| Titel: | Verbesserungen in der Glasfabrikation, worauf sich JamesHartley und John Hartley, Glasfabrikanten von West Bromwich bei Birmingham, am 22. Oktober 1834 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XCI., S. 449 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XCI.
                        Verbesserungen in der Glasfabrikation, worauf
                           sich JamesHartley und John Hartley, Glasfabrikanten von West
                           Bromwich bei Birmingham, am 22. Oktober 1834 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Julius 1835, S. 25.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Hartley's Verbesserungen in der Glasfabrikation.
                        
                     
                        
                           Unsere Erfindung bezieht sich auf jenen Proceß, den man bei der Fabrikation des
                              sogenannten Kronglases, dessen man sich zum Beglasen der Fenster und zu anderen
                              Zweken bedient, befolgt. Bekanntlich wird diese Art von Glas dadurch erzeugt, daß
                              man die Glasmasse zu Kugeln blaͤst, aus welchen man spaͤter mittelst
                              des sogenannten Ausflachens flache kreisrunde Platten oder Tafeln verfertigt. Das
                              Ausblasen der Glasmasse in Kugeln nun ist es, worauf sich unsere Verbesserungen
                              beziehen. Nach dem gewoͤhnlichen Verfahren wird die Glasmasse, wenn sie mit
                              der Pfeife aus dem Topfe genommen worden ist, auf einer glatten eisernen
                              Oberflaͤche gerollt, um dem aͤußeren Ende der Glasmasse eine
                              kegelfoͤrmige Gestalt zu geben, wo dann waͤhrend des Blasens und der
                              weiteren Behandlung des Glases das aͤußerste Ende dieses Kegels zur
                              aͤußeren Achse der Kugel wird. Diese aͤußere Achse pflegt man in
                              England den Bullion zu nennen. Waͤhrend der Arbeiter die Glasmasse zur Kugel
                              aufblaͤst, rollt er den Bullion an einer geraden Kante oder an einem Stabe,
                              den man den Bullionstab (bullion-bar) zu nennen
                              pflegt. Waͤhrend dieß geschieht, reibt sich die Glaskugel, indem sie sich
                              ausdehnt und indem sie bestaͤndig umgedreht wird, an dem Bullionstabe,
                              wodurch die Oberflaͤche des Glases unregelmaͤßig wird. Da sich diese
                              abgeriebene Oberflaͤche in dem Maaße vergroͤßert, als die Dimensionen
                              der Kugel zunehmen, so folgt hieraus, daß die Glastafel, wenn sie vollendet ist,
                              einige Zoll um den Bullion oder um den Mittelpunkt der Glastafel herum mehr oder
                              weniger Wellenlinien bekommt, die dem Werthe des Glases großen Eintrag thun. Durch
                              unsere Erfindung soll nun der Bullionstab, durch dessen Reibung an der weichen und
                              biegsamen Glasmasse diese Wellenlinien, wie gesagt, hervorgebracht werden,
                              entbehrlich gemacht; und statt dessen waͤhrend der Ausdehnung der Glaskugel
                              eine hohle Roͤhre angebracht werden, die ihr als Bullion oder als
                              aͤußere Achse dient. Auf diese Weise wird naͤmlich auf jenen Theil der
                              Oberflaͤche, der bisher gegen den Bullionstab gerieben wurde, keine derlei
                              nachtheilige Wirkung ausgeuͤbt, so daß folglich die durch die bisherige Operationsmethode
                              bedingten Wellenlinien hiebei nicht zum Vorscheine kommen.
                           Die in Fig. 37
                              beigegebene Zeichnung zeigt eine gewoͤhnliche Pfeife mit einer Glaskugel. Der
                              Bullion A wird von der Roͤhre B getragen, in der er von dem Glasblaͤser
                              umgedreht wird, waͤhrend dieser die Glasmasse zu der erforderlichen Kugel
                              ausblaͤst. An der Roͤhre B befindet sich
                              ein Schild C, welcher hindert, daß die von der Glaskugel
                              ausstrahlende Hize die Haͤnde des Knabens, der die Roͤhre
                              haͤlt, beschaͤdigt. Der Arbeiter nimmt, wenn er nach dieser Methode
                              verfaͤhrt, mit dem Ende der Roͤhre eine gehoͤrige
                              Quantitaͤt Glasmasse auf, und bildet aus dem aͤußeren Ende dieser
                              Glasmasse einen Kegel; dann faͤhrt er so lange nach der gewoͤhnlichen
                              Methode zu arbeiten fort, bis der Bullion nach dieser Methode auf den Bullionstab zu
                              ruhen gekommen waͤre und sich laͤngs desselben umgedreht
                              haͤtte. Dafuͤr haͤlt nun aber ein Knabe die hohle Roͤhre
                              B so, daß sie den Bullion aufnimmt, waͤhrend
                              der Arbeiter zugleich mit dem Aufblasen der Kugel so lange fortfaͤhrt, bis
                              dieselbe die gehoͤrige Groͤße erlangt hat. Das Ausflachen der Kugeln
                              geschieht wieder ganz nach der gewoͤhnlichen Methode.
                           Wir nehmen demnach nichts weiter, als die Anwendung der hohlen Roͤhre B anstatt des Bullionstabes als unsere Erfindung in
                              Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
