| Titel: | Verbesserte Maschinen und Apparate zum Formendruke auf Seiden-, Wollen-, Baumwollen- und andere Zeuge, so wie auch auf Papier, worauf sich James Hudson, Calicodruker von Gale bei Rochdale in der Grafschaft Lancaster, am 4. December 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 59, Jahrgang 1836, Nr. XXVIII., S. 182 | 
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                        XXVIII.
                        Verbesserte Maschinen und Apparate zum
                           Formendruke auf Seiden-, Wollen-, Baumwollen- und andere Zeuge, so
                           wie auch auf Papier, worauf sich James
                              Hudson, Calicodruker von Gale bei Rochdale in der
                           Grafschaft Lancaster, am 4. December 1834 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. December
                              1835, S. 321.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Hudson's Maschinen und Apparate zum Formendruke auf Seiden-,
                           Wollen-, Baumwollen- und andere Zeuge.
                        
                     
                        
                           Bei dem Formendruke, so wie er gegenwaͤrtig gewoͤhnlich von den
                              Calicodrukern prakticirt wird, bedient man sich eines kreisrunden Siebes mit einem
                              hoͤlzernen Reifen, welches auf einem uͤberfirnißten Zeuge ruht, der uͤber
                              einen hoͤlzernen Reifen gespannt und daran genagelt ist. Lezterer schwimmt in
                              einem Bottiche oder in einem Kasten auf einer klebrigen, ziemlich diken
                              Fluͤssigkeit, die von den Englaͤndern das Geschwimm (swimming) genannt zu werden pflegt. Durch den Widerstand
                              des Geschwimmes gegen den uͤberfirnißten Zeug wird lezterer gegen den Boden
                              des auf ihm ruhenden Siebes angedruͤkt, so daß dieser Siebboden eine
                              elastische Tafel bildet, auf der die Farbe oder die Beize von Zeit zu Zeit
                              ausgebreitet wird. Dieß ist das Geschaͤft des sogenannten Streichknaben, der
                              sich hiezu einer Buͤrste bedient, und der so arbeitet, daß der Form, so oft
                              sie auf das Sieb gesezt wird, immer wieder eine neue und gleichmaͤßige
                              Farben- oder Beizoberflaͤche dargeboten wird. Der Zwek meiner
                              Erfindung ist nun den Farbknaben oder Streicher entbehrlich zu machen, und zugleich
                              den Formen eine regelmaͤßigere und gleichmaͤßigere Farben- oder
                              Beizoberflaͤche darzubieten, als dieß nach der gewoͤhnlichen Methode
                              moͤglich ist. Die Art und Weise, auf welche ich dieß bewerkstellige, und die
                              Einrichtung der Apparate, deren ich mich hiezu bediene, erhellt aus folgender
                              Beschreibung der auf Tafel III gegebenen Abbildung.
                           Fig. 46 gibt
                              einen seitlichen Aufriß meiner Maschine oder meines Apparates; Fig. 47 zeigt denselben
                              in Vogelperspektive oder im Grundrisse; waͤhrend man ihn in Fig. 49 von der Fronte,
                              und in Fig.
                                 49 im Laͤngendurchschnitte ersieht. Fig. 50 und 51 sind die
                              einzelnen Theile, aus denen die beiden Enden des spaͤter zu beschreibenden
                              Farbtroges bestehen; und Fig. 52 gibt einen
                              Grundriß des sogenannten Doctors oder der Streichschiene.
                           An allen diesen Figuren sind gleiche Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. A ist ein gußeiserner, oben offener Trog oder
                              Behaͤlter, der, wenn man sich seiner bedient, mit einem Wachstuche oder einem
                              lakirten Zeuge, wie ihn die Calicodruker gewoͤhnlich zum Auftragen und
                              Ausbreiten der Farben und Beizen benuzen, uͤberzogen ist. Die oberen
                              Raͤnder dieses Troges sind mit einem Vorsprunge a
                              versehen, uͤber den die Raͤnder des Wachstuchuͤberzuges
                              gespannt werden, um dann fest an die schmalen hoͤlzernen Leisten t genagelt zu werden, welche mit Schrauben, die von der
                              inneren Seite des Troges durch die kleinen in den Seitenwaͤnden befindlichen
                              Loͤcher b gehen, unter dem hervorstehenden Rande
                              des Troges befestigt werden. Die obere Flaͤche des Wachstuchuͤberzuges
                              ist in Fig.
                                 47 mit W bezeichnet; und die Stellung der
                              hoͤlzernen Leiste unter dem vorspringenden Rande des Troges ersieht man in
                              Fig. 46,
                              48 und
                              49. In
                              der Seitenwand des Troges ist, wie man in Fig. 46 durch die
                              punktirten Linien C angedeutet sieht, eine Oeffnung
                              angebracht, die mit
                              einer aufrechten, oben offenen, eisernen Roͤhre in Verbindung steht. Diese
                              Roͤhre, welche von der aͤußeren Wand des Troges A in einer nach Aufwaͤrts gerichteten Curve emporsteigt und dann
                              eine senkrechte Stellung annimmt, ist mit dem Troge A
                              nicht aus einem Stuͤke gegossen, sondern mit Schrauben und Schraubenmuttern
                              daran befestigt. Das dem Troge zunaͤchst liegende Ende der Roͤhre ist
                              zu diesem Behufe auch mit einem hervorstehenden Randstuͤke versehen, damit es
                              die Schrauben aufnehmen kann. Zwischen dieses Randstuͤk und die Seiten des
                              Troges, die man in Fig. 46 und 47 ersteht, ist eine
                              Liederung gelegt, welche das Ganze festschließen macht. e sind zwei Arme oder Stege, welche ich die hinteren Rollenarme nenne, und
                              die von dem unteren Theile des einen Endes des Troges A
                              ausgehen. An jedem dieser Arme befindet sich an dem von dem Troge am weitesten
                              entfernten Ende ein aufrecht stehender Vorsprung f, und
                              in diesen ist zur Aufnahme einer langen Schraube g ein
                              Loch gebohrt. Diese Schraube g ist an beiden Enden in
                              einer Streke von ungefaͤhr 1/3 Zoll glatt abgedreht; und das dem Troge
                              zunaͤchst gelegene glatte Ende einer jeden der Schrauben g bewegt sich in einer in den Ruͤken des Troges
                              eingelassenen Scheide. Der Ruͤken des Troges ist an dieser Stelle zur
                              Aufnahme dieser Scheide verdikt. An jedem der hinteren Arme oder Stege e befindet sich eine lose Schraubenmutter h, die an die Schrauben g
                              paßt, und in deren obere Flaͤche zum Behufe der Aufnahme von Oehl eine kleine
                              Oeffnung oder ein Zapfen angebracht ist, damit die Theile gehoͤrig
                              schluͤpfrig erhalten werden koͤnnen. Diese Schraubenmuttern h dienen als Zapfenlager fuͤr die Enden der Achse
                              einer Walze, die sogleich ausfuͤhrlicher beschrieben werden wird.
                           An dem vorderen Ende des gußeisernen Troges befinden sich zwei absteigende, aus Fig. 48 und
                              49
                              ersichtliche Arme i¹ und i², die den Farbtrog B tragen, und an
                              denen sich zwei kleine Vorspruͤnge x befinden,
                              von denen der eine in der Mitte mit einem Loche, der andere hingegen mit einem
                              Laͤngenspalte versehen ist, und in denen die Enden der Achse der Walze Q laufen. k ist eine aus dem
                              vorderen Ende der Seitenwand des Troges A hervorragende
                              Unterlage; an diese sind die beiden, schief herabsteigenden Arme b¹, b²
                              geschraubt, und an den unteren Enden lezterer befinden sich die beiden Zapfenlager
                              fuͤr die Welle m der ausgekehlten Rolle m³. Die Welle m ragt
                              uͤber den Arm b² gegen den spaͤter
                              zu beschreibenden Farbtrog B hinaus; und an diesem
                              vorspringenden Theile ist eine Laͤngenrippe oder ein Schluͤssel
                              angebracht, der in ein fuͤr ihn bestimmtes, in dem Centralloche der
                              verschiebbaren Klauenbuͤchse o¹
                              befindliches Lager einpaßt. Die Arme dieser Klauenbuͤchse o¹ greifen, wenn dieselbe nach Einwaͤrts gegen den
                              Farbtrog getrieben wird, in die hervorstehenden Arme oder Schenkel der
                              Klauenbuͤchse o², welche sich an dem
                              benachbarten Ende der Welle der Walze 1 befindet.
                           In Fig. 47 und
                              48 ist
                              B ein Farbtrog, dessen vorderen und hinteren Theil
                              ich gewoͤhnlich aus einem Stuͤke Kupferblech oder aus einem anderen
                              entsprechenden Metalle oder auch aus einem trogfoͤrmig gebogenen Holze
                              verfertige, und in welchem ich am Grunde ein Loch y
                              anbringe, durch welches, wenn es noͤthig ist, die Farbfluͤssigkeit
                              abgelassen werden kann. Das Material, aus welchem der Farbtrog besteht, muß je nach
                              der Natur und Beschaffenheit der Farbe und der Beize, womit man arbeitet,
                              verschieden seyn, wie dieß jeder sachverstaͤndige Druker, der mit den
                              chemischen Wirkungen bekannt ist, ohnedieß wissen wird. Den Enden des Farbtroges
                              gibt man am besten die aus Fig. 50 und 51
                              ersichtliche Form; Fig. 50 zeigt die Theile an dem der Treibrolle m² zunaͤchst gelegenen Ende, waͤhrend man in Fig. 51 die an
                              dem entgegengesezten Ende befindlichen Theile ersieht. Jedes dieser beiden Enden
                              besteht aus einem oberen und einem unteren Stuͤke: q¹ und q² sind die unteren, und
                              r¹, r² die
                              oberen Stuͤke der entsprechenden Enden. Ein Theil des unteren Stuͤkes
                              q¹ ist nach Innen und ein Theil des
                              Stuͤkes q² nach Außen eingezogen, und zwar
                              zum Behufe der Aufnahme der Enden der Arme i¹,
                              i², welche von dem vorderen Ende des Troges
                              A herabsteigen. Das untere Stuͤk eines jeden
                              dieser Enden hat rings herum einen vorspringenden Rand, und an diesen sind die
                              entsprechenden Arme des Troges genietet. In dem Stuͤke q¹ befindet sich ein Loch 5, womit es an einem Zapfen
                              aufgehaͤngt ist, der aus der inneren Seite des herabsteigenden Armes i¹ der Treibrolle m² zunaͤchst hervorragt; das untere Stuͤk q² hingegen ist mittelst einer Schraube n an dem anderen absteigenden Arme i² befestigt. Diese Schraube geht naͤmlich
                              durch das Loch 6 und schraubt sich in das benachbarte Ende des absteigenden Armes
                              i², der zu deren Aufnahme zugerichtet ist.
                              Auf diese Weise werden die beiden Stuͤke, aus denen die Enden des Farbtroges
                              bestehen, zusammengehalten. Das an der oberen Kante der beiden unteren
                              Endstuͤke q¹ und q² befindliche Randstuͤk ist an dem vorderen Ende in einen
                              halbkreisfoͤrmigen Vorsprung ausgebreitet; und eine gleiche Ausbreitung
                              findet an dem an der unteren Kante der oberen Endstuͤke r¹ und r²
                              befindlichen Randstuͤke Statt. Je zwei dieser einander entsprechenden
                              Ausbreitungen, d.h. eine obere und eine untere, sind durch eine Schraube m³, die durch Loͤcher, welche zu deren
                              Aufnahme in die Ausbreitungen gebohrt sind, geschraubt wird, mit einander vereinigt.
                              An dem hinteren Theile des oberen Stuͤkes r¹ befindet sich eine Gabel oder eine Auskerbung, die den absteigenden Arm i¹ erfaßt. Diese Gabel, welche man in Fig. 50 bei
                              r³ im Aufrisse ersieht, dient dazu den
                              Farbtrog und die dazu gehoͤrigen Theile an Ort und Stelle zu erhalten. Auf
                              dem oberen Rande eines jeden der oberen Stuͤke r¹, r² befinden sich zwei
                              Vorspruͤnge 9 und 10, und in diesen sind Loͤcher angebracht, in denen
                              die glatt gedrehten Enden der Schrauben 11 laufen. An jeder dieser Schrauben 11 ist
                              eine bewegliche Schraubenmutter 12 aufgezogen, welche, wenn man die Schraube 11 mit
                              der an ihr befindlichen Daumenplatte umdreht, so weit nach Ruͤk- und
                              Vorwaͤrts bewegt werden kann, als es die Entfernung zwischen den beiden
                              Vorspruͤngen 9 und 10 gestattet. Jede dieser Schraubenmuttern oder dieser
                              verschiebbaren Stuͤke 12 endigt sich oben in eine Gabel, und beide Gabeln
                              erstreken sich horizontal nach Innen gegen einander, so daß sie die Unterlagen
                              fuͤr die Enden des Doctors oder der Streichschiene S bilden, wie man dieß am besten aus Fig. 48 und 52 ersieht.
                              Der Ruͤken des Doctors ist, um demselben mehr Staͤrke zu geben, nach
                              Aufwaͤrts gebogen; seine beiden Enden sind jedoch so zugeschnitten, daß sie
                              in die Gabeln passen, in denen sie dadurch festgehalten werden, daß Zapfen durch die
                              Loͤcher gehen, welche in die obere und untere Zinke einer jeden Gabel und in
                              die Enden des Doctors gebohrt sind.
                           1, 2, 3, welche man am besten aus Fig. 49 ersieht, sind
                              mehrere hoͤlzerne Walzen, von denen 1 die untere vordere, 2 die obere vordere
                              und 3 die hintere ist. 4 ist gleichfalls eine hoͤlzerne Walze, die mit
                              Flanell oder mit einem anderen aͤhnlichen Stoffe uͤberzogen seyn kann
                              oder auch nicht, je nach dem Grade der Klebrigkeit des Farbstoffes oder der Beize.
                              Diese leztere Walze, die zur Aufnahme des Farbstoffes oder der Beize aus dem Troge
                              bestimmt ist, nenne ich die Speisungswalze. Jede der vier Walzen laͤuft an
                              Achsen, die in Zapfenlagern, welche sogleich beschrieben werden sollen, ruhen. Die
                              Achse der Speisungswalze 4 laͤuft in Lagern, die sich frei in senkrechten
                              Falzen oder Fuͤhrern bewegen, welche an der inneren Seite des Endes des
                              Farbtroges angebracht sind, wie in Fig. 50 und 51 durch
                              punktirte Linien angedeutet ist. Diese Lager werden mittelst der Schrauben z in senkrechter Richtung bewegt, und lassen sich also,
                              da die Schrauben durch die untere Seite des Farbtroges gehen, so stellen, daß der
                              Druk zwischen den beiden Walzen 1 und 4 mit groͤßter Genauigkeit regulirt
                              werden kann. Die Zapfen der unteren vorderen Walze 1 ruhen auf den oberen Kanten der
                              unteren Stuͤke q¹ und q² der Enden des Farbtroges, und werden durch
                              Ausschnitte, welche in die oberen entsprechenden Stuͤke r¹, r²
                              gegossen sind, an Ort und Stelle erhalten. Die Zapfen der oberen vorderen Walze 2
                              laufen in einem Centralloche und in einem Lager, welche beide in den Vorspruͤngen x des Troges A angebracht
                              sind; die Zapfen der hinteren Walze 3 endlich laufen, wie bereits oben angedeutet
                              worden, in den Lagern h.
                           An jenem Ende der Walze 1, welches von der Treibrolle m² am weitesten entfernt ist, ist ein kleines Stirnrad 13 befestigt,
                              und dieses greift in ein zweites Stirnrad, welches unmittelbar unterhalb an dem
                              entsprechenden Ende der Speisungswalze 4 aufgezogen ist. Das
                              Groͤßenverhaͤltniß zwischen diesen beiden Raͤdern ist ein
                              solches, daß sich die Walze 4 mit einer geringen Reibung uͤber einem sogleich
                              naͤher zu beschreibenden endlosen Tuche dreht. Die Walzen 1,2,3
                              fuͤhren naͤmlich ein endloses Tuch Z,
                              welches aus solchem Zeuge, wie ihn die Druker gewoͤhnlich zur Verfertigung
                              des Bodens der Siebe verwenden, oder aus irgend einem anderen zur Aufnahme der
                              Farbstoffe und der Beizen geeigneten Fabrikate besteht. Dieses Tuch wird, wenn die
                              Walze 1 umgetrieben wird, in der Richtung des in Fig. 46, 47, 48 und 49 ersichtlichen Pfeiles
                              uͤber den Ueberzug W des Troges A hingefuͤhrt, so daß es mit demselben in
                              Beruͤhrung steht. Es geht auf seinem Laufe zwischen zwei kleinen Leisten 14
                              durch, die, wie man am besten aus Fig. 52 ersieht, in einer
                              der Breite des Tuches entsprechenden Entfernung von einander an dem Doctor oder der
                              Streichschiene S angebracht, und durch einen Draht 15
                              mit einander verbunden sind; d.h. der Zeug laͤuft, um die Maschinerie in
                              Bewegung zu sezen, durch den zwischen dem Drahte und dem Doctor befindlichen Raum.
                              Der Trog A ist an einem hoͤlzernen Gestelle
                              befestigt, dessen Fuͤße, welche in Fig. 46 und 48 als
                              gebrochen dargestellt sind, von einer dem Arbeiter bequemen Hoͤhe seyn
                              muͤssen. Ueber ihn wird, wenn er mit dem oben erwaͤhnten Geschwimm
                              gefuͤllt worden ist, der Ueberzug gespannt, den man auf die beschriebene
                              Weise fest an die hoͤlzerne Unterlage unter den Randstuͤken nagelt, so
                              daß nichts von dem Geschwimme entweichen kann. Dann wird durch die Rohre d noch etwas mehr von dem Geschwimme eingetragen, bis
                              dasselbe etwas hoͤher steht, als die Raͤnder des Troges, so daß auf
                              diese Weise ein der Hoͤhe der Fluͤssigkeit in der aufrechten
                              Roͤhre entsprechender Druk des Geschwimmes nach Aufwaͤrts gegen den
                              Wachstuchuͤberzug entsteht. Der Wachstuchuͤberzug bildet demnach eine
                              elastische Tafel, und uͤber diese wird dann das endlose Tuch gefuͤhrt,
                              indem man es uͤber die Walzen 2 und 3 und unter der Walze 1 durch laufen
                              laͤßt, wie man dieß am besten aus Fig. 49 ersieht. Die
                              Spannung des endlosen Tuches laͤßt sich reguliren, je nachdem man die hintere
                              Walze 3 stellt; und diese Walze laͤßt sich mittelst der auf die beweglichen
                              Lager h wirkenden Stellschrauben q je nach Umstaͤnden dem Ruͤken des Troges annaͤhern
                              oder davon entfernen.
                           
                           Eben so laͤßt sich der Grad des Drukes, womit der Doctor S auf das endlose Tuch druͤkt, mit Huͤlfe
                              der Stellschrauben 11 reguliren. Nachdem diese Anordnungen getroffen, wird der
                              Ablaufcanal y des Farbtroges geschlossen, und der
                              Farbstoff oder die Beize in lezteren gebracht: und zwar bis auf eine solche
                              Hoͤhe, daß die Walze 4 bei ihren Umgangen eine hinreichende Quantitaͤt
                              davon aufzunehmen im Stande ist. Wenn nun die ausgekehlte Rolle m durch ein von einer Dampfmaschine oder einer anderen
                              Triebkraft herfuͤhrendes Laufband, oder auch mit der Hand umgetrieben wird,
                              so wird die Verkuppelungsbuͤchse o¹ an das Ende der Welle m getrieben, so daß sie, wie Fig. 48 zeigt, mit der
                              Klauenbuͤchse o² in Verbindung kommt. Dadurch geraͤth dann die
                              Walze 1, an deren Welle leztere Klauenbuͤchse aufgezogen ist, in Bewegung;
                              und durch das an dieser Welle befindliche Stirnrad 13 wird hierauf auch die
                              Speisungswalze umgetrieben, die, waͤhrend sie sich umdreht, den Farbstoff
                              oder die Beize aus dem Farbtroge aufnimmt, und ihn waͤhrend des Durchganges
                              des endlosen Siebes oder Gewebes Z unter der Walze 1 an
                              dieses Gewebe abgibt. Auf dem Wege von der Walze 1 an die Walze 2 wird das endlose
                              Gewebe an den Doctor oder an die Streichschiene S
                              gedruͤckt, wodurch die uͤberschuͤssige Farbe abgestreift wird,
                              und in den Farbtrog zuruͤkfaͤllt. Damit dieß noch leichter geschehen
                              koͤnne, sind die Achsen der Walzen 1 und 2 nicht in einer und derselben
                              senkrechten Linie, sondern in etwas schiefer Richtung: d.h. die Walze 2 etwas vor
                              der Walze 1, angebracht. Die kleinen Leisten 14, welche sich an der Streichschiene
                              befinden, streichen auch von den Raͤndern des endlosen Gewebes den
                              uͤberschuͤssigen Farbstoff ab. Bei der weiteren Bewegung des endlosen
                              Tuches uͤber die elastische Tafel sezt der Druker die Form auf dasselbe,
                              gleichwie er sie sonst auf das Sieb sezt, um dann mit dieser Form das Muster in
                              Farbe oder Beize auf den zu bedrukenden Zeug aufzutragen.
                           Die Große und die uͤbrigen Verhaͤltnisse meines Apparates und der
                              verschiedenen Theile, aus denen er besteht, so wie das Material, dessen man sich zu
                              ihrer Verfertigung bedient, muͤssen je nach der Groͤße der Form, und
                              je nach dem Farbstoffe oder der Beize, womit gedrukt werden soll, verschieden
                              modificirt werden. Alle diese Modificationen wird jedoch jeder
                              sachverstaͤndige Druker anzubringen wissen, ohne daß dadurch eine Abweichung
                              von dem Principe meiner Erfindung bedingt waͤre. Obschon ich endlich die oben
                              beschriebene Methode ein endloses Tuch uͤber mehrere Walzen zu fuͤhren
                              und dadurch in Bewegung zu erhalten, fuͤr die beste und einfachste
                              Vorrichtung halte, so kann doch derselbe Zwek auch durch verschiedene andere
                              Mechanismen erreicht werden; ich gruͤnde daher meine Patentanspruͤche
                              lediglich darauf,
                              daß ich den Drukformen mittelst einer geeigneten Zeugoberflaͤche, die sich
                              uͤber eine elastische oder irgend eine andere entsprechende Unterlage bewegt,
                              bestaͤndig eine neue und gleichmaͤßig ausgebreitete Lage Farbstoff
                              oder Beize darbiete.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
