| Titel: | Verbesserungen an den Vorrichtungen zur Verhütung von Unglüksfällen beim Fahren in verschiedenen Arten von Kutschen, worauf sich Cornelius Tongue Esq. von Gatacre Park, in der Grafschaft Salop, am 25. Septbr. 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. XXIX., S. 210 | 
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                        XXIX.
                        Verbesserungen an den Vorrichtungen zur
                           Verhuͤtung von Ungluͤksfaͤllen beim Fahren in verschiedenen Arten
                           von Kutschen, worauf sich Cornelius Tongue Esq. von Gatacre Park, in der Grafschaft Salop, am
                           25. Septbr. 1834 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              September 1835, S. 138.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Verbesserte Vorrichtungen zur Verhuͤtung von
                           Ungluͤksfaͤllen beim Fahren in verschiedenen Arten von
                           Kutschen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung und die Art sich ihrer zu bedienen, erhellt aus folgender
                              Beschreibung der auf Tab. III gegebenen Abbildung.
                           1 in Fig. 15
                              ist eine Metallplatte, welche an der Achse des Wagens oder an irgend einer anderen
                              geeigneten Stelle des Wagens befestigt wird, und an der sich Vorspruͤnge a befinden, die zur Aufnahme des oberen Endes b des Armes oder Hebels 2 dienen, und damit ein Gelenk
                              bilden, um welches sich dieser Arm oder Hebel drehen kann. An dem oberen Ende dieses
                              Armes oder Hebels 2 befindet sich eine Art von Knoͤchel b, der, indem er mittelst eines Bolzens oder Stiftes mit
                              den Vorspruͤngen a verbunden ist, dieses Gelenk
                              bildet. Das untere Ende dieses Armes c ist
                              gabelfoͤrmig, und die Enden d dieser Gabel sind
                              so geformt, daß der spaͤter zu beschreibende Hemmschuh daran befestigt werden
                              kann. 3 ist ein Hemm- oder Sperrschuh, der dem gewoͤhnlich
                              gebraͤuchlichen etwas aͤhnlich ist, sich jedoch dadurch von ihm
                              unterscheidet, daß er mit zwei Vorspruͤngen e
                              versehen ist, mit denen er mit den Enden d des
                              gabelfoͤrmigen Theiles c des Armes 2 in
                              Verbindung steht, und solche Gefuͤge bildet, daß er sich darum drehen kann.
                              Das vordere Ende oder der sogenannte Ruͤssel des Hemmschuhes laͤuft in
                              einen Ring oder Haken f aus, an welchem wie
                              gewoͤhnlich eine Kette angebracht wird; gegen das andere Ende hingegen, und
                              zu dessen beiden Seiten befinden sich Vorspruͤnge g, die gleichsam Fuͤhrer bilden, damit der Hemmschuh leichter unter
                              das Rad gebracht werden kann, im Falle der Wagen in seinem Laufe angehalten werden
                              soll.
                           Der Arm oder Hebel 2 muß auf solche Weise gebogen seyn, daß er, wenn er in seinem
                              Gefuͤge b bewegt wird, den Hemmschuh in die
                              Stellung bringt, die dieser in Hinsicht auf das Kutschenrad haben muß. Uebrigens ist
                              zu bemerken, daß, obschon der Zeichnung gemaͤß der Arm in der Naͤhe
                              der Achse mit dem Stuͤke 1 in Verbindung steht, ich mich doch nicht darauf
                              beschraͤnke, das Gefuͤge lediglich an dieser Stelle anzubringen;
                              sondern mir vorbehalte, die Verbindung in irgend einer anderen geeigneten Entfernung von der
                              Achse herzustellen.
                           In Fig. 16
                              sieht man meinen Apparat an einer Kutsche angebracht, wobei dieselben Theile mit
                              denselben Buchstaben bezeichnet sind, wie an Fig. 15. h ist eine Kette oder ein Strik, der mit dem
                              gabelfoͤrmigen Ende c des Armes in Verbindung
                              steht, und nachdem er uͤber eine bewegliche Rolle i gelaufen, uͤber Rollen an den Siz des Kutschers oder an den
                              sogenannten Bok fuͤhrt. An der Seite dieses Bokes ist ein Haken l angebracht, in den die Kette oder der Strik des
                              Hemmschuhes eingehaͤngt wird, so lange dieser nicht mit dem Rade in
                              Beruͤhrung kommen soll. So wie man jedoch die Kette oder den Strik
                              nachlaͤßt, faͤllt der Hemmschuh in die Stellung, welche zum Sperren
                              des Rades erforderlich ist. Die Sperrung kann dann wieder aufgehoben werden, indem
                              die auf dem Boke befindliche Person die Kette oder den Strik und damit den Hemmschuh
                              emporzieht, und die Kette in den an der Seite des Bokes befindlichen Haken
                              einhaͤngt. Bei einer entsprechenden Abaͤnderung der Richtung der Kette
                              und der Stellung der Rollen, kann, wie sich von selbst versteht, der Hemmschuh auch
                              unter die Aufsicht irgend einer anderen am Hintertheile des Wagens oder im Wagen
                              selbst sizenden Person gestellt werden. Eben so kann man an verschiedenen
                              Raͤdern des Wagens derlei Vorrichtungen anbringen, und eine derselben unter
                              die Aufsicht des Kutschers, die andere unter die Aufsicht des Bedienten oder
                              Waͤchters oder sonst einer anderen Person stellen. Auch kann man je nach
                              Umstaͤnden zwei der Hemmschuhe auf ein Mal in Anwendung bringen.
                           An dem Ringe oder Haken f des vorderen Endes oder des
                              Ruͤssels des Hemmschuhes ist ferner das eine Ende einer Kette befestigt, die
                              mit ihrem anderen Ende an dem Vordertheile des Wagens festgemacht ist. Der Hemmschuh
                              wird dadurch gehindert zu weit unter das Rad zu gelangen. Doch muß ich bemerken, daß
                              dieser Theil des Apparates nicht mit zu meiner Erfindung gehoͤrt.
                           Mit Huͤlfe meines Apparates kann man die Wagenraͤder nicht nur sperren,
                              ohne daß Jemand vom Wagen zu steigen brauchte, sondern die Sicherheit des Reisens
                              wird dadurch noch in hohem Grade vermehrt. Ich weiß zwar, daß es schon mehrere
                              Hemmschuhe gibt, welche vom Boke oder irgend einem anderen Size des Wagens aus
                              eingelegt werden koͤnnen; namentlich befestigte man bereits fruͤher
                              einen dem meinigen aͤhnlichen Hebel 2 an dem Hemmschuhe; allein diese
                              Vorrichtung war erfolglos, indem der Hemmschuh nicht an beweglichen Achsen
                              aufgehaͤngt war, und sich nicht lose um den Arm 2 schwingen konnte. In der
                              Anwendung dieser beweglichen Verbindungsgelenke zwischen dem Hemmschuhe und dem Arme 2
                              besteht hauptsaͤchlich meine Erfindung.
                           
                        
                     
                  
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