| Titel: | Bericht des Hrn. Baron Séguier über die verbesserten Sicherheits- und Bramah'schen Schlösser, welche Hr. Grangoir, Schlosser und Mechaniker in Paris, rue Mouffetard, No. 307, der Société d'encouragement vorlegte. | 
| Fundstelle: | Band 59, Jahrgang 1836, Nr. XLI., S. 265 | 
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                        XLI.
                        Bericht des Hrn. Baron Séguier uͤber die
                           verbesserten Sicherheits- und Bramah'schen Schloͤsser, welche Hr. Grangoir, Schlosser und Mechaniker in Paris, rue Mouffetard, No. 307, der Société
                              d'encouragement vorlegte.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Mai 1835, S. 221.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Séguier's Bericht uͤber die verbesserten
                           Sicherheitsschloͤsser.
                        
                     
                        
                           Schon seit langer Zeit beschaͤftigt man sich mit Auffindung von
                              Verschließungsapparaten, die eine bestimmte Garantie oder vollkommene Sicherheit
                              darbieten; mehr dann tausend Versuche wurden in dieser Hinsicht bereits angestellt,
                              und die Gesellschaft selbst hatte bereits Gelegenheit sich uͤber den Werth
                              mehrerer derselben auszusprechen. Unter die sichersten rechnete man bisher allgemein
                              die sogenannten Verbindungsschloͤsser (serrures
                                 à combinaisons), welche aus Zifferblaͤttern, die mit Zahlen
                              oder Buchstaben besezt sind, bestehen, und die sich nur dann oͤffnen lassen,
                              wenn diese Zahlen oder Buchstaben in einer gewissen Ordnung verbunden werden. Allein
                              auch diese Schloͤsser haben einen großen Mangel an sich, und man hat bereits
                              seit laͤngerer Zeit gezeigt, daß es moͤglich ist, sie zu
                              oͤffnen, wenn man die Bewegung beobachtet, die der Riegel den
                              Zifferblaͤttern oder Scheiben mittheilt, sobald man denselben in
                              Thaͤtigkeit zu sezen sucht, bevor noch die Verbindung gehoͤrig
                              geschlossen ist. Nicholson zeigte im Jahre XII an, daß er
                              ein derlei Verbindungsschloß bloß durch Beobachtung der Bewegung, die der Riegel den
                              Scheiben mittheilte, zu eroͤffnen im Stande war; und schlug, um dieser
                              Unvollkommenheit abzuhelfen, vor, an dem Umfange der inneren Scheiben falsche
                              Einstriche oder Kerben (encoches) anzubringen. Berard
                              de Briançon machte im ersten Bande seiner Mélanges physico-mathematiques auf
                              dasselbe Gebrechen aufmerksam; und gab daselbst eine Zeichnung eines neuen, von ihm
                              erfundenen zusammengesezten Schlosses, welches jedoch leider ebenfalls von jedem in
                              diesen Kuͤnsten Erfahrenen eroͤffnet werden kann. Hr. Robin, der Erfinder eines sehr sinnreichen und von der
                              Gesellschaft approbirten Schlosses, hat gezeigt, wie leicht es ist, alle bis auf den
                              heutigen Tag erfundenen Verbindungsschloͤsser durch bloße Beobachtung der
                              Bewegung der Scheiben beim Beruͤhren zu eroͤffnen; er zeigte seine
                              Gewandtheit in dieser
                              Hinsicht an den Schloͤssern, die bei der lezten Industrieausstellung
                              ausgestellt gewesen sind. Hr. Crivelli von Mailand
                              endlich machte im Jahre 1824 im 5ten Bande der Annalen des polytechnischen
                              Institutes in Wien eine Abhandlung uͤber die Eroͤffnung der
                              Verbindungsschloͤsser bekannt, welche auch in die Biblioteca italiana uͤberging. Hr. Francoeur erstattete seiner Zeit hieruͤber einen Bericht, den
                              jedoch die Gesellschaft geheim zu halten fuͤr gut fand, um diese Kunst, die
                              gluͤklicher Weise bisher nur auf wenige beschraͤnkt ist, nicht zu
                              verbreiten. Da jedoch die Versuche, welche Robin
                              oͤffentlich anstellte, die Sicherheit bei der Anwendung der
                              gegenwaͤrtigen Verbindungsschloͤsser vollkommen aufhob, so bleibt
                              nichts Anderes uͤbrig, als die Maͤngel dieser Schloͤsser so
                              viel als moͤglich zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.
                           Hr. Grangoir, welcher Zeuge der Kuͤnste des Hrn.
                              Robin war, unternahm es, seine Schloͤsser der
                              Feinheit des Tastsinnes dieses gewandten Marine-Officieres zu entziehen. Er
                              war naͤmlich, nachdem er den Grund der durch den Tastsinn erkennbaren
                              Andeutungen ermittelt, uͤberzeugt, daß ein Schloß, an welchem der Riegel
                              nicht mehr gegen die Scheiben stoßen, und ihnen eine leichte Bewegung mittheilen
                              koͤnnte, keine Moͤglichkeit des Eroͤffnens zulaͤßt. Es
                              blieb daher nur mehr zu ermitteln, auf welche Weise dieses Problem geloͤst
                              werden koͤnnte; und hier war Hr. Grangoir so
                              gluͤklich eine Methode ausfindig zu machen, die nicht bloß sehr einfach ist,
                              sondern mit sehr geringen Kosten auch an allen bereits bestehenden
                              Verbindungsschloͤssern angebracht werden kann.
                           Hr. Grangoir laͤßt naͤmlich uͤber
                              jede der inneren Scheiben kleine Hebel laufen, die sich gegen den Riegel stemmen, so
                              lange sie nicht von einer schwach geneigten und an den Scheiben angebrachten
                              schiefen Flaͤche emporgehoben werden, welche schiefe Flaͤche so mit
                              dem Verbindungseinstriche zusammenpaßt, daß der Hebel in dem Augenblike, in welchem
                              die Verbindung hergestellt ist, nicht laͤnger mehr auf den Riegel trifft. So
                              viele Scheiben demnach vorhanden sind, eben so viele Hindernisse machen es auch
                              unmoͤglich, daß der Riegel die Scheiben beruͤhre; und so lange auch
                              nur ein Hebel noch aufzuheben ist, kann keine der Scheiben getroffen werden. Der
                              Hebel wird mittelst einer leichten Feder bestaͤndig gegen die Scheibe
                              angedruͤkt, und die Quantitaͤt, um die er aufgehoben wird, ist zu
                              gering, als daß die Spannung der Feder dadurch so vermehrt werden koͤnnte,
                              daß der Durchgang des Culminationspunktes der schiefen Flaͤche unter dem
                              Hebel fuͤhlbar wird, wie fein und geuͤbt auch der Tastsinn seyn mag.
                              Man braucht das Schloß nur zu sehen und zu untersuchen, um zu dieser Ueberzeugung, die sich uns durch
                              mehr dann einen Monat lang fortgesezte Versuche bewaͤhrte, zu gelangen.
                           Hr. Grangoir hat der Gesellschaft ferner auch noch
                              sogenannte Schloͤsser à la
                              Bramah vorgelegt, welche sowohl in Hinsicht auf das ihnen
                              zum Grunde liegende Princip, als in Hinsicht auf die daran bemerkbare Arbeit
                              vollkommen entsprechen. Er hat dieselben zu noch groͤßerer Sicherheit mit
                              einem kreuzfoͤrmigen Dorne und mit doppelten drehbaren
                              Schluͤsselloͤchern (entrées doubles
                                 tournantes) versehen; an einigen ist die Schluͤsselroͤhre aus
                              Eisen, welches in Paketen gehaͤrtet worden ist, gebildet, wodurch deren
                              Zerstoͤrung eben so erschwert wird, als das Eroͤffnen des Schlosses
                              mit einem Dieterich in Folge des Baues des Schlosses unmoͤglich gemacht ist.
                              Hr. Grangoir hat auch ein neues Modell fuͤr Bramah'sche Schloͤsser von solcher Kleinheit
                              vorgelegt, daß sich dergleichen Schloͤsser leicht an Taschenportefeuilles
                              anbringen lassen; eben so verfertigte er auch Bramah'sche
                              Schloͤsser aus Messing, die fuͤr den Artilleriedienst bestimmt
                              sind.
                           Da sich Hr. Grangoir durch alle diese Dinge, die sein
                              großes Talent beurkunden, sehr verdient gemacht; da er in der Abhandlung, womit er
                              die Vorlage seiner Arbeiten begleitete, bewies, daß er mit der Theorie und
                              Geschichte seines Faches eben so vertraut ist, wie mit dessen Ausuͤbung; und
                              da er endlich aus Uneigennuͤzigkeit auf ein Patent verzichtete, so habe ich
                              der Gesellschaft im Namen der Commission vorzuschlagen, Hrn. Grangoir eine ihrer Medaillen zu ertheilen.
                           
                        
                           Erklaͤrung der Abbildung.
                           Das Grangoir'sche Schloß, welches man auf Taf. IV im
                              Ganzen und in seinen Details abgebildet sieht, ist zum Verschließen großer
                              Thuͤren anwendbar; es hat keinen Schluͤssel, sondern wird
                              eroͤffnet, indem man 4 Zifferblaͤtter, von denen jedes mit den 24
                              Buchstaben des Alphabets, auf die ein an dem Schloßbleche fixirter Zeiger deutet,
                              bezeichnet ist, mit Huͤlfe von Rosettenknoͤpfen in die bestimmte und
                              angenommene Verbindung bringt. Nachdem man durch das Umdrehen der
                              Rosettenknoͤpfe die durch vier Buchstaben gebildete Verbindung hergestellt,
                              so dreht man endlich auch noch den mittleren olivenfoͤrmigen Knopf, dessen
                              vierekiger Schaft dann den Riegel des Schlosses in Bewegung sezt.
                           Fig. 18 zeigt
                              das Schloß von Außen. In Fig. 19 sieht man
                              dasselbe von Innen, und die einzelnen Theile in der Stellung, die sie haben, wenn
                              das Schloß eroͤffnet ist. Fig. 20 hingegen zeigt
                              die Stellung der Theile bei abgesperrtem Schlosse.
                           
                           Fig. 21 zeigt
                              das Hin und Her im Aufrisse, waͤhrend man es in Fig. 22 im Profile sieht.
                              Fig. 23
                              ist die gezaͤhnte, an dem Rosettenknopfe befestigte Scheibe im Aufrisse,
                              woran man die Einrichtung eines der Hebel in dem Augenblike, wo derselbe
                              emporgehoben wird, ersieht. Fig. 24 zeigt denselben
                              im Grundrisse, woraus man ersieht, auf welche Weise der Sperrkegel in die
                              Zaͤhne eingreift.
                           Fig. 25 zeigt
                              die Federhebel im Aufrisse und Grundrisse, waͤhrend Fig. 26 einen
                              Durchschnitt des Sperrkegels gibt.
                           An allen diesen Figuren bezeichnen gleiche Buchstaben auch gleiche
                              Gegenstaͤnde.
                           A ist das Schloßblech, und B
                              die Dekplatte.
                           a ein olivenfoͤrmiger Knopf, dessen Achse den
                              Riegel in Bewegung sezt.
                           b, b Zifferblaͤtter, von denen jedes mit den 24
                              Buchstaben des Alphabetes ausgestattet und an den Rosettenknoͤpfen c, c befestigt ist.
                           d, d Zeiger, welche an dem Schloßbleche A befestigt sind, und den Buchstaben der
                              Zifferblaͤtter, welche die Verbindung bilden, entsprechen.
                           e der vierekige Schaft des olivenfoͤrmigen
                              Knopfes a, der den Riegel in Bewegung sezt.
                           f, f kleine Rollen, die an einer messingenen, an dem
                              vierekigen Schafte des olivenfoͤrmigen Knopfes befestigten Buͤchse g aufgezogen sind. Dreht man diesen Knopf, so rollen
                              sich diese Rollen allmaͤhlich gegen das Querstuͤk des Zapfenbandes h des Hin und Her, und erleichtern dadurch dessen
                              Bewegung.
                           i das sogenannte Hin und Her (va
                                 et vient); es steigt, wenn das Schloß geoͤffnet werden soll, empor,
                              wie Fig. 19
                              zeigt; es bleibt hingegen herabgesenkt, wie man es in Fig. 20 sieht, sobald das
                              Schloß abgesperrt ist. In seiner Bewegung wird es durch zwei Bruͤken j, die durch die Fenster k
                              gehen, geleitet.
                           l, l Leitungsstangen des Hin und Her, um welche eine
                              Schraubenfeder laͤuft, die, indem sie sich gegen eine kleine messingene
                              Scheibe m stemmt, beim Emporsteigen des Hin und Her
                              zusammengedruͤkt wird. Der Kopf dieser Stangen l
                              geht durch ein an dem Schloßbleche A befestigtes
                              Stuͤk n; seine Bahn wird durch einen
                              hindurchgestekten Zapfen beschraͤnkt.
                           o, o Traͤger oder Stuͤzen, die an das Hin
                              und Her geschraubt, und innen mit einem Zahne p, Fig. 22,
                              versehen sind, der in die Zaͤhne der Scheibe der Rosettenknoͤpfe
                              eingreift.
                           q ein Rad, welches an seinem Umfange 24 Zaͤhne
                              hat, die den Buchstaben des Alphabetes entsprechen. Dieses Rad ist an der Achse des
                              Rosettenknopfes c aufgezogen, und dreht sich mit
                              bedeutender Reibung um
                              eine innere Scheibe r, welche mit der Dille s, durch die die Achse des Knopfes c geht, einen Koͤrper ausmacht. Diese Scheibe ist
                              mit einem Ausschnitte t versehen, in den der Zahn p einfaͤllt, wenn das Schloß geoͤffnet
                              wird, und mit einer kleinen schiefen Flaͤche u,
                              welche die Federhebel aufhebt.
                           v, v sind vier Federhebel, deren Mittelpunkt der
                              Bewegung sich in dem Stuͤke u befindet; sie sind
                              unten mit einer kleinen Warze x, welche die schiefe
                              Flaͤche u emporhebt, und oben mit einer Feder y versehen, welche von der Dekplatte
                              zusammengedruͤkt wird, damit die Hebel fortwaͤhrend gegen die
                              Zahnraͤder angedruͤkt werden. Ist das Schloß abgesperrt, so stemmen
                              sich die Federhebel gegen den Theil z des Hin und Her,
                              wo sie dann dessen Bewegung gaͤnzlich verhindern.
                           a' sind messingene, auf das Schloßblech geschraubte
                              Gehaͤuse, in denen sich der mit einer Spiralfeder umgebene Sperrkegel b' befindet. Dieser Sperrkegel laͤuft an seinem
                              Ende an zwei Seiten schraͤg zu; die Bahn 1 gleitet auf den Zaͤhnen q, wenn der Knopf c zur
                              Herstellung der Verbindung von Links nach Rechts gedreht wird; die Bahn oder
                              Schraͤgflaͤche 2 hingegen kann sich gegen die
                              Schraͤgflaͤche des Zahnes 3, welcher dem Buchstaben A des Zifferblattes entspricht, stemmen, wodurch alle
                              weitere Bewegung des Knopfes von Links nach Rechts verhindert wird.
                           Um nun dieses Schloß zu oͤffnen, dreht man jeden der Rosettenknoͤpfe
                              c von Rechts nach Links, um nach und nach folgende
                              Buchstaben der Zifferblaͤtter b den Zeigern d gegenuͤber zu bringen: naͤmlich an dem
                              ersten Zifferblatte zur Linken den Buchstaben C; an dem
                              zweiten den Buchstaben L; an dem dritten den Buchstaben
                              E, und an dem vierten den Buchstaben F. Dieß gibt das Wort Clef
                              (Schluͤssel), und diese Verbindung der Buchstaben ist an dem in Fig. 18
                              abgebildeten Schlosse angenommen. In Folge dieser Bewegung traf die schiefe
                              Flaͤche u eines jeden Rades r auf die kleine Warze x der
                              Hebel, und machte dadurch diese Hebel frei; zugleich kommen die Zaͤhne p den Ausschnitten t
                              gegenuͤber zu stehen. Da das Hin und Her auf diese Weise frei wird, so dreht
                              man den Knopf a, welcher durch die Rollen f, f das Zapfenband h und
                              folglich auch das Hin und Her emporhebt; er geraͤth dadurch in die aus Fig. 19
                              ersichtliche Stellung, womit das Schloß geoͤffnet ist. Der
                              olivenfoͤrmige Knopf befindet sich dann in der senkrechten, in Fig. 18
                              angedeuteten Stellung. Ist das Schloß hingegen abgesperrt, so befindet sich der
                              olivenfoͤrmige Knopf in horizontaler Stellung; das Hin und Her ist dann
                              herabgestiegen, wie Fig. 20 zeigt, und der Zahn p ist aus dem
                              Einschnitte t getreten. Dreht man dann den einen der
                              Schraubenknoͤpfe, um irgend einen anderen Buchstaben des Zifferblattes b dem Zeiger d
                              gegenuͤber zu bringen, so verlaͤßt die schiefe Flaͤche u den Hebel v, wo sich dann
                              dieser, indem die Feder y auf ihn druͤkt, an das
                              Zahnrad g anlegt, waͤhrend sich sein Ende gegen
                              den Theil z des Hin und Her stemmt, so daß keine weitere
                              Bewegung dieses Stuͤkes mehr moͤglich ist. Das Umdrehen eines einzigen
                              Knopfes genuͤgt, um das Eroͤffnen des Schlosses zu verhindern; zu noch
                              groͤßerer Sicherheit kann man sie jedoch saͤmmtlich umdrehen, wo dann
                              alle Eroͤffnungsversuche erfolglos sind, ausgenommen man weiß die angenommene
                              Verbindung der Buchstaben. Der Mechanismus widersteht allen Betastungen, die
                              allenfalls vorgenommen werden koͤnnten, um die Hebel v emporzuheben und die Zaͤhne den Ausschnitten t gegenuͤber zu bringen.
                           Um die Buchstabenverbindung zu aͤndern, dreht man mittelst eines
                              Schluͤssels, und waͤhrend das Hin und Her so emporgehoben ist, wie man
                              es in Fig. 19
                              sieht, den Rosettenknopf c so, daß ein anderer Buchstab
                              des Zifferblattes dem Zeiger d gegenuͤber zu
                              stehen kommt. Zugleich dreht sich das Zahnrad q um das
                              Rad r, welches von dem Zahne p zuruͤkgehalten wird, womit die Aenderung geschehen ist.
                              Wiederholt man dieses Verfahren an jedem der Knoͤpfe des Schlosses, so
                              erhaͤlt man eine andere Verbindung von vier Buchstaben. Um z.B. statt des
                              oben angenommenen Wortes Clef das Wort Midi anzuwenden, braucht man nichts weiter, als an dem
                              ersten Zifferblatte den Buchstaben M, an dem zweiten den
                              Buchstaben J u.s.f. dem Zeiger gegenuͤber zu
                              bringen.
                           Will man das Schloß bei Nacht oͤffnen, so dreht man jeden Rosettenknopf so
                              weit nach Rechts, bis man einen Widerstand fuͤhlt, wodurch angedeutet ist,
                              daß sich der Buchstab A des Zifferblattes dem Zeiger
                              gegenuͤber befindet. Dann dreht man jeden der Knoͤpfe nach Links,
                              wobei das Geraͤusch, welches der Sperrkegel a'
                              beim Einfallen in jeden der Zaͤhne verursacht, andeutet, daß ein Buchstab
                              voruͤbergegangen; so daß man nur die voruͤbergegangenen Buchstaben zu
                              zaͤhlen braucht, um deren Verbindung herzustellen. Bei dem Worte Clef z.B. muͤßte man den ersten Knopf um 2, den
                              zweiten um 11, den dritten um 4, und den vierten um 5 Zaͤhne bewegen, um die
                              gehoͤrigen Buchstaben dem Zeiger gegenuͤber zu bringen.
                           Um das Einfallen des Sperrkegels a' in die Verzahnung q zu erleichtern, ist derselbe mit einer
                              Schraͤgflaͤche 1 versehen, welche uͤber jeden Zahn gleitet und
                              ein leises Geraͤusch verursacht; um jedoch beim Umdrehen nach Rechts das
                              Zifferblatt bei dem Buchstaben A anzuhalten, trifft die
                              Schraͤgflaͤche 2 auf einen gleichfalls schraͤg geschnittenen
                              Zahn 3, und verhindert, indem sie sich gegen diesen Zahn stemmt, alle weitere
                              Bewegung des Knopfes nach Rechts.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
