| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. LXVIILXVI., S. 424 | 
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                        LXVIILXVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der fuͤr England vom 1. Septbr. bis 23.
                              Oktbr. 1835 ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Fergusson
                                    Saunders, Gentleman in Tenterden Street, Hanover Square,
                                 Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Klaͤren und Bleichen des
                                 rohen Zukersaftes. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 1. Sept.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem John Joseph Charles
                                    Sheridan, Chemiker in Walworth, in der Grafschaft Surrey: auf
                                 eine Verbesserung in der Seifenfabrikation. Dd.
                                 17. Septbr. 1835.
                              
                           
                              Dem William Mason,
                                 Ingenieur in Brecknock Terrace, Camden Town, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Raͤdern, Buͤchsen und Achsen der Wagen zum
                                 Fortschaffen von Personen und Guͤtern auf gewoͤhnlichen Straßen
                                 und Eisenbahnen. Dd. 24. Septbr. 1835.
                              
                           
                              Dem Joshua Procter
                                    Westhead, Fabrikant kurzer Waaren in
                                 Manchester: auf gewisse Verbesserungen in der
                                 Fabrikation kurzer Waaren und eine verbesserte Maschinerie zum Ueberziehen von
                                 Draht, Striken, Darmsaiten und anderen Stoffen, wodurch sie zu mannigfaltigen
                                 nuͤzlichen Zweken geeignet werden. Dd. 24. Septbr. 1835.
                              
                           
                              Dem Joel Spiller,
                                 Ingenieur in Battersea, Grafschaft Surrey: auf eine Verbesserung an den Kesseln
                                 zur Dampferzeugung oder zum Erhizen von Wasser und anderen
                                 Fluͤssigkeiten. Dd. 24. Septbr. 1835.
                              
                           
                              Dem William Samuel
                                    Henson, Maschinist in Chard, in der Grafschaft Somerset: auf
                                 gewisse Verbesserungen an den Bobbinnetmaschinen behufs der Fabrikation gewisser
                                 Arten von gemusterten Spizen. Dd. 1. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem Edwin Hoare,
                                 Tuchmacher in Stonehouse in der Grafschaft Gloucester: auf eine Methode die
                                 dunklere Farbe zu verhindern, welche haͤufig in der Naͤhe der
                                 Leisten bei gefaͤrbten Tuͤchern waͤhrend des Erhizens
                                 derselben in Wasser (oder durch Dampf auf Walzen) entsteht. Dd. 1. Okt.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem James Bullough,
                                 Mechaniker in Blackburn, in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen
                                 an Hand- und mechanischen Webestuͤhlen. Dd. 1. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem Charles Pierre
                                    Devaux, Kaufmann in Fenchurch Street, in London: auf gewisse Verbesserungen im
                                 Schmelzen der Eisenerze. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Okt.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem Apelles Howard,
                                 Baumwollspinner in Stockport, in der Grafschaft Chester, und John Scattergood,
                                 Maschinenmaͤkler in Manchester: auf Verbesserungen
                                 an Webestuͤhlen, welche sowohl auf die gewoͤhnlichen als die
                                 mechanischen anwendbar sind. Dd. 8. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem Thomas Jevons,
                                 Kaufmann in Liverpool: auf eine verbesserte Maschinerie,
                                 um aus Stangen- oder geschmiedetem Eisen Hufeisen fuͤr Pferde und
                                 andere Gegenstaͤnde zu verfertigen. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 8. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem Robert Jupe,
                                 Tischler in New Bond Street, Hanover Square, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Luxustische fuͤr Desert, Blumen etc. Dd.
                                 9. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem John William
                                    Fraser, Kuͤnstler am Ludgate Hill, in der City von
                                 London: auf ein verbessertes
                                 Verfahren Gewichte und andere Gegenstaͤnde von Unten auf die
                                 Oberflaͤche des Wassers emporzuheben. Dd.
                                 15. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem John Bird,
                                 Gentleman in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf
                                 eine verbesserte Methode Buchdrukerschwaͤrze, Mahler- und andere
                                 Farben zu verfertigen und zusammenzusezen. Dd. 15. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem Samuel Draper,
                                 Spizenfabrikant in Basford, in der Grafschaft Nottingham:
                                 auf Verbesserungen in der Erzeugung glatter und gemusterter Gewebe. Dd. 15. Okt.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem David Mushet,
                                 Eisenmeister in Coleford in der Grafschaft Gloucester: auf eine Verbesserung in
                                 der Fabrikation von Stangen- oder haͤmmerbarem Eisen. Dd. 22. Okt.
                                    1835.
                              
                           
                           
                              Dem Samuel Colt,
                                 Gentleman am Ludgate Hill, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 22. Okt.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem Richard Barber,
                                 Garnwinder in Leicester: auf eine verbesserte Garnwinde. Dd. 22. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem Samuel Slocum,
                                 Ingenieur in New Road, St. Pancras, Grafschaft Middlesex:
                                 auf Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Steknadeln. Dd. 22. Okt.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem John Dyer,
                                 Kaufmann im Mark Lane, City von London: auf Verbesserungen an den Materialien zum
                                 Schoͤnen oder Klaͤren von Fluͤssigkeiten. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 22. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem William
                                    Patterson, Gentleman in Dublin: auf die
                                 Anwendung einer Substanz zum Gerben, die bisher noch nicht zu diesem Zwek
                                 gebraucht wurde. Dd. 22. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem John Baring Esq.,
                                 in Bishopsgate Street, City von London: auf eine Maschine zum Kaͤmmen von Wolle, Flachs
                                 und anderen Faserstoffen mittelst eines gezaͤhnten Cylinders oder auf
                                 andere Art, um dadurch die laͤngeren Fasern von den kuͤrzeren
                                 abzusondern. Dd. 23. Okt. 1835.
                              
                           
                              Dem James Walton, an
                                 der Sowerby Bridge, Pfarrei Halifax, Grafschaft York: auf Verbesserungen im
                                 Ausruͤsten und Appretiren wollener und anderer Tuͤcher. Dd. 23. Okt.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem George Baxter,
                                 Graveur im Charter House Square, in der Grafschaft Middlesex: auf ein
                                 verbessertes Verfahren mit Stahl- oder Kupferplatten farbigen Druk
                                 hervorzubringen. Dd. 23. Okt. 1835.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Oktober 1835, S. 252 und Novbr. S. 318.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der fuͤr Schottland vom 12. Jun. bis 19.
                              Sept. 1835 ertheilten Patente.
                           
                              Dem Richard Phillips,
                                 Lehrer am St. Thomas Spital, in New Kent Road, Grafschaft Surrey: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Fabrikation von schwefelsaurem Natron. Dd. 12. Jun.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem William
                                    Patterson, Gentleman in Dublin: auf ein neues
                                 Gerbematerial, welches auch zu anderen Zweken anwendbar ist. Dd. 12. Jun.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem Alphonse Humbert Jean
                                    Francois Vallois, Gentleman am Artillery Place, Finsbury Square,
                                 in der Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren auf Metallplatten
                                 erhaben zu graviren und dieselben abzudruken. Dd.
                                 20. Jun. 1835.
                              
                           
                              Dem Elijah Galloway,
                                 Ingenieur am Westmoreland Place, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 26. Jun. 1835.
                              
                           
                              Dem John Losh,
                                 Gentleman in der Stadt Carlisle: auf Verbesserungen an den gravirten Walzen zum
                                 Zeugdruk, so wie im Treiben derselben. Dd. 26. Jun. 1835.
                              
                           
                              Dem William Kemp,
                                 Lehrer in Burslaw, in der Grafschaft Stafford: auf einen Apparat zum Emporheben
                                 gesunkener Fahrzeuge. Dd. 3. Jul. 1835.
                              
                           
                              Dem Joshua Taylor
                                    Beale, Ingenieur im Church Lane, Grafschaft Middlesex: auf eine
                                 vereinfachte und oͤkonomische Dampfmaschine. Dd. 4. Jul. 1835.
                              
                           
                              Dem John William
                                    Fraser, Kuͤnstler am Ludgate Hill, in der City von
                                 London: auf Verbesserungen an
                                 den Tauchapparaten und im Emporschaffen von Gewichten oder Koͤrpern auf
                                 die Oberflaͤche des Wassers. Dd. 6. Jul. 1835.
                              
                           
                              Dem Thomas Dunkin, am
                                 Trinity Place, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in dem Verfahren
                                 sich doppelte Abdruͤke von Manuscripten und Zeichnungen zu verschaffen,
                                 so wie an dem hiezu dienenden Apparate. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 6. Jul.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem Sir John Byerley,
                                 Ritter, am Whitehead's Grove, Chelsea, in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf eine Composition, wodurch bei der Tuchfabrikation viel Oehl und
                                 Seife erspart wird. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 20. Jul.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem James Paterson,
                                 Spizenfabrikant in Musselburg, Grafschaft Edinburg: auf Mechanismen zur
                                 Erzeugung von Herings- und anderen Spizen. Dd. 27. Jul. 1835.
                              
                           
                           
                              Dem James Kean,
                                 Maschinenfabrikant in Johnston, Grafschaft Renfrew in Schottland: auf eine
                                 verbesserte Drosselfliege oder ein Ersazmittel der gewoͤhnlichen Fliege
                                 beim Spinnen von Baumwolle, Flachs, Hanf, Wolle, Seide und anderen Faserstoffen.
                                 Dd. 30. Jul.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem William Evatt
                                    Wright, Gentleman in Regent Street, in der City von Westminster:
                                 auf gewisse Verbesserungen an Thee- und Kaffeeurnen und Theekesseln. Dd. 30. Jul.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem Samuel Burrel, in
                                 Birmingham: auf ein verbessertes Verfahren
                                 Knoͤpfe fuͤr Kleider zu verfertigen. Dd. 7. August 1835.
                              
                           
                              Dem Henry Bernard
                                    Chaussenot, am Leicester Square, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 eine verbesserte Einrichtung der Lampen zum Gasbrennen. Dd. 17. August 1835.
                              
                           
                              Dem Richard Coat,
                                 Fabrikant chemischer Producte in Liverpool, in der
                                 Grafschaft Lancaster: auf eine verbesserte Methode den Rauch zu verzehren, um an
                                 Brennmaterial zu ersparen. Dd. 22. August 1835.
                              
                           
                              Dem Rowland Hill, in
                                 Tottenham, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Schnellpressen
                                 fuͤr Buchdruker. Dd. 24. August 1835.
                              
                           
                              Dem Frederick Bowman,
                                 Zukerraffinirer, in Great Alie Street, Grafschaft Middlesex: auf ein
                                 verbessertes Verfahren benuzter thierischer Kohle ihre anfaͤnglichen
                                 Eigenschaften wieder zu ertheilen. Dd. 28. August 1835.
                              
                           
                              Dem Thomas Hancock,
                                 Fabrikant wasserdichter Zeuge, in den Goswell Mews, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Luftkissen und anderen Fabrikaten, wobei Kautschuk angewandt
                                 wird. Dd. 28.
                                    August 1835.
                              
                           
                              Dem William Hale,
                                 Civilingenieur in Colchester, Grafschaft Essex: auf Verbesserungen an
                                 Dampfkesseln. Dd. 16. Septbr. 1835.
                              
                           
                              Dem John Dickenson,
                                 Papierfabrikant in Belford Row, London, und William Long Tyers, Papierfabrikant in Apsley Mill, Grafschaft
                                 Hertford: auf gewisse Verbesserungen in der Papierfabrikation. Dd. 16. Septbr.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem William
                                    Symington, in Bromley, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd. 19. Septbr. 1835.
                              
                           
                              Dem Andrew Baldrence,
                                 in Paisley: auf eine Maschine, um Shalwstuch in Garn zu zerschneiden, um daraus
                                 ganz oder zum Theil sogenannte Velours de Soie zu
                                 weben. Dd. 19.
                                    Septbr. 1835.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. November 1835, S. 315.)
                              
                           
                        
                           Die Cavé'sche Dampfmaschine mit oscillirenden Cylindern,
                           welche sich ganz vorzuͤglich fuͤr Dampfboote
                              eignet, und fuͤr welche dem verdienten Erfinder und Mechaniker von Seite der
                              Société d'encouragement die goldene
                              Medaille zuerkannt wurde, befindet sich in dem Aprilhefte des von dieser
                              Gesellschaft herausgegebenen Bulletin beschrieben und abgebildet. Leider
                              fuͤllen die Abbildungen jedoch drei Foliotafeln, die sich nicht fuͤr
                              den Umfang unserer Zeitschrift eignen, so daß wir nur darauf hinweisen
                              koͤnnen. Die Maschine arbeitet mit hohem Druke, und unterscheidet sich von
                              den gewoͤhnlichen Dampfmaschinen dadurch, daß sie weder Balancier, noch
                              Parallelogramm, noch Condensator hat; daß die Kolbenstangen die Bewegung direct an
                              die Kurbel uͤbertragen; und daß die ganze Maschine wenig Raum einnimmt. Sie
                              eignet sich aus diesen Gruͤnden ganz vorzuͤglich fuͤr
                              Dampfboote, und wurde auch bereits an mehreren derselben mit Vortheil angewendet.
                              Die vorzuͤglichsten Vortheile, die sie gewaͤhrt, sind, daß man den
                              Dampf mit einer beliebigen Ausdehnung anwenden kann, und daß dieser Dampf auch
                              leicht entweichen kann, nachdem er seine Wirkung ausgeuͤbt hat. Die Fixirung
                              der ganzen Maschinerie an Bord der Fahrzeuge ist eine solche, daß sie alle
                              Erschuͤtterungen und sonstigen Bewegungen, die das Fahrzeug erleiden
                              duͤrfte, ohne Beeintraͤchtigung des Parallelismus auszuhallen im
                              Stande ist.
                           
                        
                           Dr. Planton's neue Methode Dampfboote zu treiben.
                           Dr. Planton von Philadelphia zeigte kuͤrzlich in
                              New York ein Modell seiner neuen Methode Dampfboote zu treiben, woruͤber wir
                              Folgendes mittheilen koͤnnen. Das Princip der Erfindung beruht auf der
                              Fortschaffung der Boote mittelst wasserdichter, mit Ruderraͤdern versehener
                              Cylinder. An jedem Ende des Bootes ist einer dieser Cylinder angebracht, und da sie
                              beide sowohl zur Vermehrung der Schwimmkraft, als zum Treiben des Fahrzeuges wirken,
                              so treiben sie das Boot uͤber die Oberflaͤche des Wassers hin, ohne
                              daß dasselbe den großen Widerstand zu uͤberwinden haͤtte, den es bei
                              der gewoͤhnlichen Methode die Fahrzeuge durch das Wasser zu treiben erfahren
                              wuͤrde. Die durch den vorderen Cylinder erzeugte Stroͤmung geht ganz
                              unter dem Boote weg, und hilft, indem sie dasselbe emporhebt, zum Forttreiben mit.
                              Dr. Planton's Modelle unterlagen der Pruͤfung
                              einer von dem lezten Hause der Repraͤsentanten niedergesezten Commission, und
                              wurden von dieser dem Canalbureau zur Beruͤksichtigung empfohlen. Lezteres
                              Bureau hat seitdem seinerseits gleichfalls deren Approbation ausgesprochen. (Aus dem
                              Newyork Daily Advertiser im Mechanics' Magazine, No. 631.)
                           
                        
                           Neueste Dampfwagenfahrten zwischen London und
                              Marlborough.
                           Das Mechanics' Magazine enthaͤlt in seiner No. 627 Nachrichten uͤber die neuesten Fahrten,
                              welche W. Hancock mit seinem
                              Dampfwagen Erin, und Sir Charles
                                 Dance mit einem anderen Dampfwagen, den die HH. Maudsley und Field fuͤr ihn, Hrn. Macneill und einige andere erbauten,
                              zwischen London und Marlborough zuruͤklegten. Wir entnehmen daraus Folgendes:
                              Die ganze Streke betraͤgt 75 englische Meilen (beinahe 37 1/2 deutsche
                              Stunden), und enthaͤlt eine Anhoͤhe, den sogenannten
                              Marlborough-Hill, welche eine volle englische Meile lang ist, und dabei eine
                              Steigung von 1 in 7 hat. Die Resultate der Fahrt des Erin erhellen aus folgender
                              Tabelle:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 58, S. 427
                              Von London nach Marlborough; Zahl
                                 der Meilen; Meilen von London; Zeit; Aufenthalt; Dauer der Reise nach Abzug des
                                 Aufenthaltes; Meilen per Stunde; London; Hounslow; Maidenhead; Reading;
                                 Mittagmahl zu Reading; Newbury; Marlborough; Summa; t. Min.; St. Min.; Von
                                 Marlborough nach London; Fruͤhstuͤk zu Reading
                              
                           Ein großes Hinderniß bei dieser Fahrt war, daß der angehaͤngte Munitionswagen,
                              welcher Wasser und Steinkohlen fuͤhrte, gleich Anfangs zuruͤkbleiben
                              mußte, indem die Verbindung desselben mit dem Dampfwagen nachgab. Man war daher um
                              so mehr gezwungen oͤfter anzuhalten, als der Erin nur fuͤr so kleine
                              Fahrten wie jene
                              zwischen London und Paddington gebaut ist; und der Aufenthalt dauerte um so
                              laͤnger, als nirgendwo fuͤr schnellen Ersaz an Munition gesorgt war,
                              und man oft mit dem unreinsten, der Dampfentwikelung hinderlichen Wasser vorlieb
                              nehmen mußte. Auch braucht ein Dampfwagen bekanntlich beinahe 2 Meilen nach jedem
                              Anhalten, bevor er seine volle Geschwindigkeit erreicht; der Erin brauchte 3 Meilen
                              nach der Einnahme von Wasser beilaͤufig 7 1/2 Minute fuͤr eine engl.
                              Meile; waͤhrend er kurz vor dem Anhalten jedes Mal die Meile in 5 Minuten
                              zuruͤklegte. Die Anhoͤhe von Marlborough ward ohne alle Schwierigkeit
                              in sechs Minuten erstiegen. –
                           Die Geschwindigkeit des Dampfwagens der HH. Maudsley und Field kam jener des Erin ziemlich gleich; allein
                              der Aufenthalt zur Einnahme von Munition war weit geringer, indem an gewissen
                              Stationen dafuͤr gesorgt war.
                           
                              
                                  
                                  St.
                                 Min.
                                 Sec.
                                 
                              
                                     Von London
                                    nach Marlborough brauchte dieser Wagen
                                   8
                                  10
                                 30
                                 
                              
                                     Der
                                    Aufenthalt betrug
                                   2
                                  21
                                   4
                                 
                              
                                  
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                     mithin
                                    bleiben fuͤr die Fahrt
                                   5
                                  49
                                 26
                                 
                              
                                 so daß also 12,86 engl. Meilen auf die
                                    Stunde kamen.
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                     Zur
                                    Ruͤkfahrt brauchte der Wagen
                                 11
                                  22
                                   0
                                 
                              
                                     der
                                    Aufenthalt betrug
                                    4
                                   2
                                   0
                                 
                              
                                  
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                     mithin
                                    bleiben fuͤr die Fahrt
                                   7
                                  20
                                   0
                                 
                              
                           Das gibt etwas mehr als 10 engl. Meilen auf die Stunde.
                           
                        
                           Hancock's neueste
                              Dampfwagenfahrt von London nach Birmingham.
                           Die London-Birmingham-Dampfwagen-Compagnie sandte am 28. August
                              l. J. einen von Hrn. Walter
                                 Hancock's Dampfwagen aus, um zu ermitteln, welche Kraft erforderlich
                              ist, um Dampfwagen mit Reisenden auf der Straße zwischen London und Birmingham hin
                              und her zu schaffen; und um dann hienach mehrere Dampfwagen bauen zu lassen. Die
                              Fahrt ging nach Redbourn, Brickhill, Dunstable, Daventry, Coventry und Birmingham,
                              und an allen diesen Orten waren Untersuchungscommissionen aufgestellt. Die Versuche
                              ergaben, daß zwischen London und Dunstable wegen der Beschaffenheit des Bodens und
                              der daselbst zum Straßenbaue verwendeten Materialien eine groͤßere Triebkraft
                              erforderlich ist, als zwischen Dunstable und Daventry; und daß eine ebene, aber aus
                              schlechtem Materiale erbaute Straße nachtheiliger auf die Zugkraft einwirkt, als
                              eine bergige, aber dafuͤr gut gebaute Straße. Die Maschine, womit die
                              Versuche angestellt wurden, war fuͤr kurze Fahrten und ebene Straßen erbaut
                              worden; da sie jedoch die Fahrt von London nach Birmingham mit einer Geschwindigkeit
                              von 10 engl. Meilen in einer Zeitstunde zuruͤklegte, so folgt hieraus, daß
                              Maschinen von gleicher Schwere, aber doppelt groͤßerer Kraft, dergleichen man
                              gegenwaͤrtig eine oder zwei erbaut, dieselbe Fahrt mit einer Geschwindigkeit
                              von 14 bis 15 engl. Meilen per Zeitstunde vollbringen
                              werden. Jeder dieser Wagen soll 25 Personen fassen; die Reisenden in der Kutsche
                              sollen 1 Pfd., jene an der Außenseite hingegen nur 10 Schill. Fuhrlohn bezahlen. Man
                              erwartet, daß die Compagnie mit dem kommenden Maͤrz 1836 ihre Fahrten
                              beginnen, und die Kutscher der Landkutschen großen Theils als Lenker der Dampfwagen
                              in Dienst nehmen werde. (Aus dem Coventry Mercury im Mechanics' Magazine, No. 432.)
                           
                        
                           Lunt's Schuzmittel gegen die
                              Explosionen auf Dampfbooten.
                           Ein Hr. Thomas Lunt von Chester
                              empfiehlt im Liverpool Mercury zwischen dem
                              Maschinenhause und der Cajuͤte auf den Dampfbooten eine bleibende eiserne
                              Scheidewand anzubringen, indem dadurch wahrscheinlich viele
                              Ungluͤksfaͤlle verhuͤtet werden koͤnnten. Der Vorschlag
                              scheint dem Mechanics' Magazine aller
                              Beruͤksichtigung wuͤrdig zu seyn.
                           
                        
                           
                           Ueber die Verbindung des stillen mit dem atlantischen Ocean
                              bei der Landenge von Panama.
                           Die Regierung von Neu-Granada hat, wie wohl die meisten unserer Leser aus den
                              Zeitblaͤttern erfahren haben werden, vor einiger Zeit ein Programm erlassen,
                              worin sie eine Art von Concurs zur Errichtung einer Eisenbahn, die quer durch die
                              Landenge von Panama fuͤhren sollte, eroͤffnete. Das Athenaͤum
                              berichtet nun, daß an dem anberaumten Termin Niemand erschien, der sich zur Anlegung
                              einer Eisenbahn oder auch nur einer gewoͤhnlichen Landstraße an dem
                              fraglichen Orte erboten haͤtte. Wohl aber machte sich ein Franzose anheischig
                              einen Canal fuͤr Dampfboote oder kleine Segelschiffe, die nicht uͤber
                              10 Fuß tief im Wasser gehen, herzustellen: d.h. einen Canal von so kleinem
                              Maaßstabe, daß selbst die kleinsten Kauffahrtheischiffe durch denselben nicht direct
                              von einem Ocean in den anderen gelangen koͤnnten. Der Grund, den man
                              angeblich fuͤr diesen kleinen Maaßstab des Canales geltend machte, soll der
                              gewesen seyn, daß ein Canal, durch den Kriegsschiffe gelangen koͤnnten, bald
                              ein ebensolcher Zankapfel werden koͤnnte, wie die Dardanellen bereits auf dem
                              alten Continente einer sind. Das Athenaͤum bemerkt hiezu, daß eine Regierung,
                              die sich von einem solchen Phantome schreken laͤßt, keine großen Garantien
                              fuͤr die Ausfuͤhrung eines derlei Unternehmens, welches auch dessen
                              Maaßstab seyn mag, darbietet. Auch entwikelt es die Ansicht, daß eine Eisenbahn, die
                              hauptsaͤchlich durch Tunnels fuͤhrt, die einzige wahrhaft
                              entsprechende Verbindungsmethode der beiden Oceane seyn duͤrfte. In lezter
                              Hinsicht stimmt das Mechanics' Magazine, welches in
                              seiner No. 631 gleichfalls Nachricht von den gepflogenen
                              Verhandlungen gibt, nicht mit seinem Collegen uͤberein. Wir bemerken nur
                              noch, daß die auf dem atlantischen Ocean herbeisegelnden Schiffe zu
                              Porto-Bello umladen sollen, waͤhrend Panama der Stapelplaz fuͤr
                              die von der Suͤdsee kommenden Gegenstaͤnde werden wird.
                           
                        
                           Erster Flug des Luftschiffes „der Adler.“
                              
                           Das große Luftschiff „der Adler,“ welches in den ersten Tagen
                              des Monates August seinen ersten Flug von London nach Paris machen sollte, ist, wie
                              das Mechanics' Magazine schreibt, kuͤrzlich von
                              der Stelle, an der es zum Beschauen aufgestellt war, verschwunden. Man behauptete
                              anfangs, Uebelgesinnte haͤtten die Ankertaue, womit es befestigt gewesen,
                              naͤchtlicher Weile abgeschnitten, so daß das Luftungeheuer davon geflogen,
                              ohne daß man wisse wohin. Bald darauf ergab sich jedoch, daß dem nicht also sey;
                              sondern daß der sogenannte Adler wegen Schulden der „europaͤischen
                                 Luftschifffahrts-Compagnie“ von dem Sheriff von Middlesex mit
                              Beschlag belegt worden! Das Mechanics' Magazine, welches
                              sich hieruͤber lustig macht, behauptet, die Compagnie wolle, wenn John Bull ihre Schulden bezahle, ihren Adler nicht nach Paris,
                              sondern gleich nach Peking fliegen lassen.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Hochstetter's Apparate zum Unterrichte der Blinden.
                           Hr. Jomard erstattete der Société d'encouragement in Paris einen
                              aͤußerst guͤnstigen Bericht uͤber die verschiedenen Apparate,
                              welche Hr. Hochstetter
                              fuͤr das dortige Blindeninstitut erfand und verfertigte, um den Unterricht
                              der Zoͤglinge in der Geographie, Mathematik und selbst in der Astronomie zu
                              erleichtern und zu vervollkommnen. Besonders ausgezeichnet unter diesen Apparaten
                              ist ein großer vollkommen sphaͤrischer Globus von 31 Zoll im Durchmesser, von
                              welchem Hr. Jomard in seinem
                              Berichte, der im Bulletin der genannten Gesellschaft, Mai, S. 255 abgedrukt zu
                              finden, eine oberflaͤchliche Beschreibung gibt. Da dieser Globus wegen seiner
                              Groͤße um mehr dann 20 Mal vollstaͤndigere Details enthaͤlt,
                              als die bisherigen Landkarten fuͤr Blinde; so ergab sich aus dessen
                              Anwendung, wie die Pruͤfung einzelner Zoͤglinge zeigte, ein weit mehr
                              ausgebreiteter Unterricht in der Geographie; uͤberdieß gibt aber die
                              Numerirung und Graduirung der Meridiane und Parallelkreise den Zoͤglingen
                              eine weit groͤßere Sicherheit, als sie bisher besaßen. Hr. Hochstetter will nach demselben
                              Plane mehrere Specialkarten fuͤr Blinde, und selbst einen vollkommenen Atlas
                              verfertigen, wenn er hiebei Unterstuͤzung findet, seine ausgezeichneten
                              Arbeiten verdienen um so mehr eine solche, als sie durch Abdruk leicht vervielfaͤltigt und folglich
                              in allen Blindeninstituten eingefuͤhrt werden koͤnnen. Da sich
                              dasselbe System auch auf den Unterricht in der Geometrie, Arithmetik und Musik
                              anwenden laͤßt, so hat Hr. H. auch bereits uͤber 400 geometrische
                              Figuren zur Erlaͤuterung und Demonstration mannigfacher Probleme aus Eisen
                              gegossen, und Musiknoten aus Messing von 9 Linien Dike verfertigt. Wahrscheinlich
                              duͤrfte auf diesem Wege auch ein ziemlich ausgedehnter Unterricht in der
                              Linearzeichnung und Astronomie moͤglich werden. Besondere
                              Beruͤksichtigung verdient jedoch der Vorschlag die Lesebuͤcher
                              fuͤr Blinde, welche gegenwaͤrtig so ungeheuer voluminoͤs sind,
                              daß der Katechismus der Blindeninstitute allein 65 Foliobaͤnde stark ist, und
                              daß 14 Werke eine Bibliothek von 1200 Foliobaͤnden ausmachen, nicht mehr mit
                              Buchstaben, sondern mit tachygraphischen Zeichen zu versehen. Nicht nur der Umfang
                              der Buͤcher wuͤrde hiedurch außerordentlich beschraͤnkt werden,
                              sondern das Lesen selbst gienge auch weit schneller, indem die Blinden hier durch
                              das Gefuͤhl gleich mehrere Buchstaben auf ein Mal auffassen koͤnnten.
                              Ließe sich zu diesem Behufe auch noch eine Tinte erfinden, die beim Troknen
                              hinlaͤnglich erhabene Schriftzuͤge zuruͤkließe, so bliebe kaum
                              mehr etwas zu wuͤnschen uͤbrig. Welche ernstliche
                              Beruͤksichtigung diese Sache verdient, wird Jedermann einsehen, der bedenkt,
                              daß Frankreich allein gegen 80,000 jener Ungluͤklichen zaͤhlt, die des
                              Lichtes ihrer Augen beraubt sind. Wir bemerken schließlich nur noch, daß die Société d'encouragement Hrn. Hochstetter ihre silberne Medaille
                              zuerkannte.
                           
                        
                           Whiton's verbesserte
                              Saugpumpe.
                           Ein Hr. Elijah Whiton zu
                              Massachussetts erhielt kuͤrzlich ein Patent auf eine verbesserte Saugpumpe,
                              deren Stiefel aus Steatit oder Spekstein gebaut sind. Das wesentliche Neue an
                              derselben beruht jedoch auf einer Vorrichtung, mittelst welcher beide Ventile
                              geoͤffnet werden koͤnnen, um auf solche Weise das Wasser herabfallen
                              zu lassen, damit es nicht gefrieren kann. Es ist zu diesem Behufe an der oberen
                              Flaͤche des Ventiles der unteren Buͤchse eine Art von
                              Federfaͤnger angebracht, der, wenn der Pumpenstiel auf die moͤglich
                              groͤßte Hoͤhe emporgehoben ist, sich in einen an dem unteren Ende des
                              Kolbens befindlichen Ring oder in ein anderes geeignetes Anhaͤngsel einhakt,
                              waͤhrend zu gleicher Zeit ein hervorstehender Zapfen das Ventil in dem Kolben
                              oͤffnet, so daß das Wasser nothwendig in den Brunnen oder
                              Wasserbehaͤlter zuruͤk herabfaͤllt. (Mechanics' Magazine, No. 630.)
                           
                        
                           Noch ein Urtheil uͤber Davy's Sicherheitslampe.
                           Die in den englischen Steinkohlengruben so haͤufig sich ereignenden
                              fuͤrchterlichen Explosionen, denen man durch die Davy'sche Sicherheitslampe gesteuert glaubte, veranlassen in den
                              englischen Zeitschriften verschiedene Einwendungen gegen diese Vorrichtung, auf die
                              man sich zu sehr verlassen zu haben scheint. Wir entnehmen in dieser Hinsicht aus
                              dem Mechanics' Magazine folgende Notiz: „Sir
                                 Humphry gruͤndete die Unfehlbarkeit seiner
                                 Lampe darauf, daß ein Drahtcylinder oder ein Gehaͤuse aus Draht, womit
                                 man den Docht umgibt, aus kleinen Roͤhren oder Maschen besteht, durch
                                 welche die Flamme nicht hindurch zu dringen vermag. In wiefern aber kleine
                                 Maschen oder Roͤhren diesen Zwek unter verschiedenen Umstaͤnden
                                 wirklich erfuͤllen, braucht nicht untersucht zu werden, wenn es erwiesen
                                 ist, und jederzeit bewiesen werden kann, daß das Metall, welches die
                                 Roͤhren bildet, wenn es nur einige Minuten lang der Einwirkung eines
                                 hoͤchst entzuͤndbaren Gasgemenges, wie z.B. dem sogenannten
                                 Feuerdampfe der Steinkohlengruben, ausgesezt wird, zu einer brennenden Masse
                                 wird, die die Flamme vom Inneren der Lampe nach Außen fortpflanzt. Hierin liegt
                                 der Grundfehler eines Instruments, welches man zum Nachtheile unseres Zeitalters
                                 noch immer fuͤr eines der schoͤnsten Denkmaͤler seines
                                 Erfinders und fuͤr ein vollkommenes Schuzmittel der Grubenarbeiter
                                 haͤlt.“
                              
                           
                        
                           
                           John Cochran's Patentkanone.
                           Als einer Curiositaͤt erwaͤhnen wir hier einer neuen Art von Kanone,
                              auf welche einem Hrn. John W.
                                 Cochran von Massachusetts in den Vereinigten Staaten kuͤrzlich
                              ein Patent ertheilt worden. Der Lauf dieser Kanone ist naͤmlich ganz auf die
                              gewoͤhnliche Weise gebaut und ruht auch auf einer gewoͤhnlichen
                              Laffette; dafuͤr besteht aber die Kammer oder der Pulversak aus einem starken
                              Metallcylinder, dessen Umfang an die Bohrung des Laufes zu liegen kommt, und der
                              sich in Zapfenlagern dreht. In diesen Cylinder wird eine beliebige Anzahl von
                              Kammern oder Pulversaͤken gebohrt, welche saͤmmtlich geladen werden,
                              und die man dann, indem der Cylinder durch eine in ein Zahnrad eingreifende Schraube
                              ohne Ende umgedreht wird, nach einander mit dem Laufe zusammenfallen macht, so daß
                              aus einer und derselben Kanone hinter einander mehrere Schuͤsse abgefeuert
                              werden koͤnnen. Das Abfeuern geschieht mittelst einer Art von
                              Percussionsschloß. Um seine Kanone vermeintlich noch furchtbarer in ihrer Wirkung zu
                              machen, gibt der Patenttraͤger derselben auch einen Doppellauf, so daß zwei
                              Ladungen der Kammer auf ein Mal abgefeuert werden koͤnnen. – Wir
                              glauben mit dem Mechanics' Magazine, daß Kanonen dieser
                              Art jenen, die sie abzufeuern haben, gefaͤhrlicher werden duͤrften,
                              als dem Feinde.
                           
                        
                           Pianoforte aus Gußeisen.
                           Die Société d'émulation in Rouen hat
                              den HH. Eder und Gaugain eine silberne Medaille
                              fuͤr die Verfertigung eines Pianoforte's aus Gußeisen zuerkannt. Das Gußeisen
                              laͤßt dem Resonanzboden, indem es bei gleicher Staͤrke einen weit
                              kleineren Raum einnimmt, eine groͤßere Freiheit der Schwingungen; seine
                              Unbiegsamkeit bedingt eine groͤßere Bestaͤndigkeit der Stimmung und in
                              Folge dieser bekommen auch die Toͤne mehr Festigkeit. Das Pianoforte der HH.
                              Eder und Gaugain zeichnet sich durch einen
                              vollkommenen Wohlklang der ganzen Tonleiter seiner Saiten aus; die tiefen Saiten
                              haben einen sehr reinen Baß, und die hohen durchaus nichts Schreiendes. Das Anhalten
                              des Klanges, welches dem Gußeisen eigenthuͤmlich ist, gibt vorzuͤglich
                              den Mitteltoͤnen einen Reiz und Ausdruk, wie ihn die besten Pianoforte's von
                              Holz nicht zu besizen scheinen. (Aus dem Bulletin de la
                                 Société d'encouragement, Mai 1835, S. 281.)
                           
                        
                           Eine einfache Methode die Zapfen und Zapfenlager an Maschinen
                              zu oͤhlen.
                           Die Unterlagen oder Zapfen der auf der Eisenbahn von Denaix fahrenden Karren
                              bestanden fruͤher aus Bronze, werden aber seit ungefaͤhr einem Jahre
                              aus Hagebuchenholz verfertigt, indem diese eben so lange dauern als die bronzenen.
                              Um sie gehoͤrig zu oͤhlen, ist uͤber ihnen eine kleine
                              Oehlbuͤchse angebracht, von deren Boden aus sich bis an die Zapfen eine
                              Roͤhre erstrekt. In den oberen Theil dieser Roͤhre ist eine zweite
                              nach Unten ausgezogene Roͤhre eingesezt. In beiden Roͤhren befindet
                              sich ein seitliches Loch, und durch dieses tritt ein Baumwolldocht aus, der bei der
                              oberen Muͤndung der Roͤhre eingefuͤhrt wurde. Das Oehl steigt
                              in dem Dochte empor, und dann an den unteren Theil wieder herab, um in kleinen
                              Tropfen auf die Zapfen zu fallen. Der Oehlvorrath der kleinen Buͤchse reicht
                              fuͤr 48 Stunden. (Aus den Annales des mines im
                              Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, Mai 1835, S. 276.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Sinnister's staͤhlerne Schreibfedern.
                           Ein Hr. Richard Sinnister von
                              Manchester ließ sich am 23. December 1834 ein Patent auf eine neue Art metallener
                              Schreibfedern geben, welche er mit dem Namen: „doppelte
                                 Stahlfedern“ belegt wissen will. Die ganze Erfindung hiebei besteht
                              jedoch lediglich darin, daß der Patenttraͤger an beiden Enden des
                              Metallstuͤkes eine Schreibfeder verfertigt, so daß man auf diese Weise zwei
                              Federn beinahe eben so wohlfeil erhaͤlt, wie sonst eine. Es versteht sich von
                              selbst, daß die beiden Federn verschieden gebaut, und die eine fuͤr
                              groͤbere, die andere hingegen fuͤr feinere Schrift bestimmt seyn
                              koͤnnen. Der Patenttraͤger erklaͤrt, daß man zur Verfertigung
                              seiner Federn nur Matrizen und Patrizen braucht, in denen das Metallstuͤk von
                              der fuͤr die doppelte Feder erforderlichen Form ausgeschnitten wird; denn die
                              Vollendung der Spizen oder Schnaͤbel der Federn geschieht mit denselben
                              Instrumenten, deren man sich gewoͤhnlich zu diesem Behufe bedient. (London Journal of Arts, Julius 1835.)
                           
                        
                           Cooper's und Eckstein's Instrument zum
                              Bleistiftschneiden.
                           Die HH. Robert Burton Cooper
                              Esq. von Battersea-fields, und George Freder.
                                 Eckstein, Eisenhaͤndler von Holborn, Middlesex, erhielten am 12.
                              Oktober 1835 bekanntlich ein Patent auf ein neues Instrument zum Spizen der
                              Bleistifte und anderen Zweken. Dem London Journal vom
                              September l. J. gemaͤß besteht nun diese Erfindung darin, daß zwei Feilen
                              oder andere rauhe Oberflaͤchen unter einem solchen Winkel gegen einander
                              gestellt werden, daß dadurch, wie es die Patenttraͤger nennen, eine concave
                              Laͤngenfeile (concave longitudinal file) gebildet
                              wird, die dann zum Spizen von Graphit- oder Schieferstiften, von Stielen
                              fuͤr Haarpinsel, von Federhaͤltern, dieselben moͤgen aus
                              Elfenbein, Perlmutter, Ebenholz, Cedernholz oder irgend einem anderen harten Holze
                              bestehen, benuzt werden koͤnnen. Das Instrument kann entweder fuͤr
                              sich allein ein Ganzes bilden, oder es kann in irgend einem anderen Apparat oder
                              Necessaire untergebracht werden. In ersterem Falle, welcher die einfachste und
                              wohlfeilste Art einen derlei Apparat zu verfertigen vorstellt, werden die Feilen
                              unter dem gehoͤrigen Winkel gegen einander gestellt, und dann mit einem Kitte
                              oder auf irgend andere Weise in einem Gehaͤuse aus Holz, Schildpat oder
                              Metall befestigt. Nach einer anderen von den Patenttraͤgern in Vorschlag
                              gebrachten Methode kann man auch zwei Cylinder mit feilenartig gerauhten
                              Oberflaͤchen so in einem hoͤlzernen oder anderen Gehaͤuse
                              anbringen, daß sie sich um ihre Achsen drehen koͤnnen. Diese Cylinder bilden
                              dann, wenn sie mit einander in Beruͤhrung gebracht werden, einen Winkel, der
                              dem Zweke, zu dem sie dienen sollen, entspricht. Man hat hiebei den Vortheil, daß
                              die Cylinder, wenn sie an einer Stelle abgenuͤzt zu werden anfangen, nur
                              umgedreht zu werden brauchen, um wieder eine neue Schaͤrfe darzubieten. Will
                              man sich des Instrumentes der Patenttraͤger bedienen, so braucht man bloß den
                              zu spizenden oder schaͤrfenden Gegenstand zwischen den beiden Feilen sachte
                              hin und her zu fuͤhren, und zwar auf solche Weise, daß dessen Spize in
                              inniger Beruͤhrung mit den beiden reibenden Oberflaͤchen steht. Es
                              bedarf nur eines sehr geringen Drukes um zu bewirken, daß die Feilen sachte selbst
                              das haͤrteste Holz wegschaffen. Die Patenttraͤger verfertigen ihre
                              Feilen vorzugsweise aus Stahl, obschon sie sich uͤbrigens nicht lediglich auf
                              die Anwendung dieses Metalls beschraͤnken.
                           
                        
                           Burden's Ofen zum Hizen von
                              Stabeisen mit Anthracit.
                           Der durch seinen Dampffloß beruͤhmte Henry Burden
                              von Troy in den Vereinigten Staaten wurde kuͤrzlich auch der Inhaber eines
                              Patentes auf einen zu obigem Zweke bestimmten Ofen. Er sagt in der Beschreibung
                              seines Patentes: daß die gewoͤhnlichen Anthracit-Oefen
                              beilaͤufig 3 Fuß breit und 4 bis 5 Fuß lang sind, daß deren Rost dieselben
                              Dimensionen hat, und daß an dem einen Ende zum Eintragen des Brennmaterials und zum
                              Einsezen der Eisenstaͤbe ein Thuͤrchen angebracht ist. Auf den Rost
                              pflegt man eine 3 bis 4 Zoll dike Schichte Anthracit, und auf diesen dann die
                              Eisenstangen zu legen. Da jedoch die aus dem Anthracit emporsteigende Flamme den
                              zwischen den Eisenstangen und dem Gewoͤlbe befindlichen Raum nicht
                              ausfuͤllt, und da die Hize gewoͤhnlich ungleich vertheilt ist, indem
                              der Zug durch den Rost hie und da gehemmt ist, so werden die Eisenstangen bei dieser
                              Einrichtung leicht uͤberhizt, verbrannt, oder stellenweise geschmolzen. Um
                              diesem Uebel abzuhelfen, soll der Ofen beilaͤufig im einen Fuß
                              verlaͤngert, und an beiden Enden mit einem Thuͤrchen versehen werden:
                              der Rost wird wie gewoͤhnlich mit Anthracit belegt; wenn aber die
                              Eisenstangen so weit erhizt worden, als es ohne Gefahr sie zu verbrennen geschehen
                              kann, so wird das hintere Thuͤrchen geoͤffnet, und eine kleine Menge
                              Braunkohle in den hinteren Theil des Ofens geworfen. Diese bricht naͤmlich in
                              eine Flamme aus, welche den Ofen erfuͤllt, und bei ihrem Uebergange in den
                              Schornstein die Hize der Eisenstaͤbe ausgleicht. (Mechanics' Magazine, No. 630.)
                           
                        
                           Zinnoberfabrikation.
                           Nach Doͤbereiner wird in einer bedeutenden
                              chemischen Fabrik in Bayern der Zinnober so dargestellt, daß man metallisches
                              Queksilber mit einer concentrirten Loͤsung des siebenten Schwefelkaliums
                              (durch Zusammenschmelzen von gleichen Theilen kohlensaurem Kali und Schwefelpulver
                              dargestellt) unter bestaͤndigem Reiben mit einer flachen Pistille so lange
                              erwaͤrmt, bis alles Queksilber in eine dunkelrothe pulverige Masse verwandelt
                              ist, wozu bei 1 Pfund Queksilber nur etwa 1 1/2 Stunden Zeit noͤthig ist. Der
                              Zinnober wird nun von der uͤberstehenden Fluͤssigkeit getrennt und mit
                              einer kleinen Menge verduͤnnter Aezkalilauge bei + 35 – 40° R.
                              so lange gerieben, bis er brennend roth erscheint. Die abgegossene
                              Fluͤssigkeit enthaͤlt erstes Schwefelkalium und etwas
                              Schwefelqueksilber in Aufloͤsung, und kann nach vorgaͤngiger
                              Saͤttigung mit Schwefel, wobei das aufgeloͤste Queksilber
                              ausgeschieden wird, von Neuem zur Zinnoberbereitung verwendet werden.
                              (Doͤbereiner's neueste Erf. etc. S. 118.)
                           
                        
                           Weekes's pneumatische Wannen
                              zu Versuchen uͤber Queksilber.
                           Im Mechanics' Magazine No. 628, S. 393 findet man einen
                              Aufsaz des Hrn. W. H. Weekes
                              Esq., Docenten der Chemie zu Sandwich, uͤber die Apparate, deren man sich
                              bisher zu den Versuchen mit Gasen uͤber Queksilber bediente. Der Verfasser
                              geht die Unannehmlichkeiten der hoͤlzernen und marmornen
                              Queksilberbehaͤlter durch; erklaͤrt die Newman'schen, welche aus lakirtem Gußeisen bestehen, unter allen
                              bisherigen fuͤr die besten, und empfiehlt endlich selbst folgende Methode
                              sich wohlfeile, leichte und vollkommen taugliche Queksilberbehaͤlter zu
                              verschaffen. Man soll naͤmlich ein aus Brettern zusammengeseztes
                              Parallelogramm von entsprechenden Dimensionen herstellen, und in dieses, nachdem es
                              innen beoͤhlt worden, ein Gemeng von 2 Theilen geloͤschtem Kalke und
                              einem Theile frisch gebranntem Gypse, welches man vorher mit Wasser zur diken
                              Rahmconsistenz angeruͤhrt, gießen. Nachdem die Masse einige Stunden lang in
                              trokener und etwas warmer Luft gestanden, soll man dann den in dem Model gebildeten
                              Blok herausnehmen, mit Meißeln und anderen derlei Instrumenten auf entsprechende
                              Weise aushoͤhlen, und zulezt mit einer flachen Feile und Glaspapier abreiben.
                              Nachdem dieß geschehen, soll man den Behaͤlter mit gutem Leinoͤhl
                              bestreichen, und diese Operation so oft wiederholen, als noch etwas von dem Oehle
                              eingesogen wird. Nach ein paar Tagen wird die Masse dann beinahe wie Wedgewood
                              aussehen und zum Gebrauche tauglich seyn. Dergleichen Behaͤlter lassen sich
                              leicht durch Waschen rein erhalten; sie sind leicht, halten eine bedeutende Gewalt
                              aus, und haben keine Verwandtschaft zum Queksilber. W. Weekes versichert, daß er sich solcher Troͤge oder Wannen schon
                              seit ein paar Jahren bediene, und daß er welche habe, in denen er mit der geringen
                              Menge von 14 Unzen Queksilber Versuche uͤber die Respiration der Pflanzen
                              anstellte.
                           
                        
                           Versuche uͤber den Bleigehalt der Luft in
                              Bleiweißfabriken.
                           Hr. Arthur Dunn stellte
                              folgende Versuche uͤber die Faͤhigkeit der Luft Blei aufzunehmen an.
                              Er stellte eine Abdampfschale, welche ungefaͤhr 28 Pfd. feuchtes Bleiweiß
                              enthielt, in ein Sandbad, und erhizte es in diesem auf die Temperatur, die man ihm
                              in den Trokenoͤfen zu geben pflegt, und die nie uͤber 150° F.
                              betraͤgt. 8 bis 10 Zoll uͤber dieser Schale brachte er einen
                              gewoͤhnlichen Blasebalg an, an dessen Rohr sich eine glaͤserne
                              Roͤhre befand, die in eine glaͤserne Flasche fuͤhrte, in
                              welcher sich 12 Unzen destillirten, mit zwei Drachmen Salpetersaͤure
                              gesaͤuerten Wassers befanden. Die mit dem aus dem Bleiweiße emporsteigenden
                              Dampfe gesaͤttigte Luft wurde auf diese Weise 6 Stunden lang durch die
                              Fluͤssigkeit getrieben, worauf dann das Ganze in einer Platinschale zur
                              Trokenheit eingedampft wurde. Der Ruͤkstand ward in einer mit 2 Tropfen Salpetersaͤure
                              gesaͤuerten Unze destillirten Wassers aufgeloͤst, und durch diese
                              Aufloͤsung dann ein Strom Schwefelwasserstoffgas geleitet. Es entstand
                              hiedurch augenbliklich ein feiner schwarzer Niederschlag, welcher gut ausgewaschen
                              und in Salpetersaͤure aufgeloͤst mit hydriodsaurem Kali die
                              unzweideutigsten Beweise von dem Daseyn von Bleioxyd gab. – Zu gleicher Zeit,
                              waͤhrend welcher dieser Versuch angestellt wurde, waren auch noch andere
                              Gefaͤße mit gesaͤuertem Wasser ausgestellt, durch die jedoch keine
                              Luft geleitet wurde. Die Fluͤssigkeit dieser Gefaͤße zeigte mit
                              Schwefelwasserstoffgas keine Spur von Blei; allein wenn man dieselbe bis zur
                              Trokenheit eindampft, und dann den Ruͤkstand auf die oben beschriebene Weise
                              mit hydriodsaurem Kali behandelte, so ließ sich eine hoͤchst unbedeutende
                              Spur von gelbem Bleijoduͤr entdeken. Bei allen diesen Versuchen war sowohl
                              das Wasser als die angewendete Salpetersaͤure vorher hoͤchst
                              sorgfaͤltig auf Blei gepruͤft worden; so daß kein Zweifel
                              daruͤber blieb, daß das Blei von dem Wasser aus der Luft aufgesogen worden
                              seyn mußte. Die Temperatur des Laboratoriums waͤhrend der Versuche wechselte
                              zwischen 70 und 80° F., und die Thuͤren wurden so viel als
                              moͤglich geschlossen gehalten, damit die Luft die moͤglich
                              groͤßte Menge Dampf aufnehmen mußte. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August 1835, S. 114.)
                           
                        
                           Verbreitung der Gas-Koch-Methode in
                              England.
                           Der bekannte Civil-Ingenieur John
                                 Barlow in London schrieb kuͤrzlich an einen seiner Freunde in
                              Amerika: „Die Kochmethode mit Gas kommt gegenwaͤrtig bei uns so
                                 sehr in Aufschwung, daß fuͤr die Gasbereitungs-Compagnien ein
                                 großer Vortheil daraus erwachsen duͤrfte. Ich kenne eine Familie, welche
                                 seit zwei Jahren mit gar keinem anderen Brennmateriale, als mit Gas kocht, und
                                 eine andere Familie, welche in den drei oder vier Sommermonaten gar kein anderes
                                 Feuer als Gas anzuzuͤnden pflegt. Beide versicherten mich, daß diese
                                 Kochmethode nicht nur weit reinlicher ist, sondern, daß ihre Speisen jezt auch
                                 besser seyen, und daß sich uͤberdieß eine Kostenersparniß dabei ergebe.
                                 Man hat in jedem Augenblike Feuer, und kann dasselbe, sobald man seiner nicht
                                 mehr bedarf, auch alsogleich wieder ausloͤschen; man hat weder Staub noch
                                 Ruß, und der Koch braucht, wenn er ein Stuͤk Fleisch zum Sieden oder
                                 Braten zugerichtet, nicht mehr weiter darnach zu sehen, sondern kann es nach
                                 Ablauf einer bestimmten Zeit gleich gar auf den Tisch bringen. Ich kenne eine
                                 Familie, welche regelmaͤßig alle Sonntage ihr Fleisch anstekt, dann zur
                                 Kirche geht, und die ganze Kocherei dem Gase
                                 uͤberlaͤßt.“ Ich selbst, sagt Hr. Barlow an einem anderen Orte, koche in meinem
                              Hause mit Gas, und meine Dienstboten sind sehr erfreut daruͤber. Mit 20 bis
                              30 Kubikfuß Gas, wovon 1000 Kubikfuß 20 Schill. (12 fl.) kosten, kann ich ein
                              Mittagmahl fuͤr 12 Personen, welches aus Gesottenem, Gebratenem und Gebakenem
                              besteht, bereiten. Mit einem Aufwande von stuͤndlich 2 Kubikfuß Gas kann man
                              den ganzen Tag uͤber siedendes Wasser und Dampf haben. Mein Apparat kostete
                              mich 5 Pfd. Sterl.; er ist jedoch etwas groß, da meine Familie aus 11 Koͤpfen
                              besteht. (Mechanics' Magazine, No. 621 und No. 630.)
                           
                        
                           Zur Geschichte der Seidenwaarenfabrikation.
                           Der Vorzug der franzoͤsischen Seidenwaaren vor den englischen beruht, wie das
                              London Journal in seinem Septemberhefte S. 46
                              bemerkt, hauptsaͤchlich auf zwei Ursachen. Erstens sind die
                              franzoͤsischen Fabrikanten in Hinsicht auf Geschmak der Muster den englischen
                              ohne allen Zweifel weit voraus; dieß ist ein angeborner Vorzug der Franzosen, den
                              die Englaͤnder nie erreichen werden. Zweitens lehrte sie der Zufall ihrem
                              Taffet einen Glanz zu geben, wegen dessen ihre Waare mehr gesucht ist, als die
                              englische. Ein Seidenfabrikant in Lyon, welcher fallirt hatte, Namens Octavio Mai, machte naͤmlich, nachdem er
                              uͤber sein Mißgeschik nachsinnend etwas rohe Seide eine Zeit lang im Munde
                              gekaut hatte, beim Ausspuken derselben die Bemerkung, daß sie durch das Kauen einen
                              außerordentlichen Grad von Glanz erlangt hatte. Er dachte daruͤber nach, und
                              fand, daß dieß die Wirkung des Drukes der Zaͤhne in Verbindung mit dem heißen
                              klebrigen Speichel seyn muͤsse. Diese Beobachtungen wendete er auf die Taffetfabrikation an,
                              indem er einen Webestuhl mit Walzen verfertigte, zwischen denen der mit einer
                              klebrigen Fluͤssigkeit behandelte und uͤber Kohlen in einer geeigneten
                              Temperatur erhaltene Seidenzeug gepreßt wurde. Mai's Composition, womit er den schwarzen
                              Seidenzeugen einen hohen Grad von Glanz gab, bestand aus Bier und Orangensaft, die
                              er zu gehoͤriger Consistenz einkochte; fuͤr gefaͤrbte
                              Seidenzeuge nahm er destillirtes Kuͤrbiswasser und arabisches Gummi. Mai erwarb sich durch seine Entdekung ein großes
                              Vermoͤgen, und sicherte uͤberdieß den Fabrikanten seines Vaterlandes
                              einen großen Vorzug, abgesehen von der Ehre, die ihm dadurch ward, daß sein
                              Verfahren auch noch auf verschiedene andere Fabrikationszweige uͤberging.
                           
                        
                           Parkhurst's Apparat zum
                              Spannen und Troknen von Wollen- und Baumwollenzeugen.
                           Das Mechanics' Magazine, No. 630 erwaͤhnt eines
                              von Hrn. Stephen R. Parkhurst
                              zu Rhode Island erfundenen Apparates zum Ausspannen und Troknen aller Arten von
                              Wollen- und Baumwollenzeugen, der ihm sehr gut zu seyn scheint, indem dabei
                              sehr viel Raum erspart wird. Der Apparat besteht naͤmlich aus zwei
                              Raͤdern, die an einer und derselben Welle aufgezogen sind, welche Welle von
                              solcher Laͤnge seyn muß, daß die Raͤder so weit von einander entfernt
                              werden koͤnnen, als es die Breite des auszuspannenden Zeuges erfordert. Diese
                              Entfernung laͤßt sich leicht mittelst einer Schraube ohne Ende reguliren. An
                              der inneren Oberflaͤche eines jeden der beiden Raͤder laͤuft
                              von der Welle aus gegen den Umfang des Rades eine Spirale, deren Windungen
                              beilaͤufig 4 1/2 Zoll weit von einander entfernt sind. In diese Windungen
                              sind in Entfernungen von 2 bis zu 4 1/2 Zoll Loͤcher gebohrt; in diese
                              Loͤcher werden eiserne Zapfen gestekt, die sich frei in diesen
                              Loͤchern schieben und drehen, und welche gegen die aͤußere Seite des
                              Rades mit einem Kopfe, gegen die innere hingegen mit Haken versehen sind. In diese
                              Haken nun wird der Zeug von der Achse des Rades angefangen links und rechts
                              eingehakt, worauf man ihm, indem man beide Raͤder mittelst der
                              erwaͤhnten Schraube ohne Ende gehoͤrig von einander entfernt, den
                              gehoͤrigen Grad von Spannung gibt. Der Durchmesser der Raͤder muß sich
                              nach der Laͤnge des Zeuges richten. (Bekanntlich bedient man sich in allen
                              Faͤrbereien ganz aͤhnlicher Apparate (Haspel), um die Stuͤke in
                              die Kuͤpen zu bringen.)
                           
                        
                           Bleichmittel fuͤr Schmukfedern.
                           Gewoͤhnlich bleicht man die Federn durch schwefligsaures Gas; dazu ist aber
                              ein großer Kasten erforderlich, und es entsteht leicht durch zu große Hize eine
                              nachtheilige Kraͤuselung der Fahnentheile. Nach Doͤbereiner ist das beste Mittel zum Bleichen der Federn eine
                              Aufloͤsung von kohlensaurem Ammoniak (Hirschhornsalz) in Wasser, welches in
                              eben so kurzer Zeit dieselben Dienste leistet, wie schweflige Saͤure. (Kastn.
                              Archiv. Bd. VII, S. 409.)
                           
                        
                           Ueber das Bleichen des Schelllaks.
                           Aus zahlreichen Versuchen, welche Hr. Dr. Kaiser
                              uͤber das Bleichen des Schelllaks anstellte, geht hervor: 1) daß der blonde
                              duͤnne Tafellak zum Bleichen am geeignetsten ist; 2) daß als Bleichmittel
                              unter Kohle, Chlor und schwefliger Saͤure nur das Chlor die besten Dienste
                              leistet; 3) daß die Aufloͤsung des Schelllaks zum Bleichen in Aezkali oder in
                              Weingeist geschehen kann; 4) daß die Schelllakaufloͤsung in moͤglichst
                              duͤnnem Strome, am besten tropfenweise und unter bestaͤndigem
                              Umruͤhren der Bleichfluͤssigkeit, um das Harz moͤglichst fein
                              zu zertheilen, in die leztere gebracht werden soll; 5) daß die kalische
                              Schelllakaufloͤsung ein Harz liefert, welches bei der Anwendung als
                              Politurmittel matte Fleken annimmt und schwer troknet; 6) daß das einfache
                              Chlorwasser das zwekdienlichste Bleichmittel ist; 7) daß die geistige
                              Schelllakaufloͤsung zum Bleichen eine Temperatur von wenigstens 30° R.
                              und hoͤchstens 40° R. besizen soll. (Kunst- und Gewerbeblatt.
                              1835, Hft. 7.)
                           
                        
                           
                           Ueber das Faͤrben der Palmoͤhlseife.
                           Man hat neulich die Entdekung gemacht, daß wenn in den Kessel, welcher
                              Palmoͤhl und Alkali im siedenden Zustande enthaͤlt, Ammoniakgas
                              geleitet wird, waͤhrend man die Masse gut umruͤhrt, sie sehr
                              schoͤn gelb wird. Diese Farbe stellt sich in wenigen Minuten ein, die
                              Quantitaͤt der im Kessel enthaltenen Seife mag noch so groß seyn. (Times.)
                           
                        
                           Ueber Bereitung einer Wachsseife und uͤber einige
                              Anwendungen derselben
                           entnehmen wir aus dem Journal des
                                 connaiss. usuelles, August 1835, S. 83 Folgendes: Man loͤst in einem
                              Gefaͤße, welches 4 Pfund faßt, 6 Unzen Potasche oder besser 4 1/2 Unzen Sal
                              Tartari in zwei Pfund Wasser auf. Dieser Aufloͤsung sezt man 2 Unzen Aezkalk
                              zu, den man vorher mit etwas heißem Wasser zu einem Brei angemacht, um sie dann 10
                              Minuten lang unter Umruͤhren aufsieden zu lassen. Dann laͤßt man den
                              Kalk sich absezen, worauf man die Fluͤssigkeit abgießt und durch Papier
                              filtrirt. Auf den Ruͤkstand gießt man noch ein Pfund Wasser, welches man
                              umruͤhrt, und dann stehen laͤßt; der Ruͤkstand wird ausgepreßt,
                              und die zweite Aufloͤsung filtrirt, ehe man sie zur ersteren gießt. Diese
                              Aufloͤsung muß, wenn man sich ihrer nicht alsogleich bedienen will, in gut
                              verschlossenen Gefaͤßen aufbewahrt werden. Zum Behufe der Bereitung der
                              Wachsseife nun fuͤllt man einen Topf, welcher 5 Pfd. faßt, zur Haͤlfte
                              mit der Aufloͤsung, bringt diese zum Sieden, und sezt dann unter
                              Umruͤhren 20 Unzen gelbes Wachs und den Rest der Aufloͤsung zu; das
                              Sieden wird hierauf noch so lange fortgesezt, bis das Wachs vollkommen von dem
                              Alkali aufgeloͤst worden; man laͤßt die Masse so lange als
                              moͤglich auf dem Feuer, doch nimmt man sie ab, waͤhrend sie noch
                              leicht in hoͤlzerne oder blecherne Model gegossen werden kann. Wesentlich
                              ist, daß das Alkali vollkommen mit Wachs gesaͤttigt werde, was bei obigem
                              Verhaͤltnisse der Fall ist; im Allgemeinen gilt aber, daß man die
                              Quantitaͤt des Wachses so lange erhoͤhen muß, bis ein kleines
                              Stuͤkchen davon beim Erkalten keinen alkalischen Geschmak mehr besizt. Die
                              solcher Maßen bereitete Wachsseife hat einen angenehmen Geruch und dient zu
                              verschiedenen Zweken. Man kann sich ihrer zur Wachsmahlerei bedienen, nachdem man
                              sie in destillirtem Wasser aufgeloͤst; doch muß man sie zu diesem Behufe mit
                              weißem Wachs und besser mit Natron- als Kali-Aufloͤsung
                              bereiten. Sie dient sehr gut zum Poliren der Moͤbel, wozu man sie nur in
                              einem Theile Wasser aufzuloͤsen braucht. Die mit dieser Aufloͤsung
                              bestrichenen Gegenstaͤnde bekommen, wenn man sie nach dem Troknen mit einem
                              Wollenlumpen leicht abreibt, einen schoͤnen Glanz, und zugleich einen nicht
                              unangenehmen, mandelaͤhnlichen Geruch. Loͤst man die Wachsseife in
                              Wasser auf, welches mit Curcume, Kreuzbeeren oder Gelbholz gefaͤrbt worden,
                              so gibt sie eine gute Wichse fuͤr Parquetboden. Eben so erhaͤlt man
                              eine sehr gute, der englischen aͤhnliche Stiefelwichse, wenn man die
                              zerlassene Seife mit einer hinreichenden Menge Kienruß versezt. Man braucht die
                              schwarzgefaͤrbte Seife nur in Wasser aufzuloͤsen, das Leder damit zu
                              bestreichen, und dann mit einer Buͤrste abzureiben, um ihm einen
                              schoͤnen Glanz zu geben. Uebrigens ist es noch einfacher der Seife, nachdem
                              ihr der Kienruß beigemengt worden, noch eine gehoͤrige Quantitaͤt
                              Wasser zuzusezen, und sie auf diese Weise in fluͤssigem Zustande in Flaschen
                              aufzubewahren. Es versteht sich von selbst, daß diese Wichse vor dem Gebrauche jedes
                              Mal gut aufgeschuͤttelt werden muß. Diese Wichse gibt nicht nur Glanz,
                              sondern conservirt auch das Leder.
                           
                        
                           Aufloͤsung des Kautschuks in Aether, nach van Genus.
                           Wenn man den Aether mit etwas Schwefelsaͤure versezt, soll sich das Kautschuk
                              vollstaͤndig darin aufloͤsen; zu viel Schwefelsaͤure schadet
                              jedoch, und kann selbst theilweise Verkohlung des Kautschuks bewirken. (Archiv d.
                              Pharm. Bd. II. S. 156.)
                           
                        
                           
                           Reinigung des Ruͤboͤhls.
                           Nach Dr. Meyer entfernt man die Schwefelsaͤure aus
                              dem damit gereinigten Ruͤboͤhl am besten, wenn man, nachdem sich die
                              schwarzen Floken voͤllig abgeschieden haben, einen steifen Brei aus Wasser
                              und Kreide in kleinen Mengen einruͤhrt. Ist etwa 1/3 mehr Kreide zugesezt,
                              als die Schwefelsaͤure zur Saͤttigung bedarf, und wird ein
                              Lakmuspapier nicht mehr geroͤthet, so zieht man das Oehl auf Salzdonnen, und
                              filtrirt es nach einigen Stunden, und zwar am besten durch Baumwolle, statt durch
                              Sand und Kohle, da man aus ersterer das Oehl durch Pressen wieder gewinnen kann.
                              Hiedurch erspart man die ganze zur Reinigung mit Wasser noͤthige Zeit. Das
                              Oehl klaͤrt sich uͤbrigens, besonders wenn man es durch
                              Dampfroͤhren gelinde erwaͤrmt, von selbst, so daß ein Filtriren kaum
                              noͤthig ist. (Mitth. d. hannoͤv. Gewerbever. 1835. 4te Lief.)
                           
                        
                           Vorschrift zu einem mit fluͤssigem Theere bereiteten,
                              wasserdichten Cemente.
                           Das Journal des connaissances usuelles gibt in seinem Augusthefte S. 84 folgende Vorschrift zur Bereitung eines
                              Cementes, der nicht nur wasserdicht seyn soll, sondern dem auch der Frost keinen
                              Schaden bringen kann. „Man nimmt 2 Maaß gut gewaschene Kiesel oder
                                 Ziegeltruͤmmer von der Groͤße einer Haselnuß, zwei Maaß grob
                                 gestoßenen Hammerschlag, eine Maaß gut gewaschenen Flußsand, und eine Maaß
                                 frisch gebrannten zerschlagenen Kalk. Man bildet aus dem Sande einen Kreis, in
                                 welchem man den Kalk loͤscht, und gut mit der Kelle zermalmt; nachdem man
                                 die Masse hierauf 3 Stunden lang ruhen ließ, damit der Kalk sich gehoͤrig
                                 aufloͤse, sezt man nach und nach die Kiesel, den Hammerschlag, die
                                 Ziegelstuͤke und den Sand zu, und arbeitet die Masse eine halbe Stunde
                                 lang so ab, daß auch nicht ein Stuͤk zu finden, welches nicht
                                 gehoͤrig incorporirt waͤre. Wenn der Cement beinahe fertig ist,
                                 wirft man einen Mezen gepulverten Aezkalk darauf, wodurch er schwer
                                 umzuruͤhren wird; man sezt ihm daher noch eine oder zwei Pinten Kalkmilch
                                 zu. Dieser Cement nun eignet sich sehr gut zu Fußboden; er kommt um 2/3
                                 wohlfeiler, als die Ziegelplatten, die er vollkommen entbehrlich macht. Man
                                 traͤgt ihn zu diesem Behufe in Schichten von 6 bis 9 Linien Dike auf, und
                                 zwar auf eine Unterlage von groben, rauhen oder angeschaͤrften Ziegeln,
                                 druͤkt ihn fest an, und bemalt und wichst ihn, nachdem er einen Monat
                                 lang getroknet, wie die gewoͤhnlichen Ziegelplatten. Um den Cement
                                 endlich wasserdicht zu machen, und damit ihm auch starke Froͤste nicht
                                 nachtheilig werden, uͤberzieht man ihn mit fluͤssigem Theere, der
                                 in die Poren eindringt, und auf den man zulezt oben noch etwas Kalkpulver
                                 streut, um das Erweichen des Theeres bei zu starker Hize zu verhindern. Man
                                 erhaͤlt auf diese Weise eine der roͤmischen Maltha nicht
                                 unaͤhnliche Masse, die man uͤbrigens auch dadurch, daß man dem
                                 erhizten Theere Oker zusezt, faͤrben kann. Es versteht sich von selbst,
                                 daß die oben angegebenen Dosen nach der groͤßeren oder geringeren
                                 Reinheit der Materialien verschieden abgeaͤndert werden
                                 muͤssen.“
                              
                           
                        
                           Ueber Hrn. Taffin's Apparat zum Reinigen der Bettfedern, Roßhaare und
                              Wollen.
                           Der Bulletin de la Société d'encouragement
                              gibt in seinem dießjaͤhrigen Maihefte einen sehr vortheilhaften Bericht des
                              Hrn. Labarraque uͤber
                              das Verfahren, dessen sich Hr. Taffin in Paris, rue St. Denis No. 305,
                              bedient um Bettfedern, Flaumen, Haare und Wollen, welche zur Verfertigung von
                              Bettstuͤken bestimmt sind, oder auch bereits dazu gedient haben, zu reinigen.
                              Wir bedauern die Beschreibung des Taffin'schen Apparates
                              nicht ausfuͤhrlich mittheilen zu koͤnnen, indem die dazu
                              gehoͤrigen Abbildungen drei Foliotafeln fuͤllen; um jedoch einiger
                              Maßen einen Begriff von dieser Anstalt zu geben, erlauben wir uns mit Hinweisung auf
                              das Original Folgendes aus dem erwaͤhnten Berichte auszuziehen. Die Apparate
                              des Hrn. Taffin, welche in
                              einer großen, zu ebener Erde befindlichen Werkstaͤtte angebracht sind,
                              bestehen 1) aus einem solid gebauten Ofen mit einem Dampfkessel von niederem Druke;
                              2) aus einem kleinen Apparate zur Reinigung der Federn und Flaumen; 3) aus einem groͤßeren
                              Apparate dieser Art; und 4) aus einem großen hoͤlzernen Bottiche zum Reinigen
                              der Haare und Wollen. In den unteren Theil dieses lezteren Bottiches tritt eine
                              Roͤhre mit einem Hahne, und uͤber der Eintrittsstelle des Dampfes
                              befindet sich ein mit vielen kleinen Loͤchern durchbrochener
                              hoͤlzerner Boden. Das Haar oder die Wolle wird, nachdem sie mit der Hand
                              gekaͤmmt worden, auf diesen Boden gelegt, wobei man, wenn die Matrazen von
                              verschiedener Qualitaͤt sind, oder verschiedenen Personen angehoͤren,
                              einen duͤnnen Cannevas dazwischen bringt. Wenn der Bottich auf diese Weise
                              gefuͤllt worden, bedekt man ihn mit einem kupfernen Dekel, der mit Schrauben
                              befestigt wird. Von dem oberen Theile dieses Dekels laͤuft eine gebogene
                              Roͤhre aus, die in das in dem Hofe befindliche Schlangenrohr
                              uͤbergeht. Nachdem alles dieß vorbereitet, oͤffnet der Arbeiter den
                              Hahn, wo dann der ganze Bottich von Dampf erfuͤllt wird, waͤhrend bei
                              dem Schlangenrohr eine stinkende Fluͤssigkeit uͤberzugehen beginnt.
                              Ein Theil des Dampfes verdichtet sich jedoch in dem Bottiche und gelangt als eine
                              stinkende, von animalischen Stoffen gefaͤrbte Fluͤssigkeit unter den
                              doppelten Boden. Nach Beendigung der Operation bleibt das Haar oder die Wolle ganz
                              rein zuruͤk, waͤhrend alle Unreinigkeiten von dem Dampfe aufgenommen
                              wurden. Ein Liter der condensirten Fluͤssigkeit gibt beim Abdampfen im
                              Marienbade beilaͤufig 4 Gramm vegetabilisch-animalischer Stoffe. Wir
                              glauben, daß Hr. Taffin mir
                              Vorsicht auch Schwefeldampf in seinen Bottich leiten koͤnnte, und daß er
                              hiedurch die Wolle nicht nur vollkommener bleichen, sondern auch
                              zuverlaͤssiger von allen Insecten befreien wuͤrde: die Erfahrung
                              duͤrfte vielleicht diesen Ruth rechtfertigen. – Der große zum Reinigen
                              der Federn bestimmte Apparat besteht aus Kupfer und hat beilaͤufig 4 Meter
                              Laͤnge, er ist cylindrisch geformt und hat einen aͤußeren Umfang von 5
                              1/2 Meter; der innere Durchmesser ist jedoch geringer. Der Dampf erfuͤllt den
                              zwischen den beiden Umfaͤngen befindlichen leeren Raum, und ein Hahn leitet
                              den Dampf nach Belieben in das Innere des Cylinders, in welchen die Federn mittelst
                              eines Trichters, der spaͤter geschlossen wird, gebracht werden. Im Inneren
                              des Cylinders befinden sich Windmuͤhlfluͤgel, die mittelst einer
                              außerhalb angebrachten Kurbel umgedreht werden. Wenn der Apparat gehoͤrig mit
                              Federn gefuͤllt ist, so oͤffnet man den Hahn, durch den der Dampf dann
                              zwischen die beiden Cylinder tritt, waͤhrend man die Drehfluͤgel eine
                              Viertelstunde lang rasch umtreibt. Da die Federn also hiebei unter einer Temperatur,
                              die mehr dann 100° betraͤgt, abgeklopft werden, so versteht sich, daß
                              nicht nur alle Unreinigkeiten aus ihnen abgeschieden werden, sondern daß
                              uͤberdieß auch alle zufaͤllig darin befindlichen Insecten ihren
                              Untergang dabei finden. Nach dieser ersten Operation laͤßt aber Hr. Taffin den Dampf unter
                              bestaͤndigem Umtreiben der Drehfluͤgel 10 Minuten lang in den Cylinder
                              selbst treten, so daß die Federn hiedurch einen geringen Grad von Feuchtigkeit
                              bekommen, den sie an der Luft, der man sie beim Austritte aus dem Apparate aussezt,
                              schnell wieder abgeben. Die Commission, deren Berichterstatter Hr. Labarraque war, hat diesem Verfahren
                              mehrmals beigewohnt, und sich hiebei uͤberzeugt, daß schmuzige,
                              zusammengeknaͤuelte und in schlechtem Zustande befindliche Federn jedes Mal
                              vollkommen aufgefrischt aus dem Apparate kamen, so daß sie nicht bloß einen drei und
                              vier Mal groͤßeren Raum einnahmen, sondern zugleich auch ganz geruchlos
                              waren. Hr. Taffin versichert,
                              daß die von ihm behandelten Federn auch keiner weiteren Verderbniß mehr ausgesezt
                              sind, woruͤber natuͤrlich nur die Erfahrung entscheiden kann; obschon
                              die Commission allerdings glaubt, daß das beschriebene Verfahren groͤßere
                              Garantien darbietet, als alle uͤbrigen bisherigen Methoden. Besonders bemerkt
                              zu werden verdient noch, daß Hr. Taffin, der sich fruͤher bloß mit dem Handel
                              beschaͤftigte, seine Apparate saͤmmtlich selbst angab; und daß er
                              vorher nicht ein Mal die Wirkungen des Dampfes genau kannte. Die Commission
                              schlaͤgt daher vor Hrn. Taffin eine der Medaillen der Gesellschaft zu ertheilen.
                           
                        
                           Shepherd's Methode Holz vor
                              Vermoderung zu schuͤzen.
                           Hr. Forrest Shepherd in
                              Fredericksburg in den Vereinigten Staaten nahm im Laufe dieses Jahres ein Patent auf
                              eine Methode Holz gegen Vermoderung zu schuͤzen, welches kuͤrzlich in
                              Folgendem besteht. Das Holz wird zuerst mit Dampf behandelt oder ausgekocht, um den
                              darin enthaltenen Saft, das sogenannte Princip des Moders zu zerstoͤren, und dann so lange
                              in brennzelige Holzsaͤure eingeweicht, bis es vollkommen damit
                              gesaͤttigt worden. Oder das Holz wird in einer Aufloͤsung von
                              Eisenvitriol, Alaun und Kochsalz, wovon von jedem eine halbe Unze auf ein Gallon
                              Wasser genommen wird, gesotten. – Es scheint, daß diese Angaben jedoch bloß
                              empirisch sind, und daß der Erfinder dabei mehr von seinen Erwartungen, als von
                              wirklichen Erfahrungen geleitet worden. Ueberdieß sind alle diese Mittel nicht neu,
                              sondern bereits mehrfach in Vorschlag gebracht worden; die Behandlung mit den
                              Salzaufloͤsungen namentlich wurde auch schon fruͤher befolgt, um das
                              Holz unverbrennlich zu machen. Merkwuͤrdig ist, daß einer der neueren
                              Patenttraͤger behauptet, der Moder werde durch vorherrschende Saͤure
                              beguͤnstigt, und daher Saͤttigung des Holzes mit Kalkwasser als
                              Praͤservativmittel gegen denselben empfiehlt, waͤhrend der andere zu
                              demselben Zweke die Anwendung einer Saͤure empfiehlt. (Mechanics' Magazine, No. 630.)
                           
                        
                           Nachtrag zu de
                                 Beaujeu's Arbeiten in der
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrikation.
                           Hr. de Beaujeu zeigte Hrn.
                              Ch. Derosne in einem an
                              ihn gerichteten Schreiben an: 1) daß er wesentliche Verbesserungen an seinem
                              Verfahren anbrachte, und daß er hiedurch dem ihm gemachten Vorwurf abhelfe, daß er
                              zum Erhizen der Bottiche zu viel Brennmaterial brauche, und daß der Proceß zu
                              langsam von Statten gehe, woraus Gefahr einer Veraͤnderung des Saftes und
                              also ein geringerer Ertrag an Zuker und ein schlechteres Fabrikat folgt; 2) daß er
                              die Erwaͤrmer, die Dampfroͤhren, die Haͤhne, die
                              Ruͤklaufroͤhren etc. gaͤnzlich entbehrlich gemacht habe, so daß
                              er gegenwaͤrtig nur mehr kaltes Wasser zur Filtration anwende. 2) daß sein
                              Apparat nun zwei oder drei Mal schneller arbeitet, weniger Sorgfalt erfordert,
                              staͤrkeren oder reicheren Saft gibt und die Ruͤbenschnitte vollkommen
                              erschoͤpft; 4) daß er nunmehr einen sehr festen Schaum erhaͤlt, der
                              sich vollkommen von dem gelaͤuterten Safte abscheidet, und eine vollkommen
                              klare Fluͤssigkeit zuruͤklaͤßt. Er versichert ferner, daß er
                              nach diesem seinem Verfahren bis zum 15. Mai l. J. gearbeitet, und stets eine
                              reichliche Quantitaͤt von Zuker erster Guͤte erzielt habe. Er schließt
                              endlich sein Schreiben mit folgender Aeußerung: „Man gebe mir
                                 gegenwaͤrtig zu irgend einer Jahreszeit Runkelruͤben, die sich in
                                 was immer fuͤr einem Zustande befinden moͤgen, und ich bin
                                 uͤberzeugt, daß ich, wenn je noch Zuker darin enthalten ist, diesen gewiß
                                 eben so leicht daraus gewinnen werde, wie ich ihn im Oktober aus guten und
                                 frischen Ruͤben ausziehe. Ich werde meine Versuche, welche schlagend
                                 sind, fortsezen, so lange ich Runkelruͤben haben kann.“ Hr.
                              Derosne bemerkte zu diesem
                              Briefe, den er der Société d'encouragement
                              in Paris vortrug, daß er vermuthe und sich auch die Gewißheit verschafft habe, daß
                              Hr. Beaujeu allerdings mit
                              kaltem Wasser arbeite, dagegen aber die Ruͤbenschnitte einer solchen
                              Waͤrme ausseze, daß sie ohne zu weich zu werden, dennoch ihr Lebensprincip
                              verlieren. Eben so hegt er noch fortwaͤhrend die Vermuthung, daß Hr.
                              Beaujeu Kalkwasser zu
                              seinen Macerationen der Runkelruͤben anwende.
                           
                        
                           Ustick's
                              Strohschneidmaschine.
                           Die Strohschneidmaschine, auf welche sich Hr. Stephen Ustick von Philadelphia kuͤrzlich
                              ein Patent ertheilen ließ, bietet dem Mechanics'
                                 Magazine gemaͤß manches schaͤzenswerthe Neue dar, so daß ihr
                              nur eine zu große Complicirtheit zum Vorwurfe gemacht werden kann. Das Stroh wird
                              naͤmlich, wie an den gewoͤhnlichen Strohschneidmaschinen in eine Art
                              von Trog gebracht, und in diesem mittelst geriefter gußeiserner Walzen
                              allmaͤhlich vorwaͤrts bewegt. Das Schneidmesser steht horizontal der
                              Quere nach in einem Rahmen, in welchem es gehoͤrig festgemacht ist. Der
                              untere Rand dieses Rahmens ruht auf Bahnen, die eine schiefe Flaͤche bilden,
                              so wie sich daher der Rahmen schiebt, steigt das Messer mit einer ziehenden Bewegung
                              herab. Die Bewegung des Rahmens nach Ruͤk- und Vorwaͤrts wird
                              durch einen Winkelhebel, der sich an der Welle eines Flugrades befindet, und durch
                              andere Vorrichtungen bewerkstelligt.
                           
                        
                           
                           Luftkissen als Pferdekummte.
                           Ein Correspondent des Mechanics' Magazine beklagt sich in
                              No. 626 dieser Zeitschrift, daß alle bisher
                              erfundenen Kummte den Hals und die Brust der Pferde noch immer nicht gegen
                              Beschaͤdigungen und ungleichen Druk schuͤzen koͤnnen; und
                              fordert, um diesem Uebel steuern zu koͤnnen, auf, Luftkissen oder auch
                              Kissen, die mit Wasser gefuͤllt sind, zu Kummten zu verwenden. So viel wir
                              wissen, waren die Luftkissen schon oͤfter zu diesem Zweke empfohlen; man war
                              jedoch bisher nicht im Stande ihnen solche Festigkeit zu geben, und sie so luftdicht
                              schließen zu machen, daß sie dieser Bestimmung entsprochen haͤtten.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              Franzoͤsische.
                              
                                 Essai sur l'organisation progressive de la marine et
                                       des colonies; par Mr. le Baron Ch.Dupin. 8.
                                       1834.
                                 Description et usage de deux nouveaux instrumens
                                       nommés Mustimètre et Tartrimètre,
                                       déstinés à indiquer la proportion de matière
                                       sucrée ou de tartre contenue dans le suc exprimé ou
                                       moût de raisin avant la fermentation; par M.Massonfour. 8.
                                       1834. broch.
                                 De la superiorité des chemins de béton
                                       sur les chemins de fer; par M.Thomassin, Capitaine d'artillerie. 8. 1834. broch.
                                 
                                    Archives des découvertes et des inventions
                                       utiles faites dans les sciences, les arts, les manufactures, tant en
                                       France que dans les pays étrangers pendant l'année 1833.
                                       8. 1834.
                                    
                                 Manuel complet du travail des metaux, fer et acier
                                       manufactures; traduit de l'Anglais du Dr.Lardnerpar A.Vergnaud. 2 Vol. 8.
                                       1834.
                                 Nouveaux systèmes de machines à vapeur
                                       fondés sur la decouverte des vraies lois des forces
                                       mécaniques; par M. HoeneWronski. 4.
                                       1834.
                                 Recueil de machines, instrumens et appareils, qui
                                       servent à l'économie rurale et domestique etc.; parLeblanc. 8e et 9e
                                       livraison. 1834 et 1835.
                                 Portefeuille industriel du Conservatoire des arts et
                                       métiers; par MM.PouilletetLeblanc. 7e et 8e
                                       livraison.
                                 Méthode pratique pour l'emploi du béton
                                       en remplacement de toute autre espèce de maçonnerie dans
                                       la construction en général; par M.Lebrun. 8.
                                       1834.
                                 
                                    De la destruction des tissus dans le blanchiment et
                                       la teinture, et des moyens d'en prévenir la cause; par M.
                                    Gréau
                                    aîné. 8. 1834.
                                    
                                 Mémorial encyclopédique et progressif
                                       des connaissances humaines; par MM. Bailly deMerlieuxetJullien. 8. Paris.
                                       1835. (Monatlich ein Heft.)
                                 
                                    Annales de la Société
                                       d'émulation du departement des Vosges. T. 2. 8. 1835.
                                    
                                 
                                    Dictionnaire de l'industrie manufacturière,
                                       commerciale et agricole; par MM.
                                    Baudrimont, Blanqui
                                    etc. T. III. 8. 1835.
                                    
                                 
                                    Mémoires d'agriculture, d'économie
                                       rurale et domestique, publiés par la Société royale
                                       et centrale d'agriculture. Année 1833. 8. 1835.
                                    
                                 Traité théorique et pratique sur les
                                       semis et les plantations; par Mr.Lardier. 8.
                                       1835.
                                 
                                    Annales de la Société d'horticulture du
                                       Département du Nord. 5e année. 8. 1835.
                                    
                                 
                                    Mémoires de l'Académie royale de Metz.
                                       15e année. 1834.
                                    
                                 Annales de l'Agriculture française. 8.
                                       1835. (Jeden Monat ein Heft.)
                                 Annales de l'Institut horticole de Fromont; par
                                       M.Soulange. Bodin. 8. 1834.