| Titel: | Verbesserungen an den Metallbeschlägen der Schiffe, welche auch zu verschiedenen anderen Zweken anwendbar sind, und auf welche sich William Williams, Gentleman von Pembrey House bei Llanelly, und Thomas Hay, Gentleman an den Zinnwerken von Kidwelly in der Grafschaft Carmarthen, am 17. April 1834 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. LII., S. 255 | 
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                        LII.
                        Verbesserungen an den Metallbeschlaͤgen
                           der Schiffe, welche auch zu verschiedenen anderen Zweken anwendbar sind, und auf welche
                           sich William Williams, Gentleman von Pembrey House bei
                           Llanelly, und Thomas Hay, Gentleman an den Zinnwerken von
                           Kidwelly in der Grafschaft Carmarthen, am 17. April 1834 ein Patent ertheilen
                           ließen.
                        (Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Mai 1835, S. 290.)
                        Verbesserungen an den Metallbeschlaͤgen der Schiffe
                           etc.
                        
                     
                        
                           Unsere Verbesserungen bestehen darin, daß wir ausgewalzte duͤnne Zinkplatten
                              auf aͤhnliche Weise, auf welche dieß mit dem Eisenbleche zu geschehen pflegt,
                              je nach Umstaͤnden auf beiden oder auch nur auf einer Seite mit einer
                              duͤnnen Schichte Zinn uͤberziehen, und daß wir diese verzinnten
                              Zinkplatten nicht bloß statt der bisher gewoͤhnlich gebraͤuchlichen
                              Kupferplatten zum Beschlagen der Schiffe, sondern auch zum Dachdeken, zu Dachrinnen,
                              Ausguͤssen oder verschiedenen anderen derlei Zweken benuzen, indem das Zinn
                              den Zink gegen die Oxydation und den schaͤdlichen Einfluß des Seewassers, des
                              Regens und der Luft schuͤzt.
                           Das Zinkblech, dessen wir uns bedienen, wird gegenwaͤrtig gewoͤhnlich
                              aus dem Auslande bei uns eingefuͤhrt, und zwar in verschiedener Dike und
                              Groͤße ausgewalzt; fruͤher wurde dieses Zinkblech in England unter dem
                              Schuze eines im Jahr 1805 an Charles Hobson und Charles
                              Sylvester ertheilten Patentes verfertigt, so daß die
                              Fabrikation desselben hier um so weniger einer weiteren Beschreibung bedarf, als sie
                              nicht zu unserer Erfindung gehoͤrt. Das Zinn, dessen wir uns bedienen, ist
                              ganz dasselbe, wie jenes, womit man Eisenblech zu verzinnen pflegt.
                           Das Zinkblech hat in dem Zustande, in welchem es eingefuͤhrt wird, wegen der
                              Behandlung, die es in den Strekwerken erleidet, eine glatte Oberflaͤche, und
                              wird daher zuerst mit einer schwachen Aufloͤsung von Salzsaͤure oder
                              auch Schwefelsaͤure, obschon leztere nicht ganz so gut ist, behandelt. Die
                              Staͤrke dieser Aufloͤsung ist nicht von Wesenheit; eine Maaß
                              Saͤure in 16 Maaß Wasser aufgeloͤst wird gewoͤhnlich dem Zweke
                              entsprechen, obschon man die Aufloͤsung in manchen Faͤllen so stark
                              machen kann, daß 1 Theil Saͤure auf 12 Theile Wasser, und in anderen so
                              schwach, daß ein Theil Saͤure auf 20 Theile Wasser kommt. In diese
                              Aufloͤsung werden die Bleche je nach dem Grade ihrer Staͤrke und je
                              nach der Reinheit ihrer Oberflaͤchen 2 bis 5 Minuten lang eingeweicht.
                              Unmittelbar nachdem die
                              Bleche aus dieser sauren Beize genommen worden, legt man sie flach auf eine Tafel,
                              auf der man ihre Oberflaͤchen durch Abreiben mit einem Buͤschel Werg
                              und grobem Sande abscheuert; dieß muß an beiden Seiten der Bleche geschehen, wenn
                              dieselben auch nur an der einen Oberflaͤche verzinnt werden sollen. Diese
                              abgescheuerten Zinkbleche taucht man hierauf, nachdem sie zur Entfernung des Sandes
                              und aller anhaͤngenden Theilchen der sauren Aufloͤsung in Wasser
                              abgewaschen und dann abgetroknet worden sind, in ein Gefaͤß, in welchem
                              erhiztes Palmenoͤhl oder geschmolzener Talg enthalten ist. Dieses
                              Gefaͤß, welches am besten aus einem rechtekigen, gußeisernen oder blechenen
                              Troge besteht, soll in einem Mauerwerk uͤber einem Ofen angebracht seyn,
                              welcher zur Heizung mit Steinkohlen oder Kohks eingerichtet ist, und an dessen
                              Feuerzug ein Schieber angebracht seyn muß, damit man den Luftzug und folglich auch
                              das Feuer so reguliren kann, daß die Hize immer gleichmaͤßig aber auf einem
                              niedereren Grade, als auf dem Schmelzpunkte des reinen Blokzinnes erhalten wird. Die
                              Groͤße dieses Gefaͤßes muß der Groͤße der zu behandelnden
                              Zinkbleche angepaßt seyn. Wenn die Bleche 2 bis 5 Minuten lang in das erhizte Oehl
                              oder in den geschmolzenen Talg eingetaucht gewesen, so wird dieses uͤberall
                              mit der frisch abgescheuerten Oberflaͤche des Zinkes in Beruͤhrung
                              gekommen seyn: was eine nothwendige Bedingung ist, damit das Zinn fest anklebe. Das
                              Verzinnen der auf diese Weise behandelten Zinkplatten bewerkstelligen wir auf
                              zweierlei Methoden, von denen jede zur Verzinnung der Bleche auf einer oder auch auf
                              beiden Seiten angewendet werden kann.
                           Eine dieser Methoden besteht darin, daß wir die zubereiteten Zinkbleche auf
                              aͤhnliche Weise, wie dieß beim Verzinnen des Eisenbleches geschieht, in
                              geschmolzenes Zinn eintauchen, wobei wir hier fuͤr diejenigen, die dieses
                              Verfahren bereits kennen, noch folgende Verhaltungsmaßregeln beifuͤgen. Das
                              Blokzinn muß von guter Qualitaͤt seyn, und in einem gußeisernen oder
                              blechernen Troge, welcher in ein mit einem Ofen versehenes Mauerwerk eingesezt ist,
                              geschmolzen werden. Dieser Ofen muß gleichfalls in dem Feuerzuge mit einem Schieber
                              versehen seyn, womit man den Luftzug und folglich auch die Hize bestaͤndig
                              gleichfoͤrmig erhalten kann. Diese Hize soll eine solche seyn, daß das
                              Blokzinn vollkommen in Fluß geraͤth, ohne dabei auf einen bedeutend
                              hoͤheren Grad erhizt zu werden. Die Oberflaͤche des geschmolzenen
                              Zinnes soll mit einer beilaͤufig 3 Zoll diken Schichte Palmenoͤhl oder
                              geschmolzenen Talges bedekt seyn, und der Trog, in welchem es enthalten ist, muß
                              eine solche Tiefe haben, daß die Zinkbleche mit den Kanten nach Aufwaͤrts
                              gekehrt vollkommen untergetaucht werden koͤnnen; seine Laͤnge haͤngt von der
                              Laͤnge der zu behandelnden Zinkbleche ab, und diese sollen, wenn sie zum
                              Beschlagen der Schiffe dienen sollen, dieselbe Laͤnge haben, wie die
                              Kupferplatten, deren man sich sonst gewoͤhnlich zu diesem Zweke bedient.
                              Sollten die verzinnten Zinkbleche zum Dachdeken oder zu anderen Zweken bestimmt
                              seyn, so koͤnnen sie auch eine diesen mehr entsprechende Groͤße haben,
                              wo sich dann die Form und Groͤße des Troges fuͤr das Zinnbad
                              gleichfalls hienach richten muͤßte. Das Eintauchen der Zinkbleche selbst in
                              das geschmolzene Zinn geschieht ganz auf dieselbe Weise wie bei dem
                              gewoͤhnlichen Verzinnen des Eisenbleches, mit der Vorsicht jedoch, daß man
                              das Zinkblech mit einer staͤtigen Bewegung nach Abwaͤrts
                              allmaͤhlich in das geschmolzene Zinn untertaucht, und dann alsogleich mit
                              einer aͤhnlichen Bewegung wieder herauszieht, ohne es dabei laͤnger
                              eingetaucht zu lassen, als eben nothwendig ist, damit sich die Oberflaͤche
                              des Zinkes vollkommen mit einer fest anhaͤngenden Schichte Zinnes
                              uͤberziehe. Da naͤmlich der Schmelzpunkt des Zinkes jenem des Zinnes
                              sehr nahe kommt, so koͤnnte das Zink gleichfalls leicht in Fluß gerathen,
                              wenn man ihn zu lange in das geschmolzene Zinn untergetaucht ließe, oder wenn auch
                              dieß nicht geschaͤhe, so koͤnnte doch durch ein zu langes Eintauchen
                              eine theilweise Legirung des Zinkes mit dem Zinne erfolgen, wo dann der Ueberzug
                              nicht nur nicht so glaͤnzend werden, sondern auch der Oxydation und den
                              aͤußeren Einfluͤssen bei weitem nicht so kraͤftig widerstehen
                              wuͤrde, als ein Ueberzug aus reinem Blokzinne. Einen vollkommenen und reinen
                              Ueberzug aus Blokzinn erhaͤlt man aber, wenn man sich vom Eintauchen der
                              Zinkbleche an, bis auf das Eintauchen derselben in das geschmolzene Zinn genau an
                              die hier gegebenen Vorschriften haͤlt. Die Zeit, waͤhrend welcher die
                              Zinkbleche in das geschmolzene Zinn untergetaucht bleiben muͤssen, wird ein
                              mit dem Verzinnen von Eisenblech vertrauter Arbeiter bald so ausfindig zu machen
                              wissen, daß sie den jedes Mal zu behandelnden Zinkblechen entspricht, und daß diese
                              jedes Mal mit einer vollkommenen glaͤnzenden Schichte Zinn von solcher Dike
                              uͤberzogen werden, wie man es eben haben will. Hierin besteht eigentlich der
                              Hauptunterschied zwischen dem Verzinnen der Eisen- und jenem der Zinkbleche;
                              erstere laͤßt man naͤmlich so lange in dem Zinnbade untergetaucht, daß
                              das Eisen einen dikeren Zinnuͤberzug bekomme, als man eben haben will, indem
                              man das uͤberschuͤssige Zinn dann dadurch wieder wegschafft, daß man
                              die frisch verzinnten Eisenbleche in erhiztes Palmenoͤhl oder in Talg
                              untertaucht, der bis auf den Schmelzpunkt des Zinnes erhizt worden, und darin so
                              lange untergetaucht laͤßt, bis das uͤberschuͤssige Zinn wieder
                              abgetropft ist, und sich am Boden des Troges angesammelt hat. Dieses Verfahren kann jedoch beim
                              Verzinnen des Zinkes nicht befolgt werden, indem der Zink die Hize, die zum
                              Abtropfen des Zinnes nothwendig ist, nicht lange auszuhalten im Stande
                              waͤre.
                           Die Zinkplatten muͤssen, wenn sie groß sind, d.h. wenn sie die Groͤße
                              der Kupferplatten haben, die gewoͤhnlich zum Beschlagen der Schiffe dienen,
                              beim Eintauchen in das Zinnbad an beiden Enden mit einer Zange gehalten werden,
                              damit sie sich nicht biegen. Beim gewoͤhnlichen Eintauchen der Eisenplatten
                              ist wegen der gewoͤhnlich geringeren Groͤße und bedeutenderen
                              Steifigheit derselben nur eine einzige Zange hiezu erforderlich; und dieß
                              genuͤgt auch, wenn die Zinkbleche klein sind.
                           Unmittelbar nachdem die Zinkbleche aus dem geschmolzenen Zinne herausgenommen worden,
                              werden sie in einen anderen Trog mit heißem Palmenoͤhl oder geschmolzenem
                              Talge eingetaucht. Dieser Trog ist dem zuerst beschriebenen vollkommen
                              aͤhnlich; nur wird die Temperatur des Oehles oder Talges hier auf einem um
                              etwas Weniges hoͤheren Grade erhalten, als in jenem Troge, in welchen die
                              Bleche vor dem eigentlichen Verzinnen eingetaucht werden. Nachdem die verzinnten
                              Bleche in diesem Troge beilaͤufig eine Minute lang oder darunter verblieben,
                              hat sich der Zinnuͤberzug vollkommen auf dem Zinke fixirt, so daß er
                              vollkommen eben und glaͤnzend erscheint. Nach dieser Behandlung werden die
                              Bleche endlich zum Abkuͤhlen auf eine Tafel oder Bank gelegt, und
                              waͤhrend des Abkuͤhlens zuerst auf der einen und dann auf der anderen
                              Seite mit trokenen Kleien und einem Lumpen abgerieben, um alles
                              uͤberschuͤssige Fett davon zu entfernen. In diesem Zustande sind dann
                              die verzinnten Zinkbleche vollkommen blank, und zum Schiffsbeschlage oder irgend
                              einem anderen Zweke geeignet.
                           Sollten die Zinkbleche nur an einer Seite verzinnt zu werden brauchen, so
                              muͤßte man jene Seite, die nicht verzinnt werden soll, nachdem die Bleche aus
                              der sauren Beize genommen und abgetroknet worden, mit Huͤlfe eines
                              Anstreichpinsels mit einer duͤnnen Schichte geloͤschten Kalkes, der
                              mit Wasser zur Rahmconsistenz angeruͤhrt worden, oder auch mit Lampenschwarz,
                              welches mit Kleister zu einer Tuͤnche angemacht wurde, eben angestrichen
                              werden. Sobald dieser Anstrich troken geworden, muͤßten die Zinkbleche dann
                              alsogleich und auf die oben beschriebene Art und Weise in das erhizte
                              Palmenoͤhl oder in den geschmolzenen Talg eingetaucht, und dann auch in das
                              Zinnbad gebracht werden, wo dann dieser Ueberzug das Ankleben des Zinnes an das
                              Zinkblech verhindern wuͤrde.
                           Nachdem die Bleche aus dem Zinnbade genommen worden, kann man, sie moͤgen auf
                              beiden oder auch nur auf einer Seite verzinnt worden seyn, den Zinnuͤberzug
                              glaͤtten oder eben machen, indem man eine weiche Buͤrste uͤber
                              die frisch verzinnte Oberflaͤche fuͤhrt. Dieß kann entweder statt des
                              oben beschriebenen zweiten Eintauchens der verzinnten Bleche in den geschmolzenen
                              Talg, oder auch als Vorbereitung fuͤr diese zweite Eintauchung geschehen.
                           Die zweite Methode die Zinkbleche zu verzinnen, deren wir uns bedienen, ist folgende.
                              Unmittelbar nachdem die abgescheuerten Zinkbleche aus dem ersten Troge mit erhiztem
                              Palmenoͤhle oder geschmolzenem Talge genommen worden, und statt sie, wie dieß
                              nach der ersten Methode nunmehr geschehen sollte, in das geschmolzene Zinn
                              einzutauchen, legt man sie flach auf eine guß- oder schmiedeiserne Platte,
                              unter der sich eine mit Steinkohlen oder Kohks heizbare Feuerstelle befindet, deren
                              Feuerzug mit einem Schieber versehen ist, damit man die Temperatur dadurch so zu
                              reguliren im Stande ist, daß die auf die Eisenplatte gelegten Zinkbleche eine
                              Temperatur annehmen, bei der das Zinn gerade zum Schmelzen kommt. Die Eisenplatte
                              soll beinahe dieselbe Groͤße haben, wie das Zinkblech, und rings um dieselbe
                              herum soll eine kleine Rinne laufen, in welche das uͤberlaufende Oehl oder
                              der fluͤssige Talg und das geschmolzene Zinn, welches auf die obere
                              Flaͤche der Zinkplatte gegossen wird, abfließt.
                           Das zu diesem Behufe dienende geschmolzene Zinn befindet sich an dem einen Ende der
                              Eisenplatte in einem eisernen Troge, unter welchem gleichfalls auf die beschriebene
                              Welse eine Feuerstelle angebracht ist, und in welchem das geschmolzene Zinn mit
                              einer hinreichend tiefen Schichte Palmoͤhl oder geschmolzenen Talges bedekt
                              seyn muß. In diesem Troge muß das Zinn mit einer gleichmaͤßigen Temperatur in
                              Fluß erhalten werden, wo man dann den Verzinnungsproceß auf folgende Weise beginnt.
                              Man nimmt zuerst einen Loͤffel voll des auf dem geschmolzenen Zinne
                              schwimmenden Oehles oder Talges, dessen Temperatur jener des geschmolzenen Zinnes
                              gleichkommt, und gießt diesen auf dem Zinkbleche aus, so daß es dessen ganze
                              Oberflaͤche uͤberzieht, und an allen Seiten herum in die Rinne
                              abfließt, die sich an der Eisenplatte befindet, und aus der das Oehl wieder in den
                              Trog zuruͤkgelangt. Dann gießt man einen zweiten Loͤffel voll aus, und
                              auf ebendiese Weise faͤhrt man so lange fort, bis das Zinkblech
                              gehoͤrig erhizt worden. Sobald dieß der Fall ist, nimmt man einen
                              Loͤffel voll geschmolzenen Zinnes mit etwas von dem heißen Oehle aus dem
                              Troge und gießt diesen dann auf dem Zinkbleche aus, auf dem man das geschmolzene
                              Zinn mit einer Buͤrste oder einem aus Hanfwerg verfertigten Wischer
                              ausbreitet und einreibt, damit es gleichmaͤßig ausgebreitet wird, und
                              uͤberall innig an das Zink anklebt. Das uͤberschuͤssige Zinn, welches uͤber den
                              Rand des Zinkbleches abfließt, gelangt in der an der Eisenplatte angebrachten Rinne
                              in den Schmelztrog zuruͤk. Dieses Aufgießen und Einreiben des geschmolzenen
                              Zinnes wird so lange fortgesezt bis die eine Oberflaͤche des Zinkbleches
                              vollkommen verzinnt worden, wo dann das Blech umgekehrt und auf der Kehrseite eben
                              so behandelt wird. Wenn die Verzinnung auf beide Seiten aufgetragen worden, so zieht
                              man die Bleche zwischen zwei haͤnfenen Buͤrsten durch, von denen die
                              eine auf die obere und die andere auf die untere Flaͤche wirkt, damit die
                              Verzinnung an beiden Seiten vollkommen eben und glatt ausgebreitet werde.
                           Damit dieses Ausbreiten mit der Buͤrste an beiden Seiten zugleich geschehen
                              koͤnne, ist an dem einen Ende der erhizten Eisenplatte und im Zusammenhange
                              mit derselben eine hoͤlzerne Tafel von der Breite des zu verzinnenden
                              Zinkbleches angebracht. Quer uͤber dem einen Ende dieser Tafel ist eine der
                              Hanfbuͤrsten befestigt. Sobald nun die Verzinnung des Zinkbleches vollbracht
                              ist, wird dasselbe an dem einen Ende mir einer Zange gefaßt, und von der erhizten
                              Eisenplatte auf die Hanfbuͤrste gehoben, so daß es mit seinem ganzen Gewichte
                              auf die Buͤrste druͤkt. Es wird dann horizontal endwaͤrts
                              uͤber diese Buͤrste gezogen, waͤhrend ein anderer Arbeiter zu
                              gleicher Zeit eine andere aͤhnliche Buͤrste gegen die obere
                              Flaͤche des Zinkbleches andruͤkt, so daß also beim Durchziehen des
                              Bleches beide verzinnte Oberflaͤchen gebuͤrstet und geebnet werden.
                              Wenn das Blech auf diese Weise seiner ganzen Laͤnge nach endwaͤrts
                              uͤber die fixirte Buͤrste gezogen worden, so faͤllt es endlich
                              flach auf die hoͤlzerne Tafel, auf der man es zum Behufe des
                              Abkuͤhlens liegen laͤßt. Sobald das Zinn gehoͤrig fixirt ist,
                              und bevor noch die Abkuͤhlung vollkommen von Statten gegangen, bringt man das
                              Blech in eine mit trokener Kleie gefuͤllte Kiste, in der man es, um das
                              uͤberschuͤssige Fett zu entfernen, an beiden Seiten so lange abreibt,
                              bis dieselben vollkommen rein und glaͤnzend geworden.
                           Im Falle nur die eine Seite des Zinkbleches verzinnt werden sollte, muͤßte
                              auch hier die andere Seite mit einer duͤnnen Schichte in Wasser
                              angeruͤhrten Kalkes oder mit einem Anstriche aus Lampenschwarz und Kleister
                              uͤberzogen werden. Es versteht sich uͤbrigens von selbst, daß das
                              Blech beim Auftragen der Verzinnung auf die angestrichene Flaͤche gelegt
                              werden muß.
                           Man kann, wenn das Zinkblech auf die erhizte Eisenplatte gelegt und gehoͤrig
                              mit heißem Oehle oder geschmolzenem Talge uͤbergossen worden, vor dem
                              Auftragen des Zinnes auch gepulvertes Harz auf die Zinkoberflaͤche streuen,
                              da dieß, wenn es unmittelbar vor dem Auftragen des Zinnes geschieht, das Ankleben des
                              Zinnes an dem Zinke bedeutend erleichtert und beguͤnstigt. Uebrigens ist dieß
                              nicht durchaus nothwendig.
                           Wenn alles dieß geschehen ist, so wird das frisch verzinnte Zinkblech in einen Trog
                              mit erhiztem Oehle oder geschmolzenem Talge untergetaucht, damit sich der
                              Zinnuͤberzug auf die beschriebene Weise noch fester auf dem Zinke fixirt.
                           Unsere Erfindungen und Patentanspruͤche bestehen demnach wie gesagt in einer
                              Bekleidung des ausgewalzten Zinkes mit einer vollkommenen Schichte Zinnes, wodurch
                              dasselbe zum Beschlagen der Schiffe, zum Deken der Daͤcher, zur Verfertigung
                              von Dachrinnen, Ausgußroͤhren und verschiedenen anderen Zweken ganz
                              vorzuͤglich geeignet wird.