| Titel: | Ueber das Extrahiren mehrerer Substanzen nach der sogenannten Verdrängungsmethode; von Hrn. Béral. | 
| Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. XLVIIXLVI., S. 297 | 
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                        XLVIIXLVI.
                        Ueber das Extrahiren mehrerer Substanzen nach der
                           sogenannten Verdraͤngungsmethode; von Hrn. Béral.
                        Aus dem Journal de Chimie médicale, Mai 1835,
                              S. 223.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Ueber das Extrahiren mehrerer Substanzen.
                        
                     
                        
                           Bei dem Extrahiren oder Auslaugen nach der sogenannten Verdraͤngungsmethode
                              sind nach der Natur der zu behandelnden Koͤrper und der anzuwendenden
                              Aufloͤsungsmittel verschieden eingerichtete Apparate noͤthig.
                           Bei dem Aether bietet die Behandlung der Pulver nach der Verdraͤngungsmethode
                              im Allgemeinen wenig Schwierigkeiten dar, weil derselbe sie leicht durchdringt; bei
                              dem Alkohol ebenfalls keine bedeutenden, wohl aber bei dem Wasser und
                              verduͤnntem Alkohol (Weingeist).
                           Einige Substanzen kann man wohl nach der gewoͤhnlichen Methode (im Trichter)
                              mit verduͤnntem Weingeist behandeln, andere aber muß man vorher nicht nur mit
                              einem Theil dieses Aufloͤsungsmittels traͤnken und aufschwellen
                              lassen, sondern auch noch mit einem unaufloͤslichen Pulver vermengen. In
                              gewissen Faͤllen ist man genoͤthigt eine Compression anzuwenden, in
                              anderen ist dieses unnuͤz.
                           Ich habe, um die Verdraͤngungsmethode mit groͤßerer Sicherheit
                              anwendbar zu machen, besonders in den Faͤllen, wo Wasser als
                              Aufloͤsungsmittel benuzt wird, einen pneumatischen
                                 Apparat construirt, welcher sich von dem Trichter der HH. Robiquet und Boutron dadurch unterscheidet, daß man mittelst
                              einer Pumpe in dem Recipienten entweder einen luftleeren Raum erzeugen, oder auf die
                              in dem Trichter befindlichen Fluͤssigkeiten einen Druk ausuͤben kann.
                              Dieser Apparat bietet zwar hinsichtlich der Theorie seiner Wirkung nichts Neues dar;
                              aber er ist tragbar, wohlfeil und leicht zu handhaben.
                           Mit diesem Apparat konnte ich in einer Stunde, bisweilen auch in fuͤnf
                              Minuten, eben so viel Fluͤssigkeit verdraͤngen, als in dem Trichter
                              des Hrn. Robiquet in
                              zwoͤlf Stunden.
                           Er besteht aus einem kupfernen und verzinnten Recipienten, einem zinnernen Trichter
                              und einer kupfernen Pumpe.
                           Der Recipient hat die Form einer Karaffe und faßt zwei bis drei Liter
                              Fluͤssigkeit; der Trichter ist an seinem oberen Theile cylindrisch und paßt
                              auf den Recipienten; die Pumpe ist eine Saug- und Drukpumpe; jene kann mit
                              dem Dekel des Filtrirgefaͤßes, diese oben und an der Seite mit dem
                              Recipienten in Verbindung gebracht werden.
                           
                           Ich werde an diesem Apparat auch noch eine mit einem Hahn versehene Roͤhre
                              anbringen, um den Hohlraum des Recipienten mit dem des Trichters in Verbindung sezen
                              zu koͤnnen; dieß ist durchaus noͤthig, wenn man die
                              Verdraͤngung in geschlossenen Gefaͤßen vornehmen will.
                           
                        
                           Beschreibung der Abbildungen.
                           Fig. 1 zeigt
                              den Apparat der HH. Payen und
                              Bayvet. A, A sind hohle Cylinder aus Glas, B, B Flaschen, die als Recipienten dienen; C, C Filter von Zeug, mit Draht gebunden; D ist eine kupferne Drukpumpe, E ein Manometer.
                           Fig. 2 zeigt
                              den Apparat der HH. Robiquet
                              und Boutron. A ist ein laͤngliches glaͤsernes
                              Gefaͤß, B die als Recipient dienende Karaffe, C ein glaͤserner Pfropf.
                           In Fig. 3 sieht
                              man den Apparat des Hrn. Guibourt. A ist der glaͤserne
                              Trichter, B eine Flasche mit mehreren Tubulirungen, C eine glaͤserne Roͤhre, D ein Hahn.
                           Fig. 4 und
                              5 zeigen
                              den Apparat von Boullay. In Fig. 4 ist A ein zinnerner Trichter, B
                              das durchloͤcherte Seihblech, C eine als
                              Recipient dienende Flasche, D ein hoͤlzerner
                              Staͤnder. In Fig. 5 ist A ein glaͤserner Trichter,
                              B ein laͤngliches Gefaͤß aus Glas, C eine als Recipient dienende Flasche, D ein Pfropf aus Kork.
                           Fig. 6 und
                              7 zeigen
                              meinen Apparat. In Fig. 6 ist A eine kupferne Drukpumpe, B
                              ein zinnerner Trichter, C der kupferne Recipient, D der Dekel, E ein Hahn und
                              F, F sind Schrauben, um den Apparat zu befestigen.
                              In Fig. 7 ist
                              A ein zinnerner Trichter, B der kupferne Recipient, C eine kupferne
                              Saugpumpe, D ein zinnerner Dekel, E das zinnerne Seihblech, und F, F sind
                              Schrauben, um den Apparat zu befestigen.
                           
                        
                     
                  
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