber ein von den HH. Joseph Rodgers in Sheffield erfundenes Instrument zum Einfädeln der Nähnadeln. Von Hrn. William Baddeley. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XLVII., S. 242 | 
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                        XLVII.
                        Ueber ein von den HH. Joseph Rodgers in Sheffield erfundenes Instrument zum
                           Einfaͤdeln der Naͤhnadeln. Von Hrn. William Baddeley.
                        Aus dem Mechanics'
                                 Magazine, No. 656, S. 158.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        [Rodgers erfundenes Instrument zum Einfaͤdeln der
                           Naͤhnadeln.]
                        
                     
                        
                           Die Schwierigkeit, womit fuͤr viele Leute mit schwachem Gesichte das
                              Einfaͤdeln der Naͤhnadeln verbunden ist, fuͤhrte schon seit
                              laͤngerer Zeit zur Erfindung von Instrumenten, mit deren Huͤlfe dieses
                              Geschaͤft leicht verrichtet werden kann. Alle diese Vorrichtungen waren
                              jedoch etwas unbequem und kostspielig, bis endlich in neuester Zeit aus der
                              bekannten Fabrik der HH. Joseph Rodgers und Soͤhne in Sheffield ein Instrument hervorging,
                              welches allen Anforderungen Genuͤge zu leisten scheint, und auch sehr
                              wohlfeil zu haben ist.
                           Fig. 14 zeigt
                              den neuen Einfaͤdler von Vorne, waͤhrend Fig. 15 eine vom
                              Ruͤken her genommene Ansicht desselben gibt. Er besteht aus einem
                              elfenbeinernen Griffe, an dessen Scheitel a zur Aufnahme
                              der Nadel ein Loch angebracht ist. b ist eine
                              staͤhlerne Federplatte, die die Nadel waͤhrend des Einfaͤdelns
                              fest an Ort und Stelle haͤlt. c ist ein in der
                              Stahlplatte angebrachtes Loch, durch welches der Faden geht.
                           Will man eine Nadel einfaͤdeln, so bringt man sie das Oehr nach
                              Abwaͤrts gerichtet, und in der Richtung der Fadenloͤcher in die an dem
                              oberen Ende des Instrumentes befindliche Oeffnung a,
                              wobei man sie so weit eindruͤkt, als man kann. Wenn der Faden auf
                              gehoͤrige und gewoͤhnliche Weise zubereitet worden ist, so stekt man
                              ihn durch das weitere Loch d, wobei man
                              sorgfaͤltig darauf sieht, daß man ihn nicht schief nach Auf- oder
                              Abwaͤrts haͤlt. Da das Loch d von Außen
                              nach Innen enger zulaͤuft, so laͤßt sich der Faden mit eben so großer
                              Leichtigkeit als Sicherheit in dasselbe fuͤhren; und da das Loch weiß
                              gelassen ist, waͤhrend die uͤbrigen Theile des Elfenbeines auf
                              verschiedene Weise gefaͤrbt sind, so wird selbst ein sehr schwaches Auge das
                              Loch leicht zu finden im Stande seyn.
                           Die Erfinder verfertigen Instrumente dieser Art von zwei verschiedenen
                              Groͤßen, wovon das eine mit 4 bis 8, das andere hingegen mit 9 bis 12
                              bezeichnet ist, je nachdem es fuͤr Nadeln von dieser oder jener Groͤße
                              bestimmt ist. Es gibt uͤbrigens auch Instrumente, an deren beiden Enden die
                              fuͤr die Nadeln von jeder Groͤße bestimmten Loͤcher angebracht
                              sind.
                           Ich fand das Instrument des Hrn. Rodgers nach meinen
                              eigenen Versuchen sehr zwekmaͤßig, und viele meiner weiblichen Bekannten
                              zollten ihm so sehr ihren Beifall, daß ich dasselbe unbedingt allgemein empfehlen zu
                              koͤnnen glaube.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
