| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 59, Jahrgang 1836, Nr. LXVI., S. 392 | 
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                        LXVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 29. Dec. 1835 bis 26. Jan. 1836 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem John Fussell in
                                 Runney, in der Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen an Pumpen. Dd. 29. Dec.
                                    1835.
                              
                           
                              Dem Joseph Skinner,
                                 Civilingenieur im Fen Court, in der City von London: auf Verbesserungen an der
                                 Maschine zum Schneiden von Holz fuͤr furnirte Arbeiten und zu anderen
                                 Zweken. Dd.
                                 29. Dec. 1835.
                              
                           
                              Dem John Hyde,
                                 Baumwollspinner in Ashton-under-Lyne, in der Grafschaft Lancaster: auf
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Kardaͤtschen der Baumwolle und
                                 anderer Faserstoffe. Dd.
                                 31. Dec. 1835.
                              
                           
                              Dem Pierre Erard,
                                 Verfertiger musikalischer Instrumente in Great Marlborough Street, in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Pianofortes. Dd.
                                 31. Dec. 1835.
                              
                           
                              Dem John Blyth,
                                 Ingenieur in der Pfarrei St. Anne, Limehouse, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 ein verbessertes Verfahren das Fortlaufen der Wagen in gewissen Faͤllen
                                 zu verzoͤgern. Dd.
                                 31. Dec. 1835.
                              
                           
                              Dem Theodore Lyman
                                    Wright, Gentleman in Sloane Street, Pfarrei St. Luke, Chelsea,
                                 Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Verfahrungsarten und Apparate zum Reinigen
                                 und Zurichten der Federn fuͤr Betten und andere Hausgeraͤthe. Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 31. Dec. 1835.
                              
                           
                              Dem James Champion,
                                 Maschinenverfertiger zu Salford, in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen
                                 an den Maschinen zum Spinnen, Zwirnen und Dubliren der Baumwolle und anderer
                                 Faserstoffe. Dd.
                                 6. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem William Harter,
                                 Seidenfabrikant in Manchester: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum
                                 Abhaspeln, Reinigen, Streken und Dubliren harter und weicher Seide. Dd.
                                 8. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Francis Brewin,
                                 Paͤchter in Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf neue und verbesserte
                                 Verfahrungsarten zu gerben. Dd. 11. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Tilton Slade,
                                 Gentleman im Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf neue oder
                                 verbesserte Maschinen, um ausgegrabene Erde in die Hoͤhe zu schaffen. Dd.
                                 11. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem John Ward Higham,
                                 in Tavistock Street, Pfarrei St. Giles-in-the-Fields,
                                 Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Tafel zum Schaͤrfen der
                                 Rasirmesser, Federmesser, chirurgischen und aller staͤhlernen
                                 Instrumente, die mit sogenannten Wezsteinen geschliffen werden koͤnnen.
                                 Dd. 11. Jan.
                                    1836.
                              
                           
                              Dem John Burns Smith,
                                 Baumwollspinner in Salford, in der Grafschaft Lancaster, und John Smith, Faͤrber
                                 in Halifax, in der Grafschaft York: auf eine gewisse Methode baumwollene,
                                 seidene und wollene Gewebe in der Richtung der Breite mittelst einer Maschinerie
                                 zu streken oder ausgespannt zu erhalten. Dd. 14. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Moses Poole,
                                 Gentleman in der Patent Office, Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an den Jacquard'schen Webestuͤhlen. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 19. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Charles Brandt,
                                 Maschinist am Upper Belgrave Place, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Erhizen, Abdampfen und Abkuͤhlen der
                                 Fluͤssigkeiten. Dd. 19. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Franz Moll Esq.,
                                 am Grove Lane Terrace, Camberwell, in der Grafschaft Surrey: auf ein
                                 verbessertes Verfahren gewisse vegetabilische Substanzen gegen das Verderben zu
                                 schuͤzen. Dd.
                                 19. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Charles Harsleben
                                 Esq., in Bolt Street in Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 mechanischen Vorrichtungen zum Forttreiben der Boote und anderer schwimmender
                                 Koͤrper, so wie auch der Wagen auf Eisenbahnen sowohl, als auf
                                 Landstraßen, ein Theil dieser Maschinerie ist auch zu anderen Zweken anwendbar.
                                 Dd.
                                 19. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Robert Bowie,
                                 Chirurg in Bishopsgate Street Within, in der City von London: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Destilliren und Auskochen; sie sind mehr oder weniger auch zum
                                 Erhizen aller Arten von Fluͤssigkeiten, so wie auch zum Reinigen
                                 vegetabilischer und animalischer Oehle (oder oͤhlartiger Koͤrper)
                                 anwendbar. Dd.
                                 21. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem John Ferrabee,
                                 Ingenieur in Thrupp, Pfarrei Stroud, Grafschaft Gloucester, und Richard Clyburn, Ingenieur
                                 ebendaselbst: auf gewisse Verbesserungen an mechanischen Webestuͤhlen.
                                 Dd.
                                 21. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem William Burch,
                                 Kattun- und Seidendruker in der Borough Road, Grafschaft Surrey: auf
                                 gewisse Verbesserungen an der Maschinerie zum Druken von Seidenzeugen,
                                 Baumwollzeugen und Musselins. Dd. 23. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Julius Jeffreys
                                 Esq., in Osnaburgh Street, Regent's Park, Grafschaft Middlesex: auf sein
                                 verbessertes Verfahren Lungenkrankheiten zu heilen. Dd. 23. Jan. 1836.
                              
                           
                           
                              Dem Henry Booth,
                                 Gentleman in Liverpool: auf Verbesserungen an den Dampf- und
                                 Eisenbahnwagen. Dd.
                                 23. Jan. 1836.
                              
                           
                              Dem Henry Pickworth
                                 jun., Gentleman in Sipson, in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Forttreiben der Boote und
                                 anderer schwimmender Koͤrper, es mag durch Dampf oder andere
                                 Triebkraͤfte geschehen. Dd. 26. Jan. 1836.
                              
                           
                              (Aus dem Reportery of
                                    Patent-Inventions. Februar 1836, S. 133.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 8. bis 20. Septbr. 1821 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des David Gordon Esq.
                                 in Edinburgh: auf eine verbesserte Einrichtung des Geschirres fuͤr
                                 Zug- und Lastthiere. Dd. 8. Septbr. 1821.
                              
                           
                              Des Bevington
                                    Gibbins, Chemikers bei Reath in Glamorganshire, und Charles Hunnings Wilkinson
                                 M. Dr. in Bath, Somersetshire: auf eine verbesserte
                                 Retorte zur Gasbereitung, so wie zum Destilliren, Abdampfen und Concentriren von
                                 Saͤuren und anderen Substanzen. Dd. 8. Septbr. 1821.
                              
                           
                              Des Dominique Pierre
                                    Deurbroucq, Gentleman in King Street, Soho, Middlesex: auf einen
                                 Apparat zum Verdichten der weingeisthaltigen Dampfe, die sich waͤhrend
                                 der Gaͤhrung entbinden. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Septbr.
                                    1821. (Beschrieben im Repertory, zweite
                                 Reihe, Bd. XLVI. S. 65)
                              
                           
                              Des Richard Francis
                                    Hawkins, Marinemeisters in Plumstead, Kent: auf Verbesserungen an
                                 Ankern. Dd. 11.
                                    Septbr. 1821. (Beschrieben im Repertory,
                                 zweite Reihe, Bd. XLII. S. 1.)
                              
                           
                              Des William Webster,
                                 Buͤchsenmachers im George Court, Princes Street, Soho, Middlesex: auf
                                 seine Verbesserungen an Percussionsflinten. Dd.
                                 14. Septbr. 1821.
                              
                           
                              Des William Losh,
                                 Eisengießers in Newcastle-upon-Tyne: auf verbesserte Schienen
                                 fuͤr Eisenbahnen. Dd. 14. Septbr. 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 197.)
                              
                           
                              Des James Gladstone,
                                 Eisengießers in Liverpool: auf eine Methode die Staͤrke des Bauholzes zu
                                 vergroͤßern. Dd.
                                 20. Septbr. 1821.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Oktober 1835, S. 252, und Februar 1836, S.
                                 133.)
                              
                           
                        
                           Erklaͤrung in Betreff der Schafhaͤutel'schen Erfindung.
                           In der Beilage zur Allgemeinen Zeitung vom 21. Februar d. J. wird erwaͤhnt,
                              daß Hr. Boͤhm der
                              kurfuͤrstlich-hessischen Regierung die Mittheilung des von ihm und
                              Hrn. Schafhaͤutel erfundenen Verfahrens, aus dem
                              schlechtesten Roheisen das beste geschmeidige Stabeisen zu fabriciren, gegen eine
                              bedeutende Summe angeboten habe, die Oberbergdirection jedoch nicht zum Ankaufe
                              desselben rieth, weil sie bereits Kunde hatte, daß die fragliche Erfindung
                              naͤchstens in England oͤffentlich bekannt gemacht, und dann durch Dingler's polyt. Journal auch Gemeingut fuͤr
                              Deutschland werden wuͤrde. Hiebei wurde aber auch von Seite der Redaction der
                              Aug. Zeitung bemerkt, die HH. Boͤhm und Schafhaͤutel widerspraͤchen der Behauptung,
                              daß die uͤber ihre Erfindung gegebenen Aufschluͤsse
                              vollstaͤndig seyen. Es liegt sowohl im Interesse der HH. Boͤhm und Schafhaͤutel, als auch in demjenigen der Redaction des Polyt.
                              Journals (welche die in England patentirten Erfindungen so bald und
                              vollstaͤndig als moͤglich nach den Specificationen der Erfinder dem
                              deutschen Publicum mitzutheilen bemuͤht ist), auf diesen Irrthum aufmerksam
                              zu machen. Nach den englischen Gesezen muß naͤmlich die Beschreibung
                              (Specification) einer patentirten Erfindung so abgefaßt seyn, daß jeder
                              Sachverstaͤndige dadurch in Stand gesezt ist, sie auszufuͤhren und
                              anzuwenden, widrigenfalls das Patent auf erhobene Klage annullirt wird. Hr. Schafhaͤutel, auf
                              dessen Namen das Patent fuͤr Großbritannien ausgestellt wurde, ist dieser
                              Bedingung gewissenhaft nachgekommen, und er erklaͤrt die Specification seines
                              Verfahrens, welche aus dem Repert. of Patent-Inventions in das Polyt. Journal uͤberging, selbst,
                              daß er seine Erfindung ohne allen Ruͤkhalt
                              mitgetheilt habe.Seine Worte sind: I do hereby declare to be my
                                       specification of the same (invention), and that I do verily belive this
                                       my said specification doth comply in all respects fully, and without
                                       reserve or disguise, with the proviso in the said hereinbefore in part
                                       recited letters patent contained.
                                    
                              
                           Um ein schlechtes Roheisen in ein gutes haͤmmerbares Eisen zu verwandeln,
                              handelt es sich, wie jeder wissenschaftlich gebildete Chemiker weiß, nur darum,
                              einen Theil des Kohlenstoffes zu verbrennen und den allenfalls im Eisen enthaltenen
                              Schwefel, Phosphor und Arsenik ebenfalls zu oxydiren und in die Schlaken
                              uͤberzufuͤhren; dazu liefert der Braunstein, welchen Hr.
                              Schafhaͤutel anwendet, offenbar das wohlfeilste Material) das Salz und der
                              Thon, womit er ihn vermengt, dienen bloß als Flußmittel. Nach einer Mittheilung im
                              Polyt. Journal Bd. LIX. S. 317 gibt der
                              Salpeter, welcher wie der Braunstein oxydirend wirkt, mit Zuschlag von Kalk, beim
                              Herdfrischen auch ganz aͤhnliche Resultate. Diese Modifikation des Schafhaͤutel'schen Verfahrens ist aber einzig und
                              allein das Ergebniß der Theorie.
                           Die Red. des Polyt. Journals.
                           
                        
                           Construction englischer Dampfkessel und deren Feuerung.
                           In der Alebrauerei von Barcley Perkins und Comp. sind drei
                              Dampfkessel von 54 Pferdekraft, jeder zum Kochen mittelst Dampf, auf folgende Art
                              construirt worden: der Umfang des Kessels besteht nur aus zwei
                              Plattenlaͤngen, welche mit ihren Enden stumpf aneinanderstoßen und gegen zwei
                              gemeinschaftliche Platten, die durch die ganze Laͤnge des Kessels laufen,
                              genietet werden. Die beiden Platten oder Baͤnder werden zuerst mit
                              saͤmmtlichen Nietloͤchern versehen und dann in einer passenden
                              Hoͤhe und in der gehoͤrigen Entfernung von einander parallel
                              befestigt; hierauf werden die nach gleichen Dimensionen geschnittenen Bleche
                              paarweise eingepaßt und an ihrer Stelle festgenietet. Gewoͤhnlich gibt man
                              auf 1' Laͤnge sieben 3/4zoͤllige Nieten, obschon es besser scheint,
                              bei 3/8zoͤlligem Bleche nur sechs dergleichen zu machen. Von Einigen wird
                              diesen Kesseln deßhalb ein großer Vorwurf gemacht, daß das der Laͤnge nach
                              durchgehende Band den Kessel schwaͤche, weil der Druk gegen die
                              Kesselflaͤche senkrecht auf die Faser des Eisens faͤllt; man hilft
                              aber diesem Uebelstande gaͤnzlich ab, wenn man dem Bande 1/8''
                              groͤßere Staͤrke gibt. Diese Construction, die sich durch Einfachheit
                              und Zwekmaͤßigkeit empfiehlt und es besonders erlaubt, dem Kessel eine
                              regulaͤre Form zu geben, ist so beliebt, daß manche Fabriken gar keine andere
                              anwenden wollen.
                           Beim Vernieten muß namenlich darauf Ruͤksicht genommen werden, daß
                              anfaͤnglich nur rund um die Niete herum auf das Blech gehaͤmmert wird,
                              theils um die Bleche zusammenzubringen, theils um das Loch der Niete etwas zu
                              schließen, bis leztere nicht mehr gluͤhend ist, worauf das Ausbreiten
                              derselben beginnen kann.
                           Bei sehr langen Dampfkesseln, wo der Zug nach der gewoͤhnlichen Art, drei Mal
                              durch und um den Kessel herum gefuͤhrt, zu lang seyn wuͤrde, um einen
                              zwekmaͤßigen Luftstrom hervorzubringen, laͤßt man am besten den Zug,
                              welcher durch den Kessel geht, an dessen Ende sich rechts und links in zwei Theile
                              um den Kessel theilen. Wenn man fruͤher fand, daß diese Art der Anordnung der
                              Zuͤge unvorteilhaft war, so hat man dieß der zu großen Breite der
                              angewendeten Zuͤge zuzuschreiben. Durch Verminderung der Breite des Zuges und
                              durch Vergroͤßerung der dem Feuer ausgesezten Kesselflaͤche wird zwar
                              dieser Nachtheil gehoben, jedoch entsteht ein neuer, die Schwierigkeit, jene engen
                              und langen Zuͤge zu reinigen. Aber auch diesen kann man umgehen, wenn man in
                              der Mauerung unter dem Kessel Canaͤle von so großer Weitung bildet, daß ein
                              Schornsteinfeger durchkriechen kann, und von 6 zu 6' etwa durch auseinandergelegte
                              Ziegelsteine den Zug bis zur erforderlichen Weite verengt. Diese kann man bei der
                              Reinigung entfernen und sie nachher wieder in Ordnung bringen, oder, um des lezteren
                              gewisser zu seyn, koͤnnte man auch durch Eisenplatten, die in der
                              gehoͤrigen Form ausgeschnitten sind, diese Verengung des Zugs bewirken.
                              (Verhandl. d. preuß. Gewerbev. 1835, Nr. 3, S. 106.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Liebherr'sche
                              Oehlpresse.
                           Diese Oehlpresse, von welcher Liebherr bloß ein Modell und
                              Zeichnung entworfen hat, gibt dem Dr.
                              Bolz Gelegenheit, in seinem Gewerbskalender von 1835
                              seine Ideen uͤber die Erfordernisse solcher Pressen allgemein darzulegen,
                              welche Prof. Desberger in dem bayerischen Kunst-
                              und Gewerbblatte, Sept. 1835, beleuchtet. Wir glauben davon das mittheilen zu
                              muͤssen, was von allgemeinem Interesse ist.
                           Die Liebherr'sche Oehlpresse ist eine Kniehebelpresse, bei
                              welcher der Kniehebel dadurch einer geraden Linie genaͤhert wird, daß der
                              eine Schenkel des Kniehebels ungefaͤhr noch ein Mal so lang
                              verlaͤngert ist und am aͤußersten Punkte mittelst Seil und Rollen
                              gegen den festen Rahmen gezogen wird, gegen den sich der eine Punkt vom anderen
                              Schenkel des Kniehebels stuͤzt. Wenn daher Bolz zwei beliebige Stellungen des
                              Kniehebels erwaͤhlt, fuͤr dieselben das Verhaͤltniß zwischen
                              angewendeter Kraft und resultirendem Druke aufsucht, um dann das Mittel aus beiden
                              Resultaten mit der Leistung einer hydraulischen Presse zu vergleichen, so muß man
                              Desberger's dagegen erhobenen Ausstellungen um so
                              mehr beistimmen, als die Hindernisse, welche fuͤr diese Presse gerade sehr
                              bedeutend seyn muͤssen, nicht in Betracht gezogen sind, und gar keine Stelle
                              besonders dazu berechtigt, fuͤr sie die Groͤße des Drukes zu
                              berechnen, weil bei stets gleich fortwirkender Kraft mit geaͤnderter Stellung
                              des Kniehebels ein immer groͤßerer Druk erzeugt wird (ein Umstand, welcher
                              der Presse sehr zur Empfehlung dient).
                           Waͤhrend durch anderweit angestellte Betrachtungen Bolz zu dem Resultate gelangt, daß bei jeder Oehlpresse eine vertikale
                              Lage des auszupressenden Materials und etwas nach Oben geneigte Preßplatten (um das
                              leichtere Abfließen zu befoͤrdern) vorzuͤglich nothwendig seyen, daß
                              das Oehl langsam ausgepreßt werden muͤsse, weil dasselbe weniger
                              fluͤssig und innig mit den festen Theilen verbunden sey, daß die gemeinen
                              Keilpressen einen zu geringen Druk ausuͤben, zu viel Zeitverlust bedingen und
                              eines allzu soliden Baues beduͤrfen, weßhalb er von einer guten neuen Presse
                              fordert, daß sie alle guten Eigenschaften der Keilpresse besize, staͤrkere
                              Pressung gebe, ohne Zeitverlust arbeite und die Unbequemlichkeiten der Keilpresse
                              umgehe, leitet Desberger die Forderungen, welche an eine
                              gute Oehlpresse zu machen sind, aus der Art und Weise ab, wie das Oehl mit den
                              festen Huͤllen verbunden ist. Das Pressen besteht hier in Verminderung einer
                              Dimension, wobei in einigen Faͤllen die Vergroͤßerung der beiden
                              anderen uͤbrig bleibt; das Oehl ist nun aber im Oehlkuchen nicht wie Wasser
                              im Schwamm enthalten, sondern der Oehlkuchen besteht aus ganzen und zerrissenen und
                              zerquetschten Samenkoͤrnern, welche das Oehl erst in Blaͤschen
                              enthalten. Das Oehl, welches einmal den Rand des Kuchens erreicht hat, muß so lange
                              abfließen, als es nicht durch die Haarroͤhrchenkraft im Kuchen
                              zuruͤkgehalten wird, mag der Oehlkuchen nun eine horizontale, vertikale oder
                              beliebig schiefe Lage haben. Man wuͤrde einen Oehlkuchen dann fuͤr
                              vollkommen ausgepreßt halten muͤssen, wenn er kein unzerdruͤktes
                              Samenkorn und kein ganzes Oehlblaͤschen enthielte; allein dieß zu erreichen,
                              bietet namentlich die Dike ein bedeutend großes Hinderniß dar; man naͤhert
                              sich jedoch durch gleichfoͤrmigen Druk dem Ziele sehr, und wuͤrde
                              daher nie schiefe Preßflaͤchen waͤhlen, weil durch dieselben der Druk
                              ungleichfoͤrmig im Oehlkuchen verbreitet wird und weil die Neigung dieser
                              Flaͤchen nicht einmal Einfluß auf das Abfließen des Oehls aͤußern
                              kann, da dieses schon erfolgen muß, sobald nur die Flaͤchen sich
                              naͤhern, weil das Oehl als eine Fluͤssigkeit nur einer hoͤchst
                              unbedeutenden Zusammenpreßbarkeit faͤhig, dagegen hoͤchst beweglich
                              sich von den festen zusammendruͤkbaren Theilen des Oehlkuchens sehr
                              unterscheidet. Ein langsames Auspressen ist zwar vortheilhaft, nicht aber deßwegen,
                              weil mehr Oehl abfließt, sondern deßwegen, weil das Oehl reiner wird, als beim
                              schnellen Pressen, und weil die beim Raffiniren ersparten Kosten reichlich den
                              Vortheil verguͤten, welcher durch zu schnelles Pressen bei der ersten
                              Operation entstehen wuͤrde. (Polyt. Centralblatt 1836, Nr. 5, S. 75.)
                           
                        
                           
                           Ueber schnelle Erzeugung von Gesimsen u. Karnießen aus
                              Marmor.
                           Die marmornen Gesimse, Karnieße, welche fruͤher eine langwierige
                              Steinmezarbeit erforderten, werden gegenwaͤrtig in Paris, nach Hrn. Bourguignon's Methode, großen Theils mit Matrizen
                              geformt, welche man aus Gußeisen gießen laͤßt. Die Gegenstaͤnde sind
                              in kurzer Zeit fertig, indem man die Marmorstuͤke mit groͤßerer oder
                              geringerer Geschwindigkeit in Bewegung sezt. Das Poliren derselben geschieht auf die
                              gewoͤhnliche Weise. (Journal des conn. us. Dec.
                              1835, S. 264.)
                           
                        
                           Vorschrift zu einer Composition zum Ueberziehen der
                              Streichriemen.
                           Man lasse ein Pfund Hammelfett schmelzen, und verseze dasselbe unter
                              bestaͤndigem Umruͤhren und uͤber dem Marienbade mit vier Unzen
                              gutem gelbem Wachs, einem Pfund gepuͤlverter und gesiebter Schmirgelasche und
                              einem halben Pfund Englischroth. Von dieser Masse traͤgt man nach dem
                              Erkalten eine Schichte auf einen diken Lederstreifen auf, den man ohne alle weitere
                              Vorbereitung auf ein flaches Stuͤk Holz aufleimt. Um die Composition in das
                              Leder eindringen zu machen, bewegt man ein rundes Stuͤk Eisen mit
                              Lebhaftigkeit darauf hin und her; dann bestreut man die ganze Oberflaͤche mit
                              gesiebtem Schmirgelpulver und bewegt das runde Eisen abermals daruͤber. Diese
                              Operation muß drei Mal wiederholt werden, so daß endlich eine Schichte von 1/2 Linie
                              Dike auf dem Leder zuruͤkbleibt. (Journal des
                                 connaissances usuelles. Dec. 1835, S. 275.)
                           
                        
                           Dorn's wasserdichter Holzkitt.
                           Der Verein zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in
                                 Preußen empfing ein mit einem von dem Oberamtsthierarzt Dorn erfundenen
                              Holzkitt wasserdicht gemachtes Gefaͤß. Das Resultat der damit vorgenommenen
                              Pruͤfung war folgendes.
                           Zuerst wurde versucht, ob sich der Kitt in kochendem Wasser loͤsen
                              wuͤrde. Es wurde das Gefaͤß mit solchem gefuͤllt und
                              beobachtet, bis das Wasser kalt wurde; allein keine Veraͤnderung war zu
                              bemerken. Dann troknete man das Gefaͤß wieder ab und ließ es, mit kaltem
                              Wasser gefuͤllt, mehrere Tage lang stehen; auch hiebei wurde keine
                              Veraͤnderung wahrgenommen. Das Gefaͤß wurde hierauf vier Wochen lang
                              auf einem geheizten Stubenofen aufbewahrt, wodurch die Reife sehr loker wurden und
                              der Boden anfing, in der einen Fuge auswendig sich auseinander zu spalten. Als
                              demnaͤchst Wasser hinein gegossen ward, ließ es dasselbe dennoch nicht
                              auslaufen. Es wurde sodann abermals vier Wochen der Waͤrme ausgesezt, wieder
                              einer Wasserprobe unterworfen und bewaͤhrte sich auch hiebei.
                           Da hienach der Holzkitt des Dorn fuͤr ein gutes Mittel zu halten ist,
                              hoͤlzerne Gefaͤße vor dem Zerlechzen zu schuͤzen, und der
                              Erfinder sich zur Mittheilung der Bestandtheile und der Mischungsart seines Kittes,
                              so wie des Verfahrens bei Anwendung desselben gegen ein Honorar bereit
                              erklaͤrte, so wurde ihm solches von Einer Hohen Verwaltung fuͤr
                              Handel, Fabrikation und Bauwesen gewaͤhrt.
                           
                              Bestandtheile und Mischungsart des Kitts.
                              Man kocht 8 Loth thierischen Leim mit einem Schoppen (oder 1/4 Maaß)
                                 Quell- oder Flußwasser zu einem starken Leim, der sich, zwischen zwei
                                 Finger genommen, so dik wie Fett fuͤhlen laͤßt; uͤberhaupt
                                 von der Staͤrke, wie ihn der Tischler als starken Leim haͤufig
                                 gebraucht. Hat der Leim diese Consistenz erreicht, und ist er vollkommen
                                 aufgeloͤst, so werden demselben 4 1/2 Loth Leinoͤhlfirniß
                                 beigemischt, und das Ganze noch etwa 2 bis 3 Minuten unter bestaͤndigem
                                 Umruͤhren gekocht. Der Leinoͤhlfirniß wird auf die bekannte Weise
                                 aus altem, reinem Leinoͤhl und einem 1/16 gepulverter Bleiglaͤtte
                                 durch Kochen bereitet.
                              Mit dem so dargestellten noch heißen Kitt werden die Fugen der Dauben eines
                                 Wasserfasses, oder eines anderen zu verkittenden Gegenstandes, bestrichen; bei
                                 Kufen, oder anderen runden hoͤlzernen Wasserbehaͤltern wird eine
                                 Daube nach der andern in Reifen aufgesezt, und die bestrichenen Fugen
                                 aneinandergedruͤkt. Sind alle Dauben aufgesezt (was immer schnell zu
                                 verrichten ist), so werden etwa vier Reife so schnell als moͤglich
                                 angelegt, angetrieben und somit die Fugen fest zusammengehalten. Nach 24 Stunden
                                 werden die Reifen wieder etwas geschlagen, und die Gurgel, in welche der Boden
                                 eingepaßt worden, ehe dieser eingelegt wird, mit dem Kitt gut bestrichen, sodann
                                 der Boden in seine Lage gebracht. Hierauf werden die Reife wieder stark
                                 angetrieben, und das Gefaͤß laͤßt man dann 48 Stunden stehen. Nach
                                 Verlauf dieser Zeit haͤlt der Boden fest, alle Reife werden abgenommen,
                                 das Gefaͤß von Außen verpuzt, und neue Reife, zwei oben und zwei unten
                                 (statt sieben Reifen) angelegt; somit ist das Gefaͤß fertig. Besser ist
                                 es, wenn, ehe der Boden eingelegt wird, die Dauben innen verpuzt werden, weil
                                 der Boden bei dem Verpuzen hinderlich ist. – Bei der Anwendung des Kitts
                                 auf Getaͤfelzimmerboͤden u.s.w. weiß der Techniker selbst, daß er
                                 die mit dem Kitt bestrichenen Fugen mit gewoͤhnlichen Leimzangen
                                 zusammengepreßt bis zum Austroknen des Kitts halten muß.
                              Es ist gut, wenn der Firniß vorraͤthig gehalten wird, weil der Kitt, je
                                 aͤlter derselbe ist, desto besser wird. – Ein Haupterforderniß ist
                                 noch, daß zu denjenigen Gegenstaͤnden, welche mit obigem Kitt wasserdicht
                                 gemacht werden sollen, ganz ausgetroknetes Holz
                                 genommen, dasselbe wenigstens noch acht Tage lang in einem eingeheizten Zimmer
                                 gehalten und warm gemacht werde, ehe man es mit dem Kitt bestreicht. (Verhandl.
                                 d. Vereins z. Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, 6. Lief. 1835,
                                 S. 308.)
                              
                           
                        
                           Ueber die Benuzung des heißen Wassers mancher
                              Badquellen
                           zum Heizen der Haͤuser, welche in der Naͤhe der
                              warmen Quellen gelegen sind, richtet Hr. A. Chevallier
                              eine kurze Notiz an das Journal des connaissances
                                 usuelles, in welcher er nicht nur wiederholt die Beruͤksichtigung
                              dieses Vorschlages in Anregung bringt, sondern in der er zugleich auch den Vorschlag
                              macht, daß man das heiße Verdichtungswasser der Dampfmaschinen, welches man
                              haͤufig unbenuzt verloren gehen laͤßt, zum Vortheile der Nachbarschaft
                              als Heizmittel benuzen lassen soll. Ruͤhmlich erwaͤhnt Hr. Chevallier bei dieser Gelegenheit eines Fabrikanten in
                              Vaugirard, der das heiße Wasser, welches in seiner Fabrik taͤglich
                              ablaͤuft, zur Herstellung einer unendgeldlichen Badanstalt fuͤr Arme
                              verwenden lassen will. Moͤchte dieses Beispiel bald zahlreiche Nachahmer
                              finden!
                           
                        
                           Nasses Grummet fuͤr den Winter aufzubewahren.
                           Es geschieht nicht selten, daß man das Grummet im Spaͤtherbste wegen
                              herrschender Naͤsse nicht gehoͤrig troken in die Scheune bringen kann,
                              und daß man also Gefahr laͤuft das kostbare Futter zu verlieren oder seine
                              Speicher durch nasses Heu in Brand zu steken. Das beste Aushuͤlfsmittel,
                              welches man unter solchen Umstaͤnden waͤhlen kann, und welches,
                              obschon sehr alt, doch noch nicht hinreichend bekannt ist, ist folgendes: Man lege
                              auf den Boden der Scheune eine duͤnne Schichte Haferstroh, hierauf eine
                              Schichte des feuchten Grummets, dann wieder eine Schichte Stroh u.s.f., bis der
                              Vorrath aufgespeichert ist. Nach 6 Wochen oder 2 Monaten wird man das Grummet
                              vollkommen getroknet und ohne Zeichen eingetretener Gaͤhrung finden. Dasselbe
                              Verfahren eignet sich auch fuͤr feuchten Klee und andere
                              Futterkraͤuter, die man nicht gehoͤrig zu troknen im Stande ist. Nach
                              einigen Oekonomen ist es gut, wenn man hiebei ein wenig Salz, auf die einzelnen
                              Schichten streut. (Aus dem Journal des des connaissances
                                 usuelles. November 1835, S. 207.)
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              Deutsche.
                              Gemeinfaßliches Lehrbuch der Mechanik. Fuͤr
                                 Baumeister, Fabrikenbesizer, Maschinenbauer, so wie fuͤr Gewerbschulen,
                                 Bauhandwerker und Dilettanten uͤberhaupt; von H. Kater und D. Lardner. Aus dem Englischen.
                                 Mit 16 Abbildungen. Quedlinburg und Leipzig bei Basse.
                              
                              Der Uebersezer dieses so pompoͤs angekuͤndigten Werkes hat es
                                 fuͤr gut gefunden, unter dem Palladium einer Nebelkappe sich vor jedem
                                 Angriffe der oͤffentlichen Kritik zu schuͤzen. Anonym und ohne irgend eine
                                 Bevorwortung hat er sein Product dem Publicum vorgelegt. Ich uͤberlasse
                                 ihn seinem Schuze und halte mich an sein Machwerk, welches mit der
                                 unverzeihlichsten Nachlaͤssigkeit und der wohlbekannten
                                 Fabrikmaͤßigkeit geschrieben ist. Wollte ich jedoch auf alle, ziemlich
                                 bedeutenden Fehler, die dasselbe enthaͤlt, aufmerksam machen, so
                                 muͤßte ich, im eigentlichen Sinne des Wortes, eine Correctur dieser
                                 Uebersezung liefern. Wegen des beschraͤnkten Raumes begnuͤge ich
                                 mich daher, hier bloß einige der groͤberen Verstoͤße, die mir bei
                                 der Durchsicht des lezteren Theiles (mit welchem ich beim Aufschlagen zu lesen
                                 begann) auffielen, mitzutheilen.
                              Bei der Lehre der Flaschenzuͤge heißt es:
                              .... If one foot of the rope
                                 GF
                                 pass over the pulley F, two feet must pass over the
                                    pulley E, because the distance between F and E being shortened one foot, the
                                    total lehgh of the rope
                                 GFE
                                 must be shortened two feet. These two feet of rope must
                                    pass in the direction
                                 ED, and the wheel D,
                                    rising one foot, three feet of rope must consequently pass over it.....
                                 
                              Diese Stelle findet sich S. 179 folgender Maßen uͤbersezt:
                              
                                 „... Wenn ein Fuß des Seiles GF
                                    uͤber die Rolle F geht, so muͤssen
                                    zwei Fuß uͤber die Rolle E gehen; denn da
                                    die Entfernung zwischen F und E einen Fuß betraͤgt, so muß die ganze
                                    Laͤnge des Seiles GFE zwei Fuß
                                    betragen. Diese zwei Fuß des Seiles werden sich in der Richtung ED bewegen, und da die Rolle D einen Fuß weiter liegt, so muͤssen
                                    natuͤrlich drei Fuß des Seiles uͤber dieselbe
                                    gehen...“
                                 
                              Hr. Anonymus moͤge sich merken, daß die Entfernung zwischen F und E nicht einen Fuß
                                 betragen muß, und daß der Sinn obiger Stelle folgender ist: „... Wenn
                                    ein Fuß des Seiles GF uͤber die
                                    Rolle F geht, so muͤssen zwei Fuß
                                    desselben uͤber die Rolle E gehen, denn
                                    wenn die Entfernung zwischen F und E um einen Fuß verkuͤrzt werden soll, so
                                    muß hiezu die ganze Laͤnge des Seiles GFE um zwei Fuß verkuͤrzt werden. Diese zwei Fuß des Seiles
                                    muͤssen sich nach der Richtung DE
                                    bewegen; uͤber die Rolle D, die sich auch
                                    um einen Fuß gehoben hat, muͤssen daher drei Fuß des Seiles
                                    gehen....“
                                 
                              ... These pressures respectively
                                    have the same proportion to the entire weight as
                                 WF
                                 and
                                 WE
                                 have to
                                 WD, or as
                                 DE
                                 and
                                 WE
                                 have to
                                 WD, because
                                 DE
                                 is equal to
                                 WF
                                 ...
                                 
                              heißt S. 185.
                              
                                 „... Jeder dieser beiden Druke verhaͤlt sich zu der ganzen
                                    Last, wie sich WF
                                    +
                                    WE zu WD
                                    , oder, weil DE gleich ist WF
                                    , wie sich DE
                                    + WE zu WD verhaͤlt...“
                                 
                              Sollte heißen:
                              
                                 „... Diese Druke haben resp. dasselbe Verhaͤltniß zu dem Druke
                                    der ganzen Last als WF und WE, oder da DE
                                    =
                                    WF
                                    , als DE und
                                    WE einzeln zu WD.
                                 
                              
                                 ... This method of moving loads is frequently applied in
                                    great public works where rail-rods are used...
                                 
                              heißt S. 188.
                              
                                 „... Diese Methode, Lasten zu bewegen, wird oft bei großen
                                    oͤffentlichen Arbeiten, wo Schienenwege errichtet werden,
                                    angewandt.
                                 
                              Sollte heißen:
                              
                                 „... Diese Methode Lasten zu bewegen, wird haͤufig da, wo
                                    Schienenwege sind, bei großen oͤffentlichen Arbeiten angewandt.
                                 
                              ... In some cases, the wedge is
                                    formed of two inclined planes, placed base to base...
                                 
                              heißt S. 189.
                              
                                 „... In gewissen Faͤllen besteht der Keil aus zwei schiefen,
                                    mit ihren Grundlinien an einander liegenden
                                    Ebenen...“
                                 
                              Sollte heißen:
                              
                                 „... In vielen Faͤllen besteht der Keil aus zwei, mit ihren Grundflaͤchen aneinander sizenden schiefen
                                    Ebenen....“
                                 
                              
                                 ... The two threads are usually cut on different parts of
                                    the same cylinder...
                                 
                              
                              heißt S. 195.
                              
                                 „... Die Schraubenlinie wird naͤmlich gewoͤhnlich auf
                                    verschiedenen Theilen desselben Cylinders eingeschnitten...“
                                 
                              Es scheint dem Hrn. Uebersezer nicht klar zu seyn, was der Mechaniker eine
                                 Schraubenlinie und einen Schraubengang nennt; in dem ganzen Kapitel uͤber
                                 die Schraube gebraucht er auf gut Gluͤk ein Mal diesen, ein Mal jenen
                                 Ausdruk. – Obiger Saz sollte heißen:
                              
                                 „... Die zweierlei Gaͤnge werden gewoͤhnlich an
                                    verschiedenen Theilen desselben Cylinders ausgeschnitten.“
                                 
                              
                                 ... Most regulators act upon that part of the machine
                                    which commands the supply of the power by means of levers, or some other
                                    mechanical contrivance, so as to check the quantity of the moving principle
                                    conveyed to the machine when the velocity has a tendency to increase...
                                 
                              heißt S. 200.
                              
                                 „... Gewoͤhnlich wirken die Regulatoren auf den Theil der
                                    Maschine, welcher vermittelst eines Hebels oder einer anderen mechanischen
                                    Vorkehrung eine Verwehrung oder Verminderung der Kraft erheischen, so daß
                                    die Groͤße der bewegenden Kraft gehemmt wird, sobald die Maschine
                                    anfaͤngt...“
                                 
                              Sollte heißen:
                              
                                 „... Die meisten Regulatoren wirken vermittelst Hebel oder sonstiger
                                    Vorrichtungen dergestalt auf jenen Theil der Maschine, von dem die Kraft
                                    ausgeht, daß sie den, der Maschine zuzufuͤhrenden Betrag derselben
                                    vermindern, sobald die Geschwindigkeit zu groß wird...“
                                 
                              
                                 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
                                 
                              Was hat den Hrn. Uebersezer veranlaßt, S. 283 die Stelle:
                                    Now, if a bar of this description have its ends resting on supports on each
                                    side the cock of the pendulum, the bar passing above the cock with the brass
                                    uppermost, if the pendulum spring be attached to the middle of the bar, and
                                    it... unberuͤksichtigt ließ? Glaubt er, daß die Darstellung dem
                                 Leser auch ohne diese Stelle klar seyn werde??
                              
                                 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
                                 
                              S. 291 heißt es: „Der Cylinder wird mit einer Schraube befestigt,
                                    welche auf gewoͤhnliche Weise in das Ende des Stabes
                                    einfaßt...“
                                 
                              Ein grasser Unsinn, Luͤkenbuͤßer fuͤr das, was der Hr.
                                 Uebersezer nicht verstanden hat. Im Original heißt es:
                              
                                 The cylinder is supported upon a nut, which screws on the
                                    end of the rod in the usual manner.
                                 
                              Einfacher Sinn: der Cylinder wird von einer Mutter, welche auf die
                                 gewoͤhnliche Weise um das Ende des Stabes geschraubt wird,
                                 unterstuͤzt.
                              S. 294. „... Wenn das Pendel am Ende der Schwingung angelangt ist, so
                                    ist jedoch die Feder krumm...“, „jedoch“
                                 Unsinn.
                              
                                 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
                                 
                              Ich schließe hiemit mit dem ermuͤdenden Aufzahlen solcher Fehler, welche
                                 deutlich darthun, daß der Uebersezer an manchen Stellen das Original durchaus
                                 nicht verstanden hat, und bloß, auf eine wahrhaft unverschaͤmte Weise auf
                                 Gerathewohl aus dem englischen einen deutschen Saz machte, und bemerke noch, daß
                                 fast auf jedem Blatte einige solcher oder minder groben Verstoͤße
                                 anzutreffen sind. Die falschen Bezeichnungen „endliche
                                    Schnelligkeit“ statt „Endgeschwindigkeit“,
                                 „Gabel“ statt „Kloben“,
                                 „Gehaͤnge“ statt „Scheibe“,
                                 „Schwere“ statt „Gewicht“ etc., so
                                 wie die voͤllige Unbekanntschaft mit andern, der Mechanik
                                 angehoͤrigen Kunstausdruͤken gehoͤren zu den
                                 unbedeutenderen Maͤngeln der Uebersezung. Unstreitig ist nach einer
                                 solchen kuͤmmerlichen Uebertragung des so trefflichen Originalwerkes,
                                 eine neue Bearbeitung desselben nicht nur nicht uͤberfluͤssig,
                                 sondern doppelt nothwendig gemacht.
                              H. Koßmann.