| Titel: | Verbesserungen in der Zubereitung und Verbindung verschiedener Materialien, aus denen Steine, Güsse etc. geformt werden sollen, und Verbesserungen an Ranger's künstlichem Patentsteine, worauf sich William Ranger, Baumeister von Great Dean's Yard, Westminster, am 4. Dec. 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 59, Jahrgang 1836, Nr. XXXVIII., S. 259 | 
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                        XXXVIII.
                        Verbesserungen in der Zubereitung und Verbindung
                           verschiedener Materialien, aus denen Steine, Guͤsse etc. geformt werden sollen,
                           und Verbesserungen an Ranger's kuͤnstlichem Patentsteine, worauf sich William Ranger, Baumeister von
                           Great Dean's Yard, Westminster, am 4. Dec. 1834
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. November
                              1835, S. 264.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Ranger's kuͤnstliche Steine.
                        
                     
                        
                           Ich habe in meinem fruͤheren, auf einen aͤhnlichen Gegenstand
                              genommenen PatenteWir haben von diesem Patente seiner Zeit in unserem Journale Bd. L. S. 25 eine Beschreibung
                                    gegeben.A. d. R. von der Anwendung von heißem Wasser, als einem Mittel, welches die
                              Krystallisation des Kalkes beschleunigt, gesprochen. Seither habe ich aber durch die
                              Erfahrung gefunden, daß das Krystallisiren oder Festwerden wesentlich beschleunigt,
                              erhoͤht und erleichtert wird, wenn man die kieseligen oder sonstigen
                              Materialien vorher erhizt. Dieß bewirke ich nun entweder indem ich diese Materialien
                              auf eine Eisenplatte, unter welcher Feuerzuͤge durchgehen, oder in ein
                              Sandbad bringe, oder auch auf irgend eine andere geeignete Weise.
                           Ich habe ferner gefunden, daß es, um meinem kuͤnstlichen Steine eine mehr
                              gleichfoͤrmige Festigkeit und Haͤrte zu geben, besser ist Model
                              anzuwenden, die nicht bloß am Boden und an allen Seitenwaͤnden, sondern auch oben am Scheitel
                              geschlossen und mit Bindeschrauben oder anderen geeigneten Vorrichtungen so
                              versichert sind, daß man die Model waͤhrend des Erhaͤrtens der darin
                              enthaltenen Materialien mit voller Sicherheit von einem Orte zum anderen schaffen
                              kann. Bemerken muß ich auch noch, daß der Kalk hoͤchst aͤzend seyn
                              muß, d.h. daß er so wenig Kohlensaͤure als moͤglich enthalten
                              darf.
                           Wenn nun Alles auf diese Weise vorbereitet worden ist, so wende ich, wenn Mauern oder
                              andere Dinge, die keine Ortsveraͤnderung zulassen, aus den Materialien
                              geformt werden sollen, hoͤlzerne Daͤmme oder Kasten, welche durch
                              Schraubenbolzen fest zusammengehalten werden, an, und lege oben darauf lose Bretter,
                              welche gleichfoͤrmig Mit Steinen beschwert werden, damit waͤhrend des
                              Erhaͤrtens ein bestaͤndiger Druk auf die Materialien unterhalten
                              wird.
                           Da wo es moͤglich ist, bediene ich mich hingegen eigener Model, deren man in
                              der beigefuͤgten Abbildung einige sieht. Fig. 9 ist ein
                              Seiten- und Fig. 10 ein Endaufriß; Fig. 11 ein Grundriß, und
                              Fig. 12
                              ein Durchschnitt durch einen Model, in welchem kuͤnstliche Steinbloͤke
                              durch Druk erzeugt werden. A, A sind eiserne
                              Schraubenbolzen mit Schraubenmuttern, womit die Seitenwaͤnde des Models an
                              Ort und Stelle erhalten werden. B ist der Scheitel oder
                              Dekel des Models, welcher in dessen Inneres eingepaßt ist, wie aus dem Durchschnitte
                              Fig. 4
                              besonders ersichtlich; und der, wenn der Model gefuͤllt ist, mittelst der
                              Schraubenbolzen C, C, C, C niedergedruͤkt
                              wird.
                           Fig. 13 ist
                              ein Seiten- und Fig. 14 ein Endaufriß;
                              Fig. 15
                              hingegen ein Grundriß eines anderen Models, in welchem das Capital einer dorischen
                              gerieften Saͤule durch Druk erzeugt werden soll. A,
                                 A sind die eisernen Schraubenbolzen und Schraubenmuttern, womit die Seiten
                              und Enden des Models fest zusammengehalten werden, und C, C,
                                 C, C die Schraubenbolzen, durch deren Anziehen der Dekel des Models B fest auf die erhizten Substanzen, womit der Model
                              gefuͤllt ist, niedergedruͤkt wird, wie dieß der Durchschnitt Fig. 16 zeigt.
                              Fig. 17
                              ist ein anderer Durchschnitt, in welchem man die kuͤnstliche Steinmasse in
                              den Model gedruͤkt sieht. Aehnliche Vorkehrungen muͤssen an allen
                              uͤbrigen Arten von Modeln zum Behufe eines anzuwendenden Drukes getroffen
                              werden; es ist jedoch nicht noͤthig hier in eine weitere Beschreibung
                              derselben einzugehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
