| Titel: | Ueber Hrn. Warne's Patentpumpe oder Biermaschine. Von Hrn. William Vere. | 
| Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. XXX., S. 213 | 
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                        XXX.
                        Ueber Hrn. Warne's Patentpumpe oder Biermaschine. Von Hrn.
                           William
                              Vere.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, No.
                              604.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Ueber Warne's Patentpumpe oder Biermaschine.
                        
                     
                        
                           Da die sogenannte Biermaschine gegenwaͤrtig in London beinahe in allen
                              Brauereien gebraͤuchlich ist, so duͤrfte durch die Bekanntmachung
                              einiger wesentlicher Verbesserungen an derselben dem Publicum ein großer Gefallen
                              geschehen. Dieß veranlaßt mich auf die Patentpumpe des Hrn. Warne aufmerksam zu machen.
                           Die Erfindung, um die es sich hier handelt, zerfaͤllt in zwei Theile, von
                              denen der eine einen vollkommneren und ununterbrochenen Betrieb der Pumpen, der
                              andere hingegen eine wirksamere Anwendung der Triebkraft auf dieselben bedingt. Der
                              erste Theil kann auf die gegenwaͤrtig gebraͤuchliche Biermaschine
                              angewendet werden, waͤhrend man mittelst des lezteren die Fluͤssigkeit
                              aus dem gewoͤhnlichen Zaͤhler aufsaugen kann, so daß die Biermaschine
                              entbehrlich wird.
                           An der gewoͤhnlichen Biermaschine befindet sich in jedem Pumpenstiefel nur
                              eine Bodenklappe, und diese wird durch Hopfentheilchen oder andere in der
                              Fluͤssigkeit zufaͤllig enthaltene Unreinigkeiten nicht selten so
                              verlegt, daß sie nicht mehr arbeiten kann, und daß die Maschine folglich wieder
                              zurecht gerichtet werden muß, was Unkosten und Zeitverlust mit sich bringt. Der
                              neuen Erfindung gemaͤß wird aber nicht nur eine einfachere Art von Klappen
                              angebracht, sondern man bedient sich statt einer zweier Klappen, die unmittelbar
                              uͤber einander in verschiedenen Kammern angebracht sind, und bei ihrem
                              sinnreichen Baue doch so wohlfeil zu stehen kommen, daß sie den Preis der Pumpe
                              nicht merklich erhoͤhen. Durch die Anwendung einer zweiten Klappe wird die
                              Wahrscheinlichkeit einer Stoͤrung der Bewegung wenigstens wie 2 zu 1; um
                              jedoch einer solchen Stoͤrung in Folge von Unreinigkeiten, die sich in der
                              Fluͤssigkeit befinden, noch mehr zuvorzukommen, hat der Patenttraͤger
                              zwischen der Oberflaͤche der Fluͤssigkeit und den Klappen auch noch
                              ein Sieb angebracht. Dieses Sieb befindet sich in der Naͤhe des Bodens der
                              Kammer, gerade unter der unteren der beiden Klappen; und unter ihr ist ein Ring
                              angebracht, der so groß ist, wie das Saugrohr, und der von dem Boden der Kammer aus etwas weniges gegen
                              das Sieb emporsteigt. Der zwischen diesem Ringe und dem inneren Umfange der Kammer
                              befindliche Raum bildet einen Behaͤlter fuͤr alle von dem Siebe
                              zuruͤkgehaltenen Substanzen.
                           Der zweite Theil der Erfindung beruht auf der Anwendung eines kreisrunden anstatt des
                              geraden Hebels, dessen man sich an den gewoͤhnlichen Biermaschinen bedient.
                              An der Maschine, die ich sah, bestand dieser Hebel aus einem Quadranten; er trat aus
                              einem Zapfenloche heraus, welches kaum etwas groͤßer war, als der
                              Querdurchschnitt des Hebels; er bedurfte daher zu seiner Bewegung keiner so
                              kreisrunden Bahn, wie dieß bei dem gewoͤhnlichen Hebel der Fall ist. Die
                              beigefuͤgte Zeichnung wird dieß und alles Weitere anschaulich machen.
                           Fig. 29 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt der Pumpe. a, a ist der
                              Bodentheil des Pumpenstiefels; b das obere Ende des
                              Saugrohres; c das Sieb, durch welches das Eindringen von
                              festen Substanzen zwischen die Klappen verhindert wird; d ist der Behaͤlter fuͤr die Substanzen, die nicht durch das
                              Sieb gelangen koͤnnen; e der Siz fuͤr die
                              erste Klappe; f entspricht der gewoͤhnlichen
                              Bodenklappe, die von der Kammer g umgeben und in ihren
                              Bewegungen geleitet wird. h ist die
                              Durchgangsoͤffnung fuͤr die Fluͤssigkeit, wenn die Klappe f emporsteigt. i, i sind
                              Zapfen, die im Scheitel dieser Klappe angebracht sind, und welche auf den Siz k der zweiten Klappe treffen, so daß die Klappe f demnach nicht so hoch emporsteigen kann, daß sie die
                              Durchgangsoͤffnung h verschließt. l ist die zweite, von der Kammer m umgebene Klappe, durch deren Oeffnungen n, n
                              die Fluͤssigkeit in den Pumpenstiefel gelangt. Die beiden Klappen f und l sind bloß
                              Metallscheiben oder Metallknoͤpfe, welche genau in ihre Size eingerieben
                              sind, und frei in ihren Kammern emporsteigen oder herabsinken.
                           Fig. 30 zeigt
                              einen horizontalen Durchschnitt, der unter dem Size k
                              von Fig. 29
                              genommen ist, damit man die Zapfen i, i der unteren
                              Klappe f deutlicher daraus ersehe.
                           Kommt eine Pumpe dieser Art in Unordnung, so werden die Schrauben s, s ausgezogen, das Saugrohr b bei Seite gebogen, und die Kammern g und m mit ihren Klappen, so wie auch das Sieb c zum Behufe der Reinigung herausgenommen, ohne daß der
                              Stiefel selbst von seiner Stelle gebracht zu werden brauchte.
                           Fig. 31 ist
                              ein Durchschnitt eines Theiles einer gewoͤhnlichen Biermaschine, und Fig. 32 ein
                              Theil eines gewoͤhnlichen Zaͤhlers, woran das aͤußere
                              Gehaͤuse durch schattirte Linien bezeichnet ist. Die vollen Linien bezeichnen
                              die Stellung der Hebel, wenn der Eimer unten ist; die punktirten Linien hingegen deuten deren
                              Stellung an, wenn der Eimer gehoben ist. Der nicht schattirte kreisrunde Theil des
                              Gehaͤuses in Fig. 31 bezeichnet die Bahn, die der Hebel durchlaͤuft. Man wird
                              bemerken, daß bei der aus Fig. 32 ersichtlichen
                              Form des Hebels nur ein Zapfenloch in dem oberen Ende des Zaͤhlers
                              erforderlich ist um ihm Raum zur Bewegung zu gestatten. Als Ruhepunkt fuͤr
                              den kreisfoͤrmig gebogenen Hebel in Fig. 32 kann man bei r eine Reibungsrolle anbringen.
                           Ich bemerke schließlich nur noch, daß diese Verbesserungen auch an allen
                              uͤbrigen Arten von Pumpen anwendbar sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
