| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur Fabrikation von Schiffs- und anderem Zwiebak, worauf sich William Bruce, Bäker in der City von Edinburgh, am 14. August 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. XVIII., S. 154 | 
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                        XVIII.
                        Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur
                           Fabrikation von Schiffs- und anderem Zwiebak, worauf sich William Bruce, Baͤker
                           in der City von Edinburgh, am 14. August 1834
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius
                              1835, S. 14.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Verbesserte Maschinen zur Fabrikation von Schiffs- und
                           anderem Zwiebak.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung, durch welche ich eine Vervollkommnung der Fabrikation von
                              Schiffs- und anderem Zwiebak bezweke, besteht 1) in einer Verbesserung des
                              Knetprocesses, und 2) in Verbesserung an den Maschinen zum Ausschneiden der Zwiebake
                              oder Brode aus dem Teige.
                           Fig. 14 ist
                              ein Aufriß meiner Knetmaschine, welche man in Fig. 15 im Grundriffe
                              ersieht; an beiden beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche Theile. a, a ist das Gestell der Maschine, dessen Bau aus einem
                              Blike auf die Zeichnung erhellt. b ist der sogenannte
                              Knettisch, welcher eine kreisrunde Gestalt hat, und durch dessen Mitte eine Welle
                              c geht, die sich in dem Gestelle der Maschine in
                              gehoͤrigen Zapfenlagern dreht, wie aus Fig. 14 deutlich
                              hervorgeht, e ist ein an der unteren Flaͤche
                              dieses Tilches befestigtes Zahnrad, und mit Huͤlfe dieses und des
                              gezaͤhnten Getriebes f' wird der Knettisch in
                              kreisende Bewegung versezt. Das Getrieb f ist an der
                              Welle g aufgezogen, die sich in den ausrechten Pfosten
                              a, a der Maschine in Zapfenlagern h, h dreht. i ist ein an der
                              Welle g befestigtes Flugrad, und j ein Winkelhebel oder eine Kurbel, die an dieser Welle angebracht ist,
                              und womit die Maschine in Bewegung gesezt wird. k, k
                              sind diagonale Sparren, womit dem Knettische noch groͤßere Festigkeit gegeben
                              wird. Auf der oberen Flaͤche des Knettisches sind zwei kegelfoͤrmige
                              Walzen angebracht, von denen die eine glatt, die andere hingegen gefurcht ist. Diese
                              Walzen drehen sich an Achsen n, deren Zapfenlager sich
                              in dem Gebaͤlke o befinden, welches in
                              Oeffnungen, die in den oberen Theil des Gestelles der Maschine geschnitten sind, auf
                              und nieder bewegt werden kann. p, p sind zwei belastete
                              Hebel, wodurch den Walzen l, m der verlangte Druk
                              mitgetheilt werden kann. q, r sind zwei Scharrer oder
                              Fuͤhrer, die den Teig wieder zusammenscharren, nachdem er unter der
                              gefurchten kegelfoͤrmigen Walze m durchgegangen
                              ist. Der aͤußere dieser Scharrer q ist an dem
                              Gestelle a, der innere r
                              hingegen ist mittelst der Stege s an dem aͤußeren
                              q befestigt.
                           Diese Maschine arbeitet nun auf folgende Weise. Eine auf die gewoͤhnliche Weise
                              angemachte Quantitaͤt Teig wird auf dem Knettische auf den zwischen den
                              beiden Scharren q und r
                              befindlichen Raum gelegt, worauf man den Tisch dann mittelst der Kurbel j in kreisende Bewegung versezt. Der Teig wird auf diese
                              Weise zuerst unter die glatte Walze l gebracht, und
                              dadurch auf der Oberflaͤche des Tisches in eine duͤnne Schichte
                              ausgewalzt, die dann unter die gefurchte Walze m
                              gelangt, unter welcher Furchen in sie eingedruͤkt werden. Nach dem Austritte
                              unter der gefurchten Walze wird der Teig dann von den Scharrern q und r wieder aufgescharrt,
                              um unter der glatten Walze q neuerdings wieder
                              ausgewalzt zu werden; und diese Operation wird so lange fortgesezt, bis ein
                              Sachverstaͤndiger den Teig hinreichend abgeknetet findet.
                           Fig. 16 ist
                              ein Aufriß der zweiten der von mir erfundenen Maschine, womit der Teig zu Zwiebaken
                              oder Broden geformt wird. Fig. 17 zeigt dieselbe
                              Maschine im Grundrisse. A, A ist das Gestell, dessen Bau
                              und Zusammensezung so deutlich aus der Zeichnung erhellt, daß jeder Arbeiter es ohne
                              weitere Erlaͤuterung danach zu verfertigen wissen wird. B ist die Haupt- oder Treibwelle, die sich an
                              jeder Seite der Maschine in Zapfenlagern dreht. An dieser Welle ist sowohl das
                              Zahnrad C, als die Walze oder der Cylinder D befestigt; und unter dieser lezteren ist an einer
                              Welle F, die sich zu beiden Seiten der Maschine in
                              gehoͤrigen Zapfenlagern dreht, eine andere Walze E angebracht. An der Welle F befindet sich
                              zugleich auch das Zahnrad G, welches von dem Zahnrade
                              C umgetrieben wird. An jedem Ende der Walze E befindet sich ein vorstehender Rand, und zwischen
                              diesen beiden Raͤndern bewegt sich die obere Walze D Diese Randstuͤke verhindern, daß der Teig nicht endwaͤrts
                              zwischen den beiden Walzen D und E ausgepreßt werden kann. Der Teig gelangt auf der schiefen Flaͤche
                              H zwischen die beiden Drukwalzen, wie dieß weiter
                              unten gezeigt werden wird. I ist eine zweite Welle, die
                              sich gleichfalls zu beiden Seiten der Maschine in entsprechenden Zapfenlagern
                              bewegt; an ihr ist das Zahnrad J, welches in das Zahnrad
                              G eingreift und davon umgetrieben wird, und ferner
                              der Cylinder I aufgezogen, der den
                              hauptsaͤchlichsten Theil dieser Maschine ausmacht, und in Hinsicht auf den
                              ich in weitere ausfuͤhrliche Details eingehen will.
                           Fig. 18 ist
                              ein Grundriß und Fig. 19 ein Durchschnitt eines der an dem Cylinder K angebrachten Schneidinstrumente, in groͤßerem Maßstabe
                              gezeichnet. Diese Schneidinstrumente sind naͤmlich in gehoͤrigen
                              Entfernungen von einander mittelst Schrauben, Nieten, einer Loͤthung oder auf
                              andere entsprechende Weise an dem Cylinder K befestigt;
                              sie sind mit Loͤchern versehen, durch welche die Kolbenstangen 
                              N gehen, womit die Zwiebake aus den Schneidinstrumenten
                              ausgetrieben werden. L stellt das Schneidinstrument vor,
                              und M die verschiedenen Spizen oder Zapfen zum
                              Durchloͤchern der Zwiebake; leztere sind am Boden des Schneidinstrumentes
                              angebracht, und gehen durch den Kolben oder durch die Platten O. Diese Platten O werden zu der Zeit, wo die
                              Zwiebake zum Behufe des Bakens abgegeben werden sollen, mittelst der Kolbenstangen
                              N ausgetrieben. P, P
                              sind Ausfuͤllstuͤke, welche die zwischen den Schneidinstrumenten
                              befindlichen Raͤume ausfuͤllen; sie liegen mit den oberen
                              Raͤndern der Schneidinstrumente in einer Flaͤche, und haben
                              aͤhnliche Kolbenstangen; sie werden aber in diesem Falle, wie Fig. 16 deutlich zeigt,
                              mittelst Federn fortwaͤhrend nach Auswaͤrts gedruͤkt. Q ist ein endloses Tuch, welches an zwei Walzen R, S, deren Wellen sich in Zapfenlagern drehen,
                              angebracht ist. An der Welle der Walze R ist das Zahnrad
                              T, welches mittelst des Zahnrades J in Bewegung gesezt wird, befestigt; und auf diese
                              Weise wird das endlose Tuch Q bewegt, so daß es die
                              Zwiebake in dem Maaße fortschafft, in welchem sie von dem Schneidcylinder K an dasselbe abgegeben werden.
                           Diese Maschine arbeitet auf folgende Weise. Eine Quantitaͤt gehoͤrig
                              gekneteten Teiges wird auf die schiefe Flaͤche H
                              gelegt; und zwar unmittelbar nachdem er unter der glatten Walze der Knetmaschine
                              durchgegangen, indem er in diesem Falle bereits in eine duͤnne Schichte
                              ausgewalzt worden. Dieser Teig erhaͤlt durch das Durchlaufen zwischen den
                              Walzen D, E die Dike, die man dem Zwiebak geben will.
                              Gut duͤrfte es seyn, wenn quer durch die Maschine und unter der oberen Walze
                              ein Schabeisen angebracht wuͤrde, womit der Teig gerade außerhalb jener
                              Stelle, an der er den groͤßten Druk erleidet, losgemacht wird. Der Teig
                              gelangt dann an der Walze E herab und zwischen diese
                              Walze und das Schneidinstrument; da die oben beschriebenen Kolben und
                              Ausfuͤllstuͤke nachgeben, so wird er in die Schneidinstrumente
                              eingedruͤkt werden, und dieselben ausfuͤllen. Auch hier soll wieder
                              ein Schabeisen angebracht seyn, welches den Teig von der Walze E losmacht: und zwar unmittelbar nachdem er jene Stelle
                              verlassen, an der er zwischen dieser Walze und dem Schneidinstrumente den
                              groͤßten Druk erleidet. So wie der Druk der Walze E auf die Ausfuͤllstuͤke P
                              nachlaͤßt, werden diese den in ihnen befindlichen Teig austreiben. Dieser
                              Teig gelangt in einen Behaͤlter, welcher eigens fuͤr ihn unter den
                              Walzen angebracht ist, um dann neuerdings wieder geknetet und gebaken zu werden;
                              sollte auf die Form der Brode keine Ruͤksicht genommen werden, so
                              koͤnnte man auch diesen Teig zum Baken verwenden. Die mit Teig
                              gefuͤllten Schneidinstrument bewegen sich so weit fort, bis die Enden der Kolbenstangen N unter die Walze V
                              gelangen, die, wie Fig. 16 zeigt, mittelst der Arme W innerhalb
                              des Cylinders K an der Achse oder Welle dieses Cylinders
                              aufgehaͤngt ist. Der Druk dieser Walze wird die Kolbenstangen N und die Platten O
                              niederdruͤken, und dadurch werden die Zwiebake oder Brode auf das endlose
                              Tuch gebracht, auf dem sie dann zum Behufe des Bakens weiter fortgefuͤhrt
                              werden. Es bedarf wohl kaum der Erinnerung, daß uͤber saͤmmtliche
                              Theile der Maschine bestaͤndig Mehl gesiebt werden muß, damit das Ankleben
                              des Teiges dadurch verhindert werde. Uebrigens bemerke ich, daß ich mich nicht
                              lediglich auf die hier beschriebene Methode den Zwiebak aus den Modeln auszutreiben
                              beschraͤnke, obschon ich dieselbe fuͤr die beste halte.
                           Ich nehme keinen der beschriebenen Theile meiner Maschine einzeln fuͤr sich
                              als meine Erfindung in Anspruch, wohl aber die Verbindung des kreisenden Knettisches
                              b mit den kegelfoͤrmigen Walzen l, m, und den Theilen, womit sie in Bewegung gesezt
                              werden, zum Behufe des Knetens des Brodes; und eben so den oben beschriebenen
                              Cylinder mit den Schneidinstrumenten; obschon sich uͤbrigens versteht, daß
                              man diesen Instrumenten je nach der verschiedenen Form, die man dem Gebaͤke
                              geben will, verschiedene Gestalten geben kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
