| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. LXIV., S. 309 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der neuesten in Großbritannien ertheilten
                              Patente.
                           
                              Fuͤr England ertheilte Patente.
                              
                                 Dem William Crofts, Maschinenverfertiger in
                                    New-Radford, Grafschaft Nottingham: auf gewisse Verbesserungen an den
                                    Maschinen zur Fabrikation von gemusterten Bobbinnetspizen, welche sich zum
                                    Theil auf sein am 27. Mai 1834 erhaltenes Patent beziehen. Dd. 29. Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Thomas Walker in Burslem, in der Grafschaft
                                    Stafford: auf Verbesserungen an Lichtausloͤschern. Dd. 3. Jul. 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Kean, Maschinenverfertiger in Johnston,
                                    Grafschaft Renfrew in Schottland: auf eine verbesserte Drosselfliege zum
                                    Spinnen von Baumwolle, Flachs, Hans, Wolle, Seide und anderen Faserstoffen.
                                    Dd. 3. Jul. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Henry Vint Esq. in Lexden, Borough Colchester,
                                    Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd. 9. Jul. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Richard Coad, Fabrikant chemischer Producte in
                                    Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zur Verzehrung des
                                    Rauches und zur Ersparung von Brennmaterial bei Oefen, welche Verbesserungen
                                    besonders fuͤr Dampfboote anwendbar sind. Dd. 10. Jul. 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Busk, mechanischem Ingenieur in
                                    Bankside, Surrey: auf gewisse Verbesserungen im Forttreiben der Boote,
                                    Schiffe und anderer Fahrzeuge. Dd. 10. Jul.
                                       1835.
                                 
                              
                                 Dem John Rogers, Gentleman im Princes Court,
                                    Westminster, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                    Ruderraͤdern. Dd. 10. Julius 1835.
                                 
                              
                                 Dem Conrad George Kuppler, fruͤher an der
                                    polytechnischen Schule in Nuͤrnberg, jezt in Birmingham: auf gewisse
                                    Verbesserungen in der Einrichtung von Maschinen oder Apparaten zum Wiegen.
                                    Dd. 11. Jul. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Frederick Herbert Maberly in Bourn, in der
                                    Grafschaft Cambridge: auf eine neue Methode Fahrzeuge fortzutreiben.
                                 
                              
                                 Dem Joseph Chesseborough Dyer,
                                    Maschinenverfertiger in Manchester, und James Smith, Baumwollspinner in Deanstone, in der Grafschaft Perth: auf
                                    Verbesserungen an der Maschinerie, wodurch das Vorgespinnst von Baumwolle,
                                    Wolle und anderen Faserstoffen auf Spulen aufgewunden wird. Dd. 17. Jul. 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Vickers, Kaufmann in Sheffield, in der
                                    Grafschaft York: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten oder
                                    Gestalten des Stahls behufs der Fabrikation von Feilen und Raspeln. Dd. 17. Jul. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Joseph Henry Jerome Poittevin, Gentleman in
                                    Craven Street, in der Grafschaft Middlesex: auf ein Pulver zum Desinficiren
                                    der Abtritte, welches dann noch als Duͤnger angewandt wird. Von einem
                                    Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Julius
                                       1835.
                                 
                              
                                 Dem John Dickinson Esq., in Bedford Row, Holborn,
                                    Grafschaft Middlesex und William Long Tyers, zu
                                    Opsley Mill, Pfarrei King's Langley, Grafschaft Hertford: auf gewisse
                                    Verbesserungen in der Papierfabrikation. Dd. 24.
                                       Julius 1835.
                                 
                              
                                 Dem Thomas Horne, Gelbgießer zu Aston, bei
                                    Birmingham: auf gewisse Verbesserungen in der Fabrikation von
                                    Thuͤrangeln. Dd. 24. Julius 1835.
                                 
                              
                           
                              Fuͤr Schottland ertheilte Patente.
                              
                                 Dem William Newton, mechanischem Ingenieur, im
                                    Patentbureau in Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                    Verbesserungen im Vorbereiten von in- und auslaͤndischen
                                    faserigen Pflanzen, die statt Flachs oder Hanf gebraucht werden
                                    koͤnnen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 3. April 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Hunter, in Leys Mill, Arbroath,
                                    Grafschaft Forfar: auf Verbesserungen im Schneiden gewisser Arten von
                                    Steinen. Dd. 6. April 1835.
                                 
                              
                                 Dem John Day, Gentleman, an der York Terrace,
                                    Peckham, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Einrichtung von
                                    Eisenbahnen. Dd. 10. April 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Stevenson, Kaufmann zu Leith, und John
                                       Ruthven. Mechaniker zu Edinburg: auf eine
                                    Methode Holz mit verbesserten Instrumenten zu schneiden. Dd. 16. April 1835.
                                 
                              
                                 Dem John Somerville in Currie, in der Grafschaft
                                    Edinburg: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung von Flinten oder
                                    Musketen und anderen Feuergewehren dieser Art. Dd. 21. April 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Bruce, Baͤker in Edinburg: auf
                                    verbesserte Apparate zur Bereitung von Schiffszwiebak. Von einem
                                    Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 22. April
                                       1835.
                                 
                              
                                 Dem William Morgan Esq., in Kent Road, in der
                                    Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 12. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Aldous, Schmied zu Clapton in der
                                    Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 12. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Slater, Bleicher zu Salford, in der
                                    Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Bleichen von
                                    Leinwand und Baumwolle. Dd. 18. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem Alexis Dumoulin, Kaufmann im Leicester Square,
                                    Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Gasapparaten. Dd. 18. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem Moses Poole, im Patentbureau, Lincolns Inn, in
                                    der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                    Bruchbaͤndern. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 18. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem Robert Whiteside, Weinhaͤndler in Ayr,
                                    in der Grafschaft Ayr: auf gewisse Verbesserungen an den Raͤdern
                                    der Dampfwagen und in dem Mechanismus, wodurch sie in Bewegung gesezt
                                    werden. Dd. 18. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem John Buchanan, Mechaniker in Ramsbottom, in
                                    der Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen an Walzendrukmaschinen
                                    zum Druken von Kattunen und anderen Fabrikaten. Dd. 18. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Simpson Potter, in Verulam Buildings,
                                    Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Zeuge wasserdicht zu
                                    machen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 18. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem James Boydell, in Dee Cottage, in der
                                    Grafschaft Flint: auf eine Verbesserung an den Apparaten um Boote oder
                                    andere Fahrzeuge zu bewegen oder zu bugsiren. Dd. 18. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem Francis Humphrys, Civilingenieur in York Road,
                                    Borough Lambeth, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen,
                                    besonders solchen die fuͤr Dampfboote bestimmt sind. Dd. 19. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem Samuel Slocum, mechanischem Ingenieur in New
                                    Road, St. Pancras, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Maschinen
                                    zur Nagelfabrikation. Dd. 29. Mai 1835.
                                 
                              
                                 Dem Joshua Taylor Beale, mechanischem Ingenieur im
                                    Church Lane, Whitechapel, Grafschaft Middlesex: auf eine Lampe zum Brennen
                                    von Substanzen, die bisher nach nicht in Lampen angewandt wurden. Dd. 5. Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem William Crofts, Maschinenverfertiger in
                                    New-Radford, Grafschaft Nottingham: auf gewisse Verbesserungen an den
                                    Maschinen zur Fabrikation von gemusterten Bobbinnetspizen. Dd. 10. Jun. 1835.
                                 
                              
                                 Dem Charles Schafhault, Gentleman in Cannon
                                    Street, in der City von London: auf eine Verbesserung in der Fabrikation von
                                    haͤmmerbarem Eisen. Dd. 10. Jun.
                                       1835.
                                 
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 17. April bis 19. Junius 1821 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des James Henry Marsh, Kutschenverfertigers in Chenies
                                 Street, Tottenham-Court-Road, Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken, Dd. 17.
                                    April 1821.
                              
                           
                              Des James Smith, Gentleman in Hackney, Middlesex: auf
                                 Verbesserungen in dem Verfahren und den Maschinen zum Scheeren der wollenen
                                 Tuͤcher. Dd. 18. April 1821.
                              
                           
                              Des William Thomas, Kaufmanns in Sithney, Cornwall,
                                 und Joseph Lobb, Paͤchters ebendaselbst: auf
                                 eine Maschine oder ein Instrument, wodurch man Wiesengrund etc. in
                                 kuͤrzerer Zeit und mit weniger Kosten als bei der bisherigen Art zu
                                 pfluͤgen fuͤr den Akerbau vorbereiten kann. Dd. 1. Mai 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII, S. 138)
                              
                           
                              Des Alexander Law, Gießers in Commercial Road, Mile End Old Town, Stepney: auf Verbesserungen in der Fabrikation von Bolzen und
                                 Nageln fuͤr Schiffs- und andere Befestigungen. Dd. 1 Mai 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII, S. 207)
                              
                           
                              Des Robert Delap. Kaufmanns in Belfast, Irland: auf
                                 gewisse Verbesserungen in der Herstellung einer drehenden Bewegung. Dd. 1. Mai 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI, S. 128)
                              
                           
                              Des Richard Jones Tomlinson, Kaufmanns zu Bristol: auf
                                 einem verbesserten Querbalken fuͤr Daͤcher. Dd. 3. Mai 1821.
                              
                           
                              Des John Redhead, Ingenieurs in Heworth und William
                                    Parrey in Cast Lane, Walworth, Surrey: auf
                                 gewisse Verbesserungen im Forttreiben von Booten. Dd. 5. Mai 1821.
                              
                           
                              Des Aaron Manby, Eisenmeisters in Herseley bei Sipton, Staffordshire: auf gewisse Verbesserungen in der Fabrikation von Dampfmaschinen.
                                 Dd. 9. Mai 1821.
                              
                           
                              Des George Frederick Eckstein, Eisengießers in High Holborn, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Kochapparaten. Dd. 9. Mai 1821.
                              
                           
                              Des John Mayor, in Shawbury, Salop, und Robert Cook, in Shrewsbury, in derselben Grafschaft: auf
                                 eine verbesserte Maschine zum Heben von Wasser, welche sie Hydragogue nennen.
                                 Dd. 9. Mai 1821.
                              
                           
                              Des Samuel Hall, Baumwollspinners in Basford,
                                 Nottinghamshire: auf eine Verbesserung in der Fabrikation von Staͤrke. Dd. 9. Mai 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII, S. 263.)
                              
                           
                              Des Robert Paul, in Starton, Norfolk, und Samuel Hart, in Redenhall-with-Harleston, in
                                 derselben Grafschaft: auf eine gewisse Verbesserung an Federn fuͤr
                                 Kutschen und andere Wagen. Dd. 17. Mai 1821.
                              
                           
                              Des Sir William Congreve, Brt. in Cecil Street,
                                 Strand, Middlesex, und James Nisbet Colxuhon, in
                                 Woolwich, Kent: auf gewisse Verbesserungen in der Kunst Wallfische und andere
                                 Thiere zu toͤdten und zu fangen. Dd. 7.
                                    Junius 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite
                                 Reihe, Bd. XLI, S. 4.)
                              
                           
                              Des John Vallance, Braͤuers in Brighton,
                                 Sussex: auf eine Verbesserung seines fruͤher patentirten Verfahrens
                                 Zimmer zu jeder Jahreszeit zu ventiliren und die Luft darin abzukuͤhlen.
                                 Dd. 19. Junius 1821.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. August 1835, S. 114–120.)
                              
                           
                        
                           Amerikanische Luftschifffahrt.
                           Am 8. Mai l. J. stieg ein Hr. Clayton in Cincinnati mit
                              einem Luftballon auf, um eine kleine Luftschifffahrt zu machen. Er verschwand bald
                              nach seinem Aufsteigen mit seinem Fahrzeuge in suͤdoͤstlicher
                              Richtung, und man hoͤrte laͤngere Zeit nichts von ihm. Nach 9 Stunden
                              wurden endlich die Besorgnisse uͤber sein Schiksal durch seine
                              gluͤkliche Ruͤkkunft nach Cincinnati gehoben. Nach seinem Berichte
                              vollbrachte er die groͤßte Luftfahrt, die noch je gemacht worden; denn er
                              legte nicht weniger als 350 engl. Meilen zuruͤk. Da er hiezu nur 9 1/2
                              Stunden brauchte, so kamen 37 engl. Meilen auf die Stunde. Die groͤßte
                              Hoͤhe, auf die er stieg, betrug nur 2 1/2 engl. Meilen. Diese Luftfahrt
                              uͤbertraf daher jene, welche die beruͤhmte Garnerin i. J. 1807 anstellte, indem sie 300 engl. Meilen
                              zuruͤklegte; die Geschwindigkeit bei lezterer war jedoch etwas
                              groͤßer, da die Fahrt nur 7 1/2 Stunden waͤhrte. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 619.)
                           
                        
                           Wassertracht der Schiffe von verschiedenen Ladungen.
                           Aus einem Berichte, den der Civil-Ingenieur Hr. Walker uͤber einige Verbesserungen des Hafens von Edinburgh
                              erstattete, geht hervor, daß ein Fahrzeug
                           
                              
                                 von
                                 200 Tonnen,
                                 je nach seiner
                                 Bauart,
                                 12 bis 13
                                 Fuß tief im Wasser geht;
                                 
                              
                                 
                                 300   –
                                     –
                                   –
                                 13  –   16
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 400   –
                                     –
                                   –
                                 16  –   17
                                    1/2
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 500   –
                                     –
                                   –
                                 17  –   18
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 600   –
                                     –
                                   –
                                 18  –   19
                                    1/2
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 700   –
                                     –
                                   –
                                 19  –   21
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 (Mechanics' Magazine,
                                       No. 622.)
                                 
                              
                           
                        
                           Wohlfeilheit des Fuhrlohnes auf einigen englischen
                              Dampfbooten.
                           Die Preise des Fuhrlohnes auf einigen im Norden Englands errichteten Dampfbooten sind
                              so sehr gesunken, daß ein Reisender nunmehr fuͤr die englische Meile kaum
                              einen Heller (3 Pfenn.) zu bezahlen hat. (Mechanics'
                                 Magazine, No. 622.)
                           
                        
                           Ein neuer Dampfwagen fuͤr Landstraßen,
                           welcher aus der Fabrik des Hrn. Field, von der bekannten Firma Maudslay und Field, kam, machte am Ende Junius eine Probefahrt von 9
                              3/4 engl. Meilen, die er in 44 Minuten zuruͤklegte, und wobei er den
                              Huͤgel Denmark-Hill uͤberstieg. Mehrere ausgezeichnete
                              Personen, wie Sir Hardinge, und der durch seine Werke
                              uͤber den Straßenbau beruͤhmte Sir Parnell
                              machten diese Probefahrt mit. (Mechanics' Magazine, No.
                              620.)
                           
                        
                           
                           Noch ein Beitrag zur Geschichte der pneumatischen
                              Eisenbahn.
                           Wir entlehnen aus dem Mechanics' Magazine, No. 619
                              folgenden Artikel, welcher zeigen soll, daß die sogenannte pneumatische Eisenbahn,
                              uͤber die wir in den lezten Heften ausfuͤhrlich Bericht erstatteten,
                              schon vor den HH. Pinkus, Wrigg und Vallance, die die Ehre der Erfindung in Anspruch nehmen, im Jahre 1812 in
                              dem Gehirne eines Hrn. Midhurst in London,
                              Denmark-Street, Soho, entsprang. Als Beweis dafuͤr dient folgender
                              Auszug aus einem Prospecte, den Midhurst damals bekannt
                              machte. „Die große Geschwindigkeit, womit die Luft durch eine Oeffnung
                                 oder durch eine Roͤhre getrieben werden kann, wurde bisher nur wenig
                                 beachtet; obschon erwiesen werden kann, daß die Luft mittelst eines Drukes von
                                 134 Pfd. per Quadratfuß mit einer Geschwindigkeit
                                 von 200 Fuß per Secunde, und mittelst eines Drukes
                                 von 250 Unzen per Quadratfuß mit einer
                                 Geschwindigkeit von 73 Fuß in einer Secunde oder von 50 Meilen in der Stunde
                                 durch eine Roͤhre getrieben werden kann. Um dieses Princip auf den
                                 Transport von Reisenden und Guͤtern anzuwenden, muͤßte man von
                                 einem Orte zum anderen aus Eisen, Ziegeln, Holz oder irgend einem anderen
                                 Materiale eine Roͤhre von solcher Dimension bauen, daß ein
                                 vierraͤderiger Wagen darin laufen koͤnnte. Die Roͤhre
                                 muͤßte luftdicht und durch und durch von gleichen Dimensionen seyn; auch
                                 muͤßten an deren Boden ein Paar Schienen angebracht seyn, auf denen der
                                 Wagen zu laufen haͤtte. Der Wagen muͤßte an Form und Groͤße
                                 der Roͤhre beinahe gleichkommen, damit keine bedeutende Quantitaͤt
                                 Luft an demselben voruͤbergehen koͤnnte. Wenn daher hinter dem
                                 Wagen Luft in die Roͤhre eingetrieben wuͤrde, so wuͤrde er
                                 durch den auf ihn einwirkenden Druk vorwaͤrts getrieben werden. Eine
                                 Roͤhre, die innen 6 Fuß Hoͤhe hat, gestattet Wagenraͤder
                                 von 5 Fuß 10 Zoll im Durchmesser, und diese muͤssen sich in einer Minute
                                 vier Mal umdrehen, wenn der Wagen 50 engl. Meilen per Stunde zuruͤklegen soll. Die Triebkraft muͤßte 861
                                 Pfd. betragen, und die Quantitaͤt Luft, welche in die Roͤhre
                                 getrieben werden muͤßte, um den Wagen mit einer Geschwindigkeit von 50
                                 Meilen per Stunde fortzutreiben, wuͤrde sich
                                 auf 2200 Kubikfuß in der Secunde belaufen. Eine Triebkraft von 861 Pfd., die
                                 sich in jeder Secunde durch 73 Fuß bewegen, kommt aber einer continuirlichen
                                 Kraft von 180 Pferden gleich; da sich eine solche mittelst einer Dampfmaschine,
                                 die stuͤndlich 12 Bushels Kohlen verbraucht, erzeugen laͤßt, so
                                 koͤnnen 3 Tonnen Ladung fuͤr 12 Schillinge 50 engl. Meilen weit
                                 fortgeschafft werden. In manchen Faͤllen duͤrfte sich dasselbe
                                 Princip auch auf solche Weise anwenden lassen, daß das Innere der Roͤhre
                                 mit dem Aeußeren derselben communicirte, ohne daß etwas von der forttreibenden
                                 Luft entweichen kann, und daß der Wagen dann an der aͤußeren Seite der
                                 Roͤhre fortrollte. In solchen Faͤllen, wo bestaͤndig Wagen
                                 hin und her gehen, koͤnnte dieselbe Luft, die die Wagen nach einer
                                 Richtung treibt, sie eben so auch wieder nach der anderen bewegen. Die Kosten
                                 einer doppelten, zum inneren Transporte eingerichteten, aus englischem Holze
                                 erbauten Roͤhre wuͤrden sich mit Einschluß der eisernen Schienen
                                 und saͤmmtlichen Kosten auf 7000 Pfd. Sterl. per engl. Meile belaufen. Das Fuhrlohn von 700 Tonnen taͤglich
                                 wuͤrde sich bei einem Gewinne von 2 Pence per
                                 Meile an der Tonne, jaͤhrlich per Meile auf
                                 4256 Pfd. Sterl. belaufen. Die Hauptvortheile dieser Fortschaffungsmethode
                                 waͤren: 1) daß Passagiere mit Leichtigkeit, Sicherheit, und im
                                 Durchschnitte mit einer Geschwindigkeit von 50 engl. Meilen in der Stunde
                                 fuͤr einen Farthing (3 Pfenn.) fortgeschafft werden koͤnnten; 2)
                                 daß der Transport einer Tonne per Meile nicht
                                 hoͤher als auf einen Penny (3 kr.) zu stehen kaͤme; 3) daß weder
                                 Kaͤlte, noch Schnee, noch Wasser, noch Dunkelheit den Verkehr hemmen
                                 koͤnnte.“
                              
                           
                        
                           Ueber Tyler's Hahn zum Messen des
                              Wasserstandes in den Dampfkesseln.
                           Nach einem Berichte, welchen eine eigene Commission dem Franklin-Institute uͤber den von Hrn. Tyler erfundenen Meßhahn, Shifting-Gauge-Cock genannt, erstattete, zeigt derselbe mit
                              groͤßter Genauigkeit die Hoͤhe des Wasserstandes in einem Dampfkessel,
                              so wie das Steigen und Fallen desselben an, so daß er sicherlich alle jene Gefahren,
                              die durch Mangel an Wasser im Kessel bedingt sind, beseitigen duͤrfte. Nach
                              der kurzen und undeutlichen Beschreibung die das Mechanics'
                                 Magazine in
                              seiner Nr. 620 von dieser Vorrichtung gibt, soll dieselbe sehr einfach seyn, und aus
                              einer Roͤhre mit einer langen Biegung bestehen, welche in dem Kopfe des
                              Kessels durch einen dampfdicht schließenden Halsring oder durch eine derlei Scheide
                              geht. Wenn sich diese Roͤhre in ihrer Scheide dreht, so entspricht die
                              Bewegung des Endes im Kessel jener eines vom Mittelpunkte der Scheide aus gezogenen
                              Halbmessers. Wenn daher ihre Halbmesserlaͤnge 6 Zoll betraͤgt, so wird
                              die Muͤndung einen Kreis von 3 Fuß im Umfange beschreiben, und im Kessel eine
                              senkrechte Linie von einem Fuß Laͤnge beherrschen. Der Hebel, welcher den
                              Zapfen des Hahnes außerhalb dem Kessel umdreht, hat, wenn er mit dem Kopfe des
                              Kessels parallel laͤuft, dieselbe radiale Richtung und Laͤnge, wie die
                              Roͤhre innerhalb dem Kessel; er wird also, wenn er an dem Kopfe des Kessels
                              angebracht ist, jedes Mal die Stellung der inneren Muͤndung der Roͤhre
                              andeuten. – Dieß ist Alles, was uͤber den empfohlenen Apparat gesagt
                              wird; wir wuͤnschen, daß andere kluͤger daraus werden, als wir.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Fulton's großes Orreri
                              oder Planetarium.
                           Hr. Fulton in Edinburgh hat gegenwaͤrtig ein großes
                              Orreri ausgestellt, auf welches das Mechanics' Magazine
                              seine Leser in seiner Nr. 620 aufmerksam macht. Diese interessante Maschinerie, an
                              welcher die Sonne und die Planeten mit ihren Monden durch vergoldete Kugeln, die in
                              den entsprechenden Umlaufzeiten einen Umgang machen, dargestellt sind, hat gegen 200
                              Bewegungen, die durch 175 Raͤder und Getriebe hervorgebracht werden; sie
                              unterscheidet sich von allen fruͤheren Orreri's dadurch, daß sie die
                              Bewegungen saͤmmtlicher Planeten zweiten Ranges mit derselben Genauigkeit
                              angibt, wie jene der Planeten ersten Ranges. Eine Commission, die von der Society of Arts fuͤr Schottland zur Untersuchung
                              dieses Kunstwerkes abgeordnet worden, aͤußerte sich folgender Maßen
                              daruͤber. „Dieses Orreri verdient sowohl wegen seiner
                                 Groͤße, als wegen der Genauigkeit seiner Bewegungen alle
                                 Beruͤksichtigung; was naͤmlich die jaͤhrliche mittlere
                                 Bewegung betrifft, so kommt es dieser so nahe, als man es bei einem Instrumente
                                 dieser Art nur immer wuͤnschen kann. Selbst jene, die sich nie mit
                                 Geometrie beschaͤftigten, werden durch diese Maschinerie sogleich einen
                                 richtigen Ueberblik uͤber das Planetensystem bekommen.“ Der
                              beruͤhmte Planetariumverfertiger, Hr. Henderson,
                              erklaͤrt jenes des Hrn. Fulton gleichfalls
                              fuͤr eines der vollkommensten, die er je sah; und bemerkt uͤberdieß
                              noch, daß jeder astronomische Schuͤler durch einige Minuten lang fortgesezte
                              Beobachtung der Fulton'schen Maschine einen richtigern
                              Begriff von dem Sonnensysteme bekommen muß, als durch das Studium aller je
                              hieruͤber erschienenen Abhandlungen.
                           
                        
                           Ueber den von Hrn. Brame-Chevalier erfundenen Apparat
                              zum Eindiken und Versieden der Syrupe.
                           Hr. Brame-Chevalier hat bekanntlich einen Apparat
                              zum Eindiken des Rohzuker- und Runkelruͤbensyrupes mit heißer Luft
                              erfunden, und denselben der Société
                                 d'encouragement zu Paris zur Begutachtung unterlegt. Herr Payen erstattete im Namen einer Commission Bericht
                              daruͤber, und hieraus ging hervor, daß, obschon der Versuch, dem man den
                              Apparat unterwarf, unter sehr unguͤnstigen Umstaͤnden vorgenommen
                              worden, und obschon die ganze Vorrichtung in Hinsicht auf ihren Bau viel zu
                              wuͤnschen uͤbrig ließ, der Apparat doch Resultate gab, die in Hinsicht
                              auf die Quantitaͤt des eingedikten zukerhaltigen Saftes hoͤchst
                              merkwuͤrdig waren. Die Gesellschaft hat hienach beschlossen demnaͤchst
                              eine Reihe von genauen Versuchen mit dieser neuen Erfindung anstellen zu lassen.
                              (Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Maͤrz 1835, Seite 142. Man vergl. polyt. Journal
                              Bd. LI. S. 227.)
                           
                        
                           Samuel Guthrie's
                              Zuͤndpulver.
                           Das Franklin Journal enthaͤlt folgende
                              Beschreibung der Bereitung des Patentzuͤndpulvers des Hrn. Samuel Guthrie von Sackets Harbour in den Vereinigten Staaten.
                              „Ich bereite, sagt der Patenttraͤger, mein Zuͤndpulver
                                 aus irgend einem der
                                 Materialien, die man gewoͤhnlich hiezu verwendet, naͤmlich aus
                                 Knallqueksilber oder Silber und Zinnoxyd oder Spießglanzkoͤnig; aus
                                 chlorsaurem Kali mit Holzkohle, Schwefelspießglanz oder irgend einem anderen
                                 detonirenden Gemenge. Ich formire daraus einen Teig, den ich dann auf irgend
                                 eine der gewoͤhnlichen Methoden koͤrne. Den Koͤrnern gebe
                                 ich bald die Groͤße der gewoͤhnlichen Schießpulverkoͤrner,
                                 bald mache ich sie so groß, daß sie statt der gewoͤhnlichen
                                 Zuͤndkapseln zum Losfeuern einer Flinte benuzt werden koͤnnen,
                                 bald selbst noch groͤßer. Diese Koͤrner, welche so fest
                                 zusammengeballt seyn muͤssen, daß sie nicht zerfallen, mache ich dann
                                 wasserdicht, indem ich sie mit einer Aufloͤsung von Schelllak in
                                 Weingeist oder mir einem anderen Harzfirnisse uͤberziehe. – Ich
                                 verfertige und verkaufe schon laͤngere Zeit solches Pulver oder solche
                                 Koͤrner; neuerlich habe ich dieselben jedoch wesentlich verbessert, indem
                                 ich die uͤberfirnißten Koͤrner, bevor der Firniß noch vollkommen
                                 troken geworden, in Blattgold, Blattsilber, oder irgend einem Broncepulver
                                 rolle. Die Koͤrner bekommen auf diese Weise nicht nur ein
                                 schoͤneres Aussehen, sondern sie werden auch glatter und dauerhafter als
                                 fruͤher. Uebrigens kann man nach Auftragung des Metallpulvers auch noch
                                 einen Ueberzug aus Copal- oder einem anderen wasserdichten Firnisse
                                 anbringen.“
                              
                           
                        
                           Ueber den Verbrauch an Leuchtgas in London.
                           Brande schaͤzt die Zahl der Retorten, mit welchen
                              die sogenannte Chartered Company in London arbeitet, auf 750: da nun diese Anzahl
                              beilaͤufig den vierten Theil der in London betriebenen Gasretorten bildet, so
                              kann man deren Gesammtzahl auf 3000, wovon jede beilaͤufig 15 Cntr. wiegt,
                              anschlagen. Die Retorten allein, abgesehen von den Roͤhren und
                              uͤbrigen Apparaten, repraͤsentiren daher 2240 Tonnen Gußeisen. Die
                              Gasometer der erwaͤhnten Compagnie enthalten nach Brande's Schaͤzung 820,000 Kubikfuß, was fuͤr ganz London
                              3,280,000 Kubikfuß gibt. Die Compagnie speist gegen 42,000 Brenner, so daß sich also
                              fuͤr ganz London 168,000 Brenner ergeben wuͤrden. Rechnet man, daß
                              jeder Brenner stuͤndlich 5 Kubikfuß Gas verzehrt, so ergibt sich ein
                              stuͤndlicher Verbrauch von 840,000 Kubikf. Gas; und nimmt man an, daß jeder
                              Brenner im Durchschnitte taͤglich 5 Stunden brennt, so berechnet sich der
                              taͤgliche Verbrauch auf 4,200,000 Kubikf. Um ganz London mit Gas zu versehen,
                              sind jaͤhrlich 200,000 Chaldrons Steinkohlen erforderlich; diese geben 2400
                              Mill. Kubikf. Gas, welche 75 Mill. Pfd. wiegen. Das hiedurch erzeugte Licht kommt
                              jenem von 160 Mill. Pfd. gegossener Kerzen, zu sechs auf das Pfund, gleich; das
                              Volumen der verbrauchten Steinkohlen betraͤgt 10,800,000 Kubikf. oder 400,000
                              Kubik Yards! (Aus den Arcanis of Science im Mechanics' Magazine.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Hosking's
                              Universal-Schraubenschneidmaschine.
                           Die Polytechnische Gesellschaft fuͤr Cornwallis ertheilte im Jahre 1834 aus
                              dem Felde der Mechanik ihren zweiten Preis einem Hrn. Hosking fuͤr eine von ihm verbesserte
                              Universal-Schraubenschneidmaschine. Das Mechanics'
                                 Magazine gibt folgende, aus dem zweiten Jahresberichte der Gesellschaft
                              entnommene Notiz uͤber diese Maschine. „An den gewoͤhnlichen
                                 Schraubenschneidmaschinen muß die Drehebank angehalten werden, wenn der
                                 Schraubengang an irgend einem Theile wieder frisch begonnen und neu geschnitten
                                 werden muß. Auch muß nach dem Anhalten die Bewegung der Drehebank und folglich
                                 auch jene des Schneidinstrumentes umgekehrt werden, bis sie endlich am Anfange
                                 des Schraubenganges wieder in ihre fruͤhere Richtung zuruͤkkehren
                                 kann. Um dieser Unvollkommenheit abzuhelfen, ist der Apparat des Hrn. Hosking mit einem Schieber versehen, der an der
                                 Vorlage frei nach Ruͤk- und Vorwaͤrts bewegt werden kann,
                                 ohne daß die Drehebank deßhalb angehalten zu werden brauchte; ein querer
                                 Schieber, in welchem sich das Schneidinstrument befindet, wird durch
                                 Niederdruͤken des Griffes eines gezahnten Kreissegmentes in
                                 Thaͤtigkeit gebracht; ein Steg, der durch Zwischenstuͤke mit dem
                                 Kreissegmente in Verbindung steht, ruht auf der in der Drehebank befindlichen
                                 Arbeit, damit keine Erschuͤtterungen moͤglich sind; an dem
                                 Schneidinstrumente ist zum Behufe des Stellens desselben eine Schraube
                                 angebracht. An
                                 dem queren Schieber ist auch das Segment einer inneren Schraube, die in die
                                 Zeigerschraube einfaͤllt, und die von dem gezaͤhnten Segmente
                                 regiert wird, befestigt. Die Zeigerschraube wird durch ein Zahnrad in Bewegung
                                 gesezt, und dieses leztere erhaͤlt seine Bewegung von einem anderen
                                 Zahnrade gleicher Art, welches an der Doke der Drehebank angebracht
                                 ist.“ Wir bedauern, daß die Beschreibung nicht deutlicher ist.
                           
                        
                           Ueber die Fabrikation von Aexten in den Vereinigten
                              Staaten.
                           Das Mechanics' Magazine enthaͤlt in seiner Nr. 619
                              einen aus dem New-England-Farmer
                              entlehnten Artikel uͤber die Axtfabrik des Hrn. Hunt und Comp. in Douglas im Staate
                              Massachussets, woraus wir Folgendes entnehmen. Die Fabrik erzeugt taͤglich
                              500 Aexte und Beile von allen Arten, welche auf das Vollkommenste und
                              Schoͤnste gearbeitet sind. Alle groͤßeren Aexte werden auf die
                              gewoͤhnliche Weise durch Dubliren des Eisens verfertigt, bei den kleineren
                              hingegen bedient man sich einer neuen und schnellen Methode. Man schneidet
                              naͤmlich mit großen schweren Scheeren kalte Eisenstaͤbe von
                              beilaͤufig 1 Zoll Dike und 4 Zoll Breite, je nach der Groͤße, die die
                              Aexte bekommen sollen, in Stuͤke von gehoͤriger Laͤnge. Diese
                              Stuͤke werden, nachdem sie in der Esse gehoͤrig erhizt worden, an dem
                              einen Ende gespalten, worauf man dann in die Spalte eine Zunge aus Gußstahl
                              eintreibt, und nach abermaligem Erhizen das Eisen unter dem Hammer vollkommen mit
                              dem Stahle vereinigt. Nachdem dieselben hierauf neuerdings in das Feuer gebracht
                              worden, legt man sie in einem Model auf die Kante, wo dann ein einzelner und
                              kraͤftiger Schlag oder der Druk einer Maschine dem Beile das Profil gibt,
                              dessen Umriß durch einen zweiten Schlag noch reiner hergestellt wird. Die auf diese
                              Weise behandelten Aexte oder Beile werden hierauf in einer anderen Maschine in Model
                              gelegt, in welchen man ihnen mittelst eines herabfallenden schweren Eisenblokes,
                              gleichwie man sich seiner zum Einrammen hoͤlzerner Pfaͤhle bedient,
                              vollends die gehoͤrige Form gibt. Das Oehr fuͤr den Stiel wird in das
                              kalte Eisen gebohrt, indem man die Axt befestigt, und dann von Unten mit einer Art
                              von großem Stangenbohrer ein senkrechtes Loch hineinbohrt. Dieser Bohrer hat eine
                              dreifache Bewegung; denn er bewegt sich 1) um seine eigene Achse; 2) in einer der
                              Form des Oehres entsprechenden, sehr excentrischen Ellipse; und 3) in gewissen
                              Zwischenraͤumen in senkrechter Richtung oder nach Aufwaͤrts. Zum
                              Durchbohren einer Axt sind 20 Minuten erforderlich; ein Arbeiter beaufsichtigt
                              hiebei 25 Bohrer, und ein zweiter schaͤrft die hiezu noͤthigen Bohrer
                              oder Instrumente.
                           
                        
                           Ueber die Fabrikation von Glas- oder Sandpapier.
                           Hr. Isaak Fisher von Springfield in Vermont, Vereinigte
                              Staaten, erhielt kuͤrzlich Patente auf verschiedene Verbesserungen in der
                              Fabrikation von Glas- oder Sandpapier, woruͤber das Mechanics' Magazine, aus dem Franklin Journal folgende Aufschluͤsse gibt. – Die erste
                              Erfindung betrifft das Bekleistern des Papieres und das Auftragen des Glases auf
                              dasselbe; das Neue hiebei besteht hauptsaͤchlich darin, daß der
                              Patenttraͤger auf jene Seite des Papieres, auf welche kein Kleister oder Leim
                              aufgetragen wild, Dampf einwirken laͤßt, um das Aufrollen des Papieres zu
                              verhindern. Das Auftragen des Sandes geschieht, indem man das Papier auf ein
                              endloses Tuch legt, und es auf diesem unter einem eigenen Siebe durchlaufen
                              laͤßt. – Die zweite Erfindung bezwekt dem Papiere wieder den
                              gehoͤrigen Grad von Weichheit zu geben. Es laͤuft zu diesem Behufe
                              zwischen staͤhlernen Walzen, deren 5 vorhanden sind, durch; 3 dieser Walzen
                              liegen horizontal in einer Flaͤche, die beiden uͤbrigen liegen
                              unmittelbar unter diesen, und so, daß sie zwischen je zwei der oberen Walzen kommen.
                              Das Papier wird auf ein endloses Tuch gebracht, und laͤuft auf diesem ein Mal
                              vor- und ein Mal ruͤkwaͤrts durch die Maschine, womit der
                              Proceß beendigt ist. – Der dritten Erfindung gemaͤß wendet der
                              Patenttraͤger Quarz- anstatt Glaspulver an. Der Quarz wird hiezu, ohne
                              vorher gegluͤht worden zu seyn, gepocht und gemahlen. Das Quarzpapier ist
                              besser, als das Glaspapier, weil die Quarztheilchen laͤnger scharfkantig
                              bleiben, als die Glastheilchen. – Die vierte Erfindung endlich besteht im Auftragen von Leim
                              oder Kleister, nachdem das Glas oder der Quarz schon auf die eine Seite gesiebt
                              worden ist. Zu diesem Behufe bewegt sich eine hoͤlzerne, mit Filz
                              uͤberzogene Walze auf solche Weise uͤber einer Pfanne mit erhiztem
                              Kleister, daß ihre untere Seite in den Kleister eintaucht. Die
                              uͤberschuͤssige Quantitaͤt Kleister, die der Filz hiebei
                              aufnimmt, wird mittelst einer metallenen Walze entfernt. Das auf eine Unterlage
                              gebrachte Papier laͤßt man zwischen einer anderen metallenen und der mit Filz
                              uͤberzogenen Walze durchlaufen, wobei die behandelte Oberflaͤche gegen
                              den Filz gerichtet wird.
                           
                        
                           Rennie's Verbesserungen im Formendruke.
                           Ein Hr. James Rennie von New-Jersey in den
                              Vereinigten Staaten nahm dem Franklin Journal
                              gemaͤß kuͤrzlich folgende zwei Patente auf Verbesserungen im
                              Formendruke. Nach dem ersten dieser Patente soll man die Farbe in einen
                              hoͤlzernen Trog geben, der zwei Mal so groß ist, als die Form, mit der man
                              drukt; die eine Haͤlfte dieses Troges soll ein zweiter Trog aus Zinn, Kupfer
                              oder irgend einem anderen Metalle einnehmen, und in der Mitte des Bodens dieses
                              lezteren soll ein Loch von 1/4 Zoll im Durchmesser angebracht seyn. Der Farbstoff
                              wird in jenen Raum des hoͤlzernen Troges, der nicht von dem metallenen Troge
                              eingenommen ist, gegossen, und fließt dann aus diesem durch ein Loch, welches sich
                              in einer Scheidewand befindet, die den großen Trog in zwei Theile abtheilt, so daß
                              sie unter den metallenen Trog gelangt, und durch das in dessen Mitte befindliche
                              Loch emporsteigt. Der Boden des metallenen Troges wird mit einem Schwamme oder mit
                              einem anderen aͤhnlichen Materiale bedekt, und auf dieses dann das
                              Metallsieb, dessen man sich bei dieser Art von Druk gewoͤhnlich bedient,
                              gelegt. Die Hoͤhe, auf welcher der in den ersten Trog gegossene Farbstoff
                              steht, so wie der Grad seiner Fluͤssigkeit etc. wird die Geschwindigkeit
                              bestimmen, mit der er an das Sied abgegeben wird. – In dem zweiten Apparate
                              bezwekt derselbe Patenttraͤger eine Verbesserung an dem eben beschriebenen
                              Apparate, in Folge deren zwei oder mehrere Farben auf ein Mal gedrukt werden
                              koͤnnen. Der Raum, den die horizontale Platte einnimmt, auf die der Schwamm
                              etc. gelegt wird, ist hier naͤmlich durch senkrechte metallene
                              Scheidewaͤnde in zwei oder mehrere Faͤcher abgetheilt, und jedes
                              dieser Faͤcher wird auf die oben beschriebene Weise mit einer eigenen Farbe
                              versehen. Der Blok oder die Form, womit gedrukt wird, muß so gebaut seyn, daß er
                              alle diese Faͤcher umfaßt, und daß die verschiedenen Theile desselben in die
                              entsprechenden Farben eintauchen. Wenn man die Formen oder Bloͤke auf den
                              Schwamm oder auf das Sieb in den verschiedenen Zwischenraͤumen bringt, so
                              werden die verschiedenen Farben den entsprechenden Stellen mitgetheilt werden, so
                              daß man dann mit einem Male mit mehreren Farben auf Zeug, Papier oder andere
                              Materialien druken kann. – Das Mechanics'
                                 Magazine gibt in seiner No. 620 keine weiteren
                              Erlaͤuterungen uͤber diese angeblichen Erfindungen.
                           
                        
                           E. Cook's und S. Usher's verbesserte Methode Kalfatwerg zu
                              bereiten.
                           Man bereitete das Kalfatwerg bisher aus altem Tau- oder Takelwerke, oder aus
                              neu gesponnenem Garne, welches zu diesem Behufe getheert wurde. Die HH. E. Cook und S. Usher von
                              Connecticut in den Vereinigten Staaten fanden nun, daß man die Hanf- oder
                              Flachs- oder sonstigen Fasern mit der gehoͤrigen Quantitaͤt
                              Theer zu saͤttigen im Stande ist, ohne daß man sie vorher zu spinnen braucht.
                              Sie nehmen in ihrem Patente jede Methode des directen Betheerens des zubereiteten
                              Hanfes oder Flachses als ihre Erfindung in Anspruch; uͤbrigens befolgen sie
                              gewoͤhnlich folgendes Verfahren. Sie tauchen die rohe ungesponnene Masse in
                              einen Kessel, in welchem sich heißer Theer befindet, und pressen dann den
                              uͤberschuͤssigen Theer in irgend einer Presse wieder aus. So einfach
                              dieses Verfahren auch ist, so scheint es dem Mechanics'
                                 Magazine zu Folge doch in England fruͤher nicht angewendet worden zu
                              seyn.
                           
                        
                           
                           Amerikanische Saͤrge aus kuͤnstlicher
                              Steinmasse.
                           Der New-York-American gibt folgende
                              Beschreibung einer neuen Art von Saͤrgen, welche Hr. White aus einer kuͤnstlichen Steinmasse verfertigt. „Die
                                 Saͤrge bestehen aus einem Cemente, welches bei einer Dike von 2/3 Zoll
                                 gehoͤrige Festigkeit und Haͤrte besizt, und dabei dennoch leicht
                                 ist; sie werden von Außen polirt und dann uͤberfirnißt, wodurch man ihnen
                                 das Ansehen geben kann, als bestuͤnden sie aus Mahagony-,
                                 Ahorn-, Rosen- oder irgend einem anderen schoͤnen Holze.
                                 Der Dekel besteht aus einem Stuͤke fuͤr sich; er wird, wenn der
                                 Leichnam in den Sarg gelegt worden, und nachdem auf die Raͤnder des
                                 Sarges eine Schichte von dem Cemente aufgetragen worden, luftdicht angepaßt. Man
                                 kann auch eine kleine Oeffnung zwischen dem Dekel und dem Sarge lassen, bei
                                 welcher man alle Luft, die in dem Sarge enthalten war, auspumpen kann, so daß
                                 sich der Leichnam nach Verschließung dieser Oeffnung in einem beinahe luftleeren
                                 Raume befindet, in welchem er sich besser conserviren wird, als dieß durch
                                 Einbalsamiren moͤglich ist. Hr. White will
                                 auch, wenn man es wuͤnscht, in die Dekel dike durchsichtige Glasplatten
                                 einsezen, so daß man den Leichnam bestaͤndig sehen kann. – Wir
                                 zweifeln nicht, daß diese Art von Saͤrgen bald die hoͤlzernen
                                 großen Theils verdraͤngen wird; und wuͤnschen nur, daß man sich
                                 dieser Methode auch zur Aufbewahrung anderer Dinge, die man gegen Feuchtigkeit
                                 und Zutritt der Luft schuͤzen will, bedienen moͤchte. (Mechanics' Magazine, No. 620.)
                              
                           
                        
                           Verbesserte Methode Felsen zu sprengen.
                           Der große Verlust an Zeit und Arbeit, welche der in den Bergwerken gewoͤhnlich
                              uͤbliche Sprengproceß bedingt; die vielen Gefahren, die ein zu
                              fruͤhzeitiges Losgehen der Ladung beim Einrammen des Pfropfes mit sich
                              bringt, veranlaßten den Praͤsidenten der polytechnischen Gesellschaft
                              fuͤr Cornvallis, Sir Charles Lemon, schon im Jahre
                              1833 in Gemeinschaft mit Hrn. N. W. Fox, einen Preis auf
                              die besten Versuche zur Beseitigung dieser Gefahren auszusezen. Wenn nun auch in der
                              vorgeschriebenen Zeit keine genuͤgenden Dokumente hieruͤber vorgelegt
                              worden, so wurden doch in Penryn und Tintagel Versuche angestellt, die ein
                              genuͤgendes Resultat versprechen. Die in Vorschlag gebrachte Methode besteht
                              darin, daß man die Ladung mit einer Metallplatte bedekt, welche genau in das
                              Bohrloch paßt, und in welche zur Aufnahme des Zuͤnders ein Loch gebohrt ist.
                              Das Bohrloch selbst wird uͤber dieser Platte lose mit Sand angefuͤllt,
                              und der auf diese Weise erzeugte Widerstand ist so groß, daß nach Hrn. E. I. Jeaffray's Versuchen selbst die festeste Steinmasse
                              leicht gesprengt werden kann. Die neue Methode soll nach ebendiesen Versuchen an
                              Zeit und Arbeit eine Ersparniß von 1/5 ergeben, und die mit dem ehemals
                              gebraͤuchlichen Tamponiren verbundenen Gefahren gaͤnzlich beseitigen.
                              (Aus dem Second Report of the Polytechnic Society for
                                 Cornwallis.)
                           
                        
                           Ueber Fixirung von Farben auf Elfenbein.
                           Hr. Edmond Jones erhielt von der Society for the Encouragement of arts in London eine silberne Medaille
                              fuͤr eine von ihm erfundene oder modificirte Methode die Miniaturfarben auf
                              Elfenbein zu fixiren, eine Aufgabe, die bekanntlich wegen des Fettes, welches man
                              dem Elfenbeine nie gaͤnzlich zu entziehen im Stande ist, ihre großen
                              Schwierigkeiten hat. Er schlaͤgt naͤmlich vor, die Platten zu diesem
                              Behufe mit einer kalt bereiteten Aufloͤsung von Borax in destillirtem Wasser,
                              der man per Pinte auch noch 1/4 Unze Traganthgummi
                              zusezt, zu uͤberziehen. Man soll 2–3 Schichten dieser
                              Aufloͤsung auftragen, das Elfenbein jedoch inzwischen jedes Mal troken werden
                              lassen, und die Farben selbst vor dem Auftragen mit einigen Tropfen der angegebenen
                              Fluͤssigkeit bis zur gehoͤrigen Consistenz verduͤnnen. Hr. Jones versichert, daß sich die Farben auf diese Weise
                              eben so dauerhaft fixiren lassen, als die Aquarellgemaͤlde auf Papier. (Aus
                              dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Maͤrz 1835, S. 139.)
                           
                        
                           
                           Verschiedene Anwendung der Kazenbaͤlge und anderer
                              Felle.
                           Ein Gerber in Paris, Namens Renou, sandte der Société d'encouragement im Monate
                              Maͤrz l. J. folgende Gegenstaͤnde zur Untersuchung und Begutachtung
                              ein: 1) eine Buchdrukerwalze und Stiefelschaͤfte ohne Nath aus
                              Kazenbaͤlgen; 2) ungefuͤtterte und gefuͤtterte Struͤmpfe
                              und Handschuhe aus Kazenbalg; 3) Stiefelschaͤfte aus Hasenbaͤlgen; und
                              4) endlich eine neue lithographische Walze ohne Nath. (Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement.
                              Maͤrz 1835, S. 142)
                           
                        
                           Wasserdichter Mantel fuͤr Soldaten.
                           Capitaͤn Dickson vom 25sten
                              Linieninfanterie-Regiments hat einen wasserdichten Mantel fuͤr
                              Soldaten erfunden, welcher im Ganzen nur 14 Unzen wiegen soll, und dabei so bequem
                              ist, daß der Mann auf keine Weise in irgend einer Bewegung gestoͤrt wird. Das
                              Hibernian united Service Journal gibt
                              uͤbrigens keine weiteren Aufschluͤsse hieruͤber.
                           
                        
                           Kohler's Maschine zum Addiren.
                           Ein Hr. Daniel Kohler von Sunbury in den Vereinigten
                              Staaten nahm kuͤrzlich ein Patent auf eine Maschine zum Addiren, die wohl
                              gleich den uͤbrigen bisherigen Rechenmaschinen hoͤchstens in den
                              Modellsammlungen gelehrter Gesellschaften einen Plaz finden duͤrfte. Wir
                              erwaͤhnen ihrer nur, weil wir auch auf alle uͤbrigen, in unseren
                              Zeiten ersonnenen Rechenmaschinen hinweisen. (Mechanics'
                                 Magazine, No. 620.)
                           
                        
                           Eine angebliche Verbesserung in der Essigfabrikation.
                           Ein Hr. Eduard Clark in New-York glaubt, eine
                              Verbesserung in der Essigfabrikation gemacht zu haben, und beschreibt dieselbe in
                              der Erlaͤuterung des von ihm genommenen Patentes folgender Maßen.
                              „Ich verbinde den oberen Theil der Gefaͤße oder der
                                 Behaͤlter, welche mit der Quantitaͤt der zu behandelnden
                                 Fluͤssigkeit im Verhaͤltnisse stehen muͤssen, durch
                                 Roͤhren mit einer Luftpumpe oder irgend einer Art von Geblaͤse;
                                 und zwar auf solche Weise, daß, wenn die Luftpumpe in Thaͤtigkeit gesezt
                                 wird, dadurch ein Luftstrom aus den Gefaͤßen aufgezogen wird. Dieser
                                 Luftstrom wird dann in ein Kuͤhlgefaͤß getrieben, in welchem die
                                 in demselben enthaltene Fluͤssigkeit verdichtet wird, damit solcher Maßen
                                 nichts davon verloren gehen kann. Uebrigens treibe ich manchmal, anstatt mich
                                 dieses Apparates zu bedienen, mittelst eines Geblaͤses auch
                                 atmosphaͤrische Luft in der Naͤhe des Bodens in die
                                 Gefaͤße, in denen sich die Fluͤssigkeit befindet. Diese
                                 eingetriebene Luft steigt dann in Beruͤhrung mit der Fluͤssigkeit
                                 empor, und wird endlich in Roͤhren in einen Kuͤhlapparat geleitet,
                                 in welchem sich die verdichtete Essigsaͤure sammelt.“
                              
                           
                        
                           Ueber den Zustand der Mehlbereitung in Ostindien.
                           Die einzige Art von Muͤhle, deren man sich in Ostindien zum Mahlen des
                              Getreides bedient, ist eine sogenannte Handmuͤhle. Sie besteht aus zwei
                              kreisrunden Steinen von 15–20 Zoll im Durchmesser, von denen der obere oder
                              der Laͤufer in der Mitte ein Loch von 4 bis 5 Zoll im Durchmesser hat,
                              welches zum Eintragen des Getreides dient. In diesem Loche ist ein schmales
                              Stuͤk Holz befestigt, und in dem Mittelpunkte dieses lezteren befindet sich
                              eine kleine Oeffnung, die zur Aufnahme der Spize eines hoͤlzernen, in dem
                              Mittelpunkte des unteren Steines befestigten Zapfens dient. An dem oberen Steine ist
                              ein kleiner hoͤlzerner Griff angebracht, und damit wird die Muͤhle von
                              einem oder zwei weiblichen Personen in Bewegung gesezt. Man kann dieses
                              Geschaͤft in den Wohnungen der Indier taͤglich von 3 bis 4 Uhr Morgens
                              unter monotonen Gesaͤngen von den Weibern verrichten sehen, so daß man an
                              Matthaͤus XXIV, 41 erinnert wird. – Die einzige Windmuͤhle,
                              welche in jenen Gegenden besteht, ward zu Baypoore an der malabarischen
                              Kuͤste vor 25 bis 30 Jahren von der Regierung zu Bombay fuͤr beilaͤufig 40,000
                              Pfd. St. errichtet, und zwar zum Behufe des Saͤgens von Holz. Die
                              Muͤhle ging einige Zeit gut; allein bald fand man zu spaͤt, daß man
                              vergessen hatte, eine Vorkehrung zu treffen, womit die Muͤhle angehalten oder
                              deren Geschwindigkeit vermindert werden konnte. Sie erlitt daher bald
                              Beschaͤdigungen, und besteht dermalen nur mehr als ein Denkmal der Weisheit
                              der damaligen Regierung! (Mechanics' Magazine No. 616)
                           
                        
                           Ueber die duͤngende Kraft der durch Fluͤsse
                              veranlaßten Ueberschwemmungen.
                           Hr. J. Piddington Esq. gibt in den Asiatic Researches einen sehr interessanten Aufsaz uͤber das
                              duͤngende Princip bei den durch Fluͤsse veranlaßten Ueberschwemmungen,
                              und namentlich uͤber die Schwemmungen des Hugli in Ostindien. Wir entlehnen
                              daraus Folgendes. „Es ist bekannt, daß, waͤhrend die im Bereiche
                                 der Ueberschwemmungen gelegenen Streken Landes ihre urspruͤngliche
                                 Fruchtbarkeit beibehalten, die hieher gelegenen Laͤndereien
                                 allmaͤhlich und schneller als man glaubt, an Fruchtbarkeit verlieren. Ein
                                 merkwuͤrdiges Beispiel hiefuͤr gibt der Indigo, der in den
                                 Niederungen seit Mannesgedenken jaͤhrlich auf demselben Boden gebaut
                                 werden kann, waͤhrend auf den hoͤher gelegenen Landstreken nur
                                 alle drei bis vier Jahre eine Indigoernte moͤglich ist. – Um zu
                                 ermitteln, worin eigentlich das befruchtende Princip der Ueberschwemmungen
                                 gelegen sey, untersuchte ich den Schlamm, den der Fluß Hugli nach seinen
                                 Ueberschwemmungen zuruͤklaͤßt; ich nahm zu diesem Behufe 200 Gran
                                 von dem Schlamme zweier verschiedener Orte, und erhielt durch deren Analyse
                                 folgende Resultate:
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 57, S. 320
                              Schlamm von Barnsbariah; Schlamm
                                 von Mohatpur; Wasser; Salzige Bestandtheile, groͤßten Theils salzsaures
                                 Kali; Vegetabilische, durch die Hize zerstoͤrbare Stoffe;
                                 Kohlensaͤure Kalkerde; Phosphorsaure Kalkerde; Schwefelsaure Kalkerde;
                                 Eisenoxyd; Kieselerde; Thonerde; Verlust
                              
                           „Der unerwartete Umstand, daß ich nur 2 1/2 Proc. vegetabilische Stoffe in
                                 dem Schlamme entdeken konnte, brachte mich auf die Idee, daß das befruchtende
                                 Princip nicht in diesen, oder wenigstens nicht ausschließlich in ihnen gelegen
                                 seyn koͤnne; sondern daß dasselbe hauptsaͤchlich in dem
                                 kohlensauren Kalke bestehe, der in dem Boden unserer hoͤher gelegenen
                                 Landstreken kaum zu mehr, als zu 0,75 Proc. zu finden ist. Ein mit dem Indigo
                                 angestellter Versuch bewaͤhrte dieß auch wirklich; denn eine
                                 hoͤchst unbedeutende Menge Kalkes vermehrte die Fruchtbarkeit des Bodens
                                 um 50 Proc. – Da ich vermuthete, daß das Wasser wahrscheinlich auch
                                 vielen Kalk aufgeloͤst enthalte, so nahm ich etwas von dem Wasser,
                                 welches unmittelbar von dem Schlamme abgelaufen war, und fand darin eine große
                                 Menge kohlensauren Gases, welches Kalkerde aufgeloͤst hielt.“
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius
                              1835, S. 58.)